Nicht ohne dich! von Rebi-chan ================================================================================ Kapitel 2: .~2~. ---------------- Titel: Nicht ohne dich! Teil: 2/8 Autor: Rebi Serie: Boku no Hero Academia Rating: P16-Slash Genre: Shônen-Ai, Fluff, Angst, Suizid Pairing: Katsuki x Izuku Disclaimer: Keiner der Charakter gehört mir! Ich habe sie nur ausgeliehen und gebe sie nach verrichtetem Unheil wieder zurück. Inhalt: Ein Satz, der nicht nur ein Leben zerstört, führt zu einem Entschluss, der die Zukunft ändert. Kommentar: Bitte verzeiht mir! Ich wollte niemanden leiden lassen und hab selbst beim Schreiben mit den Tränen zu kämpfen gehabt. Ich hoffe trotzdem, dass ihr mit dem Ergebnis zufrieden sein werdet. Nicht ohne dich! .~2~. Katsukis PoV: Der nächste Morgen weckte mich unerbittlich mit Sonnenstrahlen direkt in meinem Gesicht. Ich grummelte leise, rieb mir aber dann den restlichen Schlaf aus den Augen und nahm ein kurzes Frühstück ein. Viel Proviant hatte ich nicht mehr. Aber es würde noch reichen für den Weg zurück, wenn ich sparsam damit umging. In meiner Nähe hörte ich Wasser plätschern und folgte dem Geräusch, bis ich an einen kleinen Bach kam. Er schlängelte sich gluckernd zwischen den Bäumen hindurch. Das kühle Wasser tat gut in meinem Gesicht. Ich wusch mir den Staub des letzten Tages von der Haut und füllte meine Wasserflasche auf. Erst dann machte ich mich wieder auf den Weg und erklomm langsam den Berg. Der Weg, welchem ich folgte, war mehr ein Trampelpfad für Bergziegen, aber dennoch gut zu erkennen. Trotzdem musste ich aufpassen, wo ich hintrat. Die Steine unter meinen Füßen waren lose und bei jedem unbedachten Schritt kullerten sie den Berg hinunter. Die Sonne brannte mittlerweile unbarmherzig auf mich nieder. Ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Jacke den Schweiß von der Stirn, zog sie nach kurzem Überlegen aus und band sie um meine Hüften. Ich kam gut voran und zur Mittagszeit erreichte ich eine Art Plateau. Es war nicht groß, doch es bot mir genügend Platz um mich zu setzen und wieder zu Kräften zu kommen. Ich verweilte etwa eine halbe Stunde, ehe ich mich wieder auf den Weg machte. Wie weit es noch war wusste ich nicht. Ich hatte bisher auch nichts bemerkt, dass mich darauf schließen ließ, dass hier oben in dieser Einöde jemand lebte. Doch ich vertraute darauf, dass die Dorfbewohner mich nicht auf den Arm genommen hatten. Außerdem war die Aussicht, Izuku wieder zu sehen, ein gewisser Antrieb, der mich weiter laufen ließ. .~*~. Es dämmerte bereits, als ich eine weitere Anhöhe erreichte. Vereinzelt wuchs hier zwischen Geröll Gras und ein paar Nadelbäume. Unter einem der Bäume, windgeschützt durch die Felsen, entdeckte ich eine kleine Hütte, aus deren Schornstein gräulich weißer Rauch quoll. Vorsichtig trat ich näher heran. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass ich jemand anderen als diese Mina gefunden hatte, so wollte ich nichts riskieren. „Wenn du meinst, du könntest bei mir irgendwas wertvolles finden, so muss ich dich leider enttäuschen“, meinte plötzlich eine Stimme direkt hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum, ließ einige kleinere Explosionen frei um etwas Abstand zwischen die Stimme und mich zu bringen. Mein Herz schlug heftig in meiner Brust und beruhigte sich erst, als ich eine ältere Frau einige Meter vor mir stehen sah. Sie wirkte nicht bedrohlich auf mich. Sie war