Cursed von Lycc ================================================================================ Kapitel 40: Permafrost ---------------------- „Also verstehe ich das richtig? Du bist verflucht, aber hast einen Deal mit deinem Dämon. Dieser Dämon ist momentan in einer Art Koma, aber du bist seit dem Exorzismus auf der Klassenfahrt dazu in der Lage einen Teil seiner Macht anzuzapfen und zu kontrollieren. Seit einiger Zeit tauchen in der Schule Bannkreise und Schutzzeichen auf, die eindeutig magischen Ursprungs sind, und auf die du und dein Dämon empfindlich reagieren. Derjenige, der diese Zeichen anbringt, ist vermutlich die gleiche Person, die dich auch verflucht hat, und seither fleißig Anschläge auf dich verübt. Richtig?“ „Naja. Mehr oder weniger. Ich kann Reel nicht wirklich kontrollieren. Daher kann ich mich den Zeichen auch nicht nähern. Wenn ich es doch versuche, fängt mein Fluchmal an wehzutun und Reel reagiert dann ganz automatisch – egal ob ich das will oder nicht.“ „Darum rennst du also seit Tagen so wirr durchs Internat. Ich hatte mich schon gefragt, warum du den magischen Potenzialen in der Schule so vehement ausweichst. Ich hatte schon fast befürchtet, dass dein Fluch deine motorischen Fähigkeiten oder deinen Orientierungssinn angreift.“ Aiden verdrehte die Augen. „Nein, mir macht einfach nur ein Magier das Leben schwer. Sag mal, wie hast du das Zeichen in der Haupttür eigentlich deaktiviert?“ „Hiermit.“ Sophie zückte flink wieder den kleinen Stock und Aiden konnte ihn nun in Ruhe betrachten. Es war eine Art hölzerner Stab, der mit filigranen Zeichen versehen war und dessen spitzes Ende Spuren von Ruß aufwies. „Er besteht aus dem Kern einer Eberesche. Ich hab ihn selbstgemacht“, verkündete Sophie mit Stolz in der Stimme. Aiden wollte nach dem Stab greifen, doch Reels Schatten zeigte eine derart heftige Reaktion, dass er seine Hand sofort zurückzog. Wütend flammten die Partikel um Aidens Finger auf und wickelten sich enger um dessen Körper. „Sieht aus, als würde Reel deine Begeisterung für diesen... Stock nicht teilen.“ „Endurias. Das ist ein Endurias“, erklärte Sophie mit Nachdruck, während sie das besagte Werkzeug schützend an sich drückte. Sie hatte zwar verkündet, keine Angst von dem Dämon zu haben, aber das hatte sich als Fehleinschätzung herausgestellt. Daher wollte sie ihm keinen unnötigen Grund geben wütend auf sie zu werden. Ganz abgesehen davon, hatte es Sophie Monate gekostet einen funktionsfähigen Endurias anzufertigen und sie wollte nicht riskieren, dass er Dämon ihn beschädigte. „Jedenfalls sollte ich wohl besser die Finger davon lassen. Reel kann was sowas angeht sehr... eigenwillig sein. Vor allem jetzt, wo ich nicht wirklich mit ihm reden kann.“ Aiden warf einen traurigen Blick auf seine von Schatten umschlungene Hand und seufzte schwer. Er vermisste Reel so schrecklich. Tröstend kletterte die Schwärze Aidens Hals hinauf und streifte zärtlich seine Wange. „Schon gut. Danke Reel.“ „Wow. Der hat ja wirklich einen Narren an dir gefressen“, stellte Sophie mit einer Mischung aus Überraschung und vorsichtiger Belustigung fest. „Ja, kann man so sagen.“ „Okay, ich helfe dir – beziehungsweise euch. Wenn hier ein marodierender Magier durch die Schule rennt, ist das für uns alle gefährlich. Außerdem ist das ja wohl das mit Abstand spannendste, was mir je passiert ist.