Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 83: Das versprochene, blaue Wunder ------------------------------------------ "Zum letzten Mal, ich habe mich nur verteidigt" brüllte Naru und ignorierte Kakashi, der sie mit Worten etwas zu beruhigen versuchte und biss ihre Zähne wütend aufeinander, als ihr Chakrafesseln um die Handgelenke gelegt wurden. "Diese blöde Ziege hat mich herein gelegt, klar? Sie und Ihre Tochter sind solche...". "Du wagst es tatsächlich, meine Tochter als Lügnerin zu bezichtigen? Sperrt sie unverzüglich in den Keller" fiel Kubashi ihr ins Wort und befahl den zwei Männern von der ANBU, die er vor zehn Minuten hatte rufen müssen, um seine Tochter zu beschützen, deren Trauergewand nur noch aus Fetzen bestand, dieses barbarische Mädchen in Gewahrsam zu nehmen. "Sie...". "Naru, versuche dich zu beruhigen und überlasse mir die nächsten Schritte" unterbrach Kakashi ihr lautes Gebrüll und war sich immer noch nicht so genau im Klaren darüber, weshalb die Blondine eigentlich in Gewahrsam genommen worden war. Er wusste lediglich, dass es zu einer Auseinandersetzung zwischen Naru und dieser Miko, die die Tochter von Mosishi Kubashi war, gekommen sein musste. Leise versprach er ihr, umgehend Gaara zu informieren, der vermutlich gerade seine Rede auf der Trauerfeier hielt und bat sie inständig, keinen weiteren Widerstand mehr zu leisten, ehe sie grob von den zwei maskierten Männern abgeführt wurde. "Wieso wurde Uzumaki Naru in Gewahrsam genommen?" ertönte die Stimme von Sai, der sich eigentlich, um nicht länger unter Verdacht zu stehen, umgezogen hatte, um zur Trauerfeier zu gehen, doch die laute, wütende Stimme der Blondine hatte unweigerlich seine Aufmerksamkeit gefordert. "Das ist eine gute Frage, auf deren Antwort ich sehr gespannt bin" erwiderte der Silberhaarige und sah Kubashi an, der wütend schnaubte. "Grundlos hat sie die Freunde meiner Tochter verprügelt und sehr wahrscheinlich, wenn Miko nicht um Hilfe geschrien hätte, wäre es nicht nur bei ihrem zerrissenen Trauergewand geblieben. Meine Tochter steht noch immer vollkommen unter Schock" presste Kubashi wütend hervor, nicht ohne Kakashi etliche Vorwürfe zu machen und mit verheerenden Konsequenzen zu drohen, die diese Angelegenheit nach sich ziehen würde. "Bitte beruhigen Sie sich. Ich bin mir sicher, dass sich dieser Vorfall aufklären wird und möchte Sie um die Erlaubnis bitten, Ihrer Tochter vereinzelte Fragen zu stellen, damit wir uns ein besseres Bild von dieser untröstlichen Situation machen können" antwortete Kakashi ruhig und bat Sai, den Kazekage zu benachrichtigen, der ihm möglicherweise weitere, äußerst wichtige Informationen geben konnte. "Von mir aus. Folgen Sie mir" gab Kubashi sein Einverständnis und lief den Gang hinab, um das Behandlungszimmer zu erreichen, in dem seine Tochter derzeit noch untersucht und betreut wurde. "Kakashi, Mosishi Kubashi hat sich über Naru und ihr unzumutbares Verhalten gegenüber seiner Tochter bei mir beschwert. Naru soll ihr sogar Gewalt angetan haben, aber... Mir liegt ebenso ein Schreiben von Gaara vor, in dem die Sachlage vollkommen anders dargestellt wird. Dementsprechend habe ich mich dazu entschlossen, Naru nicht zu bestrafen und habe mich schriftlich für ihr Verhalten entschuldigt. Sollte sich allerdings ein neuer Vorfall ereignen, während du in Suna bist, möchte ich dich bitten, mit Bedacht zu agieren. Kubashi ist mächtig, ist