Behind the cold von TheOnlyOne (Es ist leichter mich zu hassen, als mich zu lieben...) ================================================================================ Kapitel 33: Thirtytwo --------------------- Thirtytwo     Das warme Wasser prasselte unaufhörlich auf ihn ein. Eigentlich war Sasuke schon längst fertig mit duschen, doch er verweilte noch einen Augenblick in der wohligen Wärme. Er schloss seine Augen und lehnte seine Stirn gegen die kühlen Fliesen seiner Dusche. Das Wasser bahnte sich den Weg durch seine Haare, lief seinen Nacken hinab bis zu seinen Füßen. Ein genussvoller Atemzug entglitt ihm, bis er schließlich das Wasser abdrehte und nach seinem Handtuch griff, um es sich um die Hüften zu legen. Er kippte das Fenster seines Badezimmers, damit die überschüssige Feuchtigkeit entweichen konnte und den Spiegel freigab. Es war Weihnachten. Auch wenn ihm selbst nicht viel daran lag, wollte er sich wenigstens für Sakura Mühe geben. Routiniert schäumte er seine untere Gesichtshälfte ein und trug Stück für Stück die kleinen Stoppeln darunter ab. Mit einem Handtuch wischte er die letzten Reste des Rasierschaums ab. Als er seine Haare trocken gerubbelt hatte, sah er noch einmal in den Spiegel. Er würde wohl noch einmal Hand anlegen müssen, so wie nach jedem Friseurbesuch. Zwar waren seine Haare vorne nicht wesentlich kürzer als vorher, doch die hintere Partie machte einfach was sie wollte.   Mit einem Handtuch im Nacken betrat er sein Schlafzimmer. Auf dem Sessel neben seinem Fenster lagen bereits seine Kleider, die er sich zurechtgelegt hatte. Das Handtuch um seine Hüfte fiel zu Boden und er schlüpfte in seine Unterwäsche, bevor er schließlich sein graues Hemd zuknöpfte und es ordentlich in seine schwarze Hose steckte. Mit dem Blick zum Spiegel gerichtet, legte er seine Uhr um sein Handgelenk und richtete schließlich seine Haare. Sasukes Fokus lag nie sonderlich auf seinem Aussehen. Es war offensichtlich, dass er für Außenstehende gutaussehend war. Aber er selbst nahm sich nie so wahr. Er war eben er. Kritisch musterte er sein Erscheinungsbild. Sasuke war zufrieden. Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte sein Zeitmanagement. Er zog sich seine Schuhe an und warf sich seinen Mantel um, bevor er, mit einem Blumenstrauß in seiner Hand, in seinen Wagen stieg und seine Wohnung zurückließ. . . . Widererwartend war Sakuras Wohnung nicht seine erste Anlaufstelle. Etwas Stadtauswärts lag das Anwesen seiner Eltern. Seit dem Telefonat mit seiner Mutter hatte Sasuke lange darüber nachgedacht. Er war sich sicher, dass sie sich einsam fühlte. Schließlich war sein Vater keine allzu emotionale Stütze für seine gefühlvolle Mutter - und wer konnte sie mehr verstehen als Sasuke selbst. Auch wenn ihm solche Dinge nicht lagen, wollte er ihr zumindest eine kleine Freude bereiten. Elegant manövrierte er den Wagen in die großzügige Einfahrt des Anwesens. Durch die großen Fenster erkannte er, dass die Lichter des Tannenbaums bereits brannten. Seine Mundwinkel zuckten, als ihm die bittersüße Erinnerung in den Kopf kam, wie sehr er Weihnachten als Kind eigentlich geliebt hatte, vor allem, weil er Zeit mit seinem Bruder verbringen konnte. So vielbeschäftigt Itachi auch war, aber an Weihnachten war er da. Itachi hatte es sogar geschafft, ihre überaus religiöse Mutter irgendwann davon zu