Earth Post War- The Switchers von Fandalite ================================================================================ Kapitel 30: Die alte Macht und das Auge --------------------------------------- Vor sehr sehr langer Zeit, als die Ewigkeit erst noch geboren werden musste, gab es Nichts. Keinen Himmel, keine Sterne , kein Licht, kein Wasser und somit auch kein Leben. Da war nur Leere, Kälte und Dunkelheit. Und doch, auch wenn nichts existierte, war bereits diese Leere auf ihre ureigene unbegreifliche Weise schrecklich lebendig. Sie wuchs und streckte sich, knisterte und wisperte, wand sich im Dunkeln und wartete erfüllt vom Geist zweiner allmächtiger Wesenheiten einfach nur darauf zu werden. Diese zwei Allmächtigen waren Die Alte Macht und das Licht Noor und da sie sie in den unzähligen alten Geschichten der Gedds auch des öfteren in Gestallt eines fremdartigen Alten auftauchen oder auch als ein einziges rotes riesenhaftes Auge nennen wir sie unter anderen den Uralten, oder die alte Macht und das Auge. Sie waren einander was ihre Kräfte betraf zwar vollkommen ebenbürtig, aber gleichzeitig auch so gegensätzlich wie Tag und Nacht denn während Noor zufrieden war mit dem Nichts das ihn umgab und alles so lassen wollte wie es war, sehnte der Uralte sich bald nach mehr und hat alles erschaffen: Den Himmel, die Sterne,das Land und schließlich auch das Wasser aus dem alles Leben geboren wurde. Er erschuf es zusammen mit der ersten Welt und diese Welt war wirklich ein guter Ort um zu dort zu leben. Schon am ersten Tag - dem Allerersten überhaupt- gab es bereits unglaublich viele Kreaturen dort. Sie alle lebten friedlich zusammen ohne einander ein Leid an zu tun weil der Uralte es so wollte und auch große Freude daran hatte noch viel mehr Wesen zu erschaffen. Zugleich war er aber auch erfüllt von einem vagen Gefühl dass noch irgendetwas fehlte. Selbst dann noch als die Welt bereits überzuquellen schien vor lauter Leben und er am zweiten Tag den Gedds einen Verstand gab der sich von dem der meisten anderen Wesen unterschied. Wie alle anderen Tiere die auf dem Land lebten hatte er auch sie aus einer Hand voll Schlamm geformt und anschließend in das große Wasser geworfen um sie zu erwecken und sie waren klug. Klüger als die meisten anderen Geschöpfe in der Welt denn sie konnten etwas Neues erfinden, sprechen und träumen und sie würden auch gebären wenn es einmal an der Zeit war . Die Alte Macht wusste es. Aber dennoch hielt sich das Gefühl der Unvollkommenheit hartnäckig . Deshalb beriet er sich in seiner Not schließlich sogar mit dem Licht Noor welchen Kreaturen er wohl als nächstes das Leben schenken könnte. Der Uralte wollte gute Wesen erschaffen. Große Denker und Friedensstifter mit einem wachen Verstand die in die Köpfe und Seelen aller anderen Wesen sehen konnten aber dabei selbst nicht so körperlich orientiert waren wie all die Anderen. Er wollte Kreaturen die vielmehr ihm selbst ähnlicher waren als alles was er bisher kreiert hatte. Noor aber war damit absolut nicht einverstanden. Er wollte dass diese neuen Wesen ganz andere Qualitäten haben: Sie sollten stark sein, mächtig und fähig über alle anderen Kreaturen auf der Welt zu herrschen. Abgesehen davon, so meinte er weiter, bräuchten die Leben der Wesen auch ein Ende so wie auch jeder Tag ein Ende braucht damit sie mit ihrem ewigen Sein und noch mehr werden nicht die Welt zerstören. Er schlug vor dass die Wesen einander fressen könnten um sich gegenseitig klein zu halten . Dass ihre Körper schwach werden könnten und alt mit jedem weiteren Tag den er über den Himmel wandert bis sie schließlich sterben und wieder zu dem werden aus dem die Ersten von ihnen einst erschaffen wurden Doch natürlich hörte der Uralte ihm nicht zu. Im