Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 08. Kapitel ----------- Es wurde dunkel um sie herum. Zumindest bei allen, außer Grace. Sie sah besorgt zu ihren Freunden, die einfach – wie Kartoffelsäcke – umgefallen waren. [LEFT]Sie richtete ihre hellen, grasgrünen Augen zornig auf Jasper, der ihr amüsiert entgegen lächelte.[/LEFT] [LEFT]»Was hast du Bastard mit ihnen gemacht!?«, wollte Grace wissen, hing aber sofort noch etwas dran »Und warum hast du mich verschont?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jasper ging ein paar Schritte auf sie zu, woraufhin die Ältere sich sofort schützend vor ihre Freunde stellte. Ihre Augen, starr, auf ihren gegenüber gerichtet. Jener stoppte. Seine Mundwinkel, weiterhin von einem Lächeln geziert.[/LEFT] [LEFT]»Du weist es also gar nicht?«[/LEFT] [LEFT]Grace hob eine Augenbraue »Weis was nicht?«[/LEFT] [LEFT]Jasper deutete mit seinem Zeigefinger auf seine Schläfe »Deine Fähigkeit besteht nicht nur aus normaler Telepathie.«[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene stutzte. Woher wusste er so schnell, was ihre Fähigkeit war? Und auf was wollte er hinaus?[/LEFT] [LEFT]Genau diese Frage stellte sie ihm, immer noch darauf bedacht, ihre Freunde vor einem möglichen Angriff zu bewahren. Denn dem Kerl traute sie kein Fünkchen über den Weg. Mochte er noch so viel Lächeln. Ein Falsches würde ihn sicher nicht weit bringen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jasper lockerte seine Haltung und ließ eine Hand in seiner Hosentasche verschwinden. Mit der Anderen deutete er weiterhin auf seine Schläfe.[/LEFT] [LEFT]»Interessant, dass du es selbst noch nicht bemerkt hast. Ich frage mich, warum deine Eltern es nie erwähnt haben?« Er schmunzelte, als er Grace´ abfälligen Blick bemerkte. »Du hast wohl keine gute Beziehung zu deinen Eltern, nehme ich an?«[/LEFT] [LEFT]»Das geht dich nichts an! Sag was du sagen willst – oder lass es!«, zischte Grace. Dieser Kerl glaubte doch wohl nicht ernsthaft, dass sie jetzt ein Teekränzchen mit ihm abhalten und ihm ihre traurige Kindheit offenbaren würde?[/LEFT] [LEFT]Das für ihren Vater nur Macht und Geld zählte und seine Frau, die leider ihre Mutter war, dem Alten immer ohne zu zögern zustimmte und zu allem Ja und Amen sagte. Sie waren ein typisches, zwangsverheiratetes, Vampirpaar. Vermutlich wurde ihre Mutter von Klein auf gehorsam erzogen und sie beugte sich diesem Schicksal. Über ihren Vater wusste sie nicht viel. Außer, dass er sie auf das Seymour – Anwesen brachte, damit sie später einmal Nathans Frau werden würde.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace schnaubte verärgert bei diesen Gedanken. Sie war froh, dass sie wie keines ihrer Elternteile war. Was eventuell auch daran lag, dass sie mit Nathan zusammen aufwuchs und Finley sie mehr oder weniger großzog. Wenn sie genauer darüber nachdachte, sollte sie dem alten Butler dafür dankbar sein. Wer weis, wo sie heute ohne ihn stünde?[/LEFT] [LEFT]Eventuell hätte sie Nathan tatsächlich geheiratet.[/LEFT] [LEFT]Ein Gedanke, der ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Schließlich war Nathan für sie wie ein Bruder, den sie leider nie hatte.[/LEFT] [LEFT]Apropos.[/LEFT] [LEFT]Sie richtete ihre Augen funkelnd auf Jasper. Sie wollte endlich wissen, was er eben andeuten wollte. Was wusste er über sie, was sie selbst nicht wusste? Und vor allem – woher wusste er es so schnell?