Die verlorene Hoffnung von raylight ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Vor langer, langer Zeit gab es nichts außer drei Personen, die sich als „Mut“, „Stärke“ und „Weisheit“ vorstellten. Sie nannten sich das Triforce des Lichtes. Sie waren die Gründer vom Universum vor dem Urknall. Wobei es vor dem Urknall weniger Galaxien gab. Diese drei wurden von den Kappenwaldfalken ermordet. Nur ein Sohn dessen Vater „Weisheit“ war überlebte und konnte sich vor den Kappenwaldfalken verstecken, auf den Planeten der Gelbkopfkarakaras. Wo dieser erfahren mußte, das es neben dem Triforce des Lichtes, auch ein Triforce des Schattens, die mit dem Kappenwaldfalken gemeinsamen Sachen machten, bis der König der Rußfalken, das Schattentriforce zuschlug… In einer der Galaxien gab es drei Nachbarplaneten auf denen Falken lebten, die sich in Menschen verwandeln konnten und sehr hoch entwickelt waren, besonders in Medizin, was sie von einen geheimnisvollen schwarzen Falken gelernt hatte, der ihnen auch ein Serum gab, damit sie länger leben konnten. Diese Planeten hießen Fox Hawk, Konis und Silverhawk. Alle drei Nachbarplaneten lebten seit Jahrhunderten in Frieden und Harmonie, die erst durch den Einzug der Kappenwaldfalken gestört wurde. Die Kappenwaldfalken hatten einst ihren eigenen Planeten zerstört, weil dieser Planet nur vom Krieg beherrscht wurde. Silverhawk wurde als erstes angegriffen und die Silberfalken, sowie die Amurfalken leisten erheblichen Widerstand. Nach dreißig Jahren Krieg gelang es den vierzigjährigen Silberfalken Chairon “Chai” Chienk die Kappenwaldfalken zu besiegen und der Rest floh. Doch er wurde dabei schwer verletzt. Eine Volkszählung ergab, daß nur noch hundert Frauen und hundert Männer der Silberfalken überlebt hatten. Bei den Amurfalken sah es noch schlimmer aus, da es bei ihnen rund sechzig Amurfalken überlebt hatten. Chairon befahl schweren Herzens das Gesetz, der Zwangsheirat und die Kinderpflicht, das jeder ab dem zwanzigsten Lebensjahr verheiratet sein sollte, bis zur dritten Generation würde, dann Zwangsheirat abgeschafft werden. Chairon selbst erlag seinen Verletzungen wenige Tage später nach seinen Befehl. Er hinterließ einen dreijährigen Sohn und seine Frau. Auch wurde er zum Volksheld erklärt und man errichtet für ihn ein prachtvolles Grabmal. Sein Schwert wurde neben dem Grab, auf einen Sockel gesteckt und wartete darauf, das ein Nachkomme Chairons das Schwert ziehen würde und somit, der wahre König der Silberfalken werden würde. Nach zehntausend Jahren hatten es viele versucht, das Schwert zuziehen, aber ohne Erfolg, auch der junge Kappenwaldfalkenprinz Bathor versuchte sein Glück, doch vergebens. Allerdings, während die Amurfalken nach der dritten Generation die Zwangsheirat außer Kraft setzten, führten die Silberfalken die Zwangsehe fort. Nur die Kinderpflicht wurde abgeschafft. Allerdings geschah es das die Kappenwaldfalken Fox Hawk eroberten und die Merlinfalken ausgerotteten, weil sie heftigen Widerstand leisteten. Als die Amurfalken den Merlinfalken zur Hilfe kamen, wurden auch sie ausgerottet. Ein Gerücht ging um, das die beiden Prinzen Sam Pyroth, Prinz der Amurfalken und Chur Luxia, Prinz der Merlinfalken, überlebt hatten und untergetaucht waren. Die junge, rebellische Crytara Chienk floh auf den Planeten Fox Hawk, während ihre jüngere Halbschwester Cora, die Zwangsheirat annahm. Erst der junge Fuchsfalkenkönig Nicholas Chlak konnte sie zähmen und heiratete sie schließlich. Zweihundert Jahre später kam die gemeinsame Tochter Fiona zur Welt. Als Kappenwaldfalke Bathor, der inzwischen König der Kappenwaldfalken war, davon Wind bekannt, bat er an, Fiona zu heiraten, wenn sie alt genug ist und somit den Frieden zwischen Fuchs- und Kappenwaldfalken zusichern. Schließlich war die Auslöschung der Amur- und Merlinfalken schon siebenhundert Jahre her. Als sie zwanzig Jahre alt war, heiratete Prinzessin Fiona Bathor um den Frieden weiter zusichern. Fünf Jahre später wurde sie zu einem Hofball auf Planet Silverhawk eingeladen. König Bathor war zu der Zeit mit anderen Dingen beschäftigt und ließ Fiona alleine zum Ball gehen. Bathor vertraute seiner Frau sehr, daß sie sich nicht verliebte. Allerdings lernte sie auf den Hofball den zwanzigjährigen Neroron Luxia kennen. Er war der Kronprinz von Silverhawk und gutaussehend. Sie tanzten den ganzen Abend zusammen und spürten, daß es Liebe auf den ersten Blick war. Im Laufe des Abends schlichen sie sich unbemerkt von der Feier weg in Nerorons Zimmer und liebten sich innig. Beide wußten, daß es eine verbotene Liebe war, aber das war kurz vergessen. Kurz nach ihrer Rückkehr auf Fox Hawk, stellte sie fest, das sie Schwanger war. Sicher könnte es sich auch um Bathors Kind handeln, da er fast jeden Tag mit ihr schlief, aber sie hatte das Gefühl, das Neroron der Vater des Kindes war. Doch sie konnte es Neroron nie sagen, da er von Bathor ermordet wurde, als sie im dritten Monat Schwanger war. Bathor war nun Herr über Silverhawk und Fox Hawk. Zwei Monate später legte Fiona ein Ei. Wochen später, am 26. Oktober 15984, schlüpften aus dem Ei zwei nackte, blinde Falken, die sich nach einer Minute in zwei menschliche Babys verwandelten. Die beiden Zofen waren über die Zwillinge überrascht und so bekam die Amme der Prinzessin, das ältere der beiden eineiigen Zwillinge und Fiona, die nichts davon mitbekommen hatte, bekam das Jüngste, da laut Gesetz er König werden durfte. So war es auch Fionas kleinen Bruder ergangen, der am Vortag geschlüft war. Er war einer von Fionas Zofen übergeben wurden, wie es der letzte Wunsch von Fionas Eltern war. Fiona freute sich riesig über ihren Sohn und gab dem Jungen den Namen Chai, nach seinen Vorfahren Chairon Chienk benannt, dessen Spitzname Chai gewesen war. Sicher mißfiel Bathor das, weil Chairon Bathors Vorfahre getötet hatte, aber er ließ sie gewähren. Zwei Monate später wurde Chai dem Volk vorgestellt, wie es in der königlichen Familie üblich war. Allerdings nahm Fionas Glück ein Ende, als Chai sechs Monate alt war, da Chai Bathor überhaupt nicht ähnlich sah, selbst Fiona nicht. Das Kind hatte hellbraune Haare und goldbraune Augen, wie Neroron sie einst hatte. Bathor selber war ein gutaussehender, hochgewachsener Mann mit schwarzen Haaren und dunkelbraunen Augen. Schließlich entschied sich Bathor dazu den kleinen Chai umzubringen, da der Junge Gedankenlesen konnte. Denn immer wenn Bathor an was böses gedacht hatte oder Fiona aus Schutz anlog, hatte Chai angefangen zu Weinen oder hatte sich gesträubt das Bathor ihn hoch nehmen durfte. So kam Bathor zu dem Entschluß, das Chai Nerorons Sohn war und deshalb Verbindung zum letzten Prinzen der Merlins bestand. Beweis dafür war Nerorons Familienname “Luxia” und die Familie Luxia waren Könige der Merlins gewesen. Soviel Bathor wußte, war auch Neroron Telepath gewesen, zu dem nur Merlinfalken in der Lage waren. Deshalb sollte dieses Kind sterben. Sicher hatte Bathor Nerorons Vater, Ukaro, am Leben gelassen, auf dessen flehen, aber er war ein Pteredon, den Nerorons Mutter zu sich geholt hatte, als sie Angst vor der Zwangsheirat hatte. Es war ihr gelungen Ukaro ein menschliches Aussehen zugeben. Die Pteredons konnten nur sechzig Jahre alt werden, das hieß Ukaro würde in fünf Jahren sterben. So ging Bathor mit seiner vergifteten Lanze ins Zimmer von Chais Wiege, Fiona nahm ihren Sohn so schnell sie konnte und flüchtete mit ihn in die Nacht. Da alle Falken von Silverhawk und Fox Hawk Magie insich trugen, konnten sie im Weltall überleben und so floh Fiona mit Chai zum Planeten Silverhawk, wo die Schwester ihrer Mutter lebte. Bathor war ihr dicht auf den Fersen. Sie konnte Bathor abhängen, als sie das Haus ihrer Tante erreichte. Fiona klopfte an die Tür und eine braunhaarige mollige Frau mit braunen Augen machte die Tür auf. “Prinzessin Fiona?”, fragte sie verwundert und erkannte ihre Nichte sofort. “Cora. Bitte nehme meinen Chai bei dir auf! Er hat nur noch dich als Verwandte. Sorge bitte gut für ihn. König Bathor will ihn töten!”, sagte Fiona panisch zu Cora. Cora nickte. Fiona gab ihr das Kind, was ihr sichtlich schwer fiel. Als Cora kurz zum Kind blickte und dann wieder aufblickte, war Fiona verschwunden. Sie sah sich kurz um, aber niemand war zu sehen, also schloß sie die Haustür wieder und zeigte ihren Mann Corinth das Kind. Dieser lächelte nur geheimnisvoll, was Cora nicht deuten konnte. Fiona rannte weiter um ihr Leben. Zum Glück war sie von ihren Sohn weit weg, so konnte Bathor ihn nicht finden. Als sie um eine Kurve bog, merkte sie das es eine Sackgasse war und hinter ihr stand Bathor. “Wo ist das Kind?”, fragte er zornig. Fiona schwieg. Er drohte ihr mit seiner Lanze. “WO IST DAS KIND?”, brüllte er sie an. “Vergißt es! Ich werde es nicht zulassen, das du mein Kind tötest! Er ist jetzt in Sicherheit.”, erwiderte Fiona entschlossen. Bathor legte ihr die Klinge an den Hals. “Jetzt sagt schon, wo ist das Kind?”, stachelte er weiter nach. “Ich werde es dir niemals sagen!”, antwortete Fiona mit einen entschlossenen Blick zu Bathor. Rasend vor Wut bohrte sich Bathors Lanze mitten ins Herz von Fiona. Mit einen siegreichen Lächeln starb Fiona. Bathors Wut war noch nicht verraucht und er suchte alle Dörfer im Umkreis ab, aber vergebens. Vorerst gab er auf, aber irgendwann würde er dieses Kind schon finden... Kapitel 1: der Rebell --------------------- Schon im Kindergarten wußte Chai Pyroth, daß er anders war, als die anderen Kinder, die ihn wegen seiner zierlichen und kleinen Körpergröße auslachten und aufzogen. Er hatte richtige Angst vor ihnen und Freunde hatte er auch keine. Selbst seine vier Jahre ältere Schwester mochte ihn nicht, den Grund dafür wußte er nicht, obwohl er Gedankenlesen konnte. Allerdings konnte er nur bis zu einen Kilometer weit die Gedanken lesen. Auch hatte er Anfangs Angst gehabt, daß man seine Gedanken lesen konnte, da es den Anschein hatte. Mit zehn Jahren bemerkte er, daß er als Einziger Gedanken konnten, da er an was anderes gedacht hatte, als das was die Falken zu ihm sagten bzw. dachten. So kam es, daß er es ausnutzte um Freunde zu bekommen und wurde auf seiner Schule der beliebteste Schüler. Aber er hielt es geheim, daß er Gedankenlesen konnte. Als er mit zwölf anfing zu Rauchen, bemerkte er, daß sich sein Gedankenleseradius unendlich ausgedehnt hatte. Es hielt zwar nur eine Stunde an, weil er anfangs immer nur eine Zigarette am Tag rauchte. Jeder älter er wurde, um so mehr rauchte er am Tag, auch hielt so der Gedankenleseradius länger an. Auch wurde bei ihm eine Herzkrankheit festgestellt, die erst ab dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr operiert werden konnte und die jeder fünfte Silberfalke vererbt bekommen konnte. So wurde er von Sportunterricht befreit. Mit siebzehn Jahren schaffte er seinen Abschluß gerade so, da er durch die vielen Gedanken der anderen Mitschüler sich nie auf sich konzentrieren konnte. Auch war ihm aufgefallen, das ihn viele mit den verstorbenen Prinzen Neroron Luxia verglichen, was Chai befremdlich war, denn sein Vater war Corinth Pyroth. Sicher hatte er die Vermutung, das seine Eltern ihm was verheimlichten, aber er konnte nicht herausfinden was. Im Laufe der Zeit ließ er sich immer weniger von anderen Vorschreiben was er zutun hatte, außer er hielt es selbst für richtig. Mit achtzehn Jahren sprachen die Gedanken seiner Eltern eine deutliche Sprache, denn in zwei Jahren wurde er zwanzig und er hatte noch keine Freundin bis jetzt gehabt oder war mal verliebt gewesen. Sicher hatte es ihm an Bewerberinnen nie gemangelt, aber die Richtige war nie dabei gewesen. Äußerlich hatte er alles was ein Frauenherz höher schlugen ließ. Er war gutaussehend, trug seine hellbraunen Haare kurz mit Pony. Allerdings war er mit eins zweiundachtzig ein wenig zu klein für einen gewöhnlichen männlichen Silberfalken. Seine einzige Vermutung war, daß sein Vater Corinth ein Halbbut war, da seine Mutter ein reinblütiger Silberfalke war. Corinth war auch ungewöhnlich zierlich für einen Silberfalke mit seinem eins fünfundsiebzig Meter und er hatte graublaue Haare und dunkelbraune Augen, was untypisch für einen Silberfalken war. Trotzdem war er ein gutaussehender Mann. Was allerdings nicht die Frage beantwortete von wem Chai seine goldbraunen Augen her hatte? Auch wußte Chai Corinths wahres Alter nicht, da Corinth sein Alter aus irgendeinem Grund verschleierte, was Chai nicht verstand. Trotzdem war Corinth für Chai die wichtigste Bezugsperson in seinen Leben geworden, im Gegensatz zu seiner Mutter, die mehr Augen auf ihre Tochter Ciana hatte. Als er nun zu seinen Eltern ins Wohnzimmer kam, ahnte er schon was kommt. Corinth hatte für Chai eine Frau namens Lucy Syro herausgesucht, die ein reiner Buntfalke war und Cora wollte Chai mit der unehelichen Tochter von König Bathor verloben. Ihr Name war Anya Crothes und zur Hälfte ein Silberfalke war. Chai merkte auch, daß sich Cora durchgesetzt hatte, was nichts gutes verhieß, obwohl Cora bei Ciana gute Arbeit geleistet hatte, hatte sie bei ihren Sohn wohl daneben gegriffen. Jedenfalls lebte Chai mit Anya zwei Jahre lang zusammen. Er konnte nicht leugnen, daß Anya sehr hübsch war mit braunen Augen und schwarzen Haaren, aber sie hatte die ganzen zwei Jahren nur an Chai herummeckern, besonders weil Chai rauchte und ging auch keine Kompromisse ein. Chai versuchte sie durchs Gedankengelesen zu beruhigen, was sich nicht besserte. Schließlich ging er zu seinen Eltern und erzählte ihnen, das er mit Anya nicht länger zusammenleben werde. Corinth schwieg nachdenklich. Er hatte es geahnt. Doch Cora wurde wütend. “Du heiratest Anya!”, brüllte sie ihren Sohn an. “Vergiß es! Ich habe es zwei Jahre probiert und es hat nicht funktioniert!”, konterte Chai scharf, “Wir streiten uns täglich jedes Mal, wenn wir uns sehen. Das ist nicht Sinn einer Ehe!” Corinth seufzte und sah finster zu Cora. “Ich hatte zwar noch Lucy Syro im Angebot gehabt, aber die hat vor zwei Jahren Crytaro Chyrill geheiratet. Keine Ahnung, ob es...” “NEIN!”, schnitt Cora Corinth das Wort ab, “Entweder du nimmst Anya oder du wirst verbannt!” “Es geht nicht, Mutter, das habe ich dir schon gesagt!”, erwiderte Chai zornig. “Das ist mein letztes Wort! Du mußt mit Anya zusammenleben und wenn sie nicht einsteckt, muß du es tun. So ist das Gesetz der Silberfalken.”, fauchte Cora, “Oder du wirst verbannt. Also entscheide dich, Verbannung oder Anya!” Corinth senkte traurig den Kopf, am liebsten hätte er Chai verteidigt, aber er hatte leider kein As im Ärmel, um Chai vor der Verbannung zu bewahren. In Gedanken sendete er Chai die Nachricht “Geh nach Fox Hawk oder nach Konis”, in Chais Augen, konnte er erkennen, daß Chai die Nachricht gelesen hatte, aber nichts damit anfangen konnte. Schließlich blickte Chai Cora böse an. “Ich wähle die Verbannung!”, antwortete Chai ernst, “Lieber in Verbannung, als weiter bei Anya leben!” Mit diesen Worten packte er seine Sachen und ging... Corinth fuhr sich mit den Händen übers Gesicht, als Chai weg war. “Du hast einen Fehler gemacht, Cora.”, sagte er vorwurfsvoll zu seiner Frau. Cora schnaubte nur. “Ach ja?”, hakte Cora nach. “Ja. Er ist mein Urenkel...” Cora hob überrascht die Brauen. Sie verstand es nicht. “Wie meinst du das, Corinth?”, wollte sie verwundert wissen. “Crytara war meine Tochter. Ich und deine Mutter waren zwei Jahre lang ein Paar bis ihre Eltern einen Partner für sie herausgesucht hatten. Als beide heirateten, war sie schon mit meiner Tochter schwanger. Als du Jahre später geboren wurdest, haben wir uns entschieden, daß ich dich heiratete, weil du deiner Mutter ähnlich siehst... Aber charakterlich kommst du mehr nach deinen Vater, wie ich jetzt weiß.”, erklärte Corinth ernst, “Und Chai kommt ganz nach seiner Großmutter. Crytara hatte immer nur das gemacht, was sie wollte. Sie hat vierzig Zigaretten am Tag geraucht und sich die Haare buntgefärbt. Auch trug Crytara immer bauchfrei, obwohl sie einwenig rundlich war. Später hatte sie sich Piercings und Tattoos machen lassen. Erst Fuchsfalkenkönig Nicholas hatte sie gezähmt.” “Wie? Du bist Chais Urgroßvater? Sagmal wie alt bist du da?”, fragte sie überrascht, “Ich weiß, wie meine Schwester Crytara war.” Corinth nickte ruhig. “Mein Vater war der Sohn von Chur Pyroth, dem letzten Amurfalkenprinzen und Cysara Zuion, einer Silberfalkenfrau und die Amurfalken können bis zu tausend Jahre alt werden. Ich bin vierhundertachtzehn Jahre alt. Tut mir Leid, das ich dir mein wahres Alter verschwiegen habe, aber auch ich habe Angst ein Opfer der Kappenwaldfalken zu werden.”, erwiderte Corinth und nahm sanft Coras Hand, “Verstehst du jetzt das meine Entscheidung, Chai mit Lucy zu verheirateten besser gewesen wäre?” Cora seufzte. “Kann sein, aber jetzt ist zu spät...”, erwiderte Cora pikiniert. Kapitel 2: Ein Leben als Außerseiter ------------------------------------ Da Chai fünf Jahre jünger aussah, als zweiundzwanzig, hatte Chai anfangs keine Probleme sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ein Jahr zuvor hatte er zwar versucht zum Planet Konis zu kommen, aber sein angeborener Herzfehler hatte ihm schwer zuschaffen gemacht, was hieß er konnte Silverhawk nicht verlassen, was ihn sehr frustrierte. Eines Tages wollte er sich Lebensmittel kaufen und Zigaretten. Da erkannte ihn die Verkäuferin und ohne Hintergedanken schlug sie Chai mit kurzem Holzbrett mit zwei langen Nägeln auf Chais Gesicht ein. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen. Als er erwachte, lag er auf dem Fußboden des Ladens. Seine rechte Gesichtshälfte schmerzte höllisch. Er spürte deutlich, daß sein Trommelfell geplatzt war und das rechte Auge erblindet war. Stark benommen kam er auf die Beine, nahm seine Sachen und ging aus den Laden. Seine Umgebung nahm er vorerst gar nicht wahr. So wußte er auch nicht wie er den Weg zum Krankenhaus gefunden hatte. Nachdenklich stand er eine Weile davor Krankenhaus, bevor er rein ging, wo er am Empfang schwach nach Hilfe bettelte. Schließlich bewußtlos zusammenbrach. Als er wieder zusich kam, erkannte er, das seine rechte Gesichtshälfte verbunden war. Mit seinen gesunden Auge nahm er ein bekanntes Gesicht war. Es war der Arzt, der Chais Familie seit Jahren behandelte, wobei der Arzt mittlerweile graumeliertes Haar hatte und ein paar Falten im Gesicht hatte. “Guten Tag, Herr Pyroth. Sie befinden sich auf der Sonderstadion für Verbannte. Da ich Ihr Hausarzt bin, hat man mich gebeten Ihnen zu helfen.”, erklärte der Arzt mit einen freundlichen Lächeln. Anhand von den Gedanken des Arztes, konnte er lesen, daß der Arzt ihn anlog, denn in Wahrheit war Chai neben dem Arzt zusammengebrochen. Der Arzt hatte darauf bestanden Chai zu helfen, denn normalerweise wurden die Verbannten von jungen unerfahrenen Ärzten behandelt, denn sollte denen Fehler unterlaufen, wäre es da angeblich nicht schlimm, da es ja nur ein Verbannter war. Was in den Augen von Chai und dem Arzt hier nicht stimmte, da jeder ein Recht auf Leben hatte. Somit hatte Chai Glück gehabt. Nach kurzem Schweigen fuhr der Arzt fort. “Also es ist so, daß Sie auf ihren rechten Ohr für immer Taub sind. Ihr rechtes Auge ist durch die Verletzung erblindet und da können wir nichts mehr machen.”, erklärte der Arzt, Cedric Gyro seufzend, “Wir haben im Ohr eine Schutzmembran gemacht, damit der Schmutz draußen bleibt und nicht noch mehr Ohrenschäden entstehen.”, erwiderte Cedric zu Chai freundlich, “Es war nur ein kleiner Eingriff mit örtlicher Betäubung.” Chai nickte schwach. In Cedrics Gedanken konnte er lesen, daß das sich er für ein Hörgerät und ein sehendes Glasauge, stark gemacht hatte, aber alle waren dagegen gewesen, so mußte Cedric eine andere Möglichkeit nehmen, die Chai halfen, obwohl sein Gesichtsfeld für immer eingeschränkt sein wird. Allerdings war in vielen Personen der Gedanke “Er sieht wie der ermordete Prinz Neroron aus.” gefallen, selbst Cedric hatte diesen Satz in Gedanken schon geäußert. Chai selbst hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Sicher hatte er schon ein Bild von Neroron gesehen und die Ähnlichkeit war verblüffend, aber seine Eltern hießen Corinth und Cora. Immerhin spürte er, das es Verwandte von ihm waren. Was das alles zubedeuten hatte, wußte er nicht, aber er hatte zur Zeit andere Probleme, als sich damit zu befassen. Chai seufzte, wenigstens konnte er Gedankenlesen und sehen, was andere Personen sahen und deshalb würde das seine Behinderung ausgleichen. Eine Woche später durfte er gehen. Doch er hatte keinen Plan wohin. Ziellos wie er war, lief er durch die Gegend. Da er sehr gesellig war, versuchte er überall Kontakte zu knüpfen, was schwieriger wurde, als Chai, mit vierundzwanzig Jahren, ganz plötzlich silberne Schläfen bekam. Er hatte keine Ahnung, warum, aber er mußte damit Leben. Allerdings wurde er so schneller als Verbannter erkannt. Zu seinem Unglück war sein Hausarzt, Cedric Gyro, in Rente gegangen, als Chai sich mit fünfundzwanzig Jahren die Herz-OP machen wollte. So kam es, das er mit seiner Herzkrankheit Leben mußte und lernen mußte sich daran anzupassen, aber in seinen Verhältnis war es schwierig. Auch saß er nun auf ewig auf Silverhawk fest. Essen und Trinken aufzutreiben gelang ihn ohne Probleme, aber das Geld für Zigaretten war schwieriger, doch durch seine Telepathie gelang es ihn irgendwie. Inzwischen rauchte er mit seinen zweiunddreißig Jahren zwanzig Zigaretten am Tag, was für einen Silberfalken noch gesundheitlich Inordnung war und mehr, wollte er nicht Rauchen. Auch hatte er sich langsam damit abgefunden wie ein Einzelgänger zu Leben, was bis zu seinen dreißigsten Lebensjahr gedauert hatte. Die Jahrzehnte vergingen. Chai kam immer besser mit seiner Situation zu Recht. Auch hatte er viele getroffen, die sein Schicksal teilten, aber nichts von ihm hielten. Für andere verbannte Silberfalken war Chai nur ein besserwisserischer Wichtigtuer und wollten nichts mit ihm zutun haben. Selbst bei den Frauen war nie die Richtige dabei. Mit dreihundertneunzig Jahren traf er auf einen älteren Mann, der rotbraune Haare hatte mit ein paar grauen Strähnen im Haar und braunen Augen. Auch hatte er ein paar Falten im Gesicht und war einen Tag älter als Chai. Nur war er etwas kleiner als Chai. Er sah Chai einwenig ähnlich und war scheinbar mit Chai verwandt, daß konnte Chai spüren. Chai selber hatte nur ein paar Fältchen um die Augen bekommen. “Na wie fühlt man sich, als Soldat in König Bathors Armee?”, fragte Chai bereit grinsend an. Der Soldat sah ihn skeptisch an. “Das ist immer noch besser, als verbannt zu werden!”, konterte dieser. “Mag sein, aber ich hatte die Wahl...”, erwiderte Chai ernst, “Du bist doch nur ein gehorsamer Diener des Königs. Außerdem bist du diesen Heiratszwang nicht erlegen, weil du bei den Fuchsfalken aufgewachsen bist, im Gegensatz zu mir. Meine Mutter hat mir die falsche Frau herausgesucht, deshalb bin ich weg. Sicher habe ich es zwei Jahre mit ihr probiert, aber es gab immer Streit, wenn wir zwei zusammen waren und deshalb mußte ich in die Verbannung... Wie heißt du?” “Celvin Byroth. Tut mir Leid was dir passiert ist, aber ich kann das nicht mehr ändern.”, erwiderte Celvin nachdenklich, “Fakt ist, du bist nicht allein, was diese Verbannung angeht und es gibt Silberfalken, die nach ihrer Verbannung zum Planeten Fox Hawk aufbrechen. Sowie die verstorbene Mutter von Prinzessin Fiona. Ich habe gehört das sie sich auf Fox Hawk geflüchtet hat, um sich der Verbannung zu entziehen. Wie wäre es, wenn du nach Fox Hawk kommst?” Chai schüttelte mit den Kopf. “Nein... Ich schaffe es gesundheitlich nicht.”, seufzte Chai nachdenklich, “Vor dreihundertneunundsechzig Jahren habe ich es versucht, aber... Ich mußte auf halber Strecke umkehren. Ich habe einen angeborenen Herzfehler, der mir bei zu großer Anstrengung zu schaffen macht... Deshalb bin ich noch hier. Es grenzt schon an ein Wunder, das ich überhaupt noch lebe...” Celvin seufzte und verstand Chai Situation sehr gut. “Dann tut es mir Leid. Aber Gesetze ändern kann ich nicht. Ich wollte dir nur einen Vorschlag machen, um dir ein besseres Leben zu verschaffen.”, sagte Celvin mit bedauern in der Stimme, “Ich habe schon viele Silberfalken gerettet, die im Gefängnis waren, aber es ist für uns Fuchsfalken schwieriger geworden und wir mußten Tricks anwenden, um die Silberfalken zu retten.” Chai nickte nur. Er konnte in dessen Gedanken lesen, daß Celvin mit den verbannten Frauen in die Kiste ging, um sie nach Fox Hawk zubringen und die Männer mußten mit Celvins Frau ins Bett. Chai hatte für diese Methode kein Verständnis, da hätte es sicher auch eine andere Lösung gegeben. Ihm gefiel diese Befreiungsart überhaupt nicht, aber laut Celvins Gedächtnis machte das jeder Fuchsfalke so und die Silberfalkensoldaten ermordeten die Silberfalkenverbannten hinterher. Chai seufzte. Was für eine verrückte Welt, dachte Chai zu sich. “Verstehe.”, meinte Chai trocken. Mit diesen Worten ließ er Celvin einfach stehen. So richtig schlau war Celvin aus Chai nicht geworden, aber er mußte sich auf den Weg zu seiner Arbeit machen. Im Laufe der weiteren Jahre hatte Chai den Beinamen “alter Narr” abbekommen, da Chai sich anderen Leute gegenüber mürrisch und kühl gab. Auch verbarg Chai geschickt seine Schwächen. Eines Tages traf er auf einen grünhaarigen Mann, der vierhundert Jahre jünger war als Chai. Der inzwischen ergraute Chai hatte die tragischen Erinnerungen dieses Mannes gesehen und wußte wie grausam die Silberfalken sein konnten. “Ich an deiner Stelle hätte mir das nicht gefallen gelassen, junger Mann.”, sagte Chai ernst zu ihm. “Was weißt du schon, du alter Narr!”, fauchte er Chai an. Chai zog nur gelassen an seiner Zigarette. “Ich hätte mich gewehrt und um die Liebe gekämpft. Den Mord an deiner wahren Liebe war Unrecht. Meine Eltern hätten sich für mich gefreut, wenn ich so jemanden gefunden hätte. Aber deine Eltern sind schon sehr engstirnig und stur. Crystall.”, sagte Chai streng. Crystall blickte ihn verwundert an, woher wußte der Alte das? Er hatte ihm nichts davon erzählt. “Was weißt du schon, du bist doch nur ein Ausgestoßener.”, erwiderte Crystall zornig. “Mag sein, aber ich habe immer das gemacht, was ich für richtig halte.”, antwortete Chai gelassen. Chai holte einen wunderschönen silbern glänzenden Aschenbecher hervor, auf den Falken abgebildet waren und öffnete den Deckel, wo er seine Zigarette ausdrückte. Crystall vermutete, daß der Aschenbecher sicher sehr wertvoll war, wußte es aber nicht genau. “Man muß auch manchmal Dinge machen, die einen nicht gefallen.”, erwiderte Crystall gereizt. “Es ist wenigstens gut, das es dir gelungen ist, deine Tochter zu dir zuholen. Jedenfalls hättest du deine erste Ehefrau auch retten können, wenn du es gewollt hättest.”, erzählte Chai seelenruhig weiter. Crystalls Gesicht lief rot an. Er hätte Chai am liebsten getötet, aber er konnte sich noch zurückhalten. “Hör auf! Ich brauche auf dein dummes Geschwätz