Earth Post War- The Switchers von Fandalite ================================================================================ Kapitel 31: In the dawn ----------------------- ..."Eine Schöpfungsgeschichte..Und so was erzählen sich die Yirks,wriklich ?" Ninas stimme klingt rauh und tonlos . Sie schluchzt immer noch aber wenigstens hat sie endlich aufgehört zu weinen . "Ja, jetzt wieder aber während dem Krieg hat man die Geschichte ganz anders erzählt oder gleich gar nicht. Arkan sagt ausserdem noch er hat sie zum ersten Mal gehört wie er noch recht jung war. In seinem Geburtspool auf der Heimatwet und bevor die Andaliten gekommen sind. " Wiederhole ich die Worte meines Freundes. "Echt?. Nina lacht und schnieft ein bisschen. "Also ich hab immer gedacht Yirks tun nicht recht viel wenn sie im Pool sind, ausser herumschwimmen und na ja... essen. Ich hab mir nicht gedacht dass sie einander Geschichten erzählen " "Ja, das denken die meisten Menschen aber ganz so einfach ist das auch nicht. Ich meine sicher, Nahrungsaufnahme ist ihre Hauptbeschäftigung im Pool wenn sie erst mal erwachsen sind und einen Wirt haben aber sonst können Yirks sich auch ohne Wirt mit einer sehr einfachen Sprache aus Ultraschalltönen verständigen, oder sie übermitteln sich gleich direkt Gedanken und Erfahungen in dem sie einfach ihre Neuronen aneinanderheften . Manche von ihnen kümmern sich auch um Jüngere oder um ihre Geschwister , knüpfen neue Kontakte, haben Freunde und Leute denen sie lieber aus dem Weg gehen, suchen sich Partner und pflanzen sich fort... Ja, ich glaube es ist eigentlich gar nicht so anders wie bei uns Menschen. " "Ja scheint so... Na ja, danke jedenfalls an Arkan dass er die Geschichte erzählt hat. Er kann das richtig gut." "Arkan sagt auch danke. Dafür das du zugehört hast und er meint weiter dass er nur deshalb weiß wie wir Menschen solche Geschichten hören wollen weil er in mir ist und genug Bücher gelesen hat in den letzten vier Jahren . Die Gedds von denen die Geschichte eigentlich kommt würden sie ganz anders erzählen. -Das ist eine humanoide Alienrasse vom Heimatplaneten der Yirks die sich mit ihnen gemeinsam entwickelt hat . " Sage ich in Arkans Namen zu Nina . Den Teil mit dem "minderbemittelten Verstand" lasse ich dabei geflissentlich aus da ich es nach wie vor nicht leiden kann wie mein Yirk über seine Geschwisterspezies , oder auch die Hork-Bajirs denkt. Dass er, wie auch die meisten Mitglieder der HYA , meint seine Bereitschaft zur gleichberechtigten Co-Existenz ausschließlich uns Menschen zu schulden da wir einander Intellektuell ebenbürtig sind. Arkan quittiert meinen leichten Ärger allerdings wortlos und mit dem leisen Anflug eines fast schon nachsichtigen mentalen Lächelns das in etwa soviel bedeutet wie: Ich habe bereits im Kopf eines dieser Wesen gelebt und zwar länger als du am Leben bist. Daher weiß ich auch sehr genau darüber Bescheid wie und was sie sind. Aber ich akzeptiere denoch deine Meinung mein Freund -Immerhin bist du noch jung- und vorallem kein Gedd. - Seine Reaktion fällt kurz gesagt genauso aus wie jedes Mal wenn wir zu diesem Thema kommen. Er macht mich wahnsinnig damit und wären wir nicht in ener absolut unmöglichen Situation , das weiß ich einfach- würde es wieder zu einer endlosen Diskussion zwischen uns ausufern wo es zu anfangs darum ginge was denn bitte der Intellekt eines Wesens