Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Unglück kommt selten alleine ------------------------------------------- Sechs Jahre waren seither vergangen, seit Kagome wieder in ihre Welt zurückgekehrt war, nach dem Kampf gegen Naraku. Seufzend stand sie an dem Brunnen, wie fast jeden Morgen und blickte noch einmal traurig hinein. Damals, vor drei Jahren hatte sie kurz geglaubt, den Himmel auf der anderen Seite zu sehen, doch als sie versucht hatte den Brunnen zu überwinden, stürzte sie nur in die Tiefe und verstauchte sich ihren Fußknöchel auf dem harten Boden. Kagome strich ihr schwarzes Haar sacht hinters Ohr und blickte noch einmal tief hinein, doch nichts war zu erkennen. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken daran, für immer ihn verloren zu haben. Ihren Inu Yasha, den weißhaarigen jungen Mann mit den weißen Hundeohren und den goldenen Augen in einem roten altertümlichen Gewand… „Kagome, Schwesterchen? Wollen wir?“, fragte ihr kleiner Bruder Souta hinter ihr, der bald auf die Oberschule kommen würde. Sie war jetzt 21 Jahre alt und führte ein normales Leben, wie wohl jedes andere Mädchen in ihrem Alter auch. Nein, eigentlich war sie eine nun erwachsene Frau. Sie drückte ihre Hände kurz gegen den Brunnen, bevor sie sich gerade hinstellte und durchatmete. Heute wäre ihr erster Tag in ihrem neuen Praktikum. Sie studierte Wirtschaft und Mathematik. Man glaubte kaum, wie viel sich geändert hatte, seit Inu Yasha sie nicht mehr beim Lernen gestört hatte. Natürlich hatte es viele Tage damals gegeben, wo sie zu ihrem Bett gestarrt hatte, in der Hoffnung, er würde dort schlafen, aber das hatte sich immer mehr gelegt. Nur diese Schwäche gestand sie sich noch ein. „Ich komme gleich, Souta.“, sagte sie liebevoll und drehte sich kurz zu ihm. Er sah stattlich aus in seiner Schuluniform. Sie hingegen trug ein kurzes schwarzes Etuikleid. Ihre Mutter hatte ihr gesagt, sie solle etwas Hübsches anziehen, da sie heute den Mann kennenlernen würde, der ihr Stipendium zahlte. Es war wirklich ein Glücksgriff gewesen. Sie hatte eine sehr hohe Punktzahl damals erzielt beim Einschreibungstest und wenige Tage später kam schon der Brief. Es war eine Elite Uni, an der sie studieren durfte. Erst hatte sie ja nur geplant es zum Üben zu nutzen für die anderen Schulen, doch das Schicksal schien ihr gnädig. Vorsichtig strich sie ihr Haar noch einmal zurück. Sie hatte es offengelassen, da ihre Finger so sehr gezittert hatten, dass ständig die Strähnen rausgefallen waren. „Kagome?“ „Ja!“, brummte die schwarzhaarige Frau leicht genervt und sah dann noch mal in den dunklen Brunnen. „Wenn ihr mich hört… drückt mir die Daumen, dass ich mich nicht komplett blamiere.“ Sie löste sich, als sie noch einmal traurig hineingesehen hatte und machte sich auf den Weg hinauf die Treppen durch die Tür in ihre neue Wirklichkeit. Ihre Aufgabe war dort in der anderen Zeit erfüllt gewesen. Wahrscheinlich war es auch gut so, egal wie sehr sie sich nach ihrer ersten großen Liebe sehnte, hätte sie vielleicht zu viel in der Zeit durcheinandergebracht.   