Angelo von Maginisha ================================================================================ Kapitel 26: Rafael ------------------ Die dunkle Nacht huschte an den Autofenstern vorbei, während Gabriella sich in den Sitz drückte und die Finger ineinander verschränkte. Sie fragte sich, was Michael und Angelo wohl gerade taten, sie fragte sich, was sie auf diesem Bauernhof erwarten würde, und sie fragte sich, welches Schicksal Marcus gerade ereilte. Ob es ihm gut ging? Sie konnte es nur hoffen. Das und dass er noch ein wenig durchhielt für den Fall, dass sie mit diesem Wahnsinn wirklich Erfolg hatten. „Sie sehen müde aus, Señora.“ José warf ihr einen kurzen Blick zu „Vielleicht sollten Sie noch ein wenig schlafen.“ Gabriella schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht.“ Er lächelte verständnisvoll. „Zu aufgeregt?“ „Ja, auch. Ich mache mir Sorgen um unseren Freund.“ „Ah, es wird ihm bestimmt gutgehen. Und wenn nicht, werden sie nichts daran ändern, wenn Sie sich jetzt Ihren Kopf darüber zerbrechen. Dazu ist er auch viel zu hübsch.“ Gabriella konnte nicht anders, sie musste lächeln. „Danke für das Kompliment.“ José hob abwehrend die Hände. „Ich sage nur die Wahrheit. Das kann man einem Mann nicht verbieten.“ Sie fuhren einige Minuten schweigend weiter, bis José wieder das Wort ergriff. „Ich will nicht aufdringlich sein, Señora, aber erlauben Sie mir die Frage, wie es kommt, dass eine attraktive Frau wie Sie mitten in der Nacht illegal mit zwei Männern über die mexikanische Grenze reist?“ Gabriella schmunzelte. „Ich bin mit einem von ihnen verheiratet.“ „Ah“, machte José und lachte. „Das erklärt einiges.“ Er lächelte verschmitzt. „Und der andere? Ein Freund?“ Die Art, wie er das Wort betonte, ließ Gabriella ein wenig unbehaglich zur Seite sehen. Es implizierte genau die richtige Bedeutung, aber sie würde dies bestimmt nicht mit einem Fremden besprechen, den sie kaum ein paar Stunden kannte. „Oh, bitte entschuldigen Sie. Ich wollte sie nicht beleidigen. Mir ist nur aufgefallen, dass es da zwischen Ihnen gewisse … Vertraulichkeiten gibt. Das hat mich neugierig gemacht. Aber es steht mir natürlich nicht zu, Sie danach zu fragen. Das war unhöflich von mir.“ Gabriella versuchte ein Lachen. „Nein, es ist schon in Ordnung. Angelo ist … etwas Besonderes.“ „Ich verstehe.“ Kurze Zeit später setzte José den Blinker und steuerte eine kleine Siedlung an. Er hielt an einem der ersten flachen Bungalows. „Wir sind da. Ich werde schnell Bescheid sagen, damit jemand die Criadillas abholt.“ Gabriella nickte und beobachtete, wie José ausstieg und zum Haus ging. Darin war es dunkel. Er klopfte an und wartete ab. Als eine Frau an der Tür erschien und ih erstaunt ansah. Als sie begann ihn anzukeifen, schob er sie kurzerhand nach drinnen und schloss die Tür. Gabriella verharrte noch einige Augenblicke an ihrem Platz, bevor sie ebenfalls ausstieg, um den Wagen herum ging und die hinteren Türen öffnete. „Hey ihr beiden. Zeit zum Aussteigen.“ „Ein Glück.“ Michael kletterte ein wenig umständlich von der Ladefläche und streckte sich. „An den Gestank gewöhnt man sich ja mit der Zeit, aber bequem ist wirklich anders.“ Angelo schien ihre Fahrt etwas besser überstanden zu haben. Er sah sich um. „Wo sind wir?“ „An der Straße stand ein Schild, aber ich habe mir den Namen des Ortes nicht merken können. Sama-irgendwas. José sagte, er würde seine Lieferung hier übergeben.“ Gabriella sah zu dem Haus hinüber, in dem inzwischen ein Licht brannte. Ein Schatten geisterte vor dem Fenster vorbei. Kurz darauf öffnete sich die Tür und José trat heraus. Als er näherkam, sah sie einen blutigen Kratzer auf seiner Wange. „José! Was ist passiert?“ Er lächelte entschuldigend. „Nun, meine Frau war nicht begeistert von meinem Plan, Sie heute Nacht zu begleiten. Ich musste ihr versprechen, diese Aufgabe an jemand anderen abzugeben. Jemand der ein bisschen jünger und weniger verheiratet ist als ich.“ Er wies die dunkle Gasse entlang. „Gehen Sie hier bis zum Ende der Straße und dann nach links, bis sie zu einem Hotel kommen. Ich werde jemandem Bescheid sagen, der Sie fahren kann.“ José trat vor, griff nach Gabriellas Hand und setzte einen kleinen Kuss darauf. „Es war mir eine Ehre mit Ihnen zu reisen, Señora. Passen Sie gut auf sich auf.“ Gabriella hörte Michael hinter sich schnauben. „Dazu hat sie ja uns, nicht wahr?“ José lächelte unverbindlich. „Sí, natürlich. Ich bin sicher, dass Sie gut auf sie achtgeben werden, Señor.