Der Detektiv, der mich liebte von oOLunaOo ================================================================================ Willkommen in der Baker Street ------------------------------ Katie folgte den beiden Unbekannten durch die halbe Innenstadt, bis sie irgendwann in eine Straße einbogen. Die Braunhaarige erhaschte einen Blick auf das Straßenschild an einem der aus Ziegelsteinen erbauten Häuser und stellte fest, dass sie sich in der Baker Street befand. Die beiden Männer liefen zügig die Straße entlang; Katie hielt sich dicht neben demjenigen, der sie aufgefangen hatte und dessen Namen sie nach wie vor nicht kannte, ganz zu schweigen von dessen Begleiter. Obwohl sie bei den beiden offensichtlich in Sicherheit war, konnte sie nicht verhindern, dass sie immer wieder einen nervösen Blick über ihre Schulter warf, nur um jedes Mal erleichtert festzustellen, dass ihr der Mörder nicht mehr auf den Fersen war. Schließlich blieben die beiden vor einer Tür stehen; offenbar waren sie an ihrem Ziel angekommen. Katie schaute zu dem Haus auf, vor dem sie zum Stehen gekommen waren. Es war ebenfalls aus Ziegelsteinen gebaut, da es allerdings recht groß wirkte, bezweifelte sie, dass die beiden alleine darin wohnten. Es musste sich also lediglich um eine Wohnung handeln, die sich die beiden nach Katies Auffassung anscheinend teilten. Direkt neben dem Haus befand sich ein kleines Café, das um diese Uhrzeit jedoch geschlossen war und seine Markise eingefahren sowie die Rollläden heruntergelassen hatte. Ihr Blick huschte zurück zu dem Wohnhaus. Auf der dunkelgrün angestrichenen Tür prangte in Messingziffern die Hausnummer 221B. Auf eben diese Tür ging der Größere nun zu und öffnete sie. Dann verschwand er im Inneren des Hauses und schien darauf zu warten, dass sie ihm folgen würden. Der andere seufzte nur und zog Katie schließlich mit sich, worauf sie ihm wohl oder übel folgte. Er führte sie eine schmale Treppe hoch in den zweiten Stock des Hauses, wo allem Anschein nach die gemeinsame Wohnung lag. Oben angekommen wartete der Dunkelhaarige bereits auf sie. Kaum waren sie eingetreten, schloss er auch schon die Tür hinter ihnen und drehte sich dann mit einem erwartungsvollen Blick zu Katie um. „Erzählen Sie mir die Geschichte und lassen Sie kein Detail aus“, forderte er sie auf. „Ähm, na schön…“, gab Katie etwas überrumpelt von sich und hörte sich dabei sicher wie eine komplette Idiotin an. Sie wollte gerade ansetzen, als sie von dem anderen unterbrochen wurde. „Also wirklich, Sherlock. Haben Sie denn gar kein Taktgefühl? Das Mädchen wurde von einem Mörder verfolgt und kann von Glück reden, dass sie gerade uns über den Weg gelaufen ist. Sie denken aber nur wieder an den Fall.“ Er schüttelte seufzend den Kopf. „Entschuldigen Sie, John. Ich dachte, ich überlasse es Ihnen, den Seelsorger zu spielen“, gab der Genannte trocken zurück. Na schön, dachte Katie, das erste Rätsel wäre also gelöst: Unbekannter Nummer 1 und 2 hießen also Sherlock und John. Jetzt blieb bloß noch zu klären, was die beiden taten, dass sie angeblich Glück hatte, auf sie zu treffen. „Ja, das sieht Ihnen mal wieder ähnlich“, seufzte John in diesem Moment, ehe er das Wort an sie richtete. „Kommen Sie, setzen Sie sich erst einmal. Sie müssen wirklich verängstigt sein“, meinte er und hatte dabei nicht ganz unrecht; der Schreck saß ihr immer noch tief in den