Wisteriabloosoms above golden scars von YoungMasterWei ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Als Wei Ying am folgenden Morgen zu sich kam und die beständige Wärme wahrnahm, die ihn umgab, konnte er einzig ein zufriedenes Brummen von sich geben, worauf er sich inniger gegen den soliden Körper neben ihm kuschelte.   Eine Hand strich über seine Wange und er schmiegte sich dieser etwas mehr entgegen.   „Lan Zhan, du bist noch hier?“, murmelte er verschlafen, dem ein sanftes „Mn.“ als Antwort folgte.   „Keine wichtigen Aufgaben zu erfüllen für den großen HanGuang-Jun?“   „Ein paar.“, erwiderte dieser und Wei Ying seufzte unglücklich über die Aussicht, den Tag wohl wieder ohne ihn verbringen zu müssen.   Lan Zhan forderte ihn mit einer Hand unter seinem Kinn auf ihn anzusehen, auf das er ihm einen liebevollen Kuss auf die leicht schmollenden Lippen setzte. „Dies war eine davon.“, wisperte dieser, dass Wei Ying einem Moment brauchte dem zu folgen. Dann aber verstehend schmunzelte.   „Und die anderen?“ Lan Zhans Finger strichen leicht über seine bloße Brust, glitten in einer verstohlenen Geste über einen seiner Nippel.   „Noch wichtiger.“, raunte dieser darauf dunkel in sein Ohr, dass es ihm ein wohliges Zittern bescherte.   „Hört sich nach einer Menge Arbeit an.“, stöhnte er unter den agilen Fingern seines Jade Prinzen.   Er könnte sich wirklich daran gewöhnen, jeden Morgen so zu beginnen.       Es war Mittag geworden, als sie die Jingshi verließen und Wei Ying das breite Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht weichen wollte.   Lan Zhan hatte sich auf gemacht ihnen etwas zu Essen zu bringen, bevor er sich zu seinem Onkel begeben wollte, um mit diesem zu sprechen, dass er die Zeit über ein wenig unter einem der alten Bäume der Residenz lümmelte und ein entspanntes Lied auf seiner Dizi spielte.   Er erblickte den lilafarbenen Stoff von Jiang Chengs Robe und hielt in seinem Musizieren inne.   Dessen Gesichtsausdruck, als sich ihre Blicke trafen, war ein mürrischer Mix aus Unsicherheit und Frust.   Zuerst sah es so aus, als würde dieser doch nur einfach weitergehen wollen, dann schien ihn irgendetwas wieder davon abzubringen und er lenkte seine Schritte auf ihn zu.   Wei Ying lächelte sacht.   Er hatte keine Ahnung was gerade in Jiang Cheng vorging.   „Hast du den Lotus See schon gesehen?“, fragte dieser steif und ohne Vorrede. Eine Art von Friedensangebot, wie es für Jiang Cheng recht üblich war. Früher schon.   Wei Yings Lächeln wurde wärmer.   „Habe ich. Ich hörte ebenso, dass du geholfen hast ihn anzulegen.“ Jiang Cheng murrte kurz zur Bestätigung und setzte sich schließlich neben ihn in den Schatten.   „Dein liebeskranker Freund bestand darauf hier Lotus ziehen zu wollen. Der Grund dafür war mehr als offensichtlich.“ Wei Ying hörte das Sticheln sehr wohl heraus und schnaufte darauf trotzig.   „Es ist ein Wunder in sich, dass er so für mich fühlt. Wie hätte ich so dreist sein können es einfach anzunehmen?“, rechtfertigte er sich, was Jiang Cheng ungläubig den Kopf schütteln ließ.   „Du willst mich wohl verarschen? Würde es ein Gesicht zu dem Wort „dreist“ geben, dann wäre es das deine! Außerdem war es für jeden anderen nicht zu übersehen. All die schmachtenden Blicke und das unnötige Aneinandergeklebe. Wie kannst du nicht mitbekommen haben, dass er es nur bei dir in so einem unmöglich schamlosen Maße zulässt? Und noch etwas. Was hast du mit Jin Ling angestellt? Als ich ihn heute Morgen zu Gesicht bekam, hatte er beinahe dasselbe alberne Grinsen im Gesicht wie du.“   Wei Ying schaute mit geschürzten Lippen und vor der Brust verschränkten Armen zur Seite weg.   „Du gönnst mir nur einfach nicht, dass ich jemanden so unbeschreiblich großartigen gefunden habe, wie Lan Zhan. Oh, und das bezieht sich natürlich auch auf seine Künste im Bett. “ Dann grinste er wohl in genau derselben Weise, wie es Jiang Cheng gerade gemeint hatte. „Ich habe unserem Neffen nur etwas von meiner unendlichen Weisheit zukommen lassen, der Rest war an ihm. Er ist schließlich alt genug und ich denke bei SiZhui in recht guten Händen.“ Er lachte etwas anzüglich über die Zweideutigkeit seiner Bemerkung. „Ein weiteres Opfer des Charmes eines außergewöhnlichen Lans.“   Ein Blick auf seinen Bruder, dessen Gesicht deutlich an Farbe gewonnen hatte und Wei Ying überkam der Impuls diesen weiter aufziehen zu wollen, doch nahm ihm Jiang Cheng das Wort.   „An deine Schamlosigkeit kommt glücklicherweise keiner von uns heran! Hätte ZeWu-Jun letzte Nacht nicht einen Lautlos-Zauber angewandt und ein Siegel über die Jingshi gelegt, hätte die gesamte, verdammte Wolkenschlucht euch hören müssen!“, zischte Jiang Cheng peinlich berührt, was Wei Ying kurzerhand in seinem angesetzten Nonsens inne halten ließ.   Es war Jiang Cheng anzusehen, dass er es erneut nicht glauben konnte, dass er über seinen empörten Hinweis nicht einmal ansatzweise Verlegenheit zeigte.   Aber warum sollte er auch. Wenn es etwas in ihm aufbrachte dann ein süffisantes Grinsen.   „Wie kommt es das du um solch eine Zeit noch mit ZeWu-Jun unterwegs warst Jiang Cheng? Etwa ein romantischer Spaziergang im Mondschein?“   Dieser senkte auf seine Frage denn Kopf, verbunden mit einem knurrigen „Das geht dich gar nichts an.“ was Wei Ying mit einem Seufzen quittierte dem Ergebenheit inne wohnte.   „Du musst mir nichts darüber erzählen, aber solltest du wen zum Reden brauchen, höre ich dir zu.“   Es blieb darauf eine Weile still zwischen ihnen, was Wei Ying annehmen ließ, dass sein Bruder dieses Thema bereits wieder abgetan hatte.   „Ich hab keine Ahnung was ich tun soll.“, murmelte dieser dann schließlich leise, das, hätte er nicht neben ihm gesessen er ihn überhört hätte.   „Magst du ihn?“ Erneut blieb es einen Moment still.   „Vielleicht…“ Unsicherheit und Jiang Cheng waren etwas das nicht zusammenpasste, doch es zeigte auch, dass dieser wirklich mit seinen Emotionen überfordert schien.   „Er scheint dich ebenso zu mögen.“, brachte er seine Beobachtung zum Ausdruck, doch sein Bruder schüttelte wieder den Kopf.   „Selbst, wenn. Was hätte ich ihm schon zu bieten? Du weißt ich war noch nie gut in diesen Dingen. Daran hat sich auch über die letzten Jahre nichts geändert. Mein Temperament. Mein Starrsinn. Mein Stolz.“ Jiang Cheng raunte unglücklich. „Ich würde es bei Zeiten ruinieren.“   Wei Ying schaute sich seinen geknickten Bruder eingehender an.   „Ich denke du bist zu streng mit dir A-Cheng, das dir gar nicht auffällt, dass du dich bereits in einem positiven Wandel befindest. Und was auch immer der Grund dafür sein mag, ich sehe dir an, das es dir gut tut.“ Er klopfte seinem Bruder ermutigend auf die Schulter.   „Ich glaube ihr hättet beide etwas davon dem Ganzen eine Chance zu geben.“ Jiang Cheng lachte auf seinen Rat leise auf.   Nicht bitter. Eher ungläubig.   „Seit wann bist du Experte in solchen Belangen?“ Wei Ying legte seinen Arm über dessen Schulter, so wie er es früher immer getan hatte, wenn diesem etwas zu sehr beschäftigt hatte und er ihn wissen lassen wollte, dass er für ihn da war. Und zu seiner Erleichterung ließ dieser es auch ohne Widerwillen zu.   „Bin ich nicht. Aber ich weiß, dass es lohnenswerter sein kann etwas gewagt zu haben, als sich vor etwas zu fürchten. Überlege dir, ob du es nicht irgendwann bereuen würdest es unversucht gelassen zu haben. Denn manche Dinge werden nicht zu einem zurückkommen.“   Das war etwas, das sie beide gut genug wussten.   „Wenn man vom Teufel spricht.“ Jiang Cheng folgte seinem Blick auf diese Bemerkung und verspannte sich ein wenig, war Lan Zhan in Begleitung seines Bruders.   „Du packst das A-Cheng.“, flüsterte er ihm noch zu, bevor er aufsprang und den beiden ein Stück entgegen kam.   Er nahm Lan Zhan etwas von ihrem Mittagessen ab und ließ Lan Huan wissen, das sich sein Bruder etwas niedergeschlagen fühlte, auf das dieser eine besorgte Miene aufsetzte, bevor er zu Jiang Cheng hinüber ging.   Wei Ying zwinkerte diesem noch schelmisch zu, auf das jener ihn mit einem mürrischen Blick bedachte, bevor Lan Huan ihn auch schon erreicht hatte.   „Ich denke, wir sollten die zwei nicht stören.“, ließ er Lan Zhan wissen, der dies mit einem simplen „Mn.“ akzeptierte und sie sich in die Jingshi zurückzogen.       Wei Ying wusste, dass es untersagt war während des Essens zu sprechen, doch war er halt noch nie gut darin sich an Regeln zu halten.   „Hey Lan Zhan, wir sollten uns noch bei deinem Bruder bedanken.“, merkte er beiläufig an und stopfte sich noch etwas mehr Reis in den Mund.   Lan Zhan sagte nichts, schaute ihn aber mit einem fragenden Blick an.   Wei Ying grinste darüber, dessen Neugier geweckt zu haben.   „Jiang Cheng meinte, wir wären recht laut gewesen letzte Nacht.“ Lan Zhans Essstäbchen hielten auf halben Wege zu seinem Mund inne und sein Gesicht wurde etwas blass.   Wei Ying biss sich auf seine Unterlippe, um nicht einfach loszulachen und lehnte sich etwas über den Tisch.   „Dein Bruder war so umsichtig einen Lautlos-Zauber anzuwenden. Auch wenn es mich wirklich nicht stört, wenn jeder weiß, wie gut der Sex mit HanGuang-Jun ist.“   „Wei Ying!“   Er ignorierte diese Zurechtweisung mühelos und raunte stattdessen versonnen, als er sich ein paar Details der vergangenen Nacht noch einmal durch den Kopf gehen ließ.   „Ich mochte es wirklich, wie du mich berührt hast. Deine Finger sind so geschickt. Wie zu erwarten von einem so talentierten Guqin Meister.“ Seine Stimme hatte einen sinnlichen Ton angenommen, während er Lan Zhan tief in die dunklen Augen schaute.   „Mochtest du unsere gemeinsame Komposition nicht ebenso? Du hast eine wirklich erotische Stimme, wenn du dich mit deinem Verlangen nicht zurückhältst, Lan Zhan. Sie vibrierte durch meinen ganzen Körper, das mir allein bei dem Gedanken daran schon wieder ganz warm wird.“ Wei Ying legte seinen Kopf etwas seitlich im Wissen, das Lan Zhan das dunkle, besitzanzeigende Mal, dass er an seinem Hals hinterlassen hatte, somit gut sehen konnte. Dann zog er sich den Stoff seiner Robe etwas lockerer, und fächerte sich mit einer Hand demonstrativ Luft zu.   „Siehst du was du mit mir anstellst? Zu schade, dass dich nach dem Essen wieder die Pflicht ruft.“, meinte er mit einem etwas zu tiefen Seufzen und streckte sich nach hinten aus, wo er seine Augen schloss und abermals einen mitleidigen Laut von sich gab.   „Ich kann es ja immer noch selbst in die Hand nehmen.“ Besagte Hand streifte nun in einer provokativen Bewegung über seinen Oberkörper, hin zu seiner Schärpe und ein kleines Stück weiter.   Ein kurzes Scharren war zu hören, dass dem zur Seite schieben des Tisches zugeschrieben werden konnte.   Gefolgt von fordernden Lippen auf den Seinen, die ihn siegreich in ihren Kuss schmunzeln ließen, worauf er versuchte Lan Zhan näher zu sich zu ziehen.   Zu Wei Yings Frustration ließ dieser sich nicht darauf ein.   Er war schon im Begriff sich zu beschweren, als Lan Zhan gekonnt eine bläulich schimmernde Symbolabfolge in die Luft zeichnete, bevor er sie an die Decke der Jingshi befehligte. Diese damit effektiv isolierte.   Es war ein vorbeihuschender Gedanke der Wei Ying darauf einkam.   „Lan Zhan, wie ist der Name des Songs? Du hast versprochen es mir zu verraten.“ Dieser küsste daraufhin die Markierung an seinem Hals und flüsterte ihm die wenigen Worte liebevoll ins Ohr, bevor er sich daran machte seinen Körper erneut zum Klingen zu bringen.           