Desaster von Adrija ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Zufrieden und glücklich drehte Steve sich um. Es war warm. Und dieser angenehme Geruch lag ihm in der Nase. Er fühlte sich voller Energie und Elan. Er streckte sich und gähnte. Loki! Mit einem Mal saß er im Bett. Er war allein. Der Platz neben ihm war leer. Etwas panisch sah er sich um. „Mr. Odinson befindet sich auf der Gemeinschaftsetage in Gesellschaft der anderen Bewohner des Towers.“, informierte Jarvis ihn ohne Aufforderung. Okay. Er war also nicht verschwunden. Er war bei den anderen. Und wie Steve sich jetzt umsah, bemerkte er, dass er in Lokis und nicht in seinem Zimmer war. Er beruhigte sich langsam wieder und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Gestern war wirklich passiert. Glücklich sprang er aus dem Bett. Seine verklebte Hose erinnerte ihn daran, dass er definitiv duschen musste, bevor er sich bei den anderen Blicken lassen konnte, auch wenn er es kaum erwarten konnte Loki zu sehen. Also lief Steve in sein Apartment, machte sich so schnell wie irgend möglich zurecht, er wollte ja auch nicht, dass Loki die Nase rümpfte, wenn er ihm einen Kuss zur Begrüßung stahl, und rannte dann breit grinsend die Stufen hoch. Als er schließlich in die Küche platze, war er sofort Mittelpunkt des Geschehens. „Du lebst ja wirklich noch!“, rief Clint aus der Küche heraus. Er sah nur für den Bruchteil einer Sekunde zu ihm. Sofort suchten Steves Augen nach dem Asgardier. Er saß zwischen Tony und Pepper. Bruce besetzte den Platz auf Tonys anderer Seite und Natascha hatte sich in den Küchenbereich gewagt, obwohl Clint gerade mit einer Pfanne herumhantierte. Ja. Einer Pfanne. Sein Bogen oder Köcher war nirgends zu sehen, obwohl Loki kaum einen Meter von ihm entfernt dasaß. War das schon die letzte Woche so gewesen? Er musste zugeben, dass er darauf nicht geachtet hatte. „Wir hatten bereits die Theorie aufgestellt, dass Loki dich aus dem Weg geräumt und sich mit Jarvis gegen uns verbündet hat. Wir waren ziemlich erstaunt, als Pepper und Tony behaupteten dich gestern gesehen zu haben.“, sprach der Scharfschütze weiter. Nun, das hatte der Soldat verdient. Die letzten zwei Tage war er seinen Freunden so sehr aus dem Weg gegangen, dass niemand ihn persönlich gesehen hatte. Loki warf ihm nur einen nichtssagenden Blick zu und nickte, dann wandte er sich wieder dem Milliardär neben sich zu, der gerade mit ihm und Bruce im Gespräch gewesen zu sein schien. Es fühlte sich an, als wäre Steve gegen eine Wand gelaufen. „Du hattest die Theorie!“, stellte Nat richtig und boxte ihrem Partner gegen den Oberarm. Er stolperte von der Wucht zur Seite weg, die Pfanne in seiner Hand schwankte gefährlich und irgendetwas fiel heraus und brutzelte auf dem Ceranfeld vor sich hin. Unsicher blieb der Soldat auf der Stelle stehen. Das war nicht, was er sich vorgestellt hatte. Loki wandte sich ihm nicht einmal richtig zu. „Aua!“, beschwerte der Scharfschütze sich und schob das bräunliche Etwas schnell mit einer Gabel von dem aufgeheizten Feld. „Willst du das hier jetzt oder nicht?“ „Mir war nicht klar, dass der Wunsch nach Avocado dich dazu bringt sie zu panieren und anzubraten.“, entgegnete sie. Während ihre beiden Agenten anfingen miteinander zu zetern, war er sich der Blicke der anderen ziemlich bewusst. Eigentlich war er sich sehr bewusst, dass er deutlich mehr Sarkasmus und spitze Bemerkungen aus Tonys Richtung erwartet hatte und vielleicht etwas Hysterie von Clint. Oder auch etwas mehr. Doch stattdessen wurde er mit einem Lächeln von Pepper begrüßt. Bruce sah deutlich erleichtert aus ihn zu sehen, sagte nichts, musterte ihn aber ziemlich genau. „Ja. Diese Theorie war tatsächlich etwas, womit er mir gestern auf die Nerven gegangen ist.“, bestätigte Tony und deutete mit dem Kopf auf Clint, der soeben Nat bei den Schultern gepackt hatte und sie nun aus seinem Kochbereich schob. Ehrlich gesagt war auch die Tatsache, dass der SHIELD Agent Lokis Anwesenheit dermaßen locker hinnahm ein wenig seltsam. Steve achtete jedoch kaum auf das Geschehen um sich herum. Loki beachtete ihn genauso wenig wie vorher. Warum? Als Loki sich ihm schließlich zuwandte, wie jeder andere im Raum ebenso, erwiderte er seinen Blick lediglich skeptisch mit hochgezogener Augenbraue. Als wolle er damit ausdrücken, er hätte keine Ahnung, warum er ihn so ansah. Er hatte sich das gestern doch nicht einfach eingebildet. Oder? Er war bei Loki im Zimmer aufgewacht. Für einen Augenblick fragte er sich, ob das auf Asgard so üblich war, doch dann erinnerte er sich an Thor und seinen Umgang mit Jane. War das bei einer Beziehung zwischen Männern anders? Gab es Beziehungen zwischen Männern bei Asgardiern? War das gestern nichts weiter als etwas Spaß für Loki gewesen und jetzt ging er wieder dazu über ihn wie vorher zu behandeln? „Hast du nicht gesagt, ihr hättet… wie hast du es ausgedrückt?“, ergriff Tony wieder das Wort. „Eure Differenzen beigelegt?“ „Das haben wir.“, bestätigte ihm Loki und drehte sich auf dem Hocker wieder um, wandte dem Soldaten den Rücken zu. „Das heißt, es ist jetzt normal, dass er dich so anstarrt?“, hakte der Milliardär nach. „Wäre mir persönlich ja etwas gruselig, wenn ich ehrlich sein soll.“ Damit drehte er sich auch wieder um. „Setz dich doch Steve. Warum erzählst du uns nicht, was zur Hölle mit dir los war die Woche über. Loki hat sich da sehr bedeckt gehalten.“ Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und drehte sich dann wieder halb zu ihm, als Steve nicht reagierte. „Oder seit Wochen mit dir los ist… denn es ist offensichtlich noch nicht vorbei.“ Fragend sah Tony ihn wieder an. Bruce hörte gar nicht auf ihn anzustarren und Pepper sah besorgt zwischen ihm und Loki hin und her, während die beiden Agenten im Hintergrund noch immer über Avocados diskutierten und scheinbar für den Asgardier interessanter waren, als der Mann mit dem er gestern erst einen Orgasmus gehabt hatte! Ohne weiter nachzudenken, überwand Steve die Distanz zu Loki, griff nach seinem Arm und zog ihn vom Hocker herunter. „Wir müssen reden.“, sagte er lediglich. Es war offenbar so überraschend gekommen, dass Loki dabei den Halt verlor und den Hocker zu Boden mitriss. Steve ignorierte das und schritt zügig auf den Fahrstuhl zu. Er hörte hinter sich noch eine etwas zögerliche Diskussion darüber, ob man eingreifen sollte. Dann schob er den Asgardier vor sich in die Kabine. Mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht drehte der Außerirdische sich zu ihm um und hob abwartend die Augenbrauen. „Wir haben unsere Differenzen beigelegt?