Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 51: Der gemeinsame Pfad in die Dunkelheit ------------------------------------------------- Inzwischen frisch geduscht und fertig angezogen stand Naru am offenen Fenster, blickte zum Himmel auf und bewunderte die ersten Sterne, die bei der Dämmerung sichtbar wurden. "Vor einigen Monaten wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass ich einmal Konoha verlassen würde" dachte sie und bedachte ihre ehemaligen Klassenkameraden, zu denen sie inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis hatte aufbauen können. Selbst mit Sakura kam sie nun klar, obwohl es die Rosahaarige ihr nicht immer einfach gemacht hatte, aber letzten Endes hatten sie sich doch irgendwie zusammen gerauft. "Kurama, schläfst du immer noch? Ich möchte mich bei dir entschuldigen, weil ich... Ich hätte deine Kraft nicht gegen deinen Willen einsetzen dürfen" war ihr nächster Gedankengang und stieß einen klagenden Seufzer aus, weil sie auch dieses Mal keine Antwort erhielt. Sie war sich nicht sicher, ob er wirklich schlief oder ob er sie vorerst ignorierte, weil er wütend auf sie war. Letzteres könnte sie sogar nachvollziehen, denn sie wäre auch nicht gerade begeistert, wenn ihr irgendeine Person ihre Kraft entziehen würde, obwohl sie etwas dagegen hatte. "Orochimaru..." wisperte sie den Namen des Mannes, den sie vor einiger Zeit durch einen Schattendoppelgänger aus der Ferne hatte beobachten können. Er gehörte zu den legendären Sannin, besaß eine unglaubliche Stärke und hatte in gewisser Weise den dritten Hokage auf dem Gewissen. Weitere Informationen besaß sie nicht über ihn, sie wusste lediglich, dass er etwas von ihrem Freund wollte und über diese düstere Macht verfügte, die er Sasuke einst im Wald des Schreckens gegeben hatte. "Spielt auch keine Rolle, was er von Sasuke will. Wenn uns etwas nicht passt, gehen wir einfach wieder" murmelte sie, zuckte mit ihren Schultern und erschrak fürchterlich, als sich zwei Arme um ihre Taille legten. "So ist es" lauschte sie der leisen Stimme ihres Freundes neben ihrem rechten Ohr und legte ein breites Grinsen auf. "Aber vorerst werden wir uns ihm fügen müssen, bis wir bekommen, was wir von ihm haben wollen. Ist zwar ganz und gar nicht mein Stil, aber ich bringe dieses Opfer, wenn ich dadurch schnell meine Ziele erreichen kann" fügte er noch hinzu und biss ihr neckisch ins rechte Ohrläppchen. "Du bist einfach nur ungeduldig, mehr nicht" widersprach sie ihm, denn er könnte in Konoha bleiben, in den nächsten Jahren hart trainieren und die gewünschte Stärke aus eigener Kraft erlangen. "Und wenn schon..." murrte er ihr zu, wusste er doch selbst, wie ungeduldig er war und es hasste, von seinen weiblichen Teamkameraden übertrumpft zu werden. "Ach ja, ich soll dir schöne Grüße von Sakura und Ino bestellen, wenn du wieder wach bist. Sie waren so freundlich und haben mir bei deinem Umzug geholfen" richtete er ihr die Grüße aus und belächelte die verwunderten Gesichtszüge seiner Freundin, die ihren Kopf abrupt in seine Richtung gedreht hatte. "Wie jetzt?" fragte Naru verwirrt und war sich nicht sicher, wie sie seine Worte auffassen durfte. "Du wolltest doch, dass ich mich um deine Sachen in deiner Wohnung kümmere. Ich habe ihnen erzählt, dass du sowieso bei mir einziehen wolltest und gemeinsam, sie wollten mir unbedingt helfen, haben wir all deine Sachen zu mir gebracht. Deine Wohnung habe ich auch gekündigt, nur deinen Schlüssel sollst du noch abgeben, hat der Vermieter jedenfalls gesagt" erklärte er ihr den heutigen Mittag und war letzten Endes froh um die Hilfe gewesen. Allein hätte er vermutlich sogar den Nachmittag opfern müssen, den er aber anderweitig verplant hatte. "Ihr habt echt all meinen Kram in Sicherheit gebracht?" fragte sie noch einmal nach und schenkte ihm ein dankbares Lächeln, als er bejahend nickte. "Du bist dir aber im Klaren darüber, dass wir Konoha unerlaubt verlassen und als Abtrünnige eingestuft werden? Wir planen schließlich, zu Orochimaru zu gehen und er wird als Feind angesehen" machte er ihr verständlich, denn wenn sie irgendwann zurückkehren wollte, war das keineswegs einfach. "Keine Sorge, ich weiß ganz genau, worauf ich mich einlasse. Trotzdem werde ich meine neuen Ziele verfolgen und Gaara im Geheimen unterstützen" ließ sie ihn wissen, ehe er sich von ihr löste und auf ihr Krankenbett deutete, auf dem zwei fertig gepackte Rucksäcke standen. "Weißt du, in den letzten Tagen, in denen ich diese Verachtung zu spüren bekommen habe, habe ich oft genug mit den Gedanken gespielt, mit dir das Dorf zu verlassen. Mir kam dieses Angebot also sehr gelegen" beichtete er ihr und musste sich unweigerlich eingestehen, dass er die