Willst du für mich sterben? von Tales_ ================================================================================ Kapitel 5: Ein kleinwenig Hilfe ------------------------------- „Ich bin so vorsichtig wie möglich“, sagte Toma ernst und erhielt ein kleines Nicken von Radditz. Tales setzte sich neben seinem Bruder und legte seinen Schweif um Radditz‘ Hand, als Beistand. Toma nahm vorsichtig den Schwanz in die Hand und Radditz zuckte sofort zusammen. Gefühlt war das ganze Fell extrem empfindlich und der Schmerz verstärkte sich um ein Vielfaches. Dann öffnete Toma die kleine Arzttasche und holte die vorbereitete Spitze heraus. Kurz warf er nochmal einen kurzen Blick zu dem Langhaarigen. „Versuch ihn ruhig zu halten“, bat er ernst. Vorsichtig setzte der Unterklassekrieger die Spitze genau an der Stelle des Schnittes an und führte die Nadel ein. Radditz zuckte heftig zusammen und es kostete ihn alle Kraft, jetzt ruhig zu bleiben. Tales packte den Oberarm des Älteren und lehnte sich eng an ihn, als er seinen schmerzverzerrten Blick bemerkte. Toma spritzte den Inhalt langsam hinein und sofort verstärkte sich der Schmerz. Radditz spürte nun auch ein starkes Druckgefühl, das erst aufhörte, als Toma die Spritze zurückzog. Erleichtert atmete Radditz auf. „Du hast nicht zu viel versprochen“, meinte er schwer atmend. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und ihm wurde etwas schwindelig. Solche Qualen hatte er bisher noch nie erlebt, keine Verletzungen hatten dermaßen weh getan… „Ich weiß, aber das wird dir helfen, Radditz“, antwortete Toma und legte besorgt eine Hand an die Stirn des Langhaarigen. „Wann habt ihr zuletzt etwas gegessen?“, fragte er an Tales gewandt. „Gestern Morgen, aber nicht wirklich viel“, sagte der Dunkelhäutige und warf besorgt einen Blick zu Radditz, der seinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. „Ich werde mit Gargon sprechen! Ich werde dafür sorgen, dass ihr etwas zu essen bekommt“, knurrte der Unterklassekrieger. „Gerade bei so einem starken Schmerzmittel musst du was essen, Radditz“ „Von mir aus gerne“, antwortete dieser mit einem kleinen Lächeln. Toma strich probehalber über Radditz‘ Schwanz. „Spürst du das?“, fragte er ernst. „Nein, ich spüre gar nichts“, meinte dieser und seufzte. „Die Schmerzen lassen allmählich nach“ „Das ist gut, du wirst heute deinen Schweif nicht mehr bewegen können. Aber das macht nichts, halte ihn einfach ruhig. Das Medikament fördert die Heilung und morgen sollte die Wunde sich geschlossen haben. Dann dürfte es nicht mehr so wehtun“, erklärte Toma und Radditz nickte nur. „Danke Toma“ „Ich würde gerne mehr für euch tun…“, murmelte der Unterklassekrieger. „Damit hilfst du uns schon“, antwortete Tales ernst und strich Radditz liebevoll durch die Haare. „Ich werde jetzt deinen Schwanz verbinden. Morgen früh kannst du den Verband abmachen und das Fell vorsichtig reinigen. Ich lasse dir noch einen Verband da, denn du dann die nächsten Tage dranlassen solltest“, meinte Toma. Sanft rieb er den Pelz mit einer Heilsalbe ein und wickelte schließlich den Verband darum. Anschließend legte er den Schweif auf Radditz‘ Schoß ab. „So dann organisiere ich euch mal was zu essen“, meinte Toma und stand auf. Kurz sah er nochmals zu den Brüdern zurück, ehe er den Raum verließ. Finster blickte er Gargon in die Augen. „Er braucht etwas zu Essen, das Medikament sollte nicht auf nüchternen Magen verabreicht werden“, meinte er ernst. „Das hält er schon aus“, winkte Gargon ab und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihm gefiel der Ton von Toma überhaupt nicht. „Sag das dem Prinzen, wenn er morgen tot ist“, knurrte Toma. Gargon stockte und überlegte kurz. „Na schön, hol ihm was“, meinte er schultern zuckend. „Wie großzügig“, murmelte Toma und machte sich auf den Weg in die Palastküche. Wenig später kehrte er mit einer ordentlichen Portion zurück. „Sieht wie ein Festmahl aus“, bemerkte Gargon spitz. „Ein trockenes Brot, wäre auch zu wenig“, fauchte der Unterklassekrieger. Genervt öffnete Gargon die Tür und ließ Toma eintreten. „Stell es hin und dann raus, ich habe nicht ewig Zeit!