“, wollte Steve wissen. Er klang gereizter, als er es beabsichtigt hatte. „Bis Ihr mich hierher gezerrt habt, ging ich davon aus, Captain.“, antwortete Loki. Er verschränkte die Arme vor der Brust und erwiderte Steves ungläubigen Blick ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Captain. Da war es ja immer noch! Was sollte das? Das konnte doch jetzt nur noch pure Absicht sein! Schon fast verzweifelt versuchte Steve irgendetwas in Lokis Gesicht zu lesen. Er konnte keinerlei Emotionen erkennen. Nichts! Nun, offensichtlich wollte er nicht, dass die anderen etwas von ihnen wussten. Ansonsten hätte er bei Tonys Nachfrage sicher nicht derart allgemein geantwortet. Das würde Steve ziemlich in die Quere kommen, denn er hatte das Verlangen in die Welt hinauszuschreien, dass Loki jetzt zu ihm gehörte! Und vor allem hatte er das Verlangen es Tony ins Gesicht zu brüllen. Erst einmal versuchte Steve sich zu beruhigen und atmete tief durch. Wenn er Loki nicht verschrecken wollte, sollte er das vermutlich respektieren. „Du willst also nicht, dass die anderen davon wissen.“, sprach er es aus und spürte wie sein Bauch sich zusammenkrampfte. Oder war es Loki peinlich? Immerhin war er ein Gott und Steve lediglich ein Mensch. Überrascht zog der Asgardier die Augenbrauen zusammen. „Captain…“, ergriff er das Wort und Steve konnte sich kaum davon abhalten bei dieser Ansprache genervt aufzustöhnen. „… wir haben gestern darüber gesprochen. Es wäre äußerst unklug von euch eine Involvierung mit mir durchsickern zu lassen.“ Nun war Steve derjenige, der überrascht war. „Es geht hier um mich?“, hakte er erstaunt nach. Dunkel erinnerte er sich daran, dass irgendwelche politischen Desaster angesprochen worden waren. „Was für einen Vorteil sollte ich davon haben es geheim zu halten?“, fragte Loki völlig verständnislos. Okay. Also war er ihm nicht peinlich. Und er hätte kein Problem damit, wenn die anderen es wüssten. Kurzentschlossen griff er nach Lokis Hand und zog ihn mit sich wieder aus dem Fahrstuhl heraus und zurück zum Tresen, wo seine Freunde sich inzwischen mit dem Frühstück beschäftigten, das ihnen von Clint zubereitet worden war. Sofort sahen alle von ihren Tellern und Tassen auf und Steve hatte ihre volle Aufmerksamkeit, wie er da mit dem Asgardier wieder hereinstürmte. Ohne auch nur den geringsten Zweifel an seinem Vorhaben, griff er mit einer Hand um Lokis Taille und mit der anderen in seinen Nacken, zog ihn zu sich heran, ignorierte den alarmierten Blick und drückte seine Lippen gegen die des anderen Mannes. Steve hörte jemanden prusten, gefolgt von einem „Iiiiiih! Clint!“, von Natascha. Relativ zeitgleich zerbrach irgendetwas auf dem Boden. Irgendjemand fing an heftig zu husten. Und dann war alles nur noch belangloses Hintergrundrauschen. Denn was interessierte ihn der Rest, wenn er Loki in seinen Armen hielt? Er genoss es ein paar Sekunden, bevor er sich dazu zwang sich wieder zu lösen. Als er die Augen öffnete, sah er direkt in ein Paar grüne und er hätte sich am liebsten gleich erneut über den Asgardier hergemacht. Doch das unaufhörliche Husten im Hintergrund erinnerte ihn nur daran, dass sie nicht alleine waren. Er löste seine Hand aus dem Nacken des anderen Mannes und fuhr ihm einmal durch die schwarzen Strähnen, bevor er sich zu seinen Freunden drehte, aber nicht einmal daran dachte seinem Arm um die schmale Taille Lokis zu lösen. Tony starrte ihn mit einer Mischung aus völligem Unglauben und purem Entsetzen an, während Pepper zwei Sitze weiter neben ihm mit leuchtenden Augen und überglücklich lächelnd zu ihnen sah. Bruce schien in einer Schockstarre gefangen zu sein und Natascha war damit beschäftigt Clint, dessen Kopf völlig rot angelaufen war, auf den Rücken zu klopfen, der sich anhörte, als würde er vor lauter Husten ersticken. „Mir war nicht bewusst, dass Ihr einen Sinn für Dramatik habt, Captain.“, kommentierte Loki und lehnte sich amüsiert grinsend gegen ihn, während seine Augen über die Szene streiften, die sich ihm bot. Pepper löste sich als erstes. Freudestrahlend sprang sie vom Hocker. „Na endlich! Ich war kurz davor nachzuhelfen.“, freute sie sich und war gleich drauf bei ihnen, um sie in eine Umarmung zu ziehen. Das schien auch die anderen wieder ins Diesseits zu holen. Tony räusperte sich und klappte den Mund wieder zu, während Bruce jetzt anscheinend auffiel, dass seine Tasse zerbrochen auf dem Boden lag und er aufstand um die Scherben einzusammeln. Selbst Clint schien jetzt wieder genug Luft holen zu können und sah nun mit Natascha an seiner Seite auf. „Okay…“, fand Tony seine Sprache wieder, nachdem er seine Mimik wieder unter Kontrolle gebracht hatte. Pepper löste sich wieder von Steve und Loki und zog beide mit sich zum Tresen, wo sie sich neben Tony setzte, Loki kommentarlos den Hocker neben ihr für sich beanspruchte und Steve somit am Rand hinter ihm saß. „Zwei Sachen.“, sprach der Milliardär weiter. „Erstens: Du wusstest davon!?“, wandte er sich beleidigt an Pepper. Nun, das hatte Steve auch bereits gewundert. Er hatte es selbst erst vor einer Woche begriffen. Seit wann hatte sie es gewusst? Doch Pepper grinste lediglich breit und drückte ihrem Freund einen Kuss auf die Lippen. Ohne ein Wort zu sagen. „Und zweitens: Als ich dich vorhin fragte, was passiert ist, meinst du nicht ein `Captain America und ich sind übrigens ab jetzt ein Paar.´ wäre angebracht gewesen?“, fragte er an Loki gewandt. „Oh, wir sind kein Paar.“, berichtigte Loki den Milliardär. Steve entglitten jegliche Gesichtszüge. „Weiß er das?“, mischte sich Clint nun ein und deutete auf Steve. Irritiert drehte Loki sich um, sodass er dem Soldaten ins Gesicht blicken konnte. „Wir haben noch nicht über die Art unserer Beziehung gesprochen.“, sagte er, verstummte aber, als sein Blick auf ihn fiel. Steve fühlte sich auf einmal gar nicht gut. „Jemand Popcorn?“, fragte ihr Scharfschütze grinsend in die Runde und bekam augenblicklich Nataschas Ellbogen in die Seite gerammt. „Aua!“, beschwerte er sich. „Psst!“, machte sie nur. Loki zog die Augenbrauen zusammen, während er Steve betrachtete. Hatte Steve es doch noch geschafft sich lächerlich zu machen? Ihm wurde heiß und kalt im Wechsel und er spürte wie sich die Blicke seiner Freunde in seine Haut bohrten. Würde Loki ihm hier und jetzt vor allen anderen das Herz herausreißen? Metaphorisch gesprochen zumindest. „Ist das üblich auf Midgard sofort eine verbindliche Partnerschaft einzugehen?