Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 56: Reizvolle Eindrücke ------------------------------- Die Dunkelheit war schon längst herein gebrochen, als Kakashi einen prüfenden Blick über seine Schulter warf, nur um zu erkennen, wie erschöpft Sakura und Sasuke inzwischen waren. "Kein Wunder. Wir sind schon seit mehreren Stunden unterwegs und haben uns nur wenige Ruhepausen gegönnt" dachte er sich insgeheim und blieb auf dem nächsten Ast stehen, nachdem er ihnen mit einem schlichten Handzeichen signalisiert hatte, dass sie anhalten würden. "Wieso halten wir an, Kakashi-sensei?" fragte die Rosahaarige interessiert, obgleich sie nichts gegen eine kurze Pause hätte. Sie war erschöpft, hatte schon zwei Nahrungspillen eingenommen, um bei Kräften zu bleiben, deren Nebenwirkungen sich allmählich bemerkbar machten und fasste sich an ihre Stirn. Noch waren die leichten Kopfschmerzen erträglich, aber sie, war sie doch medizinisch ausgebildet worden, wusste sehr genau, dass jene Kopfschmerzen mit der nächsten Nahrungspille stärker werden würden. "Wir werden eine etwas längere Pause einlegen, damit wir uns ausreichend erholen können. Bis nach Ame...". "In vier Stunden würden wir Ame erreichen, Kakashi-sensei" fiel der junge Uchiha dem Silberhaarigen ins Wort und machte anschließend unmissverständlich klar, dass er keine Pause brauchte. "Ich kann deine Sorgen verstehen, aber wenn wir jetzt weiter ziehen und uns keine Pause gönnen, können wir nicht die Menschen beschützen, die uns am Herzen liegen. Auch wenn wir inzwischen viele Informationen über Akatsuki besitzen, dürfen wir sie keineswegs unterschätzen. Im erschöpften Zustand hätten sie leichtes Spiel mit uns" versuchte Kakashi zu erklären und appellierte an die Vernunft des jungen Uchiha, der zwar seinen Mund öffnete, aber wohl keinen glaubwürdigen Einwand mehr wusste, den er hätte entgegnen können. "Zwar besitzen Naru und Gaara einen kleinen Vorsprung, aber auch sie werden die kommende Nacht mit Sicherheit nutzen, um zu rasten, bevor sie in Aktion treten" fügte Kakashi hinzu und atmete einmal tief durch, bevor er auf eine kleine Lichtung deutete, die sie als Rastplatz in Anspruch nehmen würden. "Ja, er hat recht, Sasuke-kun. Außerdem wird Gaara äußerste Vorsicht walten lassen. Er ist schließlich der Kazekage und...". "Ich bin nicht dumm, Sakura" murrte Sasuke unterbrechend, sprang ohne ein weiteres Wort vom Ast und knirschte mit seinen Zähnen. Er wusste selbst, dass Gaara der Kazekage war. "Ich könnte vor lauter Wut toben, wenn ich daran denke, wie sie sich an seinen Rücken geschmiegt hat. Das war pure Absicht" dachte er und ließ sich unter einem hohen Baum nieder. "Und ich kann ihr ihr Verhalten nicht einmal vorwerfen" fluchte er innerlich und hob seinen Blick, als sich die Rosahaarige ihm näherte und direkt vor ihm stehen blieb. "Ich habe nie behauptet, dass du dumm bist und ich weiß auch nicht, was mit dir ist, aber falls du einen Rat benötigst, sprich mich einfach an. Ich kann dir nicht helfen, wenn du das, was dich belastet, in dich hinein frisst" bot sie ihm ihre Hilfe an, ehe sie über ihre Schulter blickte und bejahend nickte, als Kakashi sie um den Gefallen bat, für die Feuerstelle, die er vorbereitete, Holz zu sammeln. "Als ob du mir helfen könntest. Ich wette, dass du mir nach all den Jahren immer noch hinterher trauerst" warf er ihr vor und noch