“ Michael sah aus, als wolle er noch etwas darauf erwidern, aber Gabriella fiel ihm kurzerhand ins Wort, bedankte sich noch einmal herzlich bei José, nahm ihren Mann beim Arm und zog ihn in die Richtung, die José ihnen gewiesen hatte. Als sie ein paar Schritte gelaufen waren, machte Michael sich von ihr los. „Was soll, das? Ich kann alleine laufen.“ „Ja, aber dich nicht alleine benehmen. Du sahst aus, als würdest du gleich auf José losgehen.“ „Er hat mich beleidigt. Uns!“ Michael zeigte auf sich und Angelo, der ein paar Schritte neben ihnen ging. Gabriella ersparte sich und Michael eine Antwort. Für Hahnenkämpfe war es nun wirklich der falsche Ort und die falsche Uhrzeit. Die Straße, auf der sie entlanggingen, war mehr oder weniger unbefestigt. Kleine Steine knirschten unter ihren Füßen und der Ort um sie herum war wie ausgestorben. Es war empfindlich kalt und Gabriella schlang die Arme um den Körper, um wenigstens eine kleine Illusion von Wärme zu erhalten. Ihre Sachen hatten sie in dem Motel in El Paso zurückgelassen. Irgendwann kam Michael zu ihr und legte ihr seinen Arm um die Schulten. Mit einem Seufzen lehnte sie sich näher an ihn. „Tut mir leid“, murmelte er leise. „Der Kerl war mir einfach unsympathisch. Also anfangs nicht, aber als er dann angefangen hat, dich anzugraben …“ Sie lachte auf. „Er hat was?“ „Dich angegraben. Sag bloß, das ist dir nicht aufgefallen.“ „Ehrlich gesagt habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.“ Sie konnte Michaels Gesicht im Dunkeln nicht sehen, aber irgendetwas sagte ihr, dass er gerade höchst zufrieden aussah. Gabriella schüttelte innerlich den Kopf und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße, um nicht im Dunkeln in ein Schlagloch zu treten. Das Hotel lag hinter einem hohen Maschendrahtzaun, auf dessen oberem Ende noch Stacheldraht angebracht war. Am Eingang brannte Licht, aber es war niemand zu sehen. „Es ist keiner hier“, bemerkte Michael und sah sich suchend um. „Vielleicht dauert es ein wenig, bis José jemanden erreicht“, antwortete Gabriella und schickte ebenfalls einen Blick die Straße entlang. Ihnen gegenüber konnte sie die Umrisse eines großen Gebäudes erkennen. Dahinter lag die Schwärze einer leeren Landschaft. Nichts regte sich und nur der leise Wind, der über die Ebene strich, erzeugte überhaupt eine Art von Geräusch. Ansonsten war es totenstill. „Ganz schön gruselig“, meinte sie und lachte. Es klang unnatürlich laut in der Stille. „Mhm, ein bisschen wie auf einem Friedhof. Man wartet quasi darauf, dass die Erde aufbricht und irgendwelche Zombies daraus hervorkriechen.“ Gabriella versetzte Michael einen Schlag. „Du bist unmöglich.“ „Das nennt sich Galgenhumor.“ Plötzlich hob Angelo die Hand. „Hört ihr das? Da kommt jemand.“ Gabriella spitzte die Ohren und kurz darauf konnte sie es ebenfalls hören. Es war das Geräusch eines Wagens. Am Ende der Straße tauchten zwei Lichter auf. Als sie näherkamen, sah man, dass sie zu einem altersschwachen, rostfleckigen Auto gehörten, das kurz vor ihnen anhielt. Als der Fahrer ausstieg, machte Gabriella ein verblüfftes Geräusch. „Hola! Sind Sie die Amerikaner, die mit José hierher gekommen sind?“ Der junge Mann, der neben der Fahrertür stand, lächelte sie an. Er war etwa so groß wie Angelo, schlank, mit dunklen Locken und einem strahlend weißen Lächeln. „Ja", antwortete Michael und ging auf ihn zu. „Ich bin Michael, das ist meine Frau Gabriella und unser Freund Angelo.“ Der Junge nahm die angebotene Hand und schüttelte sie. „Freut mich. Mein Name ist Rafael. Ich hab gehört, ihr wollt nach Süden? Wo soll’s denn hingehen.“ Michael warf Gabriella einen Blick zu. Sie verstand sofort, was er meinte. Anscheinend hatte niemand diesem Jungen gesagt, worauf er sich einließ. Doch bevor sie jedoch reagieren konnte, hatte Angelo das schon für sie übernommen. „Kannst du uns einfach fahren?“, fragte er und lächelte Rafael an. „Wir sagen dir dann, wenn wir da sind.“ „Na logisch“, antwortete der mit einem Grinsen. „Los, steigt ein. Je eher wir hier wegkommen, desto eher sind wir da.“ Gabriella war froh, dass Michael sich entschloss, mit ihr zusammen auf der Rückbank zu sitzen. Da es hier hinten ohnehin keine Gurte gab, rückte sie nahe an ihn heran, lehnte sich ein wenig an ihn und lauschte dem Gespräch, das Angelo und Rafael im vorderen Teil des Wagens auf Spanisch führten. Rafael hatte dabei die Angewohnheit, das R auf eine Weise zu rollen, die ihr immer wieder kleine angenehme Schauer über den Rücken laufen ließ. Eine Tatsache, die auch Michael nicht entging. „Er ist niedlich, nicht wahr“, flüsterte er und lachte leise, als sie ihn empört in die Seite knuffte. „Darauf habe ich gar nicht geachtet“, wisperte sie zurück. „Nein? Ich aber. Und Angelo ist es auch aufgefallen oder meinst du, die beiden wären sich sonst so spontan sympathisch gewesen.