Dorfbewohner nicht länger ertragen hätte. Vor allem wollte er um jeden Preis verhindern, dass seine Freundin dieses Verachtung erneut zu spüren bekam. "Das... Das muss seltsam für dich sein, oder? Du warst immer beliebt und ich habe immer befürchtet, dass dieser Tag kommen wird, an dem du ein Außenseiter durch mich...". "Nicht du trägst die Schuld, sondern die Dorfbewohner, die die Wahrheit nicht sehen wollen. Zu diesen Menschen will ich nicht gehören und wenn sie nicht akzeptieren wollen, dass du meine Freundin bist, ist das nicht unser Problem. Ich lasse mir jedenfalls nicht vorschreiben, mit wem ich zusammen sein darf. Von mir aus können sie meinen Namen in den Dreck ziehen, aber ich lasse kein weiteres Mal zu, dass du leiden musst" fiel er ihr ins Wort und je länger er redete, desto mehr redete er sich in Rage. All die Wut, die er wohl in den vergangenen Tagen immer wieder hinunter geschluckt hatte, platzte nun aus ihm heraus und offenbarte ihr, dass er nicht länger mit Menschen zu tun haben wollte, die derart einfältig dachten und nur Verachtung für sie übrig hatten. "Sasuke..." murmelte Naru, drehte sich zu ihm herum und umrahmte sein Gesicht mit ihren Händen. "Ich kann deine Wut verstehen, wirklich, aber...". "Woher nimmst du bloß diese Ruhe?" hinterfragte er unterbrechend und kam allmählich durch ihre Berührung zur Ruhe. "Weil ich relativ schnell gelernt habe, dass ich meine Energie verschwende. Früher war ich auch sehr oft wütend. Manchmal habe ich sogar einfach Sachen in Geschäften zerstört, wenn der Ladenbesitzer gemein zu mir gewesen ist. Letzten Endes bin ich ausgeschimpft worden und habe nur noch mehr Verachtung auf mich gezogen. Du siehst, wohin mich diese Wut führte, deswegen verstört es mich auch nicht sonderlich, erneut diese Verachtung zu erhalten, nachdem ich meiner Wut vor drei Tagen freien Lauf gelassen habe. Einfach alles habe ich heraus gelassen und das war mein Fehler, zu dem ich mich bekenne" schilderte sie ihm ihre Sicht, schenkte ihm ein mildes Lächeln und zog ihn mit sanfter Gewalt zu sich hinab. "Lass uns gehen, Sasuke. Betreten wir gemeinsam unseren neuen Lebensabschnitt" wisperte sie abschließend, empfing seine weichen Lippen und öffnete bereitwillig ihren Mund, um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Wenig später waren sie bereits auf dem Weg zum Haupttor des Dorfes, überwanden lautlos die Dächer, um ungesehen zu bleiben und hielten ihre Augen auf ihr Ziel gerichtet. Auf dem letzten Dach blieb Naru noch einmal stehen, verweilte an Ort und Stelle und warf einen letzten Blick über ihre Schulter. Würden sie jemals nach Konoha zurückkehren können? Würden sie jemals Kakashi, Sakura und ihre Freunde wieder zu Gesicht bekommen? Seufzend umfasste die Blondine die Kette, die Gaara ihr vor drei Tagen um den Hals gebunden hatte und kam nicht umhin, sich selbst die Frage zu stellen, was er wohl von ihrem Vorhaben halten würde. "Ich kann deine Zweifel verstehen, Naru. Vereinzelte Zweifel besitze ich auch" gestand Sasuke, ergriff ihre freie Hand und folgte ihren Augen, die sich an ihre gekündigte Wohnung geheftet hatten, deren Schlüssel er vor wenigen Minuten im Briefkasten des Vermieters geworfen hatte. "Zweifel sind es nicht direkt. Ich denke gerade an Kakashi-sensei, unsere Freunde und Gaara" erwiderte sie ihm leise und richtete ihre blauen Augen auf den Kageturm. Im Büro glaubte sie sogar noch Licht zu erkennen, aber sicher war sie sich nicht. Sasuke wusste im jenen Moment keine wirkliche Erwiderung, weshalb er schwieg und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den bereits von Sternen behangenen Himmel. Kakashi würde ihm persönlich sehr fehlen. Ja, der Jounin hatte schließlich immer ein offenes Ohr für sie besessen und ihnen oftmals mit Ratschlägen geholfen. "Eines Tages sehen wir sie bestimmt wieder" versicherte er ihr, obwohl er natürlich icht wusste, ob ihnen die Möglichkeit gegeben war, auf ihre Freunde zu treffen. "Ja, vielleicht" stimmte Naru ihm milde lächelnd zu, stieß einen weiteren Seufzer aus und drehte ihren Kopf in seine Richtung. Eine ganze Weile sah sie ihrem Freund stumm in die Augen, versuchte seine momentanen Gedankengänge zu erahnen und bedachte noch ein letztes Mal ihr Vorhaben, welches ihre Leben verändern würde. "Trotzdem bleibe ich bei meiner Entscheidung und werde mit ihm zu Orochimaru gehen. Selbst wenn ich Kakashi-sensei und unsere Freunde enttäuschen sollte" dachte sie sich, nickte ihrem Freund abermals entschlossen zu und setzte mit ihm ihren gemeinsamen Weg, der sie auf die dunkle Seite führte, fort. Der gemeinsame Pfad in die Dunkelheit, den sie bewältigen mussten, um ihre Ziele zu erreichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)