Behind the cold von TheOnlyOne (Es ist leichter mich zu hassen, als mich zu lieben...) ================================================================================ Kapitel 26: Twentyfive ---------------------- Twentyfive     Das Eis von Sakuras Drink war bereits geschmolzen. Wo bleibt sie nur? Sasukes Blick ging noch einmal zur Tanzfläche. In seinem Kopf wiederholte sich ihr Tanz von vorhin. Ihr Körper schmiegte sich so perfekt an seinen. Und seit einer Ewigkeit stand für ihn nicht das sexuelle Verlangen im Vordergrund, sondern das Bedürfnis sie nah an sich heranzu ziehen, sie anzusehen und sie zu berühren. Alleine dieser Gedanke löste in ihm ein tieferes Hochgefühl aus, als es jeder One Night Stand bisher geschafft hatte. Sasuke leckte sich den Rest des Gin Tonics, der auf seinem Mund klebte von den Lippen. „Da bist du ja!“, stellte eine grelle Stimme erfreut fest und Riss Sasuke aus seinen Träumereien. „Karin - was machst du hier?“, fragte Sasuke argwöhnisch. Wie immer ließ sich Karin von Sasukes abweisender Art nicht beirren und grinste ihn breit an. „Na was wohl – ich wollte dich sehen und den Abend mit dir verbringen“, erklärte sie selbstverständlich. Sasukes Augenbrauen schoben sich fragend zusammen. „Ist das so?“ Breit grinsend nickte Karin ihm zu. Sasukes Misstrauen wuchs zunehmens. Irgendwas stimmte nicht. Es war schon komisch genug das Sakura bereits eine Weile verschwunden war, aber dann noch Karins Auftauchen. Seiner Vermutung folgte auch prompt die Bestätigung. Im Augenwinkel erkannte er das Rosa Haar und schließlich Sakura die schnellen Schrittes wohl Richtung Ausgang eilte. Was zur-? „Hier, der geht auf mich“, sagte Sasuke abwesend, Sakuras Silhouette mit seinen Augen folgend und drückte Karin Sakuras Drink in die Hand. „Aber Sasuke-!“, rief Karin ihm hinterher ohne das eine Gegenreaktion folgte. Sasuke quetschte sich mühsam durch die tanzende Menge und riss Ino und Hinata augenblicklich aus ihrem ekstatischem Tanz. „Huh, Sasuke?“, reagierte Ino perplex. „Sakura ist gerade aus dem Club raus. Ich werde ihr hintergehen. Kommt ihr klar?“ Ino wirkte im ersten Moment verwundert. „Eh ja klar. Sai kann uns zur Not abholen kommen.“ Sasuke nickte. „Gut“ „Sasuke! Bitte pass auf sie auf“, bat sie ihn besorgt. „Hn“, bestätigte er nickend. Seine Stimme war kaum verklungen, da eilte Sasuke auch schon von der Tanzfläche zur Garderobe und schließlich aus dem Club. Er musste sich beeilen. Es war schon wieder einige Minuten her, seit Sakura aus dem Club gestürmt war. Die kalte Winterluft schlug Sasuke wie eine Wand aus Eis entgegen. Sein Atem zeichnete sich hektisch in der kalten Nacht ab. Seine Augen suchten fieberhaft nach Sakura. Und da war sie. Hunderte Meter von ihm weg, stolperte sie über die leere Straße. „Sakura!“, rief er und sprintete los. Entgegen seiner Hoffnung hielt sie jedoch nicht an. Ihre Beine setzten ihr zügiges Getorkel indessen fort. „Jetzt warte doch“, forderte er bedacht. Man ist die schnell. Sasukes Tempo unter Alkoholeinfluss war doch deutlich beeinträchtigt. Nur mit Mühe erreichte er sie endlich. Schwer atmend packte er beherzt ihre Schulter um sie zu stoppen und umzudrehen. Noch in der Sekunde als Sakura sich zu ihm drehte schrak er zurück. Ihre Haare… Mit wütendem Blick starrte sie ihm mit tränenverhangenen Augen entgegen. Ihre linke Gesichtshälfte war stark geschwollen und deutete bereits erste Blutergüsse an. An ihrer Augenbraue klebte vertrocknetes Blut. „WAS?!