“ „Sie haben eben gemeinsame Interessen“, wiegelte Gabriella ab. Sie hatte zwar nicht alles verstanden, da die beiden ziemlich schnell redeten, aber Rafael erzählte anscheinend gerade eine Geschichte über ein Mädchen, das er hatte beeindrucken wollen. Angelo zog ihn damit auf, dass das gründlich danebengegangen war, und lachte laut, als Rafael deswegen schmollte. Es war ein unschuldiger, befreiender Laut, der Gabriella warm ums Herz werden ließ. Gleichzeitig wusste sie, dass das hier nur geborgte Zeit war. Sie seufzte leise. „Wir müssen ihn unbedingt zurückschicken, bevor … na ja du weißt schon.“ „Natürlich werden wir das tun. Aber bis dahin genießen wir doch einfach ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm, okay?“ Sie seufzte noch einmal und kuschelte sich näher an Michael, der den Arm um sie legte und sie an sich drückte. „Weißt du“, sagte sie nach einer Weile, „wenn das hier vorbei ist, machen wir erst mal Urlaub. Ich will mich an den Strand legen, Margaritas trinken und am liebsten den ganzen Tag lang gar nichts mehr tun.“ „Und nachts?“, fragte Michael und sie spürte, dass er grinste. „Keine Ahnung. Schlafen vielleicht?“ „Ach, ich wüsste da was Besseres.“ Sie musste lachen. „Du bist unverbesserlich.“ „Ich liebe dich eben.“ Er küsste sie seitlich auf die Stirn und hauchte ihr ins Ohr: „Und ich begehre dich. Und jetzt gerade gefällt mir die Vorstellung, dass das hier eine Fahrt in einen wunderbaren Urlaub ist. Nur wir zwei und Angelo und vielleicht auch noch Rafael. Die beiden wären ganz bestimmt eine ziemliche Schau zusammen.“ Gabriella wollte Michael sagen, dass er sich am Riemen reißen sollte, aber auf dem Vordersitz hatte Rafael angefangen, bei einem Lied aus dem Radio mitzusingen. Beim Refrain fiel Angelo plötzlich mit ein und zusammen mit ihren zufallenden Augen, der ansteigenden Wärme im Auto und einigen anderen Dingen ergab sich daraus ein durchaus interessantes Bild. Sie saßen zu viert an einem Tisch. Es war ein Restaurant oder etwas in der Art. Die Seitenwände waren offen und ließen den Blick auf eine üppige Landschaft frei, die langsam in der aufsteigenden Dämmerung versank. Von den Büschen, die rund um das Restaurant wuchsen, konnte man nur noch die glockenartigen, gelben Blüten erkennen, deren schwerer Honigduft die warme Abendluft tränkte. Auf den Tischen standen Weingläser und Kerzen und auf einer kleinen Bühne spielte eine Band. Getragene Gitarrenklänge mischten sich mit schnelleren Rhythmen untermalt von spanischem Gesang. Mit einem Mal fasste Rafael nach Angelos Hand. Er nötigte ihn aufzustehen und ihm auf die Tanzfläche zu folgen. Dabei lachte er sein strahlendes Lachen und zog Angelo an sich. Die beiden berührten sich und wiegten sich miteinander im Takt der Musik. Dabei sahen sie sich tief in die Augen, die Arme um den Körper des anderen gelegt, die Hände vielleicht ein wenig tiefer gerutscht, als es eigentlich in der Öffentlichkeit schicklich war. Immer inniger und enger wurde ihr Tanz. Sie lächelten und ihre Lippen näherten sich zu einem ersten, scheuen Kuss, der schon nach einigen vorsichtigen Versuchen tiefer und leidenschaftlicher wurde. Gabriella verfolgte ihr Treiben mit wachsender Aufmerksamkeit, als sie plötzlich eine Hand an ihrem Knie spürte. Als sie den Kopf drehte, fand sie sich Michael gegenüber, der sie mit glühenden Blicken musterte. Seine Hand glitt langsam höher und unter den Saums ihres Kleides und weiter hinauf bis zu der Stelle, wo sich ihre Schenkel trafen. Sie keuchte erschrocken auf, als ein vorsichtiger Finger sie dort streichelte. „Nicht“, flüsterte sie leise, aber Michael lachte nur. „Warum nicht? Es ist doch niemand hier. Niemand außer uns Vieren. Und Angelo und Rafael haben gerade genug mit sich selbst zu tun.“ Ihr Blick glitt von Michael zurück zu den beiden jungen Männern, die eng umschlungen auf der Tanzfläche miteinander Zärtlichkeiten austauschten. Rafael hatte den Kopf zurückgelegt, während Angelo seinen Hals küsste und seine Hände gerade unter das T-Shirt des hübschen Mexikaners schob. Sein Knie drückte sich zwischen Rafaels Beine und den Hüftbewegungen zufolge, die dieser daran ausführte, war ihm das nicht wirklich unangenehm. Er griff nach Angelos Hintern und presste ihn fester an sich. Angelo entwich ein erregter Laut, bevor er Rafaels Mund wieder zu einem neuen, stürmischen Kuss eroberte. Das Kribbeln zwischen Gabriellas Beinen wurde intensiver und sie ließ sich widerstandslos um den Tisch herum auf Michaels Schoß ziehen. Er positionierte sie so, dass sie die beiden Tänzer noch beobachten konnte, während sich ihr Po gegen die feste Erhebung in seinem Schoß