Wenige Zeit später stand sie dann vor der großen Firma. Es ging Großteils um medizinische Aspekte. Von Medikamenten hinzu Prothesen und Maschinen. Diese Firma wusste sich zu vermarkten und schaffte es immer auf der obersten Position zu bleiben, auch durch die gute Vermarktung. Aufgeregt trat sie durch die großen Glastüren und betrachtete die Sicherheitskontrollen. Hier wurde wirklich darauf geachtet, dass nichts mit rausgenommen wurde oder mit reinkam, was gefährlich sein könnte. Wie er wohl war? Der Mann, der sie finanzierte? Bestimmt erwartete er viel von ihr, da sie das Angebot bekommen hatte, ihr Praktikum bei ihm zu machen, um mehr über die Geschäftswelt zu lernen und wie man agierte. Jeder fing klein an, doch sie hatte sich vorgenommen, eines Tages groß rauszukommen. Ihre Mutter war Hausfrau vielleicht, aber sie wollte in die Geschäftswelt, in der auch ihr verstorbener Vater tätig gewesen war. Sie sollten stolz auf sie sein und sie wollte nichts bereuen. Sie wusste, das Praktikum würde hart werden, aber wenn sie es schaffte – grinsend zog sie noch einmal ihre Einladung heraus – wäre ihr ein Platz in dieser Firma sicher. ‚Kagome, du bist einfach die beste.‘ Anders konnte sie es nicht sagen. Freudestrahlend ging sie zur Informationen, bevor sie ihr Grinsen bemerkte und es schnell unterdrückte. Sie sah ihren Gegenüber ernst an, der ihre Einladung entgegennahm. „Frau Higurashi?“ „Genau.“, meinte sie und sah, wie er an einem PC anscheinend ihre Daten checkte. Neugierig sah sie den hübschen brünetten Mann an, der wohl um die 5 Jahre älter wie sie war. Er war wirklich schön, doch sie sollte sich das aus dem Kopf schlagen. Wie das so war, wenn man viel lernte und büffelte und im Kopf doch noch der ersten Liebe nachhing. Man war blutige Anfängerin in Beziehungen. Ihr letztes Date mit Hojo war auch schon Ewigkeiten her. Irgendwie funkte es nicht zwischen ihnen, weswegen ihre Treffen in einem Café immer gleich abliefen. Langweilig und mit einer Tasse Kaffee mit viel Zucker und Milch. „Frau Higurashi?“, fragte der Mann wieder. Sie zwinkerte überrascht und sah den feinen Mann an. „Ihre Karte. Damit erhalten sie Zutritt zu der obersten Etage. Sie werden dort bereits erwartet.“ Kagome nickte und nahm die Karte entgegen. Leicht verwirrt starrte sie auf das Bild der Karte und wurde rot. Woher… ratterte es in ihren Kopf, bis sie endlich verstand und sich die Hand beinahe gegen den Kopf geschlagen hätte. Sie hatte ja ein Bild letztens auf Wunsch der Firma für den Ausweis geschickt. „Vielen Dank.“, murmelte sie schnell, bevor sie einen Blick auf ihre Armbanduhr warf. 5 vor 8… mhmm… wann sollte sie da sein? Um 8 Uhr oder? Oh… Schnell nahm sie ihre Beine in die Hand und hastete ein wenig überschnellt los, nur um gegen einen hoch gewachsenen Mann zu krachen. Ihre Karte fiel ihr aus der Hand. Geschwind bückte sie sich und hob sie auf, während der Mann sie eingehend betrachtete.   Ihr schwarzes Haar erinnerte ihn an jemanden. Er verzog die Lippen ein wenig, als er ihr billiges Parfüm roch. Ihm tat der Mann schon fast leid, der dieses zappelige Ding beaufsichtigen durfte. Sie gehörte bestimmt zu einer dieser duzenden Praktikanten, die er unterstütze im Studium. Er sah ihr noch ein wenig nach und seufzte dann. Zumindest war sie hübsch anzusehen, auch wenn… ihr Kleid ein wenig hochgerutscht war und man einen schwarzen Slip herausblitzen sah. Er schnaubte leise. Warum glaubten Frauen immer so punkten zu müssen? Dieses junge Ding schien nicht einmal eine Ahnung zu haben, wie sehr sie sich entblößte. Bestimmt trug sie das erste Mal einen engen Rock. Nicht sein Problem… „Sie haben Ihre Karte fallen lassen, Herr Suzuki.