In the Shadows von Valle_Hope ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?!“ Er schrie, brüllte, wie bereits in den letzten vergangenen Stunden. Keinem von ihnen war Ruhe vergönnt bis ihr Anführer zufrieden gestellte wäre. Anfangs hatte seine Wut jeden getroffen, auch ihn doch nun wo sie endlich wussten wer für diesen Vorfall verantwortlich war, wer mit einem Streich die gesamte Stadt in Aufruhr gebracht hatte, richtete sich die Wut gebündelt gegen ihre Kameradin die nicht im mindesten Beeindruckt schien von der Standpauke die sie seit einer gefühlten Ewigkeit nun bereits erhielt. Mit desinteressiertem Blick kaute sie auf einem Kaugummi herum während sie es sich auf einem der ramponierten Sofa´s in ihrem Versteckt gemütlich gemacht hatte, die Arme vor der ausladenden Oberweite verschränkt. Akuma selbst saß zusammengesunken in der Ecke der gegenüberliegenden Couch, die Beine an den Körper gezogen. Es fiel ihm schwer sich zusammen zu reißen, die Fassung zu bewahren. Zu genau wusste er das sein Bruder mit Deidara in der Bahn war die Siesta mit ihrer Bombe und dem anschließenden Feuer erwischt hatte. Noch wusste er nicht ob die Beiden überlebt hatten oder in Hidans Fall in einem Stück dort raus kamen. „Ich habe getan was Jashin-sama getan hätte! Unwürdige beseitigt.“, erwiderte Siesta mit gereizter Stimme zu ihrem Anführer namens Xanxus der definitiv mit sich rang die Frau nicht einfach zu köpfen. „Du hast nicht nur Ungläubige erwischt. Unter deinen Opfern war jemand den wir Jashin-sama hatten bringen sollen doch nun müssen wir unseren Herrn enttäuschen. Du hast Jashin-sama enttäuscht! Jetzt sucht die gesamte Stadt nach dir, alle Sicherheitsvorkehrungen werden verstärkt und Jashin-sama´s Ziel rückt in die Ferne.“ „Jetzt halt mal die Luft an Xanxus, Jashin-sama wird schon nicht ausrasten nur weil eine Person mehr tot ist oder weil die Stadt nach uns sucht, wir werden einfach jeden von Ihnen töten.“ „Du hättest mich beinahe in die Luft gejagt Siesta…“, murmelte Akuma gegen seine Knie, umschlang seine Beine fester. Es hatte ihn nicht verwundert das sich keiner darum scherte das er beinahe in der verunglückten Bahn gewesen wäre. Nein wie auch dieses Mal bekam er nur zu hören: „Wäre kein Verlust.“, was ungemein in seiner Brust schmerzte. Nicht einmal Greed der mit bandagiertem Arm neben ihm saß hatte etwas dazu erwidert. Dennoch war ihm nicht entgangen wie der Schwarzhaarige seine heile Hand geballt hatte – ein schwacher Trost. Die Nacht war gerade dabei dem Morgen zu weichen als Greed vor seiner Tür aufgetaucht war mit den Worten er müsse sofort mitkommen. Woher seine Wunden kamen beantwortete er ihm nicht, zerrte ihn hier her in ihr Versteck wo Xanxus ihn als erstes tosend zusammen gestaucht hatte weil er anfangs dachte Akatsuki wäre Ursache des Unglücks. Bis Siesta kam und strahlend erzählte was sie angestellt hätte. Eine Explosion war eigentlich untypisch für sie, war sie eher diejenige die gerne ein Feuer legte, dieses ursprünglich kleine Feuer hatte in diesem Falle die richtigen – oder falschen – Leitungen erwischt und so kam es zu der riesigen Explosion. Ihm graute es bereits davor, wenn Akatsuki käme um ihn auszuquetschen. Er würde die Schuld bekommen egal was der Fall war, es galt lediglich zu hoffen, dass keiner von Ihnen ums Leben gekommen war. „Wieso redet ihr so mit ihm?