Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 15. Kapitel ----------- Eine junge Frau, mit langem, welligem, schwarzem Haar, kniete sich warm lächelnd vor einen kleinen, ebenso schwarzhaarigen Jungen. Ihr eines Auge war himmelblau und das Andere nachtblau. Das Lächeln auf ihren Lippen wich einem Belustigtem, jedoch auch verzweifeltem Schmunzeln.   [LEFT]Ihr fünfjähriger Sohn sah unschuldig zu ihr auf. Sein Mund war blutverschmiert und neben ihm lag ein totes Kaninchen. [/LEFT]   [LEFT]Er spielte nervös an dem Saum seines Oberteils herum und verknotete er förmlich. »Das…. I – Ich wollte das nicht Mama.«, war der Junge den Tränen nahe. Doch entgegen seiner Erwartung eines bösen Tadels, strich ihm seine Mutter liebevoll über den Kopf. [/LEFT]   [LEFT]»Ich weis, Nathan.«, lächelte sie traurig und sah zu dem leblosen und blutigen Tier. Sie machte sich Vorwürfe, da sie ihren Sohn kurz aus den Augen ließ, obwohl sie wusste, dass er seine tägliche Blutdosis noch nicht hatte. Dabei hatten gerade Vampirkinder ihren Blutdurst nicht unter Kontrolle. [/LEFT] [LEFT]»Lass uns das Kaninchen begraben, okay? Dann kannst du dich von ihm verabschieden und es wird nie vergessen. Bestimmt verzeiht es dir dann.«[/LEFT] [LEFT]Nathan sah aufgelöst zu seiner Mama auf »M – Meinst du? Papa würde mich sicher schimpfen und rügen. Weil ich doch sein Sohn bin und das nächste Oberhaupt werden soll.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die junge Frau biss sich auf ihre Unterlippe. Sie wusste von Anfang an, dass Isaac einen Stammhalter wollte. Aber ihren Sohn in diesem Alter schon so streng zu erziehen… Wollte Isaac wirklich, dass sein Sohn ihn fürchtete?[/LEFT] [LEFT]Auch wenn alle Welt dachte, ihr Mann sei ein rührender Vater – so wusste sie es doch besser. Er tadelte und verbesserte den Kleinen wo er nur konnte. Und wehe ihm unterlief mal ein Fehler. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die junge Frau verkrampfte ihre Hand etwas. Wie Isaac mit ihr umging war das eine. Aber bei ihrem Sohn hörte der Spaß für sie auf. [/LEFT] [LEFT]Das ihr Mann sie nicht liebte wusste sie. Sie war lediglich die Mutter seines Erben. Aber sein eigen Fleisch und Blut sollte er doch wenigstens aufrichtig lieben können.[/LEFT] [LEFT]»Mama? Bist du jetzt doch böse?«[/LEFT] [LEFT]Die unsicheren Worte ihres Sohnes holten sie wieder in die Realität zurück. Sofort umspielte ihre Lippen ein herzliches Lächeln »Wie kommst du denn darauf? Ich habe nur gerade an jemanden gedacht, den ich nicht besonders gern habe. Das ist alles.«[/LEFT] [LEFT]Sie richtete sich auf und ging zu dem toten Kaninchen. Behutsam hob sie es auf ihre Arme, betrachtete es kurz, ehe sie wieder zu ihrem Sohn sah »Das bleibt unser kleines Geheimnis. Ich werde Papa nichts davon sagen. Also lass uns das Kaninchen schnell begraben, okay?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan sah erleichtert zu seiner Mama auf und nickte schnell »Ja!« Er lief eilig zu ihr und nahm ihre freie Hand, die sie ihm entgegen hielt, in seine Kleine. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ….. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Etwas später beobachtete die Reinblüterin ihren Sohn beim Spielen mit anderen Kindern des Seymour Anwesens. [/LEFT] [LEFT]Das Kaninchen begruben sie im angrenzenden Waldstück. [/LEFT] [LEFT]Ein kleines Schmunzeln ließ ihre Mundwinkel nach oben zucken. »Finley.« Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Butler, der sich gerade höflich vor ihr verneigte. [/LEFT] [LEFT]»Lady Layla.«[/LEFT] [LEFT]Die Jüngere seufzte genervt auf diese Bezeichnung. »Nenn mich bitte nicht so. Du kanntest mich schon als kleines Mädchen, also bitte.« Sie blickte erneut zu ihrem spielenden Sohn. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Finley schmunzelte etwas, zog allerdings wenig später seine Augenbrauen besorgt zusammen »Genau deswegen sorge ich mich um dich.« Er hob verzweifelt eine Augenbraue, als er auf diese Worte keine Reaktion bekam. Typisch. Eine kleine Rebellin war sie schließlich schon immer. Und doch….heiratete sie gegen ihren Willen Isaac und gebar ihm einen Sohn. Hatte allerdings wenig Respekt vor ihrem Ehemann, geschweige denn Gefühle für ihn. Und den Teufel würde sie tun und auf das hören, was er sagte. [/LEFT] [LEFT]Man konnte Layla also durchaus als Sturkopf bezeichnen. Sie tat nur das, was sie selbst für richtig hielt. Ob es Anderen gefiel oder nicht. Dennoch hatte sie ihr Herz am rechten Fleck und liebte ihren Sohn über alles. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Luna hatte recht.«, erhob Layla wenig später ihre Stimme und Finley horchte auf. Seine Augen weiteten sich kaum merklich, als die Jüngere mit glasigen Augen – aber lächelnd – zu ihm sah. [/LEFT] [LEFT]»Mein Leben war nicht gerade das Beste. Aber eines bereue ich nicht – und ich hasse es, zu wissen, dass sein Leben nicht leichter wird wie meines. Ich ihn nicht beschützen können werde.«[/LEFT] [LEFT]Finley schwieg. Die Bitterkeit in ihrer Stimme war deutlich zu hören. [/LEFT] [LEFT]»Danke, dass du und Luna wie Eltern für mich wart, die ich nie hatte.«, Layla hielt inne und sah wieder zu Nathan. »Ich trauere Lunas zu frühem ableben immer noch nach. Aber so wie es aussieht, werde ich ihr bald folgen.«[/LEFT] [LEFT]»Layla, du…!«, huschte es entgeistert über Finleys Lippen. Doch die Jüngere lächelte lediglich bitter. [/LEFT] [LEFT]»Es ist okay. Wenn nicht mich, dann wird es Nathan treffen. Das werde ich zu verhindern wissen. Aber bitte, versprich mir etwas, Finley.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Blicke der Beiden trafen sich. [/LEFT] [LEFT]»Bitte, verhindere vorerst, das Nathans Hauptfähigkeit erwacht. Isaac darf niemals erfahren, dass sie lediglich in Nathan schlummert. Er soll weiterhin glauben, er hätte sie nicht von mir geerbt.«[/LEFT] [LEFT]Finley wollte erst widersprechen, wusste aber, das es bei Layla nichts brachte. Sie würde ihren Kopf ohnehin durchsetzen. Doch wollte er schon wieder eine Person verlieren, die ihm am Herzen lag? Konnte er das zulassen?[/LEFT] [LEFT]»Nun sieh mich doch nicht so mitleidig an. Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Mehr brauche ich nicht. Aber ohne dein Versprechen, kann ich nicht guten Gewissens gehen.«, kam es beinahe traurig über Laylas Lippen. Danach richtete sie sich wieder vollends an ihn und sah mit ihren verschieden farbigen Augen, in seine Violetten. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein trauriges Lächeln zeichnete Finleys Lippen. »Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist? Nathan alleine mit seinem Vater zu lassen?«[/LEFT] [LEFT]Layla lachte heißer, was ihren Ziehvater etwas verwirrte. [/LEFT] [LEFT]»Er ist nicht alleine mit ihm. Du bist da. Ich lege seine Erziehung in deine Hände. Egal was mein Mann sagt, erziehe ihn auf deine Weise.