Dein Lächeln ist meine Ewigkeit       Der Vollmond und Wein aus Gusu,   Lachen das mit dem Wind durch die Nacht tanzte   Eine Seele gewoben aus furchtloser Unbefangenheit,   wie ein plötzlicher Sommerregen aus einem wolkenlosen Himmelszelt   Nie begegnete mir das Leben mit derartig schamlosen Temperament,   ähnlich einer Melodie die sich in meine Gedanken stahl, um nicht mehr loszulassen.   Ein Herz aus Nebel und Eis, verloren unter der selbstlosen Wärme eines goldenen Schalks   Ist dieses Gefühl etwas, das es festzuhalten lohnt?   Doch da ist niemand der mich zu führen vermag, außer ich selbst   Ich trage das Licht. Ich bin es, der dem Chaos folgt       Unbedarft, wie die ersten Knospen in den Armen des Magnolienbaumes   Ich denke die schönste Form der Liebe, liegt in der Unschuld darin   Lass sie mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings ihre Glieder strecken   Lass sie Bilder in den Himmel zeichnen, von tollkühner Schwertkunst und ungebundener Gewitztheit.   Wenn es der Fügung unterliegt, wirst du das Ziel all meiner Wege sein       Verbunden durch die Werte meines Clans,   zusammen schwören die Welt in den Angeln zu halten   Der unbedarfte Wunsch der Jugend, es richtig machen zu wollen, allein durch ein rechtschaffendes Herz   Doch gleich wie kalt die Wasser fließen, wie alt diese Berufung zwischen gefrorenem Stein,   nichts scheint unmöglich, wenn wir nahe genug beieinander stehen   Den Blick in Richtung Zukunft gerichtet   Wie Laternen die Hoffnungen ins Firmament tragen,   so trage ich die meine in leuchtendem Kampfgeist und den Melodien meiner Ahnen       Rein, wie der erste Schnee über der Wolkenschlucht   Ich denke die schönste Form der Liebe liegt in der Unschuld darin   Lass sie schlafen unter der Einsamkeit des Winters   Lass sie Träumen von wildem Übermut in leuchtenden, braunen Augen   Von neckenden Worten und den Früchten des Sommers   Wenn es die Bestimmung erlaubt, werde ich zurückkommen zu jenen unbeschwerten Tagen       Eine Reise ohne Gewissheit sollte schwerer wiegen,   doch zwei aufrichtige Herzen kennen kein Verzagen   In Eisen versiegelte Missgunst, ist nur das Feuer, das meinen Willen stärkt,   meine Existenz mit unbeirrtem goldenem Licht erfüllen   Heller als es der Übermut eines verblendeten Sonnengottes je vermag   Auch ein Abschied von Dir kann meinen Glauben nicht dimmen,   trage ich dein Lächeln wie ein Versprechen in meiner Brust   Mein innigster Wunsch ist, dich wiederzusehen       ***       Das war es nun also.   Zu dem Songtext am Ende. Nachdem ich mir die drei Varianten des Songs, den Lan Zhan geschrieben haben soll in der Übersetzung durchlas, habe ich festgestellt, dass keiner davon vom Text her zeitlich passt oder andere Faktoren den Sinn des Liedes etwas abschwächen. Das Opening zu Untamed, was ja ihr Song ist, ist ja mehr ein Lied über tiefreichende Freundschaft.   Aber um zu meinem anderen Punkt zurück zu kommen. Wenn Lan Zhan diesen Song geschrieben hat, bevor das mit der XuanWu stattfand, kann es im Text nicht um Geschehnisse gehen die danach passiert sind. Natürlich kann er im Laufe der Zeit den Text abgeändert oder neu geschrieben haben, aber Wei Ying würde dennoch nur die erste Version kennen bzw. wäre es immer noch die erste Version die LZ ihm vorgesungen hat.   Deswegen habe ich mir erlaubt mal selbst etwas zu verfassen, auch um der Story einen runden Abschluss zu geben.     Und falls Ihr noch Interesse habt, hier noch ein paar andere Werke von mir, zu diesem Fandom;     https://www.animexx.de/fanfiction/393545/?js_back=1   https://www.animexx.de/fanfiction/391399/?js_back=1    https://www.animexx.de/fanfiction/391993/?js_back=1      Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)