Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 38: Niemand vs. Genie ----------------------------- "Der Kampf kann beginnen" wurde endlich der erste Kampf vom Prüfer eröffnet, welcher augenblicklich zurück trat und das Geschehen zwischen den beiden Kontrahenten im Auge behalten würde. "Rechnest du dir wirklich Chancen auf einen Sieg aus? Noch besitzt du die Möglichkeit, deine Würde zu bewahren oder willst du unbedingt von mir gedemütigt werden?" belächelte Neji die Blondine, welche nun noch die Möglichkeit zur Aufgabe besaß und sah ihr direkt in die Augen. "Ich meine mich daran zu erinnern, dir schon einmal gesagt zu haben, dass dir deine Überheblichkeit irgendwann einmal das Genick brechen wird. Heute wirst du endlich einsehen müssen, dass dich ein Niemand sehr wohl in die Knie zwingen kann" erwiderte Naru ihm ungerührt, versuchte die vielen Zuschauer weitgehend zu ignorieren, deren Aufmerksamkeit sie im Moment besaßen und erinnerte sich an die vergangenen zwei Wochen, in denen sie nicht nur trainiert, sondern sich eine vernünftige Strategie überlegt hatte, weil sie Neji nicht an sich heran kommen lassen durfte. Ja, er würde ihre Chakrapunkte lahm legen, was bedeutete, dass sie kein Chakra mehr konzentrieren könnte. Dementsprechend hatte sie einige Vorkehrungen getroffen, um den direkten Kontakt mit ihm vorerst zu vermeiden, womit er vermutlich auf keinen Fall rechnete. "Der Hochmut kommt bekanntlich immer vor dem Fall. Nach unserem Kampf wirst du wohl oder übel dein Schicksal akzeptieren müssen" bekundete er seine offene und ehrliche Meinung, sprintete anschließend auf sie zu, um den Kampf endlich zu beginnen und visierte ihren Brustkorb mit seiner rechten Hand an, während er das Byakugan aktivierte, um all ihre Chakrapunkte sehen zu können, wobei er augenblicklich stutzte, weil er jene Chakrapunkte überhaupt nicht erkennen konnte. Dennoch grinsend sah er zu ihr hinab, als er tatsächlich ihren Brustkorb getroffen hatte und wollte gerade mit seiner linken Hand nachsetzen, um weitere Chakrapunkte zu blockieren, als sie sich direkt vor ihm in Rauch auflöste. "Ein Schattendoppelgänger? Aber wann hat sie..." fragte er sich insgeheim und scannte seine Umgebung mit seinen Augen ab. "Unmöglich... Etwa über mir?" stellte er sich eine weitere Frage, sah abrupt zum Himmel auf, doch auch dort war Naru nicht zu sehen. "Das kann nicht sein. Niemand kann meine Sicht täuschen" wisperte er und sah sich noch einmal in der Arena nach der Blondine um, deren Chakrafluss er wirklich nicht erkennen konnte. Nicht nur Neji war verwundert, sondern auch die restlichen Prüflinge, die sich wie die vielen Zuschauer den ersten Kampf nicht entgehen ließen. "Hat sie etwa einen Schattendoppelgänger in den Kampf geschickt?" fragte Shikamaru irritiert und linste zu Sasuke, der mit dessen Sharingan die gesamte Umgebung abscannte. "Keine Regel besagt, dass du keine Vorkehrungen vor dem Kampf treffen darfst. Vorhin meinte sie, dass sie noch einmal zur Toilette müsste. Möglicherweise haben wir ihrem Schattendoppelgänger viel Glück gewünscht" erläuterte Sasuke seine These und musste gestehen, dass er selbst niemals auf diesen genialen Einfall gekommen wäre. Allerdings zeigte ihre gewählte Strategie, dass sie sich viele Gedanken um ihren Gegner gemacht hatte, der sich erneut in der Arena umblickte. "Und obwohl Neji und ich mit speziellen Fähigkeiten geboren wurden, können wir Naru nirgendwo entdecken" fügte der junge Uchiha hinzu, was den Kampf nur noch interessanterer gestaltete. Gaara, der den Worten des jungen Uchiha gelauscht hatte, schenkte dem Kampf wenig Beachtung, weil der Sieger seiner Meinung nach ohnehin schon fest stand. Ein gewöhnlicher Mensch, ob nun mit angeborenen Fähigkeiten oder nicht, hatte nicht den Hauch einer Chance gegen einen Jinchuuriki. Durch Shukaku, den Ichibi, der in ihm versiegelt worden war, wusste er auch, dass die Blondine den Kyuubi in sich trug. "Shukaku, verrate mir den genauen Aufenthaltsort von Uzumaki Naru" befahl Gaara insgeheim und trat zur