“, sprach eine hübsche Blondine mit amerikanischen Akzent neben ihm. Er verzog ein wenig das Gesicht, als sie ihm die Karte reichte und sich verneigte. Ihr Körper war natürlich sehr einladend, doch es war nicht sein Beuteschema. Viel zu selbstbewusst. Diese Frauen wurde man schwer wieder los. „Danke.“, sagte er kurz angebunden und machte das typische kurze Kopfnicken, bevor er zum Fahrstuhl ging, einstieg und die Karte zückte, nur um ein wenig überrascht auf ein Bild einer Frau zu starren. Seine Lippen wanderten eine Etage tiefer. Es war nicht seine Karte. Es zuckte in seinen Fingern. Kagome Higurashi. Sie war also das Mädchen mit der aufreizenden Kleidung und dem hübschen schwarzen Slip. Er seufzte ein wenig, während er sich durch das silbrige Haar fuhr, welches in seinem Nacken zusammengebunden war. Diese Frau hatte er ganz vergessen. Dummerweise wusste er auch, wem sie zugeteilt war. Damals bei der Auswahl, war sie ihm ins Auge gefallen. Sie hatte ihn an damals erinnert, an das Menschenmädchen, dem sein dummer Bruder noch Ewigkeiten nachgeweint hatte. Doch das konnte eigentlich nicht sein, aber trotzdem hatte sie ihn neugierig gemacht. Angeblich stammte sie aus einer anderen Welt, wieso nicht auch einer anderen Zeit? Egal, wie es enden würde, er hätte seinen Spaß daran, ihr zu zeigen, wie die Geschäftswelt funktionierte. Viele glaubten Intelligenz alleine reichte, doch man musste auch sich durchsetzen können. Etliche ihrer Vorgänger hatten das Handtuch geworfen, als sie meine Art zu Spüren bekamen und sie waren auch nicht die Letzten. Man musste die Spreu früh genug vom Weizen trennen, um ein Unternehmen wie dieses erfolgreich zu führen. Genervt gab er dann den Pinn ein und genoss das Geräusch, während die Türen sich vor ihm schlossen. Im Spiegel betrachtete er sich noch einmal, zog die schwarze Krawatte über dem weißen Hemd fest und zog seinen schwarzen Anzug zurecht, den sie ein wenig versaut hatte. Langsam drehte er sich noch einmal. Diese verspiegelten Aufzüge waren eine fabelhafte Idee gewesen. Doch dann erstarrte er und atmete wütend durch, bevor er sein Jackett auszog und es sich über den Arm warf. Dieses dumme Weib… Er hatte hellen Lippenstift auf der Jacke gesehen, wo sie gegengestoßen war. Die Wut kochte kurz in ihm, bevor er tief durchatmete. Gut, dass er immer etwas zu Wechseln hatte in seinem Arbeitszimmer. Er würde schon einen Weg finden, sie dafür leiden zu lassen.   Kagome war währenddessen oben angekommen. Sie sah sich kurz um und lief dann zur Rezeption. „Frau Higurashi, ich hatte um 8 einen Termin, ich bin die neue Praktikantin.“, meinte sie hastig und legte ihre Karte auf den Tresen. Die Frau an der Rezeption war eine hübsche schwarzhaarige Japanerin in den 40ern, die nachdenklich die Karte anstarrte. „Sie wissen, wem sie die Karte gestohlen haben? Ich werde die Sicherheitsleute rufen lassen.“ „Hä?