“ Aiden verdrehte abermals die Augen. Sophie brachte sich hier in Lebensgefahr und das alles nur weil es „spannend“ für sie erschien. Er verstand sie wirklich nicht. „Aber eine Sache muss ich noch wissen. Dein Dämon will doch nur den Magier töten, der dich verflucht hat, nicht wahr? Wer nichts böses tut ist auch dann sicher, wenn er zaubern kann, oder?“ Sophie wirkte besorgt, weshalb Aiden mit einem überzeugenden „Genau“ antwortete, obwohl er sich da selbst nicht so ganz sicher war. Er konnte Reels tiefen Hass auf Magier gut verstehen und Aiden wusste inzwischen was er ihm so alles zutrauen konnte. Die Schläger, die ihnen damals in der Stadt ans Leder wollten, hatte Reel übel zugerichtet obwohl sie nur gewöhnliche Menschen waren. Was genau der Dämon mit einem waschechten Magier anstellen würde, wollte Aiden sich eigentlich lieber nicht ausmalen. „Gut.“ Sophie schien von seinen Worten überzeugt worden zu sein. „Dann haben wir einen Deal.“ „Das du Schweigen über diese Sache bewahrst, ist selbstverständlich, oder?“ Sophie nickte. „Du glaubst es vielleicht nicht, aber ich bin ziemlich gut darin Geheimnisse zu bewahren. Außerdem hat dein Dämon mir sehr unmissverständlich klar gemacht, dass er mir keinen Fehler durchgehen lassen wird.“ Aiden verdrehte genervt die Augen. „Tu mir einen Gefallen und nenn´ ihn bei seinem Namen. Er heißt Reel. Dir würde es auch nicht gefallen, wenn man dich immer nur 'Mensch' oder 'Mädchen' nennen würde.“ Verdutzt zog sie eine Augenbraue hoch. „Okay. Wie du meinst.“ Eigentlich bevorzugte sie es den Dämon nicht bei einem Namen zu nennen. Sie wollte sich im Bewusstsein halten, womit sie es hier zu tun hatte, um kein weiteres mal einer so fatalen Fehleinschätzung zu unterliegen. Aber Aiden zu provozieren erschien ihr auch nicht wirklich als eine clevere Idee. Also würde sie seiner Bitte entsprechen. Als sie den Wald wieder verließen, hatte Aiden ein mulmiges Gefühl im Magen. Er hatte sich extra von allen fern gehalten und sogar Lukas von sich gestoßen um niemanden in Gefahr zu bringen, und nun zog er Sophie wissentlich mit in diese Sache hinein. Aber hatte er denn eine andere Wahl? Ob er es nun wollte oder nicht, er brauchte ihre Hilfe. Noch in seinen Gedanken versunken trottete er den Weg zum Internat zurück. Sophie lief mit etwas Abstand neben ihm. Skeptisch beobachtete sie ihren Mitschüler von der Seite her, fast schon als ob sie erwartete, dass jeden Moment erneut der schwarze Schatten erschien und über sie herfiel. „Da bist du ja“, riss eine bekannte Stimme die beiden frisch Alliierten aus ihren jeweiligen Gedankengängen. Mit verwirrtem Blick stand Lukas vor ihnen und sah fragend hin und her. „Ah, ich war grade auf dem Weg zu dir.“ Sophie hüpfte freudig auf ihn zu und hauchte Lukas einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Danke für das Gespräch, Aiden. Bis später.“ Und mit diesen Worten zog Sophie Lukas einfach mit sich. Dieser warf Aiden im Gehen noch einen enttäuschten Blick über seine Schulter zu und verschwand dann gemeinsam mit Sophie im Internatsgebäude. Aiden fühlte sich schrecklich. Lukas hatte ihm immer den Rücken frei gehalten und Aiden hinterging ihn in einer Tour. Die Entrüstung in seinem Blick brannte sich in seinen Kopf ein und machte ihm erneut schmerzlich bewusst, wie allein er ohne Lukas war. Erst jetzt spürte Aiden, wie weit sich Reels Schatten bereits seinen Weg über seinen Körper gebahnt hatte. Er umhüllte seinen Arme, züngelte an seiner Wange und schlang sich besitzergreifend um seine Taille. „Schon gut, Reel. Beruhige dich. Du wirst doch nicht etwa eifersüchtig werden, oder?