[/LEFT] [LEFT]Natürlich war es fraglich, ob sie ihm wirklich glauben konnte. Aber vielleicht half es ihr dabei, ihren Freunden zu helfen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Schön, dass meine Aussage dich so nachdenklich stimmt.«, stellte Jasper amüsiert fest.[/LEFT] [LEFT]»Du täuscht dich. Aber willst du mir nicht sagen, was ich deiner Meinung nach tolles können soll?«[/LEFT] [LEFT]»Was bekomme ich dafür, wenn ich es dir sage?«[/LEFT] [LEFT]Grace runzelte die Stirn. Was hatte sie auch erwartet? Das er ihr fröhlich grinsend erzählte, was er wusste? Obwohl das vielleicht gar nicht so abwegig gewesen wäre. Der Typ schien immerhin nicht mehr ganz alle beisammen zu haben.[/LEFT] [LEFT]»Wenn du es mir nicht sagen willst, finde ich es früher oder später eben alleine heraus.«, meinte sie daher schlicht. Sie hatte keine Lust, sich auf die Spielchen dieses Reinblüters einzulassen. Immerhin brauchten ihre Freunde ihre Hilfe.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jasper lachte höhnisch auf »Du bist auch nicht auf den Kopf gefallen. Das gefällt mir.« Er ging erneut ein paar Schritte auf sie zu und stoppte wieder, da sie wieder eine Abwehrhaltung einnahm.[/LEFT] [LEFT]»Man merkt sofort, dass in deiner Blutlinie nicht viel zu einem Reinblüter fehlt.«, entgegnete er und beobachtete haargenau ihre Reaktion darauf. Diese fiel nicht besonders positiv aus.[/LEFT] [LEFT]»Du legst echt verdammt viel Wert auf diesen Quatsch, oder?«[/LEFT] [LEFT]Er schmunzelte »Fändest du nicht auch eine Welt besser, in der es nur reinblütige Vampire gäbe? Keine Mischehen und komische Wesen, die nur die Hälfte des einen und anderen sind.« Er richtete sein Augenmerk auf Liam, der gerade sein Gesicht schmerzlich verzog und dementsprechend seufzte. »Nehmen wir ihn als Beispiel. Man riecht, dass er ein Mischvampir ist. Er hat zwar mehr Vampiranteil, aber das Magierblut sticht trotzdem hervor. Auch wenn es nur leicht ist. Er wird nie ein vollwertiges Wesen sein. Findest du das tragbar?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace seufzte. Gerade wünschte sie sich, dass sie da unten liegen würde und Nathan wach wäre. Der käme bestimmt besser mit diesem Kerl zurecht.[/LEFT] [LEFT]»Das Einzige, was ich gerade nicht tragbar finde, ist dein Weltbild. Liam ist ein Lebewesen, wie jedes andere auf dieser verkorksten Welt.« Sie sah kurz zu Liam, ehe sie wieder zu Jasper blickte. »Wenn die Welt deinem Wunsch nach bestehen würde, wäre das dass Todesurteil für die Liebe. Die Welt würde vermutlich größtenteils nur noch aus Zwangsehen bestehen, damit die Reinheit der Rassen bestehen bleibt.«[/LEFT] [LEFT]Jasper hörte ihr ruhig zu, während sich ein zynisches Lächeln auf seine Lippen schlich »Und? Wer glaubt schon an die Liebe? Sie ist eine chemische Reaktion, mehr nicht.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace konnte es nicht fassen. An was für einen Spezialisten waren sie da nur geraten? Was musste er für eine Kindheit gehabt haben, dass er so etwas dachte? »Wenn du das denkst, bist du dann sicher, dass du wirklich lebst? Ein Wesen, dass keine Liebe empfindet, ist für mich kein echtes Lebewesen.«[/LEFT] [LEFT]»Wie ich schon sagte. Für mich ist es nichts weiter als eine chemische Reaktion, um den Bestand einer Rasse zu gewährleisten.«[/LEFT] [LEFT]»Du bist ein widerlicher Kerl, weist du das? Liebe scheinst du von deinen Eltern ja nicht bekommen zu haben.«[/LEFT] [LEFT]Auf ihre Worte hin, schmunzelte Jasper ironisch. »Welche Eltern meinst du? Meine leiblichen oder meine Pflegeeltern?