schlank, hatte leicht ergrautes, dunkelbraunes Haar, das sie im Nacken zu einem Zopf geflochten hatte. Um ihre Schultern lag ein mehrmals geflickter Mantel. Darunter lugte ein bodenlanges Kleid hervor, das ebenfalls schon bessere Tage gesehen hatte und mit bunten Flicken übersät war. Die Grundfarben ihrer Kleidung hielten sich in braun und grün, bis auf die Flicken, die sie benutzt hatte, um Löcher zu stopfen. Ihr Alter war schwer einzuschätzen. Das Leben hier oben in den Bergen verlangte einem ziemlich viel ab. Ihr Gesicht war wettergegerbt und etwas runzelig. Ihre blauen Augen hingegen sprühten nur so vor jugendlicher Kraft. „Ich bin nicht hier um zu plündern. Ich suche jemanden!“, gab ich zurück. „Nun, du hast jemanden gefunden. Die Frage ist nur, ob du die richtige gefunden hast“, lachte die Frau. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Nach Scherzen war mir gerade nicht zumute. „Sind Sie Mina?“ Sie grinste mich an, ging dann langsam an mir vorbei in Richtung Hütte. In ihrer Hand hielt sie einen Korb mit Kräutern und Pilzen, sowie einigen Früchten. „Nimm ein paar Holzscheite und bring sie in die Hütte. Es wird kalt werden heute Nacht“, wies sie mich an. Ich blickte ihr nach, während sie in der Hütte verschwand. War sie nun die Frau, die ich suchte, oder nicht? Ich überlegte nicht lange. Wenn es in der kommenden Nacht wirklich kalt werden sollte, dann war es für mich keine gute Idee unter freiem Himmel zu schlafen. Ich hatte zwar eine warme Jacke und einen Pullover mitgenommen, beides schützte mich aber nicht vor der Kälte, wenn ich schlief. Ich entdeckte einen kleinen Stoß gespaltenes Holz neben der Hütte, belud mir meinen Arm mit einigen Scheiten und betrat damit die Hütte. Sofort schlug mir eine angenehme Wärme entgegen. Ich blieb in der noch offenen Tür stehen und blickte mich um. Die Hütte war innen größer, als sie von außen aussah und auf zwei offene Ebenen unterteilt. Im unteren Bereich war der offene Kamin die Wärmequelle. In ihm prasselte ein munteres Feuer, das den Raum angenehm erhellte. Über dem Feuer hing ein Kessel. Es dampfte daraus. Ein wenig erinnerte mich das ganze an eine Hexenhütte, da an den Wänden überall getrocknete Kräuter hingen. Ein grober Tisch mit drei Hockern, in dessen Mitte eine Schüssel mit Obst stand, befand sich zu meiner linken Seite und passte so gar nicht in das Bild der Hexenhütte. Dem Tisch gegenüber an der anderen Wand stand eine Art Anrichte. Darauf unzählige Fläschchen, Flaschen, Violen und anderes alchemistisches Zeug, das ich nicht benennen konnte. Daneben stand ein grob gezimmertes Regal. Darin befanden sich Geschirr, aber auch Bücher. Ein wahres Durcheinander. Neben dem Regal führte eine steile Treppe hinauf in den oberen Bereich. Da ich hier unten keine Schlafmöglichkeit entdeckt hatte, vermutete ich sie dort oben. Unterhalb der Treppe war ein kleiner Vorratsbereich eingerichtet. Unzählige Tontöpfe mit Deckel, Körbe und Kisten stapelten sich dort. „Leg das Holz neben den Kamin und setz dich dann an den Tisch“, wies die Frau mich erneut an. „Und schließe bitte die Tür...“ Noch immer spürte ich nichts Bedrohliches von ihr ausgehen. Ich zog die Tür hinter mir zu, und brachte das Holz zum Kamin. Dort, auf dessen linke Seite, gab es eine Stelle, an der bereits ein paar Scheite Holz lagerten. Ich stapelte meine dazu und bemerkte plötzlich, wie sie neben mir am Kessel stand und darin herumrührte. „Fast fertig...