Er ist kein Mann von Via-chan (Sie wird niemals eine Frau) ================================================================================ Kapitel 6: Tag 6: Das Versteckspiel ----------------------------------- Kapitel: Tag 6 Am nächsten Morgen wachte sie später auf als normal und brauchte eine Weile bis ihre Orientierung zurück war. Schleppend sammelte sie die herumfliegenden Klamotten ein und warf sie als erstes in die Waschtrommel. Sie haderte noch mit sich, ob sie einfach morgen duschen gehen sollte. Doch sie wusste nicht, ob sie heute Abend überhaupt auf dem Schiff schlafen würden. Man wusste ja nie bei neuen Inseln. Sie huschte schnell ins Bad auch wenn sie wusste, sie hätte noch genügend Zeit, so war sie bereits Shachi am morgen begegnet. Und als hätte sie es geahnt, ging die Badezimmertür auf als sie gerade ihren Anzug auf Hüfthose hochgezogen hatte sie aber noch oben ohne Shirt stand. Sie atmete tief durch, da sie wusste, dass sie dennoch nicht sofort auffliegen würde. „Morgen“ wünschte sie und begann ihre Zähne zu putzen nur um im nächsten Moment einen schockierten Pengu zu sehen. An seiner Reaktion realisierte sie erst, dass der andere sie gestern wahrscheinlich in Verdacht gehabt hatte. „Was?“ fragte sie daher mürrischer als geplant als Pengu wie vom Blitz getroffen da stand. Sie sah nun mal oben herum aus wie ein flachbrüstiger Mann: Kaum Muskeln auf dem Bauch und den Armen und keinerlei Anzeichen von weiblichen, runden Brüsten. Diese hatte ihr die Natur einfach nicht mitgeben wollen was sich nun als Vorteil herausstellte. Sie hatte ein Handtuch um die Schultern geworfen, dennoch konnte man gut erkennen wie ihre Tattoos am Arm hinauf wanderten bis zur Schulter und am Schlüsselbein entlang schlängelten. „Ich dachte- ..nein alles gut“ verbesserte er sich rasch und blieb doch starrend stehen. „Wolltest du auf Klo und kannst nicht, weil ich hier steh?“ fragte sie nach und spuckte die Zahnputzreste aus. „Was? Nein!“ meinte er hastig doch sie gab ihm keine Chance dies zu beweisen. Sie spülte rasch den Mund aus und zog sich am Vorbeigehen das T-Shirt an. Den Anzug den sie bereits zur Mitte angezogen hatte, stülpte sie auf dem Gang über ihre Arme. „Du kannst jetzt gerne“ bot sie an bevor sie ihr Handtuch noch zur Waschküche brachte und wahrscheinlich einen verwirrten Pengu zurück ließ. Sie kam später in die Küche als Law normalerweise dann immer seinen Kaffee geholt hatte. Sie hatte ihn etwas gemieden aber er schien auch seinen Rhythmus zu haben. So hatte sie geglaubt, denn die Küchenspüle war leer. Kein vom Käpt'n gebrauchter Topf lag darin. Vielleicht kam er später als geplant und er hatte verschlafen? Sie setzte jedenfalls einen Topf Wasser auf und erhitzte ihn gedankenlos bevor sie sich ihren Kakao im Topf daneben machte. Als sie wartete, bis die beiden Flüssigkeiten heiß wurden, mahlte sie die Kaffeebohnen in der alten quietschenden Mühle. Nach ein paar Umdrehungen hatte sie aber den Ton satt und versuchte das Quietschen zu beseitigen. Erfolglos. So beließ sie es und mahlte auch die letzte Bohne zu ende. Das Wasser würde gleich kochen weshalb sie sich zum eben geöffneten Küchenschrank hinauf streckte um zwei Tassen zu angeln. Gefühlt stellte man diese aber auch immer weiter nach hinten! Kurz bevor sie doch auf die Arbeitsfläche kletterte, sah sie erschrocken einen langen Arm, der über sie hinweg die Tassen ergriff. Überrascht sah sie über die Schulter und sah die eine Seite von Laws Gesicht über sich. Im nächsten Moment hielt er ihr die eine Tasse auffordernd hin. „Danke“ sagte sie leise und machte ihm Platz damit er seine Tasse Kaffee vorbereiten konnte. Sie sah ihn kurz zögern als er die gemahlenen Bohnen in