drückte. Sie grinste und bewegte sich ein wenig, sodass Michael leise in ihr Ohr stöhnte. „Ich will dich“, flüsterte er und sie spürte seine Lippen an ihrem Ohr, ihrem Hals, seine Hände immer noch unter ihrem Rock, wo sie zunächst am Rand ihres Slips entlangfuhren, bevor sie schließlich darunter schlüpften und die verborgenen Täler erkundeten, die sich ihnen dort offenbarten. Gabriella bäumte sich auf, als er ihre Kitzler berührte und mit sanften, kreisenden Bewegungen darüber strich. Es war gut, aber noch nicht genug. Sie wollte ihn spüren. Jetzt. Als sie aufsah, traf sich ihr Blick mit Angelos leuchtend blauen Augen. Seine Lider waren ein Stück weit geschlossen, was sicherlich damit zusammenhing, das Rafael vor ihm kniete und seinen Kopf in Angelos Schoß versenkt hatte. Gabriella konnte nicht genau sehen, was er dort tat, aber die Art und Weise, wie er sich bewegte, ließen eigentlich nur einen Schluss zu. Gabriella leckte sich über die Lippen und Angelo lächelte. Er berührte Rafael sanft und sagte etwas auf Spanisch, das sie nicht verstand. Als Rafael daraufhin von ihm abließ und sich umdrehte, sah sie in dessen dunklen Augen tiefe Lust und Bewunderung. Michael hatte derweil begonnen, ihr Oberteil aufzuknöpfen. Der seidige Stoff fiel beiseite und entblößte ihre bebenden Brüste. Sofort ließ er seine Finger unter die spitzenbesetzten Schale ihres BHs gleiten und schloss sie besitzergreifend um das üppige Rund. Er zwirbelte die empfindlichen Brustwarze, die sich daraufhin aufrichtete und hart wurde. Die Berührung sandte prickelnde Schauer durch Gabriellas Körper und sie spreizte ihre Beine noch weiter, um sich stärker für Michaels forschende Finger zu öffnen. Dass die Blicke der beiden jungen Männer dabei auf ihr lagen, machte es nur noch köstlicher. Sie sah, wie Rafael aufstand und auf sie zukam. Dabei gab er den Blick auf Angelos Erektion frei, die aus dessen halb geöffneter Jeans herausragte. Angelo umfasste sie und begann zu pumpen, während Rafael sich vor Gabriella auf dem Boden niederließ. Sein braunen Augen waren beinahe schwarz. „Du bist wunderschön. Dürfte ich …?“ Michael nahm Gabriella die Entscheidung ab, indem er Rafaels Hand ergriff und sie unter ihren Rock schob. Gabriella zuckte zusammen, als die schlanken Finger ihr Ziel fanden. Für einen Moment gab sie sich völlig dem Gefühl hin und genoss die vielen Hände, die ihren Körper liebkosten. Schritte näherten sich ihr und als sie die Augen aufschlug, sah sie Angelo, der vor ihr stand, sein steifes Glied immer noch in der Hand. Gabriella überlegte nicht lange, sondern zog ihn an sich und öffnete den Mund. Während sie ihn empfing, machte Rafael sich an ihrer Unterwäsche zu schaffen und zog sie ihr von den Beinen. Im nächsten Augenblick spürte sie seine weiche Zunge zwischen ihren Beinen. Sie stöhnte um Angelos festes Fleisch herum, das er langsam in ihren Mund ein- und ausführte, immer darauf achtend, sie nicht zu sehr zu bedrängen. Michaels Hände glitten derweil über ihre Brüste, deren textile Hülle er inzwischen geöffnet und einfach nach oben geschoben hatte. Gabriellas Erregung wuchs. Ihr Blut kreiste schneller durch ihre Adern und ihr Atem wurde abgehackter. Unter ihr begann Michael unruhig zu werden. So entließ sie Angelo aus ihrem Mund und streichelte Rafael noch einmal durch die weichen Locken, bevor sie seinen Kopf sanft von sich schob. „Ihr habt alle drei noch zu viel an“, verkündete sie kokett, bevor sie aufstand und ihre Kleid von ihren Schultern gleiten ließ. Der geöffnete BH folgte und im nächsten Moment stand sie nackt zwischen den drei Männern, die sie voller Bewunderung betrachteten. „Ich schließe mich dieser Meinung an“, sagte Michael und langte nach Angelo, um dessen Hosen nach unten zu streifen, während er seinen Mund das Werk fortsetzen ließ, das Rafael und Gabriella zuvor begonnen hatten. Lächelnd wandte sich Gabriella Rafael zu. Er erwiderte ihr Lächeln ein wenig scheu. „Das ist alles so neu für mich“, hauchte er. „Keine Angst“, flüsterte sie und strich ihm über die Wange. „Du bist bei den beiden in guten Händen.