Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 48: Die schmerzhafte Wahrheit ------------------------------------- "Wow, so viele Menschen habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen" bestaunte Naru die vielen Menschen, die sich vor dem Kageturm versammelt hatten, nur um der baldigen Verkündung zu lauschen. Neugierig wanderten ihre blauen Augen zum Dach des Kageturmes und sie unterdrückte den Impuls, Gaara und dessen Schwester zu winken, die mit ihren Sensei auf die Berater und Tsunade warteten. Schließlich sollte neben der Bekanntgebung des neuen Hokage der neue Friedensvertrag zwischen Konoha und Suna verkündet werden, was bedeutete, dass sie Verbündete sein würden. Dementsprechend war Naru immer noch sehr erleichtert, denn es hätte ebenso zum Krieg kommen können. "Naru, wir sollten aufbrechen. Wir besitzen maximal zwei Stunden" erhob Sasuke seine Stimme, legte seine linke Hand auf ihre Schulter und erhielt augenblicklich ihre Aufmerksamkeit. "Ja, ich weiß. Gehen wir" nickte sie ihm zu, warf einen letzten Blick zu Gaara, der nun direkt in ihre Richtung sah und erhob sich aus ihrer hockenden Haltung. Zaghaft nickte sie ihm zu, bevor sie sich mit Sasuke zum Gehen wandte und mit ihm über die Dächer sprang, geradewegs in die Richtung, wo das Krankenhaus lag. "Waren das nicht Uchiha Sasuke und Uzumaki Naru? Nehmen sie etwa nicht an der Verkündung teil?" fragte Temari leise an ihrem jüngeren Bruder gerichtet, der keinerlei Miene verzog und nach wie vor in die Richtung sah, in der Naru und Sasuke verschwunden waren. Scheinbar hatten sich ihre Gemüter beruhigt, aber er fragte sich natürlich dennoch, wieso sie gegangen waren. Hatten sie möglicherweise etwas Wichtiges zu erledigen? Gaara wusste es nicht und konnte sich auch keine weiteren Gedanken um das verschwundene Liebespaar machen, denn die Berater betraten das Dach, dicht gefolgt von Tsunade, die einen langen Mantel und einen Hut trug. Kurz blieb die Blondine mit den braunen Augen neben ihm stehen, schenkte ihm ihre Aufmerksamkeit und begann zaghaft zu lächeln, bevor sie zur Brüstung heran trat und auf die vielen Dorfbewohner hinab blickte. Kurz senkte sie ihre Augenlider und holte tief Luft, um ihre Aufregung ein wenig zu senken, ehe sie ihre Augen wieder öffnete und ihre Stimme laut und deutlich erhob, um um Aufmerksamkeit zu bitten. Während Tsunade ihre zuvor verfasste Rede verkündete, bei der sie zum Ausdruck brachte, ebenso an den Willen des Feuers zu glauben, wie es auch der dritte Hokage vor ihr getan hatte, erreichten Naru und Sasuke das Krankenhaus und blieben vor dem Eingang noch einmal stehen. "Bist du bereit?" erkundigte sich Sasuke bei seiner Freundin, deren Nervosität er selbstverständlich bemerkt hatte und ergriff ihre linke Hand, die vor lauter Anspannung sogar ein wenig zitterte. "Wenn sie den Namen ihres Vaters erfährt, gibt es kein Zurück mehr. Ich werde dich nicht aufhalten, Naru, aber...". "Ich werde ihr nicht von der Seite weichen, Kurama" fiel Sasuke dem Kyuubi ins Wort, übte leichten Druck um die Hand der Blondine aus und fragte sie ein weiteres Mal, ob sie bereit war. Noch konnte sie umkehren und vor den Namen ihres Vaters fliehen. "Ich... Ich will endlich Klarheit haben und verstehen können, wieso Kurama mir den Namen meines Vaters nicht verraten durfte" sagte sie entschlossen, zumindest