Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 46: Der fünfte Hokage ----------------------------- "Guten Morgen. Ich möchte Sasuke besuchen" begrüßte Naru die noch sehr junge Frau, die hinter der Theke saß und vermutlich nur als Praktikantin arbeitete, denn sie schien nur wenige Jahre älter zu sein. "Naru? Uzumaki Naru?" fragte die junge Frau, welche schwarzes, kurzes Haar besaß und studierte die Blondine mit ihren grauen Augen. "Ja?" fragte Naru und die Skepsis in ihrer Tonlage war keineswegs zu überhören, ehe sie sich in das Besucherbuch eintrug. "Uchiha Sasuke ist wieder bei Bewusstsein und hat schon des Öfteren nach dir gefragt" wurde sie von der Schwarzhaarigen informiert und augenblicklich machte ihr Herz einen Freudenhüpfer. "Okay, vielen Dank" brachte sie lediglich hervor, bevor sie sprintend zur Treppe eilte. Selbstverständlich war es untersagt, auf den Gängen oder aber im Treppenhaus zu rennen, aber diese erfreuliche Nachricht trieb sie regelrecht dazu an, sich zu beeilen. Schließlich hatte sie lange genug auf diesen Moment gewartet. "Sasuke, wie geht es... Mh?" rief sie voller Erleichterung, nachdem sie die Tür zu seinem Krankenzimmer regelrecht aufgerissen hatte und stutzte, als sie eine Krankenschwester erblickte, die gerade das Bettlaken wechselte. "Ähm... Wurde Sasuke etwa schon entlassen?" fragte sie verwirrt nach, wobei ihr der Verdacht kam, dass ihr Freund auch ohne ein Wort abgehauen sein könnte. Er war eben kein Freund von Krankenhäuser und sie erinnerte sich, wie er sie einst um den Gefallen gebeten hatte, mit zu ihm zu kommen, damit er vom Arzt entlassen wurde. Nein, der Arzt hat angeordnet, dass er noch für eine Nacht zur Beobachtung bleiben soll. Er sagte, er wolle frische Luft auf dem Dach schnappen" erwiderte die Krankenschwester und nahm das neue Laken zur Hand. "Ach so, okay. Dann sehe ich...". "Warte, Naru" fiel die Krankenschwester ihr ins Wort, bezog rasch das Bett und legte das schmutzige Laken auf den Stuhl neben dem Bett ab, ehe sie zu Naru heran trat. "Eigentlich dürfte ich dir keine Auskunft über seinen Gesundheitszustand geben, aber du bist vermutlich die einzige Person, die er nahe genug an sich heran lässt" begann die Krankenschwester unsicher und bedachte noch einmal die Worte, die sie vom leitenden Arzt erfahren hatte. "Ich verstehe nicht ganz. Was ist denn mit ihm?" erwiderte Naru und allmählich kehrten ihre Sorgen um ihrem Freund wieder zurück. "Und was ist mit Kakashi-sensei? Ist er auch aufgewacht?" fügte sie zwei weitere Fragen hinzu und musterte das nachdenkliche Gesicht der Krankenschwester. "Ja, auch Hatake Kakashi ist wieder bei Bewusstsein und es geht ihm den Umständen entsprechend relativ gut" beantwortete die Krankenschwester die Fragen der Blondine, bevor sie tief Luft holte, um der Freundin ihres Patienten zu verraten, wie es um den jungen Uchiha stand. "Lady Tsunade drang mit einem medizinischen Ninjutsu in das Unterbewusstsein deines Freundes ein, wodurch es ihr möglich war, seine errichteten Mauern zu überwinden. Ein gefährlicher Eingriff, aber letzten Endes stürzten seine Mauern ein und er wachte auf, allerdings ist seine Psyche nach wie vor äußerst instabil. Er wollte uns auch nicht sagen, was geschehen ist. Gewaltsam hat er sich von der Magensonde und der Beatmungsmaske befreit und verlangte nach dir. Als er begriffen hat, dass er dich im Moment nicht sehen kann, ist er aufgestanden, hat sich wortlos angezogen und meinte, dass