“, murmelte sie und lächelte. Ich blickte sie neugierig an. Wie hatte sie es geschafft sich so lautlos neben mich zu stellen? Ich hatte sie erst bemerkt, als sie den Kochlöffel beim Umrühren leise an den Kessel hatte prallen lassen. Auch zuvor war sie vollkommen lautlos gewesen, als sie hinter mir aufgetaucht war. „Leg noch zwei Scheite Holz ins Feuer...“, meinte sie nun an mich gerichtet, ging zum Regal und holte dort zwei Schüsseln und zwei Löffel hervor. Ich tat ihr den Gefallen und erhob mich dann, setzte mich an den Tisch. „Sind Sie nun Mina, oder nicht?“, wollte ich schließlich wissen, während ich ihr zusah, wie sie den Kesselinhalt in die Schüsseln verteilte und zu mir an den Tisch brachte. Sie lächelte mich nun an und stellte eine der Schüsseln vor mich, setzte sich mir gegenüber, mit der anderen Schüssel vor sich. Verlockend duftete der Eintopf und ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Seit nun mehr fast drei Tagen hatte ich keine warme Mahlzeit mehr gehabt und mich nur von Brot und Käse ernährt. Es machte zwar satt, war aber auf Dauer ziemlich einseitig. „Ja, ich bin Mina“, erklärte sie nun und deutete auf die Schüssel vor mir. „Iss, es ist nicht vergiftet...“ Ich blinzelte zum wiederholten Male. Der Gedanke, dass das Essen vergiftet sein könnte, war mir noch gar nicht gekommen. Ich war angesichts der Harmlosigkeit, die sie ausstrahlte, unvorsichtig geworden. Und so was wie ich schimpfte sich nun Pro-Hero. Eine Schande... Ich musterte sie kritisch, spürte dann aber wie sich mein Magen angesichts der verlockenden Düfte schmerzhaft zusammenzog und anfing zu knurren. Hitze wallte in meinen Wangen auf. „Iss, bevor es kalt wird“, lächelte Mina mich an und begann nun ihrerseits damit ihren Eintopf zu löffeln. Einen Moment lang blickte ich sie an, hörte dann wieder meinen Magen knurren und senkte den Blick. Langsam nahm ich den Löffel und begann zu essen. Es schmeckte sehr lecker, wenn auch für meinen Geschmack etwas Würze fehlte. Doch es füllte den Magen. Während ich aß, dachte ich nach. Wie kam diese Frau dazu, mich einfach so in ihre Hütte zu lassen? Sie setzte mir sogar etwas von ihrem eigenen Essen vor! Und ich hatte ihr noch nicht einmal meinen Namen genannt, geschweige denn mich bei mir bedankt. Ich hatte meine Schüssel noch nicht geleert, da legte ich den Löffel beiseite. „Es tut mir Leid, Sie hier oben zu stören. Mein Name ist Katsuki Bakugô und ich hoffe, dass Sie mir helfen können...“, begann ich mit gesenktem Blick. Das leise Klappern ihres Löffels in der Schüssel verstummte und ich spürte ihren Blick auf mir. „Lass uns nach dem Essen darüber sprechen, Katsuki-kun.“ Ich hob den Kopf und sah wieder in ihr Gesicht. Sie lächelte und deutete auf meine Schüssel. „Wenn du noch magst, im Kessel ist noch mehr.“ Unwillkürlich musste ich lächeln. „Danke...“ Erneut griff ich nach meinem Löffel und leerte die Schüssel. Auch Mina war schließlich fertig. Sie nahm ihre Schüssel und trug sie zu einem Eimer mit Wasser, wusch sie dort aus und legte sie zum Trocknen auf den Sims des Kamins. Ich tat es ihr gleich und blieb dann etwas unschlüssig vor dem Feuer im Kamin stehen, starrte in die Flammen. „Du brauchst also meine Hilfe?“, wollte Mina wissen. Ich drehte mich zu ihr um. Sie saß wieder am Tisch und betrachtete mich mit musterndem Blick. Ich nickte. „Ja. Ich habe gelesen, dass Sie in die Vergangenheit reisen könnten?