versuchte sie entschlossen zu wirken und nickte ihrem Freund zu. "Gut" erwiderte er ihr ebenso entschlossen, öffnete die gläserne Tür und lief mit ihr gemeinsam zum Empfang. Wie zuvor angekündigt ließ Sasuke wirklich seinen Charme bei der jungen Praktikantin spielen, schenkte ihr neben netten Worten ein charmantes Lächeln und wickelte sie mehr und mehr um seinen Finger. Es war schon ein wenig erstaunlich, dass sein Plan funktionierte, obwohl sie, Naru, direkt neben ihm stand und quasi ertragen musste, wie sie miteinander flirteten. Wenn sie nun nichts von seinen Plan wüsste, wäre sie nicht nur sauer auf Sasuke, sondern auch auf die Praktikantin, welche unverschämt auf seine Flirtversuche einging. "Sie würde mir eiskalt meinen Freund ausspannen, wenn sie könnte" dachte Naru und genau diese Erkenntnis machte sie nur noch wütender auf dieses Mädchen hinter der Theke, welche wohl auf eine Affäre eingehen würde. "Bist du etwa eifersüchtig auf Leila?" fragte sich Sasuke gedanklich und irgendwie erheiterte ihn diese Tatsache, obgleich seine rechte Hand Gefahr lief, zerquetscht zu werden. "Wie auch immer... Bestünde die Möglichkeit, uns einen Blick auf ihre Geburtsurkunde werfen zu lassen? Uzumaki Kushina hieß ihre Mutter" fragte er, beugte sich etwas über die Theke und stützte sich lässig vor ihr mit seiner freien Hand ab. "Du würdest mir einen sehr großen Gefallen tun, Leila" fügte er hinzu und betonte ihren Namen ein wenig, wodurch sie errötete und ein wenig hibbelig wurde. Natürlich kam er sich gerade wie ein Vollidiot vor und es entsprach auch nicht seiner Art, mit irgendwelchen Mädchen zu flirten, aber er musste ihre Schwäche für ihn auf diese Weise nutzen, um an die wichtige Geburtsurkunde zu gelangen. "Ich würde dir liebend gern helfen, aber ich darf dir keine Auskunft geben" musste Leila ihn trotz der entzückenden Worte enttäuschen und fummelte nervös an ihrem weißen Kittel herum, den sie während ihrer Arbeitszeit tragen musste. "Äußerst schade. Ich hätte mich dir sehr verbunden gefühlt, wenn du für mich eine kleine Ausnahme gemacht hättest" antwortete Sasuke gespielt betrübt und kehrte ihr den Rücken zu, um mit Naru zu gehen. "Warte..." wurde er aufgehalten und belächelte seinen Plan, der wirklich so funktionierte, wie er es sich vorgestellt hatte. "Ich... Ich muss gleich noch wichtige Akten zum Archiv bringen und könnte... Könnte nach der Geburtsurkunde schauen, wenn du willst" ging Leila doch auf sein Anliegen ein und bat ihn, einige Minuten zu warten, weil sie zuerst den Schlüssel von der Chefkrankenschwester holen musste. "Blöde Kuh" murrte Naru, ließ die Hand ihres Freundes los und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Du musst nicht eifersüchtig auf Leila sein" schmunzelte der junge Uchiha und war immer noch erheitert über ihre jetzige Gefühlsregung. "Ich bin nicht eifersüchtig, Sasuke. Ich bin eher fassungslos, dass sie auf dich eingegangen ist, obwohl ich direkt neben dir stehe. Es macht mich einfach wütend, dass sie keinen einzigen Gedanken an mich verschwendet hat. Ihr Verhalten sagt mir, dass sie dich mir ausspannen würde, wenn sie könnte. Flittchen, echt" wehrte Naru ab, denn mit Eifersucht hatte ihre Wut wirklich nichts zu tun und verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen, als Leila mit dem Schlüssel zurückkehrte und ihrem