bevor er seine Arme hätte heben können, um sich vor Schmerzen zu schützen, spürte er ihre geballte Faust auf seinem Kopf. Die folgenden Schmerzen veranlassten ihn, seine Zähne aufeinander zu beißen, während er wütend zu ihr aufblickte und die Wut in ihren grünen Augen erkennen konnte. "Als ob ich mit einem unverschämten und arroganten Typen wie dir zusammen sein will" murrte Sakura, verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und drehte demonstrativ ihren Kopf zur Seite. "Zeiten ändern sich, Sasuke-kun. Die kleine Sakura, die dich vor einigen Jahren noch sehr gemocht hat, existiert schon lange nicht mehr" fuhr sie fort, um für klare Verhältnisse zu sorgen, löste die Verschränkung ihrer Arme wieder auf und stieß einen leisen Seufzer aus. "Trotzdem habe ich immer gehofft, dass wir euch eines Tages finden werden und auf dieses Ziel hin habe ich meine Ausbildung bei Tsunade-sama begonnen. Ich wollte unbedingt stärker werden, weil ich euch damals immer nur ein Klotz am Bein gewesen bin" fügte sie noch hinzu, ging vor ihm in die Hocke und belächelte sein Tun. Ohne Unterlass rieb er sich mit der linken Hand über seinen Kopf, den sie mit ihrer geballten Faust getroffen hatte. Eine ganze Weile sah Sakura ihren ehemaligen Teamkameraden noch in die Augen, wartete auf eine Reaktion oder eine Art Statement von ihm, aber als er seinen Blick von ihr abwendete und den Boden unter ihren Füßen musterte, wurde ihr klar, dass sie vergeblich auf eine Erwiderung wartete. Wortlos richtete sie sich wieder auf, machte auf den Absatz kehrt und wollte sich gerade in Bewegung setzen, als ihr Handgelenk von einer kräftigen Hand ergriffen wurde. "Ich... Ich fürchte, dass ich Naru verlieren werde" erhob er seine Stimme, behielt seinen Kopf gesenkt und senkte seine Augenlider. Er war sich natürlich nicht sicher, ob er mit ihr über seine Beziehung mit Naru reden sollte, aber vielleicht war sie doch der bessere Ansprechpartner als sein ehemaliger Sensei, denn mit ihm mochte er über seine Beweggründe ungern reden. Schließlich ging es um das erste Mal und über dieses Thema wollte er nicht so unbedingt mit Kakashi sprechen. "Möchtest du mir erzählen, was geschehen ist, während wir Feuerholz sammeln?" entgegnete sie ihm fragend und auch interessiert, sah über ihre Schulter und beobachtete, wie er sich aufrichtete und ihr Handgelenk wieder los ließ. Er wirkte zwar noch immer ein wenig unschlüssig und vielleicht machte er sogar einen Rückzieher, aber sie war gewillt, ihm die nötige Zeit zu geben, die er brauchte. Gemeinsam verließen sie die Lichtung, begannen Feuerholz zu sammeln, während sich Sakura in Geduld übte. Während Sasuke beim Feuerholz sammeln nachdachte und die richtigen Worte zu finden versuchte, um der Rosahaarigen zu erklären, wie die vergangenen Monate verlaufen waren, öffnete seine Freundin ihre blauen Augen und empfing die Informationen ihrer Schattendoppelgänger, die sie zum Auskundschaften gerufen hatte. "Keine Chance. Alle drei Tore, die ins Dorf führen, werden streng bewacht" teilte sie ihr Wissen mit dem Kazekage und versuchte den erbarmungslosen Regen zu ignorieren, der auf sie hinab prasselte und ihre Kleidung durchnässte. "Aber für solche Fälle besitze ich immer einen alternativen Plan, weißt du?" grinste sie, wobei ihr das Grinsen allerdings sofort verging, als sie seine viel zu ernste Miene erblickte. "Naru, ich