Gegenteil, er war sogar maßlos entsetzt über diese Ideen seines Gegenspielers und erschuf anstelle einer mächtigen Kämpferrasse oder dem Tod schließich nur noch weitere Unsterbliche. Uns Yirks diesesmal. Wir sind die letzten Wesen die jemals erschaffen wurden und die Ersten von uns wurden zum Leben erweckt in dem der Uralte den allerersten Traum den ein Gedd jemals geträumt hatte direkt aus seinem Kopf nahm und ihn im ersten Morgenlicht des dritten Tages in einem einzelnen Wassertropfen einschloß. Anschließend ließ er eben diesen Tropfen zusammen mit dem Regen auf die gute Welt fallen und sowie er auf das große Wasser traf welches auch all den anderen Wesen bereits ihr Leben gegeben hatte , zersprang er in unzählige kleine Tropfen und unserer Art waren geboren. Ganz wie die Alte Macht es wollte entwickelten wir uns zu den Freunden und Helfern aller anderen Wesen und fühlten uns besonders den Gedds die ja unwiederruflich ein Teil von uns waren, verbunden. Der Uralte fand das es gut war was er getan hatte. Er war zufireden und es machte ihm Freude uns zu zusehen wie wir in Frieden mit allen Anderen auf seiner schönen Welt lebten. Noor aber war da ganz anderer Ansicht. Er hatte nicht vergessen wie oft der Uralte ihn bereits übergangen hatte obwohl sie einander ebenbürtig waren und war inzwischen voller Eifersucht und Hass auf die Welt und all ihre Wesen. Natürlich hätte er das gegenüber dem Uralten niemals zugegeben aber er hatte zumindest einen Plan sich zu rächen und dann , am vierten Tag, als die Yirks gerade wieder einmal einen kleinen Streit zwischen den anderen Wesen geschlichtet hatten erschuf er sich selbst zum ersten Mal die Gestalt des Auges und erschien dem Entschlossensten von ihnen. "Armer kleiner Wassertropfen" sagte er zu ihm. "Tag für Tag wandere ich über den Himmel und muß die Ungerechtigkeit mitansehen die euch angetan wurde und es ist eine Schande!." "Was ist eine Schande, guter Noor?," Fragte der Yirk verständnislos denn wie allen anderen ihrer Kreaturen hatte die Alte Macht auch uns eine beinahe unerschütterche Zufriedenheit und Friedfertigkeit eingepflanzt. Wir fühlten uns wohl wie wir waren ohne mehr zu wollen oder jemals irgendetwas in Frage zu stellen. Doch wir unterschieden uns auch von den Anderen. Waren in unserem tiefsten Inneren unberechenbar wie das Wasser selbst und zugleich erfüllt von einem starken suchenden Geist der wie unser Geburtselement alles mit Neugier umspülte und in jede Ritze des Unbekannten vordringen wollte. Noor war schlau und wusste nur zu gut um die Stärken und Schwächen jeder einzelnen Art und deshalb sagte er: "Nun wie ihr erschaffen wurdet natürlich!. Der Uralte hätte euch groß und stark machen können. Ich wollte es ebenfalls so da ihr die beste Rasse seid die jemals erschaffen wurde aber er hörte nicht auf mich und gab euch stattdessen nur euren guten Verstand als einzige Waffe gegen die Welt . Ihr müsst euch der Körper anderer Wesen bedienen wenn ihr etwas erreichen wollt. Braucht die Hilfe dieser dummen Tiere die euch nur ausnutzen , hinterrücks über euch lachen und dabei viel mehr Möglichkeiten haben als ihr . Ich meine natürlich, was könnt ihr schon dagegen tun?, immerhin hat er alle seine Wesen unsterblich und gleich stark gemacht. Es gibt keinen Anfang und kein Ende und Niemand steht über irgendwem. Das ist nicht gut. Es sollte Starke und Schwache geben und ihr solltet die Anderen besitzen und über sie herrschen. Das wäre nur fair wenn man bedenkt dass der Uralte euch keinen starken Körper gegeben hat und die übrigen Wesen sowieso nur dann zu euch kommen wenn sie wieder einmal einen Rat wollen. Ich könnte das ändern und wenn ihr morgen sobald ich über den Horizont blicke einen Pakt mit mir schließt werde ich euch alles geben was ihr