Die geheimnisvolle Insel von night-blue-dragon ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die geheimnisvolle Insel Kaiba war auf einer kurzfristig angesetzten Geschäftsreise, auf der ein vielversprechender Vertrag zustande kam. Für seine Verhältnisse gut gelaunt fuhr er zum Flugplatz und bekam direkt einen Dämpfer. Sein Jet hatte einen technischen Defekt, der nicht so schnell repariert werden konnte. Roland hatte ihm daher schon einen Flug in einer kleinen Linienmaschine gebucht, Roland selbst wollte die Reparatur des Firmenjets überwachen. Mit denkbar schlechter Laune trat Kaiba den Rückflug an, seine Stimmung hob sich etwas als er bemerkte, dass das Flugzeug nicht ausgebucht war. So konnte er sich wenigstens in Ruhe auf seine Unterlagen konzentrieren. Vertieft in seine Bilanzen, fiel ihm gar nicht auf, dass der Flug immer unruhiger wurde, erst als die Maschine deutlich absackte und die Flugbegleitung verlangte, dass sich jeder anschnallen und alle losen Gegenstände sicher verstaut werden sollten wurde er darauf aufmerksam. Es war nicht das erste Unwetter, das er im Flugzeug erlebte und war darum auch nicht sonderlich beunruhigt. Das änderte sich, als ein heftiger Ruck durch die Maschine ging, gerade so, als wäre sie gerammt worden. Das Material der Hülle ächzte und knarrte, zudem schüttelte sich das Flugzeug immer heftiger. Ein weiterer Ruck schüttelte das Flugzeug heftiger als zuvor, was die Maschine aus ihrer Flugbahn warf und es nun ziemlich steil nach unten ging. Das war der Moment an dem auch er sehr nervös wurde – was er niemals zugeben würde - seine Finger krallten sich an den Armlehnen fest, so stark, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Die Piloten konnte die Maschine abfangen und verlangsamten ihren unvermeidlichen Absturz. Ihr einziges Bestreben lag nun darin, einen geeigneten Platz für eine Notlandung zu finden. Kaibas – nicht vorhandene - Nervosität wurde zur Angst, als auch die Flugbegleiter ihre Fassung verloren, angespannt und mit viel zu hoher Stimme versuchten die Fluggäste beruhigen. Hektisch und mit deutlicher Panik im Blick, setzten sie sich auf ihre Plätze und schnallten sich mit zitternden Fingern an. Er fühlte sich wie in einem Albtraum gefangen, es war doch nicht wahr, dass dieses Flugzeug abstürzte. Verdammt, es konnte nicht wahr sein, es ging nicht, dass er hier sein Leben verlor. Was sollte aus seinem Bruder werden? Mokuba brauchte ihn doch, es gab niemanden mehr, der sich um ihn kümmern konnte.... niemand der vertrauenswürdig war. Was auch immer hier geschehen würde, er musste am Leben bleiben, für Mokuba musste er am Leben bleiben... unbedingt wollte er sein Versprechen halten ihn nicht allein auf dieser Welt zurück zu lassen. Erneut fühlte es sich an, als würde das Flugzeug gerammt, jetzt lösten sich Stücke der Außenhaut und wurden teilweise in den Innenraum gedrückt, wo sie wie Geschosse herumflogen. Das Heulen des Flugwindes, das Jaulen der Turbinen vermischte sich mit den panischen Schreien der Passagiere und ließ keine Zweifel mehr daran, dass dieses Flugzeug unkontrolliert abstürzte. Instinktiv kauerte sich Kaiba zusammen und versuchte seinen Kopf und Hals zu schützen. Sein Gesicht war zu einer starren Maske geworden, die Augen zu schmalen Schlitzen geschlossen, wiederholte immer wieder, dass er nicht sterben durfte, dass er irgendwie überleben musste. Die Geräusche um sich blendete er aus, konzentrierte sich auf seinen Bruder und weigerte sich einfach zu glauben, dass er in kurzer Zeit sein Leben verlieren würde. Bevor die Maschine auf den Boden aufschlug, traf ihn etwas am Kopf und er verlor die Besinnung. Beständiges leises Piepen drang langsam in sein Bewusstsein, dazu gesellten sich irgendwelche Stimmen, die er nicht zuordnen konnte. Wahrscheinlich lag das daran, dass sich sein Kopf wie Watte anfühlte, bevor er jedoch richtig wach wurde, driftete er wieder in die Bewusstlosigkeit ab. Als sich dieses Piepen das nächste Mal in sein Bewusstsein arbeitete, öffnete er zögerlich seine Augen. Blinzelnd versuchte er seinen trüben Blick zu schärfen. Wo war er hier? Bedächtig wandte er den Kopf zur Seite und erblickte einige medizinische Geräte. Er war also im Krankenhaus. Grübelnd zog er die Stirn in Falten. Wenn er in der Klinik war, bedeutete es, dass er noch am Leben war. Grenzenlose Erleichterung durchflutete Kaiba, er hatte überlebt... für seinen Bruder überlebt. Wie es Mokuba wohl ging? Der Absturz musste ein Schock für seinen kleinen Bruder gewesen sein. Mühsam versuchte er sich aufzurichten, stöhnend sank er wieder zurück. Sein Körper schien ein einziger Schmerz zu sein. Gab man ihm hier keine Schmerzmittel? Erneut versuchte er sich aufzurichten, er musste schnellstmöglich zu seinem Bruder, damit dieser wusste, dass es ihm gut ging. In diesem Moment betrat ein Arzt das Zimmer. „Um Himmelswillen, bleiben Sie ruhig liegen“, rief er gleichermaßen entsetzt wie auch überrascht und eilte zu seinem Patienten, der erneut in die tiefe Schwärze der Bewusstlosigkeit sank. Einige Stunden später stand der Arzt Roland gegenüber und berichtete diesem von dem Vorfall. „Was bedeutet das für Herrn Kaibas Genesung?