überzeugen, dass Sasuke und er die Mittagsvorstellung des Kinos besuchen durften, als zum Schrein beten zu gehen. So hatte sie immerhin Zeit alles in Ruhe zu richten. Und als die Vorstellung zu Ende war wuchs in Sasuke die Vorfreude. Wenn sie heimkamen, würde ihre Mutter auf sie warten und sie mit warmem Lächeln in das Wohnzimmer führen, wo ein wunderschöner Weihnachtsbaum stand und darunter allerlei Geschenke… Sasukes Miene wurde trüb. Als er sein Gesicht im spiegelnden Glas der Haustüre erkannte, mahnte er sich selbst. Er wollte seiner Mutter Freude schenken und keine weiteren Sorgen bereiten. Er drehte den Schlüssel im Schloss herum und im Hausflur schlug ihm direkt der weihnachtliche Geruch von Clementinen und Zimt entgegen. Nostalgie überkam Sasuke. Intuitiv führte ihn der Weg zur Küche, wo seine Mutter gerade den Deckel des großen Bräters abnahm und einen Löffel in die Soße tauchte. Der genussvolle Ausdruck in ihrem Gesicht ließ vermuten, dass ihre Kreation schmeckte. Mit einem sachten Klopfen gegen den Türrahmen kündigte Sasuke schließlich seine Anwesenheit an. Ein wenig erschrocken zuckte Mikoto zusammen und sah ihren Sohn mit großen Augen an. „Sasuke! Was machst du denn hier?“ Ohne auf seine Antwort zu warten, kam sie auf ihn zu und umarmte ihn. Es war ein komisches Gefühl. Sasuke konnte sich nicht daran erinnern, wann seine Mutter ihn zuletzt so in die Arme geschlossen hatte. Jedoch bestätigte es seine Vermutung – sie fühlte sich einsam, gerade jetzt, ohne ihn und Itachi. Mit warmem Lächeln auf den Lippen ließ sie von ihm ab und strich ihm liebevoll über seine frisch rasierte Wange. „Schön, dass ich dich doch noch sehe, heute.“, flüsterte sie. Mikotos Blick wanderte über seine Schulter hinweg hinter ihn. „Nanu, hast du sie nicht mitgebracht?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Ich bin auf dem Weg zu ihr.“ „Aber was machst du dann hier?“, tadelte Mikoto ihn liebevoll. Sasuke atmete tief ein als sich die Hände seiner Mutter auf seine Oberarme legten. „Ich wollte dir frohe Weihnachten wünschen.“, erklärte er und hielt ihr schließlich den Blumenstrauß hin, den er am Morgen beim Floristen hatte binden lassen. „Frohe Weihnachten Mutter.“ Mikotos Augen wurden groß, als sie den großen Blumenstrauß annahm und versuchte jedes Detail davon aufzunehmen. Sasuke erkannte die glasige Wasserschicht, die sich auf ihren Augen gebildet hatte. Mikoto leckte sich über die Lippen und versuchte Haltung zu bewahren. Dankbar sah sie zu ihrem Sohn rauf. „Frohe Weihnachten mein Schatz.“ . . . Die emotionale Reaktion seiner Mutter ließ Sasuke etwas aufgewühlt zurück. Doch jetzt, wo er im Auto saß und Sakuras Wohnung immer näherkam, wurde auch sie immer präsenter in seinem Kopf. Was mochte ihn wohl erwarten? Ein kleiner Teil in ihm empfand durchaus Neugier, aber hauptsächlich war er einfach froh den Abend mit ihr zu verbringen. In Sakuras Nähe war alles so leicht. Sie gab ihm das nie das Gefühl irgendwelche unausgesprochenen Erwartungen erfüllen zu müssen. Er konnte einfach sein wer er war. Manchmal schweigsam, manchmal redselig und manchmal brauchte er einfach seinen Raum und Sakura gab ihm genau das. Die Leichtigkeit ihrer bisherigen Beziehung ließ Sasuke nur mutmaßen, wie sie beim Sex harmonieren würden. Es war der einzige Gedanke, der ihn mit Scham erfüllte. Er versuchte wirklich