“, eine zarte, kindliche Stimme drang an seine Ohren, ließ seine roten Opale zu ihrem neusten Mitglied, dem neusten Kind der Nacht schweifen. Ihr Name lautete Osanai Ichiwa und das Mädchen welches deutlich jünger aussah war etwa Anfang Sechszehn. Dass er sie zunächst jünger eingeschätzt hatte lag wohl an ihrem eher kindlichen, kitschigen Kleidungsstil sowie ihrem blondrosanen Haaren die sie aktuell zu zwei Zöpfen gebunden hatte. Seiner Meinung nach passte sie rein gar nicht zu ihnen. Nichts an ihr wirkte bedrohlich oder schrie Massenmörder. Besah man sich dagegen die volltättowierte Siesta, den Raufbold Greed, den Schläger Akkan oder den an einen Mafiosi erinnernden Xanxus wirkte es als hätte sich ein kleines Kind verlaufen. Und die hier anwesenden waren bei weitem nicht alle von ihnen. Nun er selbst passte auch nicht ganz in das Bild, wirkte er im Gegensatz zum Rest harmlos. Er wollte auch nicht dazu passen, schon lange fühlte er sich nicht mehr dazugehörig. Im Grunde seit Hidan verschwand, Hidan von dem er nicht wusste wie es diesem Aktuell ging. Er konnte von Glück sprechen das keiner der Jashinisten ihn dabei erwischt hatte wie er von Kisame als Frau heim gebracht worden war, was hätte er ihnen daraufhin denn erzählen sollen? „Weil er es verdient hat. Er ist Abschaum.“, antwortete Akkan dem Mädchen das anstatt auf einem der Couchgarnituren Platz zu nehmen es sich auf der Bar gemütlich gemacht hatte und die Beine baumeln ließ. „Mhh wieso?“, natürlich hinterfragte das Mädchen wie auch in den vergangenen Stunden alles. Sie war ziemlich Neugierig und schien ihre Schlüsse zu ziehen. „Weil er schwach ist und Jashin-sama stets enttäuscht, Ende der Geschichte.“, fauchte Xanxus dem das neue Thema eindeutig missfiel, war er noch lange nicht mit Siesta fertig. Gerade als der schwarzhaarige Mann die Frau weiter zusammen stauchen wollte erklang das laute Klingeln eines Handys woraufhin sich jedermanns Augen auf Akuma richteten der Schock starr da saß, die Augen weit aufgerissen, das Herz bis zum Anschlag pumpend. „Willst du nicht dran gehen?“, frotzelte Akkan als Akuma keine Anstalten machten das störende Gerät aus seiner Hosentasche zu ziehen. Garantiert wollte er [style type="bold"]nicht[/style] dran gehen, viel zu gut konnte er sich vorstellen wer ihn gerade in dieser ungünstigen Situation anrief. Hätte er es doch nur wie sonst auch in seiner Wohnung gelassen. Mit zittriger Hand griff er in seine Tasche, zog das immer noch klingelnde Gerät heraus. Auf dem Display war keine Nummer zu lesen, dennoch wusste er, dass es keiner von Jashins Anhängern war. Bemüht gelassen drückte er den grünen Hörer, nahm das Gespräch an. „Herkommen. Jetzt.“, drang es an sein Ohr, an welches er sein Handy hielt. Bei der kalten Stimme lief ihm ein Schauer hinab. Akatsukis Anführer war wütend, sehr wütend, das merkte er sofort. Wie könnte er die Situation entschärfen ohne am Ende einen Kopf kürzer zu sein? Er musste schnell eine Ausrede für beide Seiten finden. „I-Ich kann jetzt nicht, ich bin mit Freunden unterwegs. Wie kommt das denn, wenn ich hier jetzt verschwinde?“, faselte er daher, versuchte die fragenden Blicke der anderen Jashinisten auszublenden. Er konnte ihnen ja schlecht sagen, dass gerade der Anführer Akatsukis am anderen Ende der Leitung war. Xanxus würde ihn wohl kaum gehen lassen nur weil Pain rief. Egal ob er sich dort hatte einschleusen sollen oder nicht. Am anderen Ende der Leitung ertönte ein verärgertes Knurren. Pain schien zwar zu verstehen wen er mit Freunden meinte, es aber nicht akzeptieren zu wollen. „Wer ist das?