Darksiders - Sidestories von Askar ================================================================================ Kapitel 5: Reue und Vergebung - Azrael, Rae ------------------------------------------- Slight!AzraelxRae OriCxOC Allgemeine POV Zwei Gestalten streiften durch eine Menschenstadt und besahen die Beschädigungen, welcher der Endkrieg hinterlassen hatte. Einer davon war ein himmlisches Geschöpf und die andere ein menschenähnliches Wesen mit einigen animalischen Eigenschaften. Azrael, der Todesengel, hatte Rae, eine junge Angehörige vom Volk der Guardia, gebeten mit ihm durch die verwüsteten Stadtbezirke zu gehen. Zu dem Ort, wo die Kämpfe einst ausbrachen. Beide liefen durch einen noch nicht wieder aufgebauten Teil der zerstörten Metropole. Es war ein erschreckender Anblick für den Engel als er das angerichtete Chaos sah. Blut klebte auf den lädierten Straßen und Gebäuden. Er konnte nicht sagen ob es menschlich, himmlisch oder gar dämonisch war. An manchen Stellen lagen Federn in den getrockneten Lachen und verkohlte Leichen lagen herum. Der Scholar fühlte sich unwohl und doch war es seine Idee gewesen hierher zu kommen. Sich das Ganze anzusehen mit seinen eigenen Augen. Er spürte wie schwer, unruhig sein Herz wurde als er diese Verwüstung sah. „Hier sind wir“, sprach seine Begleiterin und deutete auf mehrere Krater. Das waren die Einschläge gewesen als die Dämonen mit den Engeln kämpfend auf die Erde gestürzt waren. In einigen der Löcher befanden sich noch einige Überreste der gefallenen Soldaten der Höllenwache. Zusammen gingen sie auf ein großes Fahrzeug der Menschen, ein Bus wie es genannt wurde, zu. Azrael blickte hinein und Trauer bedeckte seine Gesichtszüge. Die Körper der Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Es waren kaum noch Reste der einstigen Kleidung vorhanden. Der Todesengel nahm Abstand von dem Gefährt. Sein Blick spiegelte Reue wider. Das ungleiche Paar ging weiter und der Gelehrte sah sich dabei um. Riesige schwarzrote Gebilde hatten die Straßen durchgebrochen. An manchen Stellen waren die Fahrbahnen eingebrochen. Die Gebäude waren teils einsturzgefährdet. Schäden und Zerstörung soweit das Auge reichte. Wenn er wieder in der Weißen Stadt war, würde er ein Treffen einberufen. Die Apokalypse war so gesehen seine Schuld, aber die Höllenwache trug einen maßgeblichen Teil der Zerstörung der Städte mit bei. Vielleicht konnte er dadurch Raes Volk, welches am Wiederaufbau beteiligt war, ein klein wenig entlasten. Dies würde zwar zu Diskussionen mit den anderen Engeln führen, aber da führte nun mal kein Weg daran vorbei. Außerdem stellte er selbst kaum Forderungen bei solchen Treffen. Plötzlich unterbrach seine Begleiterin die Stille. Dieser Ort war besonders, weil hier zum ersten Mal die Menschheit mit vollem Bewusstsein mit den Engeln und Dämonen in direktem Kontakt kamen. „Kurz nach dem ersten Einschlag brach das Chaos aus. Menschen schrien und rannten um ihr Leben, vergebens. Und als Krieg auftauchte, war es perfekt...“, ihre Stimme war ruhig beim Erzählen. „Du hattest ihn gesehen?“, unterbrach Azrael sie überrascht. „Ja... Er war ziemlich irritiert gewesen als er merkte, dass er allein, ohne die anderen Reiter, war. Ich stand mehr oder weniger in seiner unmittelbaren Nähe als er... einschlug“, erzählte Rae weiter und zeigte auf einen speziellen Krater, von der eine mächtige Präsenz ausging. „Einige Zeit später wurden ein paar von uns mit der Aufgabe betraut herauszufinden, warum die Streitkräfte des Himmels und der Hölle ihren Waffenstillstand gebrochen hatten und sich auf der Erde bekämpften. Von einem verletzten Ortho erfuhren wir letztendlich, dass dies ein Präventivschlag gegen das zweite Königreich sein sollte. Was ziemlich nach hinten losging wie Ihr sehen könnt...“, beendete die Feuerelementarin die Geschichte. Der Erzengel wurde nachdenklich als er dies hörte... „Wie alt warst du als... die Apokalypse ausbrach?“, innerlich hoffte der Silberhaarige, dass sie zu dem Zeitpunkt kein mehr Kind gewesen war. „Ich war 298 Jahre alt als es passierte. Das sind jetzt 330 Jahre her...“, beantwortete die Guardia seine Frage. Ihre nächsten Worte brachen sein Herz. „So viele Tote, die sinnlos aus dem Leben gerissen wurden. Insbesondere Kinder... Wir konnten nicht alle retten und beschützen...