Zeit zu sterben, Zeit zu leben von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, ein Vater und eine Reise) ================================================================================ Kapitel 27: Viel Spaß - oder? ----------------------------- Während die Halbbrüder nebeneinander auf die relativ wenigen Youkai zugingen, die sich neugierig aus dem schmalen Tal drängten und dabei den Blick auf ihre Kollegen verwehrten, murmelte Inu Yasha, um nicht von den Idioten gehört zu werden, allerdings sicher, dass Sesshoumaru ihn verstand: „Der Kerl ist schon eine Nummer für sich, oder? Marschiert mal eben fröhlich in Vaters Fürstentum, will deine Mutter heiraten und stellt dann auch noch Forderungen, wie der Kampf abzulaufen hätte. Hat der noch alle?“ Kaum, dachte der große Bruder, meinte jedoch, mittlerweile sicher, dass Vater eine gewisse Antwort für erzieherisch wertvoll halten würde – und ebenso erwarten würde, dass er sich in Vertretung dessen annahm: „Er vermutete, dass chichi-ue verstorben wäre.“ „Klar. Und du bist ja auch nur hier der Erbe und nicht so ganz der Typ, der sich schnell mal um die Ecke bringen lässt. Sag mal, weiß der eigentlich schon, wer Vater ist und wer du bist?“ Der junge Daiyoukai ertappte sich tatsächlich bei einem Anflug davon geschmeichelt zu sein. Immerhin war der Hanyou derjenige, der ihm die einzigen Niederlagen seines Lebens beigebracht hatte. „Wenn er es wüsste, wäre er nicht hier.“ „Auch wieder wahr. Was machen wir jetzt mit den Idioten, da kommen ja immer mehr aus dem Tal?“ Wieder, zum zweiten Mal in nicht einmal zwei Minuten, ertappte sich Sesshoumaru dabei geschmeichelt zu sein. Das war die Anfrage an den großen Bruder, an den Älteren, den im Vorrang. War es denn wirklich …. nun gut, wäre es wirklich so einfach gewesen mit Inu Yasha eine Basis zu finden? Dem erklären, den anleiten – und man erhielt Respekt? Das war doch fast zu simpel. Obwohl, einfach gestrickt war der ja schon. „Sie sollten zurück in das Tal.“ Er blieb stehen und ließ seine Energie aufflammen, noch während er die Hand an den Schwertgriff legte. Inu Yasha folgte diesem Beispiel. „Naja, wenn sie erst mal da drin sind… Dieser Tora wird schon dafür sorgen, dass sie nicht abhauen, hm. Nein, wir machen das und verschließen das Tal.“ Die Halbbrüder sahen sich an und verstanden sich vollkommen.   Der Inu no Taishou seufzte fast. „Kaito, dir ist natürlich klar, dass deine Leute dir nicht helfen können.“ „Als ob sie das müssten. Du besitzt nicht mehr das Höllenschwert. Und selbst, wenn das, was du trägst, ein schmaler Abglanz sein sollte – ohne bist du nichts als ein alter Hund. Ich dagegen bin ein Wolf in der Blüte seiner Kraft.“ Ach du je, dachte der Hundefürst, vermutete jedoch das seiner Meinung nach Naheliegendste. „So bist du Vater geworden, meinen Glückwunsch.“ Das wiederum verwirrte den Wolfsyoukai, der sich gewiss noch nicht mit Familiengründung abgeben wollte – außer, wenn man davon absah, dass er für den Westen einen Erben zeugen wollte, einen Wolfshund. Dieser Sohn wäre erbberechtigt und würde ihm alle Schwierigkeiten selbst mit Sesshoumaru vom Leib halten. Vorausgesetzt, dieser überstand das Treffen mit seiner Armee überhaupt. Dass auch Tora und der Heerbann des Westens hier waren, war überraschend, ein wenig ärgerlich, aber eben nicht zu ändern. Natürlich hatte der schlaue alte Hund sich Sicherheiten eingebaut, als er die Neuigkeiten hörte, wo auch immer. Aber die Erklärung, er sei quasi quer durch Japan gereist um seine Söhne zu erziehen, klang einfach logisch – und passte auch charakterlich zu dem Herrn der Hunde. Das würde auch die doch erwähnenswerte Zahl an Daiyoukai und anderen erklären, von denen man nie wieder gehört hatte. Er sollte sich jetzt allerdings nicht ablenken lassen. „Ich sehe dort oben auf der Schlossterrasse die liebe Koromi. Sie kann auf unsere Schwerter aufpassen, denn nicht nur deines besitzt Magie. Und ich bin sicher, sie wird dem Sieger beide geben.