«[/LEFT] [LEFT]Finley hob skeptisch aber schmunzelnd eine Augenbraue »Noch jemanden von deiner Sorte brauche ich gewiss nicht.«[/LEFT] [LEFT]»Es kann für ihn nur von Vorteil sein, wenn er so ist wie ich. Dann nimmt er das Verhalten seines Vaters zumindest nicht immer Kopf nickend entgegen. Und wenn er sich lediglich seinen eigenen Teil denkt.« Die Reinblüterin hielt inne und schmunzelte belustigt »Und wenn Luna recht hat, wird er nicht der Letzte sein, der deine Erziehung genießen wird.« Sie musste sich wirklich ein lautes Auflachen verkneifen, als sie Finleys eher weniger begeisterten Blick sah. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Schön, das ihr Beiden mir die anstrengendsten Parts überlasst. Aber gut. Ich verspreche dir, mich darum zu kümmern und deinen Sohn zu beschützen.«[/LEFT] [LEFT]Es wirkte, als wäre Layla erleichtert. Allerdings sagte sie nichts weiter dazu und sah aus dem Augenwinkel zu ihrem Sohn, der gerade mit den anderen Kindern fangen spielte – wobei er natürlich klar im Vorteil war. Diese Tatsache zauberte ihr ein stolzes Lächeln auf die Lippen. »Was seine Hauptfähigkeit betrifft…. Erzähle ihm erst davon, wenn es an der Zeit ist.«[/LEFT] [LEFT]»Von welchem Zeitpunkt, sprechen wir hier genau?«[/LEFT] [LEFT]Layla schloss ihre Augen bedächtig und lächelte weiter »Das weist du genauso gut wie ich. Du bist zwar schon älter, aber immer noch fit. Von deinem guten Köpfchen ganz zu schweigen.« Sie öffnete ihre Augen wieder und richtete jene direkt auf die Seinen. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ob mir der Gedanke gefällt oder nicht, aber sie alle sind unser Fünkchen Hoffnung. Also lass Nathan ein junger Mann werden, auf den ich stolz sein kann.« Layla unterbrach kurz, wobei ihr Lächeln begann unheimlich zu wirken. »Wenn nicht, werde ich aus der Hölle zurück kommen, dein schlimmster Alptraum, bitterböser Poltergeist und mache dir Feuer unterm Hintern, Finley.«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene war sich nicht sicher, ob er lachen oder weinen sollte. Doch letztlich wusste er, dass es Laylas Art war, zu sagen, dass er in Zukunft gut auf Nathan aufpassen sollte. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er zog die Jüngere liebevoll in seine Arme und drückte sie etwas an sich. »Versprochen.«[/LEFT] [LEFT]Anhand seines warm und nass werdenden Hemds, wusste er, dass Layla die Last auf ihren Schultern, endlich mit ihm teilte. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Danke, alter Mann.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein trauriges Lächeln umspielte Finleys Lippen, während er aus dem großen Panoramafenster, über den Hof gen Horizont sah. Die Sonne begann allmählich unter zu gehen und verfärbte den Himmel rotorange. Es kam ihm vor, als sei es Gestern gewesen, wo er dieses Gespräch mit Layla führte. Allerdings lag es nun schon hundertsechs Jahre zurück. Auf den Tag genau.[/LEFT] [LEFT]Weshalb er das so genau wusste?[/LEFT] [LEFT]Laylas Todestag jährte sich in drei Tagen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er betrachtete die vereinzelnden Wolken am Himmel, wobei ein Schmunzeln sein Gesicht zierte.[/LEFT] [LEFT]»Ich hoffe, ich konnte deinem letzten Wunsch zumindest einigermaßen folge leisten.« Er seufzte. »Und ja, er ist wirklich genauso wie du.