Brüstung heran, um Neji zu beobachten. "Ich spüre den Kyuubi zwei Meter unter der Erdoberfläche" wurde ihm die gewünschte Information gegeben und hielt sein Augenmerk auf Neji gerichtet, der mit einer solchen Überraschung wohl kaum rechnete. "Das bedeutet, dass dieser Kampf in wenigen Minuten vorbei sein wird" entgegnete er dem Ichibi und linste zu Sasuke herüber, der mit der Blondine ging. Ob es sich bei dieser Liebesbeziehung um aufrichtige Liebe handelte oder spielte er möglicherweise nur mit ihren Gefühlen, um sie zu zerbrechen? Unweigerlich wanderte seine linke Hand zu seine Stirn hinauf, befühlte das Schriftzeichen, welches Liebe bedeutete und knirschte mit seinen Zähnen. Würde sein Gegner etwa Naru verraten, so wie er einst von seinem Onkel Yashamaru verraten worden war? Wieso verspürte er das dringende Bedürfnis, sie vor dieser grausamen Erfahrung zu bewahren? Verspürte er etwa bloß dieses Bedürfnis, weil sie das gleiche Schicksal miteinander teilten und sie einander verstehen konnten? "Und er kann mich wirklich nicht sehen, obwohl er das Byakugan besitzt?" fragte Naru den Kyuubi, den sie in ihre Strategie mit eingebunden hatte und harrte in dem Erdversteck aus, auf den passenden Zeitpunkt wartend, denn noch ließ Neji sicherlich äußerste Vorsicht walten. "Nein, gewöhnliche Menschen können durch den Schutzwall deine Präsenz nicht mehr wahrnehmen, aber das gilt nicht für Gaara. Er und der Ichibi sollten wissen, wo wir uns aufhalten" hörte sie die finstere Stimme des Kyuubi und nickte zaghaft. "Weißt du, Kyuubi, eigentlich bist du cool drauf, ist jedenfalls meine persönliche Meinung" lächelte Naru und erinnerte sich, wie er ihr selbst beim Training oftmals mit seinem Chakra ausgeholfen hatte. Ohne ihn wäre sie vermutlich nicht dazu in der Lage gewesen, Gamabunta zu beschwören, den sie fortan immer rufen konnte, sofern sie genügend Chakra für dessen Beschwörung aufbringen konnte. "Kurama..." hörte sie seine Stimme und hob verwundert ihre Augenbrauen. "Kurama? Was soll das denn sein?" erwiderte sie ihm fragend und ihr Gesicht erhellte sich augenblicklich, als er ihr tadelnd verriet, dass er ihr gerade seinen Namen genannt hatte. "Oh, ich dachte immer...". "Wie auch immer... Konzentriere dich auf deinen Kampf und starte die zweite Phase deiner Strategie, wenn du deinen Gegner wirklich verunsichern willst" fiel Kurama ihr ins Wort, der sich inzwischen viel zu sehr an dieses Mädchen gewöhnt hatte und sie sogar aus einem unerfindlichen Grund mochte. Eine ganze Weile hatte Funkstille zwischen ihnen geherrscht, war er durch den vierten Hokage regelrecht außer Gefecht gesetzt worden, aber vor etwa zwei Wochen war es ihm gelungen, sie erneut zu treffen. Sofern er nicht noch einmal versuchte, ihr den Namen ihres Vaters zu nennen, würde er wohl nicht erneut in die Schranken gewiesen werden. Natürlich hatte sie ihm noch einige Male die Frage gestellt, wie ihr Vater hieß, aber er hatte ihr zum Glück irgendwie verständlich machen können, dass er über dieses Thema kein Wort mehr verlieren durfte. "Okay, die zweite Phase kann beginnen" grinste sie schief, nickte zuversichtlich und bedauerte es doch ein wenig, dass sie das Gesicht von Neji nicht persönlich sehen würde. Unschlüssig sah sich nun auch der Prüfer nach Uzumaki Naru um, die er allerdings nirgendwo in der Arena erkennen konnte und spielte bereits mit dem Gedanken, sie disqualifizieren zu müssen, wenn sie in der nächsten Minute nicht auftauchte. Hinzu kam, dass die Zuschauer bereits sehr ungeduldig wurden und Neji zum Sieger erklären wollten. Prüfend sah er zum dritten Hokage auf, der die Gesellschaft des amtierenden Kazekage genoss und sah sehr wohl, wie ratlos auch er war. Das bedeutete, dass er wohl selbst eine vernünftige Entscheidung treffen sollte. Insgeheim zählte er jede Sekunde, die verstrich, behielt Neji im Auge, der sich seines Sieges immer sicherer wurde und blickte zu den restlichen Prüflingen auf. War die Blondine vielleicht doch geflohen, obwohl sie zuvor noch einen völlig anderen Eindruck