«[/LEFT] [LEFT]Grace sah skeptisch zu ihm, da er gerade wirkte, als hätte er ungewollt etwas ausgesprochen. Scheinbar lag da der Kern. Er hatte von seinen leiblichen Eltern keine Liebe erhalten. Wurde eventuell sogar verstoßen. Und seine Pflegeeltern konnten nicht besser gewesen sein. Sonst würde er vermutlich nicht so denken.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Das ist es also? Du denkst so, weil deine Eltern dich weggegeben haben? Schon mal daran gedacht, dass sie vielleicht ihre Gründe hatten?« Sie versuchte jetzt auf diese Weise an ihn heran zu kommen. Allmählich machte sie sich nämlich sorgen um ihre Freunde, die immer wieder schwere und teils schmerzliche Seufzer von sich gaben. Ihre Gesichtszüge spiegelten diese nur zu gut wieder.[/LEFT] [LEFT]Jasper betrachtete sie eindringlich, ehe er höhnisch Schmunzelte. »Guter Versuch. Aber vergebens.« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die drei Bewusstlosen. »Und? Was willst du jetzt tun?« Kam er wieder zu ihrem ursprünglichen Thema zurück.[/LEFT] [LEFT]Grace biss sich auf ihre Unterlippe. Wenn sie nur wüsste, was er bei ihren Fähigkeiten andeuten wollte. Dann könnte sie ihren Freunden endlich helfen. Aber dieser Typ war ein Fall für sich.[/LEFT] [LEFT]Sie richtete ihre Augen auf ihn. Irgendwie musste sie seine Fähigkeit blockiert haben. Stellte sich nur die Frage, wie sie das anstellte. Und woher der Kerl das wusste…. Sie hielt inne. Sprach er nicht vorhin von ihrer Telepathie? Laien bezeichneten das sonst beiläufig schnell eher als Gedankenübertragung. Er aber sprach direkt von Telepathie.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. Das war es also. Sie dachte immer, sie könnte nur Gedanken übertragen und wenn sie wollte lesen. Über andere Möglichkeiten hatte sie zuvor nie nachgedacht. Aber wenn sie wirklich telepathische Kräfte besaß, würde es erklären, weshalb sie noch stand und ihre Freunde am Boden lagen. Sie blockte die Fähigkeit von diesem Kerl ab – was auch immer er ihren Freunden eigentlich angetan hatte.[/LEFT] [LEFT]Doch wenn es bei ihr funktionierte, hatte sie vielleicht die Möglichkeit, das Selbe bei ihren Freunden zu machen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf jene, bemerkte im Augenwinkel jedoch das wissende Schmunzeln von Jasper.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Du hast es also verstanden. Aber was bringt es dir, wenn du deine Fähigkeiten nicht einsetzen kannst?«, wollte er wissen, hob allerdings fragend eine Augenbraue. Weshalb wirkte Grace´ Blick auf einmal so sicher? Bis eben schien sie noch im Zwiespalt zu stehen.[/LEFT] [LEFT]Er verzog sein Gesicht gelangweilt. Ihre Hilflosigkeit gefiel im definitiv besser. Dennoch interessierte ihn, wie sie jetzt fortfahren würde. Denn für ein Normalblut, schien sie ziemlich gut zu sein.[/LEFT] [LEFT]Grace schenkte ihm keinerlei Beachtung. Sie beschloss, nicht mehr all zu viel auf diesen Kerl zu geben. Schließlich schien er Andere einfach nur gerne zu beobachten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace hockte sich neben Liam und die anderen Zwei und betrachtete sie einen Moment schweigend. Es musste einen Weg geben, die Einflüsse von Jasper zu blockieren. Seine Fähigkeiten funktionierten schließlich nur, wenn er die Sinne anderer Wesen manipulieren konnte.[/LEFT] [LEFT]Sie hielt inne. Eventuell….könnte sie Jaspers Einflüsse blockieren, wenn sie selbst die Sinne ihrer Freunde mit ihrer Fähigkeit beeinflusste und so einen Schild erschuf, der Jaspers Kräfte nicht mehr durchließ. Aber wie stellte sie das am besten an?