“, ihr Schrei schallte durch die leere Straße. „Das ist alles deine Schuld, also lass mich in Ruhe!“, schluchzte sie wütend. Sasukes Vorahnung bestätigte sich. Bereits im Club beschlich ihn das Gefühl das Karin etwas getan hatte. Doch nun schlug ihm das ganze Ausmaß ihrer Tat entgegen. Das hier war nicht ein einziger Schlag. Nach Sakuras Verletzungen zu urteilen hatte Karin sie regelrecht zusammengeschlagen. Sasukes Kiefer spannte sich an. Auch ihn packte die Wut. Eigentlich hatte er sich auf den Abend mit Sakura gefreut, auf ihre Gesellschaft, ihre Nähe und ihren unverwüstlichen Optimismus. Karins Handeln hatte es geschafft seine rosarote Blase augenblicklich zum platzen zu bringen. Was sollte er jetzt tun? Sasuke schluckte. Seine Lippen pressten sich zu einer harten Linie zusammen. Es ging gerade nicht um ihn und er würde einen Teufel tun und sie genau jetzt alleine lassen. Ehe sich dieser Entschluss weiter in ihm festigte, hatte Sakura wieder Distanz zwischen sie beide gebracht. Er seufzte ergeben. „Sakura…“   Beide schwiegen auf dem gesamten Weg nach Hause. Sakura hatte keine Kraft mehr sich auch noch gegen den sturen Uchiha aufzulehnen. Also machte sie selbst keine weiteren Anstalten um Sasuke davon abzuhalten ihr zu folgen. Erst vor Sakuras Haustür kamen beide zum stehen. Unbeholfen kramte Sakura ihren Schlüssel hervor und schloss die Tür auf. „Darf ich?“, fragte Sasuke und deutete auf das innere ihrer Wohnung. Sakura schwieg und ließ ihn gewähren. Die Situation war in ihrer Gesamtheit so unfassbar absurd. Sie wusste das Sasuke keine Schuld traf und doch ließ sie ihre Wut an ihm aus und er erduldete sie. Warum? Kommentarlos verschwand Sakura schließlich im Badezimmer. Sasuke sah ihr einen kurzen Moment nach und zog seine Jacke aus. Er kramte sein Handy aus der Jackentasche und wischte über den Display. Eine Nachricht von Ino über Social Media.   Ino Yamanaka             03:17 Uhr   Ist mit Sakura alles in Ordnung? Sai hat mich und Hinata eben abgeholt. Bin bei ihm heute Nacht. Lg Ino   Ino war nicht unbedingt Sasukes Fall. Doch sie war Sakura eine gute Freundin, soweit er es beurteilen konnte. Es war also ihr gutes Recht zu erfahren, dass Sakura zumindest sicher zu Hause angekommen war.   Sasuke Uchiha            03:25 Uhr   Sakura ist zu Hause!   Er sperrte sein Smartphone und legte es zur seite. Seine Fingerkuppen klopften unruhig auf die Arbeitsplatte der Küche. Sakura war immer noch im Badezimmer. Grundsätzlich brauchten Frauen bekanntlich länger auf der Toilette, aber mit Sakuras Verletzungen malte Sasuke sich Schlimmeres aus. Schon im Hausgang ertönte ein ersticktes Schluchzen. Sorgenvoll zogen sich Sasukes Augenbrauen zusammen. Behutsam klopfte er schließlich gegen die Badezimmertür, die bereits einen Spalt offen stand. „Darf ich reinkommen?“ Er bekam keine Antwort, nur ein erneutes Schluchzen erklang durch den Türspalt. Vorsichtig öffnete Sasuke die Tür ein Stück und erkannte Sakura die weinend auf dem Beckenrand der Badewanne saß und mit dem Handspiegel versuchte ihre Wunden zu säubern. Sasukes Lippen pressten sich zu einer harten Linie zusammen.Er fühlte sich schuldig. Das hatte Sakura nicht verdient. Hätte er Karin doch nur eher in ihre Schranken gewiesen… Er überwand die Distanz zwischen ihnen und setzte sich Sakura gegenüber. Sachte nahm er ihr den Spiegel und den in Alkohol getränkten Wattebausch ab. Ein Besorgter Ausdruck zeichnete seine Miene, als er nun in dem grellen Neonlicht das ganze Ausmaß von Karins Wut erkannte. Vorsichtig tupfte er mit dem Wattebausch Sakuras Augenbraue ab. „Wieso bist du hier, Sasuke?