“, fragte Greed neugierig wie er war, aufgrund seiner viel zu guten Ohren schien er Pain hören zu können obwohl dieser bisher seine Stimme gesenkt hielt. Was ungewöhnlich war, bedachte man wie wütend dieser im Moment war. Dafür kroch dank dem Werwolf in Akuma die Panik hoch, er hatte komplett vergessen, dass der Schwarzhaarige mehr hörte als ein normaler Mensch. „N-Nur eine Bettgeschichte!“, redete Akuma sich rasch heraus, wohlwissend das Pain dies ebenfalls hörte. Bei dem Klirren das durch den Hörer drang hatte der Leader wohl bei seinen Worten gerade ein Glas fallen gelassen. „Bitte was?“, fauchte der Gepiercte da auch bereits durch den Hörer, sorgte dafür das Akuma die Schamesröte ins Gesicht lief. „Scheint der ja nicht so zu sehen.“, flötete Greed kichernd woraufhin von einigen umstehenden ein „Wie Bitte?!“, zu vernehmen war. Akuma legte einfach auf, zog sich die Kapuze seines Pullovers über den Kopf und versteckte sein Gesicht hinter seinen Beinen. Zu gut wusste er was gleich kommen würde, hatte er das die Nacht bereits mit Hidan durch. Doch wiedererwarten kam nichts weswegen er zögerlich den Blick hob. „Ich hoffe mal für dich, dass der Typ wirklich nur eine Bettgeschichte ist, ansonsten wird deine Strafe hoch sein.“ Xanxus erhob als erstes seine mit Akzent besetzte Stimme. „Tja wir haben ja immer gesagt, wenn macht er die Beine breit, keine Frau würde einen Hänfling wie dich wollen.“ Siesta musste ihm natürlich ein weiteres Mal das Messer rein rammen und Akkan lachte laut als hätte sie soeben den besten Witz überhaupt gerissen. „E-Er ist wirklich nur eine Geschichte fürs Bett… ich habe ihn im Club kennen gelernt. A-Also keine Sorge das beeinflusst nicht meine Arbeit!“, antworte Akuma an Xanxus gewandt, stand von der Couch auf. Siesta ignorierte er geflissentlich. „Geh, du wirst hier eh erst einmal nicht gebraucht.“, war das Einzige was Xanxus ihm daraufhin sagte ehe er ihm die kalte Schulter zeigte. Einerseits erleichtert andererseits enttäuscht ließ Akuma Schultern und Kopf hängen. Er kannte es ja nicht anders von Ihnen. „Lässte den echt einfach so gehen?“, hakte Akkan an Xanxus gewandt nach, sah Akuma beim gehen hinterher. Auch der Rest der Gruppe sah dem Jungen misstrauisch hinterher. „Greed du wirst ihn beschatten. Ich traue dem Ganzen nicht.“, richtete ihr Gruppenanführer den Befehl an den Werwolf welcher sich widerwillig und mit viel gemurre erhob. Er hatte ja bereits damit gerechnet, dass er eine Strafaufgabe erhalten würde aber Akuma wie ein räudiger Köter hinterher rennen? – Na vielen Dank auch. *~*~*~*~*~*~*~* Akuma ging verärgert den Bürgersteig entlang. Die Wut in ihm wuchs mit jedem Tag ein weiteres Stück an. Ständig hackten die Leute seiner Gruppe auf ihm herum, nahmen ihn nie für voll. Allmählich fragte er sich was er überhaupt dort wollte, warum er nicht längst es seinem Vater und Hidan gleich getan hatte? Auch wenn Hidan es eher unfreiwillig getan hatte. Was hielt ihn noch dort? Wieso konnte er nicht einfach jeden an Pain und Akatsuki verraten um aus diesem Drecksloch endgültig entkommen zu können? Der Wind pfiff ihm unangenehm um die Ohren, ließ ihn frösteln obwohl der Tag sich wärmer als die restlichen Tage zuvor ankündigte. Das Wetter spiegelte sein Gemüt heute nicht so gut wieder wie sonst. Eigentlich hätte ein Sturm toben müssen, so wie es in ihm aussah. Die