Der Waldläufer Nousagi von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 38: Revue ----------------- Kapitel 38 Revue Shiju war gerade erwacht und ich sah sie einfach nur an. Bewegungen taten noch zu sehr weh oder funktionierten gar nicht. Aber ich wollte sie berühren, etwas von ihr spüren. „Komm her“, bat ich und Shiju versuchte sich zu regen. Sie beugte sich zu mir, rutschte zwischen meinen Arm und meinen Körper und schmiegte sich äußerst vorsichtig an meine Brust. „Endlich bist du wach“, krächzte sie und ich schob meinen Arm um ihren schmalen Körper. „Wie geht es dir?“, wollte ich sofort wissen und vergrub meine Nase in ihrem Haar. Ihr Geruch erfüllte mich, machte mich leichter und ich bildetet mir ein, das die Wunden schneller heilten. „Meine Hand wird heilen, sonst geht es mir prima“, log sie halb und ich klopfte ihr leicht auf den Rücken. „Du spürst die gleichen Schmerzen wie ich“, erinnerte ich sie daran, das ich es wusste. Shiju biss sich auf die Unterlippe und schmunzelte dann. „Es ist nicht so schlimm wie bei dir“, wollte sie mich in die Irre führen und ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Ein klopfen riss uns aus unserer kleinen, ruhigen Begegnung, nach diesem schrecklichen Strafbefehl. Ich sah noch einmal in Shijus Augen, saugte ihren Blick auf und löste mich dann, um zur Tür zu sehen. Die Tür öffnete sich langsam und es trat ein Mann ein. Taisho schloss die Tür und kam dann zu uns, um sich zu setzen. „Nousagi“, begrüßte er erst mich und sah dann zu Shiju. „Shijukara. Schön das es euch besser geht“, begrüßte er auch sie und klopfte mir leicht auf die Schulter. Ich versuchte mich aufzurichten, wollte nicht unhöflich sein, aber Shiju zwang mich zurück. „Nicht, bleib noch liegen“, bat sie und ich sah gequält zu ihr. „Sie hat recht Nousagi“, beschloss auch Taisho und nahm eines der losen Kissen. Er stopfte es hinter meinem Rücken und drückte mich darauf. Erleichternd nahm ich die Erlösung meines Rückens war. Shiju setze sich dagegen auf und hielt sich den Bauch. Was war mit ihr? Hatte sie doch noch schmerzen von den Wunden? Ich musterte ihre Verletzte und verbundene Hand. „Ich möchte mit euch, über den Tag vor zwei Wochen reden. Ist das in Ordnung?“, fragte Taisho. Einstimmig nickten wir. Wir würden ihm alle Fragen beantworten die er hatte, schließlich war er der Grund, das wir noch hier liegen konnten. Außerdem wollte auch ich erfahren, was geschah bevor ich dazu kam. Wieso Baku sich dann auch vom Auftrag trennte und was mit ihm und Zeno passierte. „Nun gut“, begann Taisho. „Wie kam es zu diesem Vorfall?“, fragte Taisho und Shiju schnaubte auf. „Euer General hasst Nousagi! Er wollte ihn schlichtweg aus dem Weg haben", giftete sie. Ich musste zugeben das sie Recht hatte, aber Taisho konnte nicht dafür das Baku damals General wurde. „Ich weiß das es unangenehme Auseinandersetzungen gab. Doch das Heer wollte Baku zum General. Nousagi war dadurch zu meinem Begleiter, auf den Gesuchen geworden und das missfiel ihm. Aber Shijukara, was ich wissen wollte ist, wie lief dieser Übergriff ab?“, fragte Taisho weiter und ich bemerkte Shijus nervöse Finger. Sie fummelte an der Decke herum und ich schob meine Hand auf ihre, um sie zu beruhigen. Auch für mich würde ihre Antwort schwer werden, denn es geschah ihr alles nur wegen mir. Ich war schuld an ihren Schmerzen und dem zerstörten hab und gut. „Dieser andere Yokai kam ungefragt in mein Haus. Ich bat ihn hinaus und es begann ein kleiner Kampf. Ich bin keine Frau die sich nicht wehrt", sagte sie am Ende stolz und ich musste an ihr loses Mundwerk denken. „Aber er schaffte es mich zu packen, fesselte mich und zwang mich, das Zeichen zu verraten", erklärte sie weiter und Taisho fragte dazwischen: „welches Zeichen?