“, meckerte der Elitäre. Seufzend tat Toma wie ihm geheißen, ehe er äußerst widerwillig den Raum verließ. Tales erhob sich und holte das Tablett zu ihnen her. Lächelnd betrachtete er den reichlich gefüllten Teller, ehe er zu seinem Bruder sah. „So Radditz du musst was essen“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. Neugierig beugte sich der Langhaarige nach vorne und schmunzelte. Es gab einige Brotscheiben, verschiedene Wurstsorten, Kurmo, Domata, Papri, Rókatwurzeln und zwei Pamién. Diese Portion reichte für sie beide. „Du isst aber auch was“, forderte Radditz. „Du musst Essen, alleine wegen des Medikaments“, entgegnete Tales ernst. Auch wenn er schrecklichen Hunger hatte, so wollte er seinem großen Bruder das Essen überlassen. „Das reicht für uns beide und jetzt diskutier nicht mit mir. Wenn du nichts isst, esse ich auch nichts“, sagte Radditz ernst. Tief seufzte der Dunkelhäutige, ehe er zustimmend nickte. „Na schön, dann lass uns Essen“ *** Zur gleichen Zeit erregte ein Piepsen Bardocks Aufmerksamkeit. Ernst blickte er zu seiner Gefährtin, ehe er den Scouter aufsetzte und aufstand. Eiligst ging er nach draußen und schloss die Tür hinter sich. „Toma?“, fragte er angespannt. Sein Freund hatte ihn erst gestern kontaktiert, um ihn auf den neusten Stand zu bringen. Seine Söhne waren im Medi-Tank, was eigentlich etwas Gutes war. Doch Radditz' Schwanz war gebrochen. Was würde er heute erfahren? Irgendwie graute es ihm vor diesem Gespräch. „Hallo Bardock“, sagte Toma und seufzte schwer. Er wusste gar nicht wie er seinem Freund die Nachricht überbringen sollte. So etwas zu hören, war niemals leicht. „Sag es einfach, mein Freund“, bat Bardock ruhig und sein schlechtes Gefühl verstärkte sich. „Ich habe deinen Jungs etwas zu Essen organisiert, da sie seit gestern Morgen nichts bekommen hatten“, erzählte Toma und Bardock knurrte finster. „Es tut mir leid, Bardock. Aber der Prinz scheint deine Söhne zu foltern. Er hat heute gut die Hälfte von Radditz‘ Schwanz abgeschnitten“ Fassungslos weiteten sich Bardocks Augen und ungläubig schüttelte er den Kopf. „Er hat… ihm den Schwanz abgeschnitten?“, fragte er stockend, während sich sein eigenes Anhängsel von der Hüfte löste. Aufgebracht schwang er durch die Luft und das Fell sträubte sich. „Ja, ich habe ihn behandelt und ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben“, besänftigte Toma ihn sofort. „Aber mein Freund, du musst etwas tun! Wer weiß was der Prinz noch alles vor hat!“ Ernst schloss Bardock die Augen und ballte eine Hand zur Faust. Tief holte er Luft und versuchte die Wut herunterzuschlucken. „Ich werde morgen wieder zum König gehen! Notfalls trete ich die Tür ein, damit er mir zuhört“, sagte er entschlossen. „Tu das, mein Freund. Ich wünsche dir viel Glück“, antwortete Toma ernst und legte auf. Er wusste wie Bardock es meinte und hoffte sein Freund war besonnen genug, um sich nicht auch noch in Gefahr zu bringen. Eine Zeitlang blieb Bardock noch stehen und blickte ernst in den Himmel. Seine Gedanken drehten sich um das eben Gehörte, aber auch um seinen morgigen Besuch beim König. Dieser musste ihm endlich zuhören! Irgendwie musste er das schaffen und wenn es sein musste, kämpfte er sich wirklich seinen Weg zu König Vegeta frei und zwang ihn, ihm zuzuhören! „Vater?