Verliebt in die sternenklare Nacht III von Phanes (Vertrauen siegt (Teil 3)) ================================================================================ Kapitel 9: Wie die Motte… ------------------------- Yaten stocherte in seinem Salat rum und versuchte die Wut, die sich gerade in ihm anstaute nicht ausbrechen zu lassen. Irgendwie war der ganzen Tag nicht seiner gewesen. Erst hieß es Seiya käme zur Schule und dann war er nicht da sowie der nervige Tollpatsch, so dass sich alle gleich Sorgen gemacht hatten und den ganzen Tag einen Mine gezogen hatten, als wäre Sieben Tage Regenwetter gewesen und in der Pause hatte Minako dann so besorgt gewirkt und hatte ihre Freundin angerufen. Er verstand den ganzen Aufstand nicht. Es war doch offensichtlich gewesen dass sie die Schule schwänzt, warum muss man da so ein Aufstand machen? Neben dem verstand er zwar warum Ami schon wieder war. Mit ihr hatte er auch kein Problem. Wenn er ehrlich war hatten sie beide sich noch nie viel miteinander unterhalten. Aber sie scheint ein festes Inventar in ihrer Wohnung zu werden, was nicht verwerflich ist, da sie ja irgendwie mit ihrem Bruder zusammen war. Da hatten sich aber auch zwei gefunden. Aber es nervte ihn zu tiefst, das auch die blonde beschloss ein fester Bestandteil dieser Wohnung zu werden. Auf seine Frage hin was sie hier zu suchen hatte, grinste sie ihn nur blöd an und meinte das Ami gefragt hätte ob sie nicht mitkommen wolle. Natürlich war diese eine Ausrede gewesen, das hatte er mit einem Blick auf die blauhaarige Freundin seines Bruders gesehen. Zwar hatte Ami die Aussage bestätigte, aber er war kein Dummkopf. Er verstand nur nicht was sie damit erreichen wollte. Minako saß ihm gegenüber und blickte dem nächsten Menschen, den er gerade von allen auf der Welt am liebsten den Hals umgedrehte hätte, schockiert an. Taiki wirkte ruhig und verzog nur eine Augenbraue, als der schwarzhaarige Prinz ihnen erzählte warum er im schlimmsten Unwetter des Jahres, vor ihrer Haustür auftauchte und das alles ohne ihren Bruder. „Was soll das heißen ihr habt euch gestritten und Seiya ist weggelaufen?“ Yaten bewunderte seinen Bruder immer wieder für dessen Ruhe in solchen Momenten. Er wäre schon bei der Erwähnung Seiya ist weggelaufen auf ihn losgegangen und er warum er weiterhin hier so ruhig saß, verstand er nicht. Mamoru saß aber auch wie ein Trauerkloß auf dem Stuhl und blickte wie ein Kind dem den Lutschter weggenommen hatte, auf seinen Teller runter. Kurz verzog sein Gesicht zu einem fiesen. Auf eine sehr makabere Weise hatte man ihm auch den Lutschter weggenommen. Ein Bild von den beiden jagte durch seinen Kopf und er schüttelte ihn heftig. Er wusste dass man ihn merkwürdig ansehen würde, aber keiner sprach ihn an. „Ich habe zu ihm etwas unüberlegtes gesagt“, räumte Mamoru ein „Reicht es nicht dass du schon immer etwas Unüberlegtes tust und ihn dadurch in Schwierigkeiten bringst?“, bemerkte er spitz und er sah es traurig in den blauen Augen aufblitzen. „Yaten“, mahnte Taiki gleich und er rollte mit den Augen. Damit abfinden das sein Bruder diesen Prinzen heiraten musste, weil dieser Mist gebaut hat konnte er nicht. Er verstand die Entscheidung von Seiya und wenn er in dieser Situation gewesen wäre, hätte er wohl auch gehandelt. Sein Leben war ihm dann doch mehr wert. Aber er war sicher, dass er nicht mit dem dunkelhaarigen Prinzen ins Bett gestiegen wäre. Da hätte er sich schon ein Mädel gesucht. Seine Augen wanderten zu dem blonden Giftzwerg rüber und tief in ihm regte sich etwas. Seit dem Tag, an dem sie beide mit einander geschlafen hatten, führten sie kein normales Gespräch mehr, nicht das sie es vor getan hätten, aber nun war es noch schlimmer als vorher. Sie vermied es auch mit ihm allein zu sein, was ihn wiederrum gewaltig gegen den Strich ging und was ihn am meisten an der ganze Sache nervte war, das sie versucht hatte, sich am Morgen aus seinem Zimmer zu schleichen. Er könnte immer noch kochen vor Wut. Aber kam ja nicht dazu mit ihr zu sprechen. „Und weil du etwas falsches gesagt hast ist Seiya weggelaufen?“, fragte Ami und Mamoru nickte „Und du weißt nicht wohin?“ „Nein. Ich habe ihn schon bei Bunny und auch bei Rei gesucht. Makoto habe ich angerufen aber auch da ist er nicht und das letzte was mir einfiel war eben hier.