sich um Sakuras Willen zusammenzunehmen, aber ihre Nähe, ihre Wärme, ihr Duft und ihr Körper waren für ihn ein Aphrodisiakum. Egal wie unschuldig ihre Berührungen auch waren, mittlerweile forderte ihn selbst die simpelste Geste. Mühsam versuchte er dann das schmerzliche Pochen seines Schrittes zu unterdrücken. Bisher hatte er es geschafft diese Seite vor Sakura zu verbergen, doch er war sich sicher, dass sie eine Vorahnung hatte. Seit ihrem Kennenlernen hatte sie ihn bereits durchschaut, dann würde eine Erektion, die er zu verbergen versuchte, kein Problem darstellen. Ob Sakura ähnlich empfand? Es war eine Frage, die ihn in den letzten Tagen häufiger beschäftigt hatte. Immer wieder gab es zwischen ihnen Situationen, die anders verlaufen wären, hätte Sasuke nicht die Reißleine gezogen. Jede Annäherung ließ Sakura bereitwillig zu. Auf dem Parkplatz bei Sakuras Wohnung angekommen, warf Sasuke die leidigen Gedanken beiseite. Er sah zum ersten Stock des Gebäudes und erkannte auf der rechten Seite des großen Mietshauses ein gedämpftes Licht. Sie schien wohl schon in der Küche zu stehen. Noch einmal zupfte er an einzelnen Haarsträhnen, um das Chaos der hinteren Haarpartie wenigstens ein bisschen zu bändigen. Er atmete tief ein, griff schließlich nach seiner Sporttasche und klingelte. Es vergingen nur wenige Sekunden als das erlösende Summen ertönte.     Sakura ließ die Tür zur Wohnung einen Spalt offen und ging zurück in die Küche, wo sie bereits die ersten Vorbereitungen getroffen hatte. Eine große Platte mit zwei kleinen weißen Porzellanschälchen gefüllt mit Wasabi und Sojasoße wartete darauf gefüllt zu werden. Ein sachtes Klopfen ertönte, als Sakura gerade das Essen aus dem Kühlschrank nahm. „Komm rein, es ist offen!“ Im linken Augenwinkel erkannte sie Sasuke, wie er seine Tasche abstellte und sich umsah, bis er sie schließlich entdeckte. Hatte er die Haare geschnitten? Verlegen wich sie für einen kurzen Moment seinem starren Blick aus und schob sich eine lose Haarsträhne ihrer Frisur zurück. Sakura hatte wenigstens versucht sich festlich zu kleiden und vielleicht sogar ein bisschen sexy?! War ein schwarzes, enganliegendes Stoffkleid mit Rollkragen, das knapp über ihren Knien abschloss denn sexy? – Sakura hatte keine Ahnung. Aber als sie sich vor einer Stunde fertig gemacht hatte, gefiel ihr was sie sah. Doch jetzt, da sie Sasuke sah, wie immer selbstsicher, elegant in schwarzer Hose und grauem Hemd, dazu noch seine neue Frisur, die ihm unfassbar gut stand, ließ Sakuras Zufriedenheit wanken. Seine Miene verriet wieder einmal wenig über seine Empfindungen und Gedanken aber als er näher kam erkannte auch Sakura sein sanftes Lächeln. Sasukes Lächeln war selten und darum umso schöner und wertvoller. Es verlieh seiner Anmut noch mehr Anziehung und ließ Sakuras Herz unweigerlich höherschlagen. Wie weggeblasen waren ihre Zweifel als er direkt vor ihr stand und seine Hände auf ihre Hüfte legte. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich unter seiner Berührung auf ihrer Haut aus. „Hi.“, hauchte sie. Sasukes verschmitztes Lächeln wurde breiter. Er lehnte sich zu ihr runter und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Lippen. „Hey.