“, fragte Sakura mit belegter Stimme. Sasuke schluckte. Was sollte er ihr jetzt sagen? Dass er sich schuldig fühlte, sich um sie sorgte oder sogar, dass er mehr empfand? Er seufzte ergeben. „Ich habe Naruto versprochen auf dich aufzupassen“, entgegnete er lediglich. Immerhin war seine Antwort nicht weit her geholt. Sakura schnaubte. „Ganz offensichtlich hast du versagt“ Leider… Sasukes Augen sahen zu ihrem Haar, das total zerzaust nur noch bis zu ihren Schultern reichte. Karin… Was war nur in sie gefahren? Sie war mit ihrer krankhaften Eifersucht definitiv zu weit gegangen. Dieses Mal würde sie die Konsequenzen ihres Handelns tragen, dafür würde Sasuke sorgen. Sasukes schuldbewusster Blick heftete sich nun erneut an Sakuras Augen. Und wieder sammelten sich dicke Tränen in ihnen. Ihre Schultern zuckten und ihr Körper begann zu beben. Ihr Oberkörper fiel vorne über und ihre Stirn stützte sich gegen Sasukes Schulter. Seine Augenbrauen zogen sich verblüfft in die Höhe. Es war das erste Mal dass sie bewusst seine Nähe suchte. „Wieso hat sie das getan, Sasuke?“, schluchzte Sakura Er sah zu ihr herab, unschlüssig was er jetzt tun sollte. „Keine Ahnung“, flüsterte er ratlos. „Ich hasse sie“, brachte Sakura unter zusammengebissenen Zähnen hervor. „Es tut mir Leid“, gestand er. Und obwohl es das erste Mal war, dass sich Sasuke bei ihr entschuldigte, für etwas das er selbst nichtmal verschuldet hatte, entgegnete Sakura nichts. Stattdessen vergrub sie ihre Finger in seinem Hemd und drückte ihr Gesicht näher an seine Brust. Eine Weile verharrten sie so, ohne das sich jemand bewegte oder ein Wort sprach. Erst als sich Sakura langsam beruhigte nahm Sasuke seine laienhafte Wundversorgung wieder auf. „Sasuke?“, brach Sakura schließlich ihr Schweigen. „Hn?“ „Darf ich dir eine Frage stellen?“ „Was willst du wissen?“, entgegnete er konzentriert während er die Make Up Reste vorsichtig von ihrer geschwollenen Wange entfernte. „Warum hast du dich von Karin getrennt?“ Sasuke ließ den Waschlappen sinken und sah ihr in die Augen. „Ist das nicht offensichtlich?“ Auf jede Frage kam eine Gegenfrage, jedoch keine Antwort. Sichtlich irritiert von Sasukes vagen Worten zuckte Sakura fordernd mit den Schultern. Sasuke schnaubte amüsiert. „Es ist unglaublich wie naiv du bist“ „Naiv?! Sag mal willst du mich verarschen?!“ Wie konnte er nur so reagieren. War es denn so schwer Sakuras Intention dahinter zu verstehen? Sasukes Grinsen verschwand und seine Miene wurde ernst. Seine Augen glühten regelrecht als sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Sakuras Herz pulsierte hochfrequent in ihrer Brust. Sie hatte schließlich keine Ahnung, dass es Sasuke ähnlich erging. Mühevoll schluckte er die wabernde Nervosität in seinem inneren herunter. „Wegen dir…“, sagte er schließlich und sah Sakura dabei unmittelbar in die Augen. „Wegen mir?“, flüsterte Sakura. Sasuke nickte kaum merklich. Seine Miene war ernst. Sein Spiel war vorbei - und er hatte verloren. „Ehrlich, du machst mich wahnsinnig“, warf er ihr seufzend vor. Noch ehe Sakura Protest einwerfen konnte, nahm Sasuke ihr Gesicht behutsam in seine Hände, und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. Und in eben diesem Augenblick schien die Zeit, wenn auch nur für einen kurzen Moment still zu stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)