nicht, du alter Narr.”, fuhr er ihn zornig an. Chai senkte gleichgültig den Kopf und grinste hämisch. “Wer hat gesagt, daß du auf mich hören solltest? Ich bin doch bloß ein alter Narr...” Mit diesen Worten ging Chai an ihm vorbei und ließ Crystall damit stehen. “Komischer Mann...”, murmelte Crystall nachdenklich zu sich und setzte seinen Weg fort. Nachdem Chai sich ein verlassenes Plätzchen gefunden hatte, ließ er sich kraftlos zu Boden fallen. Crystall hatte Recht. Er war ein Narr. Immer hatte er gehofft, irgendwann Freunde zufinden unter den Verstoßenen, aber er wurde überall mißverstanden. Seine Telepathie war früher der Fahrschein gewesen um Freunde zufinden, aber jetzt... Jetzt galt er nur noch als selbstsüchtiger Besserwisser, der die Gesellschaft haßt. Dabei war es gar nicht so. Er hatte immer die Gesellschaft anderer geliebt. Doch nun... Doch nun war er ganz allein, ohne das er es so gewollt hatte. Auch war er der einzige Silberfalke mit goldbraunen Augen und der Gedankenlesen konnte, sogar den Planeten und andere Lebewesen wie Pflanzen oder andere Tiere spüren konnte. Als Kind war er wegen seiner Andersartigkeit gemobbt wurden und nun war er verstoßen. Warum er anders war, wußte niemand. Diese Frage würde ihm wohl nie man mehr beantworten können. Kapitel 3: Sayton, Wächter im Totenreich ---------------------------------------- Bathor hatte seinen Stiefsohn Chai nie vergessen und wenn er Zeit hatte suchte er nach ihn. Auch wenn es nun langsam sein konnte, daß Chai schon längst tot war. Schließlich waren fünfhundertundfünf Jahre vergangen, seit Fionas Tod. Auch Bathor wurde langsam alt und hatte schon ein paar graue Strähnen im Haar und Falten um die Augen. Nach einer Weile entdeckte er einen alten Mann, der gerade seine Zigarette ausgedrückt hatte. Bathor erkannte die goldbraunen Augen des Mannes sofort, da diese Augenfarbe einmalig war und nur Neroron sie hatte. “Endlich!”, murmelte Bathor bereit grinsend und ging zu ihm hin. Der Alte sah ihn nur gelassen an. “Was will der König von einen Außenseiter wie mir?”, spottete dieser nur gleichgültig. Wobei man sehen konnte, daß der Alte ihn scheinbar durchschaut hatte. “Nur eins... Deinen Tod!”, fuhr Bathor ihn wütend an. Bathor rammte schließlich seine vergiftete Lanze in den Leib des Greises, der sich nicht einmal wehrte. Der König begann triumphieren zu lachen, als sich der Greis nicht mehr rührte. “Endlich ist der Letzte von Nerorons Familie Tod!”, rief er fröhlich aus. Mit diesen Worten ließ er den Leichnam liegen, sollten sich doch die wilden Tiere um ihn kümmern. Weit entfernt hatte eine bildschöne blonde Frau mit blauen Augen alles beobachtet, was Bathor getan hatte. Sie war eine der letzten Buntfalken auf der Welt und hieß Laria Pharos. Sie seufzte. Vor vierhundertsiebenundachtzig Jahren hatte sie gehofft, diesen Mann heiraten zu dürfen, als sie sich Corinth unter den Namen Lucy Syro vorgestellt hatte, aber Corinths Frau hatte ihr alles verdorben und nun, wo sie ihn nun endlich gefunden hatte... Hatte sie ihn wieder verloren. Tränen rannen über ihr Gesicht, als sie zu Chais Leichnam kam. Sie konnte sich kaum beruhigen. Laria hatte schon ihre erste große Liebe verloren, dann als sie den neunzehnjährigen Crytaro, der wie ein Zwillingsbruder von Chai ausgesehen hatte, geheiratet hatte und starb dieser mit zwanzig Jahren an einer Erbkrankheit. Sie entschied schließlich Chai ein Grab zu schaufeln. Mehr konnte sie für ihn nicht tun. Sie stand noch eine Weile nachdenklich an den Grab. “Allein.”, dachte sie zu sich, “Jetzt bin ich wieder allein.” Sie holte aus ihrer Reisetasche eine Spritze hervor. Es war das Serum, was den Buntfalken ewiges Leben bescherte ohne je zu altern. Auch hatten sich die Buntfalken dadurch bewegt, Selbstmord zu begehen, wenn die Nachkommenschaft gesichert war. Es war auch der Grund, warum Laria nie geheiratet hatte und ihre Tochter, dem Vater des Kindes gegeben hatte, weil Laria mit dem Kind überfordert war. Ihre Hände umgriffen den silbernen Aschenbecher, den Laria bei Chai gefunden hatte. Es mußte sein wertvollster Besitz sein, den er gehabt hatte. Soviel sie wußte, hatte der letzte Prinz der Amurfalken diesen Aschenbecher von Chur Luxia, dem letzten Prinz der Merlins, als Freundschaftsgeste bekommen. Auch war es nicht verwunderlich, daß Chai diesen Aschenbecher besaß, war es doch ein Zeichen, das er ein Nachfahre der Merlins und Amurfalken war. Doch Chai hatte es nie erfahren, als Laria Chai zum ersten Mal getroffen hatte, war dieser sechzehn gewesen und stirnhagelvoll. Sie hatte seine Betrunkenheit ausgenutzt, um mit ihm zu schlafen, aber kurz darauf hatte sie sich so geschämt, das sie ihn allein gelassen hatte, bevor er wieder nüchtern wurde. So wurde ihre Tochter Layla geboren. Aber dann hatte keine Gelegendheit mehr gehabt mit ihn zu Reden und nun hatte Bathor ihn ermordet... Laria seufzte und entschied sich ein entlegenes Plätzchen zusuchen, wo sie ungestört Leben konnte, denn Chais Körper konnte niemand mehr wiederbeleben, dafür hatte Bathor mit seiner Bariationlanze gesorgt, denn das Gift Bariaton, war ein sehr gefährliches Gift, wo keine Seele mehr in den Körper durfte oder eine Seele sich auflöste. Bei Chai, vermutete Laria, würde das auflösen seiner Seele fehlschlagen, da er das Blut der Fuchsfalken in sich trug, die gut mit diesen Gift klarkamen. Chai schlug die Augen auf und sah vor sich ein grelles Licht. Er wußte, daß Bathor ihn ermordet hatte. Den Grund dafür hatte er nicht wirklich begriffen, dafür ging alles zu schnell. Ein blonder gutaussehender Mann riß ihn aus seinen Gedanken. “Willkommen in meinen Reich, Chai Pyroth. Mein Name ist Sayton Zyption, Wächter der Engel.”, sagte der Mann freundlich zu Chai. Chai schwieg verwirrt. Sayton kannte Chais Leben, was ungerecht und hart mit ihm umgesprungen war. Auch das Chai ahnungslos war, warum Bathor ihn ermordet hatte. “Bitte folge mir. Ich werde dich hier anmelden.” Mit diesen Worten ging Sayton los. Chai folgte ihm schweigend. Sayton war diese Stille nicht gewohnt, für gewöhnlich redeten die Verstorbenen wie ein Wasserfall, aber nicht Chai. An einer alte Hütte gingen sie rein. Chai musterte den spärlich eingerichteten Raum, wo nur ein Tisch, Stuhl und an einer Ecke ein Ständer mit einen tonnenschweren Buch stand. Sayton nahm Tinte und Feder. Dann schlug er das Buch auf und schrieb etwas rein. “Also Chai, erzähl mir ein bißchen was über dein Leben.”, meinte Sayton ernst zu ihm. “Ich bin am 26. Oktober 15984 auf Silverhawk geboren. Meine Eltern hießen Cora und Corinth Pyroth. Meine Schule habe ich mit glatt drei abgeschlossen. Eine Ausbildung bekommt man erst nach der Hochzeit, aber ich wurde mit zwanzig verbannt, nur weil ich die Frau nicht heiraten wollte, die mir Cora ausgesucht hat. Mit einundzwanzig Jahren wollte ich den Planeten verlassen, aber mein angeborener Herzfehler, hat mich darangehinternd. Ein Jahr habe ich auf der rechten Seite mein Seh- und Hörvermögen verloren. Auch rauchte ich am Tag zwanzig Zigaretten.”, erklärte Chai ruhig. Er spürte, daß Sayton noch was wissen wollte, aber dieser war enttäuscht, daß das gewünschte nicht kam. Chai hatte keine Ahnung, worauf Sayton hinaus wollte. “Ich bin ein Telepath, aber ich kann niemanden dazu bringen, das zu tun, was ich will.”, endete Chai. “Du entstammst der Blutlinie von Chairon Chienk oder?”, wollte Sayton wissen, “Der Name “Chai” darf nur von dessen Nachkommen benutzt werden. Aber es ist mir ein Rätsel, das deine Mutter den Familiennamen ihres Mannes angenommen hat, denn der Name “Chienk” sollte in seinen Nachkommen weiter vererbt werden.” “Ja, meine Großmutter mütterlicherseits ist eine Nachkommin von ihm. Ich bin tatsächlich nach ihm benannt worden. Mehr weiß ich nicht.” erwiderte Chai mit nachdenklich Schulter zucken und wirkte unsicher. “Auch gehörst du einen alten Königsgeschlecht an.” Diese Worte verunsicherten Chai, immerhin war nicht im Palast, sondern in einen Haus normaler Brüder aufgewachsen. “König Bathor ist ein Kappenwaldfalke und die können bis zu tausend Jahre alt werden.”, meinte Sayton nachdenklich, “Warum Bathor hinter dir her war, weiß ich leider nicht...” Chai hatte die Vermutung, das man ihm irgendwie was verschwieg. “Das haben die Kappenwaldfalken gar nicht verdient.”, seufzte Chai. Sayton stimmte nickend zu, da er von der grausamen Tradition wußte. Die Kinder der Kappenwaldfalken ging es so lange gut, bis sie sich als gutherzig zeigten, denn dann wurden sie getötet, außer die gutherzigen Kinder verstellten sich böse. Gefördert wurden nur gefühllose und boshafte Kinder. Chai wäre das Schicksal erspart geblieben, wenn er kein Gedankenleser geworden wäre, wie Sayton wußte. “Weißt du, was eine Geheimseele ist?”, fragte er Chai plötzlich. Chai verneinte. “Es gibt insgesamt drei Seelenarten. Die normale Seele, die Reinkarnationsseele und die Geheimseele. Die normale Seele ist der Charakter, der von der Geburt an mitgegeben wird, also nehmen wir mal dich, du warst die normale Seele von Chai Pyroth. Deine Reinkarnationsseele darf ich dir noch nicht nennen, weil die Zeit noch nicht reif ist, aber deine geheime Seele ist Chairon Chienk, der Nationalheld und dein Vorfahre... Du siehst ihm auch ziemlich ähnlich, bis auf die Augen... Nun ja, alle drei Seelen zusammen ergeben deinen Geist und können nicht ohne einander. Sie helfen deinen Körper weiterzuleben, sollte die normale bzw. die Reinkarnationsseele verschwinden, kommt die geheime Seele zum Einsatz. Allerdings darf die geheime Seele nie einen Körper übernehmen, wenn die normale Seele noch aktiv ist, das darf zur Not nur die Reinkarnationsseele. Wer es trotzdem macht, wird in die Hölle geschickt, wo niemand mehr zurück geschickt wird.”, erklärte Sayton streng, “Das ist Gesetz. Was du später mal wirst, werde ich später entscheiden, aber jetzt sehe dich hier erste Mal um. Ich werde dich rufen, wenn deine Zeit hier gekommen ist.” Mit diesen Worten ließ er Chai alleine, der nicht richtig wußte, was er tun sollte. Also lief er ziellos durch die Gegend. Nach einer gefühlten Ewigkeit traf er auf eine junge, hübsche Frau. Sie war braunhaarig mit goldbraunen Augen, die seinen glich. Es mußte eine Verwandte von ihm sein. Ihr Blick war vor Trauer gezeichnet. In ihren Gedanken konnte er lesen, daß er den Mann ihrer Trauer kannte... Es war Crystall. “Du brauchst nicht traurig zu sein. Er hat deine Tochter, Caroline, aus den Waisenhaus geholt und hat sie mit der zweiten Ehefrau großgezogen. Chloe Fina.”, sagte Chai zu ihr nachdenklich. Sie sah ihn verwirrt an. “Woher weißt du das?”, wollte Chloe wissen. “Ich bin ein Telepath und ich habe deinen Mann Crystall vor Jahren getroffen.” Hilflos blickte sie zu Chai und sank weinend in seine Arme. Chai wußte nicht wirklich, wie er reagieren sollte. Also ließ er sie weinen. “Es tut mir Leid. Das war großes Unrecht gewesen. Solche Eltern wie die von Crystall wünscht man sich keinen.”, erwiderte Chai betrübt. “Ja, meine Eltern haben sich auch riesig gefreut, als ich ihnen Crystall vorgestellt habe. Damals war er siebzehn Jahre alt gewesen, als seine Eltern es erfahren haben. Ich wurde hingerichtet und mein Geliebter wurde Zwangsverheiratet. Unsere gemeinsame Tochter, damals sechs Monate alt, wurde ins Waisenhaus gesteckt. Schön, das Caroline zu ihren Vater zurückgekehrt ist.” Chloe seufzte tief. “Es gab einen Soldaten, der mich angeblich retten wollte. Er war ungefähr vierhundertachtzehn Jahre alt mit graumelierten Haar, vermutlich ein Fuchsfalke, aber mit braunen Augen und einigen Falten im Gesicht...” Chai machte eine Handbewegung. Er hatte diesen Mann schon getroffen. Es war Celvin Byroth, Halbfuchs- und Halbsilberfalke. “Ich habe diesen Mann getroffen. Warum hat er dich nicht gerettet?” “Weil ich mit ihm schlafen sollte und ich wollte nicht. Ich fand es ekelig mit einen älteren Mann ins Bett zugehen und so wurde ich hingerichtet und dieser Soldat hatte mir dabei genußvoll zugesehen.”, seufzte Chloe nachdenklich. Chais Gesicht verfinsterte sich. “Verstehe... Sage mal, wie heißt deine Mutter?”, fragte Chai plötzlich. Chloe hob überrascht die Brauen. “Layla Pharos und mein Vater heißt Cyril Fina. Warum fragst du?” Chai gab nur ein geheimnisvoll Lächeln von sich. “Wie alt sind beide?” “Cyril ist jetzt dreihundertsiebzig und Layla ist jetzt vierhundertneunundachtzig Jahre alt.”, antwortete Chloe verwundert über Chais Frage. “Und deine Großeltern?”, hakte er weiter nach. “Ähm, Die Eltern meines Vaters heißen Clara und Cinzano Fina und die Eltern meiner Mutter heißen Crytaro Chyrill und Laria Pharos, wobei Laria früher mal Lucy Syro gehießen haben muß, warum sie den Namen geändert hat, weiß ich nicht. Crytaro ist vor vierhundertfünfundachtzig Jahren verstorben, also mit zwanzig Jahren, durch eine Erbkrankheit. Warum willst du es wissen?” Bei Chloes Erwähnung von Crytaro Chyrill wurde Chai hellhörig. “Weil du meine Augen hast und ich bin kinderlos... Kennst du Larias und Crytaros Eltern?”, wollte er wissen. “Hm... Über Laria ist nichts bekannt. Crytaros Mutter war Zofe bei Prinzessin Fiona. Fiona wurde vor fünfhundertundfünf Jahren von ihren Mann König Bathor ermordet, als diese ihren Sohn beschützen wollte. Was mit dem Sohn passiert ist, weiß keiner. Gerüchten zufolge soll er noch versteckt irgendwo Leben.” Chai zuckte mit den Schultern. Er hatte die Geschichte von seinen Lehrern gehört und von seinen Eltern. “Achja, meine Mutter sagte immer, sie sei Corinth Pyroths Ururenkelin, der gerne am Hof von König Nicholas und von Silberfalkenkönig Ukaro sich aufgehalten hat und sehr beliebt dort war, bis die Kappenwaldfalken kamen.” Chai starrte Chloe verwundert an. “Corinth!? Er ist mein Vater.”, entfuhr es ihm. Chloe runzelte verwundert die Brauen. “So!? Ich habe immer gedacht, das er nur zwei Töchter hätte, Crytara und Ciana. Von einen Sohn höre ich das erste Mal.”, gestand Chloe überrascht. Chai zuckte nur mit den Schultern. “Das weiß ich nicht, aber Corinth hatte Geheimnisse vor mir, das habe ich immer gespürt. Leider konnte ich es nie herauszufinden, obwohl ich ein Telepath bin... Sekunde Crytara? Aber das bedeutet, das Cora, meine Mutter, einen anderen Vater hatte, als Crytara. Ich habe gelernt, das Cora und Crytara Schwestern gewesen sind. Hm... Irgendwie fehlt ein Puzzelteil zur Lösung.”, meinte Chai nachdenklich. “Hm... Also Crytara war mit dem König der Fuchsfalken verheiratet und daraus wurde Prinzessin Fiona geboren. Nach Gerüchten hatte sie sich in den Kronprinzen der Silberfalken verliebt und das war Neroron. Auch soll das Kind was Fiona retten wollte, aus der Liebe zwischen Fiona und Neroron entstanden sein... Ob das stimmt weiß ich nicht, aber ich weiß, das die Fuchsfalken vor fünfhundertundfünf Jahren, ein sechsmonatiges Baby vom Königspaar Fiona und Bathor vorgestellt hatten. Der Junge wurde auf Chai getauft.”, endete Chloe, “Vielleicht war mein Großvater in Wahrheit Chai, aber warum hieß er dann Crytaro.” Chai schnaufte. Für ihn kam das Ganze absurd vor. Wenn er so darüber nachdachte, daß ihn viele mit Neroron verglichen und warum Bathor ihn getötet hatte. In Bathors Gedanken hatte auch alles um Neroron gedreht. Da war es wohl wahr, das seine Eltern in Wahrheit seine Zieheltern waren. “Neroron starb, als meine Mutter mit mir im dritten Monat Schwanger war. Das hatte Cora immer zu mir gesagt. Wenn das stimmt, was du erzählst, dann... dann bin ich wohl Fionas Kind.” Chloe sah ihn verwirrt und staunend. “Wie? Wie... Wie heißt du?”, wollte sie wissen. “Ich bin Chai Pyroth, nach Chairon Chienk benannt und bin mit fünfhundertundfünf Jahren von Bathor ermordet wurden. Ich habe es nie verstanden, warum ein König sich für einen Verbannten abgibt. Was Crytaro betrifft, vermute ich wohl, das es wohl ein Bruder oder Zwillingsbruder von mir ist, wenn seine Mutter Zofe bei Prinzessin Fiona war. Könnte die Zofe wohl dafür gesorgt, das mein Bruder vor Bathor geschützt werde und was deinen Soldaten Celvin Byroth betrifft, könnte das Selbe passiert sein. Er könnte auch mit mir verwandt sein. Celvin sieht mir etwas ähnlich.”, erwiderte Chai nachdenklich, “Sieh mich genau an... Ich habe in den Gedanken vieler immer nur einen Satz gehört: ‘Er sieht wie Neroron aus dem Gesicht geschnitten aus.’ Wahrscheinlich bin ich auch mit dir verwandt, denn du hast die selben Augen wie ich. In meinen ganzen Leben bin ich noch keiner Person mit goldbraunen Augen begegnet.” Chloe musterte Chai aufmerksam und hob überrascht die Brauen. “Ach du heiliger Falke!”, rief sie erschrocken, “Du hast Recht!” Chai lächelte freundlich, wobei er diese Geschichte selbst kaum glauben konnte. “Corinth und Cora sind auf jeden Fall mit mir verwandt, aber das Corinth mein Urgroßvater ist, hätte ich nie gedacht. Da Frage ich mich ja, wie alt ist Corinth eigentlich?”, fragte sich Chai. Chloe zuckte nur nachdenklich mit den Schultern. “Keine Ahnung, ich habe nur gehört, das er ein Nachkomme von letzten Amurfalkenprinz Sam Pyroth ist. Also würde es mich nicht wundert, das er dir viel verschweigen konnte, denn die Amurfalken sind die natürlichen Feinde aller Telepathen bzw. der Merlinfalken mit denen wir beide wahrscheinlich verwandt sind, wenn wir wirklich von Neroron abstammen. Nerorons Mutter war Halbsilberfalke und Halbmerlinfalke. Sie hatte goldene Augen und konnte auch leicht Gedankenlesen, aber ihr Sohn Neroron war ein Telepath wie du vermutlich und Telepath konnte man nur werden, wenn in den Ader das Blut eines Merlins fließt. Meine Mutter Layla konnte auch ein wenig die Gedankenlesen. Hm... Hast du mit vierundzwanzig silberne Schläfen bekommen?”, wollte sie wissen. Chai hob überrascht die Brauen. “Ja und?” “Das ist das Zeichen, das in dir das Blut eines Merlins fließt, mehr nicht.”, erwiderte Chloe nachdenklich zu ihn. Chai schwieg, er hatte ziemlich viele Informationen zu verarbeiten. Vieles erklang logisch und er verstand, warum er anders war. Alles war ein übles Spiel was mit den Kappenwaldfalken anfing. Er fragte sich, ob es überhaupt jemanden gab, der die Kappenwaldfalken für immer vernichtete? Eine Zeitlang unterhielten sie sich noch ein wenig, bis sie sich verabschiedeten. Kapitel 4: Chairon Thorath -------------------------- Zweihundert Jahre waren vergangen seit Chai im Totenreich verweilte. Auch hier war er nicht sehr beliebt, wegen seines Gedankenlesens und war wie in der Welt der Lebenden nur alleine, aber er war es langsam gewöhnt. Eines Tages kam Sayton fröhlich auf ihn zu. “Du wirst in einer Woche zurückgeschickt in die Welt der Lebenden, als Chairon Thorath. Er ist Caroline Finas Nachkomme und damit auch mit dir verwandt. Du wirst als Geheimseele wiedergeboren... Du weiß doch hoffentlich noch was das bedeutet, oder?”, wollte Sayton wissen, “Denn Bathor könnte dich noch mal erwischen und als Geheimseele bist du am besten geschützt.” “Ja, natürlich.”, stöhnte Chai. Er haßte es von anderen beschützt zu werden, aber er hatte leider keine Chance gegen Bathor, da er nicht kämpfen konnte. “Auch darfst du nur aktiv werden, wenn die Normalseele und die Reinkarnationsseele ihr OK geben.” Sayton brauchte gar nicht erst auf Chais Antwort zu warten, denn er konnte an Chais Reaktion sehen, daß er alles verstanden hatte. So wurde Chai auf den Planten Konis geschickt. Den Planeten der Pteredons lebten. Sie waren genauso weit entwickelt, wie die Silberfalken. Chairon Thorath war einer von ihnen, den man nur “Chai” nannte. Sein Leben verlief im Grunde glücklich. Er heiratete eine liebenswerte Frau und bekam eine Tochter von ihr. Als die gemeinsame Tochter fünf Jahre alt war, erkrankte seine Frau an einer heimtückischen Krankheit und starb. Vor lauter Trauer wurde er Versuchskaninchen für ein Serum, was ihm ein langes Leben schenken würde. Der siebenunddreißigjährige Wissenschaftler Maras betrieb diese Forschung schon lange, seit ein Drache die Pteredons vor zwanzig Jahren fast alle Pteredons ausgelöscht hatte und nur noch hundert überlebt hatten. Als Maras merkte das Chairon mit seinen vierzig Jahren, zwanzig Jahre jünger aussah, durch das Serum, spritzte Maras sich selbst und seiner dreißigjährigen Frau Henna. Danach machte er es jeden öffentlich und der König gab ihm den Familiennamen Shoned. Trotz des Erfolgs kümmerte sich Chairon zwar rührend um seine Tochter, aber um den Schmerz über den Verlust seiner Frau zu verkraften, begann Chairon zu trinken. Als seine Tochter mit dem Sohn von Maras eine Familie gründete und auszog, trank er den ganzen Tag, weil er nun ganz alleine war. Er pflegte sich nicht mehr und nahm an Gewicht zu. Chai, der als Geheimseele alles beobachtete, ertrug es nicht länger und wurde panisch. Er wollte nicht so zurück ins Totenreich, denn Chairons Körper hielt das nicht mehr lange aus. Also entschloß er sich ohne nachzudenken, Chairons Körper zu übernehmen. Chairons Seele wehrte sich nicht dagegen und ließ Chai gewähren. So wurde Chairon, Chais geheime Seele. Viele die Chairon persönlich kannten, merkten das sich sein Wesen komplett verändert hatte. Auch seine Stimme war ein wenig sanfter geworden und er war im Besitz seinens silbernen Aschebechers, den er von Corinth geschenkt bekommen hatte. Wie der Aschenbecher in Chairons Familie gekommen war, wußte er nicht, aber er war sehr dankbar darüber. Seine Tochter, die ihn mit ihrer Familie ab und zu besuchte, merkte es besonders. Sie war inzwischen Mutter von zwei Kindern. Als sie ihn zur Rede stellte wegen seiner Charakterveränderung, gestand er ihr, daß er den Körper ihres Vaters einfach übernommen hatte. Auch erklärte er ihr, wenn es so weitergegangen wäre, dann wäre Chairon Thorath gestorben. Erst war sie schockiert, aber sie verstand es gut, da sie wußte, wie ihr Vater zuletzt war. Sie blieb ein paar Tage bei ihm und dann verabschiedete sie sich von ihm. Als sie fünf Jahre später ihn besuchen wollte... War er weg. Kapitel 5: Die Suche nach Heimat -------------------------------- Maras’ Serum trug Früchte. Durch das Serum hatten viele Pteredons menschliche Gestalt angenommen und beherrschten eine Art Lichtmagie. Auch konnten sie sich in Turmfalken verwandeln. Somit hießen sie nicht mehr Pteredons, sondern von nun an Falken, besser gesagt Jurafalken. Maras wurde mit der Zeit verrückt und machte viele Experimente an sich selbst, was ihm eines Tages das Leben kostete. Seine Frau Henna entkam nur knapp dem Tod. Sie war eine bildschöne Frau mit braunen Haaren und braunen Augen. Henna war ein Meter fünfundsechzig groß und schlank. Sie trauerte sehr um ihren Mann Maras. Plötzlich kreuzte ihr ein junger braunhaariger Mann mit goldbraunen Augen und Vollbart ihren Weg. Bei seiner grauen, oft geflickten Kleidung waren Umrisse eines kleines Bauches zusehen. Seine Schuhe waren erst neu gekauft. “Alles Inordnung mit dir?”, fragte der Fremde sie, der sie scheinbar kannte. “Kennen wir uns?”, fragte sie verwundert. Der Braunhaarige grinste sie frech an. “Ja, Maras hat mir als erster das Serum gespritzt. Mein Name ist Chai Pyroth.”, erwiderte Chai ruhig, “Und du... Du bist Henna oder? Maras’ Ehefrau. Henna Shoned.” Er wollte ihr die Wahrheit sagen, denn auch wenn es Chairon Thoraths Körper war, so hatte er, Chai Pyroth, den Körper nun übernommen. Aber Chai schaffte es einfach nicht, wahrscheinlich hätte sie ihn dann verstoßen. Henna blickte ihn überrascht an. Kurz überlegte sie. “Ich hatte mich damals, als Chairon Thorath vorgestellt.”, erklärte Chai ihr ehrlich. “Hm... Dann hast du wohl einen falschen Namen angegeben?”, fragte Helena entsetzt. Chai schüttelte mit dem Kopf. “Nein... Ich habe meinen Namen vor Jahren umgeändert. Da es mir damals so schlecht ging und ich neu anfangen wollte.”, erklärte Chai ernst. Er hoffte, daß sie ihm diese Halbwahrheit abnahm. Henna hob verwundert die Brauen und verstand es nicht wirklich. Beide gingen ein Stück und Chai war froh, daß Henna nicht weiter nachfragte. Im Laufe der Zeit verliebte sich Henna in Chai. Blind vor Liebe merkte sie nicht, das Chai ihr nur was vorspielte, bis er Henna als wertvolle Freundin erkannte. Doch eines Tages brach ein großer Krieg aus, als der Koniskönig Sirius Seba von Keron II Ceradon ermordet wurde. Henna und Chai verloren sich aus den Augen. Chai flüchtete sich an den Rand des Kontinents zur Stadtruine Unikra, wo er in Ruhe Leben konnte. Doch Jahre später gab es ein großes Erdbeben und teilte die Ruinenstadt Unikra in zwei Hälften und wurde zu einen unbekannten Kontinent auf dem Chai und ein paar Menschen lebten. Die Menschen verehrten Chai, als eine Art Gott, so das er dort ein sorgloses Leben führte und brachten ihm Opferspeisen. Ansonsten hatte Chai dafür gesorgt, das die Menschen ihn seine Ruhe ließen. Kapitel 6: Chai und der Junge ----------------------------- Taro war ein fröhlicher, aufgewecktes, siebenjähriges Menschenkind und lebte in einen Dorf in der Nähe der Ruinen von Unikra. Er fragte sich immer, was jenseits des Waldes war. Als er sich anschickte in den Wald zu gehen, wurde er von seiner Mutter aufgehalten. “Das ist zu gefährlich für einen kleinen Jungen wie dich.”, warnte sie ihn. “Aber der Schutzgott wird mich beschützen.”, schimpfte Taro. Seine Mutter seufzte. “Mag sein, aber er scheint sehr eigenwillig zu sein und wird sicher nicht jeden beschützen können. Was ist, wenn du Hilfe brauchst. Der Schutzgott wird dir sicher nicht helfen. Niemand hat ihn je gesehen.”, erwiderte sie besorgt. Seufzend ging er mit seiner Mutter mit ins Haus. Das Thema war für seine Mutter erledigt. In der Nacht als alles schlief, konnte Taro nicht schlafen. Seine Gedanken schwebten zu den Wald und dem Schutzgott. Ganz leise stieg er aus seinen Bett und huschte durchs Haus. Er vergewisserte sich, das seine Eltern fest schliefen. Dann zog er seine Jacke an und schlüpfte in seine Schuhe. Schließlich ging er vor die Tür. Eine Kerze, die er in der Hand hielt, beleuchteten den Weg. Er ging immer tiefer in den Wald rein. Neben der Kerze beleuchtete auch die beiden Monde den Weg. Als er zu den Ruinen von Unikra kam, scheinen sie im Mondlicht silbern. Es herrschte Stille. In der Ferne schrie eine Eule. Gerade als Taro ins innere der Ruine ging, hörte er Schritte. “Was willst du hier?”, rief eine zornige Männerstimme, die durch den Raum schallte. “Großer Gott. Ich... Ich wollte dich kennenlernen. Schutzgott der Insel.”, erklärte der Junge ein wenig eingeschüchtert. “Verschwinde Junge! Sonst wird dich mein Zorn treffen!”, erwiderte der Mann genervt, der im Schatten stand. “Du hast bis jetzt keinen Menschen verletzt. Deshalb denke ich das du nicht im Stande bist, jemanden zu Schaden.”, antwortete der Junge hoffnungsvoll. “Woher willst du das wissen? Du kennst mich nicht.” “Keine Ahnung, aber du hast uns bis jetzt nie was getan.”, rief Taro entschlossen zu ihm. Mit diesen Worten sendete er einen Lichtstrahl aus, der nehmen den Jungen vorbei zischte. “Der Nächste wird treffen und nun geh!”, murrte der Mann. Mit diesen Worten hörte der Junge wie sich Schritte entfernten. Taro seufzte. Er rief kurz nach den