“   Der Taishou wandte nicht einmal den Kopf, als er die Hand hob und winkte, da er das Youki seiner Gemahlin zum Einen spüren konnte, zum Zweiten auch nicht erwartet hatte, dass sie drinnen saß und stickte, während draußen ihr Ehemann und ihr Sohn – und ihr Stiefsohn – um ihr Schicksal kämpften. Kurz darauf spürte er auch prompt, wie sie durch den Bannkreis schritt – und ärgerte sich ebenso prompt darüber, wie dieser unverschämte Wolf sie anstarrte. Das kam auf die immer länger werdende schwarze Liste, die er mit Kaito abarbeiten würde. Er wandte jedoch nur den Kopf etwas: „Werte Koromi, unser unerwünschter Besuch möchte lieber ohne Schwert kämpfen und schlug vor, dass Ihr auf diese Beiden aufpasst.“ „Der Sieger erhält eben beide,“ sagte Kaito. Die Hundedame musterte ihn von oben bis unten, als habe sie soeben erfahren, jemand hätte den Müll von Tausenden von Menschen in ihren gepflegten Park gekippt, beschloss dann jedoch, dass der Narr ihrer Aufmerksamkeit gar nicht würdig wäre, und streckte ihm nur wortlos die Hand entgegen. Diese Arroganz …. Nun gut, wenn sie erst einmal mit ihm verheiratet war, würde er sie ihr schon austreiben So schnallte er das Wehrgehänge ab und drückte es ihr samt Scheide und Schwert in die Hand, ohne ganz seinen Zorn unterdrücken zu können. Eine magische Klinge, dachte sie. Nun, nichts, mit dem sie nicht klar kommen würde. So drehte sie sich ein wenig. Der Taishou hatte Tsurugi-hime ebenfalls abgeschnallt und reichte es ihr. „Ich passe auf,“ versprach sie, um mit gewisser Bosheit gegenüber dem Wolf zu ergänzen: „Oyakata-sama.“ Eher würde es in der Hölle schneien, als dass sie Kaito je so ansprechen würde. Das hatte er sich wahrlich nicht verdient. Ohne weiteres Wort wandte sie sich ab und ging wieder durch den Bannkreis um mit wenigen nur scheinbaren Schritten auf der untersten Stufe ihres Schlosses zu stehen und empor zu steigen.   Da sich der Herr der Hunde erneut verärgert fühlte, denn Kaito starrte seiner Gemahlin hinterher, sagte er nur kurz: „Gehen wird dort hinüber, nach Osten. Dann behindern weder wir die Jungs noch sie uns.“ „Bitte. Du scheinst sehr sicher zu sein, dass sie mein Heer auch nur aufhalten können.“ „Ich erwähnte bereits, dass deine militärische Aufklärung jämmerlich versagte, du erinnerst dich.“ Hund und Wolf gingen nebeneinander über das Gras. Beide konnten das Energielevel des Anderen spüren – aber beiden war auch nur zu bewusst, dass der Gegner noch bei weitem nicht alles zeigen würde.   Koromi setzte sich mit der ihr eigenen Eleganz auf den Sessel des Fürsten, den sie solange behütet hatte. Nachlässig ließ sie Kaitos Schwert mit Behang zu Boden gleiten und stellte die Füße auf die Scheide, während sie Tsurugi-hime aufrecht auf ihren Schoss hielt. „Ich verstehe wahrlich nicht viel von der Schwertkunst,“ sagte sie leise. „Aber ich bin sicher, wenn dieser Narr uns wieder zu Witwen machen will oder unsere Söhne gefährdet, wirst du mir doch helfen, Izayoi-chan.“ Scheide und Schwert in ihrer Hand leuchteten kurz blau auf, sie spürte ein Pochen. Mit einem leisen Lächeln lehnte sie den Griff an ihre Schulter.   