der Mühle fand ehe er diese in den Filter tat und diesen in den Becher füllte. Sie häufte sich unterdessen das Kakao-Pulver in die Tasse und griff nach der lauwarmen Milch im Topf. Als sie den Kakao mit der Milch in der Tasse rührte, griff Law um sie herum nach dem kochenden Wasser um es in den Filter zu schütten. Die Stille fühlte sich seltsam an aber sie versuchte zu entspannen. Sie dachte an Shachis Worte von gestern versuchte sie zumindest gedanklich ernst zu nehmen und Ruhe zu bewahren. Sie setzte sich zuerst auf den Platz am Tresen, den sie für sich schon die letzten Tage beansprucht hatte nachdem sie den Topf erst mal in die Spüle gelegt hatte. Sie sah zu wie Law es mit seinem Wassertopf gleich tat bevor er seine Tasse in die Hand nahm. Sie schaute rasch zurück in ihre Kakaotasse und ging davon aus, dass sie gleich wieder alleine wäre bevor sie merkte, dass der Arzt den Platz neben ihr am Tresen belegte. Verwirrung herrschte in ihr und sie nahm vorsichtig einen Schluck von ihrem Kakao um es zu überspielen. Hatte ihr Käpt´n noch ein paar Warnungen für sie? „Wie geht es der Wunde?“ Sie sah ihn überrascht an doch der andere pustete nur leicht in seinem Kaffee um dann davon zu trinken. „Gut“ antwortete sie kurz und befühlte ihre Stirn sanft. „Mir ist erst beim Duschen wieder eingefallen, dass dort etwas ist“ gab sie zu und bekam so einen kurzen Blick des Arztes. „War ja auch nur eine kleine Wunde. Nur unglückliche Adern getroffen“ erklärte er seinen Kenntnisstand. Sie wusste nicht genau was gerade geschah aber sie ließ es auf sich zukommen. „Wir legen heute an“ erinnerte er sie daran und sie nickte zustimmend. Sie lehnte sich leicht vor um ihre Ellbogen auf den Tisch zu stützen um so entspannter die Tasse vor ihrem Mund zu halten. Der Kakaogeruch beruhigte sie etwas da sie der Stille zwischen ihr und ihrem Kapitän nicht ganz glauben wollte. „Und? Brauchst du selbst etwas vom Land?“ Scheinbar machte ihr Käpt´n belanglose Konversation. Warum, obwohl er sie die ersten Tage hat ermahnen und gestern verarzten musste, wusste sie nicht. Sie hätte schwören können, dass ihr Käpt'n bereits die Schnauze gestrichen voll von ihr hätte. Sie ließ aber die Situation auf sich zukommen und versuchte wie Shachi es ihr angeraten hatte ehrlich zu antworten als sie daran dachte was sie in der nächsten Stadt kaufen wollte: „Bauteile“ sagte sie sehnsüchtig als sie an das alte auszuwechselnde Rohr im Maschinenraum zurück dachte. Sie hörte sofort als sie es ausgesprochen hatte jemand Wasser ausspucken und versuchend stumm zu lachen. Überfordert sah sie zu Law, der seinen Kopf von ihr abgewandt hatte. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund ehe er sie kurz ansah und sie dabei ungläubig anlächelte. „Ja, ich hab schon gehört.. Du magst mein Schiff sehr gerne“ bekam sie seine Antwort und sie versteckte ihren Mund etwas hinter der Tasse als sie sich nicht traute zu lächeln. „Ein wenig ist untertrieben“ beichtete sie und schielte noch mal zu Law der minimalst den Kopf schüttelte und immer noch dieses kleine Grinsen aufgelegt hatte. Er begann seinen Kaffee in Ruhe weiter zu trinken was sie ihm gleich tat. Scheinbar wurde hier alles gleich weiter getratscht, wenn Law die Informationen ihrer Unterhaltung von gestern beim Kartenspielen schon mitbekommen hatte. Sie sollte sich überlegen, was sie denn dann wem noch preis gab. Die Tür ging überraschenderweise früher als gedacht auf und Passi und Dante traten ein. „Käpt´n! Kura! So früh schon auf?