“, wollte Roland wissen. „Das können wir nicht sagen...“, räumte der Mediziner ein. „... der Patient muss über große Willensstärke verfügen, sonst hätte er sich nicht auch nur einen Millimeter bewegen können. Fakt ist allerdings, dass er nach diesem Vorfall ins Koma gefallen ist, wann und ob er wieder aufwacht entzieht sich jeder Kenntnis... im Augenblick sind wir froh, dass der Patient einigermaßen stabil ist.“ „Darf sein Bruder ihn besuchen?“ „Im Grunde spricht nichts dagegen, es könnte sich positiv auf den Patienten auswirken, wenn er eine bekannte Stimme hört“, antwortete der Arzt zögernd. „Die Frage ist eher, wollen Sie dem Jungen diesen Anblick zumuten?“ „Nicht nur Herr Kaiba verfügt über einen starken Willen“, lächelte Roland schwach. „Ich werde Mokuba darauf vorbereiten, denn ich werde ihn nicht abhalten können, seinen Bruder zu besuchen.“ „Verstehe“, nickte der Mediziner. „Wenn der Patient die nächsten 24 Stunden stabil bleibt, erlaube ich einen kurzen Besuch.“ ******* Vor ihnen tauchte eine Insel aus dem immerwährenden Blau des Ozeans auf. „So klein ist die gar nicht“, stellte der Pilot ihres Hubschraubers fest. „Wundert mich, dass sie auf keiner Karte verzeichnet ist.“ „Ich geb die Koordinaten mal durch“, meinte der Copilot. „Dann kehren wir um, sieht nicht so aus, als ob man da landen könnte.“ „Sollen wir auch nicht“, erwiderte der Pilot. „Wir sollen sie nur finden und die genauen Koordinaten ermitteln.“ Einige Stunden später landete ein Boot – mit einem Trupp Männer an Bord - am weißen Strand der Insel. Nachdem sie sich orientiert hatten, begaben sie sich ins Innere der Insel. Vorsichtig schlichen die Männer durch das scheinbar undurchdringliche Dickicht. Wäre die Bezahlung nicht so unverschämt gut, würden sie sich diesen Strapazen nicht aussetzen. Abgesehen davon bezweifelten sie ernsthaft, dass es das Tier überhaupt gab, welches sie fangen sollten. Ihr Auftraggeber faselte etwas von einem prähistorischen Tier. Als ob es Dinosaurier noch geben würde. Gleichzeitig brechendes Gehölz und tiefes Brummen, ließ die Männer erstarren. Da war etwas großes.... sehr großes vor ihnen. „Ich geh nachsehen“, flüsterte Alister. „Wartet hier.“ Kaum das er ausgesprochen hatte, verschwand er im Unterholz. Mit aller gebotener Vorsicht schlich er dem Geräusch entgegen, je näher er diesem kam desto unbehaglicher wurde ihm. Eine schemenhafte Bewegung, etwa hundert Meter vor ihm, ließ ihn innehalten. „Verflucht“, hauchte er. „Der Mistkerl hatte recht.“ Er beglückwünschte sich, dass er einen Sender dabei hatte, den er nun an diesem Tier platzieren wollte. Behutsam näherte er sich, darauf bedacht kein einziges Geräusch zu machen, selbst seine Atmung senkte er herab. Schließlich war er nah genug und nahm sein Gewehr hoch. Es war eine Spezialanfertigung, die sehr leicht und präzise war, darüber hinaus verfügte sie über eine große Durchschlagskraft, um den Sender beim ersten Schuss zu setzen. Mit bedacht visierte er sein Ziel an, atmete aus und drückte ab. „Wir haben das Tier“, teilte er einige Stunden später seinem Auftraggeber mit. „Es wird gerade transportfertig gemacht. Wenn alles gut läuft sind wir in zwei Tagen am vereinbarten Zielpunkt.... ja, ich melde mich rechtzeitig.... haben Sie nur das Geld dabei.....aber natürlich vertraue ich Ihnen... na also.... ich hab jetzt zu tun.... bis später.“ Nachdenklich tippte sich Alister mit dem Telefon gegen sein Kinn. Sein Gefühl sagte ihm, dass er seinem Auftraggeber nicht wirklich trauen konnte. Er würde wohl einige Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen, damit er auch wirklich an sein Geld kam. Nachdem Alister mit seinen Männern und ihrer Beute die Insel verlassen hatten, senkte sich eine beängstigende Stille auf diese. Nur langsam traute sich die Tierwelt wieder aus ihren Verstecken, noch bevor sich alles normalisierte glitt ein großer Schatten über den undurchdringlich wirkenden Wald. Wieder und wieder streifte das ungewöhnliche Tier über diesen Abschnitt der Insel, weithin hallten seine dunklen Rufe, doch niemand antwortete. Als ihm klar wurde, was hier geschehen war, brüllte er seine Wut heraus. Noch im selben Moment machte es sich auf den Weg um seine Partnerin zu suchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)