Darksiders - Sidestories von Askar ================================================================================ Kapitel 8: Beobachtung - Lepha, Helan, Rae ------------------------------------------ Dieses Kapitel ist  gewidmet   OC Lepha Helan Rae     Lephas Sicht   Eine junge Frau mit schwalbenartigen Flügel blickte über den Marktplatz der Weißen Stadt. Ihr Name war Lepha und eine Pilotin der Höllenwache. Es war Vormittag und sie sah dem Treiben der unterschiedlichen Leute zu. Nach einer Weile wandte der Engel sich ab und ging zu einer Stadtmauer. Die junge Soldatin lehnte sich an diese während sie die Augen schloss. Sie dachte an das Gespräch, welches sie eher unfreiwillig belauscht hatte:   ~Rückblick~ „Also was habt ihr für die nächsten Tage vor?“, fragte ein goldblonder junger Mann seine zwei Freunde. „Nun wir könnt-“ wollte der einzige Kurzhaarige von dem Trio antworten als ihm der Dritte im Bunde zuvor kam. „Tut mir leid, aber ich bin für die nächsten zwei Tage beschäftigt, Jungs“, verlegen kratzte sich der weißblonde Mann den Kopf und nahm seinem Kamerad den Wind aus den Segeln. „Echt jetzt, Helan!? Ich dachte, wir könnten mal wieder zusammen was unternehmen...“, murrte der kurzhaariger Engel. „Wie gesagt... Es tut mir leid“ „Na~ schon gut, Kumpel. Aber dafür unternehmen wir nächste Woche was zusammen“, beharrte der zweite Mann mit einem Grinsen. Die anderen beiden sahen sich und lachten. „Alles klar, Deus“, sprach der Angesprochene während Bow, der Name des Goldblonden, amüsiert den Kopf schüttelte. Danach verabschiedete sich der Weißblonde und lies die anderen zwei zurück. „Hey, Bow. Alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Kurzhaarige als er den nachdenklichen Blick seines Kumpels sah. „Ja, alles in Ordnung. Ich frage mich nur woher Helan diese Kratzer und Schrammen am Rücken her hat. Ich mein, das Gelände hier ist flach“, sprach der goldblonde Engel „Ist dir auch augefallen... Nun, vielleicht trainiert er mit seinem Vater. Der ist ja ein Hauptmann. Helan meinte mal, dass er manchmal an einem bergähnlichen Ort trainiert“, äußerte Deus während er die Arme über seinen Kopf verschränkte. Beide verließen anschließend die Wache. Keiner hatte die junge Frau bemerkt, die sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte... ~Rückblick-Ende~   Ein paar Minuten später öffnete die Weißhaarige ihre Augen und sah den Mann auf den sie ungewollt gewartet hatte. Der Soldat lief an ihr vorbei. Soweit sie sehen konnte, trug er einen kleinen Beutel bei sich. Lepha wahrte einen gewissen Abstand bevor sie ihm folgte. Einige hundert Meter vor dem Stadttor stand ein großes, steinernes Gebilde. Aus den Büchern wusste sie, dass es ein Portal aus einer alten Zeit war und sich auf ein Zielort oder auf eine Person konzentrieren musste. Helan, dessen Namen sie über seine Freunde ‚erfahren‘ hatte, blieb davor stehen. Er hob eine Hand und tat genau dies. Das Konstruktion reagierte mit einem Leuchten darauf. Ohne weiter nach zu denken durchschritt der Krieger das Portal. Die junge Frau wartete einen kurzen Moment ab ehe sie ebenfalls hindurchschritt; wollte ja nicht auf der anderen Seite in ihn hinein laufen.   Sie war sprachlos als sie die andere Welt sah. Es war... grün. Um genau zu sein stand die Piknerin mitten in einem Wald. Hier und da rannten kleine Tiere mit buschigen Schweifen vorbei, die sie nicht zu benennen vermochte. Einige Meter voraus lief der Krieger, den sie beschattete. Mit zügigen Schritten eilte sie hinterher um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Nach ein paar Minuten spreizte der Mann vor ihr seine Flügel und hob ab. Sie tat es ihm gleich. /Wo will er hin?/, fragte sie sich. Die Antwort folgte sogleich als sie nach vorn sah. Es ragte ein hoher Berg hervor, welcher von mehreren Felsen umringt war.   Helan landete auf einem Plateau, der sich aus dem Berg erhob. Die junge Frau versteckte sich hinter einem hohen Felsen. Als sie sich den Ort genauer ansah, bemerkte sie das es eigentlich ein Kampfplatz war. Der Boden zeigte Verbrennungen sowie Furchen auf. Was wollte er bloß hier? Es sollte ihr doch egal sein, was der Typ trieb. Und dennoch war sie neugierig.   Plötzlich hörte sie schweres Flügelschlagen und staunte nicht schlecht als sie einen riesigen schwarzen Drachen anfliegen sah. Der Engel drückte sich näher an ihr Versteck. Sollte sie den Kerl warnen? Der schien die Gefahr noch nicht bemerkt zu haben. Schnell ging sie geistig alle Optionen durch. Immerhin waren beide Soldaten der Höllenwache. Aber würde das reichen gegen einen Drachen anzukommen?   „Da bist du ja“, hörte sie ihn rufen. Vorsichtig lugte die Weißhaarige um die Ecke. Lepha hatte einiges erwartet aber nicht das... Da stand der Krieger vor der Riesenechse und streichelte deren Schnauze als wäre es ein Hausortho... /Der hat Nerven!