im Rat tätig und könnte, wenn er wollte, dein Leben in eine Hölle verwandeln" erinnerte er sich an die Worte von Tsunade, die ihn natürlich zur Vorsicht rieten, aber er würde seine ehemalige Schülerin nicht einfach hängen lassen, von deren Unschuld er fest überzeugt war. Ihm stellte sich jedoch die berechtigte Frage, wieso Gaara und dessen Geschwister, die doch direkt hinter Naru gewesen sein mussten, nichts gehört oder gesehen hatten. "Ich... Nein, ich muss noch etwas Wichtiges erledigen" hatte sie vor ihrem Aufbruch gesagt, was bedeuten musste, dass sie sich möglicherweise woanders aufgehalten haben musste. Im selben Moment entriegelte einer der maskierten Männer die schwere Eisentür, hinter welcher bereits der junge Uchiha seit Tagen gefangen gehalten wurde und wies seinen Kameraden an, die Blondine nach möglichen Waffen zu durchsuchen. "Die Schriftrollen" dachte Naru und obwohl sie Kakashi mehr oder weniger ihr Wort gegeben hatte, keinen weiteren Widerstand mehr zu leisten, biss sie dem einen Mann in die Hand. "Verflucht..." zischte er und wich zurück, nicht ohne die tiefe Bisswunde zu mustern, die sehr stark blutete. "Halte sie fest" befahl der Gebissene und startete einen weiteren Versuch, tastete Naru ab und erfühlte unter ihrem schwarzen Gewand zwei verdächtige Objekte. "Finger weg" brüllte Naru aufgebracht und zog mit genügend Wucht ihr rechtes Knie an, rammte es ihrem Gegenüber zwischen die Beine und setzte ihn vorerst außer Gefecht. "Was fällt dir...". "Ich sagte, Finger weg" zischte Naru, linste mit verengten Augen über ihre rechte Schulter und knirschte mit ihren Zähnen. "Sperr... Sperr sie endlich ein" keuchte der Maskierte, der nach wie vor krümmend am Boden lag und warf ihm den Schlüssel zu. "Okay" entgegnete der Mann hinter ihr, bevor er Naru gewaltsam in den Raum stieß und die Tür hinter ihr wieder sicher verriegelte, ehe er seinem Kameraden auf die Beine half, welcher durch die Schmerzen kaum atmen konnte. Einen letzten Blick warfen sie durch das kleine Gitterfenster, begegneten den blauen, sehr trotzigen Augen der Blondine, die ihren Besitz erfolgreich verteidigt hatte und setzten sich langsamen Schrittes in Bewegung, um diesen Vorfall zu melden, der ebenfalls Konsequenzen nach sich ziehen würde. Einige Male atmete Naru tief durch, um ihre innere Wut zu zügeln, was ihr aber nicht so wirklich gelingen wollte und drehte sich mit Schwung herum. Ohne ein Wort zu verlieren, denn sie bemerkte sehr wohl den verwunderten Blick ihres Exfreundes auf sich ruhen, trat sie auf einen alten Holzstuhl zu, der anschließend eine heftige Bekanntschaft mit ihrem rechten Fuß machte und durch die Wucht ihres Trittes gegen die Wand flog. "Ich habe wirklich schon viel erlebt, aber das... Ich glaube irgendwie immer noch nicht, was für eine miese Nummer sie mit mir abgezogen haben. Wenn ich das im Vorfeld gewusst hätte, hätte ich mich verprügeln lassen" regte sich Naru nach wie vor über die Intrige auf, der sie zum Opfer gefallen war und ließ sich auf ihre Knie fallen. "Wahrscheinlich hat sie wirklich nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet. Ich... Ich hätte sofort zur Trauerfeier gehen sollen, aber... Aber..." fügte sie wesentlich leiser hinzu und nahm die Chakrafesseln in Augenschein, die all ihre Kraft unterdrückten. "Möchtest du mir nicht erzählen, was vorgefallen ist?" durchbrach Sasuke die eingetretene Stille, blieb an der