Er ist kein Mann von Via-chan (Sie wird niemals eine Frau) ================================================================================ Kapitel 2: Tag 2: Neues Leben ----------------------------- An alle die bis hier hin gelesen haben! VIELEN DANK D: Es tut mir leid für die etwas längere Pause, hatte Anmeldungsprobleme. Hoffe das neue Kapitän macht Spaß zu lesen und falls irgendwer sich auskennt, mag derjenige mir schreiben wie ich evtl noch ein Gerne hinzufügen kann? Irgendwie klappt das nicht. Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich kamt ihr alle gut ins neue Jahr! Am Abend saß die gesamte Crew in der Küche zusammen und ließen so den Tag ausklingen. Kura wurde nebenbei als neues Mitglied vorgestellt wobei sie nicht viel sagen musste, das übernahm Passi freundlicherweise für sie. Im Laufe des Tages war ihr auch bewusst geworden warum die Piraten neue Leute gesucht haben: Ihnen hatten hauptsächlich Mechaniker gefehlt, die eventuelle Schäden im Schiffsinnere sofort reparieren konnten. Es gab zwei Mechaniker, die leichte Wartungsarbeiten durchführten, aber was mit den Erbauern des Schiffes passiert war oder ob Law das Schiff nur gekauft hatte, hatte sie noch nicht in Erfahrung bringen können. Man hatte ihr jedoch den ´Arbeitsplan` mitgeteilt. Dieser bestand aus Küchenarbeit, wie kochen und abwaschen, Wartungsarbeiten an den Maschinen, Ordnungsdienst – was auch immer das bedeuten sollte, da dies offensichtlich nicht für den Schlafplatz der Männer galt, und Wachdienst. Dieser bestand lediglich, wenn sie unter Wasser waren, Nachtwache zu halten und auf die Monitore des Steuerpultes zu starren, so hatte ein anderes Crewmitglieder ihr zugeflüstert. Sie waren in Teams eingeteilt und da sie neu war, hatte sie das große Los gezogen mit den anderen Neuankömmlingen in einem zu stecken. Sie konnte sich die Namen noch nicht alle merken. Mit Passi, Mamat, Bossi und Jute, die sie kennen gelernt hatte, gab es da noch, klar, Shachi und Penguin mit denen sie das 'Vorstellungsgespräch' geführt hatte. Und Bebo, den sprechenden Eisbären. Etwas überrascht war sie zu erfahren, dass Bebo tatsächlich der erste Maat war. Beim Essen konnte sie es nicht lassen den Eisbären zu beobachten. Er schien klug aber sehr nachgiebig zu sein. Er entschuldigte sich viel zu oft für seine Fragen oder Aussagen was sie leicht besorgt lächeln ließ. Aber dieser Bär kannte die Crew besser als sie. Sie wollte sich nicht unnötig sorgen, nicht um jemanden oder einen Bären, den sie nicht mal zwei Stunden kannte. Die Crew machte herbe Scherze, was sie überhörte oder es nicht allzu ernst nahm. Ihr Blick wanderte zu Law, der wiederum seinen Leuten nur zuhörte und in Ruhe sein Essen genoss. Die neue Route war gleich zu Beginn des Essens mitgeteilt worden und demnach würden sie am Morgen die Insel verlassen. Sie trauerte dem kleinen Städtchen keine Träne nach und war froh endlich unterwegs zu sein. Unbemerkt hatte ihr neuer Käpt´n aufgegessen und stand vom Tisch auf. „Käpt´n, bleib doch noch!