Hände tiefer in seinem Pullover vergrabend bog er um die nächste Ecke, in seine Straße ein. Als sein Blick zu dem alten Gebäude wanderte seufzte er. Die Wohnung war wahrlich nicht das Beste aber definitiv besser als das Versteckt der Jashinisten in welchem sich bestimmt so die ein oder anderen Drogenabhängigen und Obdachlosen befanden. Manchmal fragte er sich wie Hidan und sein Vater lebten, ob diese überhaupt noch zusammen lebten. Wichtiger war allerdings wie es seinem Bruder gerade ging. Sein Blick fiel auf eine Gestalt die an ein Motorrad gelehnt vor seinem Wohnblock stand. Wie angewurzelt blieb er stehen als er das orange Haar erkannte, realisierte wer dort auf ihn wartete. Genau in dem Moment glitt der Blick des Anderen zu ihm, machte jedoch keine Anstalten auf ihn zuzugehen weswegen er sich schlussendlich doch wieder in Bewegung setzte. „Was machst du hier?“, fragte er grummelnd und blieb vor Akatsukis Leader stehen der missmutig und mit verschränkten Armen auf ihn hinab sah. „Und woher hast du überhaupt meine Nummer!“, fauchte er dann hinterher. Bei diesem Blick konnte er einfach nicht ruhig bleiben, fuhr instinktiv die Krallen aus. „Wage es ja nie wieder einfach aufzulegen oder dich meinen Befehlen zu wiedersetzen!“ Augenverdrehend wandte Akuma sich ab. Wenn Pain ihm nicht vernünftig antwortete brauchte er mit diesem auch kein Gespräch führen. Pain den Rücken zugekehrt drückte er die Tür zu seinem Wohnkomplex auf woraufhin ihm Pain verärgert zu rief: „Was wird das bitte, wenn es fertig ist?“ Lediglich sein rechter Mittelfinger war seine Antwort für Pain ehe er ihn einfach draußen stehen ließ. Klar wollte er wissen wie bei Akatsuki der Stand war, machte sie Sorgen um Hidan – auch wenn dieser nicht starb – aber er würde Pain nicht so mit sich reden lassen. Im dritten Stock hörte er wie unten die Eingangstüre gegen die Wand krachte, was ihn erschrocken zusammen zucken ließ. Entweder war soeben ein besoffener Nachbar heim gekommen oder aber Pain wütete ihm hinterher. Leicht von Angst getrieben eilte er die nächsten Stockwerke hoch, egal war das seine Lunge ihn dafür aufs übelste bestrafen würde. Mit rasselndem Atem schlitterte er zu seiner Wohnungstür, wühlte nach seinem Schlüssel um diese zu öffnen. In dem Moment wo das Schloss klackte, das erfolgreiche öffnen verkündete schlich sich orangenes Haar in sein Sichtfeld. Pain war ihm tatsächlich gefolgt, erklomm soeben die letzten Stufen. Rasch drückte Akuma seine Tür auf, versuchte durch diese hindurch zu flüchten. Doch er war nicht schnell genug um die Tür hinter sich zuzuziehen ohne das Pain hätte hindurch kommen können. Sein kalter Blick bohrte sich in seine Opale während er das morsche Holz der Tür aufdrückte und ebenfalls Akumas Wohnung betrat. Sein Herz pochte ihm bis zum Halse, seine Lunge entließ rasselnden Atem während er Pain nur verängstigt anstarrte. Er wollte all die Qualen nicht erneut durchleben, nicht wieder sterben. Mit jedem Schritt den Pain auf ihn zu tat, machte er einen zurück. Die Tür fiel ins Schloss, verkündete ihm unheilvoll, dass es kein Entkommen gäbe. Schritt für Schritt ging es auf seinen Untergang zu. Ein Schrei ertönte. Akuma war zu weit nach hinten gewichen, verlor das Gleichgewicht als seine Kniekehlen von der Sofakante getroffen wurden und fiel Rücklings auf die mit Kissen und Decken übersäte Garnitur. Irritiert kreuzten sich ihre Blick erneut, hatte der des Jashinisten für einen kurzen Moment der Decke gegolten. Das Blut schoss ihm peinlich berührt in den Kopf als Pein spöttisch eine Augenbraue anhob, ihn indirekt für seine Ungeschicktheit auslachte. „Hörst du endlich auf wegzurennen?