er frische Luft schnappen wolle. Lady Tsunade ist besorgt um seinen psychischen Zustand und legte uns nahe, dass sich eine vertraute Person um Sasuke kümmern sollte, deswegen... Deswegen habe ich mich dazu entschieden, dir von seinem Gesundheitszustand zu erzählen, obwohl es mir natürlich nicht gestattet ist" lauschte Naru den Worten der Krankenschwester und schluckte unwillkürlich, als sie zu begreifen begann, wie labil ihr Freund im Moment war. Verdenken konnte sie es ihm nicht, auch wenn sie nicht wusste, was zwischen Sasuke und dessen älteren Bruder geschehen war. Sehr wahrscheinlich waren all die düsteren Erinnerungen auf einem Schlag zurück gekehrt, als er Itachi gesehen hatte. "Auf dem Dach hält er sich auf?" wollte sich die Blondine noch einmal vergewissern und machte auf den Absatz kehrt, als ihre Frage leise bejaht wurde. "Machen Sie sich keine weiteren Sorgen" sagte Naru noch, bevor sie sich erneut auf dem Weg zur Treppe machte, um über jene Treppe zum Dach zu gelangen. "Tsunade... Ich weiß nicht, ob ich ihr dankbar sein soll oder nicht. Wieso hat sie seine Mauern gewaltsam zum Einsturz gebracht? Jetzt ist doch genau die Situation eingetreten, die Kurama vermeiden wollte" überlegte sie, während sie die Stufen hinauf stieg und blieb schließlich vor der angelehnten Tür, die auf das Dach führte, stehen. Vorsichtig legte sie ihre rechte Hand an die Tür, atmete noch einmal tief durch und schob sie lautlos auf. Im ersten Moment fielen ihr nur etliche Bettlaken auf, die zum Trocknen aufgehangen worden waren, bis sie den blauen Ärmel eines vertrauten Shirtes entdeckte. Abermals atmete sie noch einmal tief ein und wieder aus, ehe sie sich in Bewegung setzte und an den aufgehangenen Bettlaken vorbei lief, die sich im Takt des Windes bewegten. "Hey..." erhob sie ihre Stimme leise, blieb etwa einen Meter von ihm entfernt stehen und begutachtete seinen Rücken, den er ihr präsentierte. Eine Antwort erhielt sie nicht von ihm und er machte auch keinerlei Anstalten, sich zu ihr herum zu drehen, sondern starrte einfach nur durch den Maschendrahtzaun und auf Konoha hinab. "Sasuke, du...". "Nichts konnte ich gegen Itachi ausrichten, Naru" wurde sie von ihrem Freund unterbrochen, dessen Finger sich in den Zaun verkrallten, während seine Schultern zu beben begannen. "Überhaupt nichts" fuhr er fort und nun erst drehte er sich zu ihr herum, offenbarte ihr seinen jetzigen Gemütszustand und biss sich hart auf seine Unterlippe. "Ich bin einfach zu schwach, um dich vor ihm zu beschützen. Eines Tages... Tages wird er zurück kommen und dich mir entreißen" fügte er mit belegter Stimme hinzu und senkte leise schluchzend seine Augenlider, als sie wortlos zu ihm heran getreten war, nur um ihn in ihre Arme zu schließen. "Sasuke, du darfst dich auf gar keinen Fall entmutigen lassen, hörst du? Ich weiß zwar nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber diese Niederlage..." redete sie ihm gut zu, fuhr mit ihren Händen an seinen Rücken entlang, um ihn zu beruhigen und verstummte, als er sie ein weiteres Mal unterbrach und ihr stockend zu erzählen begann, was sich zwischen ihm und Itachi ereignet hatte. Während der gesamten Erzählung schwieg die Blondine, denn sie wusste sehr genau, wie schwer es ihm eigentlich fallen musste, noch einmal diese Niederlage zu durchleben. Es schockierte sie sehr, dass sein älterer Bruder ihm erneut diese schreckliche Nacht mit einem Genjutsu vor Augen geführt hatte, aber jene