“ rief Bebo seinem Piraten-Kapitän hinterher. „Denkt dran nicht zu lange zu feiern“ sagte dieser nur in seiner neutralen Stimmenlage und verließ die Küche. Kura sah ihm nach und hatte Law selber noch nicht so genau betrachtet. Sie hatte Angst, dass er doch erkennt wer sie war und mied besser jeglichen Augenkontakt. Als die 'Autoritätsperson' aus dem Raum verschwunden war, wurde das Gegröle groß. Jeder musste die Geschichte der Neuen hören oder die beste Kampfgeschichte erzählen, die sie erlebt haben. Kura klingte sich mit den Worten aus, dass sie oder eher ´er` nur langweilige Geschichten parat hätte und diese nicht wert waren erzählt zu werden. Sie wusste nicht mehr nach wie vielen Stunden des Feierns sie doch schlafen gegangen waren. Letztendlich stand sie seufzend mitten in der Nacht auf. Sie hatte kaum schlafen dürfen, nicht weil sie es nicht konnte oder man es ihr verbot. Sie als Frau, geheim auf einem Männerschiff, getarnt als Mann... Wenn sie duschen oder sich waschen wollte, blieben ihr nur die Nachtstunden um das Gemeinschaftsbad für sich zu beanspruchen. Der Raum lag neben der großen Schlafkajüte und sie tabste leise die wenigen Schritte zur nächsten Tür. Das Licht war auch hier eher fade aber das was sie sah, ließ sie schwer einatmen: Genauso viel Dreck wie im Schlafsaal. Die Fliesen hatten Flecke, die Abflüsse waren fast alle verstopft, leere Seifenflaschen hier und dort und es roch nach abgestandener Luft. Einige Anzüge hingen lieblos über ein paar der Duschkabinen was sie am liebsten wieder rückwärts aus dem Raum gehen ließ. Sie brauchte ein paar Minuten um damit abzuschließen, dass es nun mal so war wie es war bevor sie aus einer Ecke ein Wischmop angelte. Es dauerte eine Stunde bis sie in dem noch nicht ganz sauberen Bad duschen konnte. Sie hatte eine ihrer Ersatzzahnbürsten geopfert um die Fugen der Fliesen einigermaßen wieder sauber zu bekommen. Zum Glück war keiner der anderen wach gewesen, da sie sich beim schrubben der Fußbodengließen beinahe ganz ausgezogen hatte um dem aufkommendem Schweiß entgegen zu wirken. Im Anschluss stand sie in dem abgedunkelten Schlafraum und sammelte Stück für Stück den Unrat ein, den sie sehen konnte. Die Jungs schliefen lauthals und bekamen weder das leise Gerascheln noch ihre leichten Flüche mit, die sie ausstieß wenn sie irgendetwas feuchtes in die Hand bekam. Alles landete in verschiedene Säcke, die sie am Abend beim Aufräumen in der Küche in einem der Schränke dort gefunden hatte. Die vollen Säcke schleppte sie durchs Schiff ans Deck um sie vom Bord an den Steg zu werfen. Dabei hatte sie sich nur sage und schreibe drei Mal verirrt! Stück für Stück wurde das Zimmer begehbarer und zum Schluss trug sie die gesammelte Kleidung, die verstreut im Bad oder in der Kajüte lagen zum Waschraum. Dort füllte sie die große Waschtrommel mit den verschiedenen Kleidungsstücken und schmiss genügend Waschmittel dazu, das im Regal daneben stand. Erleichtert und völlig fertig, stemmte sie die Hände in die Hüften. Sie ließ ihren Rücken leicht knacken und besah sich den Raum etwas genauer. Scheinbar war der Waschraum auch der Lagerplatz der verschiedenen Putzutensilien. Die Crew besaß wenig davon, gerade mal einen Wischmopp und einen Besen mit Handfeger. Die Waschmittel waren auch eher begrenzt. Sie sah nur das Nötigste und sie nahm sich vor Waschmittel zu besorgen. Sie suchte die Uhr, die sie ticken hörte und fand eine silberfarbende große Wanduhr mit steinfarbendem Ziffernblatt über der Tür im Waschraum. Sie hatte bis zum Morgen durchgearbeitet, fiel es ihr auf. In ein paar Stunden würden die Jungs aufstehen und vom Hafen ablegen. Sie rechnete kurz im Kopf wie viel Zeit ihr blieb bis die ersten Geschäfte in der