Der Hobbit: Das Mysterium um Meis Reise zum Erebor von Mei2001 ================================================================================ Kapitel 4: Bergtrolle und Orks ------------------------------ ----- »Hier schlagen wir unser Nachtlager auf.«, bestimmte Thorin, als sie bei einem verfallenen Haus ankamen. »Hier lebte ein Bauer und seine Familie... Wir sollten weiterziehen. Thorin, lasst uns nach Bruchtal ziehen.«, empfahl Gandalf, doch Thorin lehnte entschieden ab. Wutentbrannt stapfte Gandalf davon. »Wohin geht ihr, Gandalf?« fragte Bilbo verwirrt. »Ich suche die Gesellschaft der einzigen Person, die hier noch bei klarem Verstand ist.« »Und wer ist das?« »Ich! Das waren genug Zwerge für einen Tag.« »Hey!«, entrüstete sich Mei. »Mein Verstand ist auch klar. Frechheit! Thorin, musst du so verbohrt sein?« »Du hast mir gar nichts zu sagen, Mensch. Kíli, Fíli passt auf die Ponys auf.« »Was für ein sturer Esel.«, sagte Mei kopfschüttelnd. Prüfend sah sie das verfallene Gebäude an. Seltsamerweise sah das Gebäude noch gar nicht so lange verlassen aus, aber dennoch war es so zerstört. Ein komischer Geruch stieg ihr kurz in die Nase und brachte Mei dazu sie zu rümpfen. Sie schaute zu den Zwergen, die damit begonnen hatten Abendessen zu kochen. Sollte sie die Umgebung erkunden? Doch Mei entschied sich dagegen und verzog sich wieder, noch immer etwas gereizt von Thorin, auf einen Baum. Ein Geräusch weckte Mei. Leise Stimmen drangen an ihr Ohr. Eine seltsame, männliche Stimme die in weiter Ferne etwas von Hammel brabbelte und die Stimmen von Kíli, Fíli und Bilbo. Denen zu Folge waren insgesamt vier Pferde verschwunden, bzw. von Bergtrollen zum Abendessen entführt worden. Kurz darauf stürmten auch schon Kíli und Fíli zu den anderen Zwergen zurück und berichteten von den Trollen und davon, dass sie Bilbo vorrausgeschickt hatten. »Was?«, empörte sich Mei. »Ihr habe den Hobbit ohne irgendeine Waffe zu den Trollen geschickt?« Kopfschüttelnd nahm sich Mei ihr Schwert und folgte den Zwergen, die schon voraus gestürmt waren. Sie kam mitten im Kampf an. Kurz zögerte sie - schaute sich das Geschehen genauestens an. Unauffällig stellte Mei sich zu den Zwergen, als Bilbo erneut gefangen wurde und die Trolle die Zwerge anwiesen, ihre Waffen fallen zu lassen, was diese widerwillig taten. Vor allem Kíli war wütend. »Und was ist mit dieser komischen Frau?«, fragte der eine Troll. Unschuldig lächelnd hob Mei ihre Hände. »Ich trage gerade kein Schwert bei mir.« Irritiert sahen sie Zwerge und Trolle an. Mei wandte sich um in eine bequemere Stellung einnehmen zu können. Der Sack in dem sie steckte war klein und sie fühlte sich eingequetscht. Ihr Kopf lag auf Thorins Bauch, an ihren Beinen Kíli und Oin. Thorin schien nicht gerade erfreut von dieser Situation zu sein, vor allem weil schon einige der Zwerge am Spieß über dem Feuer gedreht wurden. Als Bilbo versuchte Zeit zu schinden, in dem er den Trollen auftischte, dass die Zwerge alle verwurmt waren, schlug Mei sich innerlich gegen die Stirn, als diese Bilbos Vorhaben nicht verstanden. Überrascht schaute sie zu Thorin, der es anscheinend doch verstanden hatte und Kíli getreten hatte, damit auch dieser versteht. »Und was ist mit der Frau?