Die verlorene Hoffnung von raylight ================================================================================ Kapitel 12: die Bedingung ------------------------- Als Chais Tochter hatte es Clio nicht einfach. Viele hatten Angst, das sie genauso durchtrieben werden konnte wie Chai. Fast jeden Tag heulte sie sich bei ihren Mutter aus, die es verstand. Nach den Taten die Chai begangen hatte, war es verständlich. Aber Clio war im Grunde ein liebenswertes Mädchen. Auch wenn sie Hennas braune Haare geerbt hatte, hatte sie doch die schönen goldbraunen Augen ihres Vaters. Mit zunehmenden Alter wurde sie immer hübscher und hätte wirklich jeden Mann haben können, wenn sie nicht so schüchtern wäre. Auch schreckten viele davor zurück, weil sie Chais Kind war. Deshalb hatte sie auch keine Freunde. Clio verurteilte Chais Taten und haßte ihn dafür. Obwohl Henna Chai in Schutz nahm, wußte Clio nicht warum? Nur einer stand den beiden in der schweren Zeit bei und das war Shadow. Er und Clio wurden ein Paar, wofür keiner Verständnis hatte, besonders Shanks’ jüngster Sohn Alexander. Alexander war fünf Jahre älter, als Clio und hakte besonders auf ihr herum. Clio belastete es sehr, immer mit ihren Vater verglichen zuwerden. Shadow und Henna standen ihr bei und versuchten sie wiederaufzubauen. Mit achtzehn Jahren heiratete Clio Shadow und alles schien Inordnung, bis Clio herausfand, welche Magien sie vererbt bekommen hatte. Schon in der Schulzeit hatte man ihr geholfen ihre Magie zu kontrollieren, aber nun wo sie achtzehn Jahre alt war, konnte sie immer noch nicht alles kontrollieren. Shadow fragte in seinen Bekanntenkreis rum. Niemand konnte ihnen helfen. Myra trat seufzend zu ihnen, als beide nicht mehr ein und aus wußten. “Es gibt noch jemanden, der dir helfen kann, Clio.”, erwiderte sie ernst mit etwas bedauern. Clio, sowie Shadow, machten hoffnungsvoll große Augen. “Wer? Wer kann Clio helfen?”, wollte Shadow ungeduldig wissen. “Chai...”, antwortete Myra ernst. Beide blickten sie kreidebleich erschrocken. “Was!? Dieser Verbrecher?”, rief Clio entsetzt. “Ja, er ist der Einzige, der die selbe Magie beherrscht wie du, Clio.”, seufzte Myra nachdenklich. “Nein. Niemals! Ich will nichts mit ihm zutun haben!”, fauchte Clio Myra zornig an. “Ich weiß. Er hat viele Fehler begannen, aber deine Magie kann einen ganzen Planeten zerstören, wenn du sie nicht kontrollieren kannst. Hier geht es auch um die Attacke “Planetenzerstörer” und nicht die Urmachtattacke. Chai kann dir beibringen, diese Attacke zu kontrollieren. Außer ihn würde mir niemand einfallen, der dir helfen kann... Du mußt ihn fragen.”, seufzte Myra nachdenklich. Clio und Shadow sah sich ratlos an, aber eine bessere Idee hatten sie nicht. “Also gut, ich frage ihn. Aber mir ist nicht ganz wohl dabei. Er hat immerhin soviel Leid verursacht.”, antwortete Clio, die diese Antwort selber kaum glauben konnte. Myra sah sie freundlich an. “Keine Angst, er beißt nicht und im Totenreich kann niemand dir etwas antun.”, erwiderte Myra sanft und blickte zu Shadow. “Ich werde sie begleiten. Alleine ihm gegenübertreten wird sie nicht durchstehen.”, sagte Shadow entschlossen. “Verstehe. Shadow, du kennst den Weg zu Kiroloh, dann führe Clio zu ihn hin.” Mit diesen Worten verschwand Myra. Shadow sah aufmuntern zu Clio. Danach verwandelten sie sich in Falken. Shadow sah einen Turmfalken ähnlich mit der Größe eines Gleitaars und dessen roten Augen, während Clio einen Silberfalken ähnlich sah, aber etwas kleiner. So flogen sie zum Totenreich. Am Eingang zum Totenreich