“ Shiju hob ihre Hand an der ein dicker Verband gelegt worden war und durch den leichte Blutflecken hindurch schimmerten. „Nousagi bat mich, mir in die Hand zu schneiden, sollte ich in Gefahr sein und dann die Pfeife zu benutzen", klärte sie Taisho auf und er sah kurz zu mir und dann wieder zu Shiju. „Ein guter Einfall“, lobte er. „Ich hatte mich gewundert, warum ich den Warnruf hörte, obwohl du kaum noch dazu in der Lage warst, ihn zu machen Nousagi." Schmunzelnd sah ich zu ihm. Es war ein gequälter stolz, den ich auf dieses Zeichen hatte. „Und dann?“, bat Taisho Shiju weiter zu sprechen. „Er war sehr grob und schlussendlich Verbot er mir den Mund, indem er mich schlug. Das er dann ausgerechnet den Schnitt in meine Hand setzte, war reiner Zufall. Ich weiß nicht ob er es ahnte oder wusste, aber so hatte er Nousagi gerufen“, flüsterte sie gegen Ende und drückte sanft meine Finger. Mein Herz wurde mit jedem Wort schwerer. Er hatte Shiju geschlagen, nur um mich anzulocken. Er hatte sie gequält und verletzt nur wegen mir. Wut, Zorn über mich selbst und Scham brachen in mir aus und wirbelten mein innerstes durcheinander. Taisho schien den Anstieg meines Youkis und meine Gefühle zu bemerken und legte seine Hand auf meine Schulter. Seine goldenen Augen sahen mich ruhig an. Mein innerstes beruhigte sich, aber die Schuld auf meinen Schultern blieb. Ich war nicht gut für Shiju und ich hatte sie in Gefahr gebracht. „Was dann geschah, weiß ich nicht mehr, bis zu dem Punkt als ich Nousagi an den Fesseln entdeckte", gestand Shiju und beendete so den Teil von dem ich nichts wusste. Taisho verschränkte seine Arme, schloss die Augen und nickte vorsichtig. „Danke das du es uns gesagt hast. Nousagi? Was geschah als du meintest, das Shiju dich rief?“, ging die Fragerei weiter und Taisho schenkte mir wieder seinen Blick. „Als ich den Schmerz spürte, dachte ich sofort daran, das ihr etwas passiert war. Ich hielt an und teilte Baku mit, das ich nicht weiter könnte und Shiju in Gefahr war. Er wollte mich nicht gehen lassen und drohte, mich zu bestrafen. Ich nahm das in Kauf und eilte zu meiner Gefährtin. Als ich dort ankam empfing Zeno mich mit ihr. Shiju war bewusstlos und ich forderte sie zurück. Zeno ließ dies natürlich nicht zu und ich versuchte sie zu holen. Dabei schlug er die Hütte zusammen und ich wurde bewusstlos“, erzählte ich meine Version bis ich ohnmächtig wurde. Shiju hatte meiner Erzählung gelauscht und sah zu Boden. Ihr Pony verdeckte ihre Augen und doch spürte ich ihre Angespanntheit. Ich drückte ihre Hand und versuchte ihren Blick aufzufangen, aber sie ließ es nicht zu. „Und als du wieder zu dir kämst war Baku da?“, dachte Taisho weiter und lenkte meinen Blick zu sich. „Ja er kam dazu. Zeno hielt Shiju noch immer. Diesmal mit Fesseln an ihrer Hand." Genau die Hand die ich gerade hielt. „Ich versuchte mich von meinen zu befreien, was nicht klappte. Baku schlug mir einen Handel vor, den ich einging um so Shiju zu schützen.“ „Einen Handel?“, fragte Taisho rasch und Shiju fiel mir ins Wort. „Das war kein Handel! Er wollte, das du dich ihm fügst! Warum hast du dir das antun lassen?