Information erklärte ihr natürlich, weshalb er anschließend nicht mehr ansprechbar gewesen war. Ebenso erfuhr sie von ihm, dass Itachi wohl einer Organisation angehörte, die sich scheinbar auf Jinchuuriki spezialisierte. "Ich... Ich will dich nicht verlieren, Naru. Schon einmal war ich zu schwach, um die Menschen zu beschützen, die ich liebe. Notfalls werde ich meine Seele an den Teufel verkaufen, wenn ich dich dadurch beschützen kann" lauschte Naru seinen abschließenden Worten und drückte ihren Freund unweigerlich enger an sich. Natürlich waren die Umstände äußerst unschön, aber einen derartigen Liebesbeweis hätte sie niemals von ihm erwartet. Zudem schien ihm nicht einmal aufgefallen zu sein, dass er ihr gerade seine Liebe gestanden hatte. "Du wirst mich nicht verlieren, also denke nicht einmal im Traum daran, deine Seele zu verkaufen, verstanden? Ich kann verstehen, dass du mich unter allen Umständen beschützen willst, aber... Hör zu, wir werden noch härter trainieren und uns vorbereiten. Außerdem sollte ich Gaara informieren, denn wenn Itachi hinter mir her ist, gilt das auch für ihn und die restlichen Jinchuuriki. Vielleicht... Vielleicht weiß Kakashi-sensei mehr über diese Organisation" warnte sie ihren Freund vor Dummheiten und löste sich von ihm. Ja, zuerst sollte sie wirklich Gaara informieren, der ebenso betroffen war und anschließend ein Gespräch mit Kakashi führen, der ihnen möglicherweise weitere Informationen geben konnte. "Aber..." wollte der junge Uchiha ihr widersprechen, sah er es doch als seine Aufgabe an, sie zu beschützen und verstummte durch ihren rechten Zeigefinger. "Gemeinsam sind wir stark, Sasuke. Ein sehr weises Sprichwort, denkst du nicht? Ich weiß, deine Rache an Itachi bedeutet dir sehr viel und du bist bereit, alles zu tun, nur um stärker zu werden, aber inzwischen geht mich dein Bruder auch etwas an. Wenn er und dieser Fischmann die Absicht verfolgen, uns Jinchuuriki zu jagen, werde ich mich mit Händen und Füßen wehren. Ich kann nämlich nicht sterben, bevor ich nicht Hokage geworden bin" teilte sie ihm entschlossen mit und sah ihm mit voller Optimismus in die Augen, während sie ihren Zeigefinger zurück zog. "Abgesehen davon kann ich wohl kaum Hokage werden, wenn ich nicht in der Lage bin, meine Freunde zu beschützen" fügte sie noch hinzu, bevor ihr Freund die Distanz zwischen ihnen überwand und seine Arme um sie legte. "Alles okay?" fragte sie besorgt nach und erwiderte die doch sehr enge Umarmung, in die sie gezogen worden war. "Ja, jetzt schon" antwortete er ihr, denn ihre Worte gaben ihm Kraft, ließen seine Selbstzweifel vorerst verschwinden und animierten ihn dazu, seinen gewählten Weg an ihrer Seite zu gehen. "Wenn... Wenn du eines Tages zum Hokage ernannt wirst, mache ich dich zu meiner Frau" wisperte er ihr ins Ohr und entlockte ihr unweigerlich einen überraschten Laut, welcher ihm ein kaum sichtbares Lächeln auf die Lippen zauberte. "Wer... Wer bist du und was hast du mit Sasuke gemacht? Mein Sasuke würde solche Sachen nie sagen" stammelte sie verlegen und konnte die folgenden Bilder in ihren Gedanken nicht verhindern, die ihr ihre Hochzeit zeigten. Jene Bilder brachten sie zum Erröten und plötzlich besaß sie einen zusätzlichen Anreiz, um Hokage zu werden. "Das ist mein Ernst, Naru" entgegnete Sasuke, löste sich einige Zentimeter von ihr und sah ihr prüfend in die Augen. Selbstverständlich war sie es nicht gewohnt, solche Dinge von ihm zu hören, aber er