muss dir etwas Wichtiges sagen" erhob er seine Stimme, drehte seinen Kopf in ihre Richtung und atmete einmal tief durch. "Ich habe vor unserer Landung meine Sandrüstung aufgegeben und du hast vorhin wahrscheinlich durch den anhaltenden Regen bemerkt, dass ich meinen Sand nicht kontrollieren kann, wenn er mit Wasser in Berührung kommt. Unter den jetzigen Umständen kann ich nicht an deiner Seite kämpfen" gestand er ihr und bedachte die Gefahren, die auf sie lauern würden. "Wir sind doch auch nicht nach Ame aufgebrochen, um zu kämpfen, sondern um Informationen über einen weiteren Jinchuuriki zu sammeln" erinnerte sie ihn an ihre eigentliche Mission, öffnete die vorderste Tasche an ihrem Rucksack und zog zwei Ausweise und Einreisepässe heraus. "Und wenn wir auf Typen treffen, die Ärger suchen, können sie sich auf etwas gefasst machen. Auch ohne Kurama bin ich sehr stark" fuhr sie schmunzelnd fort und drückte ihm einen der Ausweise mit dem zugehörigen Einreisepass in die Hand, die er benötigen würde. "Außerdem habe ich Yugito und Fuu versprochen, unsere Leidensgenossen zu finden" fügte sie mit einem Lächeln hinzu und nickte dem Kazekage zu, der ebenso mit ihnen Kontakt aufgenommen hatte. Gaara erwiderte ihr Lächeln zögerlich, nickte ihr schließlich ebenfalls zu und betrachtete die Dokumente, die sie ihm zuvor in die Hand gedrückt hatte. Ja, sie hatte recht mit ihren Worten. Auch er hatte Yugito und Fuu versichert, alles in seiner Macht stehende zu tun, um die Jinchuuriki vor Akatsuki zu beschützen. "Woher hast du diese Papiere?" fragte er interessiert nach, betrachtete das Bild eines Mannes, der vermutlich schon die Vierziger erreicht hatte und sah prüfend auf dessen Berufsbeschreibung. "Diese Ausweise und Einreisepässe haben Sasuke und ich vor ungefähr zwei Jahren von dieser miesen Schlange bekommen. Frag mich aber nicht, woher er diese Dokumente hat und was aus diesen Typen geworden ist. Als reisender Händler bin ich schon in vielen Dörfern gewesen" erläuterte Naru und sprach anschließend ihre persönliche Vermutung bezüglich der Männer aus, die sehr wahrscheinlich ihre Papiere nicht mehr brauchten. "Ich kann mir vorstellen, dass du diese Vorgehensweise als Kazekage nicht gutheißen kannst, aber leider heiligt der Zweck wirklich oftmals die Mittel. Ist übrigens ein Standardspruch von Orochimaru. Du möchtest nicht wissen, was ich in den vergangenen Jahren gehört und gesehen habe" fügte sie noch mit einem traurigen Lächeln hinzu und steckte ihre Papiere in ihre linke Hosentasche. "Es stimmt, ich halte nicht viel von dieser Vorgehensweise, aber vermutlich haben wir keine andere Wahl, um unbemerkt ins Dorf zu gelangen" stimmte er ihr voll und ganz zu, steckte ebenfalls seine bekommenen Papiere ein und bedachte ihren letzten Satz. "Naru, wenn ich dir versichern könnte, dass eure Strafe gering ausfällt, würdet ihr dann nach Konoha zurückkehren?" fragte Gaara und spürte plötzlich ihre rechte Hand, die sein nasses Haar ein wenig zerzauste. "Sasuke würde nicht mit mir kommen. Er wird bei Orochimaru bleiben, bis er nichts mehr von ihm lernen kann. Er plant, ihn zu erledigen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist" murmelte die Blondine und sie, obgleich sie ungern im Untergrund lebte, würde ihrem Freund nicht von der Seite weichen. "Und denk dran, bald will er seinen älteren Bruder aufspüren und gegen