“ Sie lächelte mich an, schüttelte dann den Kopf. „Da hast du etwas falsches gelesen. Ich kann nicht in die Vergangenheit reisen.“ Ich starrte sie an, ließ dann den Kopf hängen. War sie etwa die falsche Person? Oder waren diese Gerüchte einfach nur falsch? War die ganze Reise, der ganze Aufwand, umsonst gewesen? Würde ich Izuku nun wirklich nie wieder sehen? „Ich kann andere in die Vergangenheit schicken“, hörte ich Mina nun sagen. Überrascht blickte ich sie wieder an. „Dann könnten Sie mich auch zurück schicken?“, fragte ich mit neuer Hoffnung. Sie nickte. „Unter bestimmten Voraussetzungen. Aber ja. Das könnte ich.“ Ich setzte mich zu ihr an den Tisch. „Was muss ich tun?“, wollte ich wissen. Mina legte den Kopf schief. „Warum genau möchtest du unbedingt in die Vergangenheit?“ Ich schluckte, spürte wieder den altbekannten Kloß in meinem Hals und die eisige Klammer, die sich um mein Herz legte, wann immer ich daran dachte, was ich damals alles gemacht hatte. Ob sie mir helfen würde, wenn sie die Wahrheit kannte? „Ich habe vor vier Jahren einen großen Fehler begangen...“, begann ich leise, schüttelte dann den Kopf. „Nein... Nicht erst vor vier Jahren... Es begann nochmals 10 Jahre zuvor, dass ich anfing Fehler zu machen. Ich... habe denjenigen mit meinem Verhalten in den Selbstmord getrieben... denjenigen, den... ich liebe...“ Ich stockte, wischte mir eine Träne aus den Augenwinkeln. „Ich würde alles tun, um mich bei ihm zu entschuldigen. Und um ihm das Leben zu ermöglichen, das er verdient hat.“ Mina schwieg eine Weile. Ich spürte ihren Blick auf mir, traute mich aber nicht, sie anzuschauen. „Mein Quirk verlangt eine Gegenleistung. Ich kann nicht bestimmen, was es sein wird. Es könnte dein Augenlicht sein. Oder deine Stimme. Vielleicht sogar dein Leben“, begann sie nun leise zu erklären. „Und ich kann dich nur für eine kurze Dauer zurück schicken. Ob dich dann aber jemand wahrnimmt, hängt von dir ab.“ Ich hob den Kopf und sah sie an. „Wie lange hätte ich Zeit?“ „12 Stunden...“ Ich schluckte. Das war wenig. Aber es war wohl meine einzige Möglichkeit. „In Ordnung.“ Mina zog eine Augenbraue in die Höhe und sah mich verblüfft an. „Bist du dir wirklich sicher?“ Ich ballte eine Faust, nickte entschlossen. „Ich würde mein Leben geben, um Izukus Vergangenheit zu ändern. Er hat das nicht verdient!“ Mina lächelte mich an. „Dein Wille ist stark. Gut. Ich werde dir helfen.“ Ich freute mich. Endlich bekam ich die Möglichkeit, meine Fehler wieder gut zu machen. Wie genau ich das in der kurzen Zeit anstellen sollte, wusste ich noch nicht. Aber mir würde schon irgendetwas einfallen. „Morgen. Ich muss mich vorher ausruhen.“ Meine Freude wurde etwas getrübt, doch ich verstand es und nickte. „In der Zwischenzeit... Wärest du so freundlich, noch etwas Holz für mich zu hacken? Als eine Art Bezahlung.“ Unwillkürlich musste ich lachen. „Wie viel soll es denn sein?“ Wenn es nur solch eine Kleinigkeit war, mit der ich mich bei ihr revanchieren konnte, dann würde ich ihr einen ganzen Wald abholzen! „Hinter der Hütte ist ein Stapel“, meinte sie und stand auf. Sie ging zur Tür, öffnete sie und ein kalter Luftzug drang in die Hütte. „Es wird bald Schnee geben...“, murmelte sie. Ich folgte ihr hinaus und hinter die Hütte. Das Holz, das dort lagerte, war mehr als ich gedacht hatte, doch ich beschwerte mich nicht, sondern nahm einfach die Axt und begann mit meiner Arbeit. Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)