Behind the cold von TheOnlyOne (Es ist leichter mich zu hassen, als mich zu lieben...) ================================================================================ Kapitel 27: Twentysix --------------------- Twentysix     Sasuke strich Sakura eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr als er sein Gesicht schließlich von ihrem entfernte. Sein Herz hämmerte immer noch gegen seinen Brustkorb. Sakura sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Hatte er sie gerade ernsthaft geküsst? Zittrig sanken ihre Hände in den Schoß als seine Worte erneut in ihrem Gedächtnis aufflammten. „Wegen dir…“ „Ehrlich, du machst mich wahnsinnig“ Bedeutete das etwa, dass er genau wie sie empfand? Hatten sie sich wirklich, nach allem, ineinander verliebt? Sakura schwirrte der Kopf. Es war so viel, was sie in diesem Moment verarbeiten musste, sodass Karins Taten beinahe in den Hintergrund rückten. Was sollte sie jetzt tun – oder sagen? „Sasuke…“, entkam es ihr schließlich. Sasukes intensiver Blick war seither ungebrochen. „Alles in Ordnung?“ „Ehrlich gesagt-.“, begann sie und hielt sich die Stirn. „-ja.“ Sasukes Schultern sanken entspannend herab. „Du hast mich geküsst…“, murmelte Sakura nachdenklich. „Was bedeutet das? ...“ Sasukes Zunge leckte noch einmal über seine Lippen. Noch immer klebte der Geschmack ihrer Lippen darauf. Es war wie ein Rausch, der ihn zu überfluten drohte. „Es bedeutet, dass ich sehr viel für dich empfinde.“, gestand Sasuke schließlich leise. Noch immer war sein intensiver Blick nicht eine Sekunde von Sakura gewichen. Sie schluckte schwer. „Das bedeutet…du hasst mich gar nicht?“ Sasuke schmunzelte. „Nein, ich hasse dich nicht.“ „Also das letztens, bei dir Zuhause-?“ Sasuke senkte seinen Blick. „An dem Tag ist es mir klar geworden.“ Sakura öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch als sie nochmal über Sasukes Worte nachdachte, schloss sie ihn wieder. Keine Abweisungen, keine Beleidigungen. Er beantwortete jede Frage mit klaren, deutlichen Worten. Die Bedeutung dahinter – gewaltig. Sasuke hatte Gefühle für sie. „Und wie denkst du darüber?“, hakte Sasuke schließlich nach. Was sollte sie ihm sagen? Im ersten Moment war Sakura erschlagen. Diese ganze Situation, der Abend, alles. Sakura legte ihre Hand auf ihre Brust. Sie spürte ihr Herz, das schnell und kräftig in ihrer Brust schlug. Sie dachte noch einmal an den Tag, als ihr bewusst wurde, dass auch sie Gefühle für Sasuke hatte. Das Gespräch mit Ino… „Ach Ino, wieso er?“, schluchzte sie. „Naja wer weiß, vielleicht hat eure Chemie doch mehr gestimmt als am Anfang angenommen…“ […] „Und jetzt?“, fragte Ino leise. „Keine Ahnung…ich meine, was soll ich da machen? Er ist mit Karin zusammen.“ Sakura lehnte ihren Kopf an Inos Schulter. „Aber selbst wenn, Ino, das würde voraussetzen, dass er das gleiche empfindet wie ich…“ Sakura atmete noch einmal tief ein und sammelte ihren Mut. Denn was hatte sie zu verlieren? Sasuke hatte ihr bereits seine Gefühle gestanden. Ihre Augen richteten sich auf den schönen Uchiha und ein unsicheres Lächeln machte sich schmerzhaft auf ihrem Gesicht breit. „Wie ich darüber denke… naja, du hast eine scheiß Art deine Gefühle zu zeigen!“, kicherte sie. Ihre Hand wanderte schließlich zaghaft zu seiner. Sasukes Augen wurden groß, als er bemerkte wie sich ihre zierlichen Finger zwischen seine schoben. „Ich war wohl wirklich ein narzisstisches Arschloch.“, räumte er ein. „Ja, du warst eins…“, flüsterte Sakura, ehe sie sich zu ihm rüber lehnte und seinen Kuss von vorhin erwiderte. Sasuke legte seine Arme um Sakura und zog sie näher an sich heran. Ihr Körper so nah an seinem fühlte sich unfassbar gut an. Ihre Körperwärme strahlte so viel Geborgenheit aus und Sasuke hatte zum ersten Mal seit Ewigkeiten das Gefühl, sich vollständig fallen zu lassen. Ihre Hände legten sich um seinen Hals und ihre Fingerspitzen spielten mit den feinen Haarsträhnen in seinem Nacken. Gerade als beide den Kuss vertiefen wollten, drehte sich der Schlüssel zur Wohnungstür um und Inos Stimme schallte durch die Wohnung. „Sakura?“ Erschrocken ließ Sakura von ihrem Gegenüber ab und sah zur Badezimmertür. „Sakura, bist du da?