“, fragte der Asgardier. „Nein. Nicht mehr heutzutage. Aber was Steve angeht, so bin ich ehrlich gesagt überrascht, dass er dich so geküsst hat, ohne vorher um deine Hand angehalten zu haben.“, kommentierte Tony. Steve spürte wie er knallrot wurde. Loki musterte ihn eingehend und machte es damit nicht besser. Irgendjemand kicherte und Steve war sich sicher, dass es weder Nat noch Pepper waren, aber er war nicht fähig aufzusehen. Das Grün vor ihm hypnotisierte ihn geradezu und er befürchtete, wenn er wegsah würde es einfach verschwinden. „Captain?“, fragte Loki und holte ihn damit wieder zurück. Schon wieder. Dieser vermaledeite Militärrang! „Ich will dich!“, platzte es aus ihm heraus und er griff nach dem Hocker auf dem Loki saß und zog diesen näher um die Distanz zwischen ihnen zu verringern. Seine Hände ließ er dort, um dem Asgardier keine Möglichkeit zu bieten einfach aufzustehen. Sein Gegenüber schien überrascht und verunsichert zugleich. „Exklusiv. Niemand anderes. Nur wir.“, fügte er hinzu und erwiderte Lokis Blick. Er wusste nicht genau, wo er die Courage plötzlich hergenommen hatte, aber wahrscheinlich hatte die Wut über seinen Titel was damit zu tun. Er wollte eine Antwort hierauf. Die Anwesenheit der Anderen war ihm komplett egal! Er brauchte eine Antwort! „Uuuh, Cap. Wenn du so herrisch wirst, machst du selbst mich ganz wuschig damit.“, flirtete Tony drei Sitze weiter weg und ruinierte die Atmosphäre. Als Steve nun doch den Blickkontakt zu Loki unterbrach und Tony einen wütenden Blick zuwarf, konnte er dessen Grinsen sehen. Pepper vor ihm war rot angelaufen und beobachtete sie deutlich gespannt. Bruce schien sich in der momentanen Situation ziemlich unwohl zu fühlen und sah überallhin nur nicht zu ihnen, während Nat mit vor der Brust verschränkten Armen den Wissenschaftler leicht verträumt wirkend beobachtete und Clint neben ihr sich die Hand vor den Mund hielt in dem Versuch nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Das hier war eine Katastrophe. Seufzend ließ Steve den Kopf sinken. Was auch immer das war, worauf Loki sich mit ihm eingelassen hätte, Steve hatte es versaut. Er löste seinen Griff um Lokis Hocker und mied es erneut hochzusehen. „Tut mir leid.“, entschuldigte er sich. Er wusste jetzt auch, was diese immer wiederkehrenden Schmerzen in seiner Brust waren. Sein Herz. Das jetzt brach. „Ich weiß, das war gerade ziemlich dumm.“ Unbeholfen kratzte er sich am Kopf. „Lass uns später darüber reden. Ich denke, ich werde eh erst mal eine Runde laufen und den Kopf frei kriegen.“ Er fixierte die ganze Zeit den Boden. Er wollte jetzt niemanden ansehen. Er wollte hier raus und den Sandsack verprügeln. Also stand er auf und lief ohne zurückzublicken zum Fahrstuhl. Er war ja so ein riesenhafter Idiot!! Als ob Loki nicht ohnehin schon die bescheuertste Partnerwahl war die er je hätte treffen können! Nein, er rollte seine Idiotie auch noch vor seinem kompletten Team auf! Verdammt! Er wollte gerade ausholen und der Kabinenwand einen heftigen Schlag verpassen, als jemand nach seinem Arm griff. Tröstenden Worte von Pepper konnte er jetzt echt nicht ertragen! Doch die Kraft mit der er herumgedreht wurde, war definitiv nicht die einer kleinen, zierlichen Frau. Er hörte noch die Fahrstuhltüren zugleiten und spürte die Kabine sich in Bewegung setzen, dann war er auch schon mit dem Rücken gegen eine der Wände gepinnt und sah sich Auge in Auge dem Asgardier gegenüber. Grüne Augen fixierten ihn. Steve wäre am liebsten im Boden versunken. Stumm starrten sie sich gegenseitig an. „War das Euer Ernst, Captain?“, fragte Loki. War er ihm extra hinterhergerannt, nur um sich über ihn lustig zu machen? Steve setzte bereits zu einer defensiven Antwort an, als er erkannte, wie wenig beherrscht sein Gegenüber war. Die schlanken Finger, die sich in seine Oberarme gekrallt hatten und ich gegen die Wand drückten, zitterten. Die feinen Augenbrauen waren zusammengezogen und er atmete fast etwas gehetzt. Nervös leckte er sich über die Lippen und seine Augen waren ein Pool an Emotionen von Angst über Hoffnung bis hin zu Verlangen so wie sie den Soldaten ansahen. „Ja.“, antwortete Steve nur einsilbig und verlor sich fast in diesen Augen. Er spürte seine eigenen Hände nervös zittern, die einfach hilflos an seinen Seiten hinunterhingen. Kaum fähig einen klaren Gedanken zu fassen, folgte er irgendeinem inneren Kampf, den der Asgardier auszutragen schien und der dafür sorgte, das verschiedenste Emotionen in seinen Augen klar zu lesen waren. Als sich schließlich Schmerz und Verzweiflung darin manifestierten, rüttelte es Steve aus seiner Starre heraus. Vorsichtig legte er seine Hände an Lokis Hüften. Er spürte sofort jeden Knochen dort und es erinnerte ihn daran in welchem Zustand er noch immer war. Er wählte seine Kleidung so, dass er inzwischen einfach nur schlank aussah. Doch er war noch immer dürr. Loki hatte es geschafft ihn das vergessen zu lassen. Er konnte so etwas. Sie hatten es alle selbst gesehen, wie er es meisterhaft schaffte sich souverän und sicher zu geben. Happy und James hatten nichts bemerkt. War das hier, was Loki wirklich war? Verzweifelt und voller Schmerz? Verängstigt und zerbrechlich? Unsicher und nervös? „Loki?“, sprach er ihn an und hob seine rechte Hand an das blasse Gesicht. Er war blass. Immer noch. Wieso fiel ihm das jetzt erst wieder so richtig auf? „Eure Wahl könnte auf kaum jemand Ungeeigneteren fallen, als auf mich.“, ergriff der Asgardier schließlich das Wort. Seine Stimme bebte und er schien deutlich Mühe zu haben sie überhaupt unter Kontrolle zu bekommen. „Wieso?“, fragte Steve also und fuhr mit seinen Fingern zwischen diese seidigen schwarzen Strähnen, die in so starkem Kontrast zu seiner Hautfarbe standen. „Ich würde Euch nur weh tun. Das ist unvermeidbar.“, antwortete Loki leise. Es schmerzte. Glaubte der Außerirdische das wirklich? War er tatsächlich davon überzeugt, dass es unvermeidbar war für ihn jemandem zu schaden, für den er Zuneigung empfand? „Ich bin bereit das Risiko einzugehen.“, entgegnete Steve. Ihm war vollkommen klar, dass eine wirkliche Beziehung mit Loki Odinson, dem Gott der Lügen und des Schabernacks einige Schwierigkeiten mit sich bringen würde. Aber die gab es immer. Egal in welcher Beziehung. Die hier würde man lediglich auf einer anderen Skala messen müssen. „Ihr wisst nicht worauf ihr Euch einlasst.