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Warum genau, befinden wir uns noch einmal in dieser Situation?«, kam es nüchtern über Nathans Lippen. Er lenkte seinen Blick konsequent zur Seite, da Mei förmlich an ihn gepresst wurde. Er wusste nicht mal recht, wo er mit seinen Händen hin sollte, da es wirklich verdammt eng war! Momentan presste er sie vehement gegen die Wand.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Also mich stört die Situation ehrlich gesagt weniger~.«, hörte man deutlich das Grinsen in Liams Stimme.[/LEFT] [LEFT]»Schön für dich! Kein Grund mich zu befummeln!«, zischte Grace verlegen. Sie wurde mehr oder weniger mit ihren Rücken gegen die Wand gedrückt und Liam stand natürlich zufälligerweise genau vor ihr.[/LEFT] [LEFT]»Aber, aber~. Hier ist es so eng, da müssen meine Hände doch irgendwo hin. Wenn ich sie nach hinten strecke, müsste ich Mei anfassen, das wollen wir doch nicht?«, raunte Liam ihr entgegen.[/LEFT] [LEFT]Grace richtete ihre hellgrünen Augen zornig und verlegen auf den Älteren. Dieser Schuft! Er wusste haargenau, dass sie dagegen nichts erwidern konnte![/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Schön, dass du deinen Spaß zu haben scheinst~. Aber warum genau, stecke ich nochmal mit euch in diesem viel zu kleinen Raum fest?«, sah Jasper lächelnd, über seine Schulter, zu den Anderen zurück. Seinen rechten Unterarm stemmte er gegen die Wand und tat mit der linken Hand selbiges, um zwischen sich und Noemi etwas Abstand zu bringen. Obwohl es vermutlich kaum einen Unterschied machte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Das wüsste ich auch gerne.«, seufzte Nathan. Schließlich war er nicht heiß darauf, dem Kerl an den Hintern zu packen. Noch ein Grund mehr, dass er keine Ahnung hatte, wohin er mit seinen Händen sollte.[/LEFT] [LEFT]Meis Hände ruhten indessen auf Nathans Oberkörper und sie sah schräg lächelnd zu ihm auf »Immerhin haben wir ein bisschen Licht in diesem Raum.«[/LEFT] [LEFT]Hatten.[/LEFT] [LEFT]Genau in diesem Augenblick gab die herunter hängende Glühbirne ihren Geist auf.[/LEFT] [LEFT]»Hervorragend.«, murrte Nathan.[/LEFT] [LEFT]»Also ich finde es so gemütlicher ~. So kann ich zumindest vergessen, an wen ich hier ungewollt gepresst werde.«, schmunzelte Jasper selbstironisch.[/LEFT] [LEFT]»Wie gut, dass das niemanden interessiert!«, entgegnete Nathan genervt. Wenn das so weiter ging, wurde er noch verrückt! Es reichte ja nicht, dass der Raum so verdammt klein und eng war. Nein. Der Geruch von Meis Blut stieg ihm unaufhörlich in die Nase. Sie war ihm eindeutig viel zu nah und er hatte momentan keine Möglichkeit, Abstand zu gewinnen.[/LEFT] [LEFT]Für Andere mochte ihr Blut einen merkwürdigen, undefinierbaren Geruch haben. Für ihn hingegen…. Ein leises Knurren entfloh ihm. Er musste schleunigst aus diesem Raum! Doch leider war der nur von Außen zu öffnen und da es zu eng war, kam Liam nicht ausreichend an die Tür.[/LEFT] [LEFT]Ganz zu schweigen davon, wurde es allmählich ziemlich warm in dem kleinen Raum.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Juan hatte einen Grund uns hier zu verstecken. So viel weis ich.«, erhob Liam seine Stimme. »Aber scheinbar hat er sich dafür den kleinsten Raum des ganzen Schlosses ausgesucht.«[/LEFT] [LEFT]Jasper lachte heißer, sowie höhnisch auf »Habt ihr es etwa noch nicht bemerkt? Dieser Raum schirmt unsere Fähigkeiten von den Außenstehenden ab.