Stadt öffneten und die Crew los wollte. So knapp war das gar nicht, also könnte sie noch vorher Waschmittel kaufen. Sie würde ganz sicher nicht in so einem Schweinestall leben, egal was die restliche Crew von dieser recht weiblichen Seite von ihrem neuen Crewmitglied halten sollte! Sie kratzte sich unter der weiten Mütze auf ihrem Kopf und sah in diesem Moment einen bereits frisch gewaschenen Anzug der Heart-Piraten auf der Wäscheleine hinter ihr hängen. Sie betrachtete die Größe und befühlte den Saum des Ärmels. Sie hoffte, sie würde wirklich nicht auffallen. Sie wollte bleiben. Der Anzug war bequem und verdeckte jegliches weibliche Merkmal, das sie gehabt haben könnte. Jeder in der Stadt sprach sie sofort mit „Herr“ oder „Sir“ an. Mit dem restlichen privaten Geld, welches sie mit an Bord gebracht hatte, kaufte sie Putz- und Waschmittel ein. Außerdem ein paar Haargummis um ihre lange Mähne, die unter ihrer Mütze lagen besser zu verstecken. Selbst wenn man die langen Haare sehen würde, könnte sie behaupten, dass sie sich nie für Frisuren interessiert hatte. Ihre Einkäufe hatte sie in dem Waschraum gepachtet und saß nun müde in der Küche. Am liebsten wäre sie erneut geduscht gegangen, aber da musste sie wohl durch. Sie hatte schon das erste Mal als sie die roten Barhocker gesehen hatte, das heimliche Gefühl gehabt, dass diese die besten Stühle im Raum seien. Sie hätte locker so schlafen können. Dreister Weise hatte sie sich an den Schränken in der Küche bereits bedient und sich einen heißen Kakao gemacht als sie das Pulver gefunden hatte. Natürlich wurden die gebrauchten Utensilien sofort wieder gereinigt und an Ort und Stelle zurück gelegt. Aber das hatte sie gerade gebraucht und atmete nun erleichternd den Duft von warmer Milch und der Süße der Schokolade ein. Sie schloss gerade ihre Augen als die Tür zur Küche auf ging. Sie schielte unter der Mütze, die sie sich noch weiter ins Gesicht gezogen hatte zu dem Eindringling in ihrer Ruhephase und entdeckte keinen anderen als Trafalgar Law. Sie tauschten einen kurzen Blick aus ehe er hinter ihr am Tresen vorbei lief. „Morgen“ murmelte er leise und leicht mürrisch klingend. „Morgen“ gab sie den Gruß ebenso leise zurück. Scheinbar war der Arzt kein Morgenmensch, was sie durchaus nachvollziehen konnte. Sie beobachtete wie der andere geschickt Wasser in einen Topf füllte und dieses auf der Herdplatte erhitzte. Aus einen der Schränke über dem Herd zog er eine Tasse hervor, wofür sie ihn beneidete für. Sie hatte auf die Arbeitsplatte klettern müssen um an ihre hart erkämpfte weiße Tasse heranzukommen. Sie hörte ein paar Kaffeebohnen in einen Behälter fallen und erst als sie das Quietschen hörte, wusste sie, dass es eine altmodische Kaffeemühle war, die gedreht wurde. Als das Wasser kochte, hörte das Quietschen auf und sie sah wie Law in einem Filter drei große volle Löffel Kaffeepulver füllte. Darüber goss er das heiße Wasser und als dieses langsam durchsickerte, zog er aus einem der anderen Schränke einen kleinen, weißen Töpfchen hervor woraus ein Löffel schaute. Der Kaffeefilter landete im Müll unter der Spüle und der Topf wurde in die Spüle gestellt. Aus dem zuvor geholten kleinen Topf holte der Arzt zwei Würfelzucker, die im schwarzen Kaffee verschwanden. Sie hätte beinahe gelacht und biss sich fest auf die Unterlippe. Die kleinen Würfelzuckerstücke halfen