“ Sie trat einen Schritt zurück und übergab Rafael in Michaels und Angelos Obhut, die den jungen Mann und sich selbst innerhalb kürzester Zeit entkleideten. Sie nahmen ihn zwischen sich und Angelo erwiderte kniend den Gefallen, den Rafael ihm früher getan hatte, sodass dieser stöhnend den Kopf zurückwarf. Michael nutzte die Gelegenheit, um Rafael in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln, während er sich von hinten an ihn presste. Angelos Hand glitt derweil an Rafaels Bein aufwärts und hob es sanft an, um es sich über die Schulter zu legen, während seine Hand zwischen dessen Pobacken verschwand. Gabriella verfolgte das Ganze mit angehaltenem Atem und stellte sich vor wie es wohl wäre, an Rafaels Stelle zu sein. Sein gebräunter Körper lehnte sich gegen Michaels breite Brust, während Angelos Tun ihm exquisite Laute entlockte. Mit geröteten Wangen begann er darum zu betteln, mehr zu bekommen. Mehr von dem, was Angelo gerade mit ihm anstellte. Mehr von Michael. Mehr von etwas, das ihn endlich erlöste. Gabriella biss sich auf die Lippen. Sie hatte es noch nie auf diese Weise mit Michael gemacht, aber plötzlich erwuchs in ihr der Wunsch, es auszuprobieren. Ihm auch diese Art von Lust zu schenken, wie Angelo es tat. Ihn tief in sich zu spüren an diesem Ort, der bisher noch unberührt war. Allein die Vorstellung von fordernden Fingern, die dort in sie eindrangen, machte sie ganz kribbelig, und sie konnte es kaum erwarten, dass Michael sich endlich von seinen jüngeren Gespielen löste, um zu ihr zu kommen. Der jedoch ließ sich Zeit und verwickelte Rafael zunächst noch einmal in einen tiefen Kuss, mit dem er dessen Lustschreie erstickte, die Angelo ihm abrang. Doch endlich, endlich überließ er die beiden jungen Männer wieder sich selbst und kam auf Gabriella zu. Er war voll erregt und sie ließ ihre Finger neckend über die samtige Härte gleiten, bevor sie ihn auf einen Stühle dirigierte. Mit einem Lächeln ließ sie sich auf seinem Schoß nieder und nahm ihn in einer schnellen Bewegung in sich auf. Er griff nach ihren Hüften und hielt sie, während er tief in sie eindrang. Sie genoss das Gefühl, rollte ihr Becken auf ihm ab und eroberte mit ihrer Zunge seinen Mund, bevor sie seinen Kopf zurückzog und ihm tief in die Augen sah. „Ich will dich dort spüren“, sagte sie und drängte sich noch näher an ihn. Er wirkte zunächst unsicher, wie sie das meinte, doch als sie mit dem Kopf nach hinten wies, wo Angelo sich den Lauten nach zu urteilen inzwischen in Rafael versenkt hatte, huschte Verstehen über seine Züge. „Wirklich?“, fragte er atemlos und grub seine Finger in ihre Haut. In ihr zuckte es. „Ja“, antwortete sie lächelnd. „Ich will wissen, wie es sich anfühlt. Nimm mich, wie du ihn nimmst.“ „Oh Baby, ich liebe dich.“ Gabriella hatte nicht erwartet, dass er sie auf den Tisch werfen und sie zunächst mit der Zunge erkunden würde, doch das Gefühl des feuchten Muskels, der sich gegen ihren Eingang drängte, die nur allzu sensible Stelle weiter und weiter reizte und ihre Schwelle schließlich mit einem kühnen Vorstoß durchbrach, ließ sie vor Lust aufkeuchen. Sie bemerkte Angelos hungrigen Blick auf sich ruhen, während er in Rafael stieß, der vor ihm auf dem Boden kniete. Er lächelte wissend, als Michael sich hinter ihr positionierte und langsam und sehr, sehr vorsichtig in sie eindrang. Es fühlte sich ungewohnt an aber auf erregende Weise intimer als alles, was sie zuvor getan hatten. Als Michael sich in ihr zu bewegen begann, stöhnte sie tief auf. Das Gefühl der eigenen Enge, der sengenden Hitze, die in sie glitt, das völlige Ausgefülltsein war so viel intensiver als zuvor. Kurz darauf zog sich Michael aus ihr zurück und geleitete sie wieder zu dem Stuhl. Er setzte sich und sie zögerte nicht sich umzudrehen und ihm erneut ihren hinteren Eingang anzubieten. Mit gespreizten Beinen saß sie auf ihm und ritt ihn, während sie sich selbst rieb und die beiden jungen Männer beobachtete, die inzwischen erneut sie Stellung gewechselt hatten. Rafael, auf dessen Brust und Bauch sich bereits die Spuren seines Höhepunkts zu finden waren, lag jetzt auf dem Rücken, während Angelo sein linkes Bein gegen seinen Oberkörper gepresst hatte und immer wieder mit einem heiseren Keuchen in ihn eindrang. Als er jedoch Gabriella auf Michaels Schoß saß, ließ er von dem jungen Mexikaner ab, stand auf und kam zu ihr. Ohne zu zögern ging er vor ihr auf die Knie. „Du bist so sexy“, flüsterte er und küsste sie. „Ich möchte mit dir schlafen.“ „Aber …“, wollte sie einwenden, bevor sie verstand. Sie wagte kaum zu atmen und nickte. Er kam noch ein Stück näher, eroberte ihren Mund mit einem stürmischen Kuss und versenkte sich schließlich gleichzeitig mit Michael in ihr. Sie stöhnte ob der Fülle, der Intensität der Gefühle, der vielfältigen Reize, die auf sie einstürmten. Da waren zu viele Hände, zu viele Körper, zu viel Nähe, als das sie es noch vollkommen hätte erfassen können. Und gleichzeitig putschte das Wissen darum, was gerade passierte und wie es sich anfühlte sie immer höher und höher, bis sie schließlich das Ende erreichte. Ihr Höhepunkt überschwemmte sie und riss sie mit fort, während sich die beiden Männer gleichzeitig in ihr bewegten, sie küssten, sich