“, warnte der Asgardier erneut, wehrte sich aber nicht, als Steve ihn langsam und vorsichtig näher an sich heranzog. „Das weiß man nie.“, entgegnete der Soldat, bevor er die Distanz zögerlich überwand und seine Lippen auf Lokis drückte. Er spürte sofort, wie der schmale Körper sich anspannte, wie schlanke Finger sich schmerzhaft in seine Oberarme gruben. Aber er wich nicht zurück. Er ließ den Kuss zu und als Steve seinen linken Arm um seine Hüfte schlang und ihn vollends an sich heranzog, wehrte er sich auch dagegen nicht. Der Soldat beendete den Kuss und versenkte dafür seine Nase hinter Lokis Ohr in den dichten dunklen Haaren, während seine rechte Hand beruhigend über den Rücken des Mannes strich. Loki vergrub sein Gesicht an Steves Schulter und lehnte sich nun gegen ihn. Seine Finger lösten sich aus Steves Oberarmen und fuhren über seine Brust um seinen Oberkörper zu seinem Rücken, wo sie sich in sein T-Shirt gruben. „Dann will ich Euch gehören. Solange Ihr mich wollt.“, murmelte Loki leise an Steves Hals und drückte sich noch ein kleines bisschen enger gegen ihn. Sie hatten den Fahrstuhl eine Ewigkeit blockiert. Niemand hatte sie gestört und Steve war überzeugt, dass das an Jarvis lag, der vermutlich jedem geraten hatte die Treppe zu nehmen und sich geweigert hatte die Kabine zu bewegen. Egal wie häufig Clint oder Tony versucht haben ihn zu überreden. Und das haben sie mit Sicherheit. Schließlich hatte Loki sich wieder komplett beruhigt und einigermaßen gefestigt. Zusammen entschieden sie sich in Steves Appartement zurückzuziehen. Keiner von ihnen hatte besonders Lust darauf nach dem Geschehenen jemand anderem über den Weg zu laufen. Es war peinlich genug gewesen. Und so entschieden sie sich dafür sich zusammen in Steves Bett zu vergraben und einen seiner Bildbände zu durchforsten. Doch auch hier hörte der Asgardier nicht auf ihn mit seinem militärischen Rang anzusprechen oder auch nur ihn zu siezen. „Steve.“, sagte der Soldat schließlich unvermittelt und völlig aus dem Thema gerissen. Loki drehte den Kopf zur Seite, um ihn ansehen zu können. „Wie bitte?“, fragte er verwirrt und sah ihm direkt in die Augen. „Mein Name.“, fügte Steve hinzu. Sie sahen sich einen Moment an in dem Loki offenbar versuchte den Sinn seiner Aussage zu verstehen. „Euer Name ist mir durchaus bekannt, Captain.“, antwortete er letztendlich etwas zögerlich und zog die Augenbrauen zusammen. „Wieso benutzt du ihn nicht? Und hörst auf mich zu siezen. Ich denke, das wäre inzwischen durchaus angebracht.“, erklärte der Soldat und ließ den großen Bildband auf die Bettdecke sinken, den er aufrechtgehalten hatte. Der Asgardier überlegte eine Weile. „Wollt Ihr das?“, fragte er dann noch einmal nach mit einer gewissen Skepsis in der Stimme. Nun war es Steve, der irritiert war. Wieso sollte er das nicht wollen? „Auf Asgard bringt ein militärischer Rang hohes Ansehen.“, sprach Loki dann weiter. „Es gilt als grob unhöflich diesen unaufgefordert nicht zu verwenden. Erst recht bei so starken Differenzen zueinander.“ „Aber ich habe dir das bereits angeboten, als du gerade angefangen hast Tony beim Vornamen zu nennen.“ Es hatte ihn sofort gewurmt, als er bemerkt hatte, dass die beiden sich offenbar nähergekommen waren. „Ich war zu dem Zeitpunkt in keinerlei Position mir eine derartige Dreistigkeit zu erlauben.“, erklärte er als wäre es völlig undenkbar gewesen dem nachzukommen. „Ist das auf Midgard üblich?“, fragte er dann weiter. „Nun, hier wird außerhalb des Militärs kaum darauf geachtet. Sofern man nicht innerhalb seiner Funktion angesprochen wird.“, fasste Steve ihm zusammen. „Ich dachte du weigerst dich meinen Namen zu nutzen, weil du mich nicht leiden kannst.“ Erstaunt hob Loki die feinen Augenbrauen an. „Nichts läge mir ferner. Ich fürchte, meine Sozialstudien bedürfen dringend weiterer Recherche. Ich bitte um Verzeihung. Es war nie meine Absicht Euch zu beleidigen oder zu kränken, Captain.“ Augenrollend seufzte der Soldat. „Loki…“ „Ich meine natürlich, ich wollte dich nicht beleidigen… Steve.“, verbesserte der Asgardier sich. Es war ihm offensichtlich suspekt ihn beim Vornamen zu nennen. Dennoch konnte der Soldat kaum anders als breit zu grinsen, als er ENDLICH seinen Namen aus dem Mund dieses Mannes hörte. „Sag´s nochmal.“, forderte er ihn auf. „Was?“, fragte Loki irritiert. „Meinen Namen. Sag ihn nochmal.“ Misstrauisch beäugte der Außerirdische ihn. Als würde er erwarten irgendetwas würde geschehen, als sei das in irgendeiner Weise eine Falle. „Steve.“, wiederholte er sich dennoch. Glücklich beugte der Soldat sich vor und drückte einen Kuss auf die blassen Lippen. Er konnte es kaum fassen, dass er das überhaupt einfach so machen durfte. Ab jetzt, konnte er sich zu ihm beugen und ihm einen Kuss stehlen, wann auch immer ihm danach war. Er schob einen Arm unter Loki hindurch, ließ sich selbst etwas tiefer in die Kissen sinken und zog ihn halb auf sich. Loki hob seine Arme und stütze sich auf Steves Brust ab, sodass er von oben auf ihn herabsah. Es war ein atemberaubender Anblick. Das von der Decke kommende Licht hüllte Lokis Gesicht in ein Meer aus Schatten. Die daran seitlich herabfallenden dunklen Strähnen schienen mit diesen zu verschmelzen, während seine tief grünen Augen im Kontrast geradezu zu leuchten schienen. Wie in Trance hob Steve seine freie Hand an und setzte sie an eine der feinen Augenbrauen. Behutsam folgte er mit dem Zeige- und Mittelfinger dem geschwungenen Verlauf, dann seitlich am Auge entlang und an den hohen Wangenknochen wieder zurück in die andere Richtung, wo er dann über den Nasenrücken zu seinen Lippen fuhr. Innerlich musste er über sich lachen. Er hatte das bereits vorher getan. Wie war er nur so blind gewesen, nicht zu bemerken, was das bedeutete? Als wäre Loki zerbrechlich wie Porzellan, strich Steve mit den Fingern weiter und griff ihn unterm Kinn. Sachte zog er sein Gesicht zu sich herab bis ihre Lippen sich trafen. Er wusste noch nicht einmal ansatzweise wie er dieses unglaubliche Gefühl beschreiben sollte, das sich bei Kontakt sofort in jede einzelne seiner Zellen auszubreiten schien. Er schloss die Augen und schob seine Hand wieder nach oben und in die dichten Strähnen, während er den Geschmack und Geruch genoss. Er spürte, wie Loki sich herumarrangierte, ohne ihre Lippen von einander zu trennen. Als der Asgardier schließlich von sich aus auf ihn lag und sein anderer Arm frei war, versenkte er auch seine zweite Hand in den schwarzen Haaren. Steve verlor jegliches Zeitgefühl. Es war ihm auch egal. Am liebsten hätte er nie wieder etwas anderes getan, als Loki zu küssen, sanfte und sachte Küsse auszutauschen und die Nähe zu genießen. Sie ignorierten die Ankündigung des Mittagessens über Jarvis und auch als die KI das Abendessen ankündigte, reagierten sie zunächst nicht darauf. Dann knurrte Steves Magen. Er spürte wie Lokis Lippen sich zu einem Grinsen verzogen und er sich schließlich von ihm löste. Kommentarlos griff der Soldat wieder nach dem anderen Mann und wollte ihn zu sich hinunterziehen, doch der ergriff nur seine Hände, bevor er ihn erreicht hatte. „Du hast seit gestern nichts gegessen. Ich weiß dein Körper braucht deutlich mehr als ein gewöhnlicher Mensch zu Selbsterhaltung. Du musst inzwischen ziemlich hungrig sein.