Buraindodēto 2 - Blinddate 2 von Kibo-kamichan (Unmei no hi - Schicksalsfeuer) ================================================================================ Kapitel 19: Sesshomaru? ----------------------- Die Tage vergingen wie im Fluge und ich hatte mich fangen können. Dann war aber auch endlich Mittwoch und mein Herz schlug aufgeregt und wild. Was würde heute rauskommen? Irgendwie machte mir die Situation etwas Angst, aber es würde schon werden. Meine Kleinen hatten mir heute Morgen Mut zu gesprochen und eine SMS kam auch rein. Die Beiden waren schon etwas Besonderes. Oft fragte ich mich, wann sie wohl ihren Schulabschluss bekamen. Bestimmt dauerte es nicht mehr lange, solche Überflieger, wie sie waren. Dabei hatten die Kinder eigentlich alle Zeit der Welt. Seufzend sah ich mich im Spiegel an und prüfte alles noch einmal. Heute war ein wichtiger Tag. Ich traf ihn endlich wieder und vielleicht hatte er mir aus Amerika ein Geschenk mitgebracht. Was konnte es nur sein? Ich wurde leicht rot, als ich an sein letztes Geschenk dachte. Sexspielzeug. Nein das würde er nicht machen oder? Liebevoll klatschte ich mir auf meine Wangen und schüttelte mich. Meine Haare öffnete ich. So war es angenehmer. Den Blazer brauchte ich auch nicht. Bluse und Rock reichten vollkommen. Heute hatte ich einen beigen Faltenrock an.  Ungeduldig sah ich auf meine Uhr. 15 Uhr. Jetzt konnte ich langsam losgehen. Endlich. Sehnsüchtig klappte ich mein Handy auf und tippte eine SMS: ›Ich mach mich jetzt auf den Weg. :) Ich freu mich schon! MFG Sayo.‹ Ich nickte zufrieden und grinste in mich hinein. Meine erste SMS an Takeo. Ich hatte mich nicht getraut ihm vorher eine zu schicken, denn ich hätte wahrscheinlich nicht aufhören können und er hatte wichtige Gespräche gehabt. Als das Handy in meiner Hand vibrierte, sah ich sofort nach: ›Endlich habe ich deine Handynummer. :) Ich freue mich natürlich auch schon. 16 Uhr bin ich da, ich schaffe es leider nicht früher, der Geschäftsmann stellt sein Projekt immer noch vor. :(‹ Ich grinste etwas. Dann würde ich auf ihn warten. Hoffentlich brauchte er nicht mehr zu lange. Ich tippte dann doch noch mal, es war wie eine Sucht: ›Hast du mir etwas mitgebracht?‹ ›Ungeduldig wie eh und je. Warte es ab. mfg Takeo. Bitte schreib nicht mehr, sonst kann ich mich nicht konzentrieren.‹ Dann würde ich halt nicht mehr antworten. Ich war etwas grummelig, aber ich verstand schon. Es war wirklich unhöflich, aber in mir erwachte eine neue Sucht. Ich wollte ihm einfach weiterschreiben, wo mein persönliches Eis gebrochen war. Ob er mir wohl vorher schon geschrieben hätte, wenn er meine Nummer gehabt hätte? Langsam ging ich aus meinem Büro und lächelte alle an: »Ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Tag«, flötete ich freundlich und stellte mich in den Aufzug. Unten angekommen atmete ich noch einmal tief durch und presste meine kleine schwarze Handtasche an die Seite. Das Café war zum Glück nicht so weit weg, darum entschloss ich mich den Fußweg zu nutzen. Ich war sowieso viel zu aufgeregt, als dass ich im Auto hätte chauffiert werden wollen.  Je weiter ich kam, desto aufgeregter wurde ich. Mein Grinsen war bestimmt meilenweit zu sehen und ich wusste, dass heute ein besonderer Tag werden würde. Ein richtiges Date. Es war sogar eigentlich mein aller erstes, richtiges Date, wie es normale Frauen in meiner Zeit und meinem Alter genossen. Glücklich ging ich den Weg entlang und bog in eine Seitenstraße ein. So käme ich schneller an. In der Seitenstraße sah ich mich um. Sie war schon eng und beklemmend, aber es störte mich heute nicht. Denn gleich würde ich Herrn Akiyama, nein Takeo, wiedersehen. Man war ich aufgeregt. Ich bog wieder ab. Zwischen den großen Häusern fühlte ich mich wirklich klein und würde mich freuen, wenn ich endlich am Café war. Da war dann auch schon das Licht. Mein Schritt beschleunigte sich. Da vorne würde gleich das Café sein und dann hieß es Abwarten und Tee trinken, bis er kam. Hoffentlich konnte ich mehr über ihn erfahren. Es war mir nicht ganz geheuer, dass nichts über seine Vergangenheit bekannt war. Kurz vorm letzten Schritt, spürte ich, wie eine Hand mich an der Hüfte packte und mich an die Person zog. Ein Überfall? »Wer bist du?