“, entgegnete er fast tonlos. Für einen kurzen Augenblick konnte sie beobachten, wie seine schwarzen Augen sie musterten. Anhand seines Gesichtsausdrucks, der zwar nur wenig preisgab, hatte Sakura trotzdem das Gefühl, das Sasuke gefiel was er sah. Er ließ eine seiner Hände auf ihrer Hüfte und wandte sich der Küchentheke zu. „Was machst du da?“ Sakura folgte seinem Blick zu der großen Schieferplatte mit den Porzellanschälchen. „Eeh, also ich dachte mir, Naruto hat mal erzählt, dass du Onigiri ziemlich gerne magst.“ Sasuke sah verwundert zu ihr rüber. „Es gibt Onigiri?“ Das leichte glitzern in seinen Augen bestätigte Narutos Behauptung und Sakura lachte. „Nein, das erschien mir irgendwie unpassend für heute. Ich habe uns bei meinem Lieblingsrestaurant Sushi bestellt. Immerhin sind es doch fast dieselben Bestandteile, oder nicht?!... Ich hoffe du magst Sushi.“ Sasukes Miene veränderte sich kaum. Nur seine Augen verengten sich für einen winzigen Moment. Sein Gesicht kam ihrem näher und Sakura spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Ich liebe Sushi.“ Ein nervöses Lachen entkam Sakura. Ein eigenartiger Ausdruck lag über Sasukes Gesicht. „Ok gut, eh…wie wär‘s, bring doch schon mal deine Sachen in mein Zimmer und ich mache uns das Essen fertig?“ Sasuke richtete sich auf und zuckte unvermittelt mit den Schultern, bevor er kehrt machte und aus Sakuras Sichtfeld verschwand. Etwas zittrig atmete sie aus. Was war denn heute nur mit ihr los? Sonst ließ sie sich auch nicht so leicht aus der Fassung bringen. Aber sie litt wohl mittlerweile an Sinnesüberreizung. Alles an ihm, sein Erscheinungsbild, seine Art mit ihr zu reden, sie zu berühren, das alles waren Dinge, die ihr mit jedem Mal schwerer fielen zu ertragen. Nicht etwa aus Ekel, sondern aus Verlangen. Und aus irgendeinem Grund hatte Sakura das Gefühl, dass sie nachgeben würde. Nicht weil er sie dazu drängte. Sasuke hatte in den vergangenen Wochen sehr viel Geduld und Zurückhaltung bewiesen. Sie wollte mit ihm schlafen. Seine Nähe noch unmittelbarer spüren. Nur bisher hatte sich keine Gelegenheit gegeben, in der sie es ihm hätte offen mitteilen können. Sakura schluckte schwer. Hölzern transportierte sie die Maki und Nigiri mit den Essstäbchen auf die Schieferplatte. Sie atmete tief ein. Ihr Herzschlag beruhigte sich langsam. Sakura besah sich noch einmal das angerichtete Essen auf der Küchentheke und ging im Kopf ihr geplantes Menü durch. „Ah stimmt ja…“, fiel es ihr wieder ein. Sie ging zum Kühlschrank und öffnete schließlich die Flasche Weißwein die darin stand. In dem Moment trat auch Sasuke wieder in ihr Blickfeld. Er besah sich den Weihnachtsbaum, der in der linken Ecke des Wohnzimmers stand und prächtig in gold und weiß funkelte. Sakura nahm unterdessen zwei Weingläser aus einem der Hängeschränke und schenkte die cremefarbene Flüssigkeit ein. Mit beiden Gläsern in der Hand ging sie zu Sasuke und reichte ihm eins. Er erwiderte ihre Geste und sah sie undurchdringlich mit seinen Augen an. Wieder schlich sich eine sanfte Röte in Sakuras Gesicht. „Frohe Weihnachten, Sasuke.“, sagte sie und hielt ihr Glas hin. „Frohe Weihnachten.“, gab er zurück und stieß mit ihr an, bevor er sie erneut küsste. Für einen kurzen Moment brachte er sogar seine Zunge ins Spiel. Trotzdem mit einem abschließenden, sanften Kuss verschloss er ihre Lippen und widmete sich anschließend dem Weinglas in seiner Hand. „Das Essen ist fertig.