“, ergriff er das Wort mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. Steve konnte gar nicht in Worte fassen, wie egal ihm das war. Er wollte nur Loki wieder auf sich zu liegen haben, seine Hände an seiner Brust, ihre Lippen aneinander und der Rest konnte ihm gestohlen bleiben. Sein Magen knurrte erneut. Er gab sich geschlagen, als der Asgardier aufstand und ihn mit sich aus dem Bett zog. Steve ergriff Lokis Hand als sie aus dem Fahrstuhl stiegen. Zusammen setzten sie sich an den Tresen, nachdem Loki Natascha wie üblich höflich begrüßt hatte. Steve schob seinen Hocker direkt neben Lokis, sodass sie so eng saßen, dass sie sich zwangsläufig berührten, während Clint etwas in einem Topf herumrührte und Nat am Rand des Tresens auf einem StarkPad herumtippte. Keiner von ihnen sagte auch nur ein Wort. Als der Rest eintrudelte -Loki stand sofort auf um auch Pepper gebührend zu empfangen - verteilten sie sich um sie herum. Pepper lächelte Steve und Loki fröhlich an, während Tony verschmitzt grinste und selbst Bruce warf ihnen einen neugierigen Blick zu. Natürlich setzte Tony sich auf Lokis andere Seite. Steve war schon ziemlich erstaunt darüber, wie lange sie es zurückhielten und sich über andere Themen unterhielten. Doch natürlich würde irgendeiner von ihnen das Thema ansprechen. Es erstaunte ihn lediglich, wer es war. „Du hättest mir wirklich sagen können, dass meine Verkupplungsversuche keine Chance haben, weil ich dauernd das falsche Geschlecht anschleppe.“, brach Natascha schließlich als erstes das Schwiegen dieses Thema betreffend und fixierte Steve. „Es wäre wirklich hilfreich gewesen zu wissen, dass du auf Männer stehst.“, beschwerte sie sich weiter. Sofort richtete sich die ganze Aufmerksamkeit auf Steve und der Soldat konnte sehen, wie Tony die Lippen aufeinanderpresste und offenbar versuchte die unzähligen Kommentare, die er ohne Zweifel hatte, nicht aus sich hervorsprudeln zu lassen. Aus Erfahrung wusste Steve, dass es nur eine Person auf der Welt gab, die den Milliardär dazu bringen konnte den Mund zu halten. Und die saß auf der anderen Seite neben ihm und benahm sich als einzige nicht seltsam. „Ich… stehe nicht auf Männer.“, antwortete er dann zögerlich und erntete skeptische Blicke. „Wir haben ihn alle nackt gesehen.“, erinnerte Clint ihn vom Herd aus. „Aus der Sache kommst du nicht raus, Stevo.“ Wieso nahm ihr Scharfschütze das überhaupt so gut auf? Sollte er nicht mit Pfeilen bewaffnet versuchen den Asgardier dazu zu bringen Steve in Ruhe zu lassen? Wäre das nicht eine passende Reaktion? Der Soldat gab zu, dass sich so lange abzuschirmen, vielleicht doch eher eine bescheidene Idee gewesen ist. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und sah kurz zu Loki, der ihn nicht minder skeptisch ansah. „Nein. Ich meine… es sind nicht allgemein Männer. Es ist einfach nur… Loki. Ich denke sein Geschlecht macht da keinen Unterschied.“, erklärte er. „Du brichst mir das Herz, Cap. Soll das etwa heißen, ich hätte trotz allem keine Chance bei dir?“, bohrte Tony noch etwas in dem Thema herum. Irritiert erwiderte Steve den gespielt verletzten Blick. Es wirkte ziemlich surreal wie der Milliardär ihn anflirtete nachdem er die ganze Zeit wegen Loki so eifersüchtig auf ihn gewesen war. „Was ist mit dir? Wie ist das überhaupt auf Asgard? Sind gleichgeschlechtliche Beziehungen normal?“, fragte Tony neugierig weiter. „Auf Asgard ist jedem selbst überlassen mit wem er sein Leben verbringt.“, antwortete Loki nebensächlich und fast desinteressiert „Das heißt also, bei dir hätte ich Chancen?“, hakte Tony nach und beugte sich mit einem verschmitzten Grinsen dem Asgardier entgegen. Bei Steve gingen sofort sämtliche Alarmsirenen los. Ohne auch nur darüber nachzudenken, griff er sofort um Lokis Taille und zog ihn näher an sich heran und von Tony weg. Ein deutlich gereizter Blick fiel direkt auf den Milliardär, der nur weiter grinste. Der Soldat hörte ein unterdrücktes Lachen irgendwo neben sich. Es konnte nur Clint sein. Doch das war ihm im Moment egal. „Markierst du da gerade dein Revier?“, sprach Tony weiter und lehnte sich wieder zurück. „Keine Sorge. Nicht dass ich Probleme mit einem Dreier hätte, aber ich befürchte Pepper ist da etwas altmodisch. Allein dafür, dass ich das gesagt habe, überlegt sie wahrscheinlich schon, wie sie mich am besten bestraft.“ Er sah über seine Schulter, wo Pepper ruhig dasaß und auf ihrem Handy herumtippte, als würde sie das alles nicht im Geringsten interessieren. „Ich denke, die Lady Virginia weiß, wann sie dich einfach nur auslachen oder ignorieren muss.“, entgegnete Loki deutlich amüsiert. Er lehnte sich gegen den Soldaten und schien sich nicht an dessen besitzergreifenden Verhalten zu stören. „Du machst dich gerade nicht unattraktiver.“, flirtete Tony zurück, stieß neckisch mit einem Bein gegen Lokis und wollte sich schon wieder vorbeugen, als Pepper in seinen Nacken griff und ihn zurückzog, ohne auch nur von ihrem Handy aufzusehen. „Hör auf Steve zu reizen.“, verlangte sie und legte ihr Handy dann weg, bevor sie sich auf dem Hocker in seine Richtung drehte und Steve ansah. „Ich habe vorhin in der Post die offizielle Einladung für die jährliche Benevizgala in der Galerie erhalten. Du hast diesmal auch eine bekommen. Wollen wir trotzdem unser gegenseitiges Plus One sein?“, fragte sie. „Gerne.“, antwortete Steve. Pepper nahm ihn dauernd zu solchen Veranstaltungen mit. Tony hatte meist keine Lust sich mit lauter Leuten über Kunst zu unterhalten, von der er eh nichts verstand und für die er sich auch nicht interessierte. „Klasse.