Die geheimnisvolle Insel von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Kapitel 15 Gerade hatten sie sich wieder an den Tisch gesetzt, als sich Kaibas Herzschlag wieder beschleunigte. „Heute ist er aber sehr unruhig“, stellte Joey besorgt fest, nahm erneut die Hand seines Mitschülers und hielt diese sacht fest. „Sogar die Atmung ist schneller“, meinte Mokuba, der seinem Bruder beruhigend über das Haar strich. Inzwischen wussten sie, in welchem Bereich sich der Puls befinden durfte ohne Alarm zu schlagen. Noch sah es gut aus. In Joey machte sich Sorge breit. Die Ärzte hatten gesagt, dass es Kaiba wohl überstanden hätte, aber er hatte auch gelesen, dass es Patienten oftmals besser ging, ehe es ganz schlecht wurde. Aber diesen Gedanken behielt er für sich, er wollte Mokuba nicht die Hoffnung nehmen, dass sein Bruder wieder gesund wurde. ****** Nicht nur Joey genoss diesen Flug. Für Seto war es der fünfte Flug als Drache, der letzte war schon atemberaubend, aber nun mit einem weiteren Drachen zu fliegen war das beste, was er bisher erlebte. Noch nie hatte er dieses Gefühl unbegrenzter Freiheit verspürt.. es schien, als würde alles von ihm abfallen... er könnte ewig fliegen. Keine Firma... keine Meetings... niemals wieder eine Maske tragen müssen... einfach nur er selbst sein... ein wahrlich berauschendes Gefühl. Aber da war noch Mokuba. Ihn konnte er nicht einfach zurück lassen, für ihn hatte er vieles auf sich genommen und erduldet. Nein... seinen kleinen Bruder konnte er nicht einfach zurück lassen. Ihm wurde klar, dass er sein Leben ändern müsste, um ein wenig er selbst sein zu können, doch würde er das können? Den Gedanken daran verdrängte er vorerst. Erst einmal musste er dafür sorgen, dass die Drachen sicher in ihre Dimension gelangten, danach hatte er genug Zeit um über seine Zukunft nachzudenken. „Da vorn ist die Insel“, freute er sich, dass sie diese endlich erreichten. Eine halbe Stunde später landeten sie am Strand und verwandelten sich zurück. Ihre Wirte, sanken in den weichen Sand. Während Kaiba saß, ließ sich Joey auf den Rücken fallen und streckte alle Viere von sich. „Das war wunderschön“, seufzte er erschöpft. „Ja... es wird von mal zu mal besser“, bestätigte Kaiba. „Wenn ich könnte, würde ich ewig weiterfliegen... frei von allem.“ „Mhm... ein berauschendes Gefühl“, stimmte Joey ihm träge zu. „Aber auch dieses Gefühl vergeht, wenn man nichts hat, was man hinter sich lassen kann.“ „Mag sein....“, stimmte er ihm bedingt zu und erhob sich. „... ist aber auch egal, wir müssen weiter.“ Er hielt Joey die Hand hin, um diesem auf die Füße zu helfen, welche dieser auch gern ergriff. „Wo müssen wir hin?“, fragte er, während er sich den Sand von der Hose klopfte. „Der Schneise nach... sie sind aus dem Tal hinter diesem Berg gekommen“, erklärte Kaiba. „Von dort wird die Insel in ihre Dimension wechseln.“ „Warum fliegen wir nicht?“, meinte Joey lustlos. „Weil wir nicht landen können... dichter Wald“, erklärte Kaiba und steuerte sein Ziel an. Unverdrossen einen Fuß vor den anderen setzend näherten sie sich ihrem Ziel. Es war ein schwerer Weg, dazu die Hitze und Wasser hatten sie auch keines. Für Menschen allein kaum zu bewältigen, aber Kaiba und Wheeler konnten auf die Kondition ihrer Drachen zurückgreifen, so erreichten sie schließlich auch ihr Ziel. „Und nun?“, japste Joey nach Luft. „Keine Ahnung“, musste Kaiba atemlos zugeben. Erschöpft setzten sie sich auf den Boden und versuchten sich ein wenig zu erholen. „Sag mal... kribbelt das bei dir auch?