Zwischen den Zeilen von ScarsLikeVelvet ================================================================================ Kapitel 14: Montag, 13. Februar 2017 ------------------------------------ Therapie war heute komisch. Alle wissen, dass ich morgen nicht mehr dabei sein werde. Alle wollten sich verabschieden. Für mich immer noch wildfremde Menschen haben mich umarmt. Die Dame, die wegen mir letzte Woche gebrochen hat, hat mir ihre Mailadresse gegeben und gesagt, ich solle ihr unbedingt schreiben. Sie hätte noch so viele Fragen an mich. Ich bin verwirrt, aber freue mich auf Morgen. Denn ab Morgen stehe ich endlich nicht mehr 24/7 unter Aufsicht. Die Geschlossene ist echt ein extremer Eingriff in die Privatsphäre. Ich bin erstaunt, dass niemand mein Tagebuch gelesen hat. Wobei … wer weiß, ob sie es nicht doch getan haben? Es ist ja nicht so, als ob ich es hätte wegschließen können. Ich habe heute von dir geträumt. Wie jede Nacht. Habe ich dir davon eigentlich erzählt? Ich habe mir jeden Abend gewünscht von dir zu träumen. Und jeden Abend warst du da. Hast mich gehalten. Mich in den Schlaf gewiegt. Wenn ich Albträume hatte, hast du mich beruhigt. So dass ich weiterschlafen konnte. Nur eines durfte ich in den Träumen nicht. Dein Sub sein. Du hast gesagt, ich müsste erst gesund werden, bevor du mich wieder für dich knien lässt. Ich hoffe, dass ist die Wahrheit. Ich habe so hart daran gearbeitet, dass ich wieder auf die Beine komme. Ich habe inzwischen akzeptiert, dass der Unfall nicht meine Schuld war. Ich habe den Wagen nicht gefahren. Ich war zwar derjenige, der in die Messe wollte, aber ich hätte nicht ahnen können, dass jemand betrunken fährt und die Kontrolle über den Wagen verliert. Ich hätte nicht ahnen können, dass du mich aus dem Weg schubst, um mich zu beschützen. Obwohl … doch, ich hätte es ahnen können. Du bist mein Dom. Und wenn du eines immer getan hast, dann mich beschützen. Vor meinem Verlangen, meinen Wünschen und Sehnsüchten, vor der Welt und vor dem Schmerz, den ich nicht ertragen kann. Ich hoffe, bald bei dir zu sein. Auf die eine oder andere Weise. Gute Nacht. Oder um Anne Rice zu zitieren: ‘Gute Nacht, süßer Prinz. Mögen Teufelsscharen dich auf ihren Schwingen zur Ruhe tragen.’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)