«, lispelte der eine Troll, nachdem alle Zwerge ihre verwurmtheit bestätigt hatte und griff nach Mei. »Ähm…« Bilbo überlegte fieberhaft und wollte schon dieselbe Ausrede wie bei den Zwergen bringen, doch Mei kam ihm zuvor. »Ihr könnt mich gerne essen. Allerdings werdet ihr wohl sterben, wenn ihr es tut. Ich bin nämlich verflucht. Wenn ihr mich also esst, wird der Fluch auf euch übertragen und ihr werdet daraufhin sterben. Aber wenn ihr es riskieren wollt, wohl bekomms.« Mei grinste die Bergtrolle verschmitzt an. »F-Fluch?! Iiihhh!«, kreischte der Troll auf und warf Mei in hohem Bogen davon. Sie fiel so hart auf den Boden, dass ihr kurz die Luft wegblieb. Hustend schnappte sie nach Luft. Nun wandte sich der andere Troll wieder an Bilbo. »Und was sollen wir nun machen? Sie alle wieder laufen lassen?« »Naja…« »Ich bin doch nicht blöd, ich weiß, was ihr vorhabt.« Mit diesen Worten stieß der Troll Bilbo an. In diesem Moment tauchte Gandalf wieder auf, zerstörte einen großen Felsen und gab so die Sonnenstrahlen der Morgensonne frei, die nun auf die Bergtrolle schienen. Diese kreischten auf und wandten sich qualvoll unter den Sonnenstrahlen. Langsam erstarrten die drei Bergtrolle zu Stein. Erleichtert lachten die Zwerge und Bilbo. Sofort machten sich die Zwerge daran ihre Kammeraden von dem Spieß zu binden. Auch Mei hatte sich schnell aus ihrem Sack befreit. Interessiert lauschte sie dem Gespräch zwischen Gandalf und Thorin. »Das ist doch noch mal gut ausgegangen.« »Das mag sein. Deinem Meisterdieb haben wir dies aber nicht zu verdanken. Auch deine so hochgelobte Frau hat nichts getan.« »Immerhin hat Bilbo Zeit geschunden. Von euch ist das keinem eingefallen.«, schmunzelte der Zauberer. Thorin runzelte die Stirn. »Nochmal zu der Frau. Ich denke, dass sie uns gar nicht helfen wollte. Als sie vom Lager aufbrach, hatte sie ihr Schwert dabei. Als sie dann aber endlich bei uns ankam, trug sie es nicht mehr bei sich. Ich vertraue diesem Weib nicht.« »Darüber brauchst du dir keine Gedanken machen, Thorin. Wäre es brenzlig geworden, hätte ich eingegriffen. Mein Schwert hatte ich immer in meiner Nähe.«, mischte Mei sich ein. »Achja? Und was muss erst passieren, dass du eingreifst? Wir wurden fast von Trollen gegrillt. Ist das für dich nichts?« Thorin fuhr sie gereizt an. »Ich wusste, dass Gandalf wieder in der Nähe und der Morgen nicht mehr fern war. Und Trolle an sich, sind keine große Bedrohung.« »Du willst doch nur davon ablenken, dass du eine kleine, schwache Frau bist, die nichts kann und ihre Waffen nur zur Zierde trägt.« »Ich verwende meine Fähigkeiten nur nicht sinnlos. Aber wenn du der Meinung bist, werde ich das akzeptieren. Übriges, falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich bin größer als du.« Entnervt stapfte Thorin an Mei vorbei. »Da Bergtrolle nicht bei Tag draußen sein dürfen, muss eine Höhle in der Nähe sein.« Tatsächlich fanden die Zwerge, Bilbo und Gandalf schnell den Trollhort. Was wohl vor allem an dem Gestank lag. Mei blieb in einiger Entfernung auf einem Baum, da der starke Gestank zu viel für ihre Nase war. Die Zwerge kamen wieder aus der Höhle. Anscheinend waren dort einige Schätze gewesen. Insgesamt trugen jetzt Gandalf, Bilbo und Thorin neue Schwerter bei sich. »Uh. Elbenschwerter.