verwandelten sie sich zurück. Dort wurden sie von einen Mischwesen begrüßt. Er sah wie ein muskulöser Mensch aus mit Falkenkopf und großen Flügeln auf den Rücken, den ganzen Körper durchzog gelbe Federn. Er trug einen weißgoldenen Lendenschurz. Schwarze Augen blickten Shadow und Clio an. Shadow wußte das es Kiroloh war, der Falke der Engel. “Was wollt ihr hier, Shadow?”, fragte Kiroloh ernst. Sein strenger Blick war auf Clio geheftet, die nervös zu Boden starrte. “Wir wollen zu Clios Vater, Chai.”, erwiderte Shadow und Clio nickte. “Warum?” “Er soll Clio helfen... Es gibt niemanden, der Clio helfen kann, ihre Kraft zu kontrollieren. Wir haben alle unser bestes getan, aber Chai weiß wie man den “Planetenzerstörer” kontrollieren kann.”, erklärte Shadow streng. Kiroloh seufzte. Er hatte es geahnt, das Chais Kräfte mal weiter vererbt werden konnten. Nun war es auf Clio gefallen. Er bat ihnen zu Folgen. Clio musterte die Landschaft des Totenreiches. Eigentlich war es ein schöner Ort, aber hier gab es keine Naturgewalten, keine Tierstimmen und alles lag still. Als sie das letzte Tor zur Hölle betraten wurde alles noch trostloser. Es gab nur Lava, Feuer, Hitze und Gestein. Es war der Ort, wo keine Seele mehr in die Außenwelt dringen konnte. Kiroloh sah sich um und überlegte kurz. “Ich warte hier. Sucht ihn und dann werde ich euch zurückbringen. Leider habe ich keine Ahnung, wo er sich genau befindet. Viel Glück, ihr werdet es brauchen, denn ich weiß nicht, ob ihr ihn überreden könnt.”, sagte Kiroloh nachdenklich, “Denn er war schon zu mir sehr unzugänglich und verschlossen.” Shadow nickte seufzend, denn Chai hatte keinen Respekt vor anderen. Chai machte nur das was er für richtig hielt, so kam es Shadow jedenfalls vor und es erinnerte ihn an sich selbst... Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, während sie auf der Suche nach Chai waren. Shadow entdeckte viele alte Bekannte auf den Weg, die er eigenhändig getötet hatte. Nach einer langen Suche, waren sie kurz vor dem Aufgeben, als sie glaubten ihn zu sehen. Alle Seelen im Totenreich sahen jung aus und so erblickten sie einen bartlosen, zierlichen Mann mit kurzen, hellbraunen Haaren und silbernen Schläfen. Er trug fremdartige Kleidung mit goldbraunen Augen, der auf einen Felsvorsprung saß. Dieser Mann war glattrasiert. Er saß auf einen Felsen und blickte teilnahmslos über das Tal. Für einen kurzen Moment hatte Shadow seine Sprache verloren. Falls dieser Mann wirklich Chai war, dann war er zu Lebzeiten, in jungen Jahren, ein gutaussehender Mann gewesen. Allerdings fand er es seltsam, das Chai so zierlich wirkte, hatte er ihn doch kräftiger in Erinnerung. “Chai?”, fragte Shadow ihn, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Der Angesprochene zeigte keine Reaktion, was Shadow überhaupt nicht schmeckte. Er turnte vor ihm rum und sagte seinen Namen mehrmals. Doch der reagierte nicht. “Was wollt ihr?”, fragte Chai tonlos, als Shadow aufgeben wollte. Sie erkannten die Stimme wieder. Es handelte sich tatsächlich um Chai. Allerdings blickte er sie nicht an, sondern starrte unbeeindruckt weiter gerade aus. “Wir möchten dich darum bitten, deiner Tochter Clio zu helfen.” Mit diesen Worte zeigte Shadow auf Clio, die ängstlich neben ihm stand. Clio fühlte sich eingeschüchtert, als Chais eiskalter Blick auf sie fiel. Es lief Clio ein eiskalter Schauder über ihren Rücken. “Vergiß es. Meine Zeit ist vorbei.”, giftete Chai sie seelenruhig an. “Aber wir können ihr nicht helfen. Wir haben schon alles versucht. Du bist unsere letzte