/, brummte sie in ihren Gedanken. Zwischenzeitlich hatte der Weißblonde seinen Beutel hinter einen der breiteren Felsen gelegt. Mit schnellen Handgriffen band er sich die langen Haare mit einem blauen Haarband zusammen. Ein amüsiertes Schnauben verließ die Nüstern des Drachens. „Bei dir muss ich die zusammen machen. Ansonsten seh' ich nach einer Weile nichts mehr“, rechtfertigte der Krieger sich. Anschließend begann das Training Die Eröffnung des Kampfes war ein heißer Flammenstrahl seitens des Drachens. Mit einem Sprung zur Seite konnte der Engel ausweichen. Die Flämmchen leckten über den Boden. Ein belustigtes Grollen verlies die Kehle des Reptils. Heute würde ein la~nger Tag werden. Dann folgten die ersten Schlagabtausche.   Lepha besah sich den Kampf. Trotz der Größe war das feuerspeiende Ding recht schnell, gar flink. Auch der Soldat war nicht schlecht, aber ausbaufähig. Kurz brüllte die Kreatur auf. Plötzlich schoss eine Klaue von der Seite nach vorn. Helan blockte den Angriff mit seinem Schwert. Die Krallen klirrten zusammen mit Metall der Klinge. Mit etwas Gewicht versuchte die Echse ihre Klaue runter zu drücken, aber der Krieger hielt standhaft dagegen. Warum nutzte der Idiot seine Flügel nicht? Damit denen konnte er doch besser ausweichen und angreifen. Genau wie der Dra-! Moment mal! Das Reptil benutzte ihre Flügel selber nicht! War das vielleicht eine Art Abkommen? Dieses Vieh schien ihn immerhin zu verstehen und Antworten zu geben, mehr oder weniger. Er sollte es ja nicht wagen zu verlieren...   Die Stunden zogen sich langsam dahin und die Sonne stand hoch am Zenit. Keiner der beiden hatte bisher wirklich nachgegeben. Auf einmal gab der Leutnant seinem Kampgefährten eine Art Zeichen. „Ich muss mal das hier loswerden“, gab er von sich, auf sein nasses Shirt deutend. Helan zog sich das durchgeschwitzte Oberteil aus und legte dieses auf einen nahen Felsen. „Viel besser! Jetzt engt mich nichts mehr ein“, sprach er und nahm sein Schwert wieder in die Hand. Hinter ihrem Felsen wurde Lepha leicht rot. Das hatte dieser Freak nicht wirklich getan, oder?! Wie konnte er? /Man zieht sich nicht vor einer Frau aus!/, knurrte die Kriegerin bis ihr auffiel, dass er ja nicht wusste, dass sie anwesend war. /Dennoch... Scheißfreak.../, knirschte sie innerlich. Dann ging der Kampf in die nächsten Runden.   Mittlerweile war es später Nachmittag geworden als die Angriffe weiter ausgetauscht wurden. Von den Kontrahenten gab keiner nach. Als ihn die Wucht von dem Schwanz traf, fühlte er wie ihm die Luft aus der Lunge regelrecht gedrückt wurde. Der Aufprall gegen die Felswand hinter ihm machte es nicht besser. Die kleinen Steine bohrten sich teils in seinen Rücken. Noch mehr Schrammen also. Der Schwertkämpfer spürte den Blick des Reptils. In den Augen stand die Frage ob er eine Pause bräuchte. „Nein... Ich brauch nur etwas Luft... Der Schlag war etwas heftiger als erwartet... Das ist alles...“, sprach er und atmete tief ein und aus. Der Halbengel sammelte sich.   „Das war wirklich ein schwerer Schlag...“, murmelte die Pikenerin hinter ihrem Felsblock. Nach einigen wenigen Augenblicken hörte sie seine Stimme. „Wir können weiter machen!“ Nicht sein Ernst?! Hatte er nicht genug? Oder stand der Kerl auf Schmerzen? /So ein... Freak.../, dachte sie, die beiden weiterhin beobachtend. Ihr Blick blieb meist auf den jungen Mann hängen.   Kurz nach Beginn des Sonnenuntergangs hörten sie auf. Zusammen sahen die Kontrahenten sich dieses tägliche Phänomen an. „Wir haben beide Fortschritte gemacht. Oder was meinst, du?“, fragte der junge Leutnant. Ein eindeutiges Grollen war zu hören. Anschließend berührte der Drache mit der Schnauze die Schläfe von dem Engel. Die Geste wirkte schon beinahe geschwisterlich. Mit einem Brüllen flog die Riesenechse gen Sonne.   „Man ist sie heute hart ran gegangen...“, sprach er zu sich selbst und rieb die schmerzende Schulter, „und morgens geht’s weiter...“ Helan streckte sich kurz, wobei auch seine Flügel sich spreizten. Diese hatten, durch ihre Größe, eine beachtliche Spannweite. Auf ihnen waren hell- sowie dunkelbraune Flecken. Sie sahen... interessant aus. Die untergehende Sonne lies den nassen Schweiß auf seinem Körper glänzen. Mit den zusammen gebundenen Haaren sah er irgendwie schon attraktiv aus. Aber würde sie ihm sicherlich nicht ins Gesicht sagen! Die Soldatin wagte einen genauen Blick auf den Rücken des jungen Mannes. Die Rückseite hatte wirklich einige Schrammen sowie Kratzer und heute kamen noch ein paar hinzu.   Knurrend und mit einem leicht roten Gesicht machte sich Lepha auf den Heimweg. Wegen ihm hatte sie wertvolle Zeit vergeudet, die sie mit Lesen hätte verbringen können. Dämlicher Freak! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)