Knochen. Daher ließ sie sich bereitwillig von John zu einem Sessel führen, wobei ihr nicht entging, dass Sherlock die Augen verdrehte. „Sagen Sie uns doch erst einmal Ihren Namen“, meinte John, als sie sich setzte. „Mein Name ist Katie Miller“, antwortete sie daraufhin. „Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin John Watson und das da ist mein Mitbewohner Sherlock Holmes“, stellte er sich vor und deutete auch auf den Dunkelhaarigen, der irgendwie ungeduldig wirkte. „Ähm, es freut mich auch…“, murmelte Katie und fragte sich, ob sie wirklich in guten Händen war. „Ja, das ist alles ganz reizend“, mischte sich Sherlock ein. „Können wir nun über den Mord sprechen?“ „Nehmen Sie es ihm nicht übel. Er ist immer so“, meinte John, als er Katies irritierten Blick bemerkte. „Erzählen Sie ihm davon, er wird vorher sowieso keine Ruhe geben. Ich werde Ihnen in der Zwischenzeit einen Tee kochen. Der wird Ihnen sicher gut tun.“ Mit diesen Worten stand John auf und verschwand nach nebenan in die Küche. Katie blieb allein mit Sherlock im Wohnzimmer zurück. Katie fühlte sich ein wenig unbehaglich, als sie allein mit ihm war. Er beobachtete sie genau, schien jedes Detail von ihr zu mustern, während seine hellen Augen auf ihr ruhten und sie durchdringend ansahen. „Worauf warten Sie noch? Brauchen Sie eine schriftliche Einladung? Erzählen Sie schon“, forderte er sie schließlich auf. „Also schön…ich hatte heute Nachtschicht, weil ich spontan für einen kranken Kollegen einspringen musste“, fing Katie an, wurde jedoch sofort wieder von Sherlock unterbrochen. „Sie arbeiten als Kellnerin in einer Cocktailbar, nicht wahr?“ Überrascht schaute Katie ihn an. „Woher wissen Sie das?“, gab sie dann zurück, bevor sie sich bei John bedankte, der ihr den Tee brachte und sich ebenfalls wieder setzte. „Ihre Hände sehen im Bereich der Fingerknöchel rau aus und weisen zum Teil kleine Schnitte auf, was darauf hindeutet, dass Sie oft Geschirr spülen. Zu Hause würden Sie das höchstens ein- oder zweimal machen und zwar dann, wenn Sie zu Mittag und zu Abend essen. In diesem Fall würden Ihre Hände aber nicht so aussehen, da Sie sie zwischendurch schonen könnten. Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass Sie in der Gastronomie tätig sind, wo man ja bekanntlich öfter mal mit schmutzigem Geschirr zu tun hat. Ihre Arbeitskleidung sieht ziemlich leger aus und kann daher nicht in einem Nobelrestaurant getragen werden, also eher in einer Bar. Auf Ihrem T-Shirt sind zudem verschiedene Rückstände von Getränken zu finden, vermutlich sind sie entstanden, als sie eingeschenkt wurden und dabei in Ihre Richtung gespritzt sind. Die Flecken haben unterschiedliche Farben, einige sind rot und wieder andere sind blau. Herkömmliche Getränke weisen solche Farben in der Regel nicht auf, Cocktails sind dagegen kunterbunt erhältlich, da ja alles Mögliche da rein gemischt wird. Ihre Schicht muss lang gewesen sein, das verraten die Anzahl der Cocktailflecken auf Ihrem Shirt und die Tatsache, dass Sie so spät noch unterwegs waren. Ist es nicht so, Miss Miller?“ Ein selbstzufriedener Ausdruck trat in Sherlocks Augen, als er sie nach wie vor musterte. Katie konnte erst einmal gar nichts sagen, sie war viel zu perplex. „Wow…das war wirklich beeindruckend. Wie haben Sie das gemacht?“, fragte sie schließlich. „Er hat Sie gerade deduziert“, antwortete John an Sherlocks Stelle. „Und was bedeutet das?