Kaitos Heer hatte durchaus begriffen, dass ihnen da zwei Widersacher entgegen kamen. Mit einem förmlichen Gebrüll, das eine Herausforderung darstellen sollte, rannten die ersten der Youkai auf die Halbbrüder zu. „Ach du je,“ meinte Inu Yasha und hob Tessaiga. „Ich fürchte fast, ich muss mich bei Kouga entschuldigen Ich hielt den immer für einen der dämlichsten Wölfe…“ Kannte der den jungen Anführer des Nordrudels wirklich nicht oder war das wegen dieser Kagome? „Nein. Du links, ich rechts.“ „Ja, nii-san.“ Ach, das war doch wieder eine nette Sache den so an der Seite zu haben. „Kaze no kizu!“ Nii-san. Großer Bruder. Noch während Sesshoumaru Bakusaiga schwang, bedachte er, dass Vaters Erziehung wohl wirklich anschlug. Hätte er selbst ...Sinnlos. Das lag in der Vergangenheit und war damit erledigt. Allerdings erklärte das auch chichi-ues gewissen Zorn auf ihn selbst. Das wäre seine Aufgabe gewesen nach dessen Tod – und das erklärte wohl auch Mutters Warnung Inu Yasha erst umzubringen, wenn der sich wehren könne. Und da gab es ja auch seine gewisse Ignoranz gegenüber dem westlichen Fürstentum. Oh ja, da wartete noch ein unangenehmes Training auf ihn. Wie unangenehm würde auch davon abhängen, wie er sich hier zeigte.   Die Windnarbe raste nach links, pflügte förmlich durch die Angreifer, ehe sie am Talausgang auf Stein und Fels prallte und einen Erdrutsch veranstaltete.Auf der rechten Seite sah es eher schlechter aus, als sich Bakusaigas Zerstörungswelle nicht nur durch die Youkai fraß, sondern immer tiefer in das Gestein der Berge der Kirschen und damit das Tal des Tsubara. Der Angriff kam zum Stocken. „Zurück,“ brüllte Inu Yasha, der durchaus erkannte, dass die Wölfe irritiert, um nicht zu sagen schockiert, waren. „Hat euch keiner gesagt, dass ihr hier nicht eingeladen seid?“ Die Youkai versammelten sich hinter jemandem, der wohl ein Unterführer war und die beiden Jungen vor sich anstarrte. „Unser Herr kämpft gegen euren Fürsten. Wer da gewinnt, hat auch gewonnen,“ schrie er über die Distanz zurück. „Na ja, dann warten wir eben ab bis unser verehrter Vater, ich meine, Vater und Fürst gewonnen hat, oder seid ihr so scharf Selbstmord zu begehen? Nur so : weder mein großer Bruder noch ich werden euch vorbei lassen. Ihr kommt hier nicht vorbei. Klar?“ Manchmal war so ein redseliger kleiner Bruder wirklich nützlich, dachte Sesshoumaru, ehe er realisierte, dass er nicht an den „Halbbruder“, geschweige denn „Bastard“ gedacht hatte. Nicht einmal gedacht. „Zwei gegen fünfhundert! Wir werden euch jämmerliche Brut förmlich ersticken.“ Der Unterführer hob seine Klinge und die Krieger jubelten. Dem Hanyou entkam ein tiefes Seufzen. „Sie sehen vermutlich, dass ich kein vollblütiger Youkai bin, aber sie sollten dich doch sehen.“ Suizidgefährdete, dachte der junge Daiyoukai schlicht und hob ruckartig die Klinge. Sie wussten nichts von ihm, nichts von seiner Klinge und deren Fähigkeiten, nichts über Tessaiga, immerhin ein Schwert, das hundert Youkai mit einem Schlag töten konnte. Nun gut. Sollte sich Emna Daio mit ihnen beschäftigen. Er verspürte nicht die mindeste Lust. Inu Yasha warf einen raschen Blick beiseite und erkannte die mörderische Stimmung. „He, wir sollten sie doch nur aufhalten. Vater sagte das.“ Das stimmte leider und es gab keinen Grund chichi-ue zu veranlassen zu glauben, er lerne nichts dazu. „Ich links, du rechts.“ Da sie sozusagen genau verkehrt herum standen, entkam dem Jüngeren ein „Hä?“, ehe er den Plan begriff und sich ärgerte, mal wieder als der törichte Bastard dazu stehen. Ihre beiden Angriffe würden sich vor diesen schreiend heran tobenden Idioten kreuzen – und damit nicht nur die Erde aufreißen, sondern denen auch zeigen, was ansonsten passieren würde. „Klar, nii-san.