“, fragte Pain ihn mit erstaunlich ruhiger Stimme woraufhin Akuma misstrauisch auf seinem provisorischen Bett zurück krabbelte, bis er sich in der Ecke befand und nicht weiter konnte. „I-Ich renne doch gar nicht weg!“, stritt Akuma ertappt ab woraufhin sich tatsächlich ein flüchtiges Schmunzeln über Pains Gesicht schlich. Noch immer pumpte Akumas Herz das Blut rasend schnell durch seine Adern und seine Lunge sowie Hals kratzten, stachen unglaublich. Am liebsten hätte er sich ein Glas Wasser genehmigt, traute sich jedoch nicht aufzustehen und an Pain vorbei zu gehen. „Erklär endlich was das vorhin am Telefon sollte.“, murrte Pain der offenbar seine alte, grimmige Fassade zurück fand und sich erstaunlich unelegant auf sein Sofa fallen ließ. Verwirrt blinzelte Akuma dumm vor sich hin, versuchte das eben gesehene zu realisieren. Hatte Pain sich tatsächlich gerade auf seine Couch fallen gelassen? „Ähm…“, war das einzig Glorreiche das er hervor brachte während sich sein Herzschlag allmählich beruhigte. Pain drehte den Kopf zu ihm, fixierte ihn mit seinen ungewöhnlich graulilanen Iriden. Gänsehaut breitete sich auf Akumas Haut aus, der Blick Pains war so anders als üblich, wirkte getrübt. Als ihm dann auch noch ein wohlbekannter Duft in die Nase stieg runzelte Akuma die Stirn. „Sag mal… bist du betrunken?“ Dieses Mal war es Pain der ertappt drein sah, auch wenn nur von kurzer Dauer ehe er seine übliche kalte Maske aufsetzte und ihn mit seinen Augen erdolchte. „Lern endlich Respekt Junge! Und garantiert bin ich nicht betrunken.“ Da war er, der alte Pain, wie sehr er ihn vermisst hatte – nicht. „Ich rieche deine Fahne bis hier hin also verarsch mich nicht. Das du so überhaupt Motorrad gefahren bist ist unverantwortlich. Dir hätte was passieren können!“ Stille. Fragende wie verwirrte Blicke. Hatte er sich gerade Sorgen um Pain gemacht? Was zum Teufel (oder Jashin) stimmte nicht mit ihm! Pain verdiente vieles aber garantiert nicht seine Sorge oder gar Mitleid. Nicht nach all dem was er ihm angetan hatte oder hatte antun lassen. Pain war nicht besser als die Anhänger Jashins. Seine gesamte Organisation war nicht besser. Und genau das war der Moment in dem etwas kaltes sein Herz zu umhüllen schien, es schmerzlich zusammen drückte und all sein Leid drohte an die Oberfläche zu schwellen. Seine Sicht verschwamm leicht in aufsteigenden Tränen. Toll, dachte er sich, jetzt wurde er schon vor Pain zur Heulsuse. Als ihm kalte Finger sachte über die Wange strichen, das salzige Wasser das er nicht mehr zurück halten konnte hinfort wischten, zuckte er überrascht zusammen. Er musste einige Male blinzeln ehe er realisierte das die Geste tatsächlich von Pain aus ging. Der Typ war definitiv so was von Betrunken, anders konnte Akuma sich nicht erklären wieso Pain gerade so zu ihm war anstatt ihn einen Kopf kürzer zu machen. „Du benimmst dich wie ein Mädchen.“ Nur langsam drangen die Worte in seinen Verstand vor, als sie in diesem allerdings eindeutig ankamen schlug er verärgert die Hand von Pain hinfort. Er brauchte niemanden der ihn als Mädchen betitelte oder gar aufzog. Schon als kleines Kind war er nun einmal von eher weinerlicher Natur, wenn sich Dinge aufstauten konnte man das nun einmal nicht ewig unterdrücken. „Falls ich dich daran erinnern darf besitze ich zusätzlich einen weiblichen Körper weswegen es vollkommen normal ist, wenn ich mal wie ein Mädchen in meinem Alter reagiere.