“, fragte sie nach. Sherlock holte gerade Luft und wollte etwas sagen, das sicher nicht nett gewesen wäre, doch dank Johns warnendem Blick verkniff er sich jeglichen Kommentar. „Er hat Sie sozusagen analysiert und das durch genaue Beobachtung. Das nennt man Deduktion“, erklärte John schließlich. „Schön, dass wir das jetzt geklärt haben. Erzählen Sie doch weiter, Katie“, meinte Sherlock und fixierte sie wieder, was der Braunhaarigen alles andere als angenehm war. „Na gut…“, sagte sie dennoch. „Wie ich bereits sagte, musste ich heute für einen kranken Kollegen einspringen. Sie haben Recht, meine Schicht war lang, da die Gäste einfach nicht nach Hause gehen wollten. Meine Kollegin Sarah und ich verließen die Bar etwa gegen halb vier. Ich schlug ihr Angebot, mich nach Hause zu bringen, aus und machte mich auf den Heimweg. Doch kurz bevor ich meine Wohnung erreicht habe, hörte ich diesen durchdringenden Schrei.“ Bei der Erinnerung daran fingen Katies Finger, die sie um die warme Teetasse gelegt hatte, unwillkürlich an zu zittern. „Weiter“, forderte Sherlock sie auf und die junge Frau fühlte sich, als ob sie einen Aufsatz vorlesen müsste. „Ich wusste zuerst nicht, was ich tun sollte, doch schließlich siegte die Neugier. Ich wollte der Ursache des Schreis auf den Grund gehen…“, sprach sie weiter. „Das ist nur zu gut verständlich. Ich hätte an Ihrer Stelle genauso gehandelt“, wurde sie von Sherlock unterbrochen. „Ach wirklich?“ Irritiert schaute sie ihn an. „Aber natürlich. Erzählen Sie weiter“, lautete die Antwort. Die Braunhaarige holte noch einmal tief Luft, denn jetzt kam definitiv der schrecklichste Teil der Geschichte. „Ich stand plötzlich in dieser dunklen Seitenstraße. Vor mir sah ich eine Person, die sich krümmte, als ob sie Schmerzen hätte. Ich konnte sie zwar nur schemenhaft erkennen, aber es war definitiv eine Frau…Ich wollte zu ihr gehen und sie fragen, ob sie Hilfe braucht, aber dann tauchte der Mörder auf…“ Katie brach ab und wurde stärker von dem Zittern erfasst, worauf John neben ihr beruhigend eine Hand auf ihrer Schulter ablegte. „Was ist dann passiert?“, drängte Sherlock, wobei er den tadelnden Blick seines Mitbewohners geflissentlich ignorierte. „Er sprach mit der Frau…ich konnte nicht alles verstehen, aber es ging offensichtlich darum, dass ihr Ehemann bei dem Mörder Schulden hatte, die er nicht bezahlen konnte. Deswegen schien er die Frau entführt zu haben“, murmelte Katie. „Sie haben das Ganze also aus einiger Entfernung beobachtet, sonst hätten Sie erstens nicht so lange in dieser Seitenstraße verweilt, da der Mörder sonst schon früher auf Sie aufmerksam geworden wäre und zweitens hätten Sie das ganze Gespräch gehört, wenn Sie näher dran gewesen wären“, schlussfolgerte Sherlock, worauf Katie zustimmend nickte. „Sie hat ihn noch angefleht, sie am Leben zu lassen, aber er hat sie einfach eiskalt erschossen. Ich war so geschockt, dass ich mich zuerst überhaupt nicht bewegen konnte. Als mir bewusst wurde, was ich da gesehen hatte, wollte ich einfach nur noch weg von diesem schrecklichen Ort. Ich hätte es auch fast geschafft, aber leider hat er mich im letzten Moment doch noch gesehen. Natürlich verfolgte er mich sofort und ich habe versucht, ihm zu entkommen“, redete Katie weiter. „Dabei hat er Sie vermutlich durch die halbe Stadt gejagt, da an Ihren Hosen