Seelenqual von Rikarin (Die Suche nach Stärke) ================================================================================ Kapitel 35: Die Kunst der Seelenbefreiung ----------------------------------------- Naruto war froh, dass die Vertrauensfrage unter den Kage damit geklärt war. Er entfernte sich aus der Mitte des Raumes und stellte sich wieder im Schatten abseits hin. Einige Ninjas beäugten ihn merkwürdig, waren aber schon bald auf die anstehende Diskussion der Kage konzentriert. Naruto versank in Gedanken. Weil es für alle das erste Mal gewesen war, dass sie durch das Ninshio verbunden waren, hatte niemand gewusst, wie man seine Gedanken verbarg. Viele Bilder und Gefühle waren unbeabsichtigt offenbart worden. Die Kage fühlten sich zum ersten Mal voreinander emotional entblößt. Egal, was sie jetzt sagten, ihr Gegenüber wusste, was sie meinten. Damit waren tiefe Einblicke in eine Persönlichkeit gegeben worden, die man oft versucht hatte, zu schützen. Auch er hatte durch das Ninsho Einblicke in die Gedanken der Kage erhalten. Er hatte Bruchstücke von Erinnerungen gesehen, die ihm zeigten, welche schwere Entscheidungen ein Kage zum Wohl der Gemeinschaft treffen musste, oft auf Kosten des eigenen Wohls. Dabei hatte er kurz Einsicht in Tsunades Gedankenwelt erhalten. Wenn Sasuke nach Konoha zurückkehrte, war sie gezwungen, ihn zu bestrafen; womöglich sogar mit dem Tod. Er hatte bislang gehofft, dass es vermeidbar war, aber mit dieser neuen Information fragte er sich, ob er Tsunade von Sasukes Wandel erzählen sollte. Was, wenn sie ihm nicht glaubte? Oder schlimmer noch, es keinen Einfluss auf ihre Entscheidung hatte? Letztendlich hatte Sasuke aus freien Stücken dem Dorf den Rücken gekehrt, die Gesetze gebrochen und war trotz mehrfacher Aufforderung nicht zurückgekommen. Als Hokage musste man sich an Regeln halten, sonst würden andere diesen Verstoß als Ausrede für ihre eigenen Verbrechen nutzen. Naruto biss sich auf die Lippen. Er hatte ein Druckmittel und es war nicht seine Position als Jinchuriki. Sein Vater hatte eine Kunst gegen Edo-Tensei entwickelt. Er könnte es nutzen, um Sasuke da rauszuhauen, aber es würde ihn nicht nur vor Tsunade, sondern auch vor den Kage in ein schlechtes Licht rücken. Keiner von ihnen mochte Erpressung. Angesichts der momentanen, internationalen Krisensituation mit so einem selbstsüchtigen, persönlichen Wunsch in die Mitte zu treten und Informationen vorzuenthalten, die das Leben unzähliger Menschen retten könnten…nein, so etwas tat ein zukünftiger Hokage nicht. Er musste darauf vertrauen, dass Sasuke sich selbst retten konnte. Wenn er ebenfalls in diesem Krieg für die Allianz kämpfte, konnten man vielleicht einen Handel oder eine Lockerung der Strafen herausschlagen. Die laute Stimme des Raikage weckte ihn aus den Gedanken. Er bemerkte, wie die anderen Kage ihn anstarrten. Hatte er was verpasst? Tsunade erkannte, dass Naruto nicht viel von der Diskussion mitbekommen hatte und winkte ihn wieder näher. „Naruto, der Raikage will, dass du das Jinchuriki des Achtschwänzigen triffst. Er ist außer dir der einzige Jinchuriki, den die Allianz noch hat. Vor kurzem ist er von Kisame Hoshigaki angegriffen worden, konnte den Angriff aber zurückschlagen.“ Naruto zuckte zusammen. Der Name des Nuke-Nin sagte ihm etwas. Er erinnerte sich, wie der Mann ihm einst angedroht hatte, ihm die Beine abzuschneiden. Sein Tod war eine gute Nachricht, zudem das Angebot, den Achtschwänzigen zutreffen. Eine Frage brannte dennoch auf seine Zunge. „Was ist mit den anderen Jinchurki. Sind wir wirklich die beiden letzten?