“, wunderte sich Joey, der irritiert seine Hände vom Boden nahm. Auch Seto nahm jetzt dieses Kribbeln war, es fühlte sich an, als würde er in einem Ameisenhaufen sitzen, aber dem war nicht so, wie ihm ein schneller Blick in die Runde bewies. „Ja... vielleicht hat das mit der anderen Dimension zu tun“, erwiderte Kaiba langsam. Das Kribbeln nahm mehr und mehr zu, es war fast nicht mehr auszuhalten, als es schlagartig vorbei war. Verwundert sahen sich die jungen Männer an. „Wir danken euch, für eure Hilfe“, erklang eine Stimme hinter ihnen. Überrascht drehten sie sich um und erstarrten regelrecht. Kaiba kannte den Drachen nur aus den Spiegelungen, selbst Kisara konnte er nicht wirklich mit eigenen Augen betrachten. Nun stand er diesen unglaublich erhabenen Geschöpfen gegenüber und fühlte eine Demut in sich, die er nicht kannte. Joey fing sich schneller, da er Raito schon gegenüber stand und somit nichts neues war. „Kein Problem...“, winkte er ab. „... wir haben gern geholfen.“ „Ja... haben wir...“, fand Kaiba schließlich die Sprache wieder und lächelte sogar. „... auch wenn es nicht immer vergnüglich war.“ „Aus diesem Grund gewähre ich dir einen Wunsch“, gab sich Raito großzügig und meinte es auch ehrlich. „Das musst du nicht... ich habe alles, was ich mir Wünsche“, winkte Kaiba ab. „Es genügt mir zu wissen, dass du und Kisara wieder da seid wo ihr hingehört.“ „Dennoch ermögliche ich dir mit denen zu reden, die du schmerzlich vermisst“, meinte Raito geheimnisvoll. Inzwischen hatte sich ihr Umfeld geändert, es war Nebel aufgezogen, der den Wald nach und nach verhüllte. Raito schlug leicht mit den Flügeln, aus der Verwirbelung traten zwei Personen, bei deren Anblick sich Kaibas Augen ungläubig weiteten. Neugierig trat Joey näher an den Brünetten heran. „Wer ist das?“, fragte er leise. „Meine Eltern...“, kam es tonlos von diesem. „.... Mutter, Vater... aber wie...“ Seine Knie gaben nach, zu viel Gefühl stürmte gerade auf ihn ein. Seine Eltern eilten ihm entgegen und umarmten ihn fest. „Seto... wir haben uns so sehr gewünscht dich noch einmal in den Arm nehmen zu dürfen“, flüsterte seine Mutter ergriffen und hielt ihren Sohn in einer festen Umarmung. „Wir wollten dir unbedingt sagen, dass wir unendlich stolz auf dich sind“, kam es von seinem Vater. „Du hast aus deinem Bruder einen ehrlichen, aufrechten jungen Mann gemacht... wir sind auch sehr stolz auf ihn.“ „Ihr … wisst... alles?“, fragte Kaiba erstickt, die Tränen nicht bemerkend, die ihm in dicken Tropfen über die Wangen rannen. „Ja... wir wissen auch, wie viel du aufgegeben hast“, bestätigte Setos Vater. „Ich hab euch so vermisst“, schluchzte Seto an die Schulter seiner Mutter. All seine Stärke war verflogen, es war nur noch der Junge übrig, der seine Eltern vermisste und viel zu früh, eine große Verantwortung übernehmen musste. ****** „Was ist jetzt los?“, sorgte sich Mokuba, der sich an das Bett seines Bruders gesetzt hatte, da er schon mit seinen Aufgaben schon fertig war und Joey nicht stören wollte. Dieser sah bei den Worten auf, das bestürzte Gesicht Mokubas ließ ihn gleich aufspringen. Kurz darauf sah er Seto ungläubig an. „Er weint...“, hauchte Joey fassungslos. Unablässig rannen die Tränen unter den geschlossenen Lidern hervor. Zudem schlug das Herz schneller und die Muskeln begannen zu zittern. „Kaiba... mach jetzt keinen Quatsch, hörst du?“, drohte Joey ihm und wischte ihm die Tränen immer wieder weg. Ein schluchzen von der anderen Bettseite her ließ ihn aufsehen. Sofort war er bei Mokuba und nahm diesen fest in den Arm. „Scht.... das wird schon wieder“, versuchte er ihn zu trösten, was kaum möglich war. ****** „Ich weiß, Schätzchen.... wir vermissen dich auch“, tröstete seine Mutter ihn und strich ihm sacht über den Rücken. „Aber du musst wieder zurück... Mokuba braucht dich noch.“ „Ich will nicht...“, weigerte sich Seto spontan. „... ich will bei euch bleiben.“ „Das geht nicht, mein Sohn“, bedauerte sein Vater. „Du hast noch soviel vor dir, verwehre dir das nicht.