Hoffnung, Clio zu helfen.”, antwortete Shadow seufzend. “Ach und sie ist wohl stumm, weil du für sie sprichst?”, spottete Chai grimmig. “Nein, bin ich nicht... Es geht um die Attacke die “Planetenzerstörer” genannt wird. Du mußt sie mir beibringen sie zu kontrollieren... Ich schaffe es nicht und ich will niemanden verletzten.”, rief Clio hilflos zu Chai. Ihr Stimme zitterte vor Angst. Fast hätte er zugestimmt, aber ihm war klar, daß er nichts davon hatte, wenn er ihr half. Schließlich steckte er hier fest und das für immer, ohne Hoffnung auf Besserung. Er schnaufte. “Pah! Du hast doch in deiner Welt viele Falken um dich herum, die dir das beibringen können.”, erwiderte Chai gleichgültig, “Also sucht schön fleißig weiter!” “Mir konnte bis jetzt niemand helfen, weil keiner meine Kraft besitzt. Bitte hilf mir! Du bist meine letzte Chance.”, bettelte Clio und ging sogar vor Chai auf die Knie. “Nein! Es ist zu spät... Ich kann dir nicht mehr helfen.”, antwortete Chai streng im gefühllosen Ton. Shadow hatte Chai die ganze Zeit beobachtet und gemerkt, daß ihm alles kalt zulassen schien. Clio sah ihn verheult an. Es war ein Blick, den man Chai noch nie zu geworfen hatte. Doch es schien ihn nicht zu jucken. Zu seiner Überraschung ging auch Shadow auf die Knie, das nun zwei vor ihm auf die Knie fielen, verstörte ihn. Lange Zeit schweigen alle drei, wobei Clio ständig ein “Bitte helft mir!” verlauten ließ. Chai wußte nicht wirklich, was er tun sollte, aber wußte was passiert, wenn Clio den “Planetenzerstörer“ nicht kontrollieren konnte. Chai fühlte sich hin- und hergerissen und kannte die Folgen, wenn Clio den “Planetenzerstörer” nicht kontrollieren konnte. Also er hatte wohl keine andere Wahl. “Durch den Planetenzerstörer habe ich ungewollt Konis zerstört... Also gut. Aber nur unter zwei Bedingungen.”, lenkte Chai schließlich ein. Clios Augen strahlten vor Freude. “Welche?”, fragte Shadow grimmig. “Ich werde wiederbelebt und verjüngt.”, begann Chai ernst, “Nachdem Training werde ich dann mit Henna an einen anderen Ort gehen und ihr habt für immer Ruhe vor mir. Also was ist?” “Ich weiß nicht so recht. Du hast uns ziemlich viel Ärger eingebracht. Was ist, wenn du uns wieder Schaden willst?”, erwiderte Shadow mißtrauisch. Chai senkte bescheiden den Kopf. “Nun ja, ihr müßt mir nicht vertrauen, aber wenn du meine Bedingungen nicht erfüllst, dann Suche dir einen anderen Lehrer für Clio.“, antworte Chai ernst. Shadow seufzte. Er an Chais Stelle, hätte die gleichen Bedingungen gestellt, wie Shadow sich eingestehen mußte. Clio sah ihren Mann nachdenklich an. Sie merkte, daß Shadow sich entschieden hatte. “Also gut, ich werde dich wiederbeleben, aber ich mache es für Clio.” Chai wich seinen Blick aus. Es brach ihm irgendwie das Herz. Für ihn hatte noch nie jemand etwas getan und das würde wohl für immer so bleiben. Wenn er Clio geholfen hat, würde er wieder ins Exil gehen mit Henna und in Ruhe mit ihr leben. Doch er vermutete, wenn auch Henna die Wahrheit über seinen Körper und das er ein Telepath erfuhr, wäre er wieder ganz allein. Dieser Gedanke ließ Chai traurig stimmen, doch er versuchte sich nichts anmerken zulassen. “Schön...” Mit diesen Worten stand Chai auf und blickte gleichgültig zu Clio und Shadow. “Vielen Dank.”, sagte Clio fröhlich. Sie wollte Chai umarmen, aber sie fiel durch Chai durch, da sie vergessen hatte, daß er nur eine Seele war. “Bedank dich nicht zu früh, junge Dame. Das Training wird hart.”, erwiderte Chai ernst. Die drei brachen zu Kiroloh auf. Chai hatte Angst vor den Wächtern der