“, warf sie mir meine Entscheidung vor, mit der ich ihr noch mehr Schmerzen ersparte. „Shiju bitte", bat ich leise und sie entzog mir trotzig die Hand. „Ich hätte das schon ausgehalten. Du hättest ihn sicher bekämpfen können", schmollte Shiju und ihr Kampfgeist war wieder etwas präsenter. „Wie sah dieser Handel aus Nousagi?“, bat mich Taisho um eine Aufklärung. Ich seufzte schwer und ließ Shiju etwas Ruhe, zum zornig sein. „Er wollte, das ich keinem Wiederstand leiste. Dafür gab er Shiju etwas, das die Schmerzen bedeckt und sie sie nicht spüren lässt", damit schien ich Taisho zu überraschen. Ob er dieses Mittel nicht kannte? Mir quoll das Bild von Bakus Lippen, die auf Shijus lagen, in den Sinn. Er vergiftete meine Sinne und wieder stieg die Wut auf. „Herr was habt ihr mit Baku gemacht?“, fragte ich und Taisho änderte seine Haltung. Er legte seine Hände locker in den Schoß und streckte den Rücken durch. „Ich bestrafte Zeno ebenso wie ihn. Leider entkam Baku, als ich Zeno im Kampf tötete", erzählte er. Zeno war also tot? Diese Strafe war mir nur recht, dafür was er getan hatte. Aber das Baku es geschafft hatte, zu entkommen schürte meine Wut. Ich wollte ihn bestraft wissen, am liebsten tot. Aber dafür müsste ich genesen und ihn ausfindig machen. Er würde für alles bezahlen, was er Shiju und mir angetan hatte. „Ich hoffe er wagt es nicht, in den Westen zurück zu kehren“, sprach Taisho wieder weiter und fixierte dann meinen Blick. „Ich will das du dich in Ruhe auskuriert. Dann werden wir einen erneuten Versuch starten, den Osten zu überprüfen. Ich musste den Angriff abbrechen. Sesshomaru zweifelt an dieser Entscheidung. Aber ohne General und ohne dich, werde ich nichts unternehmen." So stand also der Plan von Taishos Seite aus. Wir hatten den Tag Revue passieren lassen und deswegen stand mein Herr auf und verabschiedete sich. Er wollte mich also immer noch im Dienst. Als General zwar nicht, aber ich spürte, das ich in meiner aktuellen Situation auch nicht dazu geeignet wäre. Mein Körper musste heilen. Außerdem würde Shiju sicher zu ihrem Haus wollen. Oder dem, was davon noch über war. Es waren noch viele Dinge zu erledigen, bis wir diese Mission angehen konnten. Und ich entschloss, das es die letzte sein sollte. Da Shijus Haus ohnehin zerstört war, würden wir alles retten, was man noch gebrauchen konnte. Wenn das gesichert war, dann würde ich uns eine neue Hütte bauen, an einem Ort der uns gefiel. Vielleicht in der Nähe des Meeres. „Usa?“, hörte ich Shiju neben mir. Ich war ganz in Gedanken versunken gewesen. Doch nun sah ich sie an und sie mich. Ich zog ihre Hand mit meiner an meine Lippen und küsste ihre Fingerknöchel. „Entschuldige", hauchte ich darauf und Shiju verkrampfte. „Was redest du da?“, brummte sie leise und schmiegte sich an meine Brust. Wieder war ihr Geruch so nah und vollmundig. Es besänftigte meinen Geist. „Das alles ist dir nur zugestoßen, weil ich bei dir bin", erklärte ich mein Schuldgefühl. Shiju rieb ihr Gesicht an mir, was zwar leicht schmerzte, sie aber nicht zu interessierten schien. „Und wenn. Ich bin froh, das du bei mir bist und das du lebst", gestand sie. Sanft drückte ich sie an mich, genoss ihre Wärme und das Geräusch ihres schlagenden Herzens. „Ich liebe dich", flüsterte ich an ihrer Stirn. Sie hob den Kopf, neigte ihre Lippen zu den meinen und gab mir die gleichen drei Worte, bevor sie mich sanft küsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)