“, sagte Sakura und deutete auf die Küchentheke, welche den offenen Raum zwischen Küche und Wohnzimmer trennte. „Möchtest du vorm Fernseher essen oder in der Küche?“ Sasuke überlegte kurz und sah schließlich zu dem gläsernen Sofatisch in der Mitte des Wohnzimmers. Sakura nahm ihm schließlich das Weinglas ab und stellte es bereits auf den Tisch. „Setz dich.“, sagte Sakura und griff nach der Sushi Platte.   Als endlich alles perfekt auf dem Tisch drapiert war, nahm Sakura die Wolldecke, welche auf dem anderen Sofa lag und setzte sich zu Sasuke, der bereits einladend seine Arme ausgebreitet hatte und um sie legte, als sie sich endlich zu ihm setzte. „Was willst du kucken?“, fragte sie und schaltete den Fernseher ein. „Keine Ahnung, such aus was dir gefällt.“ „Hm.“, Sakura überlegte als sie auf die Vorauswahl des Streamingdienstes sah - nur kitschige Weihnachts-Liebesfilme. Das war ganz eindeutig Inos Auswahl. Sakura mochte zwar durchaus ein paar zeitlose Weihnachtsklassiker, aber das war nun wirklich zu viel des Guten. „Weißt du was, was hältst du davon wenn wir zufällig auswählen.“ „Hn.“, bestätigte Sasuke kurz. „Ok.“ Sakura wählte die zufällige Wiedergabe aus und ließ den Algorithmus entscheiden. Nur kurz wurde der Titel eingeblendet. Es war nichts womit Sakura etwas anfangen konnte. Ohne weitere Vorahnung nahmen beide ihr Weinglas genehmigten sich einen großzügigen Schluck und begannen das Sushi zu essen. Der Film war zu Beginn recht unspektakulär. Es ging um meinen jungen, erfolgreichen Multimilliardär, welcher auf eine unsichere junge Frau traf, die sein Interesse weckte. Nicht Sakuras Fall. Sie konnte es dennoch nicht vermeiden hin und wieder zu schmunzeln. Das Verhalten der Protagonisten erinnerte wies durchaus gewisse Parallelen auf. „Was?“, fragte Sasuke sie argwöhnisch als er ihr Lachen erkannte. „Nichts…ich musste gerade an etwas denken.“, tat Sakura sein Interesse ab und leerte ihr Weinglas. Sakura wusste nicht, ob es an dem Film oder an dem Wein lag, aber eine eigenartige Anspannung erfüllte den Raum. Sie war sich nicht sicher, ob es die zweideutige Szene des Films war oder Sasukes Berührungen. Seine Finger strichen, scheinbar unbewusst, federleicht über ihren Oberschenkel – gefährlich nahe an der Innenseite. Sakura schluckte. Sie suchte nach einer Ablenkung und sah zu dem restlichen Sushi, dass noch auf der Platte übriggeblieben war. Kurz überlegte sie und nahm sich noch eins. „Ich schlafe nicht mit Frauen. Ich ficke…und zwar hart.“ Sakuras Augen weiteten sich als der letzte Satz über den Fernseher flimmerte und verschluckte sich prompt an dem Maki. Was zur Hölle-?! Erschrocken wich Sasuke ein Stück von ihr weg als sie sich hustend auf die Brust schlug. „Alles in Ordnung?“, fragte er verwundert. Röchelnd sah Sakura zu ihm hoch. „Alles gut, ich war nur…der Satz hat mich ein bisschen aus dem Konzept gebracht.“ Sakura nahm einen großzügigen Schluck aus ihrem Weinglas, um die Reste des Essens und den Hustenreiz runterzuspülen. Sasuke sah sie amüsiert an. „Ist das so?“ Sakura nickte verlegen. „Kennst du den Film?“ „Nein.“, gab er ehrlich zu, doch das Schmunzeln auf seinen Lippen blieb. Sakura atmete nochmal tief ein und mahnte sich um Ruhe. Himmel Herr Gott sie waren beide erwachsen und hatten ihre Erfahrungen gemacht. Da sollte ein Erotik-Liebes-Drama nicht weiter ins Gewicht fallen. Dennoch, die Situation triefte vor Ironie. Da saßen sie nun. Eine Frau und ein Mann. Kaum ein paar Wochen liiert und jeder der beiden war nur allzu bereit den nächsten Schritt zu gehen. Das Schicksal verhöhnte sie regelrecht mit diesem Film.   