mit seinem Recht auf Würde und Freiheit zu tun hat und zum Schluss hin dann um Massentierhaltung und Schlachthöfe. Aber so wie es momentan ist bin ich einfach nur still -auch in Gedanken- als Nina sagt.: "Gedds, hm?... Das sind doch diese großen blauen Alien- Schimpansen oder?. Ich glaub ich hab mal Bilder von denen gesehen und irgendwo im Serengeti-Nationalpark gibt´s sogar eine kleine Kolonie .. Na ja zumindest haben wir das in meiner Schulzeit so gelernt. " Sie gähnt . "Ja , genau. Aktuell sind es glaub ich um die zweihunderfünfzig die da in kleinen Stämmen zusammenleben" .Verbessert mich Arkan. " Die vertraute Gedankenstimme klingt müde und leise. Der Yirk fühlt sich furchtbar geschwächt an, irgendwie so wie ich selbst wenn ich eine starke Grippe mit hohem Fieber habe und ich weiß dass er recht hat . " Arkan meint gerade auch noch wir sollten jetzt alle ein bisschen schlafen damit wir wach sind wenn sie uns rausholen." Richte ich deshalb Nina aus aber sie schnaubt nur und ich kann mir zu gut vorstellen was sie denkt: ´ Was der will schlafen?,. Echt?. Jetzt?.Hier?!´ . und wenn ich ehrlich bin glaube ich erst auch keine Sekunde lang einschlafen zu können. Gefesselt wie ein Verbrecher auf dem Weg zu seiner Hinrichtung und voller Ängste die in der plötzlichen Stille um mich herum wieder in mir hoch kommen . Aber als mein Yirk sich schließlich beinahe vollständig von meinem bewussten Verstand löst und selbst in seinem Meditationsähnlichen teilweise passiven Zustand den man am ehesten als eine Art Schlaf bezeichnen konnte beruhigende Emotionen an mich übermittelt , wie er es in den letzten Jahren auch schon oft genug getan hat um mir beim Einschlafen zu helfen, werde ich selber entspannt und ganz still je länger ich mich darauf konzentriere. Schließlich spüre ich wie meine Lider immer schwerer werden und noch ehe ich es verhindern kann fordern die Anstrengungen der letzten Stunden schlussendlich ihren Tribut und ich kann falle in einen tiefen traumlosen Schlaf. Wie lange genau ich geschlafen habe kann ich nicht sagen aber als Arkan mich weckt in dem er mein Bewusstsein kaum merklich mit seinem berührt ist das Auto bereits zum Stillstand gekommen. Draussen ist es mittlerweile hell und fahle Sonnenstrahlen fallen durch die streifigen kleinen Fenster der Kofferrautür zu uns herein. Nina schläft noch. Zusammengerollt wie ein Embryo liegt sie weniger als einen Meter vor mir auf dem harten kalten Metallboden . Ihr Gesicht sieht sogar im Schlaf müde und abgekämpft aus und in ihre mit grauem Staub verlkebten Wangen haben die Tränen helle Linien gegraben. Die dunklen Haare und ihre Klamotten sind ebenfalls verschmutzt mit demselben undefinierbarem Gemisch aus feinem Sand, Farbresten, längst in tausende Einzelteile zerbröselter Blätter und trockener Erde weil der ganze Boden des Laderaums damit bedeckt ist und ihren verletzer Fuß steckt immer noch in einer Art lockeren Schiene . Eigentlich tut es mir fast schon leid sie zu wecken in dem ich mit den Spitzen meiner Turnschuhe immer wieder ihre Schulter leicht anstupse aber ich weiß auch dass es besser wäre wenn sie wach ist bevor Zacharias und Justin kommen um uns zu holen. Im Augenblick stehen sie zwar noch irgendwo neben dem Wagen und unterhalten sich. Über was sie genau reden kann ich nicht verstehen da es erstens yirkanisch ist und zweitens nur gedämpft durch das Metall