Mann, aber merkte schnell, daß er allein war. Etwas Niedergeschlagen ging er zurück zu seinen Eltern, die immer noch schliefen. Taro zog sich aus und legte sich ins Bett, wo er schnell einschlief. Am nächsten Abend schlich er sich wieder aus dem Haus. Taro würde diesmal hartnäckiger sein. Er packte etwas zu Essen und eine Wasserflasche ein. Mit Kerze und Steinschleuder bewaffnet, ging er in den Wald. Doch diesmal hörte ein Knurren. Es waren Wölfe. Taro rannte um sein Leben. Er steuerte geradewegs auf die Ruine zu. Taro stolperte über einen Stein und fiel zu Boden. Die Wölfe hatten ihn eingeholt und umkreisten. Hinter Taro war ein dicker Baum. Einer der Wölfe rannte Zähne fletschend auf den Jungen zu. Taro nahm die Steinschleuder zur Hand und bewarf den Wolf mit Steinen, aber es half nichts. Er warf seine Arme schützend vor sein Gesicht und schrie vor Angst. Taro spürte den warmen Atem eines Wolfes, aber es passierte nichts. Der Junge machte die Augen auf. Er blickte direkt in das Maul eines Wolfes, aber dieser schien gelähmt zu sein. Vor Panik kroch Taro vor den Wolf weg. Als er sich umsah, wurde ihm bewußt, das alle Wölfe gelähmt waren. “Was geht hier vor?”, murmelte Taro verwundert. Ein große schwarze Gestalt trat vor. “Was hast du hier schon wieder verloren?”, fragte schroff eine Männerstimme, die Taro kannte. Es war der Mann mit dem Taro gestern geredet hatte. Er schnippte mit den Fingern und die Wölfe liefen ängstlich davon. “Du hast mich gerettet. Ich wußte, das du ein gutes Herz hast.”, rief Taro erfreut. Der Mann stöhnte mürrisch. “Das nächste Mal halte ich sie nicht zurück. Und nun verschwinde.”, antwortete er schroff und ging. Taro stand auf, klopfte sich den Staub auf den Kleidern. Er starrte in die Richtung, wo der Mann gegangen war. Unentschlossen ging er in die Richtung, wo sein zu Hause war. Auf halben Weg zurück, entschied er sich anders. Er wollte diesen Mann unbedingt kennenlernen und lief wieder Richtung Ruinen. Das Knurren verriet, das die Wölfe immer noch in der Nähe waren. Taro schrie um Hilfe und rannte Richtung Ruinen. Kurz bevor er die Ruinen erreichte, stolperte er und wurde plötzlich bewußtlos. Die Wölfe wollten den Jungen gerade zerfleischen, als eine schwarze Gestalt, die Wölfe davon jagte. “Törichter Bengel...”, murrte diese Gestalt nur. Am nächsten Morgen war die Sonne schon längst aufgegangen, erwachte Taro benommen. Ihm tat alles weh und sein linkes Bein war sicher gebrochen. Er sah sich um, er lag auf eine Art Bett und befand sich mitten in den Ruinen. “Na... Endlich aufgewacht?”, sagte eine kühle Männerstimme spöttisch. Taro sah sich zu der Stimme um. Nun konnte er ihn deutlich sehen. Es war ein hellbraunhaariger, hochgewachsener Mann mit goldbraunen Augen. Auch war er ein wenig rundlich. Nach den Falten im Gesicht zu urteilen mußte er mindesten fünfzig Jahre alt. Sein Gesicht konnte Taro durch den braunen Vollbart nicht richtig deuten. Aber er hatte etwas strenges ansich. Auch seine Kleidung war befremdlich. Der Junge lächelte ihn freundlich an. “Ich wußte, daß du ein gutes Herz hast.”, meinte er zu ihm. “Bild dir bloß nichts darauf ein... Es war nur Zufall.”, erwiderte der Mann schroff. “Darf ich wenigstens den Namen meines Retters erfahren?”, wollte der Junge wissen. Der Mann seufzte und zögerte kurz. “Ich bin Chai Pyroth. Kleiner.”, antwortete der Mann schließlich. “Ich bin kein Kleiner! Mein Name ist Taro... Und du bist ja nur ein alter Mensch. Also gibt es hier keinen Gott.” Chai hob verwundert die Brauen. “Ich bin kein Mensch...”, antwortete Chai ernst, “Ich bin ein Jurafalke und älter als deine Urgroßeltern.” “Dann bist du ein Gott!”, rief Taro fröhlich. “Auch das stimmt nicht. Ich bin nur ein gewöhnlicher Falke, der seine Ruhe haben will. Diese Ruhe hast du mir kaputt gemacht.”, erwiderte Chai finster. Taro hatte gedacht, das Chai ihn nun eine Ohrfeige verpassen würde, aber das tat er nicht. “Ich hätte dich auch liegenlassen können und den Wölfen zum Fraß vorwerfen können.”, fuhr Chai weiter fort. “Aber das hast du nicht getan. Im Gegenteil du hast mich mehrmals gerettet und deshalb weiß ich, das du ein gutes Herz hast. Du kannst niemanden umbringen.”, sagte Taro mit einen hoffnungsvollen Blick zu Chai. “Ach ja?” Mit diesen Worten nahm Chai ein Messer und hielt es an die Kehle des Jungen. “Es ist leicht, wie du siehst. Ich brauche nur zu stechen.” Lange Zeit hielt Chai das Messer so, aber Taro hatte keine Angst vor ihm und wußte vertrauensvoll, das Chai ihn nicht töten würde. Er seufzte und legte das Messer weg. “Soviel Vertrauen in jemanden, den du nicht kennst, ist nicht gut, merkt dir das.”, meinte Chai ernst zu Taro. Der Junge lächelte ihn freundlich an. “Mag sein, aber du nicht...” Mit diesen Worten schlief der Junge wieder ein. Chai fuhr sich seufzend übers Gesicht. Der Junge hatte Recht, mit allen, aber er wollte es sich nicht eingestehen. Am Mittag wurde Taro vom Geruch des Hasenfleisches geweckt, was Chai am offenen Feuer briet. “Na Schlafmütze. Aufgewacht? Neben dir ist ein Krug Wasser falls du Durst hast.”, rief er spöttisch. Taro richtete sich auf. “Ich danke dir, Chai.” “Schon gut, aber beim nächsten Mal kann ich dich vielleicht nicht Retten, da ich vielleicht zu weit weg bin. Also wäre es schön, wenn du auf mich hören würdest. Es war wirklich nur Zufall gewesen, daß ich in der Nähe war.”, sagte Chai schließlich streng, “Verspreche mir, das du mich nicht mehr aufsuchst.” “Na gut... Ich verspreche es dir.”, seufzte Taro Diesmal umspielte ein Lächeln Chais Gesicht. Dann gab er Taro ein Stück vom gegrillten Hasen. Es schmeckte köstlich. Nachdem Essen nahm Chai Taro auf seinen Rücken und ging mit ihm zum Dorf, wo seine besorgten Eltern schon auf ihn warteten. Sie rannten auf Chai zu, als sie Taro erblickten. “Taro! Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht.”, sagte der Vater erleichtert und blickte zu Chai, “Danke Fremder.” “Wo warst du, Taro?”, wollte seine Mutter besorgt wissen. Der Junge senkte den Kopf. “Ich war bei den Ruinen und wurde von Wölfe angegriffen. Chai, hier, hat mich gerettet und meinen Fuß verbunden.”, gestand Taro ihnen. Seine Mutter machte große Augen. “Dann sind Sie wohl unser Gott, den wir verehren? Aber Sie sind ja normaler Mensch.”, hakte Taros Mutter nach. “Nein... Ich bin weder Gott noch Mensch.”, sagte Chai ernst, “Ich bin ein ganz gewöhnlicher Falke mit hoher Lebenserwartung, mehr ist das nicht. Wir Falken können auch irgendwann sterben.” “Verstehe, bitte nehmen sie meine Einladung zum Essen an.”, sagte die Mutter zu Chai. Man sah ihm an, das es ihm nicht gefiel, aber er nahm die Einladung an. Als die Zeit zum Abschied kam, fiel es Taro sichtlich schwer sich von Chai zu trennen. Er hatte den alten Falken richtig lieb gewonnen. “Kannst du nicht noch etwas bleiben?”, wollte Taro weinend wissen. “Nein, es geht nicht. Die Zeit ist gekommen Lebe wohl zu sagen.”, seufzte Chai nachdenklich. “Du wirst mir fehlen.”, meinte der Junge unter Tränen. Chai schenkte ihm ein freundliches Lächeln, was einwenig unbeholfen rüber kam. Schließlich drehte er sich um und wollte gehen. Der Junge stürzte herbei und umarmte Chai heftig. Chai, der sowas nie erlebt hatte, fühlte sich ganz seltsam. Sanft schob er den Jungen von sich weg. “Ich muß jetzt gehen, Taro. Aber ich werde dich nie vergessen.” Mit diesen Worten verschwand Chai im Wald. Taro winkte bis zum Schluß Chai hinterher. Das jemand solche Gefühle für Chai hegte, war für ihn neu und wußte nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er hatte manchmal, das Gefühl, daß es besser gewesen wäre, wenn er nie geboren wäre. Auch Jahrzehnte später hatte Taro Chai nie vergessen. Er hatte inzwischen erste Falten im Gesicht und ein paar graue Strähnen im Haar bekommen. Taro war verheiratet mit einer bildschönen Frau und hatte einen Sohn von ihr bekommen. Der Kleine war vier Jahre alt. Er ging mit seiner Familie zu den Ruinen von Unikra und rief nach Chai. Dieser zeigte sich einwenig verhalten, aber er lächelte Taro an. “Du hast dich gar nicht verändert.”, staunte Taro. “Im Gegensatz zu dir.”, erwiderte Chai gelassen, “Aber schön, das es dir gut geht.” Ohne Vorwarnung rannte das Kind zu Chai und umarmte ihn. Taro vermutete, daß das Kind Chais Einsamkeit spürte, aber wußte es nicht genau. “Ich wollte dir meine Familie zeigen. Aber scheinbar ist mein Sohn froh dich zu sehen.”, sagte Taro fröhlich zu Chai. “Wie der Vater so der Sohn.”, erwiderte Chai gelassen. “Vielen Dank, das du damals meinen Mann gerettet hast.”, sagte seine Frau freundlich Chai. “Schon gut.”, meinte Chai gelassen, “Aber versucht euer Kind nicht allein in den Wald zu lassen, außer er ist Erwachsen. Verspricht es mir.” Taro und seine Frau nickten entschlossen. Gegen Ende des Nachmittags verabschiedeten sie sich von Chai und gingen nach Hause. Im Laufe der Zeit hielten Taros Nachkommen immer öfterst Kontakt zu Chai. Als Zeichen der Dankbarkeit Taro gegenüber. Kapitel 7: Siron ---------------- Siron Jahre vergingen und das Leben hatte den Verlauf eines friedlichen Flusses angenommen. Ein blondhaariger, junger Falke tauchte bei den Ruinen von Unikra auf. Er hatte unzählige Narben im Gesicht mit wunderschönen dunkelbraunen Augen. Außerdem war er eins dreiundneunzig Meter groß und athletisch gebaut. Der Mann hatte eine Ringschwertlanze hinter seinen Rücken befestigt. Seine Haare waren Schulter lang mit linken Seitenscheitel. Er ging durch die Ruinen bis er merkte, daß hier jemand wohnte. “Hallo? Ist hier jemand?”, rief der Blonde nachdenklich, “Mein Name ist Siron Shoned. Ich würde gerne hier bleiben, wenn du willst.” Chai stand in einer dunklen Ecke und beobachtete den Fremden schweigend. Er hoffte, das der Fremde ging. Doch den Gefallen tat er ihm nicht. Dann brachte Chai versehentlich einen kleinen Stein zum Rollen, was Siron sofort bemerkte. “Hallo? Ich weiß, das hier jemand ist! Komm bitte raus! Ich tue dir nichts... Ich möchte nur hier für eine Weile wohnen.”, sagte Siron entschlossen. Schließlich trat Chai seufzend aus dem Schatten und blickte den Blonden finster an. Siron musterte den Unbekannten nachdenklich. Chai hatte ein paar Falten mehr im Gesicht bekommen. Im Haar und Bart zeigten sich erste graue Fäden. “Du bist ganz schön dreist, einfach hier bleiben zu wollen.”, begann Chai kühl zu sprechen, “Es hätte auch böse ausgehen können. Siron Ceradon.” Siron hob überrascht die Brauen. Woher wußte der alte Mann Sirons Familienname? Er hatte es ihm nicht gesagt. “Wer bist du?”, wollte Siron wissen. “Chai... Chai Pyroth. Warum bist du hier?” Siron schwieg kurz. Schließlich senkte er seufzend den Kopf. “Meine Frau Sura ist gestorben..”, antwortete Siron bedrückt. “Mein Beileid. Es ist schlimm, wenn man jemanden verliert, den man liebt.”, meinte Chai nachdenklich, “Im übrigen... Ich weiß, was deine Mutter dir erzählen wollte.” “Wie? Woher?” “Ich bin ein Telepath und weiß viel. Dein Vater war nicht der Kriegsverbrecher Keron II, sondern dessen Zwillingsbruder Keron I, daß wollte deine Mutter dir erzählen.”, fuhr Chai weiter. Siron war kreidebleich und sah Chai erschrocken. “Das bedeutet... Ich bin nicht der Sohn des Kriegsverbrechers?”, hakte Siron überrascht nach. Chai nickte nur hämisch grinsend. “Das heißt, ich hätte mit Sura viele leibliche Kinder haben können...”, seufzte Siron weiter. Der alte Mann senkte seufzens den Kopf. “Weiß du... Clavens ist dein Sohn. Du bist sein biologischer Vater!”, sagte der Alte plötzlich. Der Blondhaarige hob überrascht die Brauen. “WAS!?” Chai nickte ruhig. “Ja. In der Nacht von Clavens Zeugung warst du stockbetrunken und konntest dich am nächsten Tag nicht daran erinnern.”, fuhr Chai fort. Siron seufzte. “Der Schicksalfalke hat mir das nie gesagt.” “Verstehe... Besser spät als nie.”, erwiderte Chai lächelnd. Siron nickte zustimmend. Eine Zeit lang herrschte beklemmendes Schweigen. “Und? Was hast du jetzt vor?”, wollte Chai nach einer Weile wissend. Man sah ihm an, das Siron hier nicht willkommen war und der Alte seine Ruhe haben wollte. Schultern zuckend, seufzte Siron. “Ich weiß es nicht.”, gestand er dem Alten. “Hm... Junger Mann, du mußt doch wissen, was du jetzt willst.”, hakte Chai ernst nach. Siron runzelte verwundert die Stirn. Er schätzte den alten Mann auf etwa sechzig Jahre, da dieser sicher ein Mensch war, weil auf diesen Kontinent nur Menschen lebten, obwohl ihm die typische Falkenkleidung eher zum Falken machte. “Ich war sieben, als der große Krieg anfing, den Keron angefangen hat. Also bist du jünger als ich.”, erwiderte Siron streng zu Chai. Darauf fing Chai heftig zu Lachen an. “Von wegen... Ich bin der erste Falke, den Maras sein Serum gegeben hat. Im Klartext, ich bin viel älter als du!”, konterte Chai hämisch grinsend. Siron klappt die Kinnlade runter. “Du kanntest Maras Shoned!?”, fragte der Blondhaarige ungläubig. “Ja... Nach seinen Tod war ich kurz mit dessen Frau Henna zusammen.”, antwortete Chai nachdenklich. Kurze Zeit wußten beide nicht, was sie sagen sollten. “Ich wollte Fragen, ob ich für ca. zwei Jahre hier bleiben darf?”, brach Siron schließlich das Schweigen. “Nein! Auf gar keinen Fall. Such dir einen anderen Platz!”, knurrte Chai finster. “Bitte... Nur zwei Jahre und dann lasse ich dich in Ruhe. Bitte. Du wirst mich gar nicht bemerken...”, winselte Siron mit Hundeblick. Chai schwieg kurz. Es gefiel ihn gar nicht, daß ihn jemand Gesellschaft leisten wollte. Anderseits war Siron zur Zeit genauso einsam, wie Chai selbst. Seine letzte Gesellschaft war Jahrhunderte her. Viele verstanden halt nicht, daß er nur noch allein sein wollte. Er brauchte keinen Gesellschafter. Siron ließ nicht locker und nur Zähne knirschend willigte Chai ein. “Also gut... Zwei Jahre, aber keinen Tag länger.”, sagte Chai schließlich mit einen großen Seufzer Mit einen freudigen, dankbaren Lächeln auf den Lippen, umarmte er Chai. Chai wußte nicht wie ihm geschah. Im Laufe der zwei Jahre wurden Chai und Siron richtige Freunde. Auch gestand er Siron, daß Chais Körper dem Alkoholiker Chairon Thorath gehörte und das Chai diesen Körper übernommen hat, um Chairons Körper zu retten. Er hatte es getan ohne groß nachzudenken. Erst jetzt war ihm bewußt, was er für einen großen Fehler begannen hatte. Dafür würde er in die Hölle kommen, sobald er wieder im Totenreich war. Siron bekam es mit und hoffte nie so einen Fehler zu begehen, aber er Verstand ihn gut. Wahrscheinlich hätte er es genauso gemacht. Ein paar Tage später war die Zeit der Verabschiedung gekommen. Chai fiel es sichtlich schwer Siron gehen zulassen. Mit den Worten “Wir sehen uns irgendwann wieder, Chai!”, ging Siron fort. Chai fühlte zum ersten Mal einen Stich im Herzen. Sicher hätte er mit Siron gehen können, wie Siron ihm angeboten hatte. Siron hätte sich riesig gefreut, wie er wußte. Aber er wollte nicht mehr, denn er gehörte nicht mehr in diese Welt, aber ohne Siron war es plötzlich stiller und noch einsamer geworden. Kraftlos lehnte er sich an eine Mauer und glitt weinend runter zum Boden. Er dachte daran, daß man ihm nie eine Chance gegeben hatte sich zu Beweisen. Auch hatte er sein Leben immer als wertlos eingestuft. Sein Schicksal war es wahrscheinlich für immer allein zu sein. Sicher hätte er auch Selbstmord begehen können, aber jetzt... konnte er sich dort auch nicht mehr Blicken lassen. Er hatte alles vermasselt. Nach einer Weile ging er zu einen See und blickte ins Wasser. Auch wenn es sein Spiegelbild war, so gehörte der Körper nicht ihm. “Warum bin ich bloß in diese Welt geboren? Was ist der Sinn meines Lebens?”, seufzte er weinend, “Ich bin verloren! Für immer verloren!” Er verdeckte sein Gesicht mit den Händen. Plötzlich tauchte hinter ihm ein helles Licht auf. Daraufhin drehte er sich um. Er sah hinter ihm einen jungen braunhaarigen Mann, der ihn freundlich an lächelte. “Na Chai... Wäre es nicht besser für dich gewesen unter Falken zu gehen?”, fragte er ruhig, “Der große Krieg ist schon lange beendet. Es herrscht Frieden.” Chai blickte ihn finster an. Er wußte ganz genau, daß es sich hier um den Schicklsalfalken handelte. “Vergiß es! Diese Welt ist mir zu brutal.”, fauchte Chai ihn an. “Aber die Einsamkeit tut dir nicht gut! Außerdem sind das keine Silberfalken. Die Konisfalken haben die Zwangsheirat nicht.”, sagte der Schicksalfalke ernst zu ihm. Chai wich seinen freundlichen Blick aus und senkte schweigend den Kopf, sagte aber nichts. “Man hatte dir übel mitgespielt. Aber hier bist du frei und kannst dir alle deine Träume erfüllen lassen, wie du willst... Du hättest auch mit Siron gehen können. Er und dein Schicksal sind fest miteinander verbunden.” Trotzig blickte er wieder zu dem Schicksalfalken, der ihn hoffnungsvoll ansah. “Vergiß es! Hier kann ich in Frieden und ohne Störung leben.”, giftete Chai weiter, “Außerdem... Wer braucht schon Träume?” “Aber hier bist du ganz allein!”, konterte der Schicksalfalke, “Du hattest doch soviel Spaß mit Siron. Den könntest du wieder haben. Komme einfach aus deinen Schneckenhaus und suche Siron. Dann könnt ihr zusammen die Welt erkunden. Man hatte dir damals die Einsamkeit aufgezwungen, daß hattest du nie verdient.” Chai mußte schon zugeben, daß das Angebot verlockend war, aber er hatte keine Ahnung mit dieser Welt draußen umzugehen. “Nein... Tut mir Leid, ich bin lieber für mich, als von anderen wieder enttäuscht zu werden und jetzt verschwinde!”, fuhr Chai ihn zornig an. Der Schicksalfalke seufzte. “Also gut... wie du willst... Aber merke dir eines: Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen, früher oder später wird es dich einholen, Falke der Urmacht.” Mit diesen Worten verschwand der Schicksalfalke in einen Licht. Chai schnaufte nur. “So ein Geschwätz... Als hätte sich irgendwer schonmal darum gekümmert, wie es mir wirklich geht...”, murmelte Chai erzürnt zu sich, “An meiner Situation wird sich nie was ändern, das ist die Wahrheit. Da kann auch kein Schicksalfalke was daran ändern.” Kapitel 8: Die Zerstörung von Konis ----------------------------------- Es war ein friedlicher Tag. Chai, dessen Haare grauer geworden war, merkte allmählich die Spuren seines Alters, aber er schob es darauf, das es nicht sein eigener Körper war. An bestimmten Tagen taten seine Gelenke ziemlich weh. Mittlerweile hatte er seine magischen Kräfte, die er durch Maras’ Serum erlangt hatte, gut im Griff. Trotzdem trainierte er mit seiner Kraft, um in Form zu bleiben. Das Kontrollieren seiner Lichtstrahlen noch seine “Singsang-Attacke”, die er als “Urmacht” kannte, waren ein Kinderspiel. Die Menschen auf diesen Kontinent hielten Chai weiterhin für eine Art Gottheit, obwohl er sich den Menschen nicht blicken ließ. Taros Nachkommen waren die Einzigen, die mit ihm reden konnten. Gelegentlich driftete er gedanklich ab, während er trainierte und fragte sich, was der Sinn seines Lebens war. Doch als er versehentlich einen sehr dünnen Lichtstrahl Richtung Boden abfeuerte, bemerkte er, das dieser Lichtstrahl nicht normal war und das Ende von Konis einleitete. So eine mächtige Energie hatte er noch nie an sich gespürt. Panisch und kreidebleich rief er den Namen des Schicksalfalken. Aus großer Verzweiflung konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er sank kraftlos zu Boden und schluchzte. Fast hoffnungsvoll sah er auf, als der Schicksalsfalke zu ihm kam. “Bitte... bitte... Rette die Falken! Ich wollte das nicht! In zehn Minuten geht der ganze Planet hoch! Bitte rette alle. Ich habe nie gewußt, das meine Magie sowas kann! Es war ein versehen.”, bettelte er panisch zum Schicksalfalken. Dieser musterte ihn seufzend. “Einverstanden. Ich rette alle.” Mit diesen Worten verschwand er. Chai blieb zurück und beweinte seine Tat. Er war am Boden zerstört. Auch wußte er nicht, wie es nun weiter ging. Da er für die Zerstörung von Konis verantwortlich war, würde er auch deshalb ins Totenreich zurückkehren, obwohl er sich vor Saytons Zorn früchterte, wegen seinen schlimmen Vergehen, als Geheimseele. Aber er konnte sich nicht von der Verantwortung drücken. Das Ende von Konis... Dafür mußte er gerade stehen. Einer Minute bevor der Planet zerstört werden würde, kam der Schicksalsfalke wieder. Er sah ihn ernst an. Schuldbewußt sah Chai zu ihm auf. “Alle sind in Sicherheit... Nun bist du dran. Chai Pyroth.” Chai hob überrascht die Brauen. Man sah, das sich Chai aufgegeben hatte, war es doch der beste Beweis, das Chai nicht hierher gehörte. “Nein!”, keuchte Chai, “Nein! Ich bin eine Gefahr für die Allgemeinheit, was ist, wenn es auf dem nächsten Planeten wieder passiert.” “Dann versuche es zu kontrollieren lernen.” “Das geht nicht... Ich weiß nicht wie. Diese Kraft habe ich zum ersten Mal aktiviert.”, erwiderte Chai ratlos, “Ich gehe mit dem Planeten unter!” “Aber du kannst es schaffen!”, sagte er ihm aufmunternd. “NEIN!! Das werde ich nie schaffen! Ich bin eine Gefahr für alle!!”, brüllte Chai ihn verzweifelt und mutlos an. Der Schicksalfalke hob überrascht die Brauen und sah ihn mitfühlen an. Schließlich nickte dieser traurig. Man sah ihm an, daß er gerne Chai gerettet hätte. Es blieb nicht mehr viel, da es große Beben gab und Rissen entstanden, wo Lava herausquoll. “Wie du willst.”, seufzte er. Mit diesen Worten ließ er Chai allein. Chai vergrub sein Gesicht mit den Händen heulte wie ein Schloßhund. Dann verlor er den Boden unter den Füßen und eine Druckwelle zerschmetterte seinen Körper. Als er seine Augen wieder öffnete, war er zurück im Totenreich, wo Sayton stocksauer war, wegen Chais Fehler als Geheimseele. Doch Chai nahm es gar nicht mehr wahr, was Sayton über Chais Verstoß sagte. Die Zerstörung Konis war zuviel für ihn gewesen. Nur wegen ihm war das passiert, war es doch der beste Beweis, das er nirgendswo hingehörte. Teilnahmslos und komplett niedergeschlagen ging er in die Hölle, wo er nie wieder wiedergeboren werden konnte. Aber wenigsten konnte er so seine Ruhe vorallen haben... Kapitel 9: Die letzte Chance ---------------------------- Chai hatte sich von allen abgeschottet und hatte sich mit dem Totenreich abgefunden. Er versuchte, alles erlebte zu vergessen, auch sich selbst, aber irgendwie gelang es ihm nicht. Es wäre die Freikarte dafür gewesen nicht mehr auf die Erde geschickt zuwerden. Eines Tages stand vor ihm eine hübsche Blondine. Sie hatte eine Narbe am rechten Auge und eine Augenklappe, auch fehlte ihr rechter Arm. Ihr Name war Myra Legende, der Schicksalsfalke dieser Zeit, die im alten Ägypten in Kairo auf dem Planeten Erde geboren wurde, was schon ziemlich viele Jahrtausende vorbei war. Er lief einfach an ihr vorbei, als Zeichen, daß er nicht mit ihr Reden wollte. “Chai... Ich habe mit Saytons Nachfolger Kiroloh gesprochen.”, sagte Myra ernst zu Chai. Chai sah sie feindseilig an. “Und?”, fauchte er sie gleichgültig an, “VERSCHWINDE!”. “Du und noch ein paar andere Auserwählte dürfen noch einmal zurück, denn Falkenkönig Shanks hat vor ein paar Planeten wiederzubeleben. Zurück zu den Zeitpunkt bevor du auf Konis gestorben bist... In den Körper von Chai Thorath.”, sagte sie feierlich. “Ach ja? Und warum nicht in meinen wahren Körper auf Silverhawk?”, fragte Chai gereizt, obwohl er die Antwort darauf schon kannte. Myra seufzte. “Bathors Lanze war mit dem Gift Bariaton versetzt, was zur Folge hat, das man deinen wahren Körper nicht wiederbeleben kann, da dieser ein Granitblock geworden ist. Weder der Falke des Lebens, noch der Phönix des Leben sind dazu in der Lage... Es tut mir sehr Leid. Genau deshalb muß du in Chairons Körper zurück.”, erwiderte Myra mit bedauern in der Stimme, “Du kehrst in eine Welt zurück, die anders ist als die, die du kennst. Eine Rundreise wäre nicht schlecht und aber bevor mußt du lernen deine Attacke zu kontrollieren mit der du Konis zerstört hast. Das ist das wichtigste von allen. Ich werde versuchen dir zu helfen, falls wieder was schief geht. Aber ich denke diesmal hast du ein anderes Bewußtsein, was diese Attacke betrifft. Damals hast du sie zu ersten Mal eingesetzt, ohne davon zu wissen. Diese Attacke ist eigentlich bei den ausgestorbenen Buntfalken auf Planet Colours verbreitet gewesen und deine Mutter hat Vorfahren gehabt, die Buntfalken waren... Wenn das erledigt ist, wirst du Falkenkönig Shanks und Universumskönig Shadow aufsuchen. Sie werden dir helfen und freunde dich mit ihnen an. Auch Siron ist bei Ihnen. Bitte suche sie, wenn die Zeit reif ist.”, sagte Myra ernst zu ihn. Chai wich trotzig Myras Blick aus. Myra war klar, daß Chai keine Gesellschaft mehr wollte, besonders nicht nachdem was mit Konis passiert war. Er hatte es noch nicht richtig verarbeitet. Sie überlegte kurz. “Kannst du die Urmacht kontrollieren? Also die “Singsang-Attacke”?”, wollte Myra plötzlich wissen. “Ja. Aber wieso Urmacht?”, fragte er überrascht. “Weil diese Attacke Uralt ist, älter als der Planet der Buntfalken. Aber es gibt nur einen Falken, der diese Macht von Anfang an kontrollieren kann und das ist der Falke der Urmacht. Du bist der Herr der Urmacht. Jedes Wesen auf der Welt besitzt diese Macht, die nach einer Legende auf die Spierrow - Brüder zurück geht. Sie waren Zeitspringer, genau wie du und deine Mutter.”, erklärte Myra und sie wußte das Chai selber schon gemerkt hatte, das er ungewollt schon Jahrhunderte übersprungen hatte, “Allerdings konnte Elias, der Ältere, das Zeitspringen kontrollieren, im Gegensatz zu dir.” Kurz schwiegen beide. Chai mußte das alles erstemal verdauen. “Ich hoffe, du nutzt diese Chance... Es wird deine aller Letzte sein. Ein bewußter Fehltritt von dir und kehrst in die Hölle zurück. Chai Pyroth. Diese Chance wurde dir gegeben, weil du versucht hast alle Falke auf Konis zuretten in dem du meinen Vorfahren um Hilfe gebeten hast. Auch weiß ich, das die Übernahme von Chairons Körper nur deshalb von statten ging, weil du seinen Körper retten wolltest... Aber ich sage dir nur eines... Man kann nicht alle Retten, merke dir das in Zukunft. Bitte nutze diese letzte Chance, sonst bist du für immer verloren.” Mit diesen Worten verschwand Myra und ließ einen verwirrten Chai zurück, der nicht wußte, wie er damit umgehen sollte, da sein Leben im Grunde sinnlos war. Ein Jahr später wurde er in Chairons Körper zurückgeschickt. Allerdings war er nicht verjüngt wurden, was Chai überhaupt nicht gefiel, aber er mußte, daß Beste daraus machen und begann damit die Attacke zu kontrollieren, damit ja kein Planet mehr unbeabsicht zerstört wurde. Er brauchte viele Jahrhunderte, wo er oft an sich zweifelte. Myra hatte ihm einwenig geholfen, da es oft passierte, das er Konis wieder in die Luft jagte. Dann endlich gelang es ihm die Attacke zu kontrollieren und schließlich konnte er endlich in Ruhe und Frieden leben. Nach langer Zeit, vielleicht seit beginn des großen Krieges auf Konis, zündete sich Chai wieder genußvoll eine Zigarette an und lehnte sich entspannt zurück. Doch er erkannte, daß seine Ruhe wieder gestört wurde, von Fremden die auf seinen Kontinent gekommen waren... Kapitel 10: schicksalhaftes Treffen ----------------------------------- Shadow stand am Bug der Red Force, einen alten drei Master und genoß die Sonne. Der Rothaarige war ein Meter neunundneunzig groß und schlank. Er trug einen linken Seitenscheitel mit schulterlangen Pferdeschwanz. Neben ihm stand Falkenkönig Shanks, der zwar zweihundertdreiundsechzig Jahre jünger und Shadows Nachkomme war, aber beide hätten eineiige Zwillinge sein können, so ähnlich sahen sie sich. Beide hatten beruflich in ihrer Jugend den selben Weg, als Piraten, eingeschlagen und nun war Shadow der Universumskönig und Shanks, der König der Falken. Dann endlich nach zwei Monaten entdeckten sie einen unbekannten Kontinent. Siron gesellte sich zu seinen beiden Freunden. Im Grunde hatte sich Siron nicht verändert, bis auf die Narben die verschwunden waren. Allerdings hatte Siron durch eine Schädelverletzung in der Vergangenheit sein Gedächtnis verloren, obwohl alle Erinnerungen wieder da waren, fehlten ihm hundert Jahre. So konnte sich Siron nicht mehr an Chai Erinnern. Sie legten am Strand des Kontinents an, wo die menschlichen Ureinwohner sie wie Götter begrüßten. Auch erklärten sie ihnen, das dieser Kontinent Corathation hieß. Shadow und seine Freunde kamen sich vor wie in der Welt vom Amazonas. Sie verstanden sich gut mit den Ureinwohnern. Als Shanks und die anderen weiter gehen wollten, erklärten sie, das es im Herzens des Kontinents eine Ruine gab, die man nicht betreten sollte, sonst würde man sich den Zorn ihres Schutzgottes zu ziehen. Shadow und seine Freunde nahmen allerdings ihre Warnung nicht ernst, da es in ihren Augen keine Götter gab. Sie gingen weiter in den Wald bis sie die Ruinen fanden. Alles schien verlassen und verwittert. “Das ist die andere Hälfte von der Stadt Unikra. Ich hatte schon gehört, daß sie halbiert wurde durch Plattenverschiebung des Planeten Konis und nun sehe ich den zweiten Teil dieser Stadt.”, erklärte Siron nachdenklich. “Na Shadow, ist doch was für dich oder?”, meinte Shanks bereit grinsend. Shadow betrachte die Ruinen genauer. “Stimmt, als gelernter Archäologe erkenne ich, das die Ruinen schon ewig verlassen sind und Spuren von den damaligen Bewohnern, der Jurafalken aufweisen. Jedenfalls hat die Natur sich die Reste von Unikra wiedergeholt.”, erwiderte Shadow nachdenklich. Sie sah sich weiter um, aber sie hatten, daß Gefühl beobachtete zu werden. Allerdings herrschte Stille, obwohl man Vögel zwitschern hörte. Die drei drangen weiter in die Ruinen ein und das Gefühl beobachtete zu werden blieb, bis sie auf einmal langsame Schritte hörten. Alle vier hatten ihre Hände an den Schwertern bzw. Siron und sein älterer Bruder, Yusoko, bei seiner Ringschwertlanze. Auch Kai, Shanks’ Bruder, machte sich Kampfbereit. “Wer seid ihr?”, hallte eine wütende Männerstimme durch den Raum, “Was habt ihr hier zu suchen?” Die vier versuchten eine Person auszumachen, aber sie fanden niemanden. “Ich bin Falkenkönig Shanks Shoned, das sind meine Vorfahren Shadow, Yusoko, Siron Shoned und mein Bruder Kai. Wir sind hier, um diesen Kontinent zu erforschen.”, erklärte der Falkenkönig freundlich. Aus dem Schatten vor ihnen trat ein alter Mann vor. Sein Gang war langsam, aber aufrecht. Man sah ihm an, daß er keiner war der Befehle entgegen nahm. Haar und Bart waren schneeweiß. Unzählige Runzeln übersäten sein Gesicht. Seine Kleidung entsprach den Falkenbewohnern auf Konis, wie Siron und Yusoko feststellten. Er sah sie aus gefühllosen, aber klaren Augen an. Das er sie hier nicht willkommen hieß, war Shanks und den anderen bewußt. “Verschwindet von hier!”, rief der Alte schroff. “Wir wollen doch nur diesen Kontinent erkunden.”, warf Shanks ein. Der Alte funkelte Shanks böse an. “Das interessiert mich nicht. Ihr sollt nur von hier verschwinden!”, erwiderte der Alte barsch und ungeduldig, “Ihr stört meine Ruhe!” “Wer bist du?”, wollte Shadow wissen. Der Alte zögerte kurz. “Mein Name lautet Chai Pyroth. Ich bin der älteste Mann dieser Welt.”, antwortete Chai im gereitzten Ton. “Was!?”, riefen alle erschrocken. “Das kann ich irgendwie nicht glauben! Ich und Crystall Fina sind die Ältesten dieses Planeten.”, konterte Yusoko. Chai musterte, den älteren, weißhaarigen Mann mit dem ausladenen Bauch. Er wußte, durch dessen Gedanken, das Yusoko zwar die Selbe Mutter hatte, aber einen anderen Vater, als Siron hatte. Auch hatte er gemerkt, daß sich Siron nicht mehr an ihn erinnern konnte, was Chai einwenig traurig machte. Schließlich schüttelte Chai mit dem Kopf. “Nein... Ich habe Maras Shoned persönlich gekannt. Er hat mir als Erstes das Serum gespritzt.”, rief Chai streng zu ihnen. “Du kennst Maras!?”, fragte Siron verwundert, “Das bedeutet, das du ein Pteredon bist. Ein Vorläufer der Falken.” Chai nickte schweigend, mehr wollte er nicht dazu sagen. “Wenn das nun geklärt ist, könnt ihr wieder gehen!”, erwiderte Chai barsch. Shanks lief rot an. “Du hast mir nichts zu Befehlen!”, rief Shanks zornig zu Chai. “Verschwindet sofort!”, wiederholte Chai zornig seinen Befehl, “Ihr jungen Dinger müßt mir Respekt zollen!” Siron und Yusoko hatten viel Geduld, aber Chai brachte sie auf die Palme. Auch konnten sie nur mit Mühe Shanks und Shadow in Zaum halten, die dem alten Griesgram am liebsten an den Hals gesprungen wären. Shadow funkelte Chai zornig an. “Nein! Ich bin der Universumskönig! Du mußt mir Respekt zollen!”, fuhr er Chai wütend an. Chai blickte ihn seelenruhig an. Sein Blick war fast hochnäsig. “Ihr jungen Dinger, ich muß gar nichts!”, sagte Chai gleichgültig. “Doch... Crystall mußt du Respekt zollen! Er ist ein Silberfalke und zweihundert Jahre vor Maras geboren.”, antwortete Shanks im gereizten Tonfall. Chai verzog seine Augen zu Schlitze und bekam einen Lachanfall. Die vier sahen ihn irriert an. “Crystall ist jünger... Ich bin vierhundert Jahre älter, als Crystall. Auch ich bin ein Silberfalke. Also wer muß wohl hier wem Respekt zollen?”, erwiderte Chai finster. Sie merkten, das Chai langsam richtig genervt war von ihnen und keine Lust mehr hatte mit ihnen zu Reden. “Wie ist das nur möglich? Crystall hat dich nie erwähnt.”, hakte Shanks nach, “Auch hast du gesagt, daß du ein Pteredon bist und jetzt willst du ein Silberfalke sein? Da stimmt doch was nicht.” “Ich glaube es oder nicht, daß ist deine Sache... Crystall mag mich nicht besonders und ich mag ihn auch nicht. Unser letztes Gespräch hat im Streit geendet.”, erwiderte Chai ernst, “Vielleicht hat er auch geglaubt, das ich schon längst Tod bin. Wie bekannt ist, können Silberfalken bis zu fünfhundert Jahre werden. Aber ich und Crystall sind die letzten Überlebenden von Silverhawk.” “Aber wie kann das sein? Wenn du Maras gekannt hast, dann wärst du damals sechshundert Jahre alt gewesen.”, wollte Shadow neugierig wissen. Shanks, der schweigend zugehört hatte, merkte, daß er bei Chai keine einzige Gefühlstregung zeigte. Ganz sicher verbarg er sie eisern, warum, konnte Shanks nur vermuten, da es ihm bei Shadows ersten Treffen, auf Shanks’ Piratenschiff im Jahre 1522 genauso gegangen war. Aber das war Jahrtausende her. Sicher hatte Chai schlimme, traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit erlebt, die ihn nun so verbittert und gefühlskalt gemacht hatten. Wobei Shanks merkte, das er wohl sanfter schien, als Crystall, denn auch mit Crystall verstand sich keiner von Shanks’ Freunden. Shanks wußte ja, was mit Crystall in seiner Jugend passiert war und das war sicher auch das Streitthema gewesen. Da Chai auch in der Tradition der Silberfalken aufgewachsen war, wäre es möglich das er sich der Zwangsheirat entzogen hatte und freiwillig in die Verbannung gegangen war. Nachdem was Chai so von sich gab, konnte es nur so gewesen sein. Shanks blickte hoch zu Chai, der ihn durchdringend ansah, so als hätte er seine Gedankengelesen, aber Shanks wußte, daß es keine Telepathen oder Gedankenleser gab. Auch merkte er, daß Chai keine Lust mehr hatte mit ihnen. “Das hat euch nicht zu interessieren.”, erwiderte Chai genervt. Als Shanks noch was sagen wollte, machte Chai eine Armbewegung und schon waren sie alle verschwunden. Chai atmete schwer und blickte auf seine Hand. Die fünf Falken waren weg. So richtig wußte Chai nicht, was er getan hatte, aber vermutete, das die fünf nun eine Zeitreise gemacht hatten. Immerhin hatte Myra ja erwähnt, das er ein Zeitspringer war und es nicht kontrollieren konnte. Er seufzte. Danken würden es die fünf ihm nicht, wie er wußte. Chai wollte hoffen, das sie ihn nun für immer Ruhe ließen. Kapitel 11: Gildarts -------------------- Shanks und seine Freunde wurden in ein helles Licht getaucht. Nachdem das Licht verschwand, befanden sie sich am Waldrand und vor ihnen lag eine große Stadt, die sie nicht kannten. “Wo sind wir bloß gelandet?”, wollte Yusoko nachdenklich wissen. Sie zuckten alle mit den Schultern. “Dieser blöde Griesgram!”, fluchte Shadow wütend, “Wenn ich den in die Finger bekomme.” “Es ist eher die Frage, wie er das gemacht hat?”, meinte Siron ernst, “Ich dachte, das nur Myra sowas kann.” “Weiß ich nicht, am besten wir sehen uns in der Stadt um. Vielleicht gibt es dort jemanden der uns hilft.”, schlug Shanks vor und die anderen nickten. Sie machten sich auf den Weg in die Stadt. Nach vielen umhören, erkannten sie, das sie in einer unbekannten Welt waren. Vor einen großen Gebäude machten sie halt. Es war das Haus einer Magiergilde. Ohne große Überlegungen gingen sie hinein. Die vier wurden neugierig gemustert, aber nicht mehr. Als Shanks zum Tresen sah, dachte er, er spinnt. Der musklöse, große, rotblondhaarige Mann sah jemanden sehr ähnlich und das war Shanks’ Vater Simon. “Heißen deine Eltern Ikara und Chaco Shoned?”, fragte Shanks den Rotblonden. Der sah die vier Fremden verwundert an. “Nein. Ich bin Gildarts Clive. Wie kommst du darauf?”, wollte Gildarts wissen. “Weil mein Vater dir sehr ähnlich sieht. Gut, er ist schwächlicher gebaut und trägt einen Pony. Ihr könntet Zwillinge sein.”. erwiderte Shanks nachdenklich. Es war schon verrückt, aber er vermutet, das Chai sie absichtlich hierher geschickt hatte, um den verschollenen Zwillingsbruder von Simon zufinden und der Zorn auf Chai verflog. “Das war Ikaras Werk! Ganz Sicher!”, fauchte Shanks zornig, “Erst Kai und jetzt Simons Bruder! Ich kann gar nicht verstehen, wie sich mein Großvater nur in so eine Frau verlieben konnte.” Ein Licht blendete sie und Myra stand mit Ikara vor ihnen. Schuldbewußt senkte sie nachdenklich den Kopf. Ikara reichte kaum zur Schulter von Shanks und hatte blaue Augen. Sie hatte lange rote, gewellte Haare. Dann lächelte sie stolz. “Ich wollte nie drei Kinder haben und aus ihm ist doch was geworden. Wie ich sehen kann.”, sagte sie fröhlich zu den anderen. Gildarts war rasend vor Zorn und konnte seine Wut kaum unterdrücken. Ikara suchte zwar bei ihren Enkel Shanks Unterstützung, aber auch er war zornig auf Ikara. Keiner hatte Verständnis für sie. Ikara war stocksauer auf alle und kehrte wieder in ihre Zeit zurück. Shanks und seine Freunde wurden Mitglieder dieser Gilde. Im Laufe der Jahre wurde Yusoko Gildenmeister und sie erlebten viele Abenteuer, bis sie wieder in der Zeit waren, wo sie auf Chai getroffen waren. Gildarts war inzwischen ein Falke geworden und half Shanks’ Freunden. In der Gegenwart reisten sie zum Planeten Konis, um Chai zu sich zu holen, weil er Shanks’ Vater seinen Zwillingsbruder gezeigt hatte. Chai, allerdings, sah sie nur feindselig an. “Ich habe schonmal gesagt, daß ihr mich in Ruhe lassen sollt!”, fauchte er sie zornig an. Shanks ging langsam, aber freundlich auf Chai zu. “Verschwinde, komme mir nicht zu nahe!”, warnte Chai kaltherzig und wich ein paar Meter zurück. Der Falkenkönig sah Chai fest in die Augen. Er glaubte an das Gute in jeden Lebewesen. “Wegen dir hat mein Vater seinen Zwillingsbruder wiedergefunden.”, sagte Shanks mit einen freundlichen Lächeln. “Das war nur Zufall!”, fuhr Chai Shanks kaltherzig an. Als Shanks ihm zunahe kommen, fühlte sich Chai bedroht. Er streckte die Hand aus und Shanks traf mit einen Lichtstrahl. Er konnte sich nicht mehr bewegen. “Was zum Teufel...”, rief Shanks entsetzt. Chai lächelte sie bösartig an. Siron, Shadow und Yusoko zückten ihre Waffen. “Laß ihn frei!”, fauchte Siron zornig. “Warum hast du das gemacht? Er wollte dir nichts tun?”, fragte Shadow ernst. In Chais Gesicht war Gleichgültigkeit zuerkennen. “Ihr stört alle meinen Frieden! Nehmt eueren vorlauten Rotschopf mit und verschwindet!”, erwiderte Chai barsch. Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Shadow ließ es sich nicht auf sich sitzen und griff Chai mit dem Schwert an. Doch Chai drehte sich blitzschnell um und lähmte ihn auch. Er machte das Gleiche mit Yusoko und Siron, als diese Shadow zu Hilfe kamen. “Warum? Warum lähmst du uns? Was haben wir je getan?”, wollte Shanks wissen, “Nur wegen Ruhestörung? Das kann doch nicht dein Ernst sein. Wir wollten dir doch nur danke sagen.” “Das interessiert mich alles nicht. Ich will das ihr hier verschwindet und mich in Ruhe läßt!”, fauchte Chai sie wütend an. “Du hast mir nicht zusagen, was ich tun soll! Ich bin höher gestellt, als du. Jetzt beantworte meine Frage, was habe ich dir jemals getan?”, fragte Shanks ihn zornig. Chai sah ihn gleichgültig an. Ein hämisches Lächeln umspielte sein Gesicht. “Nichts... Nichts habt ihr mir getan. Nur das ihr meine Ruhe gestört habt!”, spottete Chai hönisch. Mit diesen Worten sendet er einen Warnstrahl aus, die Shanks’ Freunde kreidebleich werden ließ. Alle vier fragten sich, wie stark er eigentlich war. Sie hatten ihn anscheinend unterschätzt. “Wenn ihr jetzt versprecht mich in Ruhe zulassen, dann werde ich die Lähmung lösen. Ansonstens bleibt ihr so für immer.”, sagte Chai mit hinterlisigen Lächeln. Die vier stöhnten. Sie konnten für Chai irgendwie kein Verständnis aufbringen. Er war ein Buch mit sieben Siegeln. “Also gut. Wir versprechen es.” Mit diesen Worten schnippte Chai mit den Fingern und sah sie arrogant an. Die vier wirkten noch etwas unentschlossen, aber dann zückte Shanks kopflos das Schwert und griff Chai an. “Nein!”, rief Shadow Shanks panisch hinterher. Chai sendete einen dünnen Lichtstrahl auf Shanks aus. Als Shadow bei Shanks war und ihn aufhalten wollte, explodierten beide. Yusoko und Siron standen wie angewurzelt da. Beide waren erschrocken von Chais Magie. Sie liefen sofort zu Shanks und Shadow hin. Von beiden waren nur noch Aschehäufchen übrig und seufzten. Da beide wußten, das Shadow ein Phönix war und damit wohl beide Leben vielleicht gerettet hatte. Siron sah sich um, aber von Chai war weit und breit nichts mehr zusehen. Yusoko wühlte in der Asche herum und entdeckte zwei Babys mit rotem Haar. Ja, Shadow und Shanks waren wiedergeboren wurden. Yusoko sowie Siron schwörten sich, das würde Chai büßen. Doch als erstes brachten sie Shanks und Shadow zu Pflegefamilien. Allerdings hatte weder Siron noch Yusoko einen Plan, wie man Chai bestrafen sollten? Der Mann war eindeutig zu stark mit seiner Macht. Also würden sie wohl mit der Rache warten bis die Beiden wieder ganz die Alten waren und das würde zweihundert Jahre dauern. Shanks’ Ehefrau Celas war sehr traurig darüber und vermißte ihren Mann sehr. Shadows Frau war vor Jahrhunderten aus einer schweren Falkenkrankheit verstorben. Als beide ihre Erinnerungen wiederbekamen, kehrten sie mit Yusoko, Siron und Gildarts zu den Ruinen von Unikra zurück, um Chai eine Lektion zu erteilen. Doch auch diesmal war es nicht möglich mit Chai vernünftig zu Reden und Chai gelang es alle fünf zu töten, wobei alle durch Shadows Kräfte aus der Asche wiedergeboren wurden. “Törischtes Pack!”, murrte Chai nur grimmig. Vor ihm stand plötzlich Myra, die ihn böse ansah. “Du machst einen Fehler, Chai... Denk daran, daß dieses Leben hier dir Shanks gegeben hat, auch wenn es ungewollt passiert ist.”, tadelte Myra ihn ernst. “Pah! Die Leben doch noch! Also spiel dich doch nicht so auf! Ich werde sie schon nicht umbringen.” Mit diesen Worten ließ Chai Myra allein. Myra seufzte. Sie war die Einzige, die Chais innerste kannte und hatte immer gehofft, das Chai irgendwann Freunde finden würde. Sicher sah sie für Chai auch einen glücklichen Weg, aber um das zu erreichen, gab es viele Wege und manche davon gefielen ihr überhaupt nicht. Schließlich nahm Myra, die fünf Babys und schickte sie zu Pflegefamilien. Irgendwann würden sie sich wiedertreffen. Myra ließ Chai in der Einsamkeit zurück. Mehr konnte sie für ihn nicht machen, denn er hatte es nicht anders gewollt. Im Laufe der nächsten Jahre wurde es wieder ruhig. Allerdings gab Chai sein Vorhaben nicht auf und löschte die Erinnerungen von Shanks und Shadow wieder aus. Doch als Chai vor Myras Erinnerung nicht zurückschreckte, war es Myra zuviel. Gildarts lieferte sich mit Chai ein großes Gefecht, in dem mit der “Urmacht”-Attacke Chai tödlich verwundert wurde. Allerdings hatte keiner vor, ihm zu helfen, nicht nachdem was Chai allen angetan hatte. Während Chai mit dem Tode rang und auf den Rücken lag, erschien, zu aller erstaunen, auf einmal Henna, die Frau Maras, an Chais Seite. Alle hatten geglaubt, sie sei mit ihren Mann zusammen gestorben. Auch war sie schwanger, wie er in ihren Gedanken spürte... Schwanger von seinem wahren Körper. Er konnte es nicht fassen. Es war doch nicht möglich. Chais wahren Körper konnte man nicht mehr wiederbeleben, wie er wußte. Er war als “Jungfrau” gestorben, damals. Seine Gedanken wurden wirr und vernebelten sich. Auch nahm er die Gedanken eines Mannes in der Nähe wahr, der ihm sehr ähnlich wahr, aber konnte ihn nicht zuordnen, da dieser seine Gedanken ihm gegenüber verschloß. Henna heulte wie ein Schloßhund. “Chai! Bitte stirb nicht.”, flehte sie ihn an. Chai sah sie mitfühlend an und er legte ihr die rechte Hand an die Wange. “Es tut mir Leid, Henna.”, sagte Chai schwach zu ihr. Hilfesuchend sah sie sich um. “Bitte helft ihn!”, jammerte sie. Gildarts und die anderen sahen sie nur verständnislos an. “Warum? Er hat wollte uns ermorden und hat uns mehrfach die Erinnerungen gestohlen.”, erwiederte Shadow ernst. “Chai hat es bestimmt nicht so gemeint. Er hat ein gutes Herz!”, antwortete Henna tränenüberströmt. “Dieser Mann ist ein Verbrecher, der mit den Gefühlen anderer spielt. Er hat ein sehr kaltes Herz.”, erwiderte Shanks ernst zu Henna. “Aber...” Henna wollte noch was dazu, aber Chai hielt ihr den Mund zu. Er sah sie traurig an. “Es tut mir Leid, Henna. Lasse die Leute denken was sie wollen. Bewahre die guten Erinnerungen an mich...” Mit diesen Worten verstarb Chai in Hennas Armen. Seine Hand fiel zur Seite. Eine Träne kullerte Chais Wange herunter. Henna heulte und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Shanks und die anderen waren verwirrt, wie konnte es sein, das Henna noch lebte. Immerhin hatte es immer gehießen, das Maras und Henna umgekommen waren und nun lebte Henna noch. Was allerdings auch seltsam war, daß Henna Chai liebte, wie war diese Liebe entstanden? Es konnte sein, das Chai auch Hennas Liebe ausgenutzt hat, wie er es scheinbar immer gemacht hatte. Hennas tiefe Trauer überschattete die Freude über Chais Tod. Nachdem man Chai begrub, war Henna die Einzige die wirklich trauerte, hielt sie sich ihren Bauch, wo ihr Kind heranwuchs. Im Laufe der nächsten Wochen mußten die anderen Henna trösten, wobei sie gestand, das sie von Chai Schwanger war. Yusoko, der immer noch Meister einer Gilde war, wurde von einer Gefahr mehrerer dunklen Gilden informiert, die es auf Shanks und seine Freunde abgesehen hatten. Yusokos Leute machten sich auf in die Schacht. Allerdings wurde in dem Kampf klar, das Chai vom Totenreich aus den dunklen Gilden half. Rasend vor Wut suchte Gildarts Chai im Totenreich auf und vernichtete dessen Seele, die damit zum zweiten Mal in die Hölle geschickt wurde, wo Chai nichts mehr tun konnte... Kapitel 12: die Bedingung ------------------------- Als Chais Tochter hatte es Clio nicht einfach. Viele hatten Angst, das sie genauso durchtrieben werden konnte wie Chai. Fast jeden Tag heulte sie sich bei ihren Mutter aus, die es verstand. Nach den Taten die Chai begangen hatte, war es verständlich. Aber Clio war im Grunde ein liebenswertes Mädchen. Auch wenn sie Hennas braune Haare geerbt hatte, hatte sie doch die schönen goldbraunen Augen ihres Vaters. Mit zunehmenden Alter wurde sie immer hübscher und hätte wirklich jeden Mann haben können, wenn sie nicht so schüchtern wäre. Auch schreckten viele davor zurück, weil sie Chais Kind war. Deshalb hatte sie auch keine Freunde. Clio verurteilte Chais Taten und haßte ihn dafür. Obwohl Henna Chai in Schutz nahm, wußte Clio nicht warum? Nur einer stand den beiden in der schweren Zeit bei und das war Shadow. Er und Clio wurden ein Paar, wofür keiner Verständnis hatte, besonders Shanks’ jüngster Sohn Alexander. Alexander war fünf Jahre älter, als Clio und hakte besonders auf ihr herum. Clio belastete es sehr, immer mit ihren Vater verglichen zuwerden. Shadow und Henna standen ihr bei und versuchten sie wiederaufzubauen. Mit achtzehn Jahren heiratete Clio Shadow und alles schien Inordnung, bis Clio herausfand, welche Magien sie vererbt bekommen hatte. Schon in der Schulzeit hatte man ihr geholfen ihre Magie zu kontrollieren, aber nun wo sie achtzehn Jahre alt war, konnte sie immer noch nicht alles kontrollieren. Shadow fragte in seinen Bekanntenkreis rum. Niemand konnte ihnen helfen. Myra trat seufzend zu ihnen, als beide nicht mehr ein und aus wußten. “Es gibt noch jemanden, der dir helfen kann, Clio.”, erwiderte sie ernst mit etwas bedauern. Clio, sowie Shadow, machten hoffnungsvoll große Augen. “Wer? Wer kann Clio helfen?”, wollte Shadow ungeduldig wissen. “Chai...”, antwortete Myra ernst. Beide blickten sie kreidebleich erschrocken. “Was!? Dieser Verbrecher?”, rief Clio entsetzt. “Ja, er ist der Einzige, der die selbe Magie beherrscht wie du, Clio.”, seufzte Myra nachdenklich. “Nein. Niemals! Ich will nichts mit ihm zutun haben!”, fauchte Clio Myra zornig an. “Ich weiß. Er hat viele Fehler begannen, aber deine Magie kann einen ganzen Planeten zerstören, wenn du sie nicht kontrollieren kannst. Hier geht es auch um die Attacke “Planetenzerstörer” und nicht die Urmachtattacke. Chai kann dir beibringen, diese Attacke zu kontrollieren. Außer ihn würde mir niemand einfallen, der dir helfen kann... Du mußt ihn fragen.”, seufzte Myra nachdenklich. Clio und Shadow sah sich ratlos an, aber eine bessere Idee hatten sie nicht. “Also gut, ich frage ihn. Aber mir ist nicht ganz wohl dabei. Er hat immerhin soviel Leid verursacht.”, antwortete Clio, die diese Antwort selber kaum glauben konnte. Myra sah sie freundlich an. “Keine Angst, er beißt nicht und im Totenreich kann niemand dir etwas antun.”, erwiderte Myra sanft und blickte zu Shadow. “Ich werde sie begleiten. Alleine ihm gegenübertreten wird sie nicht durchstehen.”, sagte Shadow entschlossen. “Verstehe. Shadow, du kennst den Weg zu Kiroloh, dann führe Clio zu ihn hin.” Mit diesen Worten verschwand Myra. Shadow sah aufmuntern zu Clio. Danach verwandelten sie sich in Falken. Shadow sah einen Turmfalken ähnlich mit der Größe eines Gleitaars und dessen roten Augen, während Clio einen Silberfalken ähnlich sah, aber etwas kleiner. So flogen sie zum Totenreich. Am Eingang zum Totenreich verwandelten sie sich zurück. Dort wurden sie von einen Mischwesen begrüßt. Er sah wie ein muskulöser Mensch aus mit Falkenkopf und großen Flügeln auf den Rücken, den ganzen Körper durchzog gelbe Federn. Er trug einen weißgoldenen Lendenschurz. Schwarze Augen blickten Shadow und Clio an. Shadow wußte das es Kiroloh war, der Falke der Engel. “Was wollt ihr hier, Shadow?”, fragte Kiroloh ernst. Sein strenger Blick war auf Clio geheftet, die nervös zu Boden starrte. “Wir wollen zu Clios Vater, Chai.”, erwiderte Shadow und Clio nickte. “Warum?” “Er soll Clio helfen... Es gibt niemanden, der Clio helfen kann, ihre Kraft zu kontrollieren. Wir haben alle unser bestes getan, aber Chai weiß wie man den “Planetenzerstörer” kontrollieren kann.”, erklärte Shadow streng. Kiroloh seufzte. Er hatte es geahnt, das Chais Kräfte mal weiter vererbt werden konnten. Nun war es auf Clio gefallen. Er bat ihnen zu Folgen. Clio musterte die Landschaft des Totenreiches. Eigentlich war es ein schöner Ort, aber hier gab es keine Naturgewalten, keine Tierstimmen und alles lag still. Als sie das letzte Tor zur Hölle betraten wurde alles noch trostloser. Es gab nur Lava, Feuer, Hitze und Gestein. Es war der Ort, wo keine Seele mehr in die Außenwelt dringen konnte. Kiroloh sah sich um und überlegte kurz. “Ich warte hier. Sucht ihn und dann werde ich euch zurückbringen. Leider habe ich keine Ahnung, wo er sich genau befindet. Viel Glück, ihr werdet es brauchen, denn ich weiß nicht, ob ihr ihn überreden könnt.”, sagte Kiroloh nachdenklich, “Denn er war schon zu mir sehr unzugänglich und verschlossen.” Shadow nickte seufzend, denn Chai hatte keinen Respekt vor anderen. Chai machte nur das was er für richtig hielt, so kam es Shadow jedenfalls vor und es erinnerte ihn an sich selbst... Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, während sie auf der Suche nach Chai waren. Shadow entdeckte viele alte Bekannte auf den Weg, die er eigenhändig getötet hatte. Nach einer langen Suche, waren sie kurz vor dem Aufgeben, als sie glaubten ihn zu sehen. Alle Seelen im Totenreich sahen jung aus und so erblickten sie einen bartlosen, zierlichen Mann mit kurzen, hellbraunen Haaren und silbernen Schläfen. Er trug fremdartige Kleidung mit goldbraunen Augen, der auf einen Felsvorsprung saß. Dieser Mann war glattrasiert. Er saß auf einen Felsen und blickte teilnahmslos über das Tal. Für einen kurzen Moment hatte Shadow seine Sprache verloren. Falls dieser Mann wirklich Chai war, dann war er zu Lebzeiten, in jungen Jahren, ein gutaussehender Mann gewesen. Allerdings fand er es seltsam, das Chai so zierlich wirkte, hatte er ihn doch kräftiger in Erinnerung. “Chai?”, fragte Shadow ihn, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Der Angesprochene zeigte keine Reaktion, was Shadow überhaupt nicht schmeckte. Er turnte vor ihm rum und sagte seinen Namen mehrmals. Doch der reagierte nicht. “Was wollt ihr?”, fragte Chai tonlos, als Shadow aufgeben wollte. Sie erkannten die Stimme wieder. Es handelte sich tatsächlich um Chai. Allerdings blickte er sie nicht an, sondern starrte unbeeindruckt weiter gerade aus. “Wir möchten dich darum bitten, deiner Tochter Clio zu helfen.” Mit diesen Worte zeigte Shadow auf Clio, die ängstlich neben ihm stand. Clio fühlte sich eingeschüchtert, als Chais eiskalter Blick auf sie fiel. Es lief Clio ein eiskalter Schauder über ihren Rücken. “Vergiß es. Meine Zeit ist vorbei.”, giftete Chai sie seelenruhig an. “Aber wir können ihr nicht helfen. Wir haben schon alles versucht. Du bist unsere letzte Hoffnung, Clio zu helfen.”, antwortete Shadow seufzend. “Ach und sie ist wohl stumm, weil du für sie sprichst?”, spottete Chai grimmig. “Nein, bin ich nicht... Es geht um die Attacke die “Planetenzerstörer” genannt wird. Du mußt sie mir beibringen sie zu kontrollieren... Ich schaffe es nicht und ich will niemanden verletzten.”, rief Clio hilflos zu Chai. Ihr Stimme zitterte vor Angst. Fast hätte er zugestimmt, aber ihm war klar, daß er nichts davon hatte, wenn er ihr half. Schließlich steckte er hier fest und das für immer, ohne Hoffnung auf Besserung. Er schnaufte. “Pah! Du hast doch in deiner Welt viele Falken um dich herum, die dir das beibringen können.”, erwiderte Chai gleichgültig, “Also sucht schön fleißig weiter!” “Mir konnte bis jetzt niemand helfen, weil keiner meine Kraft besitzt. Bitte hilf mir! Du bist meine letzte Chance.”, bettelte Clio und ging sogar vor Chai auf die Knie. “Nein! Es ist zu spät... Ich kann dir nicht mehr helfen.”, antwortete Chai streng im gefühllosen Ton. Shadow hatte Chai die ganze Zeit beobachtet und gemerkt, daß ihm alles kalt zulassen schien. Clio sah ihn verheult an. Es war ein Blick, den man Chai noch nie zu geworfen hatte. Doch es schien ihn nicht zu jucken. Zu seiner Überraschung ging auch Shadow auf die Knie, das nun zwei vor ihm auf die Knie fielen, verstörte ihn. Lange Zeit schweigen alle drei, wobei Clio ständig ein “Bitte helft mir!” verlauten ließ. Chai wußte nicht wirklich, was er tun sollte, aber wußte was passiert, wenn Clio den “Planetenzerstörer“ nicht kontrollieren konnte. Chai fühlte sich hin- und hergerissen und kannte die Folgen, wenn Clio den “Planetenzerstörer” nicht kontrollieren konnte. Also er hatte wohl keine andere Wahl. “Durch den Planetenzerstörer habe ich ungewollt Konis zerstört... Also gut. Aber nur unter zwei Bedingungen.”, lenkte Chai schließlich ein. Clios Augen strahlten vor Freude. “Welche?”, fragte Shadow grimmig. “Ich werde wiederbelebt und verjüngt.”, begann Chai ernst, “Nachdem Training werde ich dann mit Henna an einen anderen Ort gehen und ihr habt für immer Ruhe vor mir. Also was ist?” “Ich weiß nicht so recht. Du hast uns ziemlich viel Ärger eingebracht. Was ist, wenn du uns wieder Schaden willst?”, erwiderte Shadow mißtrauisch. Chai senkte bescheiden den Kopf. “Nun ja, ihr müßt mir nicht vertrauen, aber wenn du meine Bedingungen nicht erfüllst, dann Suche dir einen anderen Lehrer für Clio.“, antworte Chai ernst. Shadow seufzte. Er an Chais Stelle, hätte die gleichen Bedingungen gestellt, wie Shadow sich eingestehen mußte. Clio sah ihren Mann nachdenklich an. Sie merkte, daß Shadow sich entschieden hatte. “Also gut, ich werde dich wiederbeleben, aber ich mache es für Clio.” Chai wich seinen Blick aus. Es brach ihm irgendwie das Herz. Für ihn hatte noch nie jemand etwas getan und das würde wohl für immer so bleiben. Wenn er Clio geholfen hat, würde er wieder ins Exil gehen mit Henna und in Ruhe mit ihr leben. Doch er vermutete, wenn auch Henna die Wahrheit über seinen Körper und das er ein Telepath erfuhr, wäre er wieder ganz allein. Dieser Gedanke ließ Chai traurig stimmen, doch er versuchte sich nichts anmerken zulassen. “Schön...” Mit diesen Worten stand Chai auf und blickte gleichgültig zu Clio und Shadow. “Vielen Dank.”, sagte Clio fröhlich. Sie wollte Chai umarmen, aber sie fiel durch Chai durch, da sie vergessen hatte, daß er nur eine Seele war. “Bedank dich nicht zu früh, junge Dame. Das Training wird hart.”, erwiderte Chai ernst. Die drei brachen zu Kiroloh auf. Chai hatte Angst vor den Wächtern der Engel, seit er seinen ersten großen Fehler getan hatte. Als Kiroloh die drei erblickte, hatte er gemischte Gefühle gegenüber Chai. Aber er wußte, das es nicht anders ging. Clio brauchte einen Lehrer, sonst war alles in Gefahr. Dann passierten sie alle Tore. Chai hielt sich einwenig abseits von ihnen. Auch Schwiegen sie alle die ganze Zeit. Chai drehte sich um und hätte nie gedacht, das er von dort gehen durfte. Die Zeit in dieser Hölle war grauenvoll gewesen, aber wenn er wieder einen Fehler machen würde, dann würde er wieder dorthin zurückkehren. Vor diesen Gedanken graute es Chai. Kurz betrachtete er die drei. Sie wollten eindeutig nichts von ihm wissen und würden seine Bedingungen nur erfüllen, um Clio zu helfen. Er war nur eine Last für sie, etwas was wertloser war als Dreck. Bei dem Gedanken versetzte es ihm einen Stich ins Herz, aber er war selber Schuld. Chai blickte auf und bemerkte das sie am Eingang waren. Kiroloh gab Chai ein Zeichen, daß er ihm folgen sollte. Er ging mit ihm ins Haus. Dann suchte er in einen schweren Buch eine Seite. Chai sollte ins Buch eine Unterschrift setzen, was dieser auch tat. Dann blickte Kiroloh ihn streng in die Augen. “Denk daran... Ein Fehltritt von dir und du kehrst wieder zurück in die Hölle. Haben wir uns verstanden?”, fuhr Kiroloh ihn böse an. Chai wich Kirolohs Blick aus. “Ja. Ich habe es verstanden.”, antwortete er nur trocken darauf. Mit diesen Worten entließ Kiroloh Chai und dieser machte sich mit Clio und Shadow auf den Weg. Auf dem Planeten Konis angekommen wartete, schon Myra mit Chairons Körper und Shanks auf sie. Dieser war alles andere als begeistert darüber, das Chai wiederbelebt wurde. Shanks setzte seine Magie ein und belebte Chai wieder zum Leben. Danach verjüngte er ihn auf etwa dreißig Jahre. Als Shanks fertig war, verabschiedete er sich von Shadow und Clio und ging fort. Auch Myra verschwand. Chai schnüffelte sich an und rüpfte die Nase. “Ich denke, bevor ich Clio helfe, hättet ihr wohl nicht dagegen, wenn ich Baden gehe. Oder?”, wollte Chai wissen. Einwenig verwundert darüber blickten Clio und Shadow sich an. Allerdings bemerkten sie, das Chai wirklich nicht gut roch und seufzten. “Also gut. Komm in unsere Wohnung. Danach wirst du aber sofort Clio helfen, OK?”, erwiderte Shadow ernst. Chai nickte. So verwandelte sie sich in einen Falken und flogen zu Shadows Haus. Chais Falkenverwandelung war eine Mischung aus Turmfalke und Silberfalke. An dem Haus angekommen, entschied sich Shadow Chais Kleidung zu waschen, während dieser in der Dusche war. Allerdings hatte Shadow trotzdem keine Ruhe, während Chai duschte, denn Chai hatte keine Ahnung wie die Dusche funktionierte oder was er für seine Haare und Haut nehmen sollte. Nachdem Shadow es ihm gezeigt hatte, holte Chai ihn wieder ins Badezimmer. Diesmal ging es um den Rasierapperat, denn Chai wollte sich den Vollbart abrasieren. Während der ganzen Zeigerei hatte Shadow ihn die ganze Zeit nackt gesehen. Im Grunde hatte Chai einen gutaussehenden Körper, wenn der kleine Bauch nicht wäre und die Narbe, wo Gildarts ihn getötet hat. Letzten Endes war Shadow erledigt, als Chai im Badezimmer fertig war. Auch hatte Shadow vorläufig saubere Kleidung und Hausschuhe zur Verfügung gestellt für Chai. Die Sachen waren zu lang. Als Shadow fragte, ob Chai einen Föhn brauchte, sah er ihn ganz verwundert an. Shadow erklärte es ihm, was ein Föhn war. Als Chai es begriff, schüttelte er mit dem Kopf. Chai wollte seine Haare ohne Föhn trocknen lassen. Auch musterte Chai alles in Shadows Wohnung. Shadow seufzte traurig. Dieser Mann kannte nichts und die moderne Technik war alles Neuland für Chai. Shadow machte Chai den Vorschlag bei ihm zu Übernachten und am nächsten Tag mit dem Training zu beginnen, da Chais Kleidung nicht rechtzeitig trocken werden würde. Chai willigte ein. So bekam er ein Gästezimmer zugewiesen. Als sie abends ein Fischgericht mit Reis und Rotkraut aßen, beäugte Chai neugierig die Küche mit den seltsamen Gerätschaften. Shadow war froh, das Chai wenigstens Geschirr und Besteck kannte und gute manieren am Tisch hatte. Nachdem Abendessen ging Chai ins Gästezimmer und fiel aufs Bett. Er war komplett erledigt. Es war für ihn seltsam auf einen weichen Bett zuliegen. Auch war das Zimmer wärmer, als in den Ruinen, wo er immer geschlafen hatte, obwohl er das Fenster auf hatte. Die Vorhänge blieben offen, weil er es so gewöhnt war und schlief sofort ein. Der Tag war für ihn anstrengend gewesen. Shadow und Clio blieben noch einwenig auf. Sie waren überrascht gewesen, daß Chai so wenig von den normalen Dingen kannte. Auch hätten sie nie gedacht, das er beim Aufwaschen und Abräumen geholfen hatte. Sicher hatte eine angespannte Atmosphäre geherrscht, aber irgendwie schien Chai ein hilfsbereiter Mann zu sein, wenn man ihm Zeit gab. Während des ganzen Tages bzw. Abends hatte man nur wenig geredet. Hauptsächlich mußten beide Chai erklären, was das für Technik war. Selbst die Glühbirne kannte Chai nicht. Es war, als hätte Chai die ganze Zeit im Mittelalter gelebt, was wohl auch der Fall war, wenn Shadow an Chais erstes Treffen dachte und wie seine Umgebung geschaffen war. Zum Abklingen des Abends setzten sich Clio und Shadow auf den Balkon. “Ich glaube mein Vater hat sehr lange abgeschottet gelebt.”, meinte Clio nachdenklich. “Hm... Er macht auf mich den Eindruck, daß man ihn in diese Rolle des Einzelgängers gedrängt hat. Auch habe ich das Gefühl, das er mir in vielen Ding ähnlich ist.” “So?”, fragte Clio. “Ja. Ich kann mir es nur so vorstellen, das er mit zwanzig verbannt wurde, weil er die zugewiesene Ehefrau nicht heiraten wollte. Durch Crystalls Schilderungen wissen wir ja, wie das abgelaufen ist. Was ich auch noch vermute ist, das ihm die Zerstörung von Konis schwer im Magen liegt. Das Myra so einen Aufstand macht, wegen deiner Magie “Planetenzerstörer”, liegt daran, weil Chai Konis versehentlich in die Luft gejagt hat.”, erwiderte Shadow seufzens, “Es könnte doch sein, daß er im Grunde ein gutes Herz hat. Allerdings weiß ich es nicht. Immerhin hat er uns mehrmals die Erinnerungen genommen.” “Ich weiß.”, meinte Clio nachdenklich. Clio blickte seufzens zum sternenklaren Himmel. “Ich habe Angst vor ihn... Was ist, wenn er ganz unfair zu mir ist und mir in Wirklichkeit nicht helfen will, sondern nur, damit er wieder Leben kann?” Shadow schüttelte den Kopf. “Irgendwie kann ich das nicht glauben, daß er das tut. Sicher hat er mit unsern Leben gespielt, aber aus irgendeinen Grunde vertraue ich darauf, daß er dir wirklich helfen wird. Er weiß, wie grausam der “Planetenzerstörer” ist. Chai wird nicht zulassen, das die Attacke irgendwen verletzt.”, meinte Shadow nachdenklich. “Aber genau weißt du es nicht.”, erwiderte Clio besorgt, “Man kann sich nicht immer auf ein Gefühl verlassen und wir kennen Chai im Grunde gar nicht.” Er stieß einen Luftzug aus. “Stimmt, wir kennen ihn wirklich nicht, aber wir haben uns auch nie die Mühe gemacht bzw. er hat es nicht zugelassen. Wir haben jetzt die Chance ihn richtig kennenzulernen.” Clio nickte. Nach einer Weile gingen beide ins Bett. Am nächsten Tag wurden sie unsanft vom dem Rauchmelder in der Küche geweckt. “Was ist jetzt schon wieder los?”, murrte Shadow verschlafen. Beide liefen so schnell wie möglich in die Küche und sahen Chai, der sich am Toaster zu schaffen machte. Drei Toast waren schon komplett verkohlt. Die ganze Küche war verqualmt. Shadow setzte sich erschöpft auf einen Küchenstuhl. “Ich glaube, daß jetzt nicht. Clio, mach bitte die Fenster auf.”, stöhnte Shadow, “Chai, was machst du da?” Einwenig unschuldig blickte Chai zu Shadow. Clio machte ein paar Fenster auf, damit der Rauch verschwand. “Ich wollte das Ding da ausprobieren, aber außer gegrilltes Brot kommt nichts anderes heraus.”, sagte Chai ruhig zu beiden. “Das ist ein Toaster. Es ist normal, daß das Brot warm und braun herauskommt. Diese Toasts da kann man nicht mehr Essen, da sie verkohlt sind. Es reicht eine braune Färbung.”, erklärte Shadow ernst und zeigte auf die verkolhten Scheiben. Dann klingelte es an der Tür. Shadow machte die Tür auf und ein besorgter Shanks stand vor der Tür. “Alles OK bei euch? Wo kommt dieser Rauch her?”, wollte Shanks besorgt wissen. “Nein. Alles Ok. Chai hat nur zum ersten Mal ohne Erklärung den Toaster ausprobiert. Ansonsten ist alles Inordnung.”, stöhnte Shadow. Shanks runzelte verwundert die Brauen. “Toaster!?”, fragte Shanks nur ungläubig, “Da kann man doch nichts falsch machen.” Shadow zog hämisch grinsend eine schwarze Toastscheibe hervor. “Anscheinend schon, besonders wenn man es nicht weiß. Das ist Chais erster Toast, willst du ihn haben?”, scherzte Shadow bereit Grinsend. Shanks hob beide Brauen hoch. “Was? Nein, ich will mir meinen Magen nicht ruinieren.”, erwiderte Shanks ernst, “Also wenn bei euch alles Inordnung, gehe ich wieder. Bis später.” Mit diesen Worten schloß Shadow die Haustür und ging zurück in die Küche, wo Chai gerade den Tischdecke. Die schwarzen Toast hatte er in den Müll getan. “Wo ist Clio?”, wollte Shadow wissen. “Ah, sie ist ins Bad gegangen.”, antwortete Chai ruhig. “Verstehe.” Mit diesen Worten trat Shadow aus der Küche und ging zurück ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Nach dem Clio aus den Bad kam, ging Shadow hinein. Er prüfte, ob Chais Kleidung trocken war. Schließlich nahm er sie ab. Als er im Bad fertig war, gab er Chai seine Kleidung zurück. Danach kehrten sie in die Küche zurück und schlossen die Fenster. Schließlich setzten sie sich an den gedeckten Tisch. Zu seiner Verblüffung war alles draußen, was Clio und Shadow gerne zum Frühstück wollten. Sogar Tee hatte Chai mit dem Wasserkocher gemacht. “Wie spät bist du eigentlich aufgestanden, Chai?”, wollte Shadow wissen. “Hm... Vor zwei Stunden nach der Uhr dort.”, erwiderte Chai ruhig. “Ist das normal bei dir?”, fragte Shadow weiter. Chai sah sie nur Schultern zuckend an. “Ich habe nie eine Uhr gehabt.”, gestand Chai, “Bis jetzt habe ich mich nachdem Sonnenstand orientiert und mehr habe ich nicht gebraucht.” “Verstehe, das kenne ich nur zu gut. Uhren habe ich erst in meiner Zeit, als Schiffszeichner kennengelernt. Als Pirat habe ich mich nur auf den Sonnenstand verlassen. Aber ich weiß zufällig, das es bei den Konisfalken nie Uhren gab oder?” “Nein, Shadow. Uhren gab es dort nicht... Nicht einmal bei den Silberfalken”, erwiderte Chai ruhig. Nachdem Frühstück machte sich Clio bereit für ihr Training, was sie mit Chai machen würde. Auch hatte sich Myra bereit erklärt, ihnen mit einen unbewohnten Planeten zu helfen damit niemand zu Schaden kam, wenn Clio ihre Kräfte losließ. Kapitel 13: fair oder unfair ---------------------------- Clio war nervös, als sie auf den verlassenenen Planeten ankamen. Mit Chai alleine zu sein behagte ihr überhaupt nicht, was Chai aber nicht zu jucken schien. Sie gingen ein Stück, bis Chai der Meinung war, daß diese Stelle richtig war. Schließlich drehte er sich ernst zu Clio um. Clio schluckte. “So junge Dame, du zeigst mir erstemal, was du schon beherrscht. Damit ich weiß, wo ich ansetzen kann.”, meinte Chai streng zu Clio. Clio hielt verwundert den Kopf schräg. “Ich dachte es geht nur um die eine Attacke?”, fragte sie ungläubig. Er sah sie verständnislos an. “Mag ja sein... Aber ich muß wissen, welche Magiearten du noch von mir geerbt hast und welche du schon gut kannst.”, erwiderte Chai ernst. Clio überlegte kurz. Sie konnte ihm keine Attacke zeigen Chai faßte sich an den Kopf. “Wir haben einen langen Weg vor uns.”, stöhnte Chai, “Hm... Kannst du Gedankenlesen oder Gedanken vor Telepathen schützen?” Die junge Frau blickte ihn verwirrt an. Sie hatte keine Ahnung, was er damit wollte. “Nein. Kann ich nicht... Es gibt keinen Gedankenleser kann.”, antwortete sie nur irriert. Chai nickte nur geheimnisvoll. Dann trat er zu Clio und legte sanft eine Hand auf ihren Kopf. Chai schloß nebenbei die Augen. Der jungen Frau war diese Tat ein Rätsel. Schließlich öffnete er seine Augen. Clio fiel zum ersten Mal auf, welch schöne Augen Chai hatte. Sie wußte durch ihre Mutter, daß sie die Augen ihres Vaters hatte, aber es nie ganz glauben wollte, bis sie ihn nun in die Augen schaute. Schließlich ließ Chai ihren Kopf los. “Hm... Du hast nicht alles von mir geerbt, aber leider hast du die gefährlichste Magieart von mir geerbt. Es wird nicht leicht werden und ich habe sehr viele Jahrhunderte gebraucht.” Clio schluckte bei Chais Worten. Sie hatte keine Lust Jahrhunderte zu traininieren um eine Attacke zu kontrollieren. Chai seufzte. Er verstand ihre Angst. “Allerdings mußte ich alles alleine lernen zu kontrollieren und das ist was anderes, als wenn man einen Lehrer hat. Wenn der Planetenzerstörer außer Kontrolle ist... Dann ist nicht nur der Planet in Gefahr, sondern auch du. Sicher hast du zehn Minuten Zeit, um zu fliehen, aber da mußt du schon einen Kilometer weg sein, sonst stirbst du.”, erklärte Chai streng, “Aber wenn der ganze PLanet explodiert, dann muß du noch weiter entfernt sein, um der Explosion zu entkommen. Seine Tochter bekam es mit der Angst zutun. Chai hätte es ihr zwar am liebsten erspart, aber er konnte es nicht ändern welche Kraft man weiter vererbt. Kurz überlegte er wie er mit ihr beginnen sollte. Er entschloß sich ihr erst bei der Lähmungsmagie zuhelfen, die leichter zu erlernen war, als der Planetenzerstörer. So begann er ihr alles beizubringen. Nach sechs Monate erwies sich Clio als schwierige Schülerin. Chai mußte sehr viel Geduld aufbringen, was ja für ihn kein Problem war, aber Clio beschimpfte ihn in Gedanken tagtäglich als zu strengen und unfairen Lehrer. Chai hätte in dem Moment gewünscht, er könnte es unterlassen ihre Gedanken zu lesen, aber übers Gedankenlesen hatte er überhaupt keine Kontrolle soviel er sich auch angestrengen würde. Nun entschloß er sich, sie für einen Monat nach Hause zuschicken, damit sie sich mal eine Pause zu gönnen konnte, die beide bitter nötig hatten. Chai war froh, daß Shanks ihn verjüngt hatte, sonst hätte er Clio alle zwei Monate zur Pause schicken müssen, aber Chais verjüngerter Körper hielt mehr Druck und Ausdauer stand. Während Chai auf den verlassene Planeten blieb, um neue Kraft zutanken, kehrte Clio zu Shadow zurück. Sie veranstaltente für Clio eine Willkommensfeier. Danach erzählte Clio von ihren Trainingsverlauf, was nur schleppend voran ging. Die Lähmungsmagie hatte sie zwar nun drauf, aber die Zerstörungsmagie noch nicht. Auch regte sie sich der Maßen über Chai auf, der angeblich zu ihr unfair war. Shanks und Shadow sahen sich verwundert gegenseitig an. “Hm... Ganz sicher, das er zu dir unfair ist? Er hat dir doch mal einen Monat Pause gegeben.”, meinte Shanks skeptisch. “Darum geht es nicht. Er hat unfaire Methoden.”, schimpfte Clio wütend. “Was denn zum Beispiel?”, wollte Shadow wissen. Clio zählte alles auf, was in den Augen von Shadow und Shanks allerdings nicht wirklich unfair klang. Als der Monat rum war, entschied sich Shadow Clio beim Training zu beobachten und um selber einschätzen zu können, wie fair Chai mit Clio umging. Er sah Chai an, daß ihm ein Aufpasser nicht gefiel, aber Shadow wollte unbedingt wissen wie fair Chai war. Zu seiner Überraschung steckte sich Chai eine Zigarette an und blickte Clio ziemlich hinterlistig an. Während des ganzen Trainings sah Shadow zu. Er beobachtete Vater und Tochter genau. Es stellte sich heraus, das Clios Aussagen falsch waren. Chai war seiner Tochter gegenüber sehr fair. Nur begriff das Clio nicht und stellte sich auch dem entsprechend an. Shadow faßte sich stöhnend an den Kopf. Am Abend eines langen Trainingtages schlief Clio tief und fest. Chai saß am Lagerfeuer. Er zog nachdenklich an seiner Zigarette. Shadow setzte sich zu ihm. Der Rothaarige spürte, das Chai alleine sein wollte, aber er mußte mit ihm Reden. “Seit wann rauchst du?”, fragte Shadow den Braunhaarigen schließlich. Chai blickte nachdenklich zum Himmel. Shadow merkte sofort, das Chai sich etwas verändert hatte. Er war nicht mehr so ruppig war, wie am Anfang. Wahrscheinlich, weil Chai keine andere Wahl hat, als Clio zu helfen, denn es war wichtig eine Aufgabe im Leben zu haben. “Seit ich zwölf bin. Ich habe mit einer Zigarette angefangen und heute rauche ich zwanzig am Tag.”, erwiderte Chai einwenig kühl. “Du weißt schon, das Rauchen der Gesundheit schadet.”, sagte Shadow ernst zu Chai. Dieser blickte den Rotschopf nur verstohlen an. Chai wußte, das Shadow ziemlich lange selbst Raucher gewesen war, bis er dadurch krank geworden war. “Ich bin ein Silberfalke. Zwanzig Zigaretten sind noch vertretbar. Sie schaden unserer Gesundheit erst, wenn man über vierzig Zigaretten am Tag raucht. Ich selber schade daher meiner Gesundheit noch nicht, weil Silverhawk einen ganz andere Luftzusammensetzung hat, als Konis oder die Erde. Bei dir sieht die Sache ganz anders aus... Wie du aus Erfahrung weißt.”, antwortete Chai bereit grinsend. Shadow runzelte verwundert die Brauen. Er fragte sich, woher er das wußte. Niemand hatte es Chai gesagt. Schweigend saßen sie eine Weile so da. “Darf ich eine Zigarette haben? Ausnahmsweise.”, brach Shadow das Schweigen. Chai seufzte und gab ihn eine. Die Shadow dankend annahm und an zündete. “Das bleibt aber bitte unter uns. Sonst bekomme ich eine große Standpauke von meinen Freunden.”, meinte Shadow lächelnd. “Keine Sorge. Ich verrate es nicht.”, antwortete Chai mit senkten Kopf, “Ich habe außer Henna sowieso niemanden, den ich es sagen könnte.” Mitfühlen blickte Shadow zu Chai, der seinen Blick auswich. “Was ist der Grund dafür, das du verbannt wurdest von den Silberfalken?”, rutschte Shadow die Frage heraus. “Meine Eltern waren nicht so streng wie die von Crystall, zugegeben. Aber ich habe bis zu meinen zwanzigsten Geburtstag keine gefunden, obwohl die Frauen damals schlange gestanden haben. Meine Eltern hatten beide zwei Vorschläge, aber meine Mutter hatte sich damals durchgesetzt mit einer Frau namens Anya... Leider haben wir beide nicht zusammengepaßt. Zwei Jahre habe ich es mit ihr versucht, aber wir brauchten uns nur zu sehen, schon sind wir in Streit geraten. Sie wollte nur ihren Willen durchsetzen. Kompromisse ist sie nie eingegangen und so wurde ich mit zwanzig verbannt. Nur weil meine Eltern keine Ideen mehr hatten und Vaters Vorschlag in der Zeit schon vergeben war. Ich habe zehn Jahre gebraucht, um mich an diese Situation zu gewöhnen. Es war nicht leicht für mich. Früher in meiner Jugend war ich ein sehr geselliger Falke und war gerne mit Leuten zusammen, aber... Naja, ich mußte mich neu zurechtfinden. Auch habe ich niemanden mehr gefunden mit den ich mich hätte anfreunden können, selbst unter den anderen Verbannten war keiner bereit gewesen...” Er stoppte kurz. Chai war etwas unentschlossen, ob er ihm erzählen sollte, daß Bathor ihn getötet hatte und er als Chairon Thorath wiedergeboren wurde. Dann nach dessen Alkoholabsturz dessen Körper einfach übernommen hatte. Aber Angst und Scham hielten ihn zurück, Shadow die Wahrheit zusagen. Siron hätte es eigentlich noch wissen müssen, aber dieser hatte es durch einen Unfall vergessen. Schließlich seufzte er. “Auf Konis war ich deshalb bereit als Erster das Serum gespritzt zubekommen, wenn ich daran gestorben wäre, dann hätte es eh keinen Interessiert. Nach Maras Tod habe ich Henna zufällig getroffen und wir haben uns angefreundet. Wir blieben zusammen, bis der große Krieg auf Konis ausbrach, den Keron II Ceradon angezettelt hat. Ich verkroch mich in den hinters Winkel des Landes auf Unikra. Nachdem der Teil, wo ich lebte, abgebrochen war, war mir das nur Recht und ich lebte mit den Menschen dort friedlich zusammen, besser gesagt sie ließen mich in Ruhe bei den Ruinen leben. Auch verehrten sie mich als Gott, obwohl ich keiner bin...” Er hielt kurz inne und seufzte. “Euer Siron war zwei Jahre bei mir. Ich war anfangs nicht sehr begeistert, aber wir haben uns sehr gut verstanden. Naja, Jahrhunderte später zerstörte ich Konis mit dem “Planetenzerstörer” unfreiwillig. Ich hatte von dieser Attacke nie was gewußt.”, erzählte Chai nachdenklich und zog an seiner Zigarette, “Ich bin mit Konis zusammen untergegangen und dank Shanks haben wir uns auf Unikra getroffen. Als wir uns das erste Mal trafen, konnte ich schon seit ca. zwei Monaten meine Attacke “Planetenzerstörer” kontrollieren, aber das ich am Untergangs Konis verantwortlich bin, habe ich bis heute nicht verdaut, obwohl ich damals den Schicksalfalken gebeten habe, alle Lebewesen zu retten.” Shadow blickte ihn erschrocken an. Dann senkte er seufzens den Kopf. “Das muß ein hartes Leben gewesen sein... Moment.. Du kennst Siron schon länger? Wieso hat Siron dich nicht erkannt?” “Ja... Das ist es...”, antwortete Chai nachdenklich, “Es sind die Hundert Jahre, die Siron fehlen. Achtundvierzig Jahre nach dem Tod seiner Frau Sura hat er mich getroffen, was fünfzig Jahre später Siron erlebt hat, weiß ich leider nicht.” Shadow schwieg kurz. “Du mußt es ihm sagen. Fünfzig Jahre kannst du ihm wieder geben, wenn er dir alles gesagt hat.”, antworte Shadow streng. “Ich weiß nicht, ob er mir überhaupt zuhört... Es... Es ist zuviel geschehen.” “Chai... Gebe ihm einfach deine Hand und er wird alles wissen, was wichtig ist. Vielleicht werdet ihr so wieder Freunde. Du sagst ja selbst, daß du dich mit Siron gut verstanden hast. Versuche es... Wenn sich eine Gelegendheit ergibt.”, ermutigte Shadow Chai mit einen freundlichen Lächeln. Chai sah ihn nur scheu an.