Engel, seit er seinen ersten großen Fehler getan hatte. Als Kiroloh die drei erblickte, hatte er gemischte Gefühle gegenüber Chai. Aber er wußte, das es nicht anders ging. Clio brauchte einen Lehrer, sonst war alles in Gefahr. Dann passierten sie alle Tore. Chai hielt sich einwenig abseits von ihnen. Auch Schwiegen sie alle die ganze Zeit. Chai drehte sich um und hätte nie gedacht, das er von dort gehen durfte. Die Zeit in dieser Hölle war grauenvoll gewesen, aber wenn er wieder einen Fehler machen würde, dann würde er wieder dorthin zurückkehren. Vor diesen Gedanken graute es Chai. Kurz betrachtete er die drei. Sie wollten eindeutig nichts von ihm wissen und würden seine Bedingungen nur erfüllen, um Clio zu helfen. Er war nur eine Last für sie, etwas was wertloser war als Dreck. Bei dem Gedanken versetzte es ihm einen Stich ins Herz, aber er war selber Schuld. Chai blickte auf und bemerkte das sie am Eingang waren. Kiroloh gab Chai ein Zeichen, daß er ihm folgen sollte. Er ging mit ihm ins Haus. Dann suchte er in einen schweren Buch eine Seite. Chai sollte ins Buch eine Unterschrift setzen, was dieser auch tat. Dann blickte Kiroloh ihn streng in die Augen. “Denk daran... Ein Fehltritt von dir und du kehrst wieder zurück in die Hölle. Haben wir uns verstanden?”, fuhr Kiroloh ihn böse an. Chai wich Kirolohs Blick aus. “Ja. Ich habe es verstanden.”, antwortete er nur trocken darauf. Mit diesen Worten entließ Kiroloh Chai und dieser machte sich mit Clio und Shadow auf den Weg. Auf dem Planeten Konis angekommen wartete, schon Myra mit Chairons Körper und Shanks auf sie. Dieser war alles andere als begeistert darüber, das Chai wiederbelebt wurde. Shanks setzte seine Magie ein und belebte Chai wieder zum Leben. Danach verjüngte er ihn auf etwa dreißig Jahre. Als Shanks fertig war, verabschiedete er sich von Shadow und Clio und ging fort. Auch Myra verschwand. Chai schnüffelte sich an und rüpfte die Nase. “Ich denke, bevor ich Clio helfe, hättet ihr wohl nicht dagegen, wenn ich Baden gehe. Oder?”, wollte Chai wissen. Einwenig verwundert darüber blickten Clio und Shadow sich an. Allerdings bemerkten sie, das Chai wirklich nicht gut roch und seufzten. “Also gut. Komm in unsere Wohnung. Danach wirst du aber sofort Clio helfen, OK?”, erwiderte Shadow ernst. Chai nickte. So verwandelte sie sich in einen Falken und flogen zu Shadows Haus. Chais Falkenverwandelung war eine Mischung aus Turmfalke und Silberfalke. An dem Haus angekommen, entschied sich Shadow Chais Kleidung zu waschen, während dieser in der Dusche war. Allerdings hatte Shadow trotzdem keine Ruhe, während Chai duschte, denn Chai hatte keine Ahnung wie die Dusche funktionierte oder was er für seine Haare und Haut nehmen sollte. Nachdem Shadow es ihm gezeigt hatte, holte Chai ihn wieder ins Badezimmer. Diesmal ging es um den Rasierapperat, denn Chai wollte sich den Vollbart abrasieren. Während der ganzen Zeigerei hatte Shadow ihn die ganze Zeit nackt gesehen. Im Grunde hatte Chai einen gutaussehenden Körper, wenn der kleine Bauch nicht wäre und die Narbe, wo Gildarts ihn getötet hat. Letzten Endes war Shadow erledigt, als Chai im Badezimmer fertig war. Auch hatte Shadow vorläufig saubere Kleidung und Hausschuhe zur Verfügung gestellt für Chai. Die Sachen waren zu lang. Als Shadow fragte, ob Chai einen Föhn brauchte, sah er ihn ganz verwundert an. Shadow erklärte es ihm, was ein Föhn war. Als Chai es begriff, schüttelte er mit dem Kopf. Chai wollte seine Haare ohne Föhn trocknen lassen. Auch musterte Chai alles in Shadows Wohnung. Shadow seufzte