Die verlorene Hoffnung von raylight ================================================================================ Kapitel 10: schicksalhaftes Treffen ----------------------------------- Shadow stand am Bug der Red Force, einen alten drei Master und genoß die Sonne. Der Rothaarige war ein Meter neunundneunzig groß und schlank. Er trug einen linken Seitenscheitel mit schulterlangen Pferdeschwanz. Neben ihm stand Falkenkönig Shanks, der zwar zweihundertdreiundsechzig Jahre jünger und Shadows Nachkomme war, aber beide hätten eineiige Zwillinge sein können, so ähnlich sahen sie sich. Beide hatten beruflich in ihrer Jugend den selben Weg, als Piraten, eingeschlagen und nun war Shadow der Universumskönig und Shanks, der König der Falken. Dann endlich nach zwei Monaten entdeckten sie einen unbekannten Kontinent. Siron gesellte sich zu seinen beiden Freunden. Im Grunde hatte sich Siron nicht verändert, bis auf die Narben die verschwunden waren. Allerdings hatte Siron durch eine Schädelverletzung in der Vergangenheit sein Gedächtnis verloren, obwohl alle Erinnerungen wieder da waren, fehlten ihm hundert Jahre. So konnte sich Siron nicht mehr an Chai Erinnern. Sie legten am Strand des Kontinents an, wo die menschlichen Ureinwohner sie wie Götter begrüßten. Auch erklärten sie ihnen, das dieser Kontinent Corathation hieß. Shadow und seine Freunde kamen sich vor wie in der Welt vom Amazonas. Sie verstanden sich gut mit den Ureinwohnern. Als Shanks und die anderen weiter gehen wollten, erklärten sie, das es im Herzens des Kontinents eine Ruine gab, die man nicht betreten sollte, sonst würde man sich den Zorn ihres Schutzgottes zu ziehen. Shadow und seine Freunde nahmen allerdings ihre Warnung nicht ernst, da es in ihren Augen keine Götter gab. Sie gingen weiter in den Wald bis sie die Ruinen fanden. Alles schien verlassen und verwittert. “Das ist die andere Hälfte von der Stadt Unikra. Ich hatte schon gehört, daß sie halbiert wurde durch Plattenverschiebung des Planeten Konis und nun sehe ich den zweiten Teil dieser Stadt.”, erklärte Siron nachdenklich. “Na Shadow, ist doch was für dich oder?”, meinte Shanks bereit grinsend. Shadow betrachte die Ruinen genauer. “Stimmt, als gelernter Archäologe erkenne ich, das die Ruinen schon ewig verlassen sind und Spuren von den damaligen Bewohnern, der Jurafalken aufweisen. Jedenfalls hat die Natur sich die Reste von Unikra wiedergeholt.”, erwiderte Shadow nachdenklich. Sie sah sich weiter um, aber sie hatten, daß Gefühl beobachtete zu werden. Allerdings herrschte Stille, obwohl man Vögel zwitschern hörte. Die drei drangen weiter in die Ruinen ein und das Gefühl beobachtete zu werden blieb, bis sie auf einmal langsame Schritte hörten. Alle vier hatten ihre Hände an den Schwertern bzw. Siron und sein älterer Bruder, Yusoko, bei seiner Ringschwertlanze. Auch Kai, Shanks’ Bruder, machte sich Kampfbereit. “Wer seid ihr?”, hallte eine wütende Männerstimme durch den Raum, “Was habt ihr hier zu suchen?” Die vier versuchten eine Person auszumachen, aber sie fanden niemanden. “Ich bin Falkenkönig Shanks Shoned, das sind meine Vorfahren Shadow, Yusoko, Siron Shoned und mein Bruder Kai. Wir sind hier, um diesen Kontinent zu erforschen.”, erklärte der Falkenkönig freundlich. Aus dem Schatten vor ihnen trat ein alter Mann vor. Sein Gang war langsam, aber aufrecht. Man sah ihm an, daß er keiner war der Befehle entgegen nahm. Haar und Bart waren schneeweiß. Unzählige Runzeln übersäten sein Gesicht. Seine Kleidung entsprach den Falkenbewohnern auf Konis, wie Siron und Yusoko feststellten. Er sah sie aus gefühllosen, aber klaren Augen an. Das er sie hier nicht willkommen hieß, war Shanks und den anderen bewußt. “Verschwindet von hier!”, rief der Alte schroff. “Wir wollen doch nur diesen Kontinent erkunden.”, warf Shanks ein. Der Alte funkelte Shanks böse an. “Das interessiert mich nicht. Ihr sollt nur von hier verschwinden!”, erwiderte der Alte barsch und ungeduldig, “Ihr stört meine Ruhe!” “Wer bist du?”, wollte Shadow wissen. Der Alte zögerte kurz. “Mein Name lautet Chai Pyroth. Ich bin der älteste Mann dieser Welt.”, antwortete Chai im gereitzten Ton. “Was!?”, riefen alle erschrocken. “Das kann ich irgendwie nicht glauben! Ich und Crystall Fina sind die Ältesten dieses Planeten.”, konterte Yusoko. Chai musterte, den älteren, weißhaarigen