«, keuchte ich erschrocken und drehte mich im Arm, bis ich auf goldene Augen und weißes Haar traf. Es waren kurze Haare. Schockiert hielt ich den Atem an. »Sesshomaru?« Der Mann mir gegenüber betrachtete mich eingehend und grinste leicht. Warum war dieses Grinsen so furchteinflößend?  »Sayo. Und ja. Lange nicht gesehen.« Ich wusste nicht, ob ich mich gerade freuen sollte. Die Stimmung war erdrückend und eiskalt. Seine Hand strich sanft über meinen Bauch, während er seinen Kopf an meinen lehnte: »Hast du mich vermisst?« Wieder so kalt. Ich schluckte und nickte leicht. Was war aus ihm geworden? Wo war der Mann, den ich damals kennen gelernt hatte? Hatte er mich mit Takeo etwa gesehen und war wütend? War Takeo der Grund, dass er sich zeigte? »Komm mit. Lass uns ein Platz suchen, wo wir ungestört reden können«, befahl er nur und zog mich an der Hand hinter sich her. Kurz hatte ich überlegt zu schreien, doch es war doch Sesshomaru, oder? Ich folgte ihm brav. So sehr hatte ich ihn vermisst und hier stand er. Ich sah auf seinen Hinterkopf und betrachtete ihn. Er trug eine schwarze Lederhose, ein weißes Shirt und eine schwarze Lederjacke darüber. Er sah aus wie eine Art Rocker und nicht gerade vertrauenswürdig. Was war aus meinem Liebsten nur geworden? Ich konnte es nicht fassen. War er etwa abgerutscht und war zu einem Yakuza geworden? Ich schluckte schwer und Angst packte mich immer mehr, je weiter wir gingen. Die Gasse war dunkel und die Tür, an die wir kamen, war noch beunruhigender. Sie war alt, rostig und massiv. Kein Entkommen, wenn ich dort eintrat. Mein Magen drehte sich um, ich bekam riesige Angst. Ich zog leicht an seiner Hand und versuchte stehen zu bleiben: »Lass uns hier bitte reden…« Doch er zog nur etwas fester und hatte mich schon wieder an der Angel. Ich konnte nicht entkommen und er schleppte mich durch die Tür, die krachend und krächzend sich hinter uns schloss. Es war sehr düster und die Angst wurde immer größer. Wir gingen eine Treppe hinab zu einem Raum, in der eine versiffte Matratze und ein alter Stuhl standen, dessen Lack abblätterte. Der Raum insgesamt schien mir sehr trostlos. Sesshomaru würde doch nicht etwa hier leben oder? »Dein neues Zu Hause, Liebste«, flüsterte er dicht an meinem Ohr. Wann war er hinter mich gelangt? Ich zuckte zusammen, als er mich noch fester an sich zog und den Arm gegen meine Brust presste. Was war hier los? »Was ist mit dir?« »Nichts. Wieso? Ich will nur mein Weib genießen. Findest du nicht, dass es mir zu steht, meine kleine Hure zu kosten?« Meine Augen weiteten sich ängstlich. Ich zerrte an seinem Arm, doch er ließ mich nicht: »Ich bin keine Hure…« »Du hast mit diesem Mann gefickt. Wenn dir ficken so wichtig ist, hätte ich im Bordell noch ein feines Plätzchen für dich, wo du für mich anschaffen kannst«, lachte die eiskalte Stimme an meinem Ohr, bevor ich dort eine Zunge spürte. Es war markerschütternd. Ich wünschte mir, dass Takeo da war und mich beschützte, doch er kam erst später und würde nicht wissen, wo ich war. Er würde denken, ich hätte ihn versetzt, nichts ahnend, in welcher Gefahr ich schwebte. »Sesshomaru, bitte! Ich wusste nicht, dass du noch lebst!