traurig. Dieser Mann kannte nichts und die moderne Technik war alles Neuland für Chai. Shadow machte Chai den Vorschlag bei ihm zu Übernachten und am nächsten Tag mit dem Training zu beginnen, da Chais Kleidung nicht rechtzeitig trocken werden würde. Chai willigte ein. So bekam er ein Gästezimmer zugewiesen. Als sie abends ein Fischgericht mit Reis und Rotkraut aßen, beäugte Chai neugierig die Küche mit den seltsamen Gerätschaften. Shadow war froh, das Chai wenigstens Geschirr und Besteck kannte und gute manieren am Tisch hatte. Nachdem Abendessen ging Chai ins Gästezimmer und fiel aufs Bett. Er war komplett erledigt. Es war für ihn seltsam auf einen weichen Bett zuliegen. Auch war das Zimmer wärmer, als in den Ruinen, wo er immer geschlafen hatte, obwohl er das Fenster auf hatte. Die Vorhänge blieben offen, weil er es so gewöhnt war und schlief sofort ein. Der Tag war für ihn anstrengend gewesen. Shadow und Clio blieben noch einwenig auf. Sie waren überrascht gewesen, daß Chai so wenig von den normalen Dingen kannte. Auch hätten sie nie gedacht, das er beim Aufwaschen und Abräumen geholfen hatte. Sicher hatte eine angespannte Atmosphäre geherrscht, aber irgendwie schien Chai ein hilfsbereiter Mann zu sein, wenn man ihm Zeit gab. Während des ganzen Tages bzw. Abends hatte man nur wenig geredet. Hauptsächlich mußten beide Chai erklären, was das für Technik war. Selbst die Glühbirne kannte Chai nicht. Es war, als hätte Chai die ganze Zeit im Mittelalter gelebt, was wohl auch der Fall war, wenn Shadow an Chais erstes Treffen dachte und wie seine Umgebung geschaffen war. Zum Abklingen des Abends setzten sich Clio und Shadow auf den Balkon. “Ich glaube mein Vater hat sehr lange abgeschottet gelebt.”, meinte Clio nachdenklich. “Hm... Er macht auf mich den Eindruck, daß man ihn in diese Rolle des Einzelgängers gedrängt hat. Auch habe ich das Gefühl, das er mir in vielen Ding ähnlich ist.” “So?”, fragte Clio. “Ja. Ich kann mir es nur so vorstellen, das er mit zwanzig verbannt wurde, weil er die zugewiesene Ehefrau nicht heiraten wollte. Durch Crystalls Schilderungen wissen wir ja, wie das abgelaufen ist. Was ich auch noch vermute ist, das ihm die Zerstörung von Konis schwer im Magen liegt. Das Myra so einen Aufstand macht, wegen deiner Magie “Planetenzerstörer”, liegt daran, weil Chai Konis versehentlich in die Luft gejagt hat.”, erwiderte Shadow seufzens, “Es könnte doch sein, daß er im Grunde ein gutes Herz hat. Allerdings weiß ich es nicht. Immerhin hat er uns mehrmals die Erinnerungen genommen.” “Ich weiß.”, meinte Clio nachdenklich. Clio blickte seufzens zum sternenklaren Himmel. “Ich habe Angst vor ihn... Was ist, wenn er ganz unfair zu mir ist und mir in Wirklichkeit nicht helfen will, sondern nur, damit er wieder Leben kann?” Shadow schüttelte den Kopf. “Irgendwie kann ich das nicht glauben, daß er das tut. Sicher hat er mit unsern Leben gespielt, aber aus irgendeinen Grunde vertraue ich darauf, daß er dir wirklich helfen wird. Er weiß, wie grausam der “Planetenzerstörer” ist. Chai wird nicht zulassen, das die Attacke irgendwen verletzt.”, meinte Shadow nachdenklich. “Aber genau weißt du es nicht.”, erwiderte Clio besorgt, “Man kann sich nicht immer auf ein Gefühl verlassen und wir kennen Chai im Grunde gar nicht.” Er stieß einen Luftzug aus. “Stimmt, wir kennen ihn wirklich nicht, aber wir haben uns auch nie die Mühe gemacht bzw. er hat es nicht zugelassen. Wir haben jetzt die Chance ihn richtig kennenzulernen.” Clio nickte. Nach einer Weile gingen beide ins Bett. Am nächsten Tag