“, redete er zärtlich auf ihn ein, während er die übernatürlichen Partikel sanft wieder in seinen Körper zwang. „Wir zwei packen das schon irgendwie.“ Die Wochenenden und den größten Teil seiner Freizeit verbrachte Aiden in seinem Zimmer oder im Wald beim Training. Mit Sophie hatte er per Handy vereinbart, dass sie die Schutzzeichen ausstrich, wann immer sie die Gelegenheit dazu hatte. Dennoch tauchten immer wieder neue Symbole im Internat auf und machten Aiden das Leben schwer. Sophie hatte sich bereiterklärt ein paar Recherchen anzustellen, auch wenn Aiden nicht wirklich wusste wie sie das anstellen wollte. Es war ja nicht so, als ob es Bücher über Hexen, Dämonen und Magie in der Schulbibliothek gab, oder man zuverlässige Quellen einfach so im Internet fand. Aber momentan würde Aiden dankbar nach jeden Strohhalm greifen. Lukas warf Aiden seit ihrem letzten Aufeinandertreffen noch häufiger und noch argwöhnischere Blicke zu und Aiden glaubte irgendwann seine sich aufstauende Wut fast schon greifen zu können. Immer wieder konnte er beobachten, wie er versuchte mit Sophie zu sprechen und diese seinen Fragen offensichtlich auswich. Sie sah dabei immer wieder flüchtig zu Aiden rüber und machte seine Situation dadurch auch nicht unbedingt besser. Nachdem die Schulglocke alle Schüler am Ende der letzten Stunde am Freitag ins Wochenende entließ, verschwendete Aiden keine Zeit, wechselte in seinem Zimmer sofort in seine Sportsachen und wanderte wie üblich in Richtung des Waldstücks um zu trainieren. Jeden Blickkontakt meidend eilte er durch die Gänge und an seinen Mitschülern vorbei. Reel war im Laufe des Tages zunehmend unruhiger geworden und Aiden konnte nicht genau abschätzen wie lange er ihn noch zuverlässig im Zaum halten konnte. Also wollte er ihm und auch sich selbst schnellstmöglich die dringend benötigte Bewegung zukommen lassen. In der Eingangshalle lief Lukas an ihm vorbei. Als er Aiden bemerkte, hielt er in der Bewegung inne, sah ihm einen Moment lang nach und begann dann nach kurzem Zögern die Verfolgung aufzunehmen. In Aiden stieg Panik hoch. Egal was Lukas jetzt von ihm wollte, es würde emotional belastend für ihn sein und diese Kapazitäten hatte Aiden im Moment einfach nicht. Reel zu bändigen war auch so schon herausfordernd genug und die Halle war voller Schüler. Wenn er hier einem emotionalen Breakdown erlitt, würde das in einer Katastrophe für alle Anwesenden enden. Also tat Aiden, was er in letzter Zeit meistens mit seinen Problemen tat – er lief vor ihnen davon. Wie von der Tarantel gestochen flüchtete er aus der großen Haupttür hinaus auf den Campus und in den Wald hinein. Und tatsächlich schaffte er es Lukas – Sportskanone Lukas! – abzuhängen. Leider hatte ihm dieser Zwischenfall dennoch das Training versaut. Aiden konnte nicht so richtig abschalten. Immer wieder kreisten seine Gedanken um Lukas. Was hatte er von Aiden gewollt? Eine weitere Standpauke? Ein Friedensangebot? Vermutlich wollte er wissen, warum er und Sophie zusammen im Wald waren. Sophie. Sie hatte Lukas geküsst. Aiden war so sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen, das ihm gar nicht aufgefallen war, dass sein bester Freund jetzt eine feste Freundin hatte. Schuldgefühle machten sich erneut in Aiden breit. „Ich bin vor Lukas weggelaufen. Kann man noch kindischer und erbärmlicher reagieren?