“Hör mal, mein Leben war auch sehr hart.”, erwiderte Shadow nach einer Weile, “Meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt und mein Vater starb drei Jahre später an Tuberkulose. Sein Chef Sandro hat mich aufgenommen und mir die Archäologie beigebracht, da ich sehr intelligent bin, habe ich alles innerhalb eines Jahres alles geschafft, was ich lernen sollte... Bis ich mit vier Jahren die Frucht des Lebens gegessen hatte, die mich zu einen langen Leben verdammte. Sandro war so sauer, weil ich das Heiligtum gegessen hatte, das ich verbannt wurde. Nun ja, drei Jahre lebte ich im Wald und habe es nur dieser Frucht zu verdanken, das ich in dieser Zeit überlebte... Dann tauchte ein Freund meiner Mutter auf und machte mich zu dem, der ich heute bin und begriff den Wert wahrer Freundschaft. Allerdings wurden meine Freunde durch die Marine getötet, als ich zwanzig Jahre alt war. Meine erste große Liebe war eine große Enttäuschung, weil sie nach der Geburt unserer Tochter nur noch ans Essen dachte und mir die ganze Arbeit aufgehalst hatte. Sogar die Erziehung meiner Tochter, obwohl ich davon keine Ahnung hatte. Da mich aber Isabell sehr geliebt hat, werde ich da wohl alles richtig gemacht haben. Mit dreiundfünfzig Jahre bin ich von meiner ersten Ehefrau weg... Seitdem wollte ich mich nicht mehr verlieben oder heiraten und dann traf ich Sonja und nach ihren Tod Clio. Beruflich war ich Pirat und ein gezwungener Spitzel der Marine. Auch hätte ich beinahe meine eigene Familie ausgelöscht, aber das ist zum Glück nochmal gutgegangen. Ich war sehr lange Einzelgänger... Bis ich meinen Nachkommen Shanks traf, er zeigte mir wie wertvoll mein Leben ist, weil er meines gerettet hat, als ich eine schwere Lungenentzündung hatte. Jetzt bin ich froh, das ich noch lebe... Was ist mit dir eigentlich?” Beide zogen an ihrer Zigarette. Schließlich senkte Chai gleichgültig den Kopf. “Was soll mit mir sein... Henna war die erste, die mich wirklich geliebt hat. Sicher haben auch meine Eltern mich geliebt, aber als ich sie wirklich gebraucht hatte, haben sie mich im Stich gelassen. Ich wollte zwar, daß ihr mich wiederbelebt, weil ich am Leben hänge, aber im Grunde halte ich mein Leben für wertlos. Es gibt keinen auf der Welt, der mich wirklich braucht.” Shadow sah ihn mitfühlend an. Er spürte, das er mit ihm etwas gemeinsam hatte, als er selbst von Sandro verbannt wurde. Mit festen Blick sah er ihn an. “Doch... Deine Tochter brauch dich nun. Sie hatte unrecht. Du bist ein fairer Lehrer. Aber sie ist ein bißchen zu sensibel.”, sagte Shadow mit einen sanften Lächeln. Chai sah ihn mit großen Augen an. In ihm stieg ein Gefühl auf, was er bisher nicht kannte. “Sie erinnert mich an mich selbst als ich ein Kind war. Ich war nicht viel anders. Allerdings bin ich mit zunehmenden Alter selbstbewußter geworden.”, erwiderte Chai nachdenklich. “Was war eigentlich dein größter Wunsch damals oder was wolltest du eigentlich mal beruflich werden?”, wollte Shadow wissen. Chai hob überrascht die Brauen und blickte sehnsüchtig zum Nachthimmel. “In meiner Jugend wollte ich mal Rechtsanwalt werden, aber das hatte sich durch meine Verbannung zerschlagen...”, gestand Chai nachdenklich, “Hm... Ich... Ich... Ich... Naja, ich wollte immer einen Freund haben, dem ich blind vertrauen kann.” Shadow merkte, das Chai ihm noch etwas anderes sagen wollte, als das aber es aus irgendeinen Grund nicht tat. Die Gedanken Shadows sprachen eine Sprache und Chai wußte nicht, wie er damit umgehen sollte. “Wenn das so ist, würde ich gerne dein Freund sein, wenn du mich läßt...”, sagte Shadow sanft zu ihm, “Ich weiß genau wie es ist, keinen wahren Freund zuhaben.” Zu Shadows erstaunen, hatte Chai bei diesen Satz mal eine Gefühlsregung gezeigt, die dieser versuchte abzuschütteln. Chai rang mit sich, ihm die Wahrheit über seinen Körper zusagen, aber ob er genauso viel Verständnis hatte wie Siron damals, wußte er nicht. Jeder war im Charakter anders. Immerhin hatte Chai das Vertrauen in die Welt verloren. “Laß es raus, Chai... Du mußt nicht mehr zeigen, wie stark du bist. Zeige ruhig, das du auch verletzlich bist. Auch das ist eine Seite von Stärke.”, rief Shadow ernst zu Chai. Der Rothaarige wußte, daß es schwer werden würde vertrauen aufzubauen, nach den ganzen Dingen, die passiert sind, war es kein Wunder, das Chai ungläubig zu seinen Angebot war. Eine Zeit lang schwiegen sie und gingen dann schlafen. Im Laufe der nächsten Wochen entwickelte sich eine echte Freundschaft zwischen den beiden Männern. Selbst Clio fiel es auf, was sie einwenig verwunderte. Doch nach zwei Jahren geschah es, wovor alle drei Angst hatten. Clio jagte versehentlich den Planeten in die Luft. Chai opferte sein Leben, um Shadow und Clio zuretten. Nach dieser Sache hatte auch Clio ein anderes Bild von Chai und sie baten Myra ihn wiederzubeleben. Chai, der beiden zum ersten Mal Dankbarkeit zeigte, lehrte Clio weiter und ein paar Monate später konnte sie den Planetenzerstörer kontrolliert anwenden. Auch hatte es die Bindung zwischen Vater und Tochter gestärkt. Shadow hatte bemerkt, das sich Chai langsam veränderte und die kühle Art verschwand langsam. Vom Kalender bemerkten sie, das in zwei Wochen Weihnachten war und sie hofften, das Shanks Chai mit einlud und nicht nur Henna allein, denn Chai kannte Weihnachten überhaupt nicht, wie Shadow, Clio und Henna erfahren hatte. Kapitel 14: Chais erstes Weihnachtsfest --------------------------------------- Tatsächlich schickte Shanks Henna eine Einladung zu seiner Weihnachtsfeier für alle seine Freunde. Sie und Chai waren weit entfernt hingezogen, wie Chai es versprochen hatte. Chai genoß die Ruhe mit Henna allein zu sein. Shadow und Clio waren die einzigen, die ihn besuchten. Henna wedelte mit der Einladung vor Chais Gesicht herum. Wobei Chai nur verwundert die Stirn runzelte. Als Helena die Einladung öffnete, war sie einwenig enttäuscht, denn Chai stand nicht mit auf der Gästeliste. Henna sollte alleine kommen. Was ihr nicht gefiel und sie rief Shanks an, das sie ohne Chai nicht kommen würde. Nur widerwillig lenkte Shanks ein auf Hennas Wunsch ein. Chai verstand den Wirbel um diese Weihnachtsfeier nicht. Er war froh seine Ruhe zu haben und mehr wollte er nicht. “Muß ich wirklich zu dieser Weihnachtsfeier mit?”, fragte er lustlos. “Ja, Weihnachten ist das Fest der Liebe und deshalb will ich dich nicht hier alleine sehen.”, rief Henna fröhlich, “Shanks’ Weihnachtsfeier sind immer sehr schön. Dir tut es auch mal gut, etwas neues zu sehen, als das hier.” Finster blickte Chai Henna an. “Ich bin bei Shanks’ Leuten nicht willkommen, wie du weißt, außerdem habe ich keine Lust dazu.” Henna sah ihn traurig an. “Bitte, bitte, komm mit mir mit.”, flehte Henna in an. Chai stöhnte. Es war nicht zu übersehen, daß es Henna viel bedeutete, hätte er auch ohne Telepathie herausbekommen. “Wenn es dir soviel bedeutet, komme ich mit.”, gab Chai stöhnend nach. Stürmisch umarmte Henna Chai fröhlich, den sie vor zwei Monateten geheiratete hatte. Am nächsten Tag flogen sie los. Sie übernachteten bei Shadow und erklärten Chai die Bedeuteung, sowie die Entstehung. Schließlich gingen sie zur Feier, die in einer Art Stadthalle veranstaltet wurde. Alle waren schick gekleidet, selbst Chai sah elegant aus, obwohl es für ihn ungewohnt war so auszusehen. Henna hatte extra für Chai einen schwarzen Anzug besorgt. Doch Chai wußte, das es nicht sein wahrer Körper war und bedauerte es, nicht in seinen wahren Körper zu kommen. Wobei er weder in diesen noch im eigenen Körper häßlich aussah. Sein trauriger Blick entging Henna nicht. “Ist alles Inordnung?”, fragte sie besorgt. Chai blickte sie ruhig an. Am liebsten hätte er es ihr gestanden, aber er hatte nicht den Mut dazu. Die Angst wieder alleine zu Leben war größer. Auch Shadow war nicht entgangen, das Chai noch was auf der Seele lag, aber konnte sich nicht durchringen es zu sagen. “Nein... Nein, es ist nichts.”, seufzte er nur. Shanks kam freudestrahlend auf sie zu und begrüßte jeden, nur bei Chai kam nur ein gefühlloses “Hallo” zustande. Chai wußte, er war hier nicht willkommen. Kurz musterte er den festlichen geschmückten Raum. So etwas hatte er noch nie gesehen. Sein Blick fiel auf den großen Weihnachtsbaum. Es war eine große Nordmannstanne mit vielen gold-silbernen Kugeln und Lametta. Viele kleine gelbe Lämpchen erhellten den Baum. An der Spitzte turmte eine silberne Baumspitze. Chai war so hingerissen von diesem Baum, daß er seine Umgebung vergaß. Wie ferngesteuert ging er zu diesen Baum, während die anderen ihn verwundert anstarrten. Vor den Baum blieb er stehen und berührte die glatten Nadeln, die Lämpchen und die Kugeln. Clio riß Chai aus seinen Gedanken und führte sie zu ihren Plätzen. Er merkte, daß er der Letzte war, der sich setzen mußte. Wahrscheinlich hatte Shanks ihn schon viele Male gerufen, aber er hatte nicht reagiert. Chai saß zwischen Henna und Clio ganz am Ende der Tafel. Schließlich wurde Sekt aus geteilt, den Chai ablehnte. Shanks’ Ehefrau, Celas, sah ihn verdutzt an. Chai bat ihr ein Mineralwasser zugeben. Shanks, der Chai im Blick hatte, war verwundert über ihn. Kein Alkohol zutrinken, war für Shanks was ganz neues, da hier jeder was trank, besonders zum Anstoßen. Celas brachte Chai ein Wasser. “Willst du zum Anstoßen wirklich keinen Sekt haben? Mit Wasser ist das nicht ganz so festliches?”, fragte Celas ihn höflich. Chai hob überrascht die Brauen und schüttelte mit dem Kopf. “Nein... Ich lebe Abstinent.”, antwortete Chai ernst. “Ein Glas Sekt geht doch bestimmt Inordnung?” “Nein, tut mir Leid.”, erwiderte Chai ruhig. Celas stellte ihm ein Sektglas hin und goß Wasser ins Glas. Schließlich stellte sie ihm eine große Wasserflasche daneben, damit sich Chai selber nachfüllen konnte. Es war eine Geste, die sie mit jeden Gast so machte, wie Chai es in Celas’ Gedankenlesen konnte. Schließlich hielt Shanks eine Ansprache. Danach stießen sie an und danach wurde das Essen serviert. Es gab eine Gänsekeule mit zwei Klößen und Rotkraut. Chai probierte alles unbekannte, wurde aber von Henna gebremst, als er sich abmühte die Keule mit Messer und Gabel zu zerteilen. Sie erklärte ihm, das es Inordnung war die Keule mit der Hand zu essen. Chai hielt sich dran. Während des Essens wurde ein Weihnachtstee serviert, den Chai sehr mochte. Zum Nachtisch gab es einen erzgebirgischen Stollen. Für Chai war alles neu und er probierte alles, wobei er Henna befragte, ob irgendwo grüne Bohnen drin waren, auf die er allergisch war. Sie bestätigte, das in keinen der Gerichte grüne Bohnen drin waren. Auch erklärte sie, das Clio auf grüne Bohnen auch allergisch war. Chai hob überrascht die Brauen, aber es wunderte ihn nicht, da er ja der Vater war. Obwohl ihm nicht ganz klar war, wie er sie mit seinen wahren Körper gezeugt hatte, denn soweit er sich erinnern konnte, war er kinderlos gestorben. Selbst, wenn er mit ihr nun ein Kind zeugen würde, wäre es Chairon Thoraths Kind und nicht Chais. Er blickte nachdenklich in die Runde, alle waren ausgelassen und sehr freundlich zu einander, selbst zu Clio. Es versetzte ihm ein Stich ins Herz, das sich niemand um ihn kümmerte. Aber er wußte, das er selbst Schuld war. Er wollte unbedingt herausfinden, wie sich Shanks’ und Shadows Kräfte auf den Körper auswirkten. Chai war auf den Entschluß gekommen, das Shanks’ Magie nur äußerlich was bewirkte und man den Körper trotzdem noch das wahre Alter nachweisen konnte. Bei Shadow verhielt es sich anders da wurde der ganze Körper neu wiedergeboren. Was ihm auch auffiel war, das Crystall nicht dabei war. Anhand der Gedanken der Gäste war Crystall sehr unbeliebt hier gewesen und dieser wollte freiwillig nicht zur Weihnachtsfeier kommen, obwohl er eine Einladung bekommen hatte. Es stimmte Chai traurig, das man ihn die Einladung verwehrt hatte und Crystall eine bekommen hatte. Chai war ja nur auf Wunsch von Henna hier, ohne sie wäre auch er der Feier fern geblieben. Im Großteil des Abends war er allein, da niemand mit ihm ein Gespräch anfangen wollte. Selbst Siron war kein einziges Mal zu ihm gekommen, was daran lag, das er sich nicht mehr an die zwei Jahre erinnern konnte. Chai war unentschlossen es ihm zu sagen und ihm die fünfzig verlorene Jahre zurückzugeben von den hundert Jahren, aber Siron war ihm auch nun feindlich gesinnt. Sicher hatte Shadow zu Chai gemeint, er solle es Siron heute sagen, aber ihm fehlte einfach der Mut. Es war eine Ironie des Schicksals. Henna, Shadow und Clio konnten sich nicht mit ihm unterhalten, da sie von anderen oft angesprochen wurden. Die ganze Zeit fühlte sich Chai wie ein Außenseiter, was er ja war und wohl immer bleiben würde. Er getraute sich auch nicht, die anderen anzusprechen, was ihm leicht gefallen wäre, wenn diese Leute ihm gegenüber nicht so feindselig gewesen wären. Besonders Alexander Shoned, Shanks’ jüngster Sohn, war besonders bösartig Chai gegenüber und Chai wußte wieso. Alexander hatte erkannt, daß Chai besitz von Chairon Thoraths Körper ergriffen hatte. Also mußte sich Chai vor Alexander hüten. Schließlich tauchte Shadow überraschend hinter ihm auf. Chai wußte, was er wollte und hatte große Angst davor, obwohl man es ihm äußerlich nicht ansah. Er zog Chai von seinen Stuhl und zerrte ihn zu Siron, der sie nur verwundert anblickte. “Was ist? Warum bringst du ihn mit mir?”, fragte Siron verwirrt, wobei er finster zu Chai blickte. “Siron...”, begann Shadow ernst, “Er kann dir fünfzig Jahre deiner verlorenen Erinnerungen zurückbringen...” “WAS!?”, brüllte Siron sie erschrocken an, so das nun alle Blicke auf gerichtet waren. Chai fühlte sich ziemlich unwohl und hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen. Dann blickte Siron einwenig überrascht zu Chai, der zu Boden blickte. “Stimmt, das etwa... Chai?”, fragte der Blonde nun etwas ruhig. “Ja... Es ist wahr. Achtundvierzig Jahre nach Suras Tod haben wir uns getroffen...”, antwortete Chai mit verkrampfter Miene. “Warum hast du mir das nicht schon am Tag unseren ersten Begegnung erzählt?”, wollte Siron ernst wissen, “Ich meine... Du hast doch gemerkt, daß ich dich nicht erkannt habe.” “Das habe ich auf den ersten Blick gemerkt, als du mit diesen vorlauten Rotschopf nach Unikra gekommen bist.”, erwiderte er nachdenklich. Siron schwieg kurz. Dann hielt er Chai die Hand hin und Chai ergriff sie schüchtern. Als Siron Chais Hand los ließ, mußte dieser geschockt hinsetzten. Chai wußte, das Siron seine ganze Geschichte nun kannte. Eine Zeitlang war alles Still. Schließlich blickte Siron wieder zu Chai. Diesmal sah er ihn Lächeln an. Zu Überraschung aller umarmte er Chai, der nicht wußte wie ihm geschah. “Danke. Es ist zwar Schade, daß mir noch fünfzig Jahre fehlen, aber ich habe fünfzig Jahre dazugewonnen... Dank dir. Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk.”, erwiderte Siron fröhlich. Schließlich begaben sich wieder alle auf ihre Plätze. Shadow grinste Chai siegreich an, dieser wußte nichts darauf zu antworten. Es wurde weiter ausgelassen gefeiert, wobei Chai weiterhin alleine saß. Die Feinseligkeit gegenüber Chai war auf Sirons Gesicht verschwunden. Nach einer Weile tauchte ein dicker Mann mit weißen Kunstbart und rotweißen Kostüm auf. Chai runzelte verwundert die Stirn. Er wußte, daß es John war, der älteste Sohn von Shanks und Celas war, aber dieser sich als Weihnachtsmann vorstellte. Die anderen Gäste freuten sich darüber und waren plötzlich ziemlich nervös, was Chai nicht verstand. Warum war dieser sogenannte Weihnachtsmann so besonders, fragte sich Chai. Dann hieß es Aufstellung nehmen, da es nun um Geschenke verteilen ging. Chai blieb instinktiv sitzen, da er hier sowieso nicht willkommen war, sah er es nicht ein sich mit anzustellen. Von seinen Platz aus konnte er den Weihnachtsbaum sehen und bewunderte weiter den Baum. Sicher hatte er sich von Henna und Shadow Weihnachten erklären lassen und das gute Taten zu Weihnachten mehr zählten, als schlechte Taten. Chai seufzte. Er mußte noch viele guten Taten vollbringen, um das wieder gutzumachen, was er getan hatte. Chai beobachte kurz wie die anderen ihre Geschenke bekamen und wußte, das er sein letztes Geschenk zu seinen zwanzigsten Geburtstag bekommen hatte von seinen Vater, der silberne Aschenbecher und drei Monate später war er verbannt wurden. Als er verbannt wurde, hatte er alles zurückgelassen, bis auf den Aschenbecher, den er immer bei sich hatte. Allerdings fragte er sich, wie dieser in den Besitz von Chairon Thorath gekommen war? Eigentlich hätte der doch bei seiner Leiche sein müssen. Chai verstand es irgendwie nicht. Viele kehrten freudestrahlen mit einen Geschenk wiederzurück. Chai fand es komisch, anstellen, Gedicht aufsagen und Geschenk abholen. Sowas hatte er noch nicht erlebt. Als sich alle wieder gesetzt hatten, hoffte er nun das der Mann nun ging. Doch als dieser zu seiner Verblüffung seinen Namen rief, runzelte er verwirrt die Stirn. Die anderen Gäste blickten Chai verwundert und überrascht an. Nur Shanks lächelte leise vor sich hin. Er hatte es eingefädelt. So richtig wußte er nicht, was er tun sollte. Dann wurde er sanft von Shadow, Clio und Henna gepackt und hoch gezogen. Sie schoben ihn regelrecht zum Weihnachtsmann. Verwirrt blickte er sie an. “Komm, geh schon.”, rief Shadow aufmuntern, der selber nicht damit gerechnet hatte. Clio und Henna stimmten Shadow zu und lächelten ihn freundlich an. Chai war das alles sehr suspekt, aber er ging zu den Weihnachtsmann, war aber sichtlich nervös und panisch, da alle blicke auf ihn gerichtet war. “Na, warst du dieses Jahr auch brav gewesen?”, fragte der Mann ernst. Auch in den Gedanken von John spiegelte sich mißtrauen. “Ja.”, sagte Chai ehrlich zu ihm mit einen Hauch von Unsicherheit. “Gut, dann sage mir ein schönes Gedicht auf.”, forderte der Weihnachtsmann. Chai hob überrascht die Brauen. Gedichte... Er kannte keines, nicht einmal Lieder und kramte in seinen Gedächnis, ob vielleicht in der Jugend was war. Immer noch blickten die Gäste gespannt auf ihn. Chai fühlte sich ziemlich unbehaglich, so vor einer Masse von Leuten zustehen. Ihm fiel nur die Prophezeihung seines Vaters Corinth an, was den Universumskönig anging. Dann würde er wohl das aufsagen müssen, mehr kannte er nicht. “Im Glanz des Mondes scheinen die Sterne so klar. Im Licht der Sterne wurde er geboren um Frieden zu bringen. Sicher nicht ohne Fehl, Einsamkeit bestimmt sein Herz. Aber in ihm ist das Licht der Sterne erwacht, um über das Weltall zuherrschen.”, zitierte Chai ruhig. In den Gedanken der anderen, konnte er lesen, merkten sie, das es eine Prophzeihung war und ihre Gedanken gingen zu Shadow, dem derzeitigen Universumskönig. Doch für Chai war klar, das Shadow nicht der aus der Prophzeihung war, denn in Shadows Herz bestimmte nie die Einsamkeit. Auch war Shadow nicht abends, sondern tagsüber geboren. Im Gegensatz zu Chai, der in einer Vollmondnacht geboren wurde. Also war der Universumskönig jemand anders, nur wer? Der Weihnachtsmann lächelte freudlich und kramte in seinen Sack. Er holte ein kleines flaches Päckchen hervor. “Das ist wirklich ein schönes Gedicht.” Chai war ganz verlegen und unsicher. “Es ist das Einzige was ich kenne. Ich habe es von meinen Vater Corinth gelernt.”, erwiderte er scheu. Schließlich gab der Weihnachtsmann Chai das Pächcken. Dann ging er zurück zu seinen Platz und der Weihnachtsmann verließ den Raum. Shanks saß schweigend da und grübelte über die Prophezeihung nach, die nicht um Shadow ging. Er hatte den Verdacht, das es Chai sein konnte, denn Chai wollte überhaupt nichts von Gesellschaft wissen. Auch hatten sie ihn in seiner Einsamkeit gestört. Es war eindeutig, daß sein Herz von Einsamkeit bestimmt wurde. Shanks dachte an seine und Shadows Vergangenheit, die ziemlich hart verlaufen war. Wahrscheinlich sollte er doch freundlicher zu Chai sein. Allerdings fiel ihm das sichtlich schwer. Den ganzen Abend über hatte er Chai beobachtete und gemerkt, das Chai nie etwas mit Gesellschaft mit anderen am Hut hatte. Ihm etwas quälte, was er geschickt zu verbergen versuchte und doch war es ihm aufgefallen. Chai hatte sich mit Shadow angefreundet, das war deutlich zu spüren. Selbst Clio war Chai gegenüber freundlicher und offener geworden. Es hatte damit zutun, das Chai beiden, das Leben gerettet hatte, vermutete Shanks. Auch war das ein Grund, warum er Chai etwas geschenkt hatte. Aber er vertraute Chai immer noch nicht, da dieser sehr viele Fehler gemacht hatte. Ob Chai nun wirklich friedlich blieb, wußte Shanks nicht, aber er würde es eine Zeitlang beobachten, bevor er seine Entscheidung traf. Gespannt wartete er ab, was Chai zu dem Geschenk sagte. Chai machte das Pächcken auf. Shadow, Clio und Henna konnten ihre Neugierde kaum zügeln. Im Päckchen lagen Fotos. Kinder- und Babyaufnahmen von Clio, daß was Chai verpaßt hatte. Seine Tochter sah ihn als Kind sehr ähnlich. Tränen rannen ihm übers Gesicht, so überwältigt war er von seinen Gefühlen. Er wußte nicht, ob es Tränen der Trauer oder der Freude waren, aber er konnte sie nicht aufhalten. Chai hatte gemerkt, daß dieses Geschenk von Shanks persönlich kam. Sein Blick glitt zu Shanks, der ihm ein Zeichen gab, daß er mit ihm sprechern wollte. Chai stand auf und gab die Fotos Henna. Er hatte sich einwenig beruhigt, als er sich zu Shanks gesellte in einen Hinterraum. “Wann hast du zuletzt so eine Feier erlebt?”, wollte er wissen. “Gar nicht. Sicher haben wir Geburtstage gefeiert, aber es waren nur eine kleine Feiern mit meinen Eltern und meiner großen Schwester. Zur Hochzeit meiner Schwester hatte man mich nicht eingeladen, weil meine Schwester mich immer gehaßt hatte.”, erklärte Chai nachdenklich. “Die Silberfalken haben aber auch eine grausame Tradition mit der Zwangsheirat. Ich glaube, ich wäre da lieber verbannt wurden.”, sprach Shanks ernst das Thema an.. “Diese Tradition hat mein Vorfahre mütterlicherseits angefangen. Er hieß Chairon “Chai” Chienk und nach ihm bin ich benannt wurden. Zehntausend Jahre bevor ich zur Welt kam, herrschte Krieg. Chairon hat den Krieg schwer verletzt beendet. Bei hundert Männern und Frauen liegt es auf der Hand, das sie heiraten mußten. So entstand die Tradition der Zwangsheirat und der Kinderpflicht. Chairon selber erlag seinen Verletzungen mit vierzig Jahren und hinterließ einen Sohn und seine Frau. Nach der dritten Generation wurde die Kinderpflicht abgeschafft... Nur nicht die Zwangheirat, die viel Elend mit sich gebracht hatte. Ich wurde verbannt, weil ich die Frau nicht heiraten wollte, die meine Mutter herausgesucht hatte. Aber was soll das für eine Beziehung sein, wenn man nur im Streit liegt. Deshalb wurde ich verbannt. Ich habe im Laufe der Jahre nie jemanden gehabt dem ich alles anvertrauen konnte...”, seufzte Chai und wich seinen Blick aus. Shanks wurde nachdenklich. Es kam ihm vertraut vor. Auch er hatte sehr lange in Einsamkeit verbracht, aber trotzdem hatten ihm gelegendlich welche geholfen, was bei Chai nie der Fall gewesen war. “Hm... Da wäre selbst ich verbannt wurden. Man sollte schon einwenig auf die Bedürfnisse des Partners eingehen. Hast du jemals Alkohol getrunken?”, fragte Shanks plötzlich. Chai hob verwundert die Brauen. “Ja, da war ich fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Aber Alkohol ist nicht mein Ding. Auch kann Alkohol den Körper zerstören... Das weiß ich auch Erfahrung.”, erwiderte er ernst. “Verstehe, wann hast du mit Rauchen angefangen?” Chai stöhnte. Shadow hatte ihm also gesagt, daß er rauchte. “Ich war damals zwölf gewesen und habe mit einer Zigarette am Tag gefangen. Für einen Silberfalken ist das schon etwas zu jung, da man erst ab sechzehn offiziell Rauchen durfte, als Silberfalke.”, erklärte Chai nachdenklich, “Seit ich zweiunddreißig bin, rauche ich zwanzig Zigaretten am Tag, wobei ich auf Konis nie geraucht habe, weil es da keine Raucher gab. Erst als du Konis wiederauferstanden hast, habe ich wieder angefangen.” Shanks sah ihn verdutzt an. “Rauchen schadet der Gesundheit.” “Ja, aber als Silberfalke hält man schon länger aus, bevor es schadet, was mit der Zusammensetzung der Luft auf Silverhawk zusammen liegt.”, antwortete Chai gelassen, “Euch schadet es schon, wenn ihr eine am Tag raucht.” Shanks brachte nur ein “Hm..” zustande. “Sagemal, hattest du Wünsche oder Träume bevor du verbannt wurdest?” Chai senkte seufzend den Blick. “Hm... Den Herzenswunsch den ich habe, kann mir keiner erfüllen, das hat mir Myra klar gemacht.”, begann Chai nachdenklich, “Vor der Hochzeit durfte man bei uns keine Ausbildung anfangen. Auch hatte ich nie Gelegenheit mich zu beweisen. Die Silberfalken sind sehr streng mit den Gesetzen. Auch wenn meine Eltern nicht ganz so streng waren, wie die von Crystall. Leider habe ich in den zwanzig Jahren niemanden für mich gefunden.” “Was ist das für ein Herzenswunsch?”, wollte Shanks neugierig wissen. Chai wich Shanks’ Blick aus. Er wußte, wenn er das Preis geben würde, gab es sehr großen Ärger. Chai schüttelte mit dem Kopf. Er brachte es einfach nicht fertig. “Nein... Myra hat gesagt, daß das nicht geht. Ich kann es dir nicht sagen.”, antwortete er trotzig. “Weißt du... Man sollte Myra nicht alles glauben. Sie verschweigt uns mehr, als uns lieb ist. Vielleicht gibt es für diese Sache doch eine Lösung.”, seufzte Shanks ernst. Doch Chai schüttelte mit den Kopf. “Nein... Ich weiß es... Es gibt da nichts, was du da tun kannst, Myra hat in dem Fall Recht...”, erwiderte Chai ernst. Shanks holte tief Luft. Irgendwie konnte er nicht glauben, daß Myra da Recht haben könnte. Jedenfalls hätte er gerne gewußt, was Chai so bedrückte. Vielleicht hätte er ihm doch helfen können. Aber Chai schwieg eisern. “Ich kann dich gut verstehen, als ich den Zekelionfluch hatte, hatte man mich verfolgt und mußte ein dasein in Einsamkeit fristen. Auch ich habe viel durchgemacht.”, seufzte Shanks. “Nein, ich habe mehr durchgemacht als du.”, erwiderte Chai mit finsterer Miene, “Shadow ist der Einzige, der mehr durchgemacht hat, als ich.” Shanks knurrte nur, denn es war Weihnachten und hielt sich deshalb zurück. “Sagmal, hattest du einen Berufswunsch?”, hakte Shanks nach. “Ich wollte in jungen Jahren mal Anwalt werden.”, antwortete Chai nachdenklich, “Aber bei meinen Vorstrafen wird das wohl schwierig.” Shanks hob überrascht die Brauen, das hatte er nicht erwartet. “Ich werde mal mit Kondor, einen Vorfahren von mir, darüber Reden, aber beliebt bist du hier nicht, wie du weißt. Es wird schwer ihn zu überzeugen. Was hast du für einen Abschluß?”, wollte Shanks wissen. “Ihr nennt es Hauptschulabschluß und da stand ich auf glatt drei, weil ich mit der Konzentration Probleme hatte.”, antwortete Chai ruhig. Shanks hob überrascht die Brauen. “Oh... Mit den Noten ist es eigentlich schwierig, eine Lehre zum Anwalt zu machen.” Chai nickte nachdenklich. “Naja, ich war jung und wußte nicht, wie meine Zukunft aussah. So ging es vielen jungen Silberfalken.”, erwiderte Chai ernst. Shanks verstand es, aber um Anwalt zuwerden, durfte man keine Vorstrafen haben und die hatte Chai genügend. So mußte Shanks wohl Überzeugungsarbeit bei Kondor leisten müssen und ob Chai soviel Vertrauen verdient hatte, wußte Shanks nicht. “Ich werde sehen, was ich tun kann, aber versprechen kann ich dir nichts.”, erklärte Shanks Chai ernst, “Du darfst nicht vergessen, das du großen Mist gebaut hast.” Chai blickte beschämt zu Boden. “Ich weiß...”, antwortete er nur knapp dazu. Mit diesen Worten gingen sie wieder zum Fest. Kapitel 15: Die Wahrheit kommt ans Licht ---------------------------------------- Es waren zwei Jahre vergangen. Kondor, ein Vorfahre Shadows und sah Kiroloh ähnlich, nur das er braun und kräftiger war, aber gehörte auch, der Rasse der Greife, die im Norden des Universums lebten, deren Wächter Shadow war. Kondor hatte sich entschlossen Chai zum Anwalt auszubilden. Er merkte schnell, daß Chai zwar den Willen dazu hatte, aber die Konzentrationprobleme ließen Chai nur mäßig vorrankommen, besonders in der Theorie. Als plötzlich Alexander wütend ins Zimmer von Kondor und Chai hereingestürmt kam, während Kondor verwundert die Stirn runzelte, wußte Chai was nun kam und bekam Panik. “Dieser Mann ist ein Betrüger!”, fauchte Alexander Kondor wütend an, “Wie kannst du es wagen, diesen Mistkerl nur zum Anwalt auszubilden!?” Sicher sah Alexander seinen Vater Shanks ähnlich, aber er war viel ernster als Shanks. Chai wurde kreidebleich. Genau vor diesen Moment hatte er sich gefürchtet “Wie kommst du darauf, junger Mann?”, wollte Kondor wissen. “Ganz einfach! Er hat von diesen Körper Besitz ergriffen, ohne auch nur auf die Gefühle des wahren Besitzers acht zugeben!”, fuhr Alexander weiter fort, “Dieser Körper gehört in Wahrheit Chairon Thorath! Chai Pyroth ist nur dessen Geheimseele! Das Gesetz der Seelen sagt eindeutig, das der jenige streng bestraft wird, wenn man dieses Gesetz bricht! So jemand verdient es nicht Anwalt zuwerden!” Chai atmete schwer und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war aus. Sein Geheimnis war raus. Kondor sah entsetzt zu Chai. Er war enttäuscht von seinen Schützling. “Was