“, ertönte es erneut. Sakura sah noch einmal entschuldigend zu Sasuke, strich aufgeregt ihren Rock glatt und eilte augenblicklich zur Tür. „Ja Moment.“ Sakura öffnete die Badezimmertür und stolperte in den Flur. „Ah da bist du ja, ich hab mir Sor-gen ge-macht.“, erklärte Ino und kam ins Stocken als sie Sakuras Gesicht erblickte. „Was ist passiert? Wer war das? – Sasuke?“ Unsicher strich sich Sakura eine Haarsträhne hinters Ohr und schüttelte den Kopf. „Nein, Ino alles gut.“ „Gut?! Du bist zusammengeschlagen worden und du erzählst mir alles ist gut?!!!“ Bevor Ino sich weiter in Rage reden konnte, tauchte auch schon Sasuke hinter Sakura auf. „Es war Karin.“, äußerte er sich und unterbrach Inos Fragen-Bombardement. Inos Augen weiteten sich. „Karin?! Ernsthaft!“ Sakura seufzte. Sie kam wohl nicht umhin zu erzählen, was sich zwischen ihr und Karin abgespielt hatte. „Ja, als ich und Sasuke von der Tanzfläche runter sind, ist sie mir auf die Toilette gefolgt“, begann sie zu erklären. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr viel, außer, dass mein Kopf irgendwann gegen die Toilettenwand geschlagen wurde und dass sie mir mit irgendwas meinen Zopf abgeschnitten hat…“ Ino sah ihre beste Freundin besorgt an. „Ach Sakura, du Arme“, sagte sie und strich Sakura zart über den Rücken. „Danke-“, sagte sie nun Sasuke zugewandt. „dass du nach ihr gesehen hast!“ Sasuke nickte Ino nur stumm zu. „Wie bist du eigentlich nach Hause gekommen?“, fragte Sakura Ino zugewandt. „Achso, Sasuke hatte mir Bescheid gegeben, dass er dich nach Hause begleitet, also habe ich Sai angerufen und ihn gebeten mich und Hinata nach Hause zu bringen. Ich wollte eigentlich bei Sai übernachten, aber das mit dir hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Deshalb haben wir hier nochmal Halt gemacht, damit ich nach dir sehen kann. Er wartet unten im Auto.“ „Danke Ino.“, bestätigte ihr Sakura lächelnd. „Es ist alles in Ordnung. Du kannst ruhig bei Sai übernachten.“ „Sicher?“ „Sicher.“, bestätigte Sakura nickend. „Okay, schön.“ Ino nahm Sakura sanft in ihre Arme. „Über Karin reden wir noch!“, drohte sie. Sakura lächelte. „Versprochen!“ „Na gut. Dann gute Nacht euch beiden.“, sagte Ino und warf Sakura ein vielsagendes Lächeln zu als sie hinter der Wohnungstür verschwand. Sasuke indes hatte einen Blick auf sein Handy geworfen. 03:56 Uhr Die Nacht war lang geworden und langsam machten sich die Geschehnisse des Abends bemerkbar. Er sah zu Sakura und bemerkte, dass sie ihn hoffnungsvoll ansah. Seine Mundwinkel hoben sich zufrieden als er auf sie zuschritt und seine Arme um ihre Taille legte. „Ich denke ich sollte auch den Nach-Hause-Weg antreten. Kommst du zurecht?“ Du möchtest nach Hause?“ Sakuras Miene wirkte enttäuscht. „Hn?“ „Naja, ich hatte gehofft, dass du für den Rest der Nacht bei mir bleibst.“, gestand sie vorsichtig. Sasuke sah sie für einen Moment an. Eigentlich wollte er ihr Freiraum geben. Sie sollte nicht das Gefühl haben, dass er das alles sagte, weil er sie wie einen seiner zahlreichen One-Night-Stands behandelte. Sakura war besonders. Sie war ihm wichtig. Sasuke dachte noch einmal über ihre Bitte nach und ließ die Jacke in seiner Hand schließlich sinken. „Okay!“, erklärte er einsilbig. . . . Sasuke strich über das kühle Baumwollbettlaken von Sakuras Bett. Es weckte Erinnerungen an eine Nacht, die wohl alles ins Rollen gebracht hatte. Hinter ihm hörte er bereits, dass Sakura wieder ins Zimmer gekommen war. Sie hatte ihre Schlafsachen bereits angezogen. „Ich war noch kurz bei Ino im Zimmer“, erklärte sie und hielt Sasuke Sachen zum Anziehen hin. „Was ist das?“, fragte er misstrauisch. „Ist nicht optimal, ich weiß. Aber Ino hat immer was für Sai zum Anziehen hier. Ich dachte mir zum Schlafen sind eine Jogginghose und ein Shirt immer noch bequemer als Jeans und Hemd. Die Größe sollte denke ich passen.