“ „Was habe ich denn?“, begehrte Seto auf. „Die Firma nimmt soviel Zeit in Anspruch, dass ich kaum welche für Mokuba erübrigen kann, geschweige davon, dass ich mal jemanden fürs Herz kennen lernen könnte.“ „Du hast einen tollen Bruder...“, antwortete seine Mutter. „... er kann noch viel von dir lernen.... du hast Freunde, auch wenn du es nicht wahrhaben willst, versuche einfach auf sie zuzugehen, dann kommt alles andere von allein.“ „Besinne dich auf das was du schon immer gern gemacht hast“, riet sein Vater. „Du hast immer viel Spaß am Entwickeln und Erfinden gehabt... Strukturiere deine Firma doch um, sodass du dich wieder damit befassen kannst.“ „Ich kann das nicht“, seufzte Seto niedergeschlagen. „Mein Stiefvater hat meine Gefühle zerstört... lediglich Mokuba kann sie mir noch etwas entlocken.“ „Ach Seto.... warum glaubst du, hast du diese Reise gemacht?“, lächelte Setos Mutter warm. Irritiert sah ihr Sohn sie an. „Ich verstehe nicht.“ „Kannst du es dir wirklich nicht denken?“, hakte sein Vater nach. Statt zu antworten schüttelte Kaiba lediglich den Kopf, er war so aufgewühlt, dass sein sonst scharfer Verstand schlicht überfordert war. „Aber dir ist klar, dass es in der Realität keine Drachen gibt?“, hakte seine Mutter nach. Zögerlich nickte Seto. „Was hat das zu bedeuten?“ „All deine Erlebnisse in den letzten Wochen, war eine Reise zu dir selbst“, erklärte sie ihrem Sohn. „Willst du sagen, ich habe mir Yugi und die anderen nur eingebildet?“, verstand Kaiba immer noch nicht. „Nein... das nicht, aber sie repräsentieren deine verschiedenen Charaktereigenschaften und Gefühle“, führte sein Vater die Erklärung weiter. „Yugi steht für Freundschaft, Tea für Mitgefühl, Tristan für Gleichgültigkeit und Bakura ist das Sinnbild für deinen Beschützerinstinkt.“ „Verstehe...“, nickte Kaiba langsam. „... ich musste also lernen mich anzunehmen.... aber für was stehen Joey, Kisara und Raito?“ Unsicher sah er zu seinem Mitschüler, der sich still im Hintergrund hielt. „Raito symbolisiert dein Ego, deine Gefühlskälte, seine Suche nach Kisara, ist mit deiner Suche nach Liebe gleichzusetzen“, antwortete sein Vater schlicht. „Und Joey?“, wagte Kaiba kaum noch zu fragen. Im nach hinein machte alles Sinn, genau betrachtet ging alles viel zu leicht, es gab im Grunde keine Schwierigkeiten. Aber wenn das hier ein Traum war, was war dann in der Realität? Würde er aufwachen und alles war wie immer? „Das findest du sicher selbst raus“, lächelte seine Mutter. „Es ist auch ganz leicht.“ Nachdenklich senkte Kaiba den Kopf. Joey und er waren nie Freunde, eher das Gegenteil, sie stritten sich fast täglich, wo auch immer sie sich sahen. Aber hier, in dieser Welt, war es immer Joey gewesen, der ihm eine nie gekannte Wärme zukommen ließ und ihn dadurch mehrfach rettete. Kisara hatte ihn als Wirt ausgewählt... Kisara, die für seine Liebe stand, die in Gefahr war getötet zu werden. Sollte es so einfach sein? „Soll das heißen, dass ich ihn... das kann nicht sein“, kam es tonlos von seinen Lippen. „Du kennst die Antwort“, erwiderte seine Mutter warm. „Wir lieben dich, Seto, wir wünschen uns nur dass du glücklich bist.“ „Es wird Zeit...“, mischte sich Raito ein. „... er ist hier.“ „Seto... wir müssen gehen...“, erhoben sich seine Eltern und umarmten ihren Sohn liebevoll. „... sag Mokuba, dass wir stolz auf ihn sind.“ „Bitte bleibt“, bat Seto seine Eltern traurig. „Ich will euch nicht noch einmal verlieren.“ „Aber Schatz... wir sind immer bei dir... hier drin, in deinem Herzen“, lächelte sein Vater und tippte seinem Sohn auf dessen Herzgegend. „Wir haben dich und deinen Bruder sehr lieb, vergiss das nicht.“ „Ich hätte mir denken können, dass ich Sie hier finde, Mr. Kaiba“, erklang die spöttische Stimme Pegasus. „Aber mir entkommen Sie nicht.