“ Beinahe konnte man Mitleid mit dem Mann entwickeln. Yaten wusste genau wie viel sein  Bruder ihm bedeutet und auch das er die letzten Monate kaum geschlafen hatte. In der Zeit wo sie nicht mal wussten wo Seiya war, hatte er gar nicht geschlafen. „Kannst du ihn durch diese komische Ringsache finden?“, fragte Minako die ihren Salat auch nur vor sich hinschob und scheinbar keinen Appetit auf Grünzeug hatte. Yaten hatte das Gefühl das seinen Ohren klingeln würde, als er ihre Stimme so nah bei sich hörte. Es empfand es als sehr ungewohnt und das komische regende Gefühl in ihm breitete sich weiter aus. Er versuchte es im Dunkeln zu lassen, da er keine Lust hatte auf irgendwelche komischen Dinge. Mamoru schüttelte abermals traurig seinen schwarzen Schopf und kramte aus seiner nassen Hosentasche einen kleinen silbernen Ring den jeder von ihnen erkannte, sobald er auf der Tischplatte lag. „Er hat dir den Ring zurückgeben?“, fragte Taiki das offensichtlich und Yaten hätte am liebsten laut aufgelacht, stopfte sich aber lieber schnell eine Gabel Salat in den Mund um genau dies und eine scharfe Bemerkung zu unterbinden. „Dann ist er also spurlos verschwunden?“, fragte Ami und suchte nach ihrem Computer „Hast du schon allen Orten gesucht wo er sein könnte?“ „Ich bitte dich. Wo soll er denn suchen? Er weiß doch gar nichts über ihn“, warf er dann doch scharf ein. „Yaten“, zischte Taiki sauer „Nein, wieso denn?“ Ihm reichte es. Er hatte sich zweimal Sorgen um seinen Bruder gemacht. Jedes Mal ging es darum ob er ihn lebend wieder sah und auf sehr komische Weise hatte immer Mamoru etwas damit zu tun. Irgendwann war doch mal gut. Außerdem interessierte es ihn schon sehr was Mamoru zu seinem Bruder gesagt hatte, damit der weglief. Er kannte Seiya und es muss schon etwas sehr schlimmes gewesen sein. Denn weglaufen war eigentlich keine Option von ihm. Seiya ging liegt auf Konfrontation, aber so lange Taiki hier mit am Tisch saß würde er darüber nicht reden können. „Schon gut Taiki. Yaten hat ja Recht. Ich weiß so gesehen nichts über Seiya.“ Betrübt sah blickte er auf den Ring „Ich habe da gesucht wo ich ihn vielleicht vermutete hätte. Aber Orte an denen er sich hier gerne aufhält weiß ich nichts.“ „Schon gut. Seiya ist groß und der kann auf sich aufpassen“, überlegte Taiki und seine Augen wanderten nach draußen. Der Himmel ließ immer noch Unmengen an Wasser vom Himmel fallen und helle Blitze belgeitet von lauten Donner durch die Wolken wandern. „Wir gehen ihn suchen sobald das Wetter sich etwas beruhigt hat. Es bringt nichts wenn wir uns eine Lungenentzündung einfangen.“ Minako legte ihre Gabel nieder und setzte sich ruckartig gerade hin. Ihre Augen glänzten und Yatens Haut begann nervös zu kribbeln und er bekam Magenschmerzen. „Und was ist wenn wir ihn da suchen wo wir ihn nicht vermuten?“ Alle sahen sie perplex an und sie sprachen im selben Moment den gleichen Namen aus: „Haruka“   Mamoru war aufgebrochen, trotz des Wetters. Minako hatte ihn eigentlich beten wollen, das er sie zufuhr nach Hause fährt, aber er war so in Eile gewesen, nach dem sich alle einig waren, das Seiya sicher bei Haruka und Michiru ist, gab es für ihn halten mehr und er war davon gestürmt. Nun stand Minako unter dem Vordach des Hauses und starrten in den Regenverhangen Himmel, der von den Blitzen als Spielwiese benutzt wurde. Sie hatte keine Lust bei dem Wetter nach Hause zu gehen aber hierzu bleiben war auch keine Alternative. Yaten hatte sie den ganzen Abend so merkwürdig angesehen. Ihr war abwechselnd heiß und kalt geworden und es war auch das erste Mal dass sie das Haus betrat, nachdem sie mit ihm geschlafen hatte. Sie war schrecklich nervös gewesen auch schon am Tag danach. Sie konnte kaum glauben dass schon zwei Monate vergangen sind ohne dass sie wirklich mit geredet hatte. Sie vermied es mit ihm allein zu sein. Ihr Herz würde in tausend Stück zerfallen. Es war schon einmal gebrochen und nochmals würde sie sich davon nicht erholen, da war sie sich sicher. „Du kannst hier bleiben“. Sie fuhr erschrocken zusammen als sie seine Stimme hörte. Unsicher ob sie sich umdrehen sollte oder nicht biss sie sich auf die Lippe. Das war der Moment vor dem sie sich gefürchtet hatte. Der Moment wo er ihr sagen würde, dass die Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, nicht bedeutet. Das es einfach so gekommen war und sie nun einfach weiter nur Freunde sein sollten, wenn überhaupt. „Danke aber ich gehe lieber nach Hause“, murmelte sie beinahe kleinlaut und schämte sich zu tiefst darüber das sie ihrer Stimme nicht mehr Entschlossenheit mitgeben konnte. „Bei dem Unwetter?