über ihre Schulter hinweg gegenseitig küssten, sich an sie drängten und immer wieder in sie stießen, bis sie sich am Ende gleichzeitig in ihr ergossen. In diesem Augenblick wachte Gabriella auf. In ihrer Nase hatte sie immer noch den Geruch der schweren, gelben Blüten, deren Namen ihr ebenso wie die Erinnerung an den Traum zunehmend entglitt. Stattdessen schälten sich langsam die Umrisse des Wagens aus der Realität, der sie nach wie vor durch die Nacht fuhr. Michael neben ihr schlief, ebenso wie Angelo auf dem Beifahrersitz. Im Rückspiegel fand sie Rafaels wachsame Augen auf sich ruhen „Ah, Gabriella“, sagte er und hörte sich erleichtert an. „Ich bin froh, dass du wieder wach bist. Du hattest einen unruhigen Schlaf. Hast du schlecht geträumt?“ Sie schüttelte automatisch den Kopf und sah ihn die Stirn runzeln. „Aber du hast gestöhnt und geseufzt und dich im Schlaf bewegt.“ Plötzlich huschte Erkenntnis über sein junges Gesicht. Er grinste. „Ach, ich verstehe. Es waren angenehme Träume.“ Sie wurde rot und er zwinkerte ihr zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße lenkte. Am Horizont sah man die erste helle Linie des herannahenden Morgens. Michael erwachte, als der Wagen an einer Tankstelle hielt. Noch während er mit den letzten Spuren des Schlafs kämpfte, hatte Rafael bereits das Fenster heruntergekurbelt und dem Tankwart gesagt, was er wollte. Von draußen wehte der Geruch von Öl und Benzin herein. Michael stöhnte und schloss die Augen noch einmal. Sein Nacken war steif und irgendwie hatte er das Gefühl, sich wie durch zähflüssigen Sirup zu bewegen. Alles war zu langsam und zu anstrengend. Fast wie ein Kater nur ohne Kopfschmerzen. „Sind wir schon da?“, fragte Angelo auf dem Vordersitz. Er streckte sich und blinzelte verschlafen. Rafael zuckte mit den Schultern. „Ihr habt mir ja nicht gesagt, wo ihr hinwollt. Allerdings müsstet ihr mir mal eine ungefähre Richtung geben. In ein paar Meilen gabelt sich die Straße und es gibt zwei mögliche Routen. Die eine führt allerdings am Naturreservat von Mapimì vorbei. Das ist landschaftlich schöner.“ Gabriella warf Michael einen bedeutungsschwangeren Blick zu. „Nimm diese Strecke“, sagte sie nur zu Rafael, bevor sie wieder den Kopf abwandte. Michael runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Vielleicht hatte sie ebenso schlecht geschlafen wie er. Die Sonne ging auf und sie frühstückten irgendwelche Teigtaschen, die Rafael ihnen besorgt hatte. Angelo machte sich ziemlich glücklich über einige Süßigkeiten her, die der junge Mexikaner ebenfalls aufgetrieben hatte. Der leichte Rotton, der seine Wagen zierte, als er sich bei Rafael dafür bedankte, ließ Michael schmunzeln. Er war allerdings anscheinend der Einzige, dem das auffiel, denn Gabriella sah aus dem Fenster und Rafael war bereits wieder auf die Straße konzentriert. „Da, seht ihr? Dort beginnt das Reservat.“ Michael sah nach draußen, aber für ihn war das alles nur mit niedrigen Büschen bewachsene Wüste. Ziemlich viel Wüste, wenn er ehrlich war. Und mitten in der Wüste … Er stieß Gabriella an „Sieh mal! Ein Wegweiser zur 'Zona del Silencio'. Und jetzt?“ „Lass mich nur machen“, flüsterte sie zurück. „Ich habe bereits einen Plan.“ Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie sagte: „Rafael, bitte halte doch bei der nächsten Gelegenheit an und lass uns raus, ja?“ „Was?“ Michael sah Rafaels irritiertes Gesicht im Rückspiegel. „Ich kann euch doch nicht einfach in der Pampa absetzen.“ „Dort, wo wir hinwollen, könnte es gefährlich werden“, erklärte Angelo mit leichtem Bedauern. „Es ist vielleicht besser, wenn du …“ „Nein, kommt überhaupt nicht in Frage“, entrüstete sich Rafael. „Ich habe José versprochen, euch hinzubringen, wo immer ihr hinwollt. Und wenn es mitten in die 'Zona del Silencio' wäre. Betretenes Schweigen machte sich breit. Rafael sah von einem zum anderen. „Moment, wollt ihr mir etwa weismachen, dass ihr Zoneros seid?“ Michael räusperte sich. „Nun, ja …“ Rafael lachte jetzt wieder. „Oh, ihr macht mir Spaß. Warum habt ihr das denn nicht gesagt? Habt ihr gedacht, ich lache euch aus, nur weil ihr Aliens suchen wollt? Keine Widerrede, ich fahre euch. Am Ende verlauft ihr euch dort noch und wir müssen einen Suchtrupp nach euch losschicken.“ Angelo sah Rafael an. „José hat gesagt, es gäbe eine Bauernhof, auf dem immer wieder drei eigenartige Fremde gesichtet würden. Sie wären blond wie ich und na ja… Weißt du, wo der liegt?“ „Mhm, vielleicht.“ Er grinste. „Was bekomme ich, wenn ich ihn finde?