Fortune Files von Elnaro ================================================================================ Vicco 1: Dienstmädchen ---------------------- Ich saß am felsigen Ufer eines türkis schimmernden Sees, der von einem abschmelzenden Gletscher gespeist wurde. Es spiegelten sich die sattgrünen, mit Nadelbäumen bewaldeten Berge darin, dessen Gipfel noch von Schnee bedeckt waren. Die Landschaft glich einem Gemälde in dessen Mittelpunkt ich saß, ganz wie in einem Gemälde von Caspar David Friedrich. Die reine Luft, die niedrige Temperatur, die natürliche Aussicht, ja, sogar die Abgeschiedenheit - Dieser Ort subsumierte das genaue Gegenteil meiner Heimat Manama, der Hauptstadt des Königreichs Bahrain, in dem sich die Hitze zwischen den Hochhäusern staute. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich diese eiskalte Pampa gegen mein vor Leben vibrierendes Sommerparadies eingetauscht hatte. Ich vermisste meinen Palast, die Frauen jedoch weniger, seit mir nur noch diese Eine im Geiste herumspukte. Was ich da draußen in der Einöde suchte? Einen neuen Lebensentwurf, vielleicht sogar einen Ausweg aus meiner Misere. Ich hatte sogar begonnen, zu malen. Tausende und Abertausende von Bildern waren in den letzten 250 Jahren durch mein Blickfeld gewandert, doch keines vermochte ihr gerechnet zu werden. Auch kein von mir beauftragter Künstler war dazu fähig, IHREN Esprit einzufangen und so war ich fast schon gezwungen, selbst zum Pinsel zu greifen. Meine Bilder zeigten sie und zugleich auch nicht. Sie visualisierten meine Empfindungen und blieben somit abstrakt. Ich würde meinen Bruder um ein Foto von ihr bitten müssen, um noch intensiver in meine Gefühle abtauchen zu können. Was ich also vordergründig suchte, waren Ruhe und Entspannung, doch meine einzige Bedienstete, die ich in dieses Nirgendwo mitgenommen hatte, brachte dafür kein allzu großes Talent mit. Wie als Beweis rief sie mir mit ihrem hohen Stimmchen, während eben jenes Gedankens, von meinem Holzhaus am Rand des Sees zu: „Hoheit, möchtet Ihr nicht langsam hereinkommen? Ihr seid schon seit dem Sonnenaufgang um 4 Uhr draußen“, „Ruhe Maria, du verjagst die Fische!“, gab ich gedämpft, und halb zu ihr gedreht, zurück, eine Angel zum Fliegenfischen in der Hand. Das Mädchen verschwand wieder in der Verandatür, holte sich dann eine Jacke, die es sich über sein knappes Dienstmädchenkleid zog und kam zu mir heraus. Selbstverständlich gestattete Marias Position keinesfalls, Kritik an mir üben zu dürfen, doch bereits ihre eben erst gestellte Frage, war nichts anderes als das. Erst jetzt, wo sie sich neben mich stellte, konnte sie einen Blick in den Eimer neben mir auf meinen Fang werfen. Ein paar Forellen und Äschen zappelten darin herum, manche auch schon nicht mehr, weshalb sie angeekelt das Gesicht verzog. „Bitte, Hoheit, bringt die nicht wieder mit ins Haus.“ Schon wieder. Sie hatte schon wieder Kritik an mir geübt, dieses unartige Ding. Entweder glaubte sie, eine Sonderstellung innezuhaben, weil ich nur sie in die hinterste Ecke von Norwegen mitgenommen hatte oder sie wünschte sich eine Züchtigung durch mich. Beides wäre ihr nicht zu verdenken gewesen und doch lag diese Art von Bestrafung für sie in ebenso weiter Ferne, wie die zündende Idee zur Eroberung meiner Herzdame für mich. „Lass das!“, befahl ich ihr, wo sie mir doch meine eigentlich so verhasste Idylle zerstörte. „Ich bitte um Entschuldigung, Hoheit, aber was soll ich lassen?“ „Mich zu bevormunden, Dummchen!