“ Sie hörte den Zweifel in der Stimme von Yaten und auch wie er dicht hinter sie trat. Die feinen Härchen stellen sich in seiner Gegenwart immer sofort. Es war zum Verrückt werden. Sie wusste genau das Yaten sie immer wieder zurückstoßen würde aber sie konnte nicht anders. Sie musste in seiner Nähe bleiben. Wie eine Motte die immer wieder zum Licht flog obwohl sie genau wusste dass sie sich verbrennen würde und dabei umkommen konnte. Sie würde am liebsten immer noch im Boden versinken wenn sie dran dachte was sie beide getan hatten. Sie hatte es gewollt, das konnte sie nicht leugnen und keiner konnte von ihnen behaupten nicht gewusst zu haben was sie tun würden, sobald sie sein Zimmer betraten. Ihr war das so peinlich gewesen das sie sich versucht hatte am nächsten Morgen aus dem Zimmer zu schleichen. Wenn da nicht der Anruf gekommen wäre, dass man wüsste wo Seiya sich befand. „Das ist doch nur ein bisschen Regen“, warf Minako schulterzuckend ein. Sie fühlte die Wärme die sie Körper abstrahlte und kämpfte gegen die Schmetterlinge an, die nervös in ihrem Magen flatterten. „Du bist in Sekunden nass bis auf die Haut.“ Yaten packte nach ihrer Hand „Herr Gott stellt dich nicht so an. Es wäre ja nicht das erste Mal das du bei mir übernachtest“ Minako nahm allen Mut zusammen und drehte sich zu ihm um. Sie blickte in seinen genervt verengten Augen. Sie traten beinahe die Tränen in die Augen, nur ihre sanfte Wut unterdrückte diese. „Ich dachte du willst, dass ich dich in Ruhe lasse“, bemerkte sie spitz und sie merkte wie ihr das Blut in die Wangen schossen. Sie wollte dieses Thema nicht anschneide, sie hatte viel zu viel Angst davor, aber leider war ihr Mund immer schneller als ihr Kopf. „Allerdings hältst du dich nicht besonders gut daran.“ Das Lachen und der verzweifelte Blick mit dem es begleitet wurde überraschte die Blondine. So hatte sie den immer auf Abwehr gepolten silberhaarigen noch nie gesehen. Irgendwas schien sie ja doch bei ihm zu bewirken und wenn es nur pure Verzweiflung war in die sie ihn trieb. „Dann solltest du doch froh wenn ich jetzt gehe und mich nicht aufhalten“, sie drehte sich wieder um, und hörte ihr Herz zerspringen. Wie konnte man nur doof sein. Es könnte die ausgestreckte Hand sein, auf die sie so lange gewartet hatte und sie schlug sie nun aus. „Wenn ich dich gehen lassen bringen mich die zwei da drin um.“ Minakos zersprungenes Herz gefror zusätzlich. Was hatte sie denn gedacht. Das Yaten freiwillig hinter ihr her ist? Wie konnte sie das nur für einen Moment glauben? „Außerdem müssen wir reden.“ „Worüber?“ Ihre Augen gifteten ihn an. Sie hatte keine Lust über was zu reden, was nie wieder passieren wird. „Wir hatten eine Nacht und die war schön. Ich weiß nicht was es da noch zu reden geben soll?“ „Vielleicht darüber warum du versuchst hast, dich aus meinem Zimmer zu schleichen?“ Yaten schien sich wieder gefangen zu haben und trat auf sie zu. Sie bemerkte das verärgerte flackern in seinen grünen Augen und ließ zu das sich vor ihr hinstellte. „Ich dachte das würdest du so haben wollen.“ Sie biss sich auf die Lippe und presste sich dann schnell aufeinander. Yaten fuhr sich durch die Haare, bevor er sie bei den Schultern packte und sie ernst ansah. Er öffnete schon seinen Mund um etwas zu sagen aber er schloss ihn wieder. So dass sie ihn verwundert ansah. Das entsetzliche Kribbeln, das sich in ihrem Bauch breit machte, konnte sie nicht ertragen. Sie schob seine Hände von ihren Schultern und drehte sich dem Regen zu, der kein bisschen abschwächen wollte. Ihr behagte es gar nicht in das Unwetter hinaus zu gehen aber noch eine Nacht mit Yaten zu verbringen, das würde sie umbringen. „Ich weiß gar nicht warum du so ein aufheben drum machst, Yaten. Es war doch nur eine Nacht die nichts bedeutet hat. Wir beide wollten es und das war es auch schon. Wir müssen da nicht viel reden und nun würde ich gerne nach Hause gehen.“ Ohne zu warten ob er etwas erwidern würde lief sie hinaus in die Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)