der Karrosseroe dringt - aber ich weiß dass sie es nicht ewig tun werden . Wenn ich ganz genau hinhöre ist da Justins hartes böses Lachen. Irgendein Schimpfwort von Zacharias das an meine Ohren dringt. Schließlich noch mehr Worte , Wieder Zacharias. Lauter dieses mal und viel deutlicher. Ich verstehe sogar ein bisschen was davon, einen Satz: Helef yaa ankiz-mendhar i fil-shig-makdshari, dakash!.. Hol den beschissenen Verräter und diese vertrockneten Dreckswirte, sofort !, Oh nein... Panik kommt in mir hoch, kurzzeitig kann ich kaum atmen. Schließlich Schritte... Einer.. nein alle zwei !. Sie kommen rasch näher . Das Herz schlägt mir bis zum Hals. Gleich werden sie da sein und Nina schläft noch immer . Gut, sie bewegt sie sich etwas und murrt unwillig bei jedem meiner Weckversuche aber sie hat anscheinend kein Problem seelenruhig weiterzuschlafen während ich vor Angst und Nervösität fast wahnsinnig werde. Himmel Herrgott wie kann man nur so tief schlafen?. Noch einmal tippe ich das Mädchen an . Dieses Mal allerdings um einiges fester und endlich zeigt es Erfolg . Auch wenn sie erst leicht desorientiert wirkt als sie die Augen aufschlägt . "Der Wagen steht und sie werden uns wahrscheinlich gleich holen kommen. Ich weiß nicht was dann passiert." Erkläre ich ihr bevor sie noch dazu kommt irgendeine Frage zu stellen und das tatsächlich keine Sekunde zu früh denn sowie die letzte Silbe aus mir heraus ist wird die Kofferraumtür plötzlich und ohne Vorwarnung aufgerissen. Kühle Morgenluft dringt zu uns herein. Sie riecht modrig und feucht, nach Regen, Wald und Moos und im ersten Moment sehe ich auch so gut wie nichts da die Sonne zwischen Baumwipfeln hindrurch und direkt in den Laderaum scheint. Sie blendet mich und die Person vor mir ist nicht mehr als ein dunkler Schatten der bedrohlich vor mir aufragt. Aber meine Augen kommen noch nicht mal ansatzweise dazu sich an das Licht zu gewöhnen weil mich der Riese- zweifellos Justin- einfach an den gefesselten Beinen packt und grob aus dem Wagen herauszieht als währe ich nichts weiter als ein lebloses Stück Holz. Den guten Meter der zwischen Ladefläche und Boden liegt falle ich und lande schließlich auf lehmiger Erde und scharfkantigem Kies der sich schmerzhaft in meinen Rücken bohrt. Gleichzeitig komme ich so hart auf dass mir kurzzeitig die Luft wegbleibt. Aua...Schmerz!.... Über mir wölbt sich ein fast wolkenloser milchig blauer Morgenhimmel und ich sehe Bäume. Bäume,Bäume und nochmals Bäume während ich hilflos daliege und gequält nach Atem ringe. Wald denke ich nur und: Sind wir etwa die ganze Nacht durchgefahren oder haben wir einfach nur im abgestellten Auto geschlafen ohne es zu merken, und wenn ja warum hat es nicht einmal mein Yirk gemerkt dass wir stehengeblienem sind?.Wie weit sind wir von der Zivilisation entfernt?. Auch Arkan macht sich ähnliche Gedanken. Ich fühle regelrecht wie er alle Eventualitäten abwägt und sich augenblicklich sämtliche Karten zur näheren Umgebung meiner Heimatstadt die er sich jemals genauer angesehen hat ins Gedächtnis ruft. Gleichzeitig schätzt er die Uhrzeit anstatt des Sonnenstandes auf cirka sechs oder sieben Uhr morgens und schließt damit auch die Möglichkeit dass selbst er den Fahrtstop sozusagen "verschlafen" hat definitiv nicht aus. Ganz besonders aufgrund seines plötzlichen Schwächeanfalls letzte Nacht und weil er auch stark