“, freute sie sich und griff wieder nach ihrem Handy, als es vibrierte. „Sollte ich jetzt beleidigt sein?“, fragte Tony skeptisch und sah Steve an. „Wir wissen alle, dass du froh bist, dass Steve dir das abnimmt.“, kam es von Clint, der sich nun umdrehte und Steve und Loki als erstes jeweils einen vollbeladenen Teller hinstellte. „Du auf einer Kunstveranstaltung bist kaum mehr als eine Peinlichkeit für Pepper.“ „Ich bin witzig und charmant.“, berichtigte der Milliardär. „Herablassend und ignorant, trifft es eher.“, mischte Natascha sich ein und stellte jeweils eine Tasse heißen Kakao zu den beiden Tellern, während der Scharfschütze das Essen weiter austeilte. „Hör auf Nat. Sie hat recht.“, bestätigte Pepper beim Aufstehen. „Tut mir leid, aber ich muss kurz das hier erledigen. Dauert nur eine Sekunde.“, entschuldigte sie sich und wedelte mit ihrem Handy herum, bevor sie sich weiter in den Wohnraum hinein von ihnen entfernte. Tony sah ihr nach, doch kaum, dass sie außer Hörweite war, drehte er sich wieder zu Steve und Loki „Okay, bevor ich platze: Wenn ihr das Abendessen auch ignoriert hättet, wäre ich mit einem Feuerlöscher dazwischengegangen. Was ist eigentlich mit dem Fahrstuhl? Reicht es ihn zu desinfizieren oder sollte ich den gleich verbrennen? Und wie war der Sex, Steve? Göttlich? Und war das der ganze Grund weshalb du dich die letzten Wochen so seltsam aufgeführt hast? Weil deine Hose zu eng war? Da hat sich wohl ganz schön was angestaut, wie? Vielleicht solltet ihr bei der Gelegenheit auch erklären wie lange ihr ohne Sauerstoff auskommt. Nicht dass einer von uns versucht euch vorm Erstickungstod zu bewahren, wenn ihr minutenlang aneinander festklebt und am Ende stellt sich heraus, dass ihr beide noch lägst nicht an euren Grenzen wart. Könnte peinlich werden. Für alle Beteiligten.“, ratterte er ohne Punkt und Komma herunter immer wieder mit einem Blick in Richtung seiner Freundin. Dann drehte diese sich um und kehrte ihnen den Rücken zu. Sie entfernte sich noch ein paar Schritte weiter weg von ihnen. Steve war bereits dabei zu verglühen. Er hatte gewusst, dass das so kommen würde. Es war erstaunlich, dass es so lange gedauert hatte. „Clint, jetzt, bevor sie wieder hersieht.“, verlangte er und gestikulierte zu einem der Küchenschränke über der Spüle. Sofort öffnete der Scharfschütze grinsend den Schrank, holte eine orangene Tube hervor und warf sie Tony zu, der sie etwas ungeschickt auffing. „Wenn ihr mehr braucht, sagt Bescheid.“ Mit diesen Worten überreichte Tony breit grinsend die Tube an Loki, der sie ohne zu zögern entgegennahm. Steve konnte problemlos lesen was darauf stand. Am liebsten wäre er im Boden versunken. Stattdessen beugte er seinen Kopf nach vorne, legte seine Stirn auf Lokis Hinterkopf ab und versteckte sein rotglühendes Gesicht in den dunklen Strähnen vor sich. Er hörte ein leises Lachen von Clint. „Gleitgel.“, las Loki vor und sah wieder auf und Tony an. „Soll heißen, es sei denn ihr steht darauf, wenn es brennt.“, kommentierte der Milliardär weiter. Seiner Stimme war deutlich anzuhören, dass er sich zusammenriss um nicht loszulachen. Einen Moment passierte nichts weiter und Steve versuchte sein Schamgefühl unter Kontrolle zu bekommen. „Eine persönliche Empfehlung?“, fragte Loki dann. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Offenbar war dem Asgardier nicht im Geringsten unangenehm, was hier passierte. Oder zumindest zeigte er es nicht. „Natürlich. Ich kann definitiv behaupten dieses Produkt zu Genüge erprobt zu haben.“, antwortete der Milliardär. „Es bietet langanhaltenden Spaß.“ Aus den Augenwinkeln sah Steve wie Loki die Tube wieder auf dem Tresen abstellte. „Ich bin… gerührt, wie du dich um unser Wohlergehen sorgst.“, ergriff er wieder das Wort. „Dafür sind Freunde schließlich da. Nicht wahr, Steve?“, sprach Tony den Soldaten schließlich direkt an. Dieser fühlte sich als müssten seine Ohren neonrot leuchten. Er hatte gewusst, dass an den Sticheleien kein Weg vorbeiführte. Es würde sich legen, aber bis dahin würden Tony und Clint das Thema ausschlachten so viel sie konnten. „Ja. Genau hierfür sind Freunde da.“, stimmte der Soldat säuerlich zu und richtete sich wieder auf. Er sah Tony ihn mit geradezu leuchtenden Augen ansehen. Er war offensichtlich gerade in Begriff erneut das Wort zu ergreifen, als Clint plötzlich blitzschnell nach dem Gleitgel griff und es wieder im Schrank verschwinden ließ, bevor er sich, mit einem breiten Grinsen, wieder dem Essen zuwandte, als wäre nichts passiert. Alarmiert sah Tony zur Seite. Steve folgte dem Blick und sah Pepper mit dem Blick weiterhin auf ihr Display schauend wieder zurückkommen. Sofort drehte der Milliardär sich seinem Essen zu als wäre nichts gewesen. Steve wusste, dass er glühte. Loki drehte sich in seinen Armen ebenfalls dem Tresen zu und widerwillig lockerte der Soldat seinen Griff um dessen Taille, sodass er aufrecht sitzen konnte. Es fiel ihm leichter, jetzt wo Tonys Aufmerksamkeit nicht mehr auf dem Asgardier lag. Ein Lächeln lag auf Lokis Lippen. Er schien über die Bemerkungen nicht einmal ansatzweise aufgebracht. Anscheinend amüsierte es ihn. Als Steve sich schließlich ebenfalls gerade an den Tresen setzte und seinem Essen zuwandte, bemerkte er Clint ihn anstarren. Er saß auf einem Hocker auf der anderen Seite des Tresens und aß währenddessen. Natascha hatte sich einen zweiten Hocker zu ihm geschoben und lehnte mit dem Rücken gegen die Arbeitsfläche, während sie an ihrem Kakao nippte und ihn ebenfalls ansah. „Das heißt also jetzt, ihr beide seid nun offiziell ein Paar?“, fragte Clint und betrachtete sie beide. „Nun auch von deiner Seite aus?“, richtete er sich gezielt an den Asgardier. „So ist es.“, bestätigte Loki zwischen zwei Bissen. Steves Herzschlag beschleunigte sich, als er das hörte. Sie hatten das zwar ziemlich klargestellt diesmal, aber das nun aus Lokis Mund zu hören, löste deutlich mehr Freude in ihm aus, als er erwartet hätte. Am liebsten hätte er sich zu ihm gedreht und ihn direkt vor allen anderen zu Boden geknutscht. Dann trat Pepper wieder in Erscheinung. „Es ist so schade, dass wir dich nicht mitnehmen können, Loki. Du wärst begeistert.“, sagte sie und legte ihr Handy auf dem Tresen ab, während sie sich hinsetzte. „Wir müssen irgendeinen Weg finden dich hier gefahrlos rauszubringen.