“   Diesmal kam die Attacke nicht nur zum Stocken, als die vordersten Angreifer es gerade noch schafften vor den metertiefen Scharten in der Grasnarbe zu stoppen. Diesmal hatten auch die weiter hinten Laufenden die Menge an Youki erkannt, die da herangerast war und sie sicher bewusst verfehlt hatte. „Das ist ein Daiyoukai,“ sagte einer. „Aber das muss dann der Sohn sein, Sesshoumaru. Nur, wer ist der andere?“ „Der Bastardsohn des Taishou,“ gab einer zu. „Ich hörte allerdings, der ziehe allein mit Menschen durch die Lande.“ „Ja, genauso, wie Kaito hörte, der Taishou sei tot, oder?“ gab ein Dritter zu bedenken. „Der Hundefürst sah mir noch recht lebendig aus. Und Sesshoumaru, ach du je…“ Der Unterführer versuchte die Kontrolle zurück zu gewinnen. „Ihr kennt alle den Befehl. Der Herr kämpft und besiegt den Taishou, wir nehmen die Kleinen da….“ Er musste allerdings feststellen, dass die gewöhnlich so tapferen Wölfe keine Miene machten sich noch einmal diesen Energieangriffen auszusetzen, ja, die ersten begannen, sich rückwärts in das Tal des kleinen Flusses zurückzuziehen. Um nicht vollständig die Befehlsgewalt zu verlieren – und sich damit die Chance zu erhalten, Kaitos Nachfolger im Rudel zu werden – sagte er: „Strategischer Rückzug.“ Nur das war, es jawohl. Sie würden sich doch nicht von zwei daher gelaufenen Welpen einschüchtern lassen.   „Na also, sie werden vernünftig.“ Inu Yasha atmete durch. Da er den Ausdruck im gewöhnlich so regungslosen Gesicht seines Halbbruders entdeckte, fuhr er auf: „He, ich zumindest neige nicht zum Massenmord. Naja, wenn es nicht sein muss.“ Viel hilft viel, hatte er mal gehört, dachte Sesshoumaru, beschloss dann jedoch sein Glück erneut zu versuchen und diesem Sturkopf Taktik beizubringen. Dann konnte er Vater gegenüber glaubhaft beschwören er habe es versucht. Und chichi-ue erkannte, wie leider auch Mutter, jede Lüge. „Sie sollen im Tal bleiben, du Narr, damit Tora und der Heerbann sie bewachen.“ „Äh, ja, stimmt. Und, hast du einen Plan? Hier wie die Idioten rumzustehen …“ Darüber hatten sie doch am Anfang dieser Minuten gesprochen! Das war ein mühsames Leben als großer Bruder! In diesem Moment wusste er, warum er das vermieden hatte. Einer der Gründe.. „Dein Kaze no kizu hat bereits die linke Seite des Berges beschädigt. Ein weiteres sollte einen Bergrutsch verursachen.“ „Oh, klar, Und du machst das auf der rechten Seite. Stimmt, dann ist das Tal erst einmal dicht und es ist deutlich schwerer für sie herauszukommen.“ Ohne weiter nachzudenken jagte Inu Yasha erneut eine Windnarbe Richtung Tsubara, was prompt dazu führte, dass auch die Nachzügler des Heeres schnell wurden, ehe der Berghang über sie rutschen konnte. Sesshoumaru beobachtete dies und beschloss denen zu zeigen, wie er darauf reagierte, wurde er als „Kleiner“ bezeichnet, auch und gerade im Vergleich mit einem Halbblut. So lud er Bakusaiga mit seinem Youki auf. Die Klinge leuchtete grün auf, gleißend hell. Der jüngere Halbbruder spürte es und fuhr herum, noch immer Tessaiga in der Hand. „Bist du irre? Du kannst doch nicht die volle Youkiwelle hier einsetzen! Ich weiß, dass du damit die tausend Youkai vernichtet hast, die damals dieser Byakuya beschworen hat……“ Und ihm war bewusst, dass das locker zehn Mal stärker als seine Windnarbe war. Schön, ohne das wäre wohl auch der Kampf gegen Magatsushi nicht gewonnen worden und alles, aber …   Der Herr der Hunde wandte nicht den Kopf, sicher, dass seine Söhne diese Sache regeln würden. Dazu hatte er doch in der letzten Zeit einiges Vertrauen in ihre Kampffähigkeiten sammeln können. Wichtiger war jetzt Kaito, der wohlweislich einige Schritte von ihm entfernt stehen blieb. Schade um die schöne Landschaft, dachte