ihn kämpfen" erinnerte sie Gaara an die Rache, die der junge Uchiha nehmen wollte und stieß einen leisen Seufzer aus. "Komm, wir verwandeln uns, weisen uns bei der Wache aus, die uns sicherlich Zutritt gewähren und suchen das nächste Gasthaus auf. Mir wird allmählich kalt" beendete sie vorerst dieses Thema, lugte hinter den großen Felsen hervor, hinter dem sie schon die ganze Zeit hockten und nickte Gaara zu, der einverstanden zu sein schien. Nur zehn Minuten später durften sie sich bereits in Ame umsehen und Naru kam nicht umhin, ihren Unmut zu äußern, weil ihr dieses Wetter einfach nicht gefiel. "Warte vor dem Gasthaus auf mich. Ich besorge uns Mäntel mit Kapuzen" wisperte Naru mit ihrer jetzigen, männlichen Stimme, deutete auf eine billige Absteige und betrat das nächste Geschäft, um besagte Mäntel zu besorgen. Lange musste Gaara nicht auf ihre Rückkehr warten, betrat nach ihr das Gasthaus und überließ ihr das Reden mit einer älteren Dame, die ihnen eines der freien Zimmer im ersten Stock zur Verfügung stellte. Er bewunderte ihre Gelassenheit, wirkte sie weder aufgeregt, noch angespannt, was ihre vorherige Aussage bestätigte. Sie schien sich wirklich schon in viele Dörfer hinein geschlichen zu haben, nur um Informationen zu sammeln. "Also leben wollen würde ich in Ame nicht" murmelte Naru und löste das Verwandlungsjutsu auf, als der Kazekage hinter sich die Tür ins Schloss zog. "Ich meine, vorhin, als wir Ame betreten haben, habe ich die Dorfbewohner ein wenig beobachtet. Hier herrscht eine ziemlich trübe Stimmung, jedenfalls wirkten die Menschen nicht gerade glücklich auf mich" fuhr sie fort, stellte die Einkaufstasche neben den zwei bereit gelegten Futons ab und sah im Augenwinkel, wie sich nun auch Gaara zurück verwandelte und seinen Kürbis neben der Zimmertür an die Wand abstellte. "Du bist auffallend ruhig, Gaara. Liegt es an unserem Zimmer? Du bist sicherlich Besseres gewöhnt, oder?" stellte sie ihn zur Rede und sah sich im Gästezimmer um. Die Wände waren weiß und mit vereinzelten Malereien behangen worden, die wohl das regnerische Dorf Ame zeigen sollten. Nicht weit vom geschlossenen Fenster entfernt stand ein viereckiger, niedriger Tisch, um den vier braune Sitzkissen gelegt worden waren. Auf der gegenüber liegenden Seite stand ein kleiner Kleiderschrank, vermutlich aus Buche, an dem ein rundlicher Spiegel befestigt war. Direkt neben dem Kleiderschrank war eine Tür zu erkennen, die vermutlich zum angrenzenden Badezimmer führte. Mehr bot dieses günstige Zimmer nicht, aber mehr hatte sie für den Preis auch überhaupt nicht erwartet. "Das Zimmer ist ausreich..." wollte Gaara ihr antworten, wurde aber durch einen Nieser unterbrochen und murmelte eine leise Entschuldigung vor sich her. "Wir werden uns noch erkälten, wenn wir noch länger in unseren nassen Klamotten bleiben. Zieh dich aus und ich schaue mich erst einmal im Badezimmer um, okay?" merkte sie an, machte auf den Absatz kehrt und lief auf die geschlossene Tür zu, deren Klinke sie schließlich betätigte. Neugierig betätigte sie den Lichtschalter und ihre blauen Augen begannen sofort an zu strahlen, als sie eine große Badewanne direkt neben der Toilette erblickte. "Ein heißes Bad" schwärmte sie und inspizierte das doch recht kleine Badezimmer, welches mit hellblauen Fliesen und dunkelblauen Kacheln bestückt war. Eine wirkliche Möglichkeit, ihre