“, gab ich, an ihrem Verstand zweifelnd, zurück. Auch diese Anweisung überstieg ihren Intellekt, sonst hätte sie die folgende Frage nicht gestellt. „Möchtet Ihr wieder allein sein?“ Ich stand auf, nahm den Eimer und schüttete den beinhalteten Fang des Morgens mit Schwung in den nun nicht mehr so idyllischen See. Dann stellte ich das Gefäß umgedreht neben mich und sagte zur frierenden Dienerin neben mir: „Setz dich! Ich habe eine Frage an dich als Frau, nicht als Dienstmädchen.“ Ich spürte, wie ihr Puls zu rasen begann, als ich diesen Satz aussprach. Jahrzehntelang hatte ich trainiert, meine Stimme in Tonlage und Frequenz für den geneigten Zuhörer zu optimieren, um ihn oder bevorzugt sie, gezielt auf erotisches Gedankengut zu stoßen und nun wusste ich nicht mehr, wie ich diese Fähigkeit unterdrücken konnte. Als es noch galt, sich selbst mit Nahrung zu versorgen, war diese Befähigung von großem Nutzen, in der heutigen Zeit stellte sie sich jedoch dann und wann als hinderlich heraus. Maria presste erregt ihre Schenkel aneinander und setzte sich neben mich auf den zum Hocker umfunktionierten Eimer, wobei sie mir ihre wohlgeformten großen Brüste präsentierte. Erwartungsvoll sah sie zu mir auf, wo ich auf meinem hölzernen Klappstuhl doch etwas höher saß als sie. Ich beugte mich zu ihr hin und schon begann ihr Atem zu beben, dabei wollte ich mich nur mit ihr unterhalten. „Mein Prinz?“, hauchte sie zart hoffnungsvoll, was ich ausblendete und ihr meine Frage stellte. „Angenommen, du wärst keine dumme Dienstmagd, sondern eine etwas eingebildete, aber ganz entzückende Prinzessin. Wäre ich dann noch gut genug für dich, wenn ich, bevor ich dich traf, ein, sagen wir, ausschweifendes Leben geführt hätte? Eines, das ich aufgab, nachdem ich dich kennenlernte?“ Ihre graublauen Augen begannen wie Sterne zu Funkeln, denn sie bezog meine Frage zunächst auf sich. Ob ihrer Naivität konnte ich nicht widerstehen, mir die meinen mit einer Hand zu verdecken. Wahrscheinlich konnte sie nicht einmal etwas dafür, denn dies war nun einmal meine übliche Wirkung auf mein Gegenüber. Ihr Verstand schien jedoch zurückzukehren, als sie meine Aussage noch einmal durchdachte. „Oh, Ihr meint gar nicht mich. Natürlich nicht, Ihr habt schon ganz recht, ich bin ein Dummchen, aber bitte, ich möchte mich an Eurer Frage versuchen“, begann sie dann doch recht vielversprechend, deshalb konnte ich meine Hand auch wieder von den Augen nehmen. Danach fing sie an, zu spekulieren. „Ich bin also eine Prinzessin und nur das Beste ist gut genug für mich und Ihr seid einer der begehrtesten Männer der Welt, der nur für mich sein altes Leben aufgeben würde?“ Schon jetzt schüttelte ich den Kopf, denn sie konnte offenbar nicht aus sich selbst heraus denken. „Ich bin für die Prinzessin einfach nur ein Mann und ich hätte diese Vergangenheit, die ich eben habe.“ Nun legte sie ihre hübsche Stirn in Falten, da ihr meine Selbstbeschreibung wohl nicht zusagte, doch immerhin ließ sie sich auf mich ein. „Wie soll ich das beantworten? Das käme wohl darauf an, welche Vergangenheit ich selbst hätte oder vielleicht auch, ob ich in Euch verliebt wäre, Hoheit.