wollte ihr auf diese Art zeigen, wie ernst er ihre Beziehung nahm, die er auf gar keinen Fall aufgeben würde. Sie sollte begreifen, dass sie nichts auseinander bringen würde. "Und ich werde einen Weg finden, um meine zukünftige Frau zu beschützen" fügte er noch entschlossen hinzu, ehe er von ihren Lippen kostete und vorerst all ihre Sorgen vergaß. Lange währte dieser Kuss jedoch nicht, in den Sasuke soviel Leidenschaft zu legen versuchte, wie es ihm nur möglich war und löste sich augenblicklich von seiner Freundin, als er ein leises Räuspern hinter ihr vernahm. Nicht nur er lenkte sein Augenmerk auf die Person, die ihre Zweisamkeit gestört hatte, sondern auch Naru, welche sich anschließend ruckartig herum drehte. "Entschuldigt die Störung. Die Krankenschwester sagte, dass ich euch auf dem Dach finden würde" murmelte der junge Mann mit dem rötlichen Haar verlegen, der sich schon längst zu Wort melden müssen und senkte seinen Blick gen Boden. "Schon okay, Gaara. Ich wollte dich sowieso sprechen und..." lächelte Naru und verstummte, als Sasuke an ihrem linken Ärmel zupfte und offensichtlich aufgeklärt werden wollte. "Ach ja, stimmt. Die Sache ist die..." begann sie den Grund zu erklären, weshalb Gaara in Konoha war, wobei sie ihrem Freund allerdings verschwieg, dass der Rotschopf in der vergangenen Nacht die ganze Zeit bei ihr gewesen war. Sie wollte zwar schon aufrichtig zu ihm sein, aber vorerst würde sie schweigen, weil es wichtigere Angelegenheiten gab, um die sie sich kümmern mussten. Dementsprechend erzählte sie Gaara, was Sasuke ihr zuvor erzählt hatte und legte ihre Vermutung offen. "Verstehe... Shukaku und Kurama vermuteten ebenfalls, dass wesentlich mehr hinter diesen Männern stecken muss und deswegen habe ich mit Baki-sensei gesprochen, der mir nahe gelegt hat, mit Lady Tsunade zu sprechen. Inoffiziell hat sie ihr Amt schon angetreten und müsste sich derzeit im Kageturm aufhalten. Ich schlage vor, dass wir zum Kageturm gehen und mit ihr über diese Organisation sprechen, bevor sie offiziell heute Abend zum Hokage ernannt wird" schlug Gaara vor und bedachte ihre Worte noch einmal, die sehr viel Sinn ergaben. Leider hatte Baki ihm weder Namen, noch eventuelle Aufenthaltsorte der restlichen Jinchuuriki nennen können, was bedeutete, dass sich die Suche nach ihnen als äußerst schwierig erweisen würde. "Gute Idee, obwohl ich mir gerade die Frage stelle, wieso ihr mir eure Vermutungen verschwiegen habt. Ihr hättet mich sofort einweihen können" murrte Naru und erfuhr von Gaara, dass sie nur geschwiegen hatten, um ihr nicht noch zusätzliche Sorgen zu bereiten. Schließlich hatte sie sich fürchterliche Sorgen um ihren Freund gemacht. "Trotzdem..." maulte die Blondine beleidigt und verfluchte Kurama insgeheim, der bisher offensichtlich so tat, als würde er schlafen. Er hätte im jenen Moment, als Sasuke ihr von dieser Organisation erzählt hatte, etwas sagen sollen. Leise seufzend nickte sie letzten Endes dem Rotschopf zu, setzte sich in Bewegung und blieb augenblicklich stehen, als ihre linke Schulter ergriffen wurde. "Ich begleite euch" erhob Sasuke, der bisher stumm den Vermutungen zugehört hatte und schüttelte mehrere Male verneinend seinen Kopf, als ihm von seiner Freundin angeraten wurde, sich noch ein wenig zu schonen. "Gemeinsam sind wir stark, hast du vorhin selbst gesagt. Du bist meine Freundin, also geht mich diese Angelegenheit auch etwas an, vor allem weil es dabei um Itachi geht, der euch