Wand gelehnt sitzen und war sich immer noch nicht sicher, was er von ihrer Gefangennahme eigentlich halten sollte. "Weiß Gaara... Hat er deine Festnahme veranlasst oder..." fuhr er fort und verstummte, als sie mehrere Male ihren Kopf schüttelte. "Kakashi-sensei wird ihn informieren, aber... Ich glaube, dass er mir dieses Mal nicht helfen kann. Er würde nur unnötig sein Amt riskieren und somit Kubashi in die Hände spielen" murmelte die Blondine und wurde sich nun erst über die drohende Gefahr bewusst. Einfach alle Indizien sprachen gegen sie und demnach, sollte Gaara ihre sofortige Freilassung erwirken wollen, würde er unweigerlich seine Autorität als Kazekage in Frage stellen. Nickend, als Sasuke sie erneut fragte, was eigentlich vorgefallen war, holte sie tief Luft und versuchte sich weitgehend zu entspannen, während sie sich daran erinnerte, was sich nur wenige Minuten, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatte, in einer Gasse abgespielt hatte. ~ "Ob ich vielleicht mit Kakashi-sensei über mein momentanes Problem sprechen sollte?" fragte sich Naru insgeheim, die eine unbestimmte Richtung eingeschlagen hatte und ziellos durch die engen Gassen wanderte. "Obwohl ich glaube, dass er mir auch nicht helfen kann. Niemand kann mir in dieser Situation helfen" fuhr sie ihren Gedankengang fort, blieb seufzend in einer engen Gasse stehen und lehnte sich gegen die Hauswand, um sich erst einmal etwas zu beruhigen. "Abgesehen davon muss ich mich jetzt um eine wichtigere Angelegenheit kümmern. Ja, genau, über meine Gefühle kann ich immer noch in aller Ruhe nachdenken" sagte sie zu sich selbst, atmete noch einmal tief durch und wollte gerade eine der Schriftrollen unter ihrem Trauergewand hervor ziehen, als sie ein Geräusch hörte und in ihrer Bewegung inne hielt. Alarmiert sah sie sich zu allen Seiten um, erblickte vier junge Shinobi, die sie in ihrem Alter vermutete und stemmte ihre rechte Hand in die Hüfte, als sie ebenso Miko unter ihnen entdeckte, welche ebenfalls ein Trauergewand am Leibe trug. "Was wollt ihr von mir?" fragte sie vorerst im ruhigen Ton und warf immer wieder flüchtige Blicke zu den zwei Typen, die sich ihr rücklings näherten. "Ich habe dir doch versprochen, dass du noch dein blaues Wunder erleben wirst, schon vergessen?" erwiderte Miko schmunzelnd und schien sich ihrer Sache absolut sicher zu sein. "Selbstverständlich erinnere ich mich an deine Drohung. Mit einer derart erbärmlichen Nummer habe ich allerdings nicht gerechnet, aber das zeigt mir nur, wie unfähig du selbst bist" äußerte die Blondine ihre persönliche Meinung, nicht ohne den Jungs die berechtigte Frage zu stellen, wie viel Geld ihnen für diesen Auftrag gezahlt wurde. "Du...". "Und wie wird erst der Kazekage reagieren, wenn ich ihm von euren Einschüchterungsversuch berichte? Ich schlage vor, ihr zieht Leine und ich vergesse diese Angelegenheit. Jungs, ihr wollt doch nicht, dass eure Laufbahn endet, oder?" fiel sie Miko ins Wort und konnte die Verunsicherung in den Augen erkennen, die sie mit ihren Worten gestiftet hatte. "Hört nicht auf dieses Bauernmädchen und erinnert euch an mein Versprechen. Durch mich verfügt ihr über genügend Immunität" warf Miko ein, um die Verunsicherung zu vertreiben und trat einige Schritte zurück. "Und jetzt kümmert euch gefälligst um sie" befahl sie den Jungs, die noch einmal den Plan bedachten, um eine eventuelle Lücke zu finden. "Hoffentlich