“ fragte Passi sie beide und sie blickte auf die Uhr über dem Eingang zur Küche. „Das ist eigentlich schon spät. Ihr schlaft nur zu lange“ bestimmte sie gelassen und war etwas erleichtert nicht mehr alleine mit ihrem Kapitän zu sein. Sie sah aus dem Augenwinkel das Grinsen von Law um einen Grad breiter werden. „Was? Das ist normale Aufstehzeit“ beschwerte Dante sich und stellte sich neben sie. „Ich kann ja nichts dafür, dass du so früh aufstehst um Wäsche zu machen, kleines Heinzelmännchen“ Dante verschränkte die Arme vor seiner Brust und glaubte wohl der Spitzname würde sie ärgern. „Doch. Eigentlich kannst du schon was dafür“ meinte sie überlegen und trank ihren Kakao leer. „Ihr könntet ja eure Wäsche selber machen. Dann könnt ich länger schlafen“ sagte sie ihm mit hochgezogenen Augenbrauen und rutschte vom Barhocker. „Na-naja“ begann Dante als Passi schon ein paar Kochtöpfe hervor holte fürs Frühstück. „Guter Plan, Dante. Machen wir so“ klopfte sie ihm auf die Brust mit strengen Blick beim Vorbeigehen. „Ihr wascht eure Wäsche in Zukunft selbst. Bin ich voll dafür“ sagte sie und bekam vom anderen nur einen unbeholfenen Laut. Sie sah im Vorbeigehen in Laws leere Tasse und nahm sie ihm kurzerhand aus den Händen. „Ich hab nicht zugestimmt!“ beschwerte sich Dante nun doch lautstark und sie begann die beiden Tassen und die zwei Töpfe abzuwaschen. „Ja, ich aber. Und schon überstimmt“ Sie schwörte Law leise lachen zu hören aber drehte sich nicht dafür um. Sie begann mit Dante und schlussendlich auch mit Passi zu diskutieren, wessen Aufgabe es tatsächlich war die Wäsche zu waschen. Dabei gewann sie die Argumentation mit kühler Gelassenheit und half den beiden Männern noch das Frühstück zu machen. Zwischendurch trudelten alle anderen ein und sie hörte Shachi Law leise fragen, warum er denn schon da wäre. Das hatte sie sich auch gefragt und wusste nicht was vor sich ging. Law verschwand schließlich mit seinem Kaffee noch mal für eine gute Stunde ehe es Frühstückt gab. Abgesehen davon war sie sich sicher, dass Gerüchte viel zu schnell an Law herangetragen wurden, als es ihr lieb gewesen wäre. Die Maschinen summten lauter als zuvor als sie langsam Auftauchten und bereits im nächsten Moment lief Bepo voran an Deck um frische Luft ein zu atmen. Sie wünschte sie hätte ein Messgerät für die Sauberkeit der Luft in dem Schiff. Dann könnte sie die Qualität sicherlich für Bepo anpassen. Sie vermerkte es sich innerlich auf ihrer Einkaufsliste bevor sie neben Mamat das Deck betrat. Der Lange streckte sich genüsslich als wäre das Schiff für ihn im inneren zu klein gewesen. "Land in Sicht!" rief Pengu an der Reling stehend mit Fernglas in der Hand haltend. Die Insel konnte man bereits ohne Fernglas sehen und sie betrachtete die größer werdenden Gebäude. "Kura?" hörte sie hinter sich ihren Namen sagen. Petch stand nervös sich am Hinterkopf kratzend vor Jim und Mertz, die ihn voran zu ihr geschoben hatten. Mit den Dreien hatte Sie noch nicht viel Kontakt gehabt aber sie sah die drei Männer immer zusammen. Sie zog eine Augenbraue hoch und betrachtete den größeren schlanken Mann. Petch trug eine ähnliche Ballon-Mütze wie sie. Sie war dunkel türkis mit einem weißen Bommel oben auf und einem hell türkisen Schirm, der so tief in sein Gesicht gezogen wordes war, dass man seine Augen nicht mehr sehen konnte. "Also, w-wir haben uns gefragt, ob du für uns was in der Stadt kaufen kannst" Fragend und überrascht sah sie ihn an und zog eine Augenbraue dabei skeptisch hoch. "Und was?" "Shampoo und Seife!" meinte Jim schnell und rückte seine lila Schirmmütze zurecht. Seine auffällige Nase war markanter als seine kleinen Augen, fiel ihr spontan auf als sie ihn fragend betrachtete. "Und wieso holt ihr das nicht selbst?" "Naja.. unsere Klamotten riechen so gut und-" "Weil sie gewaschen sind?" unterbrach sie sarkastisch Jim, der darauf nichts mehr sagen