er noch. Auch dafür würde er diesen Wolf bezahlen lassen. Immerhin bewies sein ehemaliger Unterführer mit dieser Duellherausforderung Mut, jedoch keinerlei Verstand. Die Logik, die ihm schon immer gefehlt hatte … Oder glaubte Kaito etwa, er selbst sei schwach geworden, alt – und dieser wiederum viel stärker? Er sollte nicht leichtfertig werden. Seine Energie flammte auf, verzerrte das nur scheinbar menschliche Gesicht. Youkiwirbel bildeten sich, ließen auch den Rest des Körpers verschwimmen, ehe ein wahrlich riesiger, weißer Hund auf der Wiese stand, um dessen Oberkörper sich dick und dicht Fell bauschte, Hals und Schultern damit schützend. Und er stellte fest, dass der Wolf in der Tat kein Narr war. Um nicht in der Sekunde der Verwandlung angreifbar zu sein, hatte dieser ebenfalls bereits seine wahre Gestalt angenommen, einen großen,dunkelgrauen Wolf mit leuchtend roten Augen, Fast seine Größe, dachte der Taishou. Da die Größe auch die Energie zeigte, besagte das durchaus etwas. Leider auch, dass Kaito in der Tat zugelegt hatte. Nun gut. Er würde nicht leichtsinnig sein. Sich auf dieses Duell zu konzentrieren würde einfacher sein, da er seine Jungs im Rücken wusste, ein leichtes Grollen gehört und gespürt hatte. Sie hatten die Sache im Griff. Und sie arbeiteten zusammen. Diese gemeinsame Reise hatte durchaus etwas gebracht. Nun allerdings sollte er seine Aufmerksamkeit auf den Gegner lenken.   Kaito musterte den großen, weißen Hund mit den glühenden, roten, Augen. Nun ja, der Taishou war noch immer ein Daiyoukai, der es sich sogar jetzt leistete, dass sein Youki Steine und Grassoden im Umkreis um ihn auffliegen ließ. Er selbst hielt sich mit solcher Machtdemonstration aus zweierlei Gründen zurück. Zum Einen würde das dem Hund nur zeigen, wie viel mächtiger er selbst geworden war, zum Anderen war solche Angeberei reine Energieverschwendung. Und die würde er sich garantiert nicht leisten. Nahm der Taishou das Duell noch immer nicht ernst, zumindest nicht so sehr wie er es sollte? Er war fast ebenso groß, schlanker, schneller, geschmeidiger. Und er würde gewinnen. Zuviel stand auf dem Spiel.   Hund und Wolf duckten sich etwas auf die Vorderpfoten ab, um die verletzliche Kehle zu schützen. Dann machte Kaito weiten, wenngleich tiefen, Sprung, schnappte unverzüglich nach dem rechten Vorderlauf des Hundefürsten. Hatte er den verletzt, würde es einfacher. Der Taishou schaffte gerade noch einen Sprung nach links und fuhr prompt herum um sein Gebiss in die Flanke des Wolfs zu schlagen, der sich noch rechtzeitig auf der Richtung der Attacke winden konnte. Kaito war in der Tat stärker und besser geworden, dachte er noch, als der Wolfsyoukai bereits wieder auf ihn zuschoss, in der deutlichen Ansicht die rechte Schulter zu erreichen, allerdings in dem dichten Fell hängen blieb. Als der dunkelgraue Wolf zurück wich, spuckte er demonstrativ verächtlich ein dickes Büschel Haare aus, mit ein wenig Blut daran. Kaito wusste nur zu gut, dass der Kampf noch nicht vorbei war, aber er hatte den Taishou gezwungen als erste Blut zu zeigen – auch, wenn solch ein Kratzer natürlich nichts besagte. Mit dennoch Siegesgewissheit griff er erneut an, fand nun seine Schulter attackiert. Die Gegner verbissen sich ineinander, nur um sich freizugeben, erneut anzugreifen. Bekrallte Pfoten griffen ebenso an, wie buschige Schwänze in Richtung der Augen gedroschen wurden, Staub und Grassoden wirbelten unbeachtet durch die Luft, wenn riesige Pfoten abbremsten und beschleunigten, Bäume knickten unter dem Abprall der gewaltigen Körper wie Streichhölzer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)