“ Überrascht sah der Außerirdische auf und in ihre Richtung. Tony schob sich eine volle Gabel in den Mund. „SHIELD beobachtet uns auf Schritt und Tritt. Nicht zu vergessen unseren Freund beim Militär. Soviel ich weiß, versucht er dich degradieren zu lassen. Die Sache mit dem Hochverrat ist ja gescheitert.“, sagte er kaum verständlich zwischen der Nahrung in seinem Mund zu Steve. „Nun, Captain America wegen Hochverrats anzuklagen würde definitiv nicht ruhig vonstattengehen. An deren Stelle würde ich auch versuchen nicht in jeder Zeitung drucken zu lassen, wie leicht es für uns gewesen ist ihnen einen Gefangenen zu entwenden.“, kommentierte Natascha und grinste. „Aus dem Grund, wird auch keine Degradierung stattfinden.“ Sie sah Steve kurz an, bevor sie dann wieder in die Runde sah. Er wusste davon. James hatte ihm davon erzählt und vorgewarnt. Aber es war nie etwas passiert. Wenn er ehrlich war, hatte ihn das gewundert. Jedoch war es natürlich nachvollziehbar, wenn publik würde, dass die Avengers es geschafft hatten den gesamten Stützpunkt lahmzulegen und jemand derart streng und gut gesicherten wie Loki da rauszuholen, würde das ein ziemlich schlechtes Licht auf das Militär werfen. „Aber Tony hat recht. Hawthorne hat Einfluss und Leute. Wenn Loki auch nur einen Fuß aus dem Privatbereich des Towers setzt, wird er da sein.“ „Vergesst SHIELD nicht. Der Teil, der Fury gegenüber loyal ist, wird kein Problem sein. Aber der Rest wird auch nur auf eine Chance lauern.“, fügte Clint hinzu. „Du glaubst wirklich Fury ist kein Problem?“, meldete sich Bruce nun das erste Mal zu Wort. „Wir denken Fury ist sehr daran gelegen es sich nicht mit Thor und erst recht nicht mit ganz Asgard zu verscherzen.“, antwortete ihm Natascha. „Ihr würdet es zulassen, dass ich den Tower verlasse?“, fragte Loki ungläubig dazwischen und starrte Pepper, dann die beiden Agenten und schließlich Bruce und dann Tony an. „Dein Ernst?“, lachte Clint auf. „Sieht nicht so aus, als bräuchtest du irgendeine Art von Erlaubnis um abzuhauen.“ Auch Steve war etwas irritiert. Keiner von ihnen hatte die Möglichkeit ihn davon abzuhalten sich hier herauszuteleportieren, wenn er das wollte. Das hatte nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob sie es zulassen würden. Eher damit, dass Loki offenbar ihre Wünsche respektierte. „Wir finden einen Weg ohne, dass du Aufmerksamkeit auf dich ziehst. Versprochen.“, versicherte der Milliardär ihm dann und klopfte ihm zuversichtlich auf die Schulter. Etwas unschlüssig sah der Asgardier Tony an. „Nun, ich hätte eine relativ leichte Lösung dafür.“ Ohne weiter zu zögern stand er vom Hocker auf und trat ein paar Schritt von der Gruppe weg. Verwirrt, aber sehr neugierig wandten alle Anwesenden sich ihm direkt zu. Plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung stand an Lokis Stelle eine schlanke junge Frau, mit langen blonden Haaren und strahlend blauen Augen. Ihr Teint war leicht gebräunt und sie war ein wenig kleiner als der Asgardier. Das einzige, das sie mit dem Asgardier gemeinsam hatte, war die Kleidung, die sich ihrer Größe zwar angepasst, aber nicht geändert hatte. Steve holte Luft, wusste aber nicht, was er sagen wollte. „Jarvis? Was siehst du?“, fragte Tony dann in die Stille hinein ohne seinen Blick auch nur für eine Sekunde abzuwenden. „Meine Diagnosen schließen einen Fehler aus, aber ich registriere an Mr. Odinsons Stelle eine junge Frau. Ist das korrekt, Sir?“, fragte die KI. „Jup.“, bestätigte Tony. „Das ist erstaunlich.“, kommentierte er dann weiter und stand von seinem Hocker auf. Er stellte sich direkt vor die Frau und musterte sie eingehend. Sie war immer noch ein kleines Stückchen größer als er. „Ich kann nichts Seltsames entdecken. Wie machst du das?“ Ein Lächeln breitete sich auf den roten Lippen aus. „Nichts weiter als eine Illusion“, antwortete die junge Frau mit Lokis Stimme, was den Milliardär etwas zurückzucken ließ. Das passte irgendwie so gar nicht. Sie sah so zart und lieblich aus. Eine unglaubliche Schönheit. Steve zog die Augenbrauen zusammen, als er die Stimme vergeblich mit der jetzigen Erscheinung irgendwie in seinem Kopf zusammenbringen wollte. Als Tony anfing Loki zu betatschen, stand er schließlich auf. „Lass das.“, verlangte er und zog die Blondine an sich. Es war erstaunlich wie unterschiedlich sich das anfühlte. Blonde Haare fielen ihm ins Blickfeld und es fühlte sich irgendwie falsch an. „Ich wollte doch nur…“, fing der Milliardär an und sah etwas hilflos zwischen ihm und Loki hin und her. „Er fühlt sich sogar weich an.“, sagte er dann und drehte sich zu den anderen um. Bruce schien schon wieder kurz davor zu sein etwas fallen zu lassen. Clint und Natascha sahen äußerst skeptisch in ihre Richtung und Pepper lächelte erfreut. „Das ist lediglich eine Illusion, die deinem Verstand vorgaukelt es müsste sich so anfühlen, weil deine Augen es dir sagen.“, ergriff Loki nun wieder das Wort. Doch nun war seine Stimme anders. Weicher, sanfter, passender zu seiner momentanen Gestalt. Irgendetwas aus der Richtung des Tresens klirrte, doch Steve war zu beschäftigt damit die junge Frau in seinen Armen anzustarren. Jetzt wo Lokis Stimme weg war, erschien es ihm wirklich, als hätte er jemand völlig anderes im Arm. Ein verschmitztes Lächeln trat auf die sonst so blassen nun roten Lippen, als die Frau ihren Kopf zu ihm drehte und ihm direkt in die Augen sah. Sie waren von einem starken Blau mit mehreren Nuancen. Von außen nach innen heller werdend. Selbst das Muster darin war anders. Das waren nicht Lokis Augen. Nicht mal ansatzweise. Steve spürte das Verlangen etwas Distanz zwischen sich und die junge Frau zu bringen. Aber das würde bedeuten, dass Tony wahrscheinlich gleich wieder anfangen würde an ihr – ihm? – herumzupieksen. Das war auch nicht akzeptabel! Denn so wenig diese Person aussah wie Loki, sie war Loki. Und er hatte selbst gesagt, dass er ihm gehören wollte. „Also, und ich spreche jetzt nur rein hypothetisch, denn ich glaube, wenn ich das wirklich tun würde, würde Steve mich erschlagen-“, ergriff Tony wieder das Wort und dem Soldaten gefiel es ganz und gar nicht, wie er diese Illusion von oben bis unten musterte. „- wenn ich dir an die Brüste fassen würde-“ Er sah kurz zu Steve. Anscheinend wollte er sicherstellen, dass sein Freund nicht doch bereits ausholte. „- was würde ich dann fühlen und sehen?“ „Tony…“, kam es genervt von Pepper und Steve sah, wie sie sich mit der Hand über das Gesicht fuhr. Clint lachte auf, bevor Natascha ihm in die Seite boxte und ihn so zum Schweigen brachte. Bruce schien in einer Starre gefangen. Jemand sollte ihm die Tasse aus der Hand nehmen. „Nun, du würdest sehen, was du erwartest zu sehen.