Klamotten zu trocknen, existierte zwar nicht, also würde sie wohl die zwei Heizungen in Beschlag nehmen müssen. Während Naru ihre schwarzen Haarbänder öffnete und auf eine kleine Ablage über dem Waschbecken legte, über dem ein weiterer Spiegel befestigt war, entkleidete sich Gaara langsam bis auf seine schwarze Shorts und trat auf die längliche Heizung zu, die direkt neben dem Fenster an der Wand entlang angebracht war. Sorgfältig legte er sein schwarzes Hemd, seine ebenso schwarze Hose und sein weißes Gewand über den kalten Heizkörper und drehte den Kopf zur Badezimmertür, als er leises Wasserrauschen hörte. "Verdammt, ich hätte mir Wechselklamotten einpacken sollen" hörte er Naru fluchen, bevor sie plötzlich im Zimmer erschien. Ihm stockte augenblicklich der Atem bei ihrem jetzigen Erscheinungsbild, während sich sein Puls beschleunigte und eine dunkle Röte auf seinen Wangen erschien. In nur schwarzer Unterwäsche gekleidet, die seine ältere Schwester vermutlich als Reizwäsche bezeichnen würde, trat sie neben ihm an die Heizung heran und legte ihre kurze Hose und ihr schwarzes Shirt über den Heizkörper. Verlegen wendete er seinen Blick von ihr ab, nachdem er die weiße Spitze flüchtig betrachtet hatte und dachte an den jungen Uchiha, der sich wohl des Öfteren an diesen entzückenden Anblick erfreuen durfte. Hinzu kam ihr nun offenes Haar, welches ihr fast bis zu ihren Kniekehlen reichte. Sie war in seinen Augen das wohl schönste Mädchen, dem er je begegnet war und so unverständlicher war es für ihn persönlich, dass Sasuke sie seit Monaten nicht mehr anrührte. "Habe ich den Kazekage etwa in Verlegenheit gebracht?" schmunzelte Naru, die sich keineswegs für ihren jetzigen Aufzug schämte und sich eigentlich auch keine weiteren Gedanken bei ihm machte. Sasuke hatte sie schließlich schon oft genug vollkommen entblößt gesehen, weshalb sie mit der Zeit ihr Schamgefühl weitgehend abgelegt hatte. "Ich... Also..." entgegnete Gaara stammelnd, suchte verzweifelt nach Worten und fixierte mit seinen türkisen Augen einen unsichtbaren Punkt am Boden. "Ich... Ich denke, dass du deinen Körper nicht so zur Schau stellen solltest. Sasuke wäre wohl nicht begeistert, wenn er wüsste...". "Sasuke interessiert mich im Moment überhaupt nicht" fiel sie ihm wütend ins Wort, verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und trat an ihm vorbei, um aus dem Fenster zu blicken. "Ihn scheint es nämlich nicht zu interessieren, dass ich seit Monaten überwiegend Reizwäsche trage. Ich dachte, wenn ich aufreizende Unterwäsche trage, dass er mich wieder beachtet und mich wieder umarmen, küssen und berühren will, aber... Er hat nicht einmal etwas gesagt, als er mich zum ersten Mal in Reizwäsche gesehen hat" erzählte sie ihm geknickt und betrachtete die vielen Regentropfen, die an der Scheibe hinab perlten. Stille trat ein, in der sich der Kazekage vereinzelte Gedanken machte und linste zur Blondine, welche sich soviel Mühe gab, nur um ihrem Freund zu gefallen. Langsam wanderten seine Augen erneut über ihren sehr leicht bekleideten Körper und befeuchtete seine trocken gewordenen Lippen mit seiner Zunge. Wie sich wohl ihre Haut anfühlte? Schluckend wendete er erneut seinen Blick von ihr ab, als er sich bei einem verwerflichen Gedankengang ertappte. Der Gedanke, rücklings an sie heran zu treten, seine Arme um sie zu legen und ihre rechte Schulter