braucht" "Was willst du uns geben , Auge , was bedeutet stark sein und was ist besitzen?" Fragte der Yirk und Noor erklärte es ihm . Er erklärte diesem ersten der Ersten noch sehr Vieles an diesem Tag und als er ihn am abend dann verließ und als großes Taglicht hinter dn fernen Bergen verschwand, war der Verstand des Yirks in heller Aufruhr. Die Nacht kam und zum allerersten Mal seit die Welt existierte lernte eines ihrer Wesen das Gefühl der Unzufriedenheit und den wahren Zweifel kennen. Schließlich wurde daraus echter Neid und Hass auf alle Erdwesen , einschließlich der Gedds und der Yirk teilte seine Erfahrungen mit seinen Geschwistern von denen bald die meisten ebenso fühlten wie er. Schließlich dämmerte es und als im ersten Morgenlicht das Auge wieder zu ihnen kam während sie gerade ihre Erfahrungen miteinander teilten und sich berieten , sagte nicht nur dieser eine Yirk ja zu Noors Angebot sondern sehr viele und er besiegelte einen Pakt mit ihnen welcher einerseits den Yirks ermöglichen würde über allen anderen Wesen zu stehen in dem sie alle ihre Kräfte fortan aus seinem Licht schöpfen , aber andererseits, so sagte es die Vereinbarung weiter, würden auch alle von ihnen die eingewilligt hatten unter unvorstellbaren Schmerzen sterben wenn sie dieses Licht nicht mehr bekämen und sie würden sterblich sein. Die Yirks wussten natürlich nicht was Schmerzen waren oder gar was sterben bedeutete aber Eifersucht und Gier nahmen ihnen das Gefühl für jede Vernunft, deshalb stimmten sie zu. Noor hingegen war zufrieden mit seinem Werk und er erschien noch all den anderen Kreaturen auf der Welt um mit ihnen eine Vereinbarung zu treffen und sie gegeneinander auszuspielen. Als dann schließlich der sechste Tag begann war das was die Alte Macht so perfekt geschaffen hatte nicht wieder zu erkennen denn es gab nun den Tod in der Welt, Starke und Schwache , Liebe und Hass, Angst und Mut, Zufriedenheit und Neid , Mut und Angst. Aber vor allem waren da plötzlich Jäger und Gejagte, Wesen die sich gegenseitig auffraßen um zu leben und Yirks die sich die Körper der anderen mit roher Gewalt nahmen als wäre es ihr gutes Recht. Sofort erkannte der Uralte dass Noor das getan hatte und er war entsetzt. Wütend war er auf die Wesen , vorallem aber auf uns und deshalb hörte die gute Welt auch augenblicklich auf zu existieren und zersprang in tausende von Teilen. Die alte Macht verließ uns zusammen mit den wenigen nach wie vor unsterblichen Kreaturen die Noors Pakt nicht zugestimmt hatten und viele der zurückgebliebenen Arten lebten fortan getrennt von den Übrigen als Noors sterbliche Geschöpfe. Aus den Bruchstücken der einstigen ersten Welt in welcher alle Geschöpfe zusammen lebten formten sich viele einzelne kleine Welten. Nachts wenn das Licht Noor sich hinter den fernen Bergen versteckt kannst du sie sehen. Funkelnd und glitzernd liegt die zerbrochene Welt vor uns im Nichts. Verteilt wie zahllose Sandkörner auf einem schwarzen Tuch und unendlich weit entfernt. Ihre Bewohner sind auf ewig in ihnen ihren Welten gefangen und unfähig zu den Anderen zu gelangen , genauso , wie auch wir in unserer gefangen sind. Aber dennoch, auch wenn wir allesamt nun sterblich und Noors Geschöpfe geworden sind an diesem vierten Tag der Ewigkeit, lebt in jedem Wesen auch noch ein Teil dessen weiter das der Weise einst in uns gepflanzt hat als alle Welten noch eine waren: Phantasie, Sehnsucht nach Frieden,Vernunft und auch Güte. Noor und die alte Macht bekämpfen sich übrigens auch weiterhin. Sie sind zu unerbittlichen Feinden geworden und versuchen sich gegenseitig zu überlisten in einem Kampf in dem es keinen Sieger geben kann und so wird es auch bleiben, bis zum Ende aller Zeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)