hast du zu deiner Verteidigung zusagen?”, wollte Kondor streng von Chai. “Chairon war Alkoholiker, der seine Frau verlor mit vierzig Jahren... Ich wollte seinen Körper retten. Ich konnte es nicht mehr ertragen wie der Körper immer mehr kaputt ging.”, seufzte Chai mit gesenkten Kopf, “Ich selbst wurde mit fünfhundertundfünf Jahren auf Silverhawk von Kappenwaldfalkenkönig Bathor ermordet mit einer vergifteten Lanze. Dieses Gift war Bariaton, was hundert Jahre später Silverhawk und Fox Hawk zerstörte. Auch hat dieses Gift dafür gesorgt, das ich nie wieder in meinen wahren Körper zurück durfte, obwohl ich es wollte...” Shanks trat vor, der mit Alexander zusammengekommen war, sein Gesicht war wutverzerhrt. Neben ihnen waren auch Henna, Shadow und Clio gekommen. Die Gedanken aller Sprachen eine Sprache. Chai fühlte sich komplett hilflos und wußte sein Leben in dieser Welt war für immer aus und vorbei. Er war verloren und verdammt dazu in der Hölle ewig zu schmoren. “Du hast mich enttäuscht. Ich dachte wirklich, daß du dich gebessert hast. Aber ich habe mich getäuscht. Nicht du warst der erste, der Maras’ Serum bekommen hat, sondern Chairon Thorath. Was bist du wirklich für ein Falke?”, fragte Shanks ihn wütend. “Ein Silberfalke... Ich habe dir damals schon gesagt, daß ich vierhundert Jahre älter bin, als Crystall... Das war nicht gelogen. Meine Eltern waren Cora Chienk und Corinth Pyroth. Ganz normale Brüger von Silverhawk.”, erklärte Chai mutlos, “Ich habe euch nur den Mordanschlag von König Bathor an mir verschwiegen. Jahrzehnte später wurde ich in den Körper von Chairon Thorath wiedergeboren. Sein Leben verlief sehr glücklich bis seine Frau starb. Als seine Tochter ihn noch verließ und mit Maras’ Sohn eine Familie gegründet, hätte er sich fast zu Tode gesoffen, wenn ich seinen Körper nicht übernommen hätte. Ich wollte nicht so zurück ins Todenreich.” “Aber das war, der falsche Weg!”, erwiderte Shanks tadeln, “Du kannst nicht jeden Retten und nicht auf diesen illegalen Weg!” Mit diesen Worten tötete Shanks Chai, dessen Seele wieder in die Hölle mußte. Clio so wie Henna konnten es nicht fassen, was Chai getan hatte. Tränen rannen über ihr Gesicht. Clio vergrub ihr Gesicht bei Henna. Auch Shadow war sprachlos. Er hatte Chais Erklärung gehört, warum er sich in Chairons Körper eingenistet hatte und er verstand ihn im Grunde sehr gut, auch wenn das der falsche Weg gewesen war. Shadow hatte nicht eingegriffen, weil auch er es für das Beste hielt, das Chairon Thorath nun endlich seine letzte Ruhe erfahren mußte. Nun verstand Shadow warum, Chais Seele nicht zu diesen Körper paßte, den es war nicht Chais wahrer Körper gewesen. Man begrub Chairon Thorath in den Ruinen von Unikra. Clio sah nachdenklich zu Henna. Sie hielt den silbernen Aschenbecher in ihrer Hand, der Chai immer viel bedeutet hatte. “Bin ich Chairons Tochter?”, fragte Clio nachdenklich ihre Mutter. Ihre Mutter überlegte kurz und seufzte. Henna war aufgefallen, das zwischen dem Chai, der Chairons Körper besetzt hatte und dem Chai mit dem sie Clio gezeugt hatte unterschiede gab. “Nein. Ich weiß nicht, wie das geht, aber es war nicht Chairon Thorath, der dich gezeugt hat.”, begann Henna ihre Erklärung, “Ich habe damals einen Spaziergang zu Maras’ Grab gemacht, als ich von hinten angesprochen wurde. Als ich mich umdrehte, sah ich einen jüngeren Mann mit goldbraunen Augen, das rechte Auge war blind, hellbraunen Haaren. Er war gertenschlank. Auch war er ein Meter zweiundachtzig groß. Der Mann stellte sich als Chai Chienk und war der Sohn von Prinzessin Fiona Chienk und Neroron Luxia. Dieser Mann hat mich geschwängert. Danach sagte er zu mir, das er mich schon länger kennt und ich ihn als Chai Pyroth kennengelernt habe. Auch sollte ich sofort nach Westen laufen. Das habe ich getan und fand Chai in Chairons Körper wieder, wo er dann starb. Ein paar Monate später wurdest du geboren.” Clio runzelte verwirrt die Stirn. “Wie ist das möglich?”, wollte Clio wissen, “Man kann Chais wahren Körper nicht wiederbeleben, das hat Myra zu ihm gesagt. Aber wenn mein Vater der wahre Chai ist? Da muß doch was passiert sein.” Eine Hand berührte Clios Schulter. Henna bemerkte, das Shadow hinter Clio stand. “Es gibt bestimmt eine Möglichkeit Chais wahren Körper zurückzuholen. Ich habe Myra nie gemocht, da sie zuviele Dinge verschwiegen hat. Clio komm, wir fliegen zu Shanks und Überreden ihn mit uns zum Planeten Silverhawk zu gehen.”, meinte Shadow ernst, “Chai hat bei mir noch etwas gut, als er uns damals gerettet hat.” Sie nickten und machten sich auf den Weg zu Shanks, der sie nur verwundert an blickte. “Ihr wollt den Verbrecher wiederbeleben?”, fragte Shanks verwundert. “Ja, er hat mir das Leben gerettet und Clios. Deshalb hat er diese Chance verdient. Wir werden versuchen seinen wahren Körper wiederzubeleben.” Shanks stöhnte, willigte aber ein. So flogen sie zu den Planeten Silverhawk, der ein trosloser Ort geworden war, durch das Gift, was den Planeten zerstört hatte und alle Bewohner, bis auf Crystall und dessen Tochter überlebt hatten, getötet hatte. Nun war dieser Planet unbewohnbar geworden. Die Freunde suchten den ganzen Planeten ab, bis sie einen einsamen Grabstein entdeckten, wo Chai Chienk geschrieben stand, geboren am 26. Oktober 15984, gestorben am 15. Juni 16490. Da sie den ganzen Planeten durchsucht hatten und nur dieses Grab gefunden hatten, wo der Geburtstag und der Name sich fast gleich waren. “Chienk? Ich dachte, er heißt Chai Pyroth?”, fragte Shanks verwundert. Shadow musterte nachdenklich die Aufschrift und senkte bescheiden den Kopf. “Also doch...” Bei seinen Worten blickten Clio und Shanks ihn nur verwundert an. “Was meinst du?”, hakte Shanks nach. “Er ist ein Nachkomme von Chairon “Chai” Chienk, oder?”, begann Shadow hämisch grinsend, “Cora hieß vor der Heirat “Chienk”. Sie mag zwar Corinths Familienname angenommen haben, aber bei allen möglichen Falkenrassen, wird wohl der Familienname der Frau angenommen oder der Familie “Chienk” ist es vielleicht so, das dieser Name zum Gedenken an dem Mann, der den Frieden gebracht hat, weiter vererbt wird. Fakt ist aber, Chai hat das scheinbar nicht gewußt, da er sich immer mit Pyroth vorgestellt hat. Also muß hier jemand Chai ein Grab gegraben haben, der seine Familie sehr gut kannte. Aber was komisch ist, daß ein König persönlich einen Außenseiter ermordet. Ich meine, was hatte, der Kappenwaldfalkenkönig davon. Da fehlt doch ein Puzzel.” Clio seufzte. “Ich bin nicht Chairons Thoraths Tochter, daß hat meine Mutter erzählt.”, erklärte Clio nachdenklich, “Sie meinte, es war der Sohn von Fiona Chienk und Neroron Luxia. Fiona ist in Wahrheit Kronprinzessin der Fuchsfalken. Neroron ist der Kronprinz der Silberfalken. Cora muß eine ältere Schwester gehabt haben und das war Fionas Mutter. Mein leiblicher Vater war ein jüngerer Mann und hieß Chai Chienk. Außerdem kam er aus der Zukunft.” Die beiden Rothaarigen starrten sie überrascht an. “Was!?”, fragten beide überrascht. “Zu mindestens würde das Bathors handeln erklären. Er war bestimmt sehr machthungrig... Ich denke, wenn wir dieses Grab aufbrechen und sehen wir ja, ob es um Clios leiblichen Vater handelt.” Mit diesen Worten ging Shadow ans Werk. Shanks half ihm. Sie machten vorsichtig wie möglich, aber dann stießen sie auf einen sehr harten Granitblock. Sie legten ihn frei und bemerkten, das es eine Statue war mit einer verwelkten Rose in der Hand. Als Shadow die Rose berührte, wurde es eine schöne weiße Rose. Sie vewelkte sofort, als Shadow sie los ließ. Nachdenklich musterten sie die Statue. Es war ein sehr alter, hagerer Mann. Die Augen war verschlossen. Die steinerten Kleidung war sehr befremdlich und sehr oft geflickt wurden. Dieser Mann war zu Lebzeiten ein Vagabund gewesen, was man gut erkennen konnte. Shanks sowie Shadow bemerkten die Ähnlichkeit mit Chairon Thorath, als sie “Chairons Körper” zum ersten Mal gesehen hatte. Dann berührte Shadow die Statue und zog die Hand weg, als hätte er einen Stromschlag bekommen. “Das ist keine Statue. Es ist ein Leichnam mit einer Barriere, die verhindert das man wiederbelebt wird.”, stellte Shadow seufzens fest, “Dieser Mann wollte weiter Leben, das ist Fakt. Aber diese Barriere verhindert es.” Shanks und Clio hoben erschrocken die Brauen. Dann trat Shanks vor und versuchte den Körper lebendig zu machen. Nach ihm versuchte es Shadow, aber alle versuchen scheiternen. “Dieser Bathor war sehr gründlich mit seinen Mordanschlägen. Sicher hat er das bei Fiona und Neroron auch so gemacht.”, meinte Shanks nachdenklich. Beide gaben nicht auf und versuchten es weiter. Doch nach fünf Stunden ohne Erfolg, waren sie knapp beim Aufgeben. Schließlich wollten sie einen letzten gemeinsamen Versuch unternehmen. Beide Rothaarigen versuchten es gemeinsam, wieder erfolglos. Es war wohl so wie Chai gesagt hatte, daß Myra Recht hatte... und konnten sie es irgendwie doch nicht glauben. Kapitel 16: Dankbarkeit ----------------------- Clio verlor schon fast die Hoffnung, als Shanks plötzlich grün und Shadow rot aufleuchtet. Auch der versteinerte Leichnam leuchtete bläulich. Auf der Stirn tauchte jeweils ein Symbol auf. Clio erkannte die Symbole als Zeichen des Mutes, Stärke und Weisheit. “Das... Das... Triforce!?”, entkam es Clio ungläubig, “Ich dachte, das gibt es nur im Märchen oder in der “Legend of Zelda”-Videospielreihe. Heißt das etwa, das Shanks das Triforce des Mutes ist? Shadow das Triforce der Stärke und... mein... mein Vater das Triforce der Weisheit? Das kann doch gar nicht möglich sein. Chai ist doch gar nicht weise.” Sie beobachtete weiter und bemerkte das die Barriere verschwand. Aus dem Stein wurde ein Leichnam eines alten Mannes. Als das “Triforcelicht” verschwand, verjüngte Shanks den Leichnam, worauf er sich in einen bildhübschen jungen Mann verwandelte mit hellbraunen Haaren. Er sah Chairon Thorath sehr ähnlich. Allerdings war er zierlicher gebaut. Auf der Brust war eine Narbe zusehen, was man als Todesursache erkennen konnte. Auch war das weiße Hemd an der einen Stelle blutig. Schließlich erschien Myra und legte eine Seele in den Körper. Dann verschwand Myra wortlos. Kurz darauf schlug Chai seine Augen auf. Clio verschlug es die Sprache. Sie blickte in die Augen, die ihren sehr stark glich. Allerdings war er auf dem rechten Auge blind, wie Clio sofort wieder bemerkte. Selbst Shanks und Shadow waren verblüfft. Chai sah sie verwirrt und benommen an. Eine Weile blieb er liegen. So richtig wußte er nicht, was er tun sollte. Schließlich richtete er sich auf und blickte über die Landschaft. Ihm war klar, wo er sich befand. Schließlich sah er zu den dreien und seufzte. Sie hatten ihn seinen wahren Körper wiedergeben, das erkannte er daran, da sie sich auf den Planeten Silverhawk sich befanden. Er berührte sein Gesicht. Seine rechte Gesichtshälfte lag Dunkeln und er war auf dem rechten Ohr wieder taub. Es war wahrscheinlich, das einzig gute bei Chairons Körper gewesen, daß er diese Einschränkungen nicht hatte, wie dieser Herzfehler, der sich bemerkbar machte. Es hieß, daß er von diesen Planeten nicht weg kam. Trotzdem fühlte er sich in seinen wahren Körper viel wohler und brach Weinend zusammen. Ob es Freudentränen oder Tränen der Trauer war, wußte er nicht. “Danke... Obwohl ich es nicht verdient habe...”, schluchzte Chai zu den dreien. Alle drei waren von Chais Tränen überrascht, da sie ihn noch nie weinen gesehen hatte. “Schon gut... Du warst mir und Clio noch was schuldig. Immerhin hast du uns das Leben gerettet.”, erwiderte Shadow lächelnd. “Dein Herzenswunsch, was du mir nicht sagen wolltest, war, daß du deinen wahren Körper zurück wolltest oder?”, fragte Shanks nachdenklich. Chai blickte aus verheulten Augen Shanks an und nickte. “Ja... Der Schicksalfalke, auch Myra hatte mir immer gesagt, das man meinen Körper nie wiederbeleben konnte und deshalb saß ich in dem Körper Charion Krytaro fest.”, erklärte Chai freudestrahlend, “Ich hätte nie gedacht, daß das überhaupt möglich ist... Aber wie konnte man meinen Körper überhaupt wieder lebdig machen?” Clio sah nachdenklich zu den dreien. “Weil ihr das Triforce seid. Shanks hat grün geleuchtet mit dem Symbol des Mutes auf der Stirn. Shadow hat rot geleuchtet mit dem Symbol der Stärke auf der Stirn und Chais Körper hat blau aufgeleuchtet mit dem Symbol der Weisheit auf der Stirn.”, erklärte Clio ernst. Alles drei blickten sie verwirrt an. “Wie!?”, fragten alle drei gleichzeitig. “Moment! Ich bin nicht Weise!”, schmipfte Chai streng, “Der Rest kann ja bei Shanks und Shadow stimmen, aber ich weiß nicht alles! Wieso sollte ich das Triforce der Weisheit sein?” Shadow stöhnte nur. “Gut, na dann machen wir uns auf den Weg zum Planeten Konis.” Mit diesen Worten wollten die drei los fliegen. Doch Chai zögerte. “Was ist?”, wollte Shanks ungeduldig wissen, als Chai keine Anstalten machte sich in einen Falken zuverwandeln. Doch dann verkrampfte sich Chai und keuchte. Er hatte starke Schmerzen in der Brust. “Was hast du?”, fragte Clio besorgt. “Mein Herz... Ich habe einen Gendefekt, den jeder vierter Silberfalken hat. Der ist mit fünfundzwanzig Jahren heilbar... Aber... Als Verbannter bekommt man diese Behandlung nicht.”, seufzte Chai seufzend. Shanks schwieg nachdenklich. Er hatte keine Lust ihm zuhelfen und seufzte er. “Ich werde mit Lila reden. Sie ist unsere beste Ärztin mit dreizehn Nobelpreisen kann man das wohl auch verlangen. Sie mag zwar jünger sein, als ich, aber sie hat mehr Erfahrung mit Falken, als ich.”, sagte Shanks schließlich einwenig kühl. “Das wäre sehr schön, aber ich habe gehört das die Silberfalken höher entwickelt waren, als ihr derzeit im Bereich Medizin. Wahrscheinlich brauch Lila da Anleitung von einen Silberfalkenarzt, denn eine Herz-OP ist riskant und bei den Silberfalken hat es bis jetzt jeder überlebt.”, meinte Chai nachdenklich. “Ok. Lila sieht sich, das erstemal an und dann entscheiden wir darüber, ob wir in die Vergangenheit gehen oder nicht. Kennst du denn einen guten Silberfalkenarzt?”, erwiderte Shanks ernst. “Ja, Cedric Gyro, mein Hausarzt.”, antwortete Chai ernst. Shanks nickte ruhig. “Ich kann nicht... Mein Herz macht solche Reisen nicht mit... Könnte mich jemand auf den Rückentragen? Ihr zwei seit doch stärker als ich.”, gestand Chai seufzend und sah zu Boden. Shadow legte eine Hand auf Chais Schulter. “Hey, glaube ja nicht, die Schwächen zeigen was Schlechtes ist. Es ist eine Stärke.” Chai sah Shadow mit großen Augen an. Aber verstand seine Worte nicht wirklich. Shadow wußte was er sagte, da er Erfahrung hatte. Schließlich verwandelte sich Shadow in ein rotes Mischwesen zwischen Falke und Mensch. Chai hielt sich bei Shadow fest und dann flogen sie Richtung Heimat. Clio flog Richtung Henna. Shadow und Shanks flogen Richtung Lila. Bei Lilas Haus angekommen, klingelten sie an der Haustür. Eine schlanke Frau mit blauen Augen und hellbraunen Haaren, die ihr bis zur Hüfte gingen, machte auf. Lila war elf Zentimeter kleiner, als Chai. Sie runzelte verwirrt die Stirn, als sie die drei sahen. “Was ist los, Shanks?”, wollte Lila wissen. “Du sollst Chai untersuchen. Wenn du Geld willst, wird Shadow zahlen.”, antwortete Shanks ernst. Shadow brummte nur, sagte aber nichts dazu. “Na gut. Darf ich fragen, ob es einen Grund dafür gibt?”, erwiderte Lila nachdenklich. “Ein angeborener Herzfehler, den hat jeder vierte Silberfalke.”, erklärte Chai ruhig. Lila schnaufte, dann bat sie alle drei rein. Sie mochte solche spontane Pläne nicht. Es war für die beiden rothaarigen Männer, aber typisch. Chai sollte sofort in einen anderen Raum gehen, wo er viele Geräte entdeckte, die man in vielen hochmoderen Krankenhäusern fand, selbst bei den Silberfalken. Lila begann Chai zu untersuchen. Als sie fertig war, stand in der Tat fest, das Chai ein kerngesunder Falke war, bis auf den Herzfehler. Sie seufzte und ging mit Chai zu den anderen. “Also das wird eine schwere Herz-OP, wo man schnell sein Leben verlieren kann und ich bräuchte da Hilfe. Ich habe nur wenig Erfahrung mit sowas. Am Herzen habe ich schon OPs durchgeführt, aber nicht so schwerwiegend, wie diese. Kennt ihr jemanden, der mir beistehen könnte?”, wollte Lila wissen. “Der Silberfalke Cedric Gyro könnte helfen, meinte Chai. Allerdings müßtest du ihn in der Vergangenheit besuchen.”, erwiderte Shanks ernst. Lila überlegte kurz und nickte schließlich. “Gut... Ich nehme Chai mit in die Vergangenheit. Cedric könnte ihn gleich behandeln und ich lasse mir diese Behandlung erklären für künftige Operationen.”, erwiderte Lila entschlossen. Alle drei waren einverstanden. Myra schickte sie in die Zeit der Silberfalken zurück. Ein Jahr bevor Cedric in Rente ging und Chai vierundzwanzig Jahre alt war. Nachdem sich Chai umgesehen hatte, führte er sie zum Krankenhaus in dem Cedric Gyro arbeitete. Am Empfang wurden sie freundlich begrüßt. Lila schwiegt, da sie die Sprache der Silberfalken nicht. “Guten Tag, wir möchten zu Herrn Gyro. Es ist wichtig. Könnte er sich für uns ein paar Minuten Zeit nehmen.”, erklärte Chai der Empfangsdame, die sie verwundert anblickte, “Mein Name ist Chico Itlyus und das ist Lila, meine Frau, eine sehr gute Ärztin, die von Herrn Gyro dringend einen Rat braucht.” Die Empfangsdame nahm das Telefon in die Hand und redete mit Chais Hausarzt. Dann legte sie auf und sah sie freundlich an. “Sie sollen zur Stadion “Inneren Medizin” im dritten Stock kommen. Zimmer fünfhundertdreißig. Einfach anklopfen. Er hat gerade einwenig Luft.”, erklärte die Empfangsdame. Lila und Chai bedankten sich und machten sich auf den Weg. An der Tür angekommen, klopfte Chai etwas nervös an. Als von innen ein “herein” ertönte, gingen beide ins Zimmer. Cedric blickte beide verwundert an. “Chai Pyroth!? Sind Sie das?”, fragte der Arzt irriert. Chai nickte gelassen. Er war nicht überrascht, das Cedric ihn erkannte. “Richtig. Das ist Lila Beckmann, geborene Erler. Wir beide kommen aus der Zukunft.”, sagte Chai gelassen. Der Arzt hielt verwirrt den Kopf schräg. “Warum sind Sie hier?”, wollte Cedric wissen. Chai musterte ihn ernst. Sein Hausarzt war in den letzten zwei Jahren ziemlich gealtert und sein Haar war ganz grau geworden und hatte sich gelichtet. “Ich möchte, daß Sie mich am Herzen operieren. Lila würde Ihnen dabei helfen und von Ihnen lernen. Mein Herzfehler wurden in den ganzen Jahren, seit Sie in Rente gegangen sind nie behandelt. Man könnte locker behaupten, daß ich nun fünfhundertundfünf Jahre alt bin. Durch den Falken des Lebens wurde ich verjüngt.”, erklärte Chai ernst. Cedric überlegte kurz. “Verstehe, dann hat sich wohl mein Nachfolger sich wohl geweigert Sie zu operieren?” “So ist es.” Der Arzt seufzte. “Ich werde leider bald in Rente gehen müssen, da ich nicht mehr so kann wie früher. Aber ich werde Sie noch operieren, falls Sie jetzt soweit sind?” Chai nickte. “Ja, gerne. Lila wird Ihnen die Bluttests geben und alles, was für eine Narkose wichtig ist. Sie hat alles dabei. Auch bin ich nüchtern.” Mit diesen Worten gab Lila alle Informationen über Chais Gesundheitszustand. Natürlich hatte Chai alles übersetzt und Lila lies sich wichtige Begriffe erklären, damit die OP klappen würde. Der nickte und bestellte eine Schwester, daß sie alles für eine Notfall-Herz-OP vorbereiten sollte. Kurze Zeit später konnte die OP beginnen. Chai wurde in Narkose gelegt. Sie dauerte sehr lange und Lila lernte einiges von Cedric. Während der OP entschied sich Lila, solange Cedric diese Methode zulernen bis Cedric in Rente ging. Auch wenn es eine Sprachbarrien gab, klappte es irgendwie doch. Was wohl daran lag, weil beide erfahrende Ärzte waren. Nach einigen Stunden hatte Chai alles gut überstanden und zehn Monate später hieß es Abschied nehmen. Chai wünschte Cedric viel Glück. Lila war Cedric sehr dankbar, das sie viel von ihm lernen konnte. So kehrten sie wieder in ihre Zeit zurück, wobei Chai ein Abstecher machte, um mit Henna Clio zu zeugen. Danach kehrte er zurück nach Hause in seine Zeit und nannte sich von nun an Chai Chienk. Denn er hatte das Gespräch mit Chloe Fina im Totenreich nie vergessen. Auch ging er für Henna in den Lichterfalke und als er dreihundert Jahre wiederkam, war er zur Überraschung aller ein Goldenhawk. Also eines der höchsten aller Falken. Kapitel 17: Bathors Rache ------------------------- Es waren dreißig Jahre vergangen. Chai beendete seine Lehre als Anwalt bei Kondor und arbeitete in Sachen Strafrecht. Er hatte an den Schläfen silberne Haare bekommen. Inzwischen war er Großvater geworden, was für ihn ziemlich komisch war und fühlte sich plötzlich alt. Seine Enkelin hieß Lea mit rotem Haar und braunen Augen. Zu Chais Beruhigung hatte sie, die gefährliche Magie “Planetenzerstörer” nicht geerbt. Auch konnte sie keine Gedankenlesen. Nachdenklich ging er mit Shadow, Gildarts und Shanks an einen wunderschönen Tag spazieren. “Es gefällt dir nicht wirklich Opa zuwerden oder?”, fragte Shadow ihn bereit grinsend. Chai stieß einen tiefen Luftzug aus. “Das stimmt..”, gestand Chai ihm ernst, “Obwohl ich mich für Clio freue. Eine Familie zuhaben ist etwas, was ich nie hatte. Aber Großvater zu sein... Da fühlt man sich schon alt.” “Ja, das Gefühl kenne ich, aber man gewönnt sich daran.”, erklärte Shanks nachdenklich. Chai stöhnte nur. “Schön für dich.”, spottet Chai nur trocken. “Es wäre für dich mal gut, wenn du mich nicht ständig so behandeln würdest. Ich verdiene auch Respekt.”, beschwerte sich Shanks. “Tja, du hast auch nicht soviel durchgemacht, wie ich!”, konterte Chai streng. Shadow faßte sich an den Kopf. Jetzt ging das wieder los. Er hatte ja schon gemerkt, das sich weder Crystall noch Chai ganz grün waren und sich nur stritten, wenn sie sich trafen, aber mit Shanks war es das Selbe. Chai war eine ziemliche respektlose Person und nur Shadow respektierte er gänzlich. “Das kannst du gar nicht beurteilen.”, schimpfte Shanks weiter. “Du hast ja auch nicht versehendlich einen ganzen Planeten in die Luft gejagt oder wurdest verbannt und niemand hat dir Hilfe angeboten. Der Einzige, der mehr durchgemacht hat, ist Shadow. Also wer muß hier wem Respekt zollen?”, erwiderte Chai streng. Shadow griff sich an den Kopf. Plötzlich verletzte ein Lichtstrahl Chais Wange. Er wandte sich um. “Bathor!?”, durchfuhr es Chai. Sie drehten sich um und erblickten einen schwarzhaarigen Mann, der sie bereit angrinste. “Schön, das du mich erkennst. Du Mißgeburt!”, rief Bathor mit kalten Unterton. “Wieso lebst du noch?”, fragte Chai finster, obwohl er die Antwort schon kannte. “Das habe ich Maras’ Serum zuverdanken. Zum Glück für mich... Das war nachdem Untergang von Fox Hawk und Silverhawk. Als Konis wiederauferstanden war, bin auch ich wiederauferstanden.”, erklärte Bathor stolz. “Und jetzt ist dein Ende gekommen!”, brüllte Shadow ihn wütend an. Shanks und Shadow zückten ihre Schwerter und griffen an. Gildarts tat es ihnen gleich. Sie merkten sofort, das Bathor ein erfahrener Kämpfer. Doch bevor Bathor Gildarts und die anderen besiegen konnte, setzte Chai den “Planetenzerstörer” bei Bathor ein und befahl den dreien zu fliehen. Ohne zu überlegen, gehorchten sie ihm. Bathor, der es nicht verstand, folgte ihnen. Nur knapp konnten sie sich vor der Explosition schützen. “Geschafft!”, jubelte Shadow. fröhlich. “Noch nicht! Wir müssen Bathors Seele vernichten, ehe er mehr Unheil anrichten kann!”, meinte Chai ernst und flog Richtung Totenreich. Die anderen folgten ihm. Im Totenreich hatte Bathor Kiroloh als Geisel genommen. Gildarts griff ohne nachzudenken an. Es gelang ihm Kiroloh zubefreien. Doch als Bathor Gildarts mit seiner vergiftete Lanze töten wollte, ging Chai dazwischen. Chai wurde schwerverletzt. Es gelang ihm die Lanze zufassen bekommen und rammte sie Bathor in den Bauch. “NEIN!”, stieß dieser nur hervor und seine Seele löste sich auf. Chai selber wurde schwächer. Myra trat zu ihm, als dieser auf die Knie fiel. “In dir fließt das Blut der Fuchsfalken, deshalb sehe ich eine Chance, daß du überleben kannst.”, sagte Myra zur Aufmunterung. “Und was ist, wenn nicht? Ich bin kein vollblütiger Fuchsfalke. Meine Mutter war schon ein halber Fuchsfalke!”, fauchte Chai Myra an. Schließlich verlor er das Bewußtsein. Kiroloh nahm Chais Körper hoch. Gildarts war geschockt und fühlte sich elend. “Ich bringe ihn dorthin, wo er sich gut erholen kann. Wie lange es dauert, kann ich nicht sagen. Oder ob er sich jemals wieder erholt... Ich weiß es nicht.”, seufzte Kiroloh. “Er hat mich beschützt und sich geopfert! Ich will nicht das er für immer verschwindet!”, meinte Gildarts traurig. Myra und Kiroloh sahen Gildarts traurig an. Schließlich drehte sich Kiroloh um und ging mit Chai davon. Gildarts sah ihm lange nach. Danach kehrten sie nach Hause zurück. Er tröstete Clio, aber selber hatte auch er keine Idee. Gab es überhaupt Hoffnung, das Chai wieder gesund wurde? Kiroloh konnte in der ganzen Zeit Chai nicht vergessen. Clio hatte in der zwischen Zeit drei Kinder zur Welt gebracht von Shadow, neben Lea. Mittlerweile begab sich Kiroloh in seinen Reich auf die Suche nach Chai. Da wo er Chai abgelegt hatte, war sie nicht mehr da. So ging Kiroloh davon aus, das es Chai nicht geschafft hatte. Ziemlich niedergeschlagen kehrte er zu seinen Haus zurück und fragte sich, wie er das bloß Clio und Henna beibringen sollte. Doch zu seiner Überraschung stand Chai vor Kirolohs Haus und grinste ihn frech an. “Na, hast du mich vermißt?”, scherzte Chai bereit grinsend, als dieser Kirolohs verdutztes Gesicht sah. Kiroloh seufzte und sah ihn erleichtert an. “Ehrlich gesagt, ja. Auch wenn ich das selber kaum glauben konnte.”, gestand er ihm. Als Clio ihren Vater lebendig sah, konnte sie kaum ihre Tränen verbergen. Sie rannte zu ihm hin unarmte sie ihn heftig. Chai war es nicht gewöhnt, aber auch ihm rannte Tränen herunter. Shanks und auch Shadow waren von Chais heftigen Gefühlstausbruch überrascht. Es war für sie ein Beweis, das auch Chai Gefühle besaß und sie nun endlich zeigte. Shanks akzeptierte auch nun endlich, das Chai mehr erlebt hatte, als Shanks selbst. Shadow seufzte und trat zu Chai. Auch er umarmte ihn, nachdem Clio ihn losgelassen hatte. “Willkommen zurück, mein Freund.”, sagte Shadow sanft zu Chai. Lea war mit fünfzehn eine Abenteuerin und reiste in die Vergangenheit von Shanks. Nach ein paar Jahren tauchte Lea wieder auf und umarmte Clio fröhlich. Doch dann blieb sie vor Shanks stehen. Sie war zwei Jahre Shanks’ Piratenbande gewesen und es hatte bei beiden gefunkt. Doch nun mußten beide die Wahrheit erkennen. Shanks war mit Celas verheiratet und liebte diese abgöttisch. Nebenbei war Lea auch noch von Shanks Schwanger. “Es tut mir Leid, Lea.”, seufzte Shanks und sah sie traurig an. “Ist schon gut... Ich habe es immer gewußt. Aber was ich dir noch sagen muß... Ich bin Schwanger von dir.”, gestand Lea. Dann umarmte Shanks Lea, obwohl er trotzdem überrascht war... Kapitel 18: der Telepath ------------------------ Im Laufe der nächsten Jahre