bei einem so stark gebrühten Kaffee überhaupt nicht! Aber Law stellte alles brav zurück und nahm die Tasse mit sich als er langsam wieder der Raum verließ. Sie schwiegen als er die Tür öffnete und hinter sich wieder schloss und sie zurück ließ. Es war kurz still ehe sie stumm lachte. Sie wusste nicht wieso. Wahrscheinlich wegen der Anspannung, die sie verspürt hatte als ihr Kapitän wie jeder normale Mensch sich gerade vor ihren Augen einen Kaffee zubereitet hatte. Sie streckte ihre müden und angespannten Knochen bevor sie ihren Kakao austrank und ihre Tasse sowie Laws benutzten Kochtopf abwusch. Am Frühstückstisch saßen sie alle wieder beisammen und wollten eigentlich noch mal die kommende Route durchgehen. Aber es dauerte eine kleine Ewigkeit bis die Männer sich beruhigt hatten, da sie angeblich einen Klabautermann an Bord hatten. „Ich sag´s euch! Das liegt an dieser Insel!“ beschwor Dante und schlug mit der Faust wiederholt auf den Tisch. Wie sie sich recht erinnerte, war Dante derjenige gewesen, der gestern Abend als erstes vom Alkohol aus den Latschen gekippt war. Dantes markantes Gesicht schien nicht so als würde er Spaß verstehen. Zum Glück hatte sie die Gruppe gestern etwas besser kennen gelernt. Dante hatte dunkel braun/schwarzes Haar, das ihm über die Schulter hin wie ein Wischmopp. Es wurde nur etwas zurück gehalten von dem hellgrünen Stirnband, das er trug. „Ach komm, jetzt ist aber mal genug mit dem Kobold Gefasel“ seufzte Shachi aus und hätte sie dessen Augen gesehen, so hätte sie sicher ein Augenrollen darin erkannt. „Vielleicht war es ja kein Klabautermann sondern ein fleißiges Heinzelmännchen?“ Augenblicklich wurde Bepo, der seine Gedanken aussprach, schief von Shachi und Penguin angeschaut. „Ich-ich meine ja nur da Heinzelmännchen ja die Arbeit von anderen erledigen und... und.. tut mir leid“ Wieder entschuldigte sich der große Eisbär und Penguin und Shachi erklärten, dass er zu schnell nachgab. In diesem Moment kam auch der letzte Bewohner des Schiffes in die Küche und sah sie alle mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was ist hier los?“ fragte ihr Käpt´n und die Männer sahen sich abwechselnd an. „Käpt´n, wir denken wir haben einen Klabautermann an Bord“ „Unser Zimmer ist aufgeräumt!“ „Die Klamotten gewaschen und-“ „Und das Bad wurde geschrubbt!“ sprachen alle durcheinander und sahen Law erwartungsvoll an. Dieser brauchte scheinbar nicht lange ehe sein Blick kurz zu ihr wanderte. Sie wich seinem aus und starrte lieber zwischen Penguin und Shachi hindurch in die Küche. „Also beschwert ihr euch, dass jemand endlich eure Arbeit macht?“ kam die Antwort des Arztes, der sich endlich zu ihnen an den großen Tisch setzte. „N-nein, aber Käpt´n-“ begann Bepo erneut. „Ist doch egal. Seit froh drüber“ schloss ihr Crewoberhaupt den Fall ab und kam zu den wichtigeren Themen. Bei der Besprechung fiel ihr Blick immer wieder zu Law, der ihr kleines Geheimnis, aus welchem sie nun wirklich keines hätte machen wollen, bewahrt hatte. Außerdem war es das erste Mal, wo sie sich traute diesen Mann vom nahen zu betrachten. Das erste was ihr auffiel, waren die Augen. Nicht nur, dass er Augenringe des Todes hatte, sondern auch dass sie grau, leicht bläulich schienen. Er hatte beim Erzählen einen strengen Gesichtsausdruck aufgelegt und sie fragte sich, wie es aussah wenn er mal lachen