«[/LEFT] [LEFT]»Jetzt wo du es sagst. Ich spüre das an der Wand hinter uns eine magische Formel angebracht sein muss. Sie ähnelt der meiner Schutzmagie und ist doch anders.«, dachte Noemi laut.[/LEFT] [LEFT]»Das liegt bestimmt daran, dass sie von einem mächtigen Reinblüter erschaffen wurde. Da kommst du kleines Menschlein nicht heran~.«, grinste Jasper, jedoch verschwand jenes, als er einen Absatz, tief in seinen Fuß gebohrt spürte.[/LEFT] [LEFT]»Du legst echt alles auf die Goldwaage, was man sagt, hm?«[/LEFT] [LEFT]»Ich kann deinen Zynismus eben nicht ausstehen.«, entgegnete Noemi verärgert und trotzig.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Was auch immer du getan hast, ich bin stolz auf dich, Noemi! Lass dir von diesem Kerl nicht alles gefallen.«, erklang Grace´ Stimme. Allerdings spürte sie daraufhin Liams eine Hand von ihrer Taille, runter wandern.[/LEFT] [LEFT]»So wie du?«, hauchte er an ihr Ohr.[/LEFT] [LEFT]Grace spürte, wie ihr nicht nur ein Schauer über den Rücken fuhr und ihr Herz fast aus ihrer Brust sprang, sondern auch wie ihr Gesicht begann zu glühen. Dieser Kerl…. Am liebsten würde sie ihn weit von sich stoßen und erbost davon rauschen.[/LEFT] [LEFT]Zumindest war sie sich sicher, dass sie das wollte.[/LEFT] [LEFT]Oder?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie kniff ihre Augen zusammen. Begann sie tatsächlich, die Berührungen dieses Kerls zu genießen!?[/LEFT] [LEFT]Auch wenn seine Berührungen wirklich zärtlich waren….[/LEFT] [LEFT]Sie schüttelte ihren Kopf. Wer wusste, bei wie vielen Frauen er diese Masche schon abzog?[/LEFT] [LEFT]Der Gedanke erzürnte sie so sehr, dass sie Liam ihr Knie mit voller Wucht in die Magengrube rammte. So viel Platz hatte sie tatsächlich noch. »Wage es nicht…. Oder mein Knie trifft gleich die nächst tief gelegene Etage, Liam.«, flüsterte sie ihm bedrohlich ins Ohr.[/LEFT] [LEFT]Sie wusste, dass ihr Herz anderer Meinung war.[/LEFT] [LEFT]Aber sie wusste auch, welche Einstellung Liam zu all dem besaß.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jener atmete momentan schwer. Der Kick hatte gesessen. Wie gut, dass er – außer am Morgen – noch nichts zu sich genommen hatte. Sonst wäre es vermutlich auf Grace gelandet.[/LEFT] [LEFT]Er krümmte sich etwas, stützte seine Unterarme rechts und links neben Grace, an die Wand und lehnte seine Stirn an ihre Schulter. Der Schmerz war momentan noch dabei abzuklingen. Ganz zu schweigen von der aufgekommenen Übelkeit.[/LEFT] [LEFT]»Du bist grausam, weist du das?«, gab er leise von sich, während ein ironisches Lächeln seine Lippen zierte.[/LEFT] [LEFT]Grace schnaubte verärgert. »Dann lass deine Griffel da wo sie sind, dann passiert das auch nicht.«[/LEFT] [LEFT]»Pff~. Wenn das so einfach wäre.«, kam es kaum hörbar von ihm. Was vermutlich daran lag, dass er diese Worte eher an sich selbst richtete.[/LEFT] [LEFT]Liam konnte es zwar nicht sehen, spürte aber Grace fragenden Blick auf sich. Er betete, dass sie ihn so ansah, weil sie seine Worte nicht verstand.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sekunden später öffnete sich plötzlich die Tür mit einem Ruck und die gesamte Gruppe purzelte heraus – einem reinblütigen Butler vor die Füße. Dieser betrachtete sie verdutzt und man sah ihm deutlich an, dass er nicht recht wusste, wie er auf diese Situation reagieren sollte.[/LEFT] [LEFT]Jasper, der unter Noemi und auf Nathans Rücken lag, grinste dem Butler entgegen »Glaubst du mir, wenn ich sage, wir haben verstecken gespielt?