scheinbar lebend benötigt" führte er ihr vor Augen, zog seine Hand wieder zurück und blickte zu Gaara, der offensichtlich keine Einwände besaß. "Ja, aber...". "Er sollte uns begleiten, Naru. Selbst wenn du ihm verbieten würdest, mit uns zu kommen, würde er uns sehr wahrscheinlich folgen. Du selbst hast letzte Nacht gesagt, dass ihr euch in solchen Punkten ähnlich seid" fiel Gaara der Blondine ins Wort und war im nächsten Moment verwirrt, als sich ihre blauen Augen erschrocken weiteten. Hatte er möglicherweise etwas Falsches gesagt? "Letzte Nacht?" hakte Sasuke interessiert nach, verschränkte seine Arme vor der Brust und linste auffordernd zu seiner Freundin hinab, welche ihm offenbar eine Tatsachen verschwiegen hatte. "Es... Es ist nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst. Du darfst auch den Gerüchten nicht glauben, die bestimmt schon im Dorf herum erzählt werden. Ich meine... Du weißt doch, wie die Dorfbewohner sind" begann sie und versuchte die richtigen Worte zu finden. "Können wir später über letzte Nacht reden?" fragte sie nach und seufzte erleichtert, als er ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er durchaus warten konnte. Etwa eine halbe Stunde später, nachdem sich Sasuke mehr oder weniger selbst entlassen hatte, betraten er, Gaara und Naru den Kageturm und liefen geradewegs auf die offen stehende Tür zu, die zum Büro führte. Eine Frau mit schwarzen Augen und ebenso schwarzem, kurzen Haar kam ihnen entgegen und streichelte ein kleines Schwein, welches sie auf ihren Armen trug. Jene Frau hatte Naru noch nie zuvor gesehen und warf einen prüfenden Blick zu ihrem Freund, der lediglich mit den Schultern zuckte und auch nicht zu wissen schien, wer diese Frau, die sich offenbar ein Schwein als Haustier hielt, eigentlich war. Im Moment spielte diese fremde Frau auch keine Rolle, denn sie mussten mit dieser Tsunade sprechen, welche fortan über ihr Dorf regieren würde. "Hoffentlich gibt sie uns Antworten auf unsere Fragen. Es geht nämlich nicht nur um uns" dachte die Blondine und ergriff die linke Hand von Gaara, um ihn zu stoppen, als sie eine vertraute Männerstimme aus dem Büro hörte. "Ja, Jiraiya hat mir bereits von Akatsuki erzählt und mir einige Informationen zu einigen Mitgliedern gegeben, die er in Erfahrung bringen konnte. Orochimaru scheint auch mehr über diese Organisation zu wissen, aber von ihm können wir wohl kaum weitere Informationen erwarten. Ich vermute aber, dass er vor einiger Zeit Mitglied bei dieser Organisation gewesen sein muss" erläuterte eine Frauenstimme, ehe es im Büro raschelte und dem Gast etwas überreicht wurde. "Jiraiya konnte mir allerdings schon einige Namen der Mitglieder nennen, die er in den vergangenen Wochen in Erfahrung bringen konnte. Uchiha Itachi und Hoshigaki Kisame stehen nun auch auf dieser Liste" fuhr jene Frauenstimme fort, bevor eine bedrückende Stille einkehrte. "Wir lauschen, verstanden?" wisperte Naru, nickte ihrem Freund zuversichtlich zu und presste sich mit ihm und Gaara an die Wand, während sie auf leisen Sohlen näher zum Büro heran trat. Vermutlich würden sie nie wieder diese Chance erhalten, an derart wichtige Informationen zu kommen, denn sie waren nach wie vor Kinder, denen oftmals die Wahrheit vorenthalten wurde. "Steht diese Tsunade etwa mit diesen Schlangenmann in Kontakt? Ihre Worte klangen so, als hätte sie ihn erst vor einigen Tagen gesehen. Nach allem, was er unserem Dorf angetan hat, kann sie doch