“ Er liebte Kinder über alles. Ihre Neugier alles zu wissen und zu erkunden. Die Art und Weise wie sie ihre Umgebung wahrnahmen. Das selbst die jüngsten und unschuldigsten wegen ihm ihre Leben lassen mussten... Es war beschämend dies zu hören. „Ich wurde gefangen genommen, gefoltert und zu guter Letzt wurde meine Macht als Hüter des Quells missbraucht... Und doch ist es Nichts im Gegenzug was sie, die Menschheit, erleiden musste“, seine Stimme war wie belegt. Er hasste sich dafür, dass er Abaddon nicht aufhalten konnte und dass er diesen auch noch nach Eden gebracht hatte! Das waren bittere Konsequenzen für sein Handeln. Wäre er nur starrköpfiger gewesen, dann hätte er diese Tragödie vielleicht verhindern können! Flüchtig glitt sein Blick zu der Guardia neben ihm. Er musste ihr die Wahrheit sagen auch wenn es ihre Freundschaft kosten würde. „Rae...“, fing der Erzengel an und pausierte kurz. Ein tiefer Atemzug folgte als er erneut das Wort ergriff. Azrael erzählte der Feuerelementarin alles was er wusste. Von den früheren Plänen Abaddons und wie dieser Ulthan, einen Erschaffer, sowie ihn zu sich bestellt hatte. „Ich hatte versucht ihm klar zu machen, dass dies schwere Konsequenzen haben würde, wenn der Rat davon erführe und was es für die Menschheit bedeuten würde. Aber er beharrte strikt darauf, dass es funktionieren würde und mein Freund war ebenfalls dagegen, aber die Worte prallten an Abaddon ab und so gab ich nach. Am Ende war ich derjenige, welcher sechs von sieben Siegel brach...“ er senkte seinen Kopf und seine Stimme war voller Reue. Azrael zitterte am ganzen Körper und bemerkte nicht wie besorgt seine Begleiterin ihn ansah. Die Schuld drohte ihn zu überwältigen. Ohne Vorwarnung schlang Rae ihre Arme um den Torso des Mannes. „W-Was tust du?!“, überrascht von ihrer Aktion wehrte sich der Scholar nicht. „Ihr braucht Trost und jemanden, der Euch hält...“, sprach sie und drückte den Todesengel näher an sich, welcher seine Augen schloss. „Warum?“, der gebrochene Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Ihr habt genug gelitten und bereut Eure Fehler, Azrael. Es ist an der Zeit zu vergeben. Ich mache Euch keinen Vorwurf wegen dem was passiert ist“, sprach sie sanft und mit Wärme. Diese Freundlichkeit... Er hatte sie nicht verdient. Nicht nachdem was er getan hatte. Etwas Feuchtes war in seinen Augen. Tränen? Wie lange war es her, dass er weinte? Seine Beine zitterten und gaben einige Sekunden später nach. Zusammen glitten sie zu Boden. Die Flügel hingen kraftlos von seinen Schultern. Behutsam strich ihm die Frau über den Rücken. Das er die ganze Zeit eine solche Last mit sich herumgetragen hatte... Unvorstellbar das den anderen Engeln, welche ihn schon lange kannten, dies nicht aufgefallen war. Rae sprach kein Wort stattdessen hielt sie ihren Freund einfach nur in ihren Armen. Gab ihm Zeit und Trost. Stumm flossen seine Tränen über das Gesicht und seine Schultern bebten. Die Arme hatte er um ihren Körper geschlungen. Sie war sein Rettungsanker. „Danke...“, mehr als ein schwaches Flüstern war es nicht. Nicht unweit von beiden stand eine große Gestalt mit einem breiten Schwert auf dem Rücken. Er wollte mit dem Todesengel über dessen Taten sprechen, aber anscheinend kam ihm jemand zuvor. Dank Uriel wusste der Krieger wo er den Scholaren finden konnte und musste ihn nicht stundenlang suchen. Azrael war seit einiger Zeit in Begleitung einer jungen, dunkelhaarigen Frau, wenn er die Erde besuchte und an eben jene klammerte sich der Silberhaarige wie ein Ertrinkender. Krieg kannte den Hüter des Quells lang genug um zu wissen, dass sich dieser in Anwesenheit von anderen normalerweise beherrscht verhielt und kaum Schwäche zeigte. Aber jetzt? Ihm fiel erst über 200 Jahre später auf wie erschöpft der Todesengel war. Die Zeit im Schwarzen Thron, Stragas Gefängnis, hatte bei ihm Spuren hinterlassen ebenso die Schuld für sein Tun. Azrael war nun mit seinen Gefühlen völlig am Ende als er dieses Chaos sah. Wie oft hatten sie, die Reiter, seine Hilfe benötigt? Mehr als ein paar Mal. Tod sah in ihm einen Freund auch wenn dieser es nicht offen zu geben würde. Der Silberhaarige hatte ihm, Krieg, vergeben, dass er einige seiner Engelsbrüder getötet, regelrecht abgeschlachtet, hatte. Ein Seufzen verließ seine Lippen. Sie hätten ihn den ‚Erzengel der Güte’ nennen sollen anstatt ‚Erzengel des Todes’. Eben jetzt hatte dieser Mann eine Beschützerin und das im wahrsten Sinn des Wortes. Sie würde auf ihn aufpassen und ihn mit ihrem Leben verteidigen, dass wusste der Nephilim. Er wollte sich nicht unnötig den Zorn eines Guardias, welcher auch noch ein Drache und dazu ein Feuerelementar war, auf sich ziehen. Der Reiter des Roten Rosses wandte sich um und lies die beiden allein. Beim gehen kamen ihm die Worte eines ‚Bekannten’ in den Sinn: „Jeder verdient eine zweite Chance... Auch wenn derjenige eine verdammt große Scheiße gebaut hat!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)