“ ****** Mokuba und Joey wollten gerade gehen, sie hatten sich schon von Kaiba verabschiedet, als dessen Herzschlag in die Höhe schnellte. Sofort waren sie wieder bei ihm. Neben dem Puls beschleunigte sich auch die Atmung und die Muskeln fingen an zu zucken. Um ihn zu beruhigen nahm Joey wieder Kaibas Hand in seine. „Ganz ruhig, mein Drache“, redete er auf seinen Mitschüler ein. „Du musst uns nicht immer so einen Schrecken einjagen.“ „Genau... mach einfach deine Augen auf“, stimmte Mokuba mit ein, der immer wieder über Setos Haar und Arm strich. ****** Joey erstarrte, wie auch Seto und dessen Eltern. Die Drachen konnten nichts mehr tun, vielmehr mussten sie dafür sorgen, dass Setos Eltern wieder in ihre Welt wechselten. Ihre Zeit hier war um, mehr konnte Raito für seinen ehemaligen Wirt nicht tun. „Seto... es ist deine Entscheidung, ob er jetzt schon Erfolg hat“, mahnten seine Eltern. „Wir können dir jetzt nicht mehr beistehen, wir müssen gehen.“ Joey stellte sich schützend vor Kaiba und funkelte Pegasus kampflustig an. „Sie kriegen ihn nicht“, verkündete er selbstsicher. Nur kurz zögerte Seto, dann verabschiedete er sich von seinen Eltern. Je eher sie gingen, desto sicherer war es für sie. „Ich liebe euch“, hauchte er ihnen bei seiner letzten Umarmung ins Ohr. „Wir dich und deinen Bruder auch“, erwiderten sie, ehe sie sich widerstrebend von ihm lösten und langsam in dem wirbelnden Nebel verschwanden. Schweren Herzens wandte er sich ab und sah nun Pegasus an. Schlagartig wurde ihm klar, welche Rolle dieser spielte. „Sie kriegen mich nicht“, sprach er diesen selbstsicher an. „Noch nicht...“ „Denken Sie das wirklich?“, lachte Pegasus amüsiert. „Das sehe ich anders.“ Eine leichte Handbewegung seinerseits brachte die Erde zum Beben, welches sich rasch verstärkte. „Ich lasse nicht zu, dass Sie ihn bekommen“, verkündete Joey erneut. „Lass gut sein... an dir bin ich noch nicht interessiert“, blieb Pegasus unbeeindruckt. Noch einmal verstärkte der Amerikaner das Beben, dem der Boden nichts mehr entgegensetzen konnte und aufbrach. Kaiba schwankte und stürzte in den Spalt. Im letzten Moment fand er noch Halt an einer alten Wurzel. „KAIBA“, schrie Joey entsetzt, stürzte zu dem Spalt und packte Kaibas Hand. „Ich hab dich.“ ****** „Nein... nein... nein..... Seto... bitte“, flehte Mokuba tränenüberströmt. Sogar für ihn war ersichtlich, dass sich der Gesundheitszustand seines Bruders dramatisch verschlechterte. Joey hielt weiterhin die Hand des Jungunternehmers, in der Hoffnung diesen dadurch zu beruhigen, was diesmal wohl nicht wirklich half. Die Krankenschwester stürzte ins Zimmer und schob Mokuba einfach beiseite, um die Werte zu überprüfen. „Was ist passiert?“, fragte sie, während sie den Sitz der Elektroden überprüfte. „Keine Ahnung... er war eigentlich ruhig...“, antwortete Joey. „... er hat geweint...“ Überrascht sah die Krankenschwester ihn an, dann kümmerte sie sich wieder um ihren Patienten. Dessen Zustand sich in den letzten Minuten weiter verschlechterte. ****** „Ich kann mich nicht halten“, kam es verzweifelt von Kaiba, der immer mehr den Halt verlor. „Keine Sorge... ich lass dich nicht fallen“, appellierte Joey an das Durchhaltevermögen Kaibas. Fest umschlang er dessen Hand und versuchte ihn hoch zu ziehen. „Komm... noch ein Stückchen, dann kann ich dich auch mit der anderen Hand greifen.