bezweifelt dass wir die ganzen Stunden durchgefahren sind um zu diesem Ort zu gelangen. Allerdings fühlt er sich trotz der langen Regeneration nach wie vor etwas zittrig an und ihm bleibt auch nicht wirklich Zeit noch mehr darüber nachzudenken weil Idioten-Justin plötzlich ein langes Klappmesser mit einer rostigen Klinge zückt und uns damit... die Fußfesseln durchschneidet!. RATSCH!. Unsere Beine! , Die Beine sind frei!., Tatsächlich frei!. Im ersten Moment will ich den Überraschungsmoment nutzen. Ich will wahllos um mich treten, mich verteidigen und einen Fluchtversuch starten. Doch Arkan bremst augenblicklich meinen Adrenalinstoß und rät mir stattdessen zur Ruhe. Natürlich . Immerhin sind wir alleine und in einem fremden unwegsamen Gelände, Ich bin von Natur aus weder körperlich noch psychisch eine Kämpfernatur und Nina ist auch wenn sie mittlerweile sicherlich ganz gut ohne Rollstuhl zurecht kommt auf gar keinen Fall fit genug für eine Flucht mitten durch den Wald . Aber trotzdem gelingt es mir nur sehr schwer den Gedanken an diese Chance vollkommen ungenutzt aufzugeben und mich stattdessen vorsichtig aufzusetzen. Arkan bittet mich als ich mich wieder etwas beruhigt habe schließlich auch wortlos zu unserer Mitgefangenen hinüber zu sehen der soeben Zacharias ungewohnt sanft aus dem Wagen hilft. Sie hat jetzt ebenfalls keine Fesseln mehr... Ja nicht einmal mehr an den Händen, warum?... "Wa- was...was hast du mit ihr vor?... willst....willst du sie freilassen?, hier?!" Frage ich verwirrt und kriege obwohl ich mir fest vorgenommen habe selbstsicher zu wirken nur ein bescheuertes Stammeln zustande aber Zacharias schüttelt nur fast schon amüsiert den Kopf über meinen halb fragenden, halb ängstlichen Gesichtsausdruck und erklärt schließlich: "Nein nich´ freilassen Davie, das habe ich deinem verräterischen Drecks-Yirk gestern schon gesagt. Aber mit ihrer Verletzung kommt sie sowieso nich´ weit und sie braucht die Hände frei damit sie sich auf irgendwas oder irgendwen stützen kann. An eurer starken Schulter zum Beispiel. Aber das is jetz´ kein Freibrief für Dummheiten weil ich werde die ganze Zeit genau hinter euch gehen während unserer kleinen Waldwanderung und wenn auch nur einer von euch Beiden irgendeine falsche Bewegung macht oder sonst irgendwas Blödes dass mir nich´ passt, zum Beispiel ungefragt mit dem Mädchen reden oder irgendwie tuscheln dann lasse ich die Kleine ganz einfach verschwinden, Abrakadabra...tsssiup!" Während er redet richtet der Nothlit seinen Draconstrahler auf Ninas Kopf und lacht Justin hingegen hat weit weniger Sinn für schlechten Humor oder lange Erklärungen. "Du hast´s gehört. Wir gehen!" Blafft er mich nur geistlos an und reißt mich gleichzeitig anstatt mir auch nur eine Möglichkeit zum Aufstehen zu geben derartig grob am Kragen meines Sweaters hoch dass der Stoff bedenklich knackst und ich kurzzeitig Sterne sehe doch niemand kümmert sich darum. Sowie alle in der Position sind wie Zacharias uns haben will gehen wir los. Justin vor uns Nina neben mir mit schmerzverzerrtem Gesicht. und einem Arm um meinen Nacken und als Schlusslicht der Irre und seine Strahlenkanone. So wandern wir bald schon einen leichten Hügel hinauf und schließlich immer tiefer in den Wald hinein ohne zu wissen wohin die Reise geht und was uns an ihrem Ziel erwartet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)