“, fauchte Akuma eine Ausrede Pain entgegen und verschränkte seine Arme vor der Brust, die im Moment vieles war aber nicht die einer Frau. „Stimmt ich vergaß das du noch ein Kind bist.“, erwiderte Pain gelangweilt und lehnte sich zurück in die Kissen hinter sich. „Wie bitte?“ Auf Akumas Stirn begann eine Ader zu pochen. Hatte ihn Pain gerade ernsthaft noch weiter beleidigt? Was fiel diesem Vollidioten eigentlich ein? Redete stets von Respekt und all dem Müll aber besaß selber keinen! In seiner Wut trat Akuma Pain in die Seite der wohl nicht mit so einer Aktion gerechnet hatte oder seine Sinne waren vernebelter als zu nächst angenommen. Jedenfalls kippte der Orangehaarige durch den Tritt zur Seite nur um kurz darauf sich ihm wütend, halb liegend, zuzudrehen und anzufahren was nicht mit ihm stimmte. „Du kannst mich mal Blechfresse! Ich bin kein Kind Arschgesicht.“, beleidigte Akuma den Orangehaarigen glorreich wie es ein bockiges Kind tun würde. Als Akuma erneut kindisch nach Pain treten wollte packte dieser rasch das Fußgelenk und zog an diesem sodass Akuma unweigerlich zu ihm rutschte, halb neben ihm lag, den Fuß an dessen Gesicht vorbei gestreckt. „Verdammt lass mich los!“, brüllte Akuma verärgert über die Position, versuchte seinen Fuß aus dem Griff zu ziehen der unnachgiebig an seiner Fessel ruhte. Pain beugte sich über Akuma, einen Arm neben dessen Kopf abgestützt, sorgte so dafür das Akuma für einen kurzen Moment innehielt. „Du bist schlimmer als Hidan, der erweist einem wenigstens Respekt und weiß wo sein Platz ist.“ „Mein Platz ist garantiert nicht unter dir Karottenschädel.“, murrte Akuma und wandte den Kopf ab. Die Position war ihm höchst unangenehm und er wusste nur zu genau das Pain sie beide nie in solch eine Lage bringen würde wäre er bei klaren Verstand. Zum wiederholten Male fragte er sich wie er es geschafft hatte ohne Unfall hier anzukommen so sehr wie er nach Alkohol roch. Was hatte diesen Mann dazu verleitet sich die Kante zu geben? Seine sonst doch eher beherrschte Natur, die er selber zu gerne ins Wanken brachte, fallen zu lassen. Würden die anderen Mitglieder Akatsuki Pain noch respektieren, wenn sie ihn so sahen? „Ich finde du passt dort aber äußerst gut hin.“ Hatte sein Herz gerade für einen Schlag ausgesetzt? Was redete Pain da? Entgeistert sah er zu Pain, der ihm unbemerkt noch ein Stück näher gekommen war. „Du spinnst und du bist betrunken. Geh runter von mir ehe ich mich vergesse!“, knurrte Akuma bemüht bedrohlich um Pain die Lage zu verklickern den es jedoch nicht im geringsten zu interessieren schien. Pain kam ihm näher, verringerte den Abstand ihrer Körper, ließ von Akumas Fuß endlich ab, hatte er diesen aufgrund seines Griffes zuvor allmählich verdreht weswegen dieser nun unangenehm pochte. Erleichtert atmete Akuma aus als Pain lediglich seinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub, hätte der Typ in seinem betrunkenen Zustand jetzt etwas anderes getan hätte er nicht gewusst was er hätte tun sollen. Die Situation an sich überforderte ihn bereits immerhin war das hier nichts was man mit jemanden tat den man hasste und keiner könnte ihm sagen das er Pain mochte, nicht nach all dem was er getan hatte, wie sie zu einander standen. Dennoch schrie sein Körper nicht Pain sofort von sich zu stoßen sondern akzeptierte die seltsame Nähe zu Akatsukis Anführer, wenngleich sein Körper eine gewisse Anspannung besaß. „Hoffen wir mal das dich niemals jemand anderes so sieht… was würde zum Beispiel Konan sagen?