[/LEFT] [LEFT]Sie seufzte. Warum musste all das nur so verdammt kompliziert sein? Und warum merkte sie diese angeblichen Fähigkeiten ihr bisheriges Leben nicht?[/LEFT] [LEFT]Möglicherweise, weil sie sie bisher nicht benötigte….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Na, schon aufgegeben?«, grinste Jasper interessiert.[/LEFT] [LEFT]Grace reagierte auf diese blöde Aussage gar nicht erst. Was ihn sichtlich störte. Anscheinend stand dieser Kerl gerne im Mittelpunkt. Vielleicht kam dieser Drang ja daher, dass er die Aufmerksamkeit seiner Eltern wollte? Eigentlich auch nichts, über das sie sich gerade Gedanken machen sollte. Sie verschwendete schon genug Zeit an diesen Typen.[/LEFT] [LEFT]Sie schloss ihre Augen bedächtig.[/LEFT] [LEFT]Möglicherweise sollte sie es wie bei der Gedankenübertragung versuchen. Nur statt ihrer Gedanken, übertrug sie den Schild. Oder was es auch immer war.[/LEFT] [LEFT]Grace biss sich auf ihre Unterlippe. Da sie so etwas noch nie zuvor tat, würde es viel ihrer Kraft in Anspruch nehmen. Wenn es also nicht klappte, könnte sie ihre Freunde nicht beschützen, sollte Jasper doch plötzlich angreifen wollen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie atmete tief durch. Auf diese Weise würde sie nicht weiter kommen! Außerdem ging probieren schließlich über studieren. Wenn es nicht klappte, konnte sie zur Not immer noch Liam nach dem Kerl schmeißen.[/LEFT] [LEFT]Sie schmunzelte kurz etwas, musterte ihre Freunde und schloss erneut ihre Augen, woraufhin sie begann sich zu konzentrieren. Dabei spürte sie den beobachtenden Blick von Jasper auf sich. Sie fragte sich immer noch, was genau er eigentlich von ihnen wollte? Es wirkte auf sie, als wäre all das hier nur ein Spiel für ihn.[/LEFT] [LEFT]Grace öffnete ihre Augen, als sie fühlte, dass etwas geschah. Natürlich war es für das Auge nicht sichtbar, aber ihr Plan schien zu funktionieren. Ihre Freunde begannen sich zu beruhigen und ihre eigene Kraft zu schwinden – wie sie es ahnte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Erste, der förmlich aufsprang, war Liam – woher auch immer er diese Energie nahm. Er wusste zwar nicht genau, was geschah, sah Jasper aber zornig entgegen. »Wenn ich meine Eltern noch einmal sterben sehe, wirst du dir wünschen, schnell gestorben zu sein!« Das Knurren, welches er unterdrückte, klang beinahe nach einem Grollen.[/LEFT] [LEFT]Jasper belächelte diese Aussage nur schwach. Er fürchtete sich nicht vor einem Mischblut.[/LEFT] [LEFT]Mei und Nathan kamen ebenfalls zu sich. Zweiterer half Ersteren auf die Beine und fixierte Jasper mit seinem Blick. »Das war dein Plan? Uns mit unserer schlimmsten Erinnerung immer und immer wieder zu quälen?«[/LEFT] [LEFT]»Es hätte auch funktioniert. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass ihr eine Telepathin dabei habt. Schließlich sind die so selten, wie ich. Und die Einzigen, gegen die ich nichts ausrichten kann.«, entgegnete Jasper gelassen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei und Nathan sahen fragend zu ihm, während Liam sofort zu Grace blickte, die sich – mehr oder weniger – an ihm hochzog und auf wackeligen Beinen stand. Sie erwiderte seinen verwirrten Blick lächelnd »Nun schau doch nicht so. Tu mir den Gefallen und lass mich etwas ausruhen, okay?« Noch während sie das sagte, sackte sie in seine Richtung zusammen. Er fing sie selbstverständlich ab, hob sie wortlos auf seine Arme und musterte Grace einen Moment. Sie wirkte vollkommen erschöpft und ausgelaugt. Was ihn zu der Annahme brachte, dass dieser Jasper dafür verantwortlich war.