«, stellte Mei fest. Sie fragte Bilbo, ob sie sein kleines Schwert kurz haben dürfte. Andächtig fuhr sie mit den Fingern über die Klinge. »Eine wundervolle Arbeit, die ihresgleichen sucht. Es ist schon eine Weile her, dass ich zuletzt solch eine Elbenklinge gesehen hab.« Lächelnd gab Mei das kleine Schwert zurück. Ein fernes Geräusch ließ sie aufhorchen. »Da kommt etwas.« »Wie bitte?«, fragte Bilbo. »Da kommt jemand.«, rief Gandalf laut und gab die Anweisung, dass alle an die Waffen sollten. Auch Meis Hand wanderte zu dem Schwertgriff. Doch sie verweilte dort nur kurz. Mei hatte bereits erkannt, dass es sich um keinen Feind handelte, als ein Schlitten, vor dem Kaninchen gespannt waren, aus den Bäumen schoss. Hektisch sprang ein seltsam gekleideter Mann vom Schlitten. Er hatte einen filzartigen Hut auf, in seinen zerzausten Haaren war … Vogelscheiße? Irritiert betrachtete Mei den verrückt aussehenden Mann. Gandalf breitete erfreut die Arme aus. »Radagast!«, begrüßte der Zauber den anderen Zauber – Radagast der Braunen. Hektisch gestikulierte Radagast und versuchte etwas zu sagen, schien es aber vergessen zu haben. »Dol Guldur? Aber die alte Festung ist doch leer?« »Nein. Ist sie nicht. Gandalf, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen – ein Nekromant wohnt in der Festung.« Ehrfürchtig übergab Radagast Gandalf ein seltsames Packet, das von der Form her ein Schwert war. Interessiert mischte sich Mei ein. »Ein Nekromant? Das ist interessant und ungewöhnlich. Ich werde mir das bei Zeit mal anschauen.« Gandalf nickte zustimmend. Mei vernahm wieder ein Geräusch und reflexartig griff sie zu ihrem Schwert. In den Moment hörte man schon ein gräuliches kreischen und ein Geschöpf brach zwischen den Bäumen hervor. Schlagartig hatte alle Zwerge ihre Waffen griffbereit, kamen jedoch nicht zum Zug, da Mei ihr Schwert schneller schwang und mit einem sauberen Stoß die wolfartige Kreatur durchbohrt hatte. »Warge.«, stellte Gandalf fest und wo einer war, mussten auch noch andere sein. »Was bedeutet das?« »Wir werden gejagt. Wen außer deiner Sippe hast du von unserm Vorhaben erzählt?«, fuhr Gandalf Thorin an. »Niemanden!« »Hört auf zu streiten. Das bringt eh nichts.« »Vielleicht hast ja auch du uns verraten, Frau.« »Die „Frau“ hat auch einen Namen und nein, ich habe keinem hiervon erzählt.« »Glaub ich auch nicht. Mei würde uns nicht verraten.« Gandalf setzte sich für sie ein. Radagast der Braune bot sich an, die Verfolger mit seinen Kaninchen abzulenken. Tatsächlich gelang ihm das auch relativ gut. Vorerst ungesehen liefen die Zwerge, Bilbo und Mei Gandalf hinterher, der sie führte. Sie versteckten sich unter einem großen Felsen, auf dem sich ein Warg mit seinem Ork positioniert hatte und witternd in der Luft roch. Thorin gab Kíli ein Zeichen, dass dieser den Warg mit seinem Bogen abschießen sollte, was Kíli auch tat. Der Warg stürzte vom Felsen und sofort stürzten sich die Zwerge auf den Ork und den Warg welche grässliche laute Geräusche von sich gaben. Mei griff ein und erstach den Ork schnell. »Verdammt. Ihr seid zu laut.« Tatsächlich hörte man jetzt einen Ork Anweisungen brüllen, dass die Gesuchten bei dem Felsen waren. »Lauft!«, rief Mei und lief los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)