“, murmelte Akuma, den Blick an die Decke heftend, bemüht zu ignorieren das Pain es sich auf ihm gemütlich gemacht hatte, ihm mit seinem Gewicht leicht die Luft aus den Lungen drückte. Pain brummte nur als Antwort. „Sie ist übrigens eine sehr nette Frau. Eigentlich zu gut für das alles.“, redete Akuma einfach weiter um sich abzulenken. Unbewusst fing er an nebenbei mit der Hand durch Pains, erstaunlich weiches Haare, wenn man bedachte wie zerzaust es ihm stets vom Kopf Abstand, zu streichen. Es war eine Geste die seine Mutter in ihrer Kindheit stets getan hatte, wenn er sich mal wieder bei ihr hatte ausheulen wollen. Ja sogar Hidan hatte es alle paar Jubeljahre getan, wenn er ihn heimgetragen hatte und sie im selben Bett geschlafen hatten. Was wahrlich seltener vorkam als ein völlig entspannter Hidan. „Erklär das ihr. Sie will nicht gehen egal was man ihr sagt.“, murmelte Pain in Akumas Halsbeuge, genoss tatsächlich die Wärme und Ruhe die sein Gemüt erstaunlich gut herunterfahren ließ. Eigentlich hatte er seine Wut an Akuma auslassen wollen. Der Junge starb ja nicht sollte er zu weit gehen. Seiner Vernunft entgegen, die sich wohl verabschiedet hatte als er beschloss dem Jungen hinterher zu sprinten, tat er hier aber gerade etwas ganz anderes. Hatte Konan nicht gesagt, wenn er netter zu dem Jungen wäre würde der Respekt von selbst kommen? Nun vielleicht hätte er dann nicht betrunken hier auftauchen sollen, aber der Junge hatte ihn so rasend vor Wut gemacht als er nicht tat was er wollte! „Sie macht sich nun einmal Sorgen um dich. Zu Recht würde ich meinen, wer ist so dumm und fährt betrunken Motorrad?“ Pain ruckte mit dem Kopf hoch und sah Akuma verärgert an. „Ich bin nicht betrunken!“, murrte er obwohl er es selbst besser wusste, weswegen Akuma wohl anfing zu kichern. Es war ein ungewohntes Bild, der Junge lachte sonst nie, zumindest nicht in seiner Nähe. Grummelnd aber auch irgendwie milde gestimmt senkte er den Kopf wieder. Hätte der Junge nicht dauerhaft ein Mädchen sein können, fuhr es ihm durch den Kopf als sein Blick der leicht vibrierenden Brust galt die keine einzige weibliche Kurve besaß. Die Gesamtsituation wäre dann wenigstens etwas weniger seltsam. „Du solltest deinen Rausch ausschlafen… und ich bin die letzte Nacht auch nicht groß zu schlaf gekommen…“ Ein Brummen von Pain folgte lediglich als Antwort. „Nur sag mir vorher bitte wie es Hidan und Deidara geht…“ Erneut hob Pain den Kopf um Akuma in die Augen sehen zu können. „Sie leben beide.“, war seine Schlichte Antwort. Würde er Akuma jetzt davon erzählen wie Kakuzu bei ihm auftauchte, was dieser war, würde er nur ausrasten und seine Ruhe wäre dahin. Akuma atmete erleichtert aus eher ihm verdeutlichte sich auf zu richten, was er mit unterdrückten Murren auch tat. Der Albino krabbelte über den Schlafplatz zum Fenster und zog die Vorhänge zu um die inzwischen am Himmelszelt stehende Sonne auszusperren. Für ihn völlig unerwartet begann Akuma daraufhin sich den Pullover über den Kopf zu ziehen, zog das Tanktop darunter unfreiwillig mit hinauf und offenbarte Pain seinen Rücken. „Was wird das?