«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene hob schmunzelnd eine Augenbraue »Zusammen mit allen, in unserer Abstellkammer?« Er lachte heißer »Nun gut, ich lass das mal so stehen.«[/LEFT] [LEFT]»Vielen Dank~.«, grinste Jasper weiter und vernahm darauf das verärgerte grummeln von Nathan, unter sich. Ebenso wie das ironische Lächeln Liams, der sich etwas vom Boden ab stemmte, damit Grace nicht von allen geplättet wurde.[/LEFT] [LEFT]»Wenn ihr so gütig wärt, von uns herunter zu gehen?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Noemi, die Jasper aus Reflex an sich gedrückt hatte, erhob sich als Erste und half dem Reinblüter höflicherweise auf die Beine. Anschließend warf sie einen Blick in die Abstellkammer zurück. Weshalb befand sich ein so starkes Schutzsiegel, in einer solchen Kammer? Aber das erklärte zumindest die Größe des Raumes….[/LEFT] [LEFT]»Denk lieber nicht zu viel darüber nach. Wir haben schon genug Aufsehen erregt~.«[/LEFT] [LEFT]Noemi zuckte etwas zusammen und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Jasper, dessen Gesicht sich somit genau vor ihrem befand. Er beugte sich etwas vor, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Natürlich konnte sie es nicht verhindern rot zu werden, hielt seinem Blick aber stand. Danach ließ sie jenen wandern. Tatsächlich. Verwunderlich, dass sich so viele Gäste, so weit ab vom Ballsaal aufhielten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie blinzelte, als sie im Augenwinkel Jaspers Arm bemerkte, den er ihr höflich anbot.[/LEFT] [LEFT]»Wenn ich bitten dürfte, Mylady?«[/LEFT] [LEFT]Noemi betrachtete Jasper für einen Augenblick mürrisch, schmunzelte aber letztlich und legte ihren Arm um den seinen. Danach seufzte sie leidig und strich sich mit ihrer freien Hand über ihr Haar, in der Hoffnung, noch etwas retten zu können. Nach dem ungewollten Kuscheln und Herauspurzeln, sah sie sicher chaotisch aus. Was Jasper ihr natürlich in einem amüsierten Kommentar bestätigen musste.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Da Liam immer noch als Butler durch die Gegend lief, blieb ihm nichts anderes übrig, wie artig neben Grace herzulaufen. Jene schien allerdings immer noch sauer zu sein und strafte ihn mit Schweigen.[/LEFT] [LEFT]Aber zumindest blieb es ihm erspart, sie vor anderen Vampiren verteidigen zu müssen, da diese sie als Snack zu sich nehmen wollten. In der Hinsicht tat ihm sein bester Freund gerade irgendwie leid.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein verunglücktes Lächeln bildete sich auf Liams Lippen. Er hörte gerade, wie Jasper ein paar Vampiren ziemlich sadistisch erläuterte, wie er sie umbrachte, wenn sie nicht bald aufhörten Noemi zu belästigen.[/LEFT] [LEFT]Er fragte sich ernsthaft, was tatsächlich in dem Kopf dieses Kerls vorging. Dazu kam noch, dass sie immer noch nicht wussten, vor was genau Juan sie versteckte.[/LEFT] [LEFT]Apropos...wo war dieser überhaupt abgeblieben?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als Liam Aufruhr vor sich bemerkte, richtete er automatisch seine Aufmerksamkeit auf diese. Sofort weiteten sich seine Augen etwas.[/LEFT] [LEFT]Mei war gestolpert und einem Vampir vor die Füße gefallen.[/LEFT] [LEFT]Einem Reinblüter.[/LEFT] [LEFT]Und zudem Nathans Vater.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)