würde. Höchstwahrscheinlich, so glaubte sie, würde jeder Gegner Angst bei dem Anblick bekommen. Einen ordentlichen rasierten Kinnbart trug er und einige seiner Haare vermischten sich mit den Barthaaren am Rande seines Gesichtes vor den Ohren. Sein Gesicht sah abgesehen von der Strenge und Ernsthaftigkeit glatt, fast markelos aus. Auf jeder Seite trug er zwei goldene Ohrringe in den Ohrläppchen. Der große Hut, der sie stark an Bepos Fell erinnerte rundete das Gesamtbild von einem jungen und attraktiven Mann ab. Bevor Law ihr auf die Schliche kam, dass sie ihm nicht zugehört hatte und ihn lieber angestarrt hatte, sah sie zurück auf die Karte, die auf dem Tisch ausgebreitet worden war. Er zeigte mit dem Zeigefinger wohl auf die nächste Insel und sie blieb mit den Augen am 'T´ hängen, das oberhalb des Mittelgelenkes des Fingers tätowiert worden war. Erst jetzt bemerkte sie die Tattoos an den anderen Fingern. Die auf seinen Händen und den Armen hatte sie bereits am ersten Tag wahr genommen. `Death' bildeten alle fünf Finger einer Hand. Ein letztes Mal sah sie dem Piraten in die kühlen grauen Augen bevor sie ihre Beobachtungen einstellte, da Law sie diesmal direkt angesehen hatte. „Warum ein U-Boot?“ Die Frage war sicherlich zu direkt aber sie stellte sie Passi dennoch als er ihr, Mamat, Bossi und Jute endlich das Herzstück des Schiffes zeigte: Den Maschinenraum. „So genau weiß ich das gar nicht. Aber ich hab zwei Gerüchte gehört“ meinte Passi mit breitem Grinsen geheimnisvoll. „Der Käpt´n hatte schon geplant wie er auf die andere Seite der Red Line problemlos kommen würde. Außerdem kann man in der Tiefe viele Feinde und Stürme umschiffen“ Es leuchtete ihr ein, dass sie so nicht mal einen richtigen Navigator brauchten um den Naturgewalten zu trotzen aber verpasste man, dann nicht ebenso viele Abenteuer auf die, die Piraten so standen? „Und das zweite Gerücht?“ erinnerte Mamat das ältere Crewmitglied daran. „Das war das Gerücht, dass der Käpt´n das U-Bott geschenkt bekommen hatte“ „Von wem?“ fragte sie nach doch Passi zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, es ist nur ein Gerücht“ Passis Lachen hallte an den Metallwänden wieder doch es ließ sie leicht fragend zurück. Aber wie alles zustande gekommen war, wollte sie nicht weiter hinterfragen. Sie zumindest stand im nächsten Augenblicklich in ihrem persönlichen Paradies. „Hier ist unser Kernstück“ präsentierte Passi den relativ kleinen Raum, der für Laie wie ein Raum voller Rohre und Kabel wirkte, doch sie erkannte sofort, dass hier die Steuerung für das Kühlsystem, für die Luftzirkulation und für die Antriebskraft stattfanden. „Wir müssen immer mal wieder die Anlage kontrollieren, ob alles noch so läuft wie es zu laufen hat“ erklärte Passi nur sehr grob. „Ah, ja. Damit kann ich nichts anfangen“ sagte Bossi direkt und sah sich nur kurz im Raum um. „Kann ich nicht mit jemanden die Aufgaben tauschen?