Schlammspritzer zu sehen sind, was darauf hindeutet, dass Sie schnell gerannt sind. Außerdem waren Sie ziemlich außer Atem, als Sie John in die Arme gelaufen sind, also mussten Sie bereits eine beachtliche Strecke hinter sich haben“, fügte Sherlock hinzu. „So ist es…ich bin einfach nur gerannt, in der Hoffnung, dass er mich nicht erwischen würde und mir jemand helfen könnte, bis ich Sie getroffen habe“, endete Katie. „Das war wirklich sehr aufschlussreich“, sagte Sherlock schließlich, ehe er aufsprang und freudig durchs Zimmer lief. „Das ist großartig, endlich ein neuer Fall und ich dachte schon, London wären die Mörder ausgegangen. Sie haben mich wirklich vor tödlicher Langeweile gerettet!“ „Wie bitte?“, fragte Katie verwirrt. Sie hatte vor nicht einmal einer Stunde mit ansehen müssen, wie eine unschuldige Frau eiskalt ermordet wurde und dieser merkwürdige Typ freute sich darüber, als ob man einem Kind ein Überraschungs-Ei mitbringen würde! „Fragen Sie lieber nicht nach. Das macht er immer“, sagte John, als ob er ihre Gedanken lesen konnte. „Okay…gut zu wissen“, erwiderte Katie nur. „Wir sollten jetzt alle etwas schlafen. Es ist schon spät“, entschied John dann und erhob sich aus seinem Sessel. „Sie können natürlich hier bleiben. Das Sofa steht Ihnen voll und ganz zur Verfügung“, sagte er dann an Katie gewandt. „Mein Sofa?!“, kam es sofort von Sherlock. „Wo steht Ihr Name? Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause, Katie“, erwiderte John und ignorierte das Gemecker seines Mitbewohners. „V-vielen Dank“, murmelte die Angesprochene. „Und Sie sehen zu, dass Sie jetzt ins Bett kommen“, wies er Sherlock an. „Und was ist mit dem Fall?“, gab dieser zurück. „Sie sollen ins Bett gehen“, beharrte John. „Na schön, aber später gehen wir sofort zu Scotland Yard und fragen bei Lestrade nach, ob er irgendwelche Hinweise dazu hat“, erwiderte Sherlock. „Meinetwegen, schlafen Sie gut, Katie.“ Mit diesen Worten wünschte John der jungen Frau eine gute Nacht, oder das, was davon übrig war und schob Sherlock vor sich her aus dem Zimmer. Kurz darauf lag die Braunhaarige auf dem Sofa, das an der linken Wand stand. Eigentlich war sie hundemüde, doch an Schlaf war nicht zu denken. Immer wieder schossen ihr diese Bilder durch den Kopf, wie diese Frau regungslos am Boden lag, während sich ihr Blut auf der Straße ausbreitete. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, wie tief sie eigentlich in der Scheiße saß. Sie würde sich wohl nicht mehr auf die Straße trauen können, ohne befürchten zu müssen, dass sie im nächsten Moment ebenfalls erschossen würde, weil sie alles gesehen hatte. Sie hoffte nur, dass Sherlock und John ihr wirklich helfen konnten, auch wenn ersterer ziemlich schräg rüberkam… Sie versuchte erneut zu schlafen, doch sie machte kein Auge zu, sie war einfach viel zu aufgewühlt. Außerdem fühlte sie sich alleine unwohl, da sie ständig die Befürchtung hatte, dass die Tür aufgehen und der Mörder hereinkommen würde. Seufzend setzte sie sich auf. Wo dieser merkwürdige Sherlock wohl schlief? Er war zwar seltsam, war aber irgendwie auch interessant. Ob sie ihn suchen und fragen sollte, ob sie nicht einfach bei ihm bleiben könnte? Moment mal, war sie jetzt komplett bescheuert?! Was dachte sie denn da?! Sie konnte doch nicht zu einem fremden Typen ins Bett schlüpfen, der Mordfälle so toll fand wie kleine