auf ihm gemacht hatte? Er wusste es nicht, sah auf seine Armbanduhr und vergewisserte sich, dass eine volle Minute vergangen war, bevor er seine linke Hand erhob und seinen Mund öffnete. Noch bevor der Prüfer die Blondine hätte disqualifizieren können, tauchte jene Blondine urplötzlich auf, näherte sich ihrem Gegner sprintend, der sich gerade noch überrascht herum drehen konnte und ihre geballte Faust zur Seite schlug. "Hast du mich etwa gesucht?" grinste Naru ud steckte einen weiteren Schlag ein, wodurch sie sich in Rauch auflöste und ihren Gegner nur noch mehr verwirrte. "Noch ein Schattendoppelgänger? Wie schafft sie es bloß, ihre Präsenz vor meinen Augen zu verbergen?" fragte sich Neji und überlegte, ob sie möglicherweise ein Jutsu erlernt hatte, wodurch es ihr möglich war, ihre Präsenz zu verstecken. Eine weitere Naru tauchte auf, hatte sich wohl zuvor hinter den dichten Blättern an einem hohen Ast verborgen und wagte einen erneuten Frontalangriff. Diese Naru griff allerdings dieses Mal nicht allein an, wie er wenige Sekunden später im Augenwinkel bemerkte und sah sich zu allen Seiten um. Vier Blondinen wollten ihn von allen Seiten angreifen, weshalb er geduldig wartete, bis sie nah genug waren und drehte sich mit immenser Geschwindigkeit. Die Rotation fegte all seine Gegner von den Füßen, aber auch dieses Mal waren es nur Schattendoppelgänger gewesen, die sich in Rauch auflösten. "Kein einziger Mensch sollte in der Lage sein, seine Präsenz so präzise zu verbergen. Moment... Ein Mensch nicht, aber..." überlegte er und allmählich schöpfte er Verdacht, wie Naru ihre Präsenz verbarg. "Kannst du meine restlichen Schattendoppelgänger mit mehr Chakra versorgen, Kurama? Neji hat gerade ein merkwürdiges Jutsu angewendet und... Weiß auch nicht, es hat sich irgendwie angefühlt, als wäre ich von einer Wand abgeprallt" erläuterte Naru die bisherigen Ergebnisse der zweiten Phase, die sie hatte sammeln können und harrte auch weiterhin in ihrem Versteck aus. Was wohl gerade ihr Freund von ihrer Strategie hielt? War er möglicherweise erstaunt und gar sehr stolz auf sie? Hoffentlich hielt sie bis zum Ende der zweiten Phase durch, bevor sie persönlich in Aktion trat. Durch das Verschwinden ihrer zuvor erschaffenen Schattendoppelgänger verspürte sie inzwischen eine minimale Erschöpfung. Allerdings würde sie auch Neji mit ihren folgenden Angriffen ermüden, was bedeutete, dass er ihren finalen Schlag möglicherweise gar nicht kommen sehen würde. "Was zum..." brachte Neji hervor, wurde von seinen Füßen gefegt und rutschte einige Meter über den harten Boden. Schmerzlich pochte seine linke Wange, die von einer äußerst harten Faust getroffen worden war und er besaß auch keine Zeit, um sich von dem Schlag zu erholen, wurde von der Blondine erbarmungslos auf die Beine gezogen und mit weiteren Schlägen attackiert. "Verdammt, sie ist auf einmal so schnell und... Woher nimmt sie bloß diese gewaltige Kraft?" fragte sich Neji, der die vielen Schlägen zu blocken versuchte und ihren Bewegungen lediglich mit seinen Augen folgen konnte. Erneut setzte er die Rotation ein, wodurch er es schaffte, drei der fünf Schattendoppelgänger zu vernichten und fluchte leise, als sie dennoch sein Jutsu mit bloßer Gewalt durchbrach. "Wie fühlt es sich an, von einem Niemand fertig gemacht zu werden?" fragte der letzte Schattendoppelgänger, der noch übrig geblieben war und sah zu Neji hinab, aus dessen linken Mundwinkel etwas Blut floss. Erschöpft atmete im jenen Moment die echte Naru einige Male tief durch, während sie die neuen Ergebnisse in sich aufnahm und analysierte. Verwundert riss sie ihre blauen Augen auf, als ihr letzter Schattendoppelgänger vernichtet wurde und sah klare Bilder vor ihrem geistigen Auge. "Vierundsechzig Schläge... Er besaß also noch ein Jutsu" stellte sie nüchtern fest und atmete noch einmal tief durch. Trotz dieser Erkenntnis besaß sie keine andere Wahl, musste sie nun höchst persönlich in Aktion treten und den Kampf beenden. "Kurama...". "Verstanden" wurde sie von ihm