“ Das Desinteresse tropfte förmlich von Bossis Tonlage. „Wir tauschen einfach. Dann sitzen wir im Kontrollraum und lenken das Baby“ schlug er auch noch vor und sie verdrehte kurz unauffällig die Augen und ging näher zu einem der Bedienungsoberflächen, die ihr sagte wie viel Druck das Schiff derzeit auszuhalten halte. Sie waren schon eine Weile unterwegs. Einen letzten Blick auf den Hafen, der nicht mal ihre Heimat gewesen war, hatte sie nicht geworfen. Viel spannender fand sie die Kraft hinter den Maschinen, die hier relativ laute Summ-Geräusche von sich gaben. „So geht das leider nicht. Jeder ist mal dran. Aber keine Angst. Ihr müsst nur kontrollieren, ob gewisse Werte in Ordnung sind“ versuchte Passi den aufmüpfigen Neuankömmling zu besänftigen. „Immer noch, keine Arbeit für uns“ zog Bossi nun auch seinen kleinen Handlanger da mit rein und bevor Passi noch etwas sagen konnte, fühlte sie Bossis Blick auf dem Rücken. "Kura, du bist doch Mechaniker" Sie sah langsam zu ihm und ahnte was kommen würde. "Tausch doch mit mir und Jute den Küchendienst heute Abend" Sie zögerte einen Moment in dem sie ihn skeptisch ansah. "Ich hab nichts gegen den Maschinen-Dienst, aber-" Sie kam nicht weiter, da begann Bossi auch schon an zu grinsen. "Klasse! Bist ja doch nicht so ein Milchbubi wie ich dachte" meinte er mit großzügigem Lächeln. "Bossi, wir sollen nicht-" begann sie erneut und wurde mit einem lauten: "Danke!" unterbrochen. Sie sah kurz hilfesuchend zu Passi was Bossi und Jute nutzen um auf dem Absatz kehrt zu machen und an dem nach Luft schnappenden Passi vorbei zu laufen. Sie blieben eine Weile regungslos stehen bevor Mamat sich an sie wandte. „Ich kann dir helfen.“ bot der große Mann an und sie sah in dessen besorgtes Gesicht. Sicher hatte er mit seiner fürsorglichen Art bei vielen Frauen eine Chance, wenn er kein Pirat wäre. Sie schüttelte langsam den Kopf. „Danke. Aber alleine bin ich schneller. Ich kenn mich mit so etwas aus“ lächelte sie ehrlich den Größeren an, der in diesem Raum schon geknickt hatte gehen müssen um nicht gegen irgendein Rohr zu stoßen. „Wirklich? Also ich kann noch bleiben und dir die Sachen zeigen, die du kontrollieren sollst, denn-“ Sie unterbrach Passi und deutete auf die verschiedenen Schaltflächen. „Kühlung, Luftdruck, Luftzirkulation, Abwasser, Gas“ Passi starrte sie an wie als hätte sie ihm gerade erklärt wo vorne und hinten bei einem Pferd gewesen wäre. „Nagut. Da haben wir wohl einen Volltreffer mit dir gelandet“ lachte der Ältere und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie empfand es ihm nach. Diese Räume schienen die wärmsten auf dem gesamten Schiff beim Tauchen zu sein. „Ich bring dir später einen Krug Wasser vorbei" bot Passi gleich von sich aus an. "Bei den Temperaturen hier geht man schnell mal ein" Sie nickte überzeugt davon und dankte Passi für die weise Voraussicht. Sie hob kurz die Hand um die beiden Männern zu verabschieden ehe sie aus seufzte und die Hände kampfbereit in die Hüfte zu stemmen. Es lag viel Arbeit vor ihr. Sie hatte schon mit einem geübten Blick gesehen, dass dieses 'Baby', wie Bossi es genannt hatte, einen ziemlichen Überholungsbedarf hatte. Sie krempelte sich die Ärmel im wahrsten Sinne des Wortes etwas hoch um die Handgelenke frei zu bekommen und setzte sich vor das erste Schaltpult um es auseinander zu nehmen. Wie versprochen, war Passi und Mamat später mit zwei großen Krügen vorbei gekommen und hatten nicht schlecht gestaunt als sie den halben Raum auseinander gelegt hatte. „Du-du weißt was du da tust, oder?