mit zärtlichen Küssen zu bedecken, ließ ihn nur noch mehr erröten. Er wusste sehr wohl, dass er solche Gedanken nicht besitzen durfte, aber er konnte sich jenen Gedanken, die ihm seine Wünsche aufzeigten, ebenso wenig entziehen. "Gaara, darf ich dir eine sehr persönliche Frage stellen, unabhängig davon, ob ich vergeben bin und du eine Freundin hast?" kehrte er durch ihre Stimme in die Realität zurück und nickte bejahend, nicht ohne ihr leise zu verraten, dass er keine Freundin besaß. Mit trauriger Miene sah Naru zum Kazekage, löste die Verschränkung ihrer Arme und trat auf leisen Sohlen zu ihm heran. "Das finde ich ehrlich gesagt sehr schade" musste sie gestehen und erhob ihre rechte Hand, die sie auf seine linke Schulter legte. "Du bist zwar sehr schüchtern und manchmal auch ein wenig unbeholfen, aber insgeheim habe ich mir immer gewünscht, dass du glücklich wirst" fügte sie leise hinzu und nun erst hob Gaara sein Gesicht, drehte seinen Kopf in ihre Richtung und begegnete ihren blauen Augen. Zögerlich erhob er seine rechte Hand, die er auf ihren Handrücken legte und schenkte ihr ein mildes Lächeln. "Und ich habe mir gewünscht, dass du glücklich bleibst" erwiderte er ihr, fuhr mit seinen Daumen über ihren Handrücken und erinnerte sich an die Frage, die sie ihm doch hatte stellen wollen. "Ach ja..." murmelte sie leise und wendete ihre Augen von ihm ab. "Kannst du mir vorher versprechen, dass Sasuke nichts erfahren wird? Er würde meine Frage total falsch verstehen und eifersüchtig auf dich werden. Er war vorhin schon total eifersüchtig, nur weil ich mich an deinen Rücken gelehnt hatte" bat sie ihn fragend und belächelte seinen peinlich berührten Blick, als er sich wohl die Situation auf der Lichtung ins Gedächtnis rief. "Du hast mein Wort" versicherte er ihr und ließ seinen Daumen erneut über ihren Handrücken gleiten, sich fragend, was für eine Frage er zu erwarten hatte. Erneute Stille kehrte ein und Gaara bemerkte durch ihren unsicheren Gesichtsausdruck, dass sie sich nicht wirklich traute, ihm ihre Frage zu stellen. Dementsprechend musste es sich um eine komplizierte Frage handeln, deren Antwort sie wohl noch nicht abwägen konnte. "Ich denke, dass ich eine furchtbare Freundin bin, weil...". "Nein, du gibst dir so unglaublich viel Mühe mit ihm, Naru. Er sollte sich glücklich schätzen" fiel er der Blondine ins Wort und spürte plötzlich ihre Stirn auf seinen Handrücken. "Vielleicht hast du recht, aber das rechtfertigt nicht meine Frage, die ich mir in den letzten Monaten sehr oft gestellt habe. Meistens in den Nächten, in denen er mich abgewiesen hat, habe ich heulend im Bett gelegen und mich gefragt, ob ein anderer Junge mich abweisen würde. Ich weiß, solche Fragen sollte ich mir überhaupt nicht stellen, aber Sasuke ließ auch nicht wirklich mit sich reden" offenbarte sie ihm ihre Gedanken und auch ihre eigentliche Frage. "Ich habe mich gefragt, ob du... Wenn du an seiner Stelle wärst, mich auch... Mich auch im Stich lassen würdest" fügte sie leise hinzu, um ihre Frage zu vervollständigen. Gaara wusste im jenen Moment nicht, welche Gefühlsregung in ihm stärker war und zog seine Hand zurück, die er vorsichtig auf ihren Hinterkopf legte. Einerseits verspürte er erneute Wut auf den jungen Uchiha, der sie mit seinen Verhalten zu solchen Gedanken gebracht hatte und andererseits schlug ihm sein Herz bis zum Hals, welches hart und unregelmäßig gegen seine Brust hämmerte und in ihm wohlige Gefühle erweckte. "Ich habe dich schon wieder in eine unangenehme Lage gebracht. Entschuldige..." erhob sie nach einigen Minuten ihre Stimme, löste sich von ihm und machte auf den Absatz kehrt, um nach ihrem Badewasser zu sehen. Sie kam gerade einmal einen Schritt weit, als ihr linkes Handgelenk ergriffen wurde und blieb mit dem Rücken zu ihm stehen. "Wenn ich... Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich... Würde ich es nie so weit kommen lassen. Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Mädchen und eine Beziehung habe ich auch noch nie geführt, aber... Inzwischen besitze ich eine klare Vorstellung, wie... Wie eine Beziehung aussehen soll" legte er ihr seine persönliche Meinung offen und ließ ihr Handgelenk wieder los. Leicht schmunzelnd drehte Naru ihren Kopf, linste über ihre linke Schulter und sah dem Kazekage in die Augen, dessen Röte wohl gar nicht mehr verschwinden wollte. "Siehst du? Ich habe dir doch damals gesagt, dass du dir irgendwann vorstellen kannst, mit einem Mädchen zusammen zu sein" lächelte sie, drehte sich nun gänzlich zu ihm um und verschränkte ihre Arme hinter ihrem Kopf. "Umso erstaunlicher ist es für mich, dass du noch keine Freundin hast, aber vielleicht war die Richtige auch noch nicht dabei" fuhr sie fort, trat zu ihm heran und stützte sich mit ihren Unterarmen auf seiner rechten Schulter ab. "Und ich möchte mich bei dir bedanken, Gaara. Deine Worte heitern mich ein wenig auf. Weißt du, neben den vielen Typen, denen ich in den vergangenen Jahren begegnet bin, gehörst du zu den wenigen Jungs, die total anständig sind und nicht nur auf mein Aussehen fixiert sind. Glaub mir, vor allem alte Säcke sind sehr leicht zu durchschauen und lassen sich leicht um den Finger wickeln" fügte sie grinsend hinzu, stellte sich auf Zehenspitzen und legte ihren Mund auf seine rechte Wange, um ihre Dankbarkeit zu verdeutlichen. Ungerührt blieb Gaara stehen und war sich nicht sicher, ob er gerade träumte oder ob er wirklich ihre weichen Lippen auf seiner rechten Wange spürte. Seine ohnehin schon wirren Gedanken, die er kaum ordnen konnte, überschlugen sich, ließen ihn unwillkürlich schlucken und raubten ihm den Atem. Als sich Naru wieder von ihm löste und ihm ein aufrichtiges Lächeln schenkte, wodurch er ihr ansehen konnte, dass sie sich tatsächlich etwas besser fühlte, erhob er seine rechte Hand und befühlte die Stelle an seiner Wange, die sie mit ihrem Mund berührt hatte und betrachtete verlegen den Boden unter ihren Füßen. "Du bist echt süß, wenn du so verlegen bist" kicherte Naru erheitert, tätschelte sein Haar und bat ihn, sich ein wenig zu entspannen. "Ich werde jetzt ein schönes, heißes Bad nehmen und anschließend bereden wir den morgigen Tag beim Abendessen. Bist du einverstanden?" kündigte sie an, zog ihre Hand wieder zurück und setzte sich in Bewegung, nachdem er ihre Frage leise bejaht hatte. Einen letzten Blick warf sie zum Kazekage, belächelte sein Verhalten und musterte ihn ungewollt von Kopf bis Fuß, bevor sie im Badezimmer verschwand, sich gänzlich entkleidete und ins heiße Badewasser stieg. Insgeheim musste sie zugeben, dass er attraktiv war, weshalb sie ihre Stirn runzelte und sich erneut die Frage stellte, wieso er keine Freundin besaß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)