heiratete Lea, Corsa Columbus, einen Nachfahren des italienischen Entdeckers Amerikas. Auch zog Corsa Leas Tochter Evelyn wie seine leibliche Tochter auf. Schon von Anfang war klar, das sie nicht nur aufbrausend war, sondern auch ziemlich rebellisch war. Chai wußte zwar, das er in jungen Jahren auch rebellisch war, aber Evelyn war einen Zacken schärfer. Er vermutete, das es mit seiner Großmutter zusammen lag, denn Crytara Chienk, hatte ziemlich über die Strenge geschlagen. Als Evelyn sechzehn Jahre ist, kam die Wahrheit heraus, wer ihr wahrer Vater ist. Evelyn war so stocksauer auf Shanks, Lea und Corsa, das sie ins Jahr 1997 auf die Erde reist. Alle hatten Schuldgefühle, weil sie es nicht schon früher gesagt haben. Chai seufzte. Ihm war klar, daß Evelyns Reaktion in seiner Familie lag, aber er konnte daran nichts ändern. Zwei Jahre später traffen sie Evelyn wieder. Sie trug knappe, bauchfreie Kleidung. Auch waren ihre langen roten Haare abgeschnitten, so das es jungenhaft wirkte, aber durch ihre weiblichen Rundungen, erkannte man, daß sie eine Frau war. Alle erfuhren, das sie eine erfolgreiche Anwältin geworden war. Ihre Augen waren goldbraun. In ihren Mund steckte eine angezündete Zigarette. Evelyn sucht das Gespräch mit Shanks und Lea. Nach langen Reden verzieh Evelyn ihren leiblichen Eltern. Worauf Chai sehr erleichtert war. Chai bekam wieder seine silbernen Schläfen, ohne es zumerken. Auch war ihm bewußt geworden, das auch Evelyn eine Telepathin war, obwohl sie nicht den “Planetenzerstörer” in sich hatte. “Was ist mit deinen Haaren passiert?”, riß Henna ihn aus seinen Gedanken. Er runzelte verwundert die Brauen und wußte nicht, was los war, bis Henna ihn einen Spiegel gab. Chai bemerkte die silbernen Schläfen und wußte sofort Bescheid. “Sie sind also wieder da...”, begann Chai seufzend. “Was meist du?”, fragte Henna verwundert. “Ich habe die silbernen Schläfen damals mit vierundzwanzig Jahren bekommen. Diese Haare sind pures Silber. Wie dieser Aschenbecher.”, erklärte Chai ruhig und zeigte ihr den Aschenbecher, “Die Merlinfalken haben diesen aus ihren Haaren gemacht und der letzte Prinz hat ihn den Großvater von Corinth Pyroth geschenkt und ich habe ihn vererbt bekommen.” “Er ist wunderschön... Sage mal, hast du gewußt, das Evelyn Gedankenlesen kann? So hat sie es zum erfolgreichen Anwalt geschafft.”, meinte Henna nachdenklich, “Woher kann sie das?” Chai sah sie wissend an. Eigentlich wollte er es niemanden sagen. “Durch mich...”, gestand Chai schließlich. “Wie?!”, rief Henna fassungslos. “Die Mutter meines Vater war zur Hälfte ein Merlin und die Merlins waren keine gewöhnlichen Falken, sondern Telepathen, was siebenhundert Jahre vor meiner Geburt dazugeführt hatte, das die Kappenwaldfahren die Merlins ausgerottet haben, bis auf einen, Chur Luxia und der heiratete die Prinzessin der Silberfalken und Neroron ist der Enkel von Chur Luxia.”, erzählte Chai ihr, “Corinth war in Wahrheit nur mein Ziehvater und Cora war nur meine Ziehmutter. Ich bin von Geburt an ein Telepath. Desweiteren kann man das Gedankenlesen nicht stoppen. Es ist der beste Beweis, das ich mit den Merlins verwandt bin.” Henna sah ihn ensetzt an. “Heißt das... Heißt das... Das du mich deshalb so gut verstanden und getröstet hast, weil du meine Gedanken gelesen hast?”, rief Henna erschrocken. Chai nickte beschämt. “Du hast einfach so getan, als würdest du mich lieben oder?”, meinte Henna entsetzt, “Aber in Wahrheit hast du mich nie geliebt oder?” Sie sah ihn ernst in die Augen, in der Hoffnung, das er sie wirklich geliebt hatte von Anfang an. Chai seufzte und wich ihren Blick aus. “Ja... Ich habe anfangs nur mit deinen Gefühlen gespielt und nur so getan, als würde ich dich lieben. Blind vor Liebe hast du es nie gemerkt.”, erwiderte Chai ehrlich zu ihr, “Aber mit der Zeit bist du eine wertvolle Freundin für mich geworden.” Henna war wie vorm Blitz getroffen. “Dann... Dann... Dann ist es also wahr. Die ganzen liebes Schwüre damals, das war alles nur gespielt. In Wahrheit hast du mich nicht geliebt und das auch noch so ausgenutzt.” Mit diesen Worten fing Henna an zu Weinen. Chai fühlte sich Hundelend. Er hatte es schon immer so gemacht und nie Rücksicht auf die Gefühle anderer genommen. Doch nun war es anders. Chai wollte nicht mehr allein sein und mit Henna neu anfangen. Doch nun... War nun alles vorbei. Er trat einen Schritt zu Henna. Doch sie wich zurück. “Ich wollte dir nie wehtun... Es tut mir alles so Leid.”, antwortete Chai seufzend. “Schön, daß es dir Leid tut. Telepathen können leicht solche Worte sagen und spielen dann oft mit den Gefühlen der Leute.”, meinte Henna streng, “Ich habe dir vertraut und immer zu dir gehalten. Ist das der Dank dafür?! Du hast mein Vertrauen in Wahrheit mit Füßen getreten!” Chai senkte beschämt den Kopf. “Ich habe nie gesagt, daß du mir Vertrauen sollst. Auch habe ich nie gesagt, das du mich lieben sollst.”, erwiderte Chai ruhig. Tief im inneren wußte Chai, daß er wieder alles vermasselt hatte, aber er konnte das nicht ändern. Eine Weile sahen sie sich schweigend an. “Was hast du jetzt vor?”, brach Chai schließlich das Schweigend. “Versuche es doch zu lesen!”, fauchte Henna ihn an. “Ich habe es immer so gehandhabt, daß man es selber sagen sollte und nicht durchs Gedankenlesen herauserzählen... Ich möchte es aus deinen Mund hören.”, erwiderte Chai ernst. Er wußte wie unentschlossen sie war. Dann holte sie mit der rechten Hand aus und hielt kurz vor Chais linker Wange an. Er zuckte nicht einmal. Sie zitterte am ganzen Leib. Tränen liefen ihr Gesicht herunter. “Das ist einfach nicht fair!”, schluchzte sie, “Du bringst jeden dazu, dich zu hassen und bei mir bringst du mich dazu, dich zu lieben. Warum nur?” Chai zuckte hilflos nur mit Schultern. Er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte. Es war nie seine Absicht gewesen. “Ich... Ich weiß nicht was Liebe ist. Sicher habe ich zwanzig Jahre meiner Jugend und Kindheit glücklich gelebt, auch wenn ich anfangs von Altersgenossen gemobbt wurde, weil ich anders war als sie. Ich hatte nie einen wahren Freund, der immer zu mir hielt, was ich nach meiner Verbannung begriffen hatte. Niemand wollte etwas mit mir zutun haben... bis du kamst.”, erzählte Chai ruhig, “Ich bin auf deine Gefühle eingegangen, um dich als Freundin zugewinnen. Das du dich in mich verliebst, habe ich nie gewollt... Es gibt viele Gedanken, die ich lieber nicht gewußt hätte, aber ich kann das nicht abstellen. Als der Krieg ausbrach, habe ich das ganze Leid aller Lebewesen gehört. Es ist unangenehm sowas zu fühlen, obwohl es einen nicht betrifft. Ich gönne es niemanden...” Henna schwieg nachdenklich. “Ich habe dir nie wirklich wehtun wollen.”, meinte Chai traurig. “Und das soll ich dir glauben?”, wollte Henna ungläubig wissen. Mit diesen Worten ließ Henna ihn einfach stehen. Chai wußte nicht, was er nun tun sollte, sowas hatte er nie erlebt. Selbst in der Nacht wälzte er sich im Bett herum und konnte er nicht schlafen. Ohne Henna war plötzlich alles so leer und viel zu still. Er wußte nicht, was er tun sollte. Shadow, der zufällig vorbeikam, bemerkte die dunkeln Ringe unter seinen Augen und wie verzweifelt er war. Es war ein erbärmlicher Anblick wie Chai sich gab. “Chai, vom Trübsal wird es auch nicht besser.”, meinte Shadow ernst. “Ach! Und was soll ich deiner Meinung nach tun?”, erwiderte Chai verzweifelt, “Ich... Ich habe sie verloren, für immer!” Shadow senkte nachdenklich den Kopf. “Dann kämpfe um sie.”, meinte Shadow ernst. Mutlos wich Chai seinen Blick aus. “Nein! Das werde ich nicht mehr tun!”, gestand Chai ernst. “Und warum nicht? Es würde sich sicher lohnen.”, erwiderte Shadow streng. Chai ballte seine Hände zu Fäuste und sein Blick war zum Boden gerichtet. “Ich habe Jahre um Freundschaft gekämpft und wurde am Ende so bitter enttäuscht... Nein, ich kämpfe nicht mehr um sowas, daß ist vorbei! Wenn es mein Schicksal ist alleine zu bleiben, dann ist es halt so.” “Sage sowas nicht!”, konterte Shadow streng. “Doch... Es war immer so und es wird nie anders werden!”; schrie Chai ihn an. Shadow lief rot an und verpaßte Chai eine Ohrfeige. “Warum machst du das?”, fragte Chai verwirrt und hielt sich die glühende Wange. “Du bist nicht mehr allein!”, erwiderte Shadow wütend, “Wir beide sind doch Freunde oder nicht?!” Chai blickte beschämt zu Boden und wußte nicht, was er sagen sollte. Sein Kopf war leer. Schließlich schnaufte Shadow. “Du bist genauso wie ich damals als Kind... Die ersten Tage auf dem Schiff von Joe Newgate. Durch seine Mannschaft habe ich den Wert wahrer Freundschaft begriffen. Ich brauche dir nicht alles erzählen, den Rest kannst du in meinen Gedankenlesen, wie ich weiß. Joes Crew habe ich sehr viel zu verdanken.”, erklärte Shadow, “Ich habe mich verändert, besonders seit Shanks mein Freund geworden ist... Du mußt den Glauben in die Welt wiederfinden!” Chai schwieg und fühlte sich komplett leer. Schließlich seufzte Shadow. “Ich werde versuchen mit Henna darüber zu Reden und hoffe, das sie einlenkt.”, sagte er ruhig zu Chai, “Aber sagemal, warum haben wir nie gemerkt, das du ein Telepath bist?” “Weil ich will, das die Person, die es betrifft ihre Gedanken selber ausspricht und nicht ich selber. Jeder sollte soviel verraten, wie er selber will.”, antwortete Chai ernst. “Das ist richtig so.”, stimmte Shadow ihm zu. “Die Mutter meines Vaters war zur Hälfte ein Merlin und die Merlinfalken konnten alle Gedankenlesen bis die Kappenwaldfalken sie ausgelöscht haben und mein Ururgroßvater väterlicherseits überlebte nur knapp.”, erklärte Chai ernst, “Desweiteren bin ich mit dem Urstamm aller Shoneds verwandt.” “Was!? Wie geht das?”, fragte Shadow erstaunt. “Mein leiblicher Vater Neroron ist der jüngere Halbbruder von Urekara. Nach der Geburt von Urekara wurden die Pteredongeschwister Ukaro und Usara getrennt. Während Usara nie wieder heiratete, hatte die Prinzessin der Silberfalken Ukaro mit Hilfe von einem schwarzen Falken zu einen Silberfalken gemacht und ihn geheiratet. Allerdings ist er trotzdem mit sechzig Jahren verstorben, wie er es wollte. Einige Zeit später wurde Neroron geboren... Ich bin Ukaros Enkel.” Shadow hob überrascht die Brauen. Also war Chai irgendwie mit ihm und Shanks verwandt, was wohl Chais rebellisches Verhalten erklären würde und warum Chai ganz am Anfang gesagt hatte, das er ein Pteredon und Silberfalke war. “Bathor hatte es auf mich abgesehen, weil ich ein Telepath bin. Meine Ziehmutter Cora ist die jüngere Schwester von meiner Großmutter mütterlicherseits und mein Ziehvater Corinth ist mein Urgroßvater, wie ich heute weiß. Auch hat Bathor meine Eltern auf den Gewissen... Mein Vater starb, als meine Mutter mit mir im dritten Monat Schwanger und meine Mutter starb, als ich sechs Monate alt war... Sie brachte mich zu Cora und Corinth... Danach wurde sie durch ihren eigenen Mann ermordet... Bathor war mein Stiefvater.”, endete Chai seufzend. Shadow hatte alles schweigend mit angehört. Er räusperte sich kurz. “Ich werde versuchen mit Henna zu Reden. Wenn sie dich wirklich liebt... Dann kommt sie zu dir zurück und verzeiht dir deine Fehler.”, erwiderte Shadow mit ein Lächeln, “Ich denke, das alle Telepathen es schwer haben, aber du bist charakterlich ziemlich schwierig zu verstehen, das muß dir klar werden.” “Das wird wohl an meiner Oma mütterlicherseits liegen, die eine ziemliche Rebellin gewesen sein muß, wie mir Cora immer erzählt hat.”, gestand Chai ihm seufzens. “Wenn du meine Meinung wissen willst, ich denke du versuchst jetzt alles nachzuholen, was du in deiner Jugend verpaßt hast. Ich meine, was ist das für ein Leben ohne Gesellschaft und Träume? Das grenzt ja an Tod. Du hast im Grunde das Leben eines Zombies geführt.”, meinte Shadow ernst, “Du kennst meine Geschichte, aber ich hatte immer Träume, obwohl manchmal keine Hoffnung auf Besserung war. Selbst Shanks hat schlimmes erlebt, aber was dich angeht... Du machst es uns nicht leicht, dich zu verstehen.” Chai schwieg nachdenklich, da er keine Ahnung hatte, was er dazu sagen sollte. “Ich glaube nicht daran, daß Henna wieder kommt. Wer will schon mit sowas wie mir zusammen sein.”, seufzte Chai und blickte betrübt zu Boden. “Ich denke, du gehst zu streng mit dir ins Gericht. Sicher kann man nicht jeden deiner Fehler verzeihen, aber im Grunde hast du ein gutes Herz... Was du dir in all den Jahren bewahrt hast.” Mit diesen Worten ließ Shadow ihn allein. Kraftlos sank Chai zu Boden. Inzwischen ging Shadow zu Henna, die sich ein ruhiges Plätzchen zum Nachdenken gesucht hatte. “Was hast du jetzt vor, Henna?`”, wollte Shadow wissen Sie sah ihn verwundert an und zuckte mit den Schultern. “Ich weiß es nicht.”, gestand sie ihm. “Aber du liebst ihn noch oder?”, hakte Shadow nach. “Sonst hätte ich ihm nie einen Antrag gemacht.” “Verstehe.”, meinte Shadow ernst, “Dann gehe zu ihm zurück.” “Aber er hat mich so skrupellos ausgenutzt!” “Mag sein... Aber er mag dich ohne Zweifel und vermißt dich sehr.”, meinte Shadow ernst. “Dann soll er es mir zeigen.” “Das wird nie passieren... Er hat sich Jahre lang um Freunde bemüht und ist es nun Leid erfolglos um Freundschaften zu kämpfen. Solche Dinge zu zeigen, hat er nie kennengelernt. Deine Lage ist schwierig, da er ja ein Telepath ist.”, seufzte Shadow nachdenklich. Henna senkte beschämt den Kopf. “Und trotzdem liebe ich ihn noch. Ohne ihn ist es so leer.”, gestand Henna ihm. Shadow lächelte sie freundlich an. Er hatte schon länger gemerkt, das Chai sich verändert hatte und offener geworden war. Schließlich rannte sie los und Shadow ahnte, das ihr Ziel Chai war. Es war spätabends als Henna zurückkehrte. Sie entdeckte Chai schlafende im Bett. Er hatte noch seine Straßenkleidung an. Mit Tränen in den Augen nahm sie Chai in den Arm. Dadurch erwachte er verwirrt. Als er Henna erblickte, strahlten seine Augen vor Glück und klammerte sich an ihr wie ein Rettungsanker. Kapitel 19: der Universumskönig ------------------------------- Chai konnte sein Glück kaum fassen und Henna hatte begriffen, das auch Chai eine verletzliche Seite hatte. Beide machten gerade einen Spaziergang, als sie Shanks, Shadow und Clio bemerkten. “Wollt ihr mitkommen eine Nilrundfahrt machen?”, fragte Shadow fröhlich die beiden. “Wieso?”, fragte Henna verwundert. “Ich möchte auf der Erde eine Nilrundfahrt machen. Ägypten ist ein schönes Land mit einer alten Kultur. Es wäre schön, wenn ihr beide mitkommt. Ihr kennt ja die Erde nicht. Bitte kommt mit.”, drängelte Shadow. Henna und Chai sahen sich verwundert an. Dann zuckten beide mit den Schultern. “Also gut. Wir kommen mit.”, erwiderte Henna. So reisten sie ins 20. Jahrhundert. Die Nilfähre fuhr friedlich übers Wasser. Chai und die anderen konnten sich kaum von der Reling loseisen. Das Schiff fuhr vom Nildelta bis nach Edfu und Abu Simbel. Shanks und Shadow lächelten sich gegenseitig an. Auf dem Rückweg ritten sie auf Kamelen bzw. Dromedaren den Nil entlang, wo sie auf ein Grab stießen. Es stand Maurice du Gard darauf. Er wurde nur neunundzwanzig Jahre alt. Chai merkte sofort, daß er ein Nachkomme von Chairon Thorath war, mütterlicherseits. Dann erschien Myra. “Belebe ihn wieder. Er ist der Falke der Esoterik.”, befahl sie ernst und dann verschwand sie wieder. Das Myra keinesfalls beliebter, als Chai war, war jeden bewußt, selbst er hatte ein Problem mit ihr. So belebte Shanks Maurice wieder. Es war ein hagerer Mann mit blauen Augen. Da dieser mit angegrauten Haar wie ein Greis aussah, verjüngte er ihn gleich mit um zehn Jahre. Sein Haar wurde schwarz und wurde dichter. Maurice sah sie verwirrt an. “Wer seid ihr?”, fragte Maurice verwundert. “Ich bin Shanks, das sind Clio, Shadow, Henna und Chai.” “Warum bin ich hier?”, wollte Maurice wissen, wobei er Clio verstohlen anblickte. Er hatte sich in Clio verliebt und Clio ging es genauso, wie Chai feststellte und seufzte. Es würde Shadow nicht gefallen. Aber bei beiden war die Liebe sowieso raus gewesen, wie Chai schon länger wußte. “Da mußt du schon Myra fragen... Fakt ist du bist mit mir verwandt.”, erklärte Chai ernst. Während der weiteren Reise verstanden sie sich mit Maurice gut und Shadow wußte, das Clio lieber mit Maurice zusammen sein wollte, als mit ihm und so geschah es, das Clio die Scheidung einreichte und dann schließlich Maurice heiratete. Auch wenn Maurice zwar ein Opiumproblem hatte, so hatte er auch ein gutes Herz. Auf Chais Wunsch hin durfte er mal vom Opitum probieren und so konnte er wie Maurice in die Zukunft sehen. Jedoch als Wirkung verflog, stellte Chai mit erschrecken, das seine Telepathie weg war, selbst nach einen Jahr. Für Chai war es sehr komisch und in der Zeit rauchte er auch nicht mehr. Als er darauf angesprochen wurde, erklärte er ihnen, daß das Rauchen seine Telepathie verstärkte. So bemerkten, aber auch alle, das er auf dem rechten Ohr taub war. “Wir haben ein Problem!”, wurde sie von hinten angesprochen. Sie drehten sich um und sahen eine schwarzhaarige Frau mit braunen Augen. “Der Schwarze Star!?”, rief Shanks entsetzt, “Was willst du?” “Diera... Sie hat deinen Vater, Maurice, dazu überredet, das Leben von Shanks und Shadow auszuschlöschen mit einer geheimnisvollen Maschine.”, erklärte sie ernst. “Sieh an, sieh an! Woher kommt der Sinneswandel, Doreen?”, fragte Chai bereit grinsend. Alle blickten verwundert zum Schwarzen Star. “Doreen!?”, riefen sie im Chor. “Nenne mich nicht so!”, sagte Doreen erzürnt, “Ich bin der Schwarze Star!” “Ich hätte nicht gedacht, das du Doreen heißt, aber dein Vorfahre hieß ja auch nicht nur Schwarzer Star, sondern eigentlich Sero Shoned.”, meinte Shanks nachdenklich. Sie wurde rot vor Zorn. “Für euch alle bin ich, SCHWARZER STAR!”, rief sie wütend. “Du kannst es, drehen und wenden. Ich werde dich immer Doreen nennen!”, erwiederte Chai seelenruhig. Schwarzer Star schnaufte nur. Das schmeckte ihr überhaupt nicht. “Ich will euch helfen, weil ich weiß, daß man weder Shanks, noch Shadow töten sollte. Diera versteht den Grund nicht, warum. Deshalb müssen wir sie aufhalten.”, erwiderte sie ernst. Mit diesen Worten machten sie sich auf dem Weg zum Gebirge, wo sie die beiden vermuteten und kletterte einen Berg hoch, wo eine große Höhle war. Shadow erzeugte eine weiße Lichtkugel und sie gingen hinein. Im Zentrum fanden sie beide und sie waren schon sehr weit mit der Maschine. Chais Freunde lieferte sich einen heftigen Kampf mit den beiden. Während Diera mal wieder fliehen konnte, starb Lemont du Gard im Kampf zusammen mit Chai und Shadow. Allerdings wurde Chai durch Shadows Kraft wiedergeboren, wie er selbst. Clio und Henna kümmerten sich beiden um sie und zweihundert Jahre später traf Shadow eine Entscheidung, die Chais Leben für immer verändern würde. Schon als Chai zu Shadow kam, wußte er schon was los war und er wollte es nicht. “Chai... Mir ist in der Zwischenzeit etwas klar geworden...”, gestand Shadow ernst, “Und zwar das Chai ab heute der neue Universumskönig ist. Seine Macht ist stärker, als die von mir und Shanks. Außerdem besitzt er die “Planetenzerstörer”-Attacke. Achja... Sicher bist du abend in einer Vollmondnacht geboren oder? Ich kann mich noch an das Gedicht erinnern, was du zu Weihnachten auf gesagt hast. Auch war die Rede von ‘Einsamkeit bestimmt sein Herz’ und das konntest bloß du sein. Deshalb möchte ich dich als meinen Nachfolger haben, sobald du im Lichterfalken warst.” Chai hob überrascht die Brauen und trat ein paar Schritte zur Seite. “Nein. Ich will nicht.”, begann Chai panisch, “Ich kann das nicht. Zuviele Leute habe ich enttäuscht und es ist eine Aufgabe, die jeden Fehler straft. Außerdem ist es zuviel Verantwortung und ich habe überhaupt keine Ahnung. Die ganzen Jahre habe ich abgeschottet gelebt und war ganz allein... Nein.. Nein... Du hast den Falschen. Suche dir einen anderen Nachfolger.” “Nein... Shadow hat vollkommen Recht. Du bist der Auserwählte. Wir haben lange über dein Gedicht nachgedacht und wir kommen alle zu dem Schluß.”, meinte Shanks lächelnd. “Aber... Aber... Ihr müßt euch irren. Ich kann das nicht.”, widersprach Chai den beiden. “Ich wollte es damals auch nicht werden, aber ich habe mich gefügt. Da ich allerdings Herrscher des Nordreiches im Weltall bin, wird mir das zuviel. Shanks kann das auch nicht übernehmen, da er Herrscher des Südreiches ist im Weltall. Bitte, ich flehe dich an. Ich werde dir auch helfen, so gut ich kann.”, bettlete Shadow. Er und Shanks gingen auf die Knie und bettelten wie verrückt. Clio beobachtete das Treiben Schweigend. Sie konnte beide verstehen und sah Chai auch flehend an. Schließlich stöhnte Chai. “Also gut... Ich mache es. Aber es kann sein, daß ich euch wieder enttäusche.”, seufzte Chai nachdenklich. Beide waren von Chais Antwort erleichert. Kapitel 20: Laria Pharos ------------------------ Eines Tages taucht eine Frau mit blonden Haaren auf und blaue Augen hat. Ihr Name ist Selas Pharos. Sie zerstörte aus heiterem Himmel den Planeten Konis. Chai und ein Teil seiner Freunde überleben, aber leider starb Henna. Mit Müh und Not reisten sie auf die Erde ins Jahr 2015, wo sie in einer Stadt in der USA leben. Ohne Henna zog sich Chai zurück. Clio kümmert sich mehr um ihren Vater. Doch eines Tages bemerken Shanks und seine Freunde, das Chai mit Selas zusammen ist. Was alle seltsam fanden. Auch heiratete Chai Selas. Shanks stellte Chai zur Rede. “Bist du verrückt geworden?!”, fuhr er Chai an. Dieser blickte ihn nur gefühllos an. “Das geht dich nichts an.”, erwiderte er schroff, “Du kennst ihre Beweggründe nicht...” Mit diesen Worten ließ er Shanks allein. Shanks seufzte nur. “Na hoffentlich geht das gut.”, meinte Shanks besorgt. Immerhin hatte er das Gefühl, das es hier nicht um Liebe ging. “Was ist los?”, wollte Chai wissen, als er zu Hause war und Selas sah mit seltsamer Miene. “Ich muß dir was zeigen.”, gestand sie und bat ihm ihr zu Folgen. So flog Selas mit Chai auf einen unbekannten Planeten. Auf einen hohen Berg landeten sie. Sie führte ihn in eine Höhle. Vor einer steile Wand hielten sie an. Schließlich flogen sie zu einen Felsvorsprung, der Eingang einer weiteren Höhle war. Selas atemtete kurz durch. “Laria? Bist du da? Ich muß dir jemanden zeigen.”, rief Selas sichtlich nervös. Chai schwieg, aber er konnte die Anwesenheit einer Frau spüren. Schließlich tauchte eine Frau auf, die Selas verblüffend ähnlich sah. Sie sah Chai erstaunt an, aber man hatte das Gefühl, das sie Chai kannte, denn sie versuchte Freundentränen zu unterdrücken. Chai wußte sofort, das es die Frau war, die sich Corinth unter “Lucy Syro” vorgestellt hatte. “Was wollt ihr von mir?”, fragte sie kühl. “Ich wollte dir meinen Mann zeigen, Chai Chienk. Immerhin sind wir beide Buntfalken, die letzten unserer Art.”, meinte Selas ruhig. “Und warum ist das so? Du bist doch die, die Colours zerstört hat, nur weil deine große Liebe Selbstmord gemacht hat, nur um dieser grausen Tradition gerecht zuwerden. Nur ich, du und deine Tochter haben überlebt.”, meinte Laria streng, “Dabei ist die “Planetenzerstörer”-Magie sehr gefährlich, wie du weiß Chai... Im Gegensatz zu dir Selas, hat Chai sehr viel Respekt vor dieser Attacke. Diese Tradition ist auch der Grund, warum ich nie geheiratet habe, selbst wenn ich in deinen Vater verliebt war, Selas.” Überrascht sah Selas auf. “Du hast meinen Vater geliebt?”, fragte sie verwundert. “Ja... Ich bin deine Mutter. Mein Name ist Laria Pharos. Dein Vater hat meinen Familienname aus Treue angenommen. Deshalb heißt auch du Selas Pharos.”, erklärte Laria sehr ruhig, “Ich bin die Kronprinzessin von Colour. Früher hatte wir eine Lebenserwartung von Hundert Jahren. Mein Urgroßvater ließ ein Serum durch einen schwarzen Falken herstellen. Durch dieses Serum altern wir nicht mehr und Jahre später kam es zur Überfüllung des Planeten und so wurde die Tradition des Selbstmordes eingeführt. Jeder konnte selber entscheiden, wann es so weit ist. Also ein Ehepaar bekam soviele Kinder wie sie wollten und wenn ihre Kinder soweit waren, begannen die Eltern Selbstmord. Meine große Liebe habe ich auch so verloren. Er heiratete eine andere Frau und bekam mit ihr auch ein Kind. Als dieses Kind soweit war, begannen beide Selbstmord... Ich selber wollte das nie und deshalb heiratete ich nicht.” “So ging es mir... Ich wollte drei Kinder. Mein Mann wollte aber nur eines und er hat nachdem einen Kind Selbstmord begannen... So kam es zur Vernichtung von Colours...”, seufzte Selas. Laria und Chai nickten ernst. “Ich weiß nicht, was schlimmer ist, die der Silberfalken oder die der Buntfalken?”, meinte Chai nachdenklich. Beide Frauen zuckten mit den Schultern. “Hm... Was ist eigentlich aus deinem Kind geworden, Selas?”, wollte Chai wissen, obwohl er es ahnte. “Meine Tochter heiratete einen Prinzen von Fox Hawk, der später König wurde. Dein Großvater Nicholas Chlak ist ein Nachkomme von mir.”, erwiderte Selas seufzend, “Wie alt bist du eigentlich, Laria?”, fragte Chai. “Ich bin achthundert Jahre älter als du und ich habe deine Mutter Fiona sehr gut gekannt.”, gestand Laria ruhig, “Ich war ihre Zofe bis zu dem Tag ihrer Ermordung. Du siehst zwar deinen Vater sehr ähnlich, aber charakterlich kommst du mehr nach deiner Mutter bzw Großmutter.” Chai schwieg nachdenklich. Er wußte nun, das Laria den silbernen Aschenbecher in Chairon Thoraths Familie gebracht hatte. Sie hatte auch sein Grab geschaufelt, deshalb kannte sie auch seinen wahren Namen. “Es ist Schade, das du Fiona nie kennengelernst hatte. Sie war eine liebenswerte Frau, die von jeden geliebt wurde.”, erwiderte Laria mit großen Bedauern. “Du bist Lucy Syro oder?”, meinte Chai ernst zu ihr. Laria senkte seufzten den Kopf. “Richtig. Ich habe Corinth gebeten, mich mit dir zu verheiraten. Er sagte, er will es versuchen, aber seine Frau Cora konnte sehr streng und stur sein, wie ich später erfahren mußte. Als ich erfuhr, das du verbannt wurdest, war ich mit deinen älteren Zwillingsbruder Crytaro verheiratet. Nach seinen Tod mit 20 Jahren durch eine Erbkrankheit, begab ich mich auf die Suche nach dir. Aber als ich dich fand... Hatte Bathor dich schon ermordet. Ich konnte nichts tun, außer dir ein schönes Grab zu graben. Irgendwie Ironie des Schicksals...” Chai erkannte, das Laria noch immer ihn verliebt war und sie schienen viel gemeinsam zuhaben. Er war es ja schon gewohnt, daß die Frauen auf ihn standen, aber Laria schien eine Seelenverwandte zu sein. “Warum hast du Corinth nicht als Laria Pharos vorgestellt? Sondern einen Decknamen genommen?”, hakte Chai nach. Laria zuckte mit den Schultern. So genau wußte sie es nicht. “Jedenfalls bin ich die älteste Frau der Welt.”, sagte sie ruhig. Schließlich kehrten sie wiederzurück. Jahre später bekam Chai von Selas zwei Kinder, die jüngste nannten sie Henna. Doch als Henna drei Jahre alt war, begann Selas Selbstmord. Chai war geschockt darüber, denn er hatte immer gehofft, das Selas nie diesen Wunsch hegte. Aber da hatte er sich getäuscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)