nicht... Oder doch? Sie müsste doch wissen, dass der Typ Sasuke mit dem komischen Juin belegt hat, oder nicht?" fragte sich die Blondine insgeheim und ergriff die Hand ihres Freundes, dessen Augenmerk auf den Boden gerichtet war. "Ich lasse dich nicht gehen" merkte sie wispernd an und konnte durch seine überraschten Gesichtszüge nur müde lächeln. Er sollte bloß nicht glauben, dass sie nichts ahnte. Nein, sie wusste sehr wohl, wie weit er im Moment gehen würde, nur um Stärke zu erlangen, aber das, was er plante, war der falsche Weg. "Ich werde Baki über diese Angelegenheit informieren, sofern keine Einwände bestehen. Sabaku no Gaara wird vermutlich ihr nächstes Ziel sein, weshalb in Suna entsprechende Maßnahmen getroffen werden müssen" erhob Kakashi seine Stimme erst, nachdem er die Liste studiert hatte und reichte jene Liste zurück an die blonde Frau, die ihr Haar zu zwei schlichten Zöpfen gebunden hatte und deren braune Augen nach wie vor auf ihm ruhten. "Tu das, aber er soll sehr vertraulich mit diesen Informationen umgehen" entgegnete die Blondine, verschränkte ihre Hände vor ihrem Gesicht und starrte auf die Liste. "Gaara und Naru sollen demnach nicht erfahren, dass eine Organisation hinter ihnen und den restlichen Jinchuuriki her ist?" stellte der Jounin in Frage und linste für einen kurzen Moment zur Tür, bevor er einen leisen Seufzer ausstieß und dem zukünftigen Hokage mit einem Nicken zu verstehen gab, dass seine Lippen versiegelt waren. "Vorerst... Unter allen Umständen müssen wir in Erfahrung bringen, wo die übrigen Jinchuuriki sind, wie sie heißen und ihnen von Akatsuki berichten. Bislang können wir nur über ihre Motive spekulieren, aber Gutes haben sie wohl kaum im Sinn" seufzte die Blondine, lehnte sich im Sessel zurück und wirkte plötzlich sehr nachdenklich auf Kakashi. "Tsunade-sama?" fragte Kakashi vorsichtig, holte sie mit ihrem Namen zurück in die Realität und merkte ihrer Miene an, dass sie im Moment gern alles stehen und liegen lassen würde, nur um sich in eine Bar zu verschanzen. Wenn er bedachte, dass sie dieses Amt eigentlich nur angenommen hatte, um den ersten Hokage nicht zu enttäuschen und um die Träume ihrer verstorbenen Liebsten zu leben, konnte er durchaus ihre jetzige Haltung verstehen. Hinzu kam vermutlich auch ihr ungewolltes Treffen mit Orochimaru, der sogar versucht hatte, sie zu töten. Bei einem Versuch war es geblieben, denn offenbar lag Orochimaru doch ein wenig mehr an Tsunade, als er jemals zugeben würde, was sie vermutlich zusätzlich fertig machte. "Orochimaru wird andere Wege finden, um seine Hände zu heilen. Ein Mensch, der derart auf Macht aus ist und vergessen hat, weshalb er einst so ehrgeizig jedes einzelne Ninjutsu untersucht hat, gibt nicht so einfach auf. Diese Niederlage, die er einstecken musste, verschafft uns lediglich eine kleine Atempause" erzählte Tsunade dem Jounin und biss sich hart auf ihre Unterlippe. Liebend gern hätte sie das verführerische Angebot von Orochimaru angenommen, denn sie vermisste ihren kleinen Bruder und auch Dan, ihren Liebsten. Zu gern hätte sie im jenen Moment sämtliche Moral über Bord geworfen, nur um sie noch ein einziges Mal zu sehen, aber selbst wenn sie seine Hände geheilt hätte, gekonnt hätte sie bei ihrem medizinischen Fachwissen, hätten Nawaki und Dan wohl kaum gewollt, mit dem Edo Tensei zurück ins Leben gerufen zu werden. "Er wird weitere Versuche unternehmen, um an Uchiha Sasuke heran zu kommen. Laut deinem