“ hatte Passi noch mal vorsichtig nachgefragt. „Ja? Ansonsten würden wir alle absaufen“ hatte sie ihm noch trocken geantwortet ehe sie den halben Liter Wasser sofort ausgetrunken hatte. Sie war nass als sie am Abend aus dem Raum zum Schlafraum torkelte. Sie wollte so gerne duschen. Sie war verschwitzt bis auf die Unterhose und stank danach. Dennoch konnte sie wenn überhaupt erst heute Nacht sich waschen. Lange seufzend legte sie sich einfach nass wie sie war auf ihre Liege und schloss die Augen. Der Schlafmangel von letzter Nacht holte sie ein. Sie war dennoch überrascht gewesen, dass das Zimmer noch so sauber schien, wie sie es heute morgen gemacht hatte. Ob die Geschichte über den Klabautermann, der hier sauber machte, bei den Männern auf Anklang traf? Sie hatte gar nicht gemerkt, wie sie eingeschlafen war als man sie unsanft wach rüttelte. „Kura, Kura. Es gibt essen! Komm schon!“ Sie blinzelte und sah vor sich einen plüschigen weißen Bären. „Bepo“ kam ihr der Name wieder in den Sinn und sie richtete sich rasch Augen reibend auf. „Danke für´s Wecken“ sagte sie und folgte dem hibbelig wirkenden Bären aus dem Zimmer. Ein „Gerne“ und „Tut mir leid für´s Wecken“ erhielt sie daraufhin was sie leicht lächeln ließ. Sie fragte nach seinem und dem Tag der anderen, da sie nicht viel mitbekommen hatte in den tiefen Gängen und ließ sich berichten wie oft er sich heute schon bei Shachi und Pengu entschuldigen hatte müssen. Bei Bepos Erzählungen hörte sie immer wieder die Verbundenheit der drei heraus. Das machte der Spitzname Pengu schon ausfindig. Ebenso hörte sie, wie Bossi sich ´spielerisch´ mit den anderen Crewmitgliedern angelegt hatte um zu Trainieren. Nur so ganz wollte sie dem gutmütigen Bären nicht glauben, dass Bossi es `spielerisch´ gemeint hatte. Sie kamen zusammen als Letztes in der Küche an was sie mit einem Blick erkannte, da ihr Kapitän bereits an dem einem Kopfende des Tisches schon fast aufgegessen hatte. Bepo suchte sich rasch einen freien Sitz und winkte ihr zu, sich neben ihm zu setzten als Law aufstand um seine Crew wohl wieder alleine zu lassen. Sie machte ihm rasch Platz damit er aus der Tür gehen konnte, doch was sie nicht erwartet hatte, war dass er neben ihr stehen blieb. „Wäre schön, wenn du deine Pflichten nicht bereits am zweiten Tag hier vernachlässigst und einfach deine Aufgaben tauscht“ Sie drehte langsam den Kopf zu ihm mit großen Augen. Er hatte so leise gesprochen, dass diese Warnung nur sie hatte hören können. Bitte? Aber Bossi hatte doch tauschen wollen?! Auch wenn sie die Ungerechtigkeit unter den Fingern brannte, antwortete sie lediglich mit einem leisen „Ay, ay Käpt`n“ Das war ein Streit, der zu klären war mit dem Verursacher, nicht mit Law selbst. Sie senkte den Blick und setzte sich leicht angesäuert neben Bepo, der ihr eine gutgemeinte große Portion des Essens auftischte. Sie sah Law noch aus der Küche gehen, ehe sie sich dem Essenklumpen auf ihrem Teller widmete. „Was.. ist das?“ schlüpfte die Frage raus und sie starrte fassungslos auf das Massaker an Auflauf/Fleisch und Knochenreste. „Ja“ lachte Passi breit mit Scharm auf den Wangen. „Stellt sich raus, dass Bossi, Jute und Mamat nur Gemüse schneiden aber nicht kochen können“ Sie starrte erst den breit grinsenden Passi an ehe ihr Blick zu den drei Kochtalenten glitt. „Ich weiß nicht was ihr habt! Jute schmeckt es! Nicht wahr?“ Bossi klopfte besagtem Jute auf dem Rücken der daraufhin zu viel von dem verkokelten Braten schluckte und beinahe am Husten erstickte. Sie rollte mit den Augen und rieb sich die Schläfe bei so viel selbstüberschätzung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)