“ fragte er düster. Die Kage nickten. „Gaara hatte noch Glück, dass er gerettet werden konnte. Aber die anderen Jinchuriki sind systematisch gejagt und extrahiert worden. Die Menschen haben das nicht lebend überstanden“ erzählte Tsunade. „Darum ist es so wichtig, dass wir die beiden letzten Jinchuriki schützen. Akatsuki will mit Hilfe der gesammelten Kraft eine gigantische Gefahr wieder erwecken, die die Welt ins Chaos stürzen wird. Akatsuki darf nicht an euch rankommen“ sagte der Raikage und sah Naruto prüfend an. „Wie gut kannst du auf das Chakra des Neunschwänzigen zugreifen?“ Naruto erwiderte den Blick selbstbewusst. „Sehr gut. Ich habe es geschafft, dass ich auf sein Chakra zugreifen kann.“ „Sein gesamtes Chakra? Kannst du auch die Form deines Jinchuriki nutzen?“ Naruto zögerte bei der Antwort. „Nein, ich habe bislang nur einen Bruchteil genommen. Zuviel und ich…ich werde davon beeinflusst“ gab er zu. Doch der Raikage machte ihm keine Vorwürfe, sondern nickte verständnisvoll. „Nur wenige Jinchurikis waren in der Lage, sich zu verwandeln, dazu gehörte der Zwei- und der Achtschwänzige. Unser Jinchuriki hat aber noch ein anderes Ausnahmetalent. Er besitzt ein unglaublich gutes Verhältnis zum Achtschwänzigen. Ich bin mir sicher, dass du viel von ihm lernen kannst. Du sollest so schnell wie möglich zu ihm“ erklärte er. Er weckte Narutos Neugier. Ein gutes Verhältnis zum Biju? Aber bevor er die Kage verließ, musste er ihnen die neue Kunst seines Vaters mitteilen. Es war wichtig, dass die Anführer der Allianz diese Kunst kannten. „Euer Angebot ehrt mich und ich nehme es gerne an. Einen weiteren Kameraden zu treffen…dieser Gedanke ist unbeschreiblich“ gab Naruto zu. „Aber bevor ich euch verlasse, muss ich noch etwas dringendes über Edo-Tensei mitteilen.“ Die Kage sahen ihn aufmerksam und alarmiert an. „Ich kenne eine Kunst, die die Toten aufhalten wird und die Seelen zurück schicken wird“ verkündete er. Erschüttert lehnte sich Tsunade zurück und schaute auf Naruto. Einer der größten Sorgenpunkte und Naruto besaß eine Lösung?! Aber war sie besser als die Versiegelunsgkünste, die man bislang kannte? Der Tsuchikage sah nicht überzeugt aus. „So, Jungspuand, wat ist so bessa als unsere Künste?“ fragte er zweifelnd. „Ich erkläre es euch. Dazu muss ich euch eine Frage stellen: Glaubt ihr an die unsterbliche Seele und dass diese nach den Tod an einen andere Ort geht?“ Die Kage machten unterschiedliche Gesichter und auch die andere Ninjas und der Beobachter Mifune hatten dazu unterschiedliche Ansichten. Einige bejahten es, andere sahen es nicht so. „Die Kunst Edo-Tensei bildet nicht nur den Körper eines Toten nach,lsondern holt auch die Seele mit all seinen Erinnerungen zurück. Damit ist diese Kunst der Beweis für die unsterbliche Seele“ fasste Tsunade es zusammen. Naruto nickte. „Genau so ist, und diese andere Welt, in der die Seelen der Toten landen, ist die Welt der Toten, mit ihrem eigenen Gott und ihrem Herrscher“ fuhr er fort. „Ich erinnere mich. Hat der dritte Hokage nicht eine Kunst benutzt, den Totengott zu rufen, um so die beiden toten Hokage und Orochimaru zu stoppen?“ fragte Gaara. Tsunade nickte. „Hier liegt unser Chance“ erklärte Naruto. „Orochimaru und Kabuto haben unwissentlich die Gesetzte diese Welt gestört und damit den König der Unterwelt, Enma, erzürnt. Damit hat er meinen Vater die Erlaubnis erteilt, uns aus der Unterwelt zu helfen.