Freund mit ihrem Wimpergeklimper eindeutige Signale sendete. Überrascht über die Beleidigung, die ihr über die Lippen gekommen war, seufzte er, trat zu ihr heran und versuchte sie ein wenig zu beruhigen. "Ich will mich aber nicht beruhigen. Was würdest du denn denken, wenn ich mit Gaara flirten würde und er würde auf mich eingehen, obwohl du neben mir stehst? Das... Das wäre mies von uns, oder nicht?" führte sie ihm die umgekehrte Situation vor Augen, nicht ohne ihn an seine Eifersucht zu erinnern, die sie damals im ersten Moment nicht verstanden hatte. "Das würde Gaara nicht wagen, weil er genau weiß, dass du meine Freundin bist. Abgesehen davon würde ich nicht schweigend neben dir stehen bleiben, sondern sofort handeln und du willst nicht wissen, wozu ich fähig bin, wenn ihr mich auf diese Art und Weise vorführen würdet" teilte Sasuke seinen persönlichen Standpunkt mit und nun fiel ihm erst auf, was eigentlich das Problem seiner Freundin war. Ja, er begann zu begreifen, worum es Naru ging und legte tröstend seinen rechten Arm um sie. "Ich verstehe, worum es dir geht. All die Mädchen, die mir damals hinterher gerannt sind, lassen mich jetzt in Ruhe, weil ich mit dir zusammen bin. Leila ging aber trotzdem auf mich ein und...". "Das gehört sich einfach nicht. Sie kann doch nicht mit einem Jungen flirten, der vergeben... Sie hätte dich doch sofort abweisen müssen, oder? Ehrlich, solche Mädchen kann ich überhaupt nicht ausstehen. Selbst Sakura besitzt mehr Benehmen als diese bescheuerte Leila" unterbrach Naru ihn und bekundete noch einmal, wie wütend sie ein solches Verhalten eigentlich machte. "Ja, ich weiß, aber versuche dich jetzt zu beruhigen. Solche Menschen gibt es eben und daran kannst du nichts ändern, Naru" sprach er ruhig auf sie ein, bevor er seine schwarzen Augen auf Leila richtete, die mit einer dünnen Akte zurückkehrte. "Aber diese Akte hast du nicht von mir, okay?" sprach sie mit zuckersüßer Stimme und noch bevor Naru endlich ihren Unmut hätte äußern können, versprach Sasuke ihr sein Schweigen und verließ mit seiner Freundin eiligen Schrittes das Krankenhaus, um den drohenden Aufstand zu vermeiden. "Sasuke, wieso...". "Wir haben, was wir wollten. Vergiss, wie sich Leila verhalten hat und bedenke, dass wir ohne sie nichts in der Hand hätten" unterbrach er sie und hielt die Akte hoch, worin sich die gesamte Wahrheit über ihre Eltern befinden müsste. "Mh?" entwich es ihm und auch Naru vergaß augenblicklich ihre Wut auf Leila, als ein Bild aus der Akte rutschte und zwischen ihnen auf dem Boden umgedreht landete. Rasch ging die Blondine in die Hocke, hob das Bild auf und betrachtete zwei Namen, die auf der Rückseite geschrieben standen. Ihr Herz begann ihr bis zum Hals zu schlagen, zudem sich ein dicker Kloß in ihrem Hals bildete, den sie hinunter zu schlucken versuchte. "Namikaze Minato. Moment, ist das nicht..." sprach Sasuke seinen Gedankengang laut aus und bemerkte, wie sehr Naru am gesamten Körper zitterte. "Naru, ich bin..." wollte er ihr sagen und verstummte, als sie das Bild herum drehte und die zwei Menschen auf dem Foto betrachtete. "Nein..." hauchte Naru, betrachtete den blonden Mann, der lächelnd in die Kamera blickte und seinen linken Arm um eine rothaarige Frau gelegt hatte, die sehr glücklich wirkte und offenbar im sechsten oder siebten Monat schwanger