Kinder den Weihnachtsmann! Dennoch war der Gedanke verlockend… Katie wusste nicht, was in sie gefahren war, aber der Gedanke ließ sie nicht mehr los, bis sie irgendwann doch aufstand und sich auf die Suche nach seinem Schlafzimmer begab. Kurz darauf stand sie tatsächlich neben seinem Bett. Er schien sie nicht bemerkt zu haben, er hatte ihr den Rücken zugewandt und lag ganz still da. Katie zögerte zuerst, streckte dann aber langsam die Hand nach ihm aus. Sie wollte ihn gerade an der Schulter berühren, als er sich plötzlich regte. „Was wollen Sie hier?“, fragte er ohne sich umzudrehen. Katie zuckte erschrocken zusammen und sagte erst einmal nichts. „Na los, sagen Sie schon.“ Er drehte sich zu ihr um und schaute sie mit seinen hellen Augen erwartungsvoll an. „Ähm also…i-ich kann nicht einschlafen, mir geht das Ganze nicht mehr aus dem Kopf und alleine fühle ich mich unwohl. Kann ich denn nicht bei Ihnen bleiben?“, fragte sie schließlich leise. Sherlock schaute sie fassungslos an. „Bitte was? Ist Ihnen das Sofa etwa nicht gut genug?“ „N-nein, das ist es nicht. Bitte…ich möchte nicht alleine sein…“, murmelte Katie, ihre Stimme zitterte. „Wieso sollte ich das tun? Glauben Sie nicht, dass ich Sie in den Arm nehme und tröste. Ich bin nicht wie John. Gehen Sie zu ihm, er ist der Seelsorger“, erwiderte Sherlock nicht gerade taktvoll. „Das ist mir egal. Hören Sie, ich habe echt eine scheiß Angst und wenn ich alleine bin, wird es noch schlimmer. Bitte…ich habe doch einfach nur Angst…“ Jetzt hatte sie doch angefangen zu weinen, doch Sherlock versuchte es zu ignorieren. Als sie jedoch nicht aufhörte, gab er irgendwann doch nach. „Herr Gott noch mal, ist ja schon gut. Kommen Sie her, aber hören Sie verdammt noch mal auf zu weinen!“ Er war sichtlich genervt von ihrem Geheule, hob aber dennoch die Bettdecke an, um ihr zu bedeuten, dass sie zu ihm kommen konnte. Katie wischte sich kurz über die Augen und schlüpfte schließlich zu ihm unter die Decke. Sofort umfing sie eine wohlige Wärme und ein Gefühl der Sicherheit umgab sie, sodass das Weinen weniger wurde und schließlich ganz verstummte, bis nur noch ein leises Schniefen zu vernehmen war. „Danke…“, murmelte sie. „Ist schon gut. Schlafen Sie jetzt. Das war alles etwas viel für Sie“, erwiderte Sherlock leise, doch er war sich nicht sicher, ob sie ihn noch gehört hatte, denn als er wieder zu ihr schaute, stellte er fest, dass sie schon eingeschlafen war. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er spürte, dass sie näher zu ihm kam und sich schließlich ganz nah an ihn kuschelte, als ob er ihr den Schutz bieten könnte, den sie brauchte. Sherlock war maßlos über ihr Verhalten überrascht. Für gewöhnlich mieden ihn die Menschen eher, wenn sie nicht gerade Klienten, hilflose Polizeibeamte oder John waren. Er war noch nie sehr kontaktfreudig gewesen und wurde von einigen sogar als Freak oder Psychopath bezeichnet, aber dennoch schien sich dieses Mädchen mehr als wohl bei ihm zu fühlen. Sie hatte sich erstaunlich schnell beruhigt und schlief nun seelenruhig; dicht an ihn geschmiegt und mit dem Kopf auf seiner Brust liegend. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Vielleicht bist du noch merkwürdiger als ich, Katie Miller“, sagte er leise, ehe er sie unbewusst doch in den Arm nahm und schließlich auch wieder einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)