[/LEFT] [LEFT]Er richtete seinen Blick verärgert auf den Jüngeren »Was hast du mit ihr gemacht?!«[/LEFT] [LEFT]Jasper hob abwehrend eine Hand und schmunzelte belustigt »Meine Schuld ist ihr Zustand sicher nicht. Sie hat euch geholfen, nachdem meine Fähigkeit euch aus den Socken gehauen hat.«[/LEFT] [LEFT]»Findest du das etwa witzig!?«, knurrte Liam, verstummte aber, als er Nathans mahnenden Blick bemerkte.[/LEFT] [LEFT]»Sie muss sich nur ausschlafen, weil sie diese Fähigkeit noch nie benutzt hat. Also beruhige dich wieder.«, sagte Nathan ruhig. Sein bester Freund stimmte grummelnd zu. Er selbst widmete sich danach Jasper. »Legst du es immer noch auf einen Kampf an? Jetzt, wo Grace uns von deinen Einflüssen abgeschirmt hat?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene grinste zynisch »Wir können gerne so lange warten, bis ihr telepathisches Schild nachlässt. Andererseits kann das auch Stunden dauern. Immerhin scheint sie etwas auf dem Kasten zu haben.« Er hielt inne und richtete seine verschiedenfarbigen Augen verachtend auf Liam »So eine Frau hast du gar nicht verdient.« Er stutzte, als er das Schmunzeln auf den Lippen des Älteren bemerkte. Es wirkte verzweifelt?[/LEFT] [LEFT]Kurz darauf schien Liam sich zu fangen und grinste.[/LEFT] [LEFT]»Das weis glaube ich keiner besser, als ich selbst. Also spare dir deine blöden Ansichten und Weisheiten. Die will hier keiner hören.«[/LEFT] [LEFT]Jasper beäugte ihn interessiert. Es war das erste Mal, dass er einen niederrangigen Vampir, so reden hörte. Normalerweise wollten diese, auf eine derartige Weise, immer an mehr Macht gelangen. Da bei einer Heirat, der niederrangigere Vampir, auf den selben Rang gehoben wurde, wie sein Partner.[/LEFT] [LEFT]Unter dem Adel kein ungewöhnliches verfahren, um Normalblüter wieder bei den Reinblütern einzugliedern. Er hatte in seinem Leben schon viele Zwangsehen gesehen. Mit viel Glück, empfanden die Partner irgendwann so etwas wie Liebe.[/LEFT] [LEFT]Ehen, in denen Vampire die ‚intime Blutsbindung‘ vollzogen, kannte er keine.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jasper hob seine Augenbraue und schmunzelte einsichtig. Er hätte niemals gedacht, dass ein Mischblüter ihm – ohne es selbst zu merken – einen Denkzettel gab. Eventuell sollte er sich mehr auf solche Dinge einlassen? Vielleicht hatte diese Normalblüterin ja recht und er sollte alles mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten? Andererseits passte all das nicht mit dem zusammen, was er bisher kannte.[/LEFT] [LEFT]»Gut, ich werde euch ausnahmsweise ziehen lassen – obwohl das nicht meine Art ist.«, begann er und sah zu der kleinen Gruppe, die ihn aufmerksam und misstrauisch musterte. Er verübelte es ihnen nicht.[/LEFT] [LEFT]»Da eure Freundin meine Kräfte abschirmt, verschwindet alles was mit meinem Kräften zu tun hat. Heißt, dass ihr euch logischerweise wieder in der Realität befindet.«[/LEFT] [LEFT]»Was du nicht sagst?«, grummelte Liam, der immer noch angefressen war. Diese Aussage belächelte Jasper lediglich. Anschließend tauschte er mit Nathan Blicke aus, verneigte sich leicht und verschwand in der Dunkelheit.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Kann mir mal einer erklären, was diesen Kerl so plötzlich umgestimmt hat?«, runzelte Liam die Stirn und bemerkte danach Meis lächelnden und Nathans leicht schmunzelnden Blick auf sich. Er blinzelte. Hatte er etwas verpasst oder nicht mitbekommen? »Was denn?«[/LEFT] [LEFT]»Nichts.