ist diese Dummheit nicht ansteckend" seufzte Naru, konnte über die Jungs nur ihren Kopf schütteln, als sie Kunai zückten und machte sich für den kommenden Kampf mit ihnen bereit. Zwar hatte sie absolut keine Ahnung, was für einen Plan Miko verfolgte, denn sie musste sich doch eigentlich über die Konsequenzen dieser Aktion im Bilde sein, die Gaara unweigerlich daraus ziehen würde, aber sie würde sie schon noch zur Rede stellen, wenn sie sich erst einmal um die vier Jungs gekümmert hatte. "Das waren wirklich kleine Fische. Hast du etwa Genin angeheuert?" fragte Naru nach nur zwei Minuten verwirrt, klopfte sich den Schmutz von ihrem Trauergewand und sah zu den Jungs hinab, die ihrer Meinung nach nicht ernsthaft in den Kampf gezogen waren. Auch sie hatte nicht ernsthaft kämpfen müssen, eben weil sich die Jungs wie blutige Anfänger verhalten hatten. Das verdächtige Geräusch von reißenden Stoff erweckte jedoch ihre Aufmerksamkeit wodurch sie sich keine weiteren Gedanken um ihre vorherigen Angreifer mehr machen konnte und richtete ihre blauen Augen auf Miko, welche ein Kunai in der Hand hielt und ihr Trauergewand regelrecht zerfetzte. "Ähm... Darf ich fragen, was du da tust? Ich weiß, du bist reich und kannst dir ein neues Trauergewand kaufen, aber...". "Sei still" rief Miko außer sich und versetzte Naru einen gehörigen Schrecken, in dem sie sich das scharfe Kunai an den Hals hielt. "Ich... Ich werde mich umbringen, wenn... Wenn...". "Hey, beruhige dich und atme erst einmal tief durch, Miko. Selbstmord ist doch keine Lösung" fiel Naru ihr ins Wort und wagte einen minimalen Schritt auf sie zu. Nun spielte es keine Rolle, wie ätzend sich die Silberhaarige verhalten hatte, sondern nur ihr Leben spielte eine Rolle, welches Naru retten wollte. "Du hast... Hast doch überhaupt keine Ahnung, wie ich mich fühle" brüllte Miko unter Tränen und schniefte einige Male, ehe vorsichtig ihr rechtes Handgelenk umfasst und ihr ebenso vorsichtig das Kunai aus der Hand genommen wurde. "Mag schon sein, aber das ist doch trotzdem kein Grund, um sich das Leben zu nehmen. Du machst es deinen Mitmenschen auch nicht gerade einfach, aber... Hör zu, ich bin bereit, diesen Vorfall zu vergessen, aber dafür erwarte ich, dass du ernsthaft über dein Verhalten nachdenkst, okay? Auch Gaara zuliebe solltest du nachdenken, sonst wird er dich nie so beachten, wie du es dir doch eigentlich erhoffst" sprach Naru ruhig auf sie ein und stieß einen lautlosen Seufzer aus, als Miko weinend auf ihre Knie hinab sank. Allerdings hatte sie, Naru, die Rechnung ohne Miko gemacht, welche urplötzlich wie am Spieß schrie und mehrere Male um Hilfe verlangte. "Was zum..." murmelte die Blondine und noch bevor sie die vollkommen neue Situation verstehen konnte, erschien ihr Vater am Ende der Gasse, der von zwei maskierten Männern begleitet wurde. "Vater..." rief Miko vollkommen aufgelöst, erhob sich und flüchtete in seine Arme, während Naru aufgefordert wurde, vorsichtig das Kunai zu senken und es anschließend fallen zu lassen. "Ich habe nichts gemacht" sagte Naru sofort und lauschte den Worten der Silberhaarigen, die die Sachlage komplett zu ihren Gunsten drehte. "Was soll ich? Du hast doch deine Freunde auf mich...". "Ich habe genug gehört. Nehmt sie fest" herrschte Kubashi, der seiner Tochter seinen Glauben schenkte, welche von Naru mit dem Tod bedroht worden war und versuchte sie einigermaßen zu beruhigen. "Ich