“ Mit diesen Worten nahm Loki ohne Vorwarnung Steves Hand und legte sie sich an eine Brust. Völlig erstarrt nun selbst, sah Steve die junge Frau mit aufgerissenen Augen an. Er spürte, wie er in Sekundenschnelle wieder leuchtend rot wurde. Loki selbst schien die Situation äußerst amüsant zu finden, wenn das Grinsen ein Indikator dafür war. „Was spürst du?“, hauchte er ihm mit seiner falschen Stimme entgegen. Völlig verunsichert sah Steve von diesen falschen Augen zu seiner Hand, die sich um eine wohlgeformte Brust schmiegte und dort von einer zarten Frauenhand gegengedrückt wurde. Er brachte keinen Ton heraus. Dann legte Loki seine andere Hand an Steves Augen. „Schließe sie. Lass dich nicht von dem, was du siehst verwirren. Versuche es zu fühlen.“ Also schloss er seine Augen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er spürte Loki sich etwas näher an ihn drücken und je länger er nichts sah, desto mehr erkannte er den Körper neben sich wieder. Lokis Geruch war noch immer da, wo er hingehörte. Unverkennbar und betörend. Die weichen Kurven seiner Illusion schienen plötzlich wie weggeblasen und er spürte die harten Kanten seines weiterhin viel zu dünnen Körpers. Selbst an seiner Hand, war auf einmal keine weibliche Brust mehr, er spürte Lokis flache Brust, von dem Stoff seiner Tunika bedeckt. Er tastete etwas weiter und drückte leicht dagegen. Es war alles dort, wo er es erwartete. Und nichts war dort, wo er es nicht erwartete. Es war wieder Loki. Sein Loki. Er spürte die dunklen Haare in seinem Gesicht und die schlanken Finger in seinem Nacken. Als ihre Lippen sich trafen, war diese andere Gestalt komplett vergessen. „Wow, nehmt euch ein Zimmer!“, rief Clint auf einmal dazwischen. Steve ignorierte ihn und schlang seinen freien Arm um die Taille des anderen Mannes, zog ihn näher an sich heran. „Ich kann echt nichts entdecken.“, riss ihn dann Tony Stimme fast direkt neben seinem Ohr wieder zurück in die Wirklichkeit. Er öffnete die Augen und sah blau. Es hätte grün sein müssen. Fast zuckte er zurück bei dem Anblick. Irritiert sah er das weiche Gesicht nur wenige Millimeter von sich entfernt an. Blaue Augen musterten ihn. Ein schelmisches Grinsen hatte sich auf die roten Lippen gelegt, während Loki sich etwas von ihm weglehnte. „Und?“, wollte er mit dieser unpassenden femininen Stimme wissen. Ruckartig zog Steve die Hand von der Brust weg. Der Kuss hatte sich echt angefühlt. Doch wie er nun die Augen geöffnet hatte, fühlte es sich an, als hätte er Loki hintergangen. Mit einer Blondine, die er zuvor noch nie im Leben gesehen hatte. Dabei war er es gewesen, der noch vor wenigen Stunden klargemacht hatte, dass er eine feste Partnerschaft wollte. Exklusiv. Nur sie beide. Er wusste, dass das Blödsinn war. Es war Loki gewesen. Auch wenn er in einer anderen Gestalt in Erscheinung getreten war. Es war Loki gewesen! Es fühlte sich nur im Nachhinein nicht mehr so an. Es fühlte sich falsch an. Er löste auch seinen zweiten Arm nun von der jungen Frau. „Also?“, war es wieder Tony, der ihn aus den Gedanken riss. Neugierig sah er ihn an. „Wenn ich nicht anfassen darf, musst du mir sagen, wie es war!“, verlangte er. Pepper machte erneut ein genervtes Geräusch. Clint versuchte weiterhin verzweifelt einen Lachanfall zu unterdrücken. Immer noch, vielleicht auch schon wieder, Steve konnte es nicht genau unterscheiden, knallrot, schloss er kurz die Augen und legte einer Hand über sein Gesicht. Es fühlte sich an, als würde er kochen. „Hat zwischendurch ausgesehen, als wolltest du ihr, ihm, wie auch immer, die Brüste zerquetschen.“, sprach Tony dann weiter. Es half Steve nicht wirklich sich wieder zu fassen. Er hörte, wie Clint den Kampf um Selbstbeherrschung verlor und losprustete. Natascha saß nun neben Bruce, der leicht rötlich im Gesicht wirkte. Seine Tasse stand bei Natascha auf dem Tresen. Pepper lächelte ihm inzwischen mitleidig zu. „Können wir das bitte sein lassen?“, fragte Steve und wusste mit einem Blick auf den Milliardär, dass der noch lägst nicht fertig war. „Natürlich.“, antwortete Pepper aber sofort. Sie stand von ihrem Hocker nun auf und kam ebenfalls zu ihnen. „Ich denke, alles andere können Tony und Loki auch durchaus besprechen, während sie im Workshop basteln. Nicht wahr?“, fragte sie an Tony gewandt. „Spielverderberin.“, kommentierte Angesprochener, drückte ihr aber dennoch direkt einen Kuss auf die Lippen, als sie nahe genug gekommen war. Pepper ergriff Lokis Hände und betrachtete ihn. „Überzeugend. Kannst du das länger aufrechterhalten?“ „Illusionen sind äußerst leichte Zauber. Ich kann diese Gestalt beliebig lang annehmen.“, informierte er sie. „Dann können wir dir jetzt wirklich alles zeigen.“, sagte sie begeistert und grinste ihn an. Sie wandte sich an Steve. „Ich weiß schon genau, wo wir morgen mit ihm hingehen!“ „Hey, morgen wollten wir an den Waffensystemen von War Machine arbeiten!“, beschwerte sich Tony. „Du solltest dich lieber daran gewöhnen Loki deutlich seltener für dich zu haben.“, erwiderte Pepper scharf. „Steve wird wohl kaum einsehen ihre Beziehung deinen Basteleien unterzuordnen.“ „Okay, okay.“, gab sich der Milliardär geschlagen und beäugte Lokis weibliche Form erneut. „Du kannst immer das gleiche Aussehen annehmen, oder?“ „Natürlich.“, bestätigte Loki. „Dann wäre dieses Aussehen vielleicht gar keine schlechte Wahl. Es ist ziemlich das genaue Gegenteil von deinem eigenen und eine Frau an Steves Seite zieht weniger kritische Aufmerksamkeit auf sich. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich zu gerne die Reaktion auf Captain Americas Coming Out sehen würde.“, grinste der Milliardär. „Aber wir sollten wirklich allzu viel negative Aufmerksamkeit vermeiden.“, seufzte er. „Dann sollten wir dir eine Art Hintergrund geben. Wenn du mit Steve gesehen wirst, ist die ganze Presse voll mit Bildern von dir und ich wette SHIELD wird versuchen was über dich herauszufinden. Spätestens dann sollte es nicht so aussehen, als wärst du vom Himmel gefallen.“, überlegte er laut. „Jarvis, was ist momentan der häufigste Mädchenname in den USA?“ „Momentan ist Emma auf Platz eins, Sir.“, antwortete die KI. „Dann herzlichen Glückwunsch, Steve.“, wandte er sich an seinen Freund. „Captain Americas Freundin heißt ab sofort Emma Jenkins.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)