“ Ihre neuerliche Aussage gestaltete sich hilfreicher als im allerersten Moment vermutet, ja, sie regte sogar zum Denken an. Wenn Ellys in mich verliebt wäre also, … Ich erregte sie zweifellos, aber Begehren ist nicht gleich Lieben und ich wusste nicht, wie man etwas anderes als das hervorruft. Robert war mir dementsprechend einen Schritt voraus. Ich glaubte, ihm Ellys einfach mit meinem Charme vor der Nase wegschnappen zu können, wo er sie allerdings schon dazu gebracht hatte, ihn zu lieben. Das musste das Zünglein an der Waage sein, welchem ich zu wenig Beachtung geschenkt hatte. Aus ihrer Liebe musste sie die Kraft geschöpft haben, mir jene ungerechtfertigte Ohrfeige zu verpassen, eine Dreistigkeit, die sich vor ihr keine andere Frau gewagt hatte. Mit Ausnahme von Elisabeth, als ich sie damals bedränge, ihr Blut kosten zu dürfen. Schon sie stellte sich für mich als unbezwingbare Gegnerin heraus. Meinen Fehltritt sühnte sie mit einer Trennung, doch weil ihr das nicht ausreichte, erließ sie obendrein ein Gesetz dagegen. Diese Frau schoss mit ihrer Radikalität stets über ihre Ziele hinaus. Ellys sah ich als Verbindungsstück zwischen dem, was Elisabeth so faszinierend machte und meinem Idealbild einer Frau. Ich musste sie einfach haben. Mein Begehren löste nicht nur den Drang aus, sie zu malen, sondern, als unangenehmen Nebeneffekt, auch einen gesteigerten Blutdurst. Ellys war sicherlich offener, was den Blutkuss betraf. Da mir bei dieser Vorstellung das Wasser im Munde zusammenlief, schluckte ich und stand auf. Maria saß stumm vor mir und hatte mich während meines Denkprozesses nicht aus den Augen gelassen. „Hoheit, …wünscht Ihr…?“, fragte sie, meine Hose fixierend, an der ihr meine Erektion aufgefallen war. Ich hob die Augenbrauen, sah von oben, wie sie sich die Lippen befeuchtete und wendete mich dann, ohne ein Wort, von ihr ab. Was ich jetzt brauchte, war ein bisschen Blut und das war in meinem Haus zu finden und nicht bei ihr. Ich holte mir selbst ein Glas aus dem Holzschrank und stellte es auf der Arbeitsplatte der Küche ab, als sie geschwind gelaufen kam. „Wartet doch bitte. Ich mache das schon.“ Elegant schwang sie ihre weibliche Hüfte zum Vorratsschrank, was mehrmals einen Blick auf ihren knappen Slip ermöglichte, nahm eine der rosa markierten Blutkonserven heraus und befüllte damit das Glas. Dieser Duft und ihre Rundungen dazu… heute würde Maria wohl doch Glück mit mir haben, wenn sie sich jetzt nicht ungeschickt anstellte. Sie reichte mir das volle Weinglas nicht, sondern fragte, wohin sie es bringen sollte. „Stell es neben das Bett und öffne dein Dekolleté!“, wies ich an, bevor ich mich selbst zum Schlafzimmer begab. Da ich sie nicht näher kannte, wusste ich nicht, was mich bei ihr erwarten würde, doch sie stellte sich keineswegs ungeschickt an. Während sie mich mit ihren Rundungen befriedigte, trank ich genüsslich das Blut, welches laut Roberts Diener nach Ellys schmeckte. Das hatte ich auf Château de Val aufgeschnappt und war eine der nützlichsten Informationen, die mir je zu Ohren kam, denn so war es noch leichter, mir die Frau meiner Begierde bildlich vorzustellen. Außer der ihres Blutes, kannte ich bereits alle Geschmacksrichtungen ihrer Körperflüssigkeiten, sogar den, ihres Kusses, auch wenn ich unschlüssig war, ob sie diesen bewusst wahrgenommen hatte. „Fahr morgen in die Stadt und lass dir die Haare Kastanienbraun färben! Du reißt mich aus meiner Imagination, wenn ich deinen dunklen Schopf im Augenwinkel sehe.“ „Sehr wohl“, bestätigte das Mädchen keuchend, ohne ihr Tun dabei zu unterbrechen. Meine erste Konkubine Sylvia hatte mir Maria wohl nicht ohne Grund empfohlen. Mein Entschluss stand fest. Ich musste es weiter und weiter bei meiner Herzdame versuchen, denn ich würde sie ohnehin niemals wieder aus meinen Gedanken bekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)