unterbrochen, spürte im nächsten Moment eine gewaltige Hitze um sich herum und glaubte, dass ihre gesamte Haut durch jene Hitze verbrannte. Hart biss sie ihre Zähne aufeinander, versuchte den brennenden Schmerz zu ertragen und brach durch den massiven Erdboden, nicht ohne Neji bei ihrem Auftauchen einen harten Kinnhaken zu versetzen. Regungslos blieb Neji auf dem harten Boden liegen, auf den er aufgeschlagen war, deaktivierte das Byakugan und behielt seine Augen auf den klaren Himmel gerichtet. Einige Schwalben erschienen in seinem Blickfeld, deren Freiheit er doch sehr beneidete. Er, der zur Zweigfamilie gehörte, würde wohl niemals diese Freiheit erlangen, würde wohl immer als Diener der Hauptfamilie seines Clanes angesehen werden und musste sich wohl oder übel seinem Schicksal fügen. "Wieso ist es dir gelungen, deinem Schicksal zu entkommen?" stellte er ihr seine Frage, auf die er sich eine aufrichtige und vor allem logische Antwort erhoffte. Er wollte es zumindest verstehen können. Er wollte verstehen können, weshalb er gegen einen Niemand verloren hatte, obwohl er ein Genie war. Von Anfang an hatte er die Blondine unterschätzt, nur weil er sich ihr völlig überlegen gefühlt hatte. Die unglaubliche Hitze um Naru verschwand, weshalb sie erschöpft auf ihre Knie sank und einige Male ihre Lungen mit genügend Sauerstoff füllen musste, bevor sie sich wieder auf ihre Beine kämpfte und langsamen Schrittes zu ihrem Gegner heran trat. "Weil ich mein Schicksal selbst in die Hand genommen habe. Mit harter Arbeit an sich selbst kannst du jedes Ziel erreichen, denkst du nicht? Ein Genie wie du sollte das doch eigentlich wissen" antwortete sie auf seine Frage, ging neben ihm in die Hocke und beobachtete, wie er seine Hände erhob und sein Stirnband löste. Ein merkwürdiges, grünliches Zeichen kam auf seiner Stirn zum Vorschein, nachdem er sich sein Stirnband abgenommen hatte und verursachte ein ungutes Gefühl bei Naru. Jenes ungute Gefühl bestätigte sich nur wenige Sekunden später, als er ihr leise von dem auferlegten Schicksal seiner Familie erzählte, welche sogar den Tod dessen Vaters eingefordert hatte und allmählich begann Naru zu verstehen, wieso er gegenüber Hinata keinerlei Rücksicht genommen hatte. Er hasste die Hauptfamilie seines Clanes so sehr und eben jenen Hass hatte er seine Cousine spüren lassen. "Ich verstehe zwar, dass du die Hauptfamilie deines Clanes hasst, aber dein Groll rechtfertigt nicht deine Rücksichtslosigkeit gegenüber Hinata. Sie ist ein sehr netter und gütiger Mensch und hat es sich nicht ausgesucht, in die Hauptfamilie hinein geboren zu werden" warf sie ihm vor und half Neji beim Aufsetzen. "Ich bin mir sogar sehr sicher, dass sie dich verstehen könnte, wenn du mit ihr sprichst. Nimm dein Schicksal gefälligst in die Hand, wenn dir etwas nicht passt und arbeite auf eine Veränderung hin. Du bist schließlich ein Genie und kein Vollidiot" fügte sie noch hinzu, bevor sie sich erhob und ihre rechte Hand nach ihm ausstreckte. Zögerlich ergriff Neji ihre Hand, ließ sich von ihr auf die Füße ziehen und sah ihr eine ganze Weile nachdenklich in die Augen. Er begriff allmählich, wieso Sasuke mit ihr zusammen war, denn sie besaß eine ganz besondere, einzigartige Stärke, die er, Neji, zuvor durch seine Denkweise nicht hatte erkennen können. Eine Stärke, von der er noch sehr weit entfernt war. "Ich gebe auf" teilte er seine Entscheidung mit, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen und ließ ihre Hand erst los, als der Prüfer seine Entscheidung verkündete und die Menge zu toben begann. Anschließend kehrte er ihr seinen Rücken zu, verließ die Arena langsamen Schrittes und sah noch einmal zum Himmel auf, um die Schwalben zu beobachten, die über die Arena ihre Kreise zogen. Ja, Naru hatte recht mit ihren Worten. Nur er konnte sein Schicksal ändern und würde in naher Zukunft seine Flügel wie ein Vogel ausbreiten, um seinem goldenen Gefängnis zu entkommen und in die verdiente Freiheit zu gelangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)