«, stammelte ich unter Tränen und spürte wie seine Hand über meinen Bauch strich und langsam meine Bluse aus dem Rock zog. »Das entschuldigt deines Erachtens dein Verhalten? Du wusstest es nicht?«, fluchte er und zog an meiner Bluse, bis ein paar Knöpfe abplatzten. Hilfe, Hilfe, Hilfe…. »Nein... Ich meine… Schon… Sesshomaru, bitte, ich habe Angst! Du machst mir Angst!« »Das solltest du auch haben.« »Denk an unsere Kinder!« »Kinder?«, fragte die Stimme kurz irritiert. »Kinder, ja.« Es irritierte mich, warum schien ihn die Tatsache zu verwirren? Er hielt zumindest kurz still. Mit dem Fuß trat ich ihm auf seinen und stolperte nach vorne. Schnell versuchte ich an ihm vorbei zu kommen, doch er packte mich und warf mich gegen den Stuhl. Schmerzend prallte ich dagegen. Beinahe kippte der Stuhl um, doch er packte ihn noch schnell genug. Es ging alles so schnell. Irgendwo hatte er Panzertape hergehabt und band mich am Stuhl fest. Jegliche Gegenwehr ging ins Leere. Er fluchte nebenher noch etwas und sah mich wütend an. »Du bist wirklich störrisch.« »Sesshomaru, was tust du da?« »Aufpassen, dass du mir nicht wegläufst«, knurrte er und strich mir über die Wange. Immer mehr Angst bekam ich. Mir rutschte das Herz in die Hose. Konnte Sesshomaru wirklich in 500 Jahren so ein Arschloch geworden sein? »Bitte, mach mich los«, bat ich und zerrte leicht daran. Er hatte meine Hände auf den Rücken gefesselt und das Panzerband saß fest und ließ mir kaum Freiheit. Was hatte er mit mir vor? Wollte der Mann, der mich einst geliebt hatte, wirklich hier gegen meinen Willen festhalten? »Was ist los? Willst du deinem Mann kein Lächeln schenken?«, fragte er neckisch und hob mein Kinn an. Konnte er es wirklich sein? Es tat im Herzen einfach nur höllisch weh. Sesshomaru konnte doch nicht wirklich so sein? Überhaupt mit dem Anschaffen… Ich schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an: »Warum behandelst du mich so?« »Du bist mein Eigentum und das solltest du nicht vergessen!«, fauchte er mich an und schlug mir ins Gesicht. Es schmerzte höllisch und mein Herz setzte aus. Er hatte mich geschlagen… Wieso tat er mir so etwas Schreckliches an? »Ich bin nicht dein Eigentum! Wieso kommst du darauf!«, fauchte ich zurück und versuchte nach ihm zu treten, aber er tänzelte nur zurück und grinste. Ihm schien zu gefallen, dass ich mich wehrte. Konnte er wirklich so geworden sein? So… böse? Ich presste die Lippen aufeinander, während ich hoffte, dass ich irgendwie meine Macht entfesseln konnte. Ich hatte anscheinend zu viele Maßnahmen getroffen, um sie zu unterdrücken. Bisher hatten wir noch keine solche Situation gehabt. Sollte ich hier lebendig rauskommen, musste ich einen anderen Weg finden, meine Kräfte zu verbergen. Sesshomaru würde mich hier festhalten, wie sollte ich ihm nur entkommen? »Was willst du wegen den Kindern machen?«, fragte ich, um ihn ein wenig abzulenken und Zeit zu schinden. Wer wusste, vielleicht würde er auch ein paar Gefühle zeigen. »Mir egal. Sollen sie verrecken. Wir können noch genug hier zeugen.« Ich erstarrte. Meinte er das ernst? Ich würde nie wieder rauskommen, geschweige denn meine Kinder wiedersehen, so wie er mir das gerade erklärte. Mein Herz fühlte sich an, als wären tausend Nägel darin. Ich schluckte als er mir ganz dicht kam. Er packte meine Beine und fesselte sie an die Stuhlbeine, sodass ich ihm noch mehr ausgeliefert war. Ich weinte und wusste nicht, was ich noch tun sollte. Takeo würde mich nicht retten kommen und wenn er wirklich Sesshomaru war, hätte Takeo auch keine Chance, sollte es dieser versuchen. Ich war verloren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)