«, meinte Nathan schlicht.[/LEFT] [LEFT]Meis Lippen wurden von einem verunglückten Lächeln geziert. »Vielleicht sollten wir sehen, dass wir weiter kommen? Nicht, dass dieser Jasper es sich noch einmal anders überlegt?«[/LEFT] [LEFT]»Wenn der wieder kommt, geige ich ihm die Meinung. Darauf kannst du dich verlassen!«, grummelte Liam vor sich hin.[/LEFT] [LEFT]Nathan hob skeptisch eine Augenbraue. Na, er wusste ja nicht recht. »Warst du nicht der Erste von uns Dreien, der umgefallen ist?«[/LEFT] [LEFT]»Willst du damit etwas bestimmtes andeuten?«, schielte Liam missmutig zu seinem besten Freund.[/LEFT] [LEFT]»Nein. Das ist eine Tatsache.«, meinte der Jüngere trocken.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Bevor die jungen Männer weiter diskutieren konnten, unterbrach sie Meis Lachen – das sie versuchte vergeblich zu unterdrücken.[/LEFT] [LEFT]»Entschuldigt, aber….«[/LEFT] [LEFT]»Siehst du, Nathan. Jetzt lacht sie uns schon wieder wegen dir aus.«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene schmunzelte belustigt »Wegen mir? Das bezweifle ich doch stark.« Er wandte sich ab und beäugte die Umgebung. »Wir sollten wirklich weiter. Der Horizont beginnt heller zu werden – was bedeutet, das wir schon genug Zeit hier verschwendet haben. Und wenn unsere Reise weiter so vorangeht, werden wir nie in der Hauptstadt ankommen.« Nach diesen Worten, richtete er seinen Blick auf Liam und überbrachte ihm mit diesem eine deutliche Botschaft.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Was soll dieser komische Blick jetzt? Ich habe gar nichts gemacht! Was kann ich denn dafür, dass wir wie ein Magnet auf Bekloppte wirken?«, rebellierte Liam und folgte Nathan, der soeben losging. Jener antwortete ihm in der Zwischenzeit »Könnte daran liegen, dass wir ein spezielles Exemplar dieser Gattung bei uns haben.«[/LEFT] [LEFT]Liam sah nüchtern zu seinem besten Freund. »War in dem letzten Blut, das du zu dir genommen hast, irgendetwas drin? Clownsblut oder so?«[/LEFT] [LEFT]»Nicht das ich wüsste. Es hat wie immer geschmeckt.«[/LEFT] [LEFT]»….könntest du auf eine rhetorische Frage bitte nicht so ernst antworten?«[/LEFT] [LEFT]»Du hast doch damit angefangen.«[/LEFT] [LEFT]»Warum muss Grace, ihren Schlaf der Gerechten, auch gerade jetzt machen?« Während er das sagte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Jüngere. Sie schlief seelenruhig in seinen Armen. Ihren Kopf, seitlich an seine Brust gelehnt.[/LEFT] [LEFT]Dieser Anblick zauberte ihm ein Schmunzeln auf die Lippen.[/LEFT] [LEFT]»An was denkst du Perverser jetzt wieder?«, kam es beinahe tadelnd von Nathan.[/LEFT] [LEFT]Liam sah unschuldig zu ihm »Warum bitte glaubst du immer, dass ich derartige Gedanken habe?«[/LEFT] [LEFT]»Reden wir von der selben Person?«[/LEFT] [LEFT]»Ja – davon abgesehen, dass ich für gewöhnlich nicht von mir in der dritten Person spreche.«[/LEFT] [LEFT]»Gut.«[/LEFT] [LEFT]»….was genau, soll mir das jetzt mitteilen?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei lief lächelnd hinter den Freunden her. Die Beiden konnten wohl tatsächlich nicht mit und auch nicht ohne einander. Eine solche Freundschaft musste wundervoll sein.[/LEFT] [LEFT]Ihre Gesichtszüge begannen Sekunden später besorgt zu wirken. Eine Aussage, die Jasper vorhin äußerte, gab ihr zu denken. Er meinte, ihr Blut würde komisch riechen. Normalerweise dürfte, durch das Schild von Noemi, nichts dergleichen durchdringen. Was also, hatte das zu bedeuten?[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)