fasse es einfach nicht" dachte Naru wütend, ließ sich vorerst widerstandslos in Gewahrsam nehmen und warf einen letzten Blick zu Miko, die ihr ein diabolisches Lächeln schenkte, ehe sie ein weiteres Mal ihren gespielten Tränen freien Lauf ließ, um ihre Aussage noch glaubwürdiger zu gestalten. ~ "Und das war das versprochene, blaue Wunder. Mit vielen Aktionen habe ich zwar gerechnet, aber nicht mit so einer miesen Nummer. Selbst die Jungs haben auf den Weg zum Krankenhaus behauptet, dass ich sie heimtückisch angegriffen hätte" schloss Naru ihre Erzählung und überlegte, ob es eine Möglichkeit gab, um ihre Unschuld zu beweisen. "Ich erinnere mich an dieses Mädchen. Ich habe euch beobachtet, als sie dir das blaue Wunder angedroht hat" durchbrach Sasuke erst nach einer gefühlten Minute die entstandene Stille und wusste dementsprechend, dass diese Miko nur diese Nummer abgezogen hatte, um Naru endgültig aus den Verkehr zu ziehen. "Mach dir keine unnötigen Sorgen, Naru. Du sagtest vorhin, dass Kakashi-sensei Gaara informieren wird und...". "Ich soll mir keine unnötigen Sorgen machen? Hast du überhaupt verstanden, was auf dem Spiel steht?" brüllte sie ihn an, nicht ohne sich sofort bei ihm zu entschuldigen, denn er konnte rein gar nichts für ihre jetzige, sehr aussichtslose Lage. Ihre Nerven lagen einfach nur blank. Wortlos nahm er ihr Gebrüll hin, denn er konnte durchaus ihre jetzige Lage verstehen und erhob sich. "Kann... Darf ich näher treten oder möchtest du das im Moment nicht?" fragte er vorsichtshalber vorher nach und studierte ihre nun verwunderten Gesichtszüge. "Ich habe dir nicht grundlos diese Frage gestellt. Ich bin schließlich dein Exfreund und...". "Du hast dich selbst zu meinem Exfreund erklärt und nicht ich" warf sie ihm vor und wendete ihre blauen Augen wieder von ihm ab. "Wirst du mir diesen Fehler für den Rest meines Lebens vorwerfen?" hinterfragte er ihre Unterbrechung, trat langsamen Schrittes zu ihr heran und ging direkt neben ihr auf die Knie. "Schon möglich" murrte sie und drehte demonstrativ ihren Kopf zur Seite. "Ich kann nämlich nichts dafür, dass du ein Vollidiot bist, oder?" nuschelte sie vor sich her und hörte sehr wohl den leisen Seufzer, den er verlauten ließ. "Dieses Mal kann ich dir wohl kaum widersprechen" stimmte er ihr zu und blieb nachdenklich neben ihr sitzen. "Sasuke, sag, darf ich dir eine wichtige Frage stellen?" erhob sie ihre Stimme erst nach einigen Minuten wieder und verschränkte ihre Finger ineinander. "Sicher" bejahte er und unterdrückte den starken Impuls, ihre Hände zu ergreifen. "Liebst du mich?" stellte sie ihre Frage und drehte ihren Kopf in seine Richtung, um seine genaue Reaktion zu erfahren. "Das ist die dümmste Frage, die du mir jemals stellen konntest" murrte er und fluchte bei dem Versuch, seine Arme vor der Brust verschränken zu wollen. "Und wie immer ziehst du dich aus der Affäre" murmelte sie enttäuscht und zuckte kaum merklich zusammen, als er ihre Hände ergriff und unverständliche Worte vor sich her nuschelte. "Selbstverständlich liebe ich dich, sonst wären wir doch nie über drei Jahre lang zusammen gewesen, oder? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso du meine Gefühle für dich in Frage stellst. Das ist... Das ist schon sehr verletzend" sagte er ihr im ruhigen Ton und konnte immer noch nicht glauben, dass sie an seinen Gefühlen dermaßen zweifelte. "Es ist ebenso verletzend, nie diese drei bedeutsamen Worte von der Person zu hören, die...". "Wieso hast du nie ein Wort darüber verloren?" unterbrach er sie und war sich nicht sicher, ob er ihr überhaupt einen Vorwurf machen konnte. Ja, schließlich hatte sie ihm immer wieder ihre Liebe mit diesen bedeutsamen Worten bekundet, während er den einfachen Weg gewählt und ihr immer mit Gesten und Taten geantwortet hatte. "Ich hätte dir also sagen sollen, dass du 'Ich liebe dich' zu mir sagen sollst? Das klingt nicht nur bescheuert, sondern ist einfach nur total bescheuert. Wir... Wir wurden älter und ich dachte, dass du dich irgendwann schon überwinden würdest, aber... Ich wurde immer wieder enttäuscht, nur weil..." erwiderte sie ihm, nur um ihm vor Augen zu führen, wie lächerlich diese Bitte geklungen hätte und verstummte augenblicklich, als er seine Arme erhob und trotz der Chakrafesseln, die seine Bewegungen etwas einschränkten, sie in eine tröstende Umarmung zog. "Naru, ich habe dich immer geliebt und ich werde dich auch immer lieben. Ich kann das, was in den vergangenen Monaten zwischen uns schief gelaufen ist, natürlich nicht rückgängig machen, aber... Es tut mir so schrecklich leid. Ich war so dumm und...". "Ja, warst du" wisperte sie, senkte ihre Augenlider und vergrub ihr Gesicht in seiner linken Halsbeuge. "Aber... Aber ich bin auch... Auch dumm und... Und...". "Nein, bist du nicht" versuchte der junge Uchiha sie sofort zu beruhigen und senkte ebenfalls seine Augenlider, während er mit seinen Händen immer wieder über ihr offenes Haar fuhr. "Du hast einfach nur Gefühle für einen Jungen entwickelt, in dem ich schon immer eine ernsthafte Bedrohung gesehen habe" wisperte er ihr leise ins linke Ohr und löste sich ein minimales Stück von ihr. "Hasst... Hasst du mich denn nicht?" fragte sie mit bedrückter Miene, öffnete ihre Augenlider wieder und begegnete seinen schwarzen Augen, die wie immer sehr geheimnisvoll auf sie wirkten. "Ich habe dir vor wenigen Sekunden meine Gefühle offen gelegt, also erübrigt sich diese dämliche Frage" erwiderte er ihr, erhob seine Arme, um die Umarmung zu lösen und hielt inne, als sie seine Hände ergriff. "Das... Das war schön, also... Die Umarmung, meine ich" ließ sie ihn wissen und senkte ihren Blick auf ihre Hände, die einander hielten. "Ich... Ich fand die... Die Umarmung auch schön" rang er sich zu jenen Worten durch, nicht ohne seinen Kopf zur linken Seite zu drehen, während sich seine Wangen leicht rötlich verfärbten. Definitiv mochte er es nicht sonderlich, derart offen zu ihr zu sein, einfach weil er sich nun wie ein Vollidiot fühlte, aber ihr zuliebe wäre er bereit, etwas an sich zu arbeiten, um sie wieder glücklich zu stimmen. "Danke, Sasuke" murmelte Naru, während sich ihre Lippen zu einem glücklichen Lächeln formten und obwohl sich seine Worte im ersten Moment sehr seltsam in ihren Ohren angehört hatten, bedeuteten ihr jene Worte so unglaublich viel. "Gern... Gern geschehen" entgegnete Sasuke, stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus und legte ebenfalls ein kleines, zaghaftes Lächeln auf. Ja, obwohl er sich gerade wie ein Vollidiot fühlte und er vermutlich auch in Zukunft noch vereinzelte Probleme mit dieser Offenheit haben würde, verspürte auch er im Moment ein unglaublich, starkes Glücksgefühl in der Magengegend, welches ihn an frühere Zeiten mit ihr erinnerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)