Mann mit dem ausladenen Bauch. Er wußte, durch dessen Gedanken, das Yusoko zwar die Selbe Mutter hatte, aber einen anderen Vater, als Siron hatte. Auch hatte er gemerkt, daß sich Siron nicht mehr an ihn erinnern konnte, was Chai einwenig traurig machte. Schließlich schüttelte Chai mit dem Kopf. “Nein... Ich habe Maras Shoned persönlich gekannt. Er hat mir als Erstes das Serum gespritzt.”, rief Chai streng zu ihnen. “Du kennst Maras!?”, fragte Siron verwundert, “Das bedeutet, das du ein Pteredon bist. Ein Vorläufer der Falken.” Chai nickte schweigend, mehr wollte er nicht dazu sagen. “Wenn das nun geklärt ist, könnt ihr wieder gehen!”, erwiderte Chai barsch. Shanks lief rot an. “Du hast mir nichts zu Befehlen!”, rief Shanks zornig zu Chai. “Verschwindet sofort!”, wiederholte Chai zornig seinen Befehl, “Ihr jungen Dinger müßt mir Respekt zollen!” Siron und Yusoko hatten viel Geduld, aber Chai brachte sie auf die Palme. Auch konnten sie nur mit Mühe Shanks und Shadow in Zaum halten, die dem alten Griesgram am liebsten an den Hals gesprungen wären. Shadow funkelte Chai zornig an. “Nein! Ich bin der Universumskönig! Du mußt mir Respekt zollen!”, fuhr er Chai wütend an. Chai blickte ihn seelenruhig an. Sein Blick war fast hochnäsig. “Ihr jungen Dinger, ich muß gar nichts!”, sagte Chai gleichgültig. “Doch... Crystall mußt du Respekt zollen! Er ist ein Silberfalke und zweihundert Jahre vor Maras geboren.”, antwortete Shanks im gereizten Tonfall. Chai verzog seine Augen zu Schlitze und bekam einen Lachanfall. Die vier sahen ihn irriert an. “Crystall ist jünger... Ich bin vierhundert Jahre älter, als Crystall. Auch ich bin ein Silberfalke. Also wer muß wohl hier wem Respekt zollen?”, erwiderte Chai finster. Sie merkten, das Chai langsam richtig genervt war von ihnen und keine Lust mehr hatte mit ihnen zu Reden. “Wie ist das nur möglich? Crystall hat dich nie erwähnt.”, hakte Shanks nach, “Auch hast du gesagt, daß du ein Pteredon bist und jetzt willst du ein Silberfalke sein? Da stimmt doch was nicht.” “Ich glaube es oder nicht, daß ist deine Sache... Crystall mag mich nicht besonders und ich mag ihn auch nicht. Unser letztes Gespräch hat im Streit geendet.”, erwiderte Chai ernst, “Vielleicht hat er auch geglaubt, das ich schon längst Tod bin. Wie bekannt ist, können Silberfalken bis zu fünfhundert Jahre werden. Aber ich und Crystall sind die letzten Überlebenden von Silverhawk.” “Aber wie kann das sein? Wenn du Maras gekannt hast, dann wärst du damals sechshundert Jahre alt gewesen.”, wollte Shadow neugierig wissen. Shanks, der schweigend zugehört hatte, merkte, daß er bei Chai keine einzige Gefühlstregung zeigte. Ganz sicher verbarg er sie eisern, warum, konnte Shanks nur vermuten, da es ihm bei Shadows ersten Treffen, auf Shanks’ Piratenschiff im Jahre 1522 genauso gegangen war. Aber das war Jahrtausende her. Sicher hatte Chai schlimme, traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit erlebt, die ihn nun so verbittert und gefühlskalt gemacht hatten. Wobei Shanks merkte, das er wohl sanfter schien, als Crystall, denn auch mit Crystall verstand sich keiner von Shanks’ Freunden. Shanks wußte ja, was mit Crystall in seiner Jugend passiert war und das war sicher auch das Streitthema gewesen. Da Chai auch in der Tradition der Silberfalken aufgewachsen war, wäre es möglich das er sich der Zwangsheirat entzogen hatte und freiwillig in die Verbannung gegangen war. Nachdem was Chai so von sich gab, konnte es nur so gewesen sein. Shanks blickte hoch zu Chai, der ihn durchdringend ansah, so als hätte er seine Gedankengelesen, aber Shanks wußte, daß es keine Telepathen oder Gedankenleser gab. Auch merkte er, daß Chai keine Lust mehr hatte mit ihnen. “Das hat euch nicht zu interessieren.”, erwiderte Chai genervt. Als Shanks noch was sagen wollte, machte Chai eine Armbewegung und schon waren sie alle verschwunden. Chai atmete schwer und blickte auf seine Hand. Die fünf Falken waren weg. So richtig wußte Chai nicht, was er getan hatte, aber vermutete, das die fünf nun eine Zeitreise gemacht hatten. Immerhin hatte Myra ja erwähnt, das er ein Zeitspringer war und es nicht kontrollieren konnte. Er seufzte. Danken würden es die fünf ihm nicht, wie er wußte. Chai wollte hoffen, das sie ihn nun für immer Ruhe ließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)