“ Amüsiert sah Pegasus dem Schauspiel zu. Er war sich sicher, dass er Kaiba bekommen würde, die Frage war nur der Zeitpunkt. Er machte nichts weiter, er beobachtete nur noch. Kaiba befand sich am Abgrund und nichts würde den Absturz verhindern. Verzweifelt klammerte sich Kaiba an die helfende Hand Joeys, aber er hatte keine Kraft sich hoch zuziehen, vielmehr rutschte er Stück für Stück tiefer. Dabei drohte er Joey mit in die Tiefe zu ziehen. ****** Inzwischen war der gerufene Arzt eingetroffen, erteilte knappe Anweisung, wie viel von welchen Medikament dem Patienten über den Tropf verabreicht werden sollte. Doch nichts half, der Zustand verschlechterte sich mehr und mehr. Schließlich flimmerte das Herz nur noch. „Defi sofort... und schafft die Kinder raus“, brüllte der Arzt Anweisungen. Mokuba starrte geschockt seinen Bruder an, der sichtbar gegen den Tod kämpfte, damit hatte er nicht mehr gerechnet. Er wollte das Zimmer verlassen, aber er konnte sich nicht rühren, er bemerkte auch nicht die Tränen, die ihm unablässig aus den Augen rannen. Joey stand immer noch am Bett und hielt Kaibas Hand, dessen Finger sich inzwischen um seine verkrampften. „Lass los Joey... wir können ihm sonst nicht helfen“, forderte der Arzt eindringlich. „Ich kann nicht... er lässt mich nicht“, antwortete Joey verzweifelt und versuchte seine Finger zu befreien. Das seine Hand inzwischen schmerzte störte ihn nicht, aber solange er sich nicht von Kaiba lösen konnte, waren den Ärzten die Hände gebunden. ****** „Komm schon Kaiba... noch ein bisschen, dann hab ich dich“, feuerte Joey den Brünetten an und rutschte selbst ein Stück tiefer. „Nicht... lass es... du kannst mir nicht helfen“, lehnte Kaiba ab. Das letzte was er wollte war, dass sich Joey seinetwegen so in Gefahr begab. „Du kannst mir nicht helfen.“ „Red keinen Unsinn, verdammt, für diesen ganzen Quatsch schuldest du mir ein Abendessen, mindestens... und jetzt streng dich an, du dummer, eingebildeter Egoist...“, fluchte Joey, der nicht einsehen wollte, dass alle Mühe umsonst gewesen sein sollte. 'Seto …', erklang Raitos Stimme in seinem Kopf. 'Manchmal muss man das Alte los lassen um neu Anfangen zu können.' Kaiba schloss seine Augen, er wusste was er zu tun hatte. Entschlossen öffnete er sie wieder und sah Joey lächelnd an. „Lass einfach los“, forderte er ihn sanft auf. „Nein... ich geb nicht auf“, weigerte sich Joey, den Tränen nahe. Seto gab jeden Halt auf und hing nun mit seinem ganzen Gewicht an Joeys Arm. „Es ist gut Joey... du kannst mir nicht mehr helfen“, sagte Kaiba ganz ruhig und lächelte Joey warm an. Immer mehr rutschte er aus Joeys Hand. „Danke, dass du mir geholfen hast und für mich da warst.“ „Nein... Seto, was tust du..“, rief Joey panisch. „... halt dich fest..... gib nicht auf.“ „Es ist zu spät“, schüttelte Kaiba den Kopf. In diesem Moment verlor er den letzten Halt und stürzte in den Abgrund. Das letzte was er sah, bevor ihm schwarz vor Augen wurde, war Joey. ****** Zu dritt versuchten sie die Finger von Joeys Hand zu lösen... ohne Erfolg. „Kaiba, du Gott verfluchter Eisblock.... lass los oder wach auf, aber zerquetsch mir meine Hand nicht nur zum Vergnügen“, fluchte Joey ungehalten. „Sie können dir nicht helfen, wenn du mich nicht los lässt.“ Unvermittelt lockerte sich der Griff Kaibas, sodass Joey seine Hand herausziehen konnte. „Raus jetzt... nimm den Kleinen mit“, forderte der Arzt und schob Joey Richtung Tür. Dieser hielt sich die schmerzende Hand, dafür würde Kaiba noch bluten. Doch jeder Gedanke daran verschwand, als er Mokuba sah, der immer noch unter Schock stand. „Komm...“, sagte Joey leise, schlang seine Arme um Mokuba und schob ihn zur Tür raus. „Seto... er darf nicht.... er kann mich doch nicht allein lassen“, brach sich die Verzweiflung ihre Bahn. Er konnte den Blick nicht von seinem Bruder lassen, dessen Körper nun unter den Elektroschocks zuckte. Bevor sich die Tür schloss fraß sich der eintönige Ton in seinen Kopf... ein Ton, der davon zeugte, dass sein Bruder den Kampf um sein Leben verlor. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)