“ Und noch ehe Aiden seinen Gedanken weiter nachhängen konnte, blieb er mit der Schuhspitze an einem Ast hängen, kam ins straucheln und schlug sich schließlich schmerzhaft das Knie auf. Resigniert betrachtete er sein malträtiertes Bein um das sich bereits Reels Schatten vorsichtig zu wickeln begann. Aiden war zum Heulen zumute, also blieb er einfach auf dem feuchten Waldboden sitzen und ließ seine Stirn auf die Knie sinken, während die schwarzen Partikel sich schützend um ihn wanden. Er hatte heute einfach nicht die nötigen Kapazitäten um mit all den kleinen Katastrophen umgehen zu können, die ihn heute immer wieder quälten. Aber er riss sich zusammen, klopfte sich den Dreck ab und führt seinen Weg – wenn auch etwas vorsichtiger – unbeirrt fort. Als er später wieder zum Internat zurück trottete, blieb das beruhigende Gefühl, dass ihn sonst nach dem Training immer erfüllte, leider aus. Und zu allem Überfluss wartete am Waldrand auch noch Lukas auf ihn. Heute war wohl wirklich nicht sein Tag. Jetzt hatte Aiden keine Möglichkeit zur Flucht mehr und würde sich ihm stellen müssen. Also atmete er einmal tief durch, rief sich selbst und Reel zur Ordnung und versiegelte seine Gefühle so gut er konnte in einem mentalen Eisblock. Dann trat er in Lukas´ Sichtfeld. „Sprich endlich mit mir!“, eröffnete Lukas sofort eindringlich das Gespräch. Er hatte es endgültig satt der Dumme zu sein, dem niemand etwas sagte und der von nichts wusste. „Warum schließt du mich aus? Ich hab dich nie hängen lassen und dir nie einen Anlass gegeben zu glauben, du könntest mir nicht vertrauen. Warum redest du mit gefühlt jedem außer mir? Das ist nicht fair von dir! Wir sind Freunde und ich will dir helfen.“ Seine Stimme zitterte leicht und Aiden konnte erkennen, dass seine Augen glasig wurden. Die ganze Sache schien ihm wirklich nah zu gehen. „Ich verstehe ja, dass du grade eine harte Zeit durchmachst, aber verdammt nochmal Aiden, rede mit mir!“ Es tat Aiden in der Seele weh Lukas so zu sehen, doch er wusste einfach keine Alternative ohne ihn in Gefahr zu bringen. Und leider konnte Aiden sich auch nicht so recht auf das Gespräch konzentrieren. Auch für ihn war das hier eine emotionale Situation und Reels Schatten reagierte heftig darauf. Es verlangte Aiden eine Menge ab seinen Dämon jetzt zu bändigen und das obwohl er nach ihrem Training immer etwas zahmer war. „Hörst du mir überhaupt richtig zu? Sieh mich gefälligst an!“ Einen Moment lang biss Aiden sich auf die Unterlippe um sich selbst und auch Reel zu beruhigen, dann begann er doch zu sprechen. „Das hat nichts mit dir zu tun. Ich will dich nicht in Gefahr bringen, okay? Die ganze Sache ist auch so schon schwer genug und das Sophie nun mit in das Ganze verwickelt wurde, wollte ich eigentlich auch nicht.“ Jetzt platzte Lukas der Kragen. „Wenn die Nummer zu gefährlich für MICH ist, dann solltest du meine Sophie da erst recht raus halten! Wenn ihr wegen dir etwas passiert, dann schwöre ich dir, dass egal wovor du momentan solche Angst hast, es wird nichts sein im Vergleich zu mir!“ Lukas schluckte seine Tränen sichtbar runter. Er war zu tiefst verletzt von Aidens Verhalten und er ließ ihn seinen angestauten Frust nun deutlich spüren. „Und mal ganz abgesehen davon: Was glaubst du denn wie ich mich fühle, wenn mein angeblich bester Freund und meine feste Freundin Geheimnisse vor mir haben und egal was ich versuche, keiner von beiden mir auch nur ein Sterbenswörtchen sagt? Das ist mehr als unfair von dir! Ich geb´s auf! Mir reicht´s! Mach doch was du willst, du Freak!