“ Angelo antwortete nicht, aber seine Gesichtsfarbe wurde noch sehr viel dunkler als bei der Sache mit den Süßigkeiten. Michael musste wieder lächeln, auch wenn er nicht ganz genau wusste, wie er diese Intimität zwischen den beiden finden sollte. Sicher, in der Nacht war ihm das noch interessant vorgekommen, aber jetzt störte ihn etwas daran, auch wenn er nicht direkt den Finger darauf legen konnte, was es war. Rafael jedoch ging nicht weiter auf seinen Scherz ein. Er bog bei der nächsten Gelegenheit ab und folgte einer von da an einer befestigten, aber trotzdem scheinbar wahllos in die Landschaft betonierten Straße, die sie mitten in das Herz einer schier endlosen Ebene trug. Als der Wagen endlich auf eine Ansammlung von Gebäuden zufuhr, die mitten in der eintönigen Landschaft lag, wurde Michael wieder munterer. Die Straße war bereits vor über einer Stunde einem Sandweg gewichen und auch der hatte irgendwann aufgehört. Um sie herum war nichts als Wildnis. Anfangs waren sie noch an kleinen Waldstücken und sogar einem See vorbeigekommen, aber seit geraumer Zeit beschränkte sich die Landschaft nur mehr auf ihre vier wesentlichen Bestandteile: Sand, Büsche, Kakteen und noch mehr Sand. Irgendwo in der Ferne erhob sich ein schwarzes Bergmassiv, das in der heißen Luft unwirklich und unscharf wirkte. Ansonsten gab es keinerlei Orientierungspunkte. Radio, Handys und sogar Michaels Armbanduhr funktionierten nicht mehr. Es war, als hätte die Zeit aufgehört zu existieren. Rafael parkte den Wagen am Eingang des Gehöfts und sie stiegen gemeinsam aus. Flirrende Mittagshitze schlug ihnen entgegen und obwohl es im Wagen bereits warm gewesen war, stellte das direkte Sonnenlicht noch einmal eine Steigerung dar. Michael hörte Gabriella ächzen und auch Angelo wirkte nicht mehr so frisch wie noch am Abend zuvor. Rafael hingegen schien die Hitze wenig auszumachen. „Besser, ich gehe mal nachsehen, ob jemand zu Hause ist“, sagte er. „Ihr wartet hier, ja?“ Er schlenderte auf ein flaches Gebäude zu, das Michael für das Wohnhaus hielt und klopfte an die Tür. Als niemand öffnete, verschwand er in einem der nahegelegenen Ställe. Sie warteten, doch als Rafael nach einer Weile nicht wieder auftauchte, wurde Angelo unruhig. Er begann, auf und ab zu laufen und brach schließlich das Schweigen. „Wir sollten ihm nachgehen.“ „Das denke ich auch“, stimmte Michael zu und gemeinsam betraten sie den wie ausgestorben daliegenden Bauernhof. Michael sah sich um. Die Fenster des Hauses waren blind vor Schmutz, die Ställe wirkten verwaist und er vermisste allgemein das Gefühl, dass hier überhaupt jemand lebte. Der Ort wirkte tot und nichts regte sich. Sie riefen nach Rafael, bekamen aber keine Antwort. „Das gefällt mir nicht“, meinte Gabriella. „Vielleicht ist es der falsche Bauernhof.“ „Oder er wurde mittlerweile aufgegeben.“ Michael sah zu der Scheune, in der Rafael verschwunden war, und fasste einen Entschluss. „Ich werde nachsehen gehen. Ihr zwei wartet hier draußen.“ „Michael?“ Angelo machte einen Schritt auf ihn zu. „Soll ich nicht lieber …?“ „Nein. Wenn das hier eine Falle ist, brauche ich jemanden, der mich da wieder rausboxt.“ Er grinste Angelo ein wenig schief an, bevor er sich umdrehte und langsam auf das Tor zuging, das Rafael einige Zeit zuvor durchquert hatte. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er nach dem ausgedörrten Holz griff, es ein Stück weit aufschob und mit gespannten Sinnen nach drinnen schlüpfte. Im Inneren der Scheune war es deutlich dunkler als draußen, aber nicht weniger warm. Michael fühlte den Schweiß seinen Rücken hinunterrinnen, während er durch das dämmrige Halbdunkel tappte. Spärliches Sonnenlicht fiel durch einige Löcher im Dach und warf winzige Lichtpunkte auf einen zentralen Platz, an dem früher vermutlich einmal Traktoren gestanden hatten oder Heu gelagert worden war. Jetzt war die Tenne leer und über ihm knarrten nur noch die ausgetrockneten Holzbalken im Wind. Es roch nach Staub und Sand. „Rafael?“ Michael ging zwischen den Stützbalken hindurch, als er plötzlich ein Geräusch hörte. Es war ein leises Scharren, das aus dem hinteren Teil des Gebäudes kam. Dort befand ein durch eine raue Steinmauer abgetrennter Teil der Scheune und in dem darin herrschenden Schatten bewegte sich etwas. „Rafael, bist du das?“ Für einen Augenblick meinte er, die Umrisse des jungen Mexikaners zu erkennen, bevor sie wieder von der Dunkelheit verschluckt wurden. „Komm schon raus, Junge, das ist nicht witzig. Wir wissen, dass der Hof verlassen ist.