“ Tsunade stoppte ihn verwirrt. „Moment, dein Vater…du redest vom vierten Hokage, als wäre er lebendig. Als hättest du ihn kürzlich getroffen?“ Naruto zögerte. Er wollte nichts über seine Reise in die Unterwelt erzählen. Die erfahrenen Verhörspezialisten würden nicht lange brauchen, um raus zu hören, dass er diese Reise getan hatte, um Sasuke zu retten. Dann würden sie verlangen, dass er den Uchiha heraus gab. „Darauf komme ich später“ wich er aus. „Wichtig ist, dass wir dadurch die Möglichkeit bekommen, die gestohlenen, ohne Zustimmung Enmas genutzten Seelen wieder ins Totenreich zu bringen. Notwendig ist aber die Hilfe aus der Unterwelt. Darum kann nicht jeder Ninja diese Kunst lernen.“ „Wir benötigen also die Hilfe der Toten, um die Toten zu beruhigen“ fasste Gaara es zusammen. „Aber was, wenn es Seelen sind, die Kabuto kontrolliert? Kommt es hier nicht zu einem Widerspruch?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Die Seelen, die uns helfen werden, sind besonders stark und können, selbst wenn er ihren Namen wüsste und ihr Blut hätte, nicht von ihm genutzt werden. Sie sind Nachfahren des Rikudo und waren einst berühmt für ihre starke Lebenskraft. Ich rede vom Clan der Uzumakis. 332 Seelen der letzten Generationen stehen bereit, um uns zu helfen.“ Die beistehenden Ninjas sahen ihn mit großen Augen an. Tsunade musste sich zusammen reißen, um ihren Mund zu schließen. „Ich…verstehe ich das richtig? Die Seelen der Uzumakis! Was für eine Kunst ist das?“ „Sie ist eine Art der Kuchiyose. Ihr schließt einen Vertrag mit einem Uzumaki. Wenn ihr im Kampf gegen einen Wiederbelebten kämpft, müsst ihr nur nahe genug sein, um die Kunst zu aktivieren. Der Bündnispartner öffnete die Tore der Unterwelt, zieht die Seele aus dem künstlichen Körper und schützt sie weiteren Zugriffen.“ Der Raikage nickte beeindruckt. „Wir müssten also die Toten nicht fesseln oder verletzten. Nah genug an einen erfahrenen Ninja zukommen, kann problematisch sein und würde nicht ohne große Verletzungen oder Tote gehen“ murmelte er. Tsunahe sah ihn fassungslos an. Wie konnte der Mann bereits so pragmatisch denken? Hatte er diese Neuigkeit so schnell verdaut? Hier ging es um eine Kunst, die alles entschied, die den Wendepunkt markierte. Sie konnte den Krieg entscheiden. „Ich bin noch nicht überzeugt. Ist jeder Ninja für diese Kuchiyose geeignet? Gibt es Schwachpunkte oder negative Effekte?“ fragte die Mizukage. „Nein, denn so wie nicht jeder Ninja genug Kraft für eine Kuchiyose-beschwörung hat, muss man ein bestimmtes Chakra-Level haben. Da diese Kunst als Gegenkunst für Edo-Tensei entwickelt wurde, gibt es keine negativen Effekte für den Anwender. Ich bin aber nötig als Vermittler zwischen den Ninja und den Uzumaki-Seelen, weil ich ein Abkömmling dieser Familie bin. Mein Blut muss als Zwischenmedium genutzt werden, damit der Vertrag geschlossen werden kann“ erklärte Naruto. „Dein Blut? Könnten wir dir nicht eine Probe abzapfen und dann selbst weitere Ninjas rekrutieren, während du den Achtschwänzigen besuchst?“ fragte Gaara. „Wir können einen Teil unserer Versiegelungs-Ninjas hierfür abziehen. Sie hätten genug Chakra, um diese Kunst zu erlernen:“ „Moment“ stoppte der Tsuchikage „Zuerst will ich sehen, ob es funktioniert. Er soll sie an einen von uns zeiga.