“ Und mit diesen Worten und zusammengebissenen Zähnen stapfte Lukas davon. In Aidens Kopf hallte sein letztes Wort schmerzhaft wider. Freak. Energisch schüttelte er den Kopf. Er durfte nicht daran denken. Es war hier immer möglich, dass jemand Neugieriges von der lautstarken Auseinandersetzung angelockt worden war und nachsehen kam. Also durfte Aiden jetzt nicht die Fassung und damit die Kontrolle über Reel verlieren. Ein paar mal atmete er tief durch, dann lief er möglichst ungerührt zu seinem Zimmer zurück. Aiden stellte sich vor er sei in einem Eisblock eingefroren. Eine kalte Hülle, die die Außenwelt von ihm abschirmte und ihn unbeschadet alles überstehen ließ. Ein wenig wie Avatar Aang. Dieses mentale Bild hatte sich als besonders wirksam erwiesen, wenn Aiden sich von seinen Emotionen abschotten musste. Und so fror er sich selbst ein und lief emotionslos an seinen Mitschülern vorbei durch die Flure bis zu seiner Zimmertür. Erst als diese mit einem dumpfen Klack hinter ihm ins Schloss fiel, taute seine Eissphäre wieder auf. Schwerfällig ließ er sich aufs Bett fallen und hörte auf Reels instinktive Seite zurückzuhalten. Er war so furchtbar müde und erschöpft – nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch. Seine Einsamkeit machte ihm eh schon zu schaffen und der erneute Streit mit Lukas hatte ihm einfach den Rest gegeben. Er wollte nicht mehr. Ihm war das alles zu viel. Hilflos kauerte er sich auf seinem Bett zusammen und ließ sich von dem vertrauten Schwarz einhüllen, während er in einen unruhigen Halbschlaf verfiel. Plötzlich spürte Aiden eine seltsame Regung in sich. Zunächst konnte er sie nicht so recht einordnen, doch dann wurde ihm schlagartig klar, woher er dieses Gefühl kannte. Es war Reel. Nicht nur seine animalische Seite, sondern auch sein menschliches Bewusstsein. Der komplette Reel. Aiden saß sofort kerzengerade im Bett während die Partikel, die Aiden inzwischen so vertraut wie seine eigenen Gliedmaßen waren, sich zu der Gestalt seines geliebten Todesengels formten. In Aidens Augen bildeten sich kleine Freudentränen und noch ehe er einen Muskel rühren konnte, fiel ihm Reel auch schon stürmisch um den Hals. „Du lebst noch. Valefar sei dank, du lebst noch.“ Reel drückte den kleineren Körper so eng an sich, dass dessen Besitzer die Luft weg blieb, doch das war im Moment beiden egal. Auch Aiden schlang seine Arme um den sehnigen Körper, nach dem er sich so sehr gesehnt hatte, und krallte sich mit aller Macht daran fest. Irgendwann wanderten die filigranen Finger seines Dämons hoch zu Aidens Wangen und die roten Augen fixierten das Gesicht vor ihnen. Reels Daumen strichen zärtlich über seine Wangen, während er seine Stirn an die seines Liebsten legte. „Ich hatte solche Angst um dich, Sunshine.“ Bei diesem Spitznamen machte Aidens Herz einen fröhlichen Hüpfer. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr er dessen Klang vermisst hatte. „Du hast mir gefehlt“, hauchte Aiden mit tränen-erstickter Stimme und schenkte Reel schließlich einen Kuss, in den er all die Sehnsucht legte, die er in der vergangenen Zeit angesammelt hatte. Dann ließ er sich glücklich in Reels Arme sinken und sog seinen warmen Geruch tief in seine Lunge. Er konnte deutlich spüren, wie eine schwere Last von ihm abfiel und er sich zum erstem mal seit Reels Verschwinden wieder geborgen und sicher fühlte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)