“ Wieder erhielt er keine Antwort. Langsam wurde Michael zu bunt. Mit festen Schritten ging er auf den kleinen Unterschlupf zu und trat durch die Tür. Im Inneren konnte er nichts erkennen, doch er hörte jemanden atmen. Ein eigenartiger Geruch drang an seine Nase. Schwer und süß wie von einem blühenden Strauch. „Ich habe auf dich gewartet“, flüsterte Rafael plötzlich genau neben ihm. Noch bevor Michael wusste, wie ihm geschah, hatten ihn kräftige Hände gegen eine Wand gedrückt und ein schmaler Körper presste sich an ihn. „Endlich sind wir allein.“ Eine schmale Hand glitt über Michaels Brust. Er lachte leicht. „Was soll das? Ich …“ Weiter kam er nicht, denn Rafaels zweite Hand befand sich plötzlich in seinem Schritt. Er ächzte. „Komm schon, ich weiß, dass du das magst“, flüsterte Rafael wieder und seine Stimme hatte etwas Zwingendes. „Ich habe es gespürt. Du willst mich ficken. Gib es ruhig zu. Du hast davon geträumt.“ Als hätten diese Worte einen Schalter umgelegt, begannen plötzlich Bilder in Michael aufzusteigen. Bilder von … Rafael. Rafael, wie er sich lächelnd vor Michael in die Knie sinken ließ. Rafael, der seinen Schwanz in den Mund nahm. Rafael, der ihn anflehte, ihn endlich zu ficken. Rafael, der sich in wilder Ekstase unter ihm wand. Rafael, dem er seinen Saft zwischen die gierigen Lippen spritzte. Immer wieder nur Rafael. „Du willst es“, flüsterte es an seinem Ohr und die Hand zwischen seinen Beinen begann Wirkung zu zeigen. Er wurde hart. „Hö... hör auf damit“, bat Michael, aber Rafael dachte nicht daran. „Komm schon. Nur eine schnelle Nummer im Stehen“, kicherte er. „Es wird doch niemand merken. Wenn wir uns beeilen, sind wir gleich wieder bei den anderen.“ „Rafael ...“ Nein, wollte Michael noch sagen, aber er kam nicht mehr so weit, denn schon hatten die flinken Finger des Jungen seine Hose geöffnet und beherzt hineingegriffen. „Na los, nur einmal. Es wird dein Schaden nicht sein.“ Rafaels Säuseln hallte wie das Summen eines Bienenstocks in Michaels Kopf wieder. Bienen. Blüten. Große, gelbe Blüten, geformt wie... Der Gedanke entglitt ihm. „Dieser Geruch“, murmelte er und keuchte, als Rafael begann, seine Erektion zu pumpen. Er hörte ein leises Lachen. „Das sind Datura. Man nennt sie auch Engelstrompeten. Ironisch, nicht wahr? Ihr Geruch kann Halluzinationen auslösen, wusstest du das? Ihr habt so schön geschlafen davon und, oh, ihr habt geträumt. Alle drei. Lag vielleicht an der Sukkubus-Essenz, die ich noch beigemischt habe. Ich war so kurz davor anzuhalten, um euch zu vernaschen, so sehr wie ihr gestöhnt habt.“ Rafaels Stimme war jetzt ganz nah an seinem Ohr, doch etwas daran war nicht in Ordnung. Sie war dunkler, samtiger. Die Hand um Michaels Härte war größer und kräftiger, ihre Bewegungen kraftvoller als noch Augenblicke zuvor. „Du hättest mir beinahe alles vermasselt.“ Noch immer konnte Michael sich nicht gegen die Handlungen des anderen Mannes wehren. Seine Gliedmaßen gehorchten ihm nicht und er fühlte nur noch die Lust, die sich zu einem glühenden Pool in seinen Lenden sammelte. „Wann immer ich mich deiner wunderschönen Frau genähert habe, bist du fast wahnsinnig geworden vor Eifersucht. Ich war schon nahe dran, dich und den Engel einfach hinten in den Lieferwagen zu lassen. Aber es wäre euch aufgefallen, wenn ich euch zusammen mit dem Hundefraß durch die Gegend kutschiert hätte. Obwohl Alejandro und seine Freunde bestimmt gerne ein bisschen mit der Ladung gespielt hätten. Aber leider musste ich sie ja zusammen mit der Leiche dieser Furie zurücklassen. Sie hätte die Autoschlüssel eben einfach freiwillig herausrücken sollen.“ „Ale…jandro?“ Michaels Zunge fühlte sich an, als wäre sie doppelt so dick und mit Watte gefüllt. Er konnte nicht reden, nicht atmen, nicht denken. Alles war voll von diesem klebrigen Blütengestank, der ihm den Kopf vernebelte. Der Mann vor ihm kicherte erneut. „Ja. Sein Gesicht, als ich ihn nicht in den Lieferwagen habe steigen lassen, war göttlich.“ „Aber …“ „Dass er für euch den Schoßhund gespielt hat, war wirklich amüsant. Wie hast du ihn genannt? Spike? Ich hätte beinahe eingenässt vor Lachen, als er mir das erzählte. 'Oh Victor, Du musst mir helfen', hat er gewinselt und mich auf Knien angefleht, unserem Meister nichts zu verraten. Er hat mir sogar angeboten, die Belohnung für eure Ergreifung zu teilen. Er ist so dumm. So dumm, dass es wehtut. Aber ich bin nicht dumm. Ich werde dich erst abliefern, nachdem ich mich an dir gelabt habe. Wenn du mir gibst, was ich will, lege ich vielleicht sogar ein gutes Wort für dich bei unserem Herrn ein, damit er dich noch ein bisschen am Leben lässt. Es wäre sonst die reinste Verschwendung. So ein großer, starker Mann.“ Michael wollte noch etwas sagen, doch sein Protest ging in dem Schmatzen feuchter Lippen unter, die sich um seine Erektion legten und zu saugen begannen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)