wollte. Mertz, dessen braune Mütze etwas zu klein schien, da vor seinen Augen die ganzen dunkel blonden Haare ins Gesicht gepresst wurde und sie sich fragte wie er überhaupt etwas sehen konnte, antwortete ihr: "Ja auch" haderte er allerdings um eine Begründung. "Aber der Duft ist angenehm" kam ihm Petch zur Hilfe. "Und wir hofften du könntest-" "Ich soll gut duftendes Zeug kaufen das so gut riecht wie die Wäsche. Beispielsweise Seife und Shampoo, damit der Schweißgestank aus dem Schlafraum irgendwann einmal rausgeht?" verstand sie daraus und bekam ein gemeinschaftliches "Ja" zu hören. "Für mich auch!" kam Shachi dazu gefolgt von Mamat und Passi. "Ja, kann ich machen" sagte sie leicht gespielt genervt da sie nicht wirklich etwas dagegen hatte. "Aber ich bin kein Wohlfahrtsverein. Das Geld hab ich nicht" Sie hielt die Hand auf. "Wenn ihr was wollt, nur mit Bezahlung" Sie hörte Passi lachen. "Na klar. Aber deine Dienste müssen wir nicht bezahlen? So als Lieferant?" Sie musste langsam grinsen und schüttelte den Kopf auf Passis Frage. "Nee nee. Der Rest, der übrig bleibt, nutze ich aber für Waschmittel damit das klar ist" bestimmte sie und sah die Männer eindringlich an, die teils lachten und etwas die Augen verdrehten. Erst jetzt bemerkt sie ihren Käpt'n, der an der Außenwand neben dem Eingang des Schiffes gelehnt stand und das Gespräch verfolgt hatte. Er hatte ein Lächeln aufgelegt, doch die Augen waren im Schatten des Hutes verborgen. Er hatte wirklich die Angewohnheit bei allem beizuwohnen ohne sich ein zu mischen, stellte sie fest. "Ich komm mit und helf dir tragen" beschloss Shachi und sie dankte ihm dafür. Auch wenn sie das Gefühl hatte, immer mehr in die Crew hineinzufinden, so bemerkte sie dennoch ab und an Blicke, die sie lieber gerade nicht deuten wollte. Einige davon stammen von Pengu, den sie heute morgen wohl völlig verschreckt haben musste. Sicher war er ihr letztendlich beim Kartenspiel mit einer gewissen Erwartungshaltung gegenüber getreten und nun, so vermutete sie, stellte er sein Urteilsvermögen in Frage. Nachdem es eine Diskussion gab, ob sie direkt am Hafen anlegen sollten, bezüglich plötzlich erscheinender Marineschiffe und man sich trotzdem dafür entschied, besah sie sich, an der Reling stehend, das kleine Städtchen. Es schien größer als auf dem ersten Blick und aus dieser Entfernung konnte sie hören, dass wohl gerade ein Fest im Gange war. Jedenfalls hörte sie Lachen, Musik und Gesang. Außerdem konnte sie verschiedene Essensdüfte aus der Luft heraus riechen. „Bereit“ Überrascht fand sie Shachi neben sich stehen. Er grinste sie breit an und hatte einen Beutel auf den Rücken gespannt. Wahrscheinlich war dort das Geld, das er für die Einkäufe brauchte drin. Schließlich war der Quartiermeister für die Besorgung von Lebensmittel zuständig. Mindestens hatten die zwei das letzte Nacht ausführlich besprochen. Sie lächelte ihn an bevor sie nickte. Sie gingen von Bord und ihr Blick kehrte zurück aufs Deck. Nur Anders und Dante blieben als Verteidigung zurück. Die anderen waren schon losgezogen und einige hatten ihr einen kleinen Beutel mit Münzen in die Hand gedrückt. Eigentlich waren es fast alle gewesen, abgesehen von Pengu, Bepo und die beiden Nervensägen Bossi und Jute. Natürlich auch Law nicht. Dieser war schon als erster vom Schiff gesprungen und mit Bepo und Pengu losgezogen. Ihr und Shachis Weg in die Stadt war kurz. Hier und da hörten und sahen sie Musikanten. Es war nur Frühlingsfest in der Stadt und die reiche Ernte wurde gefeiert. Fast schon zu normal, wie sie fand. Aber Shachi zog sie regelrecht von Laden zu Laden und von dem einem zum nächsten Stand. Sie konnte nicht anders als zu lachen als der Pirat sich eine Maske mit einer Katze drauf von einem Stand nahm und sie aufsetzte. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Und du bist ein gefürchteter Pirat“ flüsterte sie ihm zu und hinter der Maske kam Shachis grinsen zum Vorschein. „Na und? Pirat sein heißt auch frei das zu tun was man will“ Sie sah ihn überrascht an als dieser sich eine andere Maske vom Stand aussuchte. Sie sah ihn plötzlich in einem etwas anderen Licht. Nicht nur, dass er versuchte sie zum Lachen zu bringen und sie etwas aus ihrer verschlossenen Schale heraus zu holen, sondern er gab ihr auch Ratschläge fürs Zusammenleben und dem Pirat-sein. Sie suchten die Dinge auf ihren Listen und endeten mit je einem riesigen Rucksack auf dem Rücken und mindestens zwei Beuteln in je einer Hand. Sie machten sich damit schwer bepackt auf den Rückweg zum Schiff. Sie streckte den steifen Rücken beim Tragen einmal durch so, dass er leicht knackte. Die Rucksäcke, welche sie noch zusätzlich mitgekauft hatten müssen, da sie sonst nicht alles mitbekommen hätten, waren doch recht schwer geworden. „Kura, was hast du vorher gemacht, bevor du zu uns kamst?“ Überrascht sah sie zu Shachi, der in die Ferne durch die Häuser hindurch sah. Sie betrachtete kurz das Profil des größeren Mannes bevor sie nachdenklich vor sich her starrte. „Ich.. war Mechaniker“ sagte sie zögernd. „Mechaniker? Wo denn? Auch auf einem U-Boot?“ lachte Shachi leicht bis er ihr eher ernstes Gesicht sah. „Nein“ meinte sie leicht Kopfschüttelnd. „Ich war auf einer schwimmenden Insel oder eher gesagt einem riesigem Schiff, das einer Insel ähnelte und hab Auftrags-Reparaturen durchgeführt“ erklärte sie grob und ließ Shachi sie beäugen. „Du.. mochtest die Arbeit oder den Ort nicht?“ erkannte der Pirat was teils richtig war weswegen sie leicht nickte. „Warum bist du dann nicht weg?“ „Bin ich ja. Jetzt bin ich hier“ lächelte sie müde den anderen an. Sie tauschten ein paar Blicke aus wobei sie durch Shachis Sonnenbrille durchsehen konnte und dessen ernsten Gesichtsausdruck besser sehen konnte. Plötzlich hörte sie eine bekannte Melodie und hob den Kopf in dessen Richtung. „Wie nostalgisch“ erklärte sie und lauschten den leisen Klängen. „Das Lied? Du kennst es?“ fragte Shachi und sah fragend in die Richtung der Melodie. „Du nicht?“ Der andere schüttelte den Kopf und sie begann zu überlegen. „Warte. Die.. erste Strophe fällt mir bestimmt ein“ erklärte sie und sah schon das gelbe Schiff als sie um die nächste Häuserreihe kamen. Sie erinnerte sich die Tonlage tief zu halten um ihre Männerstimme nicht zu verlieren und bemerkte den fragenden aber auch erwartenden Blick von Shachi. Sie holte etwas Luft und wartete doch kurz auf den Einsatz von der Melodie in der Ferne um die Strophen zu beginnen. Leise sang sie die erste Zeilen von Scarborough Fair und als sie diese geschafft hatte fiel ihr automatisch noch die zweite ein, die sie etwas lauter, sicherer vor trug. Sie sah danach wieder Shachi an, der ihr mit offenen Mund zugesehen hatte. „Kennst du das wirklich nicht? Es ist echt alt aber bekannt“ erklärte sie doch das schien Shachi in dem Moment egal zu sein. „Du kannst singen“ erkannte er überrascht was sie seufzen und die Augen verdrehen ließ. „Du verpasst hier den ausschlaggebenden Punkt!“ beschwerte sie sich als sie bereits vor dem Schiff am Hafen standen. „Was?! Ich denke du verpasst diesen Punkt“ Sie ließ sich nicht auf Diskussionen ein und kletterte an Bord. Als sie sich umdrehte um von Shachi die Einkäufe hoch geworfen zu bekommen, sah sie Pengu und Bepo etwas weiter am Hafensteg stehen. Law saß vor ihnen auf einem der Fässer sitzend. Scheinbar waren diese auch schon fertig mit ihrem Erkundungsgang. Sie sollte nicht allzu verwundert sein, dass die drei bereits zurück waren, da die Insel selbst nicht all zu groß schien. Doch was ihr nicht gefiel, war, dass sie von den Dreien beobachtet wurde. Schnell schleppte sie mit Shachi die gekauften Sachen unter Deck. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was in deren Köpfen vor sich ging. Sie würde es ja doch nicht ändern können. Sie ging aber davon aus, dass Pengu ihren Käpt´n von dem Vorfall heute morgen bereits unterrichtet hatte. Um sich abzulenken, machte sie sich auf den Weg zum Maschinenraum. Auch hier fand sie bereits jemanden, der von seinem Stadtaufenthalt zurückgekehrt war. Take sah sie überrascht an aber war im nächsten Moment froh über die Hilfe. Das gestrige Austauschen des Rohrs stand noch aus und ein paar Check-Ups. Take erzählte ihr von dem kleinen Stadtfest, das scheinbar noch ein paar Tage andauern würde und sie hoffte später noch mal drüber wandern zu können. Als sie vom Maschinenraum zurückkehrte, fand sie Law im Trainingsraum auf einer der Bänke an der Metallwand sitzen. Als er sie bemerkte, stand er auf. Sie fluchte innerlich. Hatte Law ihr nicht gesagt, sich vom Maschinenraum fern zu halten? Das hatte sie noch nicht mal 24 Stunden lang ausgehalten. Im nächsten Moment kam Mamat um die Ecke und fing sie glücklicherweise ab um ihr zu sagen, dass sie das Deck schrubben sollten so lange sie an Land lagen. Sie stimmte ihm sofort zu, nur um Laws Standpauke zu entkommen. Falls sie noch nicht sicher genug gewesen wäre, dass der Arzt auf sie gewartet hätte, so war sie es jetzt: Sie bemerkte im Gehen wie sein Blick ihr folgte. Die Stunden verstrichen als sie das Deck und die Außenseite des Schiffes von klebenden Algen und Muscheln frei gekratzt hatten. Bossi und Jute ließen sich nicht einmal blicken was sie einerseits verärgerte und zum anderen erleichterte. Dennoch kam sie verspannt kurz vorm Abendessen zurück zum großen Versammlungsplatz. Sie hatte Law bereits wieder vergessen bis sie ihn mit Pengu in einem der Gänge, der zum Trainingsplatz führte, stehen sah. Als ihr Käpt´n sie sah, machte er bereits einen Schritt auf sie zu bevor Petch sie abfing und nach den von ihr besorgen Sachen fragte. Außerdem wollte er mit ihr die Bettdecken waschen. Jedenfalls einer, der Vernunft langsam an den Tag legte, meinte sie noch zu ihm, froh über seine Einstellung und ging mit ihm zum Waschraum. Sie schlugen den Gang neben Law und Pengu ein und sie konnte deren Blicke direkt auf der Haut spüren. Sie seufzte erleichtert aus als deren Sicht auf sie durch die Metallwand versperrt wurde. Fragend schaute Petch sie an, doch sie winkte nur ab und erklärte ihm großzügig, wie Bettzeug gewaschen wurde. Sie beide schafften es gerade rechtzeitig zum Abendessen wobei die Eindrücke der Stadt besprochen wurden. Bossi und Jute kamen zu spät zum Essen, was sie weder wunderte noch störte. Ihr Kapitän überließ es ihnen wann sie wieder abreisen wollten, da er nichts weiteres von dieser Stadt bräuchte. Die Crew beschloss am übernächsten Tag abzureisen. Das Abendessen wurde dann zu einer kleinen Saufgelage was ihr eigentlich nicht gefiel aber Law verließ den Raum einfach nicht und sie wollte ihn nicht alleine auf dem Gang erwischen. Erst nach ein paar Stunden machte sich ihr Käpt´n auf um zu seiner Kajüte zu kommen und erst nach einer weiteren Stunde, schlug sie mit den anderen den Weg zu ihren Schlafraum ein. Der Tag war lang und anstrengend gewesen. Nicht unbedingt vom Körperlichen her aber sie stand immer noch unter Strom von dem Schreckmoment am Morgen mit Pengu und das kleine Versteckspiel mit Law worauf ihr das Schlafen schwer fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)