wurden sie unsanft vom dem Rauchmelder in der Küche geweckt. “Was ist jetzt schon wieder los?”, murrte Shadow verschlafen. Beide liefen so schnell wie möglich in die Küche und sahen Chai, der sich am Toaster zu schaffen machte. Drei Toast waren schon komplett verkohlt. Die ganze Küche war verqualmt. Shadow setzte sich erschöpft auf einen Küchenstuhl. “Ich glaube, daß jetzt nicht. Clio, mach bitte die Fenster auf.”, stöhnte Shadow, “Chai, was machst du da?” Einwenig unschuldig blickte Chai zu Shadow. Clio machte ein paar Fenster auf, damit der Rauch verschwand. “Ich wollte das Ding da ausprobieren, aber außer gegrilltes Brot kommt nichts anderes heraus.”, sagte Chai ruhig zu beiden. “Das ist ein Toaster. Es ist normal, daß das Brot warm und braun herauskommt. Diese Toasts da kann man nicht mehr Essen, da sie verkohlt sind. Es reicht eine braune Färbung.”, erklärte Shadow ernst und zeigte auf die verkolhten Scheiben. Dann klingelte es an der Tür. Shadow machte die Tür auf und ein besorgter Shanks stand vor der Tür. “Alles OK bei euch? Wo kommt dieser Rauch her?”, wollte Shanks besorgt wissen. “Nein. Alles Ok. Chai hat nur zum ersten Mal ohne Erklärung den Toaster ausprobiert. Ansonsten ist alles Inordnung.”, stöhnte Shadow. Shanks runzelte verwundert die Brauen. “Toaster!?”, fragte Shanks nur ungläubig, “Da kann man doch nichts falsch machen.” Shadow zog hämisch grinsend eine schwarze Toastscheibe hervor. “Anscheinend schon, besonders wenn man es nicht weiß. Das ist Chais erster Toast, willst du ihn haben?”, scherzte Shadow bereit Grinsend. Shanks hob beide Brauen hoch. “Was? Nein, ich will mir meinen Magen nicht ruinieren.”, erwiderte Shanks ernst, “Also wenn bei euch alles Inordnung, gehe ich wieder. Bis später.” Mit diesen Worten schloß Shadow die Haustür und ging zurück in die Küche, wo Chai gerade den Tischdecke. Die schwarzen Toast hatte er in den Müll getan. “Wo ist Clio?”, wollte Shadow wissen. “Ah, sie ist ins Bad gegangen.”, antwortete Chai ruhig. “Verstehe.” Mit diesen Worten trat Shadow aus der Küche und ging zurück ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Nach dem Clio aus den Bad kam, ging Shadow hinein. Er prüfte, ob Chais Kleidung trocken war. Schließlich nahm er sie ab. Als er im Bad fertig war, gab er Chai seine Kleidung zurück. Danach kehrten sie in die Küche zurück und schlossen die Fenster. Schließlich setzten sie sich an den gedeckten Tisch. Zu seiner Verblüffung war alles draußen, was Clio und Shadow gerne zum Frühstück wollten. Sogar Tee hatte Chai mit dem Wasserkocher gemacht. “Wie spät bist du eigentlich aufgestanden, Chai?”, wollte Shadow wissen. “Hm... Vor zwei Stunden nach der Uhr dort.”, erwiderte Chai ruhig. “Ist das normal bei dir?”, fragte Shadow weiter. Chai sah sie nur Schultern zuckend an. “Ich habe nie eine Uhr gehabt.”, gestand Chai, “Bis jetzt habe ich mich nachdem Sonnenstand orientiert und mehr habe ich nicht gebraucht.” “Verstehe, das kenne ich nur zu gut. Uhren habe ich erst in meiner Zeit, als Schiffszeichner kennengelernt. Als Pirat habe ich mich nur auf den Sonnenstand verlassen. Aber ich weiß zufällig, das es bei den Konisfalken nie Uhren gab oder?” “Nein, Shadow. Uhren gab es dort nicht... Nicht einmal bei den Silberfalken”, erwiderte Chai ruhig. Nachdem Frühstück machte sich Clio bereit für ihr Training, was sie mit Chai machen würde. Auch hatte sich Myra bereit erklärt, ihnen mit einen unbewohnten Planeten zu helfen damit niemand zu Schaden kam, wenn Clio ihre Kräfte losließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)