ausführlichen Bericht wissen wir, dass Uchiha Itachi ein äußerst gefährlicher Gegner ist. Sehr wahrscheinlich war Orochimaru Mitglied bei Akatsuki, um Itachi in die Finger zu bekommen. Ich nehme an, dass er gescheitert ist, worauf er die Organisation wieder verlassen hat. Er hat sich einige Jahre in Geduld geübt und nichts von sich hören lassen, bis vor einigen Wochen. Die Chuuninauswahlprüfung" erläuterte sie ihre Theorie und erhob sich, ehe sie an eines der Fenster heran trat. "Ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen" erwiderte Kakashi nachdenklich und musste gestehen, dass ihre Theorie durchaus Sinn machte. Auch wurde durch ihre Theorie klar, worum es Orochimaru eigentlich ging und das er sich nicht nur rein zufällig für Uchiha Sasuke interessierte. Sehr wahrscheinlich interessierte er sich für die angeborenen Fähigkeiten, die einem Uchiha mit in die Wiege gelegt wurden. Das Sharingan. "Tsunade-sama, diese Informationen genügen. Ich kann verstehen, wie schwer es Ihnen fallen muss, über einen ehemaligen Teamkamerad und Freund zu sprechen, der...". "Gut... Du kannst nun gehen" wurde er von ihr abrupt unterbrochen, verneigte sich der Höflichkeit wegen und starrte noch einen kurzen Moment lang auf ihren Rücken, auf dem das Logo einer bekannten Spielhalle zu erkennen war, bevor er kehrte und ihr Büro verließ. "Idiot..." hörte er noch ihre wispernde Stimme und überlegte, ob er mit dieser Bezeichnung gemeint war, schloss die Tür und stieß einen leisen Seufzer aus. Prüfend sah er sich auf dem Gang um, setzte sich anschließend in Bewegung und blieb nach einigen Schritten erneut stehen. "Geht mit Bedacht mit diesen Informationen um" merkte er leise an, legte ein mildes Lächeln auf und setzte seinen Weg fort, ohne auf eine Reaktion zu warten. Tsunade mochte ihre Anwesenheit nicht bemerkt haben, weil sie mit so vielen Dingen auf einmal belagert wurde, aber er hatte ihre Präsenz sehr wohl bemerkt. Er würde sein Wort halten, unabhängig davon, ob die Kinder gelauscht hatten und darauf vertrauen, dass sie äußerste Vorsicht mit diesen wertvollen Informationen walten ließen. "Er wusste die ganze Zeit, dass wir lauschen?" murmelte Naru überrascht und lugte durch das Fenster hinein, durch welches sie zuvor verschwunden waren. "Nehme ich an und er hat recht. Wir müssen mit Bedacht mit diesen Informationen umgehen" bejahte Gaara ihre Frage, kletterte nach ihr durch das Fenster und sah sich auf dem Gang um. "Schon klar. Sasuke, wo bleibst du?" rief die Blondine auffordernd, riskierte einen Blick aus dem Fenster und gab einen erschrockenen Laut von sich, weil ihr Freund verschwunden war. "Aber eben war er doch noch neben mir" nuschelte sie und bedachte sein stilles Verhalten. "Moment, er wird doch nicht etwa...". "Senke deine Lautstärke, Naru. Komm, wir informieren euren Sensei und anschließend werden wir nach Sasuke suchen" fiel er ihr ins Wort, denn auch ihm war die Verschwiegenheit des jungen Uchiha sehr wohl aufgefallen. Vor allem hatte er im Augenwinkel beobachten können, mit welchen Gefühlen Sasuke im jenen Moment gekämpft hatte, als Orochimaru und dessen Bruder erwähnt worden waren. "Ja, entschuldige, aber ich mache mir echt Sorgen" stimmte Naru zu, nicht ohne zu bekunden, dass sie nichts für ihre momentane Lautstärke konnte und lief eilig den Gang hinunter, um keine weitere Zeit zu verschwenden. Unter allen Umständen mussten sie Sasuke finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)