Mit dem Fortschreiten der Handlung hatte Sakura zunehmend das Gefühl, dass sich die Stimmung des Films auch über sie legte. Es gab viele Szenen, die ihr Gehirn stimulierten. In ihrem Kopf spielte sich mittlerweile ihr ganz persönlicher Film ab und es rief erneut das wachsende Verlangen nach ihm in Erinnerung. Die Hauptdarstellerin erschien gerade in der Firma des Milliardärs, um Passagen innerhalb des vorgeschlagenen Vertrages zu verhandeln. Sakura schloss die Augen und presste ihren Rücken näher an Sasukes Brust, der daraufhin seinen Arm enger um sie legte. Wie konnte er dabei nur so ruhig bleiben? Sakura fokussierte ihren Atem und die Konversation des Filmes rückte in den Hintergrund. Sie spürte Sasukes Herzschlag, der ruhig an ihrem Schulterblatt pulsierte. Ebenso spürte sie seinen flachen Bauch, der sich gleichmäßig mit der Atembewegung seines Brustkorbs hob und senkte. Seine Hände ruhten entspannt um ihre Mitte. Sakuras Gedanken blieben bei seinem Oberkörper. Schon oft hatte sie ihn ohne Kleidung sehen dürfen. Auch berührt hatte sie ihn schon. Aber erst seit kurzem waren diese Berührung privater Natur und doch hatte sie das Verlangen ihn anders zu berühren. Zu sehen, wie er sich fallen ließ. Wie ihre Fingerspitzen seine Haut entlang glitten und er unter Verlangen seinen Mund leicht öffnete, während ihm ein tonloses Stöhnen entkam. Sakuras Herzschlag beschleunigte sich bei dieser Vorstellung. Ja sie wollte es – sie wollte mit ihm schlafen… „Ich möchte dich am liebsten ficken, bis du nicht mehr stehen kannst!“, ertönte es vom Fernseher und holte Sakura aus sinnlichen Gedanken. …JETZT! „Okay das reicht.“, sagte Sakura. Perplex musterte Sasuke Sakura, die sich ebenso abrupt von dem Sofa erhoben hatte, wie sie den Fernseher ausgeschaltet hatte. „Alles in Ordnung?“, fragte Sasuke irritiert. Sakura schüttelte kaum merklich den Kopf, eher um sich von unnötigem Gedankengut zu befreien und seufzte. Ohne auf Sasukes Frage einzugehen, hielt sie ihre Hand entgegen und forderte ihn aufzustehen. Als er ihr endlich gegenüberstand, glitten ihre Hände glitten seinen Hals entlang und hielt seinen Nacken fest. Sanft zog sie sein Gesicht zu sich, um ihn schlussendlich zu küssen. Sasuke wollte zurückweichen als er den Kuss erwidert hatte, aber Sakura machte mit ihrer Körpersprache deutlich, dass es dieses Mal nicht ausreichen würde. Sie verstärkte den Griff um seinen Nacken und drängte ihre Lippen fordernder an seine. Gierig öffnete sie ihren Mund, um seine Zunge mit ihrer zu streicheln, um buchstäblich einen Vorgeschmack auf das, was bevorstand, zu bekommen. Sasukes Hände glitten langsam unter Sakuras Armen an ihrer Hüfte vorbei. An ihrem Steißbein angekommen, zog Sasuke sie schließlich näher an sich heran. Von seiner offensichtlichen Zustimmung beflügelt nahm Sakura ihren Mut zusammen. Ihr Atem ging schwer als sie schließlich den Kuss zwischen Ihnen beendete. Wortlos sah sie Sasuke an. Sein Blick war intensiv. Sie hatte das Gefühl, würde sie ihn noch länger ansah, würde sie darin ertrinken. Sachte nahm sie seine Hand und führte ihn schließlich ins Schlafzimmer.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)