“ Tsunade und der Raikage standen gleichzeitig auf und meldeten sich als Freiwillige. „Sollte es funktionieren, ist klar, dass die Kage einen Uzumaki-Schutzgeist brauchen. Wir werden früher oder später in diesen Kampf teilnehmen“ sagte der Raikage und baute sich vor Naruto auf. Tsunade nickte zustimmend. Neugierig sahen die Kage dabei zu, wie Naruto ein Kunai zog und sich in den Finger stach. „Streckt eure Hände aus“ befahl er und malte auf den Hand-Rückenflächen der beiden Kage ein Symbol mit seinem Blut. „Ich diene als Medium für die Totenwelt. Streckt die Hand aus und reicht sie euren Partner“ murmelte er und hielt seine Hand über die der Kage. Chakra floss und ein goldenes Licht erschien. Sein Schein bereite sich aus, von den Händen zu den Körpern. Tsunade hoffte und bange ob diese Kunst wirklich funktionierte: Kontakt zu der Seelenwelt. Wenn es funktionierte, so dachte sie an all diejenigen, mit denen sie so gerne sprechen würde: Ihren Geliebten, ihren kleinen Bruder, Jiraya, ihren Großvater… Das Licht bereitete sich über ihre Augen aus und plötzlich konnte Tsunade vor sich eine Gestalt sehen. Es handelte sich um eine greise, kleine Frau im Kimono, mit langen grauen Haaren und wachen, blauen Augen. Als der Lichtschein ihre Ohren erreichte, war Tsunade fähig, ihre Worte zu vernehmen. „Mein Name ist Kukaku Uzumaki, ehemaliges Oberhaupt der Uzumaki. Ich reiche dir meine Hand zum Bündnis“ stellte die Frau sich vor und ihre Hand streckte sich aus. Tsunades Hand mit dem Symbol streckte sich ihr entgegen und sie konnte die fremde Hand in der ihren spüren. Gaara, Tsukage, Mizukage und die anderen Ninjas beobachteten, wie der golde lichtschein abnahm. Der Raikage und der Hokage hatten sich seltsam benommen. Sie hatten ihre Hand ausgestreckt, sl ob sie jemand Unsichtbaren die Hand schütteln würde. Aber keiner der Ninjas, selbst Ao mit dem Byakugan hatten etwas sehen können. Waren es die Seelen der Uzumakis gewesen? Tsunade war erschüttert und noch nicht fähig zu sprechen, also begann der Raikage zuerst. Er räusperte sich und sagte zu seinen Kameraden. „Die Kunst funktioniert. Ich sah vor mir einen Mann mit roten Haaren, der sich als Gründer des Clans Uzumaki vorstellte. In dem Moment, als er mir die Hand reichte, konnte ich sehen, was ich zu tun habe, wenn ich vor einem Wiederbelebten stehe. Für andere Ninjas bedeutet es aber eine Auslese: nur jemand mit einem starken Herzen wird von den Uzumakis akzeptiert. Kazekages Idee, dass wir Naruto Uzumakis Blut nutzen können, wird akzeptiert. Jeder, der ein Bündnis geschlossen hat, kann damit andere Ninjas einladen.“ Der Raikage sah auf den jungen Uzumaki runter. In seinem Blick lag Dankbarkeit, auch wenn der schroffe Mann es nicht vor den andere sagen konnte. „Bee…ich meine der Achtschwänzige…kann auch noch so einiges von dir lernen“ murmelte er leise. Dann wandte sich der Raikage wieder den andere zu und klatschte in den Händen. „Also dann, Leute, mir geht es gut und die Kunst funktioniert. Wir sollten gleich mal sehen, wer noch in der Lage ist, diese Kunst zu lernen.“ Der Tsuchikage stand zuerst auf „Na, gluab net, dua kannst mich überspringaa…..aua, my Puckel“ er rieb sich den Rücken, weil er zu hastig aufgestanden war. „Tja, dann bin ich wohl zuerst dran“ sagte die Mizukage verschmitzt und zwinkerte Gaara zu. „Ladies first.“ An diesem Tag erlernten die Kage, der Berater Mifune und einige andere anwesende Ninjas die Gegenkunst für Edo-Tensei: Die Kunst der Seelenbefreiung. Naruto erhielt den Befehl, sich auf ein Zimmer zurück zu ziehen und sich auszuruhen. Sakura würde ihm noch einen halben Liter Blut abzapfen, damit man während seiner Reise zum Achtschwänzigen weitere Seelenbefreier rekrutieren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)