“, hinterfragte Pain die Aktion. „Ich schlafe wohl kaum in Jeans und Pullover, das ist mehr als ungemütlich und du solltest übrigens auch wenigstens deine Lederjacke ausziehen. Falls du willst liegt die Joggingshose vom letzten Mal noch da auf der Kommode.“, erklärte Akuma während er aufstand, sich die Schuhe abstreifte und seine Hose direkt vor Pains Nase aufknöpfte um diese anschließend über seinen Hintern hinab zum Boden zu schieben. Wieder schoss Pain der Gedanke durch den Kopf wie schön das doch wäre wären da jetzt weibliche Kurven. Es wäre bei weitem schöner anzusehen als Akuma der nun in Tanktop und Boxershort vor ihm stand, ihm fragend die bequeme Hose hin hielt welche er seufzend entgegen nahm. Solche Gedanken brachten ihn nicht weiter, er konnte den Jungen schlecht bitten sich in eine Frau zu verwandeln damit die Situation für ihn weniger unangenehm war wobei die Frage offen blieb wie er reagieren würde, wenn Akuma mit einem halbnackten Frauenkörper vor ihm rum lief. Die Gedanken beiseite schiebend erhob er sich, etwas schwerfällig, von dem Schlafsofa und legte die Hose kurz beiseite um seine doch eher unbequeme Lederjacke die er stets zum Motorradfahren trug auszuziehen. Seinem Gleichgewicht nicht trauend setzte er sich an die Kante um seine Stiefel zu öffnen und ebenfalls von den Füßen zu schieben. Akuma verkrümelte sich derweil hinter ihm unter die Decken, machte es sich bereits gemütlich. Für die Hose stand Pain wieder auf, war es im Sitzen eher mühselig die Hose über den Hintern zu bekommen. Rasch wandte Akuma sich von Pain ab als er sah wie dieser gerade dabei war Gürtel und Hose zu öffnen und diese anschließend hinab zu schieben. Wenn man ihn sah, konnte ihm das ja egal sein, zumal Pain ihn ja bereits in weniger gesehen hatte aber er wollte es dann doch lieber vermeiden Pain dabei zu zusehen wie dieser einen unfreiwilligen Striptease hinlegte. Egal ob sich dessen Körper sehen lassen konnte oder nicht. Die Decke wurde hinter ihm angehoben und die Polster senkten sich unter dem Gewicht Pains. Völlig unerwartet legte sich dieser verdammt dicht hinter Akuma weswegen dieser sich mit fragendem Blick auf die andere Seite drehte. „Kalt.“, war die einzige Erklärung von Pain den es nicht zu stören schien, dass sich ihre Beine streiften. Die roten Opale blieben an dem Metallstab hängen der bei Pain in dem Übergang von Hals zu Schulter steckte. Bei all dem Metall im Körper war es gar kein Wunder das Pain kalt war, bei den Temperaturen mussten diese Stäbe sich anfühlen wie Eiszapfen. „Wieso hast du die eigentlich überall?“, fragte Akuma mit leiser Stimme, sah seinem Gegenüber in die Augen die immer noch einen leicht verklärten Blick besaßen. „Nicht Freiwillig...“, murmelte Pain ehe er gähnte. Also hatte der Typ wieder einmal nicht geschlafen. Wie oft machte der eigentlich die Nächte durch? Kein Wunder das er einen an eine wandelnde Leiche erinnerte. Erst jetzt fiel ihm auch auf wie dunkel die Schatten unter Pains Augen waren. Das war doch ungesund, dachte sich Akuma und entschied den Orangehaarigen einfach schlafen zu lassen. So war er ihm eh am liebsten denn dann lief er nicht Gefahr dessen Zorn abzubekommen. „Schlaf du Idiot...“, flüsterte Akuma und rutschte selbst etwas näher an Pain heran damit dieser mehr von seiner Körperwärme abbekam. Er hoffte nur das Pains Wut sich im Zaume halten würde sobald dieser wieder erwachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)