“. erschrocken zuckte Bardock zusammen und drehte sich zu Kakarott um. „W… wen haben sie den Schwanz abgeschnitten?“, fragte der Jüngere stockend und Tränen traten in seine Augen. „Kakarott… hast du gelauscht?“, fragte Bardock und ging auf seinen Sohn zu. Liebevoll nahm er ihn in den Arm und strich ihm über den Rücken. „Bitte… beantworte meine Frage!“, nuschelte der Jüngere und lehnte sich eng an seinen Vater. „Der Prinz hat Radditz einen Teil von seinem Schwanz abgetrennt“, sagte der Ältere ehrlich und hörte das Schluchzen seines Sohnes. „Morgen gehe ich zu König Vegeta! Ich bekomme sie da raus, dass verspreche ich dir“, wisperte er leise. „Das musst du auch, Vater“, wimmerte Kakarott leise und lehnte sich eng an ihn. „Die Arena… jetzt das… sie sterben noch…“ „Ich werde das verhindern!“, knurrte Bardock und schloss die Augen. In der Arena konnte er nur machtlos dabei zusehen. Zu viele Wachen standen zwischen ihm und seinen Söhnen. Doch jetzt hatte er eine Chance, aber er musste sich wirklich beeilen! *** Erschöpft lagen die Brüder eng nebeneinander, nachdem sie das Essen restlos aufgegessen hatten. Tales lag mit dem Rücken zu Radditz, da er nicht wollte, dass er sah wie er sich gerade quälte. Dass er Radditz solche Schmerzen zufügen musste, tat ihm unheimlich leid. Die Gedanken ließen ihn einfach nicht mehr los. „Der Prinz hat das alles geplant. Wir waren gerade aus der Tür raus, als man ihm schon ein neues Frühstück brachte… es geht ihm nicht darum, dass wir ihm dienen. Er will uns einfach nur quälen“, sagte Tales leise. Tief atmete der Langhaarige durch und legte einen Arm um seinen Bruder. Der Schwindel war kaum mehr vorhanden und die Schmerzen erträglicher. „Ich weiß“, antwortete Radditz ehrlich. „Das ist es aber nicht, was mir am meisten Sorgen macht.“ Fragend drehte der Dunkelhäutige sich um und blickte dem Älteren direkt in die Augen. „Ich werde dir keinesfalls nochmal wehtun“, sagte er ernst. „Ich will dir auch nicht wehtun“, meinte Radditz seufzend. „Aber der Prinz weiß, dass wir uns gegenseitig nicht töten werden. Keiner will den anderen sterben lassen und er wird diese Karte wieder gegen uns verwenden…“ „Du meinst, er könnte nochmal verlangen…“. Geschockt weiteten sich Tales' Augen, ehe er sie verzweifelt schloss. „Ich kann dir nicht so wehtun!“ „Ich weiß, Tales“, nuschelte Radditz. „Aber ich will nicht, dass du stirbst oder gefoltert wirst“ „Das will ich auch nicht!“, sagte Tales laut. „Was tun wir also, wenn er wieder verlangt, dass wir uns gegenseitig verletzen?“, fragte der Langhaarige nachdenklich und zog den Jüngeren etwas näher zu sich. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht und am liebsten wollte er alles Leid von ihm fernhalten. „Wenn wir nicht mitspielen, stirbt der andere oder wird gefoltert“, wiederholte Tales leise und sah Radditz tief in die Augen. „Wir werden mitspielen müssen, oder?“, fragte er wenig hoffnungsvoll, auch wenn ihm der Gedanke einfach nur unwirklich und grausam vorkam. „Ich glaube uns bleibt nichts anderes übrig, wenn wir beide am Leben bleiben wollen“, sagte Radditz ernüchternd. Es war unvorstellbar, aber leider ihre einzige Chance. „Wir können nur hoffen, dass der Prinz bald das Interesse an uns verliert…“ „Bevor noch einer von uns stirbt“, nuschelte Tales und vergrub sein Gesicht in Radditz‘ Haar. Eng kuschelte er sich an ihn und legte seinen Schwanz besitzergreifend um seine Hüfte. „Wir schaffen das schon“, antwortete Radditz ernst und zog seine Hände etwas fester um den Jüngeren. „Keiner von uns stirbt!“, murmelte er leise, doch seine Stimme klang nicht ganz so fest, wie er es gerne gehabt hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)