war. "Das ist nicht wahr" wisperte sie und erinnerte sich unweigerlich an ihr Gespräch mit Kurama, bei dem sie unterbrochen worden waren. Der Mann, zu dem sie bisher aufgesehen hatte, den sie sogar als Held betrachtet hatte, war ihr Vater. Ihr Vater, der ihr die Wahrheit vorenthalten hatte. Ihr eigener Vater, der in ihr den Kyuubi versiegelt hatte. Etliche Tränen bildeten sich in ihren Augen, rannen anschließend an ihren Wangen hinab und in ihr zerplatzte ihr Traum wie eine empfindliche Seifenblase. Ihr Traum, irgendwann einmal Hokage zu werden, besaß im jenen Moment keinerlei Bedeutung mehr. "Naru, komm her" murmelte Sasuke mit Bedacht und wollte seine Freundin tröstend in die Arme schließen, die ihn aber mit genügend Gewalt von sich stieß, wodurch er die Akte fallen ließ und musste beobachten, wie sie in ihrem Gefühlschaos das Foto ihrer Eltern mehrere Male zerriss, bevor sie eilig davon rannte. "Naru, warte... Verdammt" rief er ihr nach, ging eilig in die Hocke und hob erst einmal die vielen Schnipsel auf, die er sich in die rechte Hosentasche steckte. Anschließend griff er zur Akte, die aufgeschlagen neben ihm lag und begutachtete ihre Geburtsurkunde. Namikaze Minato, der vierte Hokage, war tatsächlich ihr leiblicher Vater. "Wie konnte er seinem eigenen Kind dieses Schicksal aufbürden?" fragte er sich und er konnte sehr wohl verstehen, wieso Naru eben das Foto ihrer Eltern zerrissen hatte. All ihre Vorstellungen, Wünsche und Träume waren aus den Fugen geraten. "Und die Dorfbewohner wussten, wer ihre Eltern waren und haben sie dennoch über Jahre wie ein elendiges Monster behandelt. Ich muss sie unbedingt finden, bevor sie etwas Dummes tut" traf ihn die Erkenntnis, riss die Akte an sich und kämpfte sich auf die Beine, um ihr zu folgen. Währenddessen landete Naru auf einen großen Wasserspeicher, sah auf die jubelnden Dorfbewohner hinab und tobte innerlich vor lauter Wut, Hass und ähnlichen Gefühlsregungen. "Ich hasse diese verlogenen Menschen" murmelte sie, senkte für einen kurzen Moment ihre Augenlider und erinnerte sich an jede einzelne Demütigung, die sie über sich hatte ergehen lassen müssen. "Kurama, du wirst mir deine gesamte Kraft geben, klar? Ich brauche weder die heuchlerische Anerkennung der Dorfbewohner, noch akzeptiere ich Eltern, die mich überhaupt nicht lieben. Wenn sie mich geliebt hätten, hätten sie mir mein Schicksal erspart" rief sie in einem ungewohnten Befehlston und obwohl sich Kurama weigerte, mit aller Macht versuchte, seine Kraft innerhalb des Siegels zu halten, erlangte sie in ihrer Wut einen kleinen Teil seiner zerstörerischen Kraft. Dementsprechend verfärbten sich ihre Augen in ein gefährliches Rot, während ihre Eckzähne ein wenig länger wurden, wie auch ihre Fingernägel. "Hör auf, Naru. Je mehr Kraft du aus mir ziehst, desto...". "Sei still. Ich mache, was ich will" fiel sie Kurama ins Wort und betrachtete ihren Körper, der vom rötlichen Chakra umgeben wurde. Inzwischen war sie auch schon von allen Dorfbewohnern registriert worden, die verängstigt zu ihr aufblickten und vermutlich um ihre Leben bangten. "Ihr werdet all meinen Zorn zu spüren bekommen" brüllte sie zur Menge hinab, bevor die Erde zu beben begann und ein diabolisches Lächeln auf ihren Lippen erschien, als die ersten Schreie zu hören waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)