“ Sasuke sah noch einmal mit widerstrebendem Ausdruck zu den Kleidungsstücken in Sakuras Hand. Er mochte nicht die Sachen eines anderen anziehen, aber Sakura hatte Recht. Jeans und Hemd waren unbequem. Und ihr jetzt zu eröffnen, dass er meist nur in Unterwäsche oder nackt schlief erschien ihm unpassend. Dankbar nahm er schließlich die Sachen an. Trotzdem ließ sich Sasuke den Spaß nicht nehmen Sakura zumindest ein wenig in Verlegenheit zu bringen. Er legte die Sachen auf dem Schreibtisch ab und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Sakura konnte nicht vermeiden ihn anzustarren. Natürlich hatte sie seinen Körper schon gesehen. Aber die berufliche Perspektive unterschied sich deutlich von dem, was sie jetzt vor sich sah. Eindringlich musterte sie seinen Oberkörper. Das spärliche Licht ihrer Nachtleuchte warf feine Schatten auf seine definierte Muskulatur. Sakura schluckte. Vor ihr stand ein unbestreitbar attraktiver Mann. Ein Schmunzeln huschte über Sasukes Lippen als er bemerkte wie Sakura ihn ansah. Eigentlich war er diese Reaktion gewohnt. Aber zum ersten Mal genoss er ehrlich, dass eine Frau sein Erscheinungsbild zu mögen schien. Sakura hatte ein gutes Auge für Größen. Sais Kleidung saß perfekt. Sasuke legte sich schließlich zu Sakura ins Bett und ließ sich in das weiche Kissen und die Matratze sinken. Nach dem gesamten Abend fiel nun auch die letzte Anspannung von ihm. Er lehnte sich zu Sakura und strich ihr eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was für ein Abend.“, seufzte Sakura. Auch sie war müde. Trotzdem, ihr Kopf versuchte noch immer die Gesamtheit aller Eindrücke zu erfassen. „Was wirst du wegen Karin tun?“ Sakura strich noch einmal durch ihr Haar. Viel zu schnell verebbte der Wasserfall aus einzelnen Haarsträhnen zwischen ihren Fingern. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht…“ „Du weißt, dass du sie wegen Körperverletzung anzeigen könntest.“ „Ja schon klar, aber es ist kompliziert. Ich meine, sie ist immer noch eine Arbeitskollegin und das könnte enorme Folgen für sie bedeuten wenn ich das tue…“, noch einmal seufzte Sakura. „Was denkst du darüber? Ich meine, du hast ihr trotz allem immer sehr nahegestanden und kannst sie vielleicht besser einschätzen als ich.“ Sasuke ließ sich zurück ins Kissen fallen und starrte zur Decke. „Karin ist zu weit gegangen. Ich habe ihre Eifersucht und ihre Gewaltbereitschaft definitiv unterschätzt.“, erklärte Sasuke. „War sie denn schon immer so?“ „Hm, nicht so.“ „Erzähl mir von euch?“ Sasuke zog die Augenbrauen in die Höhe. „Wirklich – du willst hören wie meine Beziehung mit Karin war?“ Sakura nickte. „Ja, ich versuche das alles immer noch zu verstehen.“ Sasuke presste seine Lippen zusammen. Er wusste das Sakura bereits alles verstanden hatte. Die Tatsache, dass sie nach den Hintergründen fragte, zeigte erneut wie großmütig Sakura eigentlich war. Noch immer versuchte sie eine plausible Erklärung für Karins Verhalten zu finden. Ein Funke, der sie berechtigte das zu tun, was sie getan hatte. „Also gut… Karin und ich sind in unserer gemeinsamen Schulzeit ein Paar gewesen. Ich war 16, sie 15. So arrogant, dass jetzt für dich klingt, aber ich war damals ziemlich beliebt bei den Mädchen. Auch da war Karin schon ziemlich eifersüchtig. Jedes Mal hatte sie mir eine Szene gemacht wenn Mädchen mir Briefe zugesteckt hatten oder sich mit mir unterhalten wollten. Das war mir irgendwann einfach zu blöd.“ „War es denn berechtigt, eifersüchtig zu sein?“ „Ich habe Karin nie belogen und war, was meine Absichten betroffen hat immer ehrlich zu ihr gewesen. Sowohl damals als auch heute. Ich war noch in jeder Beziehung treu. Wenn ich mich für so etwas entscheide, dann gibt es keine Ausnahmen. Und als mir klar geworden ist, was ich für dich empfinde, habe ich die Beziehung mit Karin beendet.“ Sakuras Wangen erröteten bei Sasukes direkten Worten. „Und egal was zwischen mir und Karin gelaufen war und ist, die Entscheidung die Beziehung zu beenden war meine. Ob du nun der Grund warst oder nicht ist unerheblich. Das gibt ihr nicht das Recht dir in irgendeiner Weise zu schaden.“, erklärte Sasuke und betonte seinen letzten Satz. „Vielleicht hast du Recht.“, gab Sakura zu und dachte erneut über Sasukes Worte nach. Ihr Kopf war voll und ihr Geist müde. Schließlich konnte sie ein langes Gähnen nicht vermeiden. „Ich glaub‘, ich brauch jetzt erst mal eine Mütze voll Schlaf.“ Sasuke schmunzelte und nickte. Sakura schaltete das Licht aus. Ehe sie fragen konnte, hatte Sasuke bereits seine Arme um sie geschlungen und sie nah an sich herangezogen. „Gute Nacht.“, flüsterte Sakura. „Hn.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)