“, brachte Kagome nur verwirrt heraus, während ihr Blick zu der Karte glitt, die die Frau ihr entgegenhielt. Ein hübscher, hellhaariger Mann sah ihr darauf entgegen, wenn man das behaupten konnte, denn der Daumen der Rezeptionisten lag darauf. „Su-zu-ki…“, murmelte sie und überlegte kurz. Ihre Einladung… Sie zerrte sie raus und las dort auch den Namen. Ihre Augen weiteten sich, wann, aber nur wann? Oh… Sie schlug sich die Hand an den Kopf, bevor sie schnell wieder zu der Frau sah. „Das ist ein Missverständnis. Ich bin im Foyer gegen einen Mann gelaufen und … ich habe meine Karte aufgehoben… Das war eine Verwechslung!“, erklärte sie so gut sie konnte, während ihr langsam bläute, was ihr da passiert war. Sie hatte sich nicht mal entschuldigt und der hübsche Kerl war ihr Boss. Ihr erster Tag war also definitiv ein Reinfall…, wenn er nicht sogar ihr letzter war. „Das soll ich Ihnen glauben?“, fragte sie und sah mich wütend an. Sie schluckte und zitterte, als auf einmal eine Hand mit einem weißen Stoffärmel bekleidet an ihrem Kopf vorbeigriff und die Karte der Dame abnahm, die sofort stumm wurde. „Da ist sie also.“, meinte der Mann ruhig und legte eine andere hin. „Registrieren Sie sie und Sie, Frau Higurashi, folgen mir in mein Büro. Sofort.“ Kagome nickte noch leicht aus der Fassung und sah noch einmal zu der schwarzhaarigen Dame, bevor sie hinter ihm herlief. Laufen konnte man es wirklich nennen, so schnell wie er in seinem Büro am Ende des Ganges war. Sie kamen rein und sie spürte, wie hinter ihr die Tür ins Schloss fiel. Kurz sah sie nach hinten. Wahrscheinlich schloss die Tür automatisch. Nicht gerade beruhigend mit dem Boss nach so einer Katastrophe alleine zu sein.   Er hatte das schnell beendet, als er angekommen war. Es ging hier um seinen Ruf. Geschwind sorgte er dafür, dass sie vor anderen verborgen wurde mit einem Knopf, der die Türe schloss, bevor er sich ihr näherte. Als sie zur Tür starrte, ergriff er den Stoff ihres Rockes und zog ihn herab, als ihr Duft seinen Jagdtrieb anregte. Erschrocken drehte sich die Frau um und starrte mit ihren braunen Augen schockiert in seine goldenen. Sie erschrak und ihr Herz fing an zu hämmern. Es gefiel ihm, dass sie so leicht aus der Haut fuhr, doch anscheinend war weniger seine Berührung der Auslöser, sondern ein ganz anderer. „Sesshomaru!“, keuchte sie und riss die Augen auf. „Aber… aber…“ Er löste sich leicht von ihr, legte den Kopf schief und spürte, wie ein Grinsen sich in ihm regte. Gute Investition. Das Spiel konnte beginnen. Seine Augen hatten ihn also wirklich nicht belogen, als er damals ihren Steckbrief in den Fingern gehalten hatte. Kapitel 2: Kleider machen Leute ------------------------------- Kagome war wie erstarrt, während sie den weißhaarigen Mann in den 30igern betrachtete. Seine goldenen Augen fixierten ihre braunen, während er einen Schritt nach hinten tat. Das konnte nicht sein oder? Er hier? Er war ihr Boss. Er war… „Herr Suzuki…“, flüsterte die schwarzhaarige Schönheit leise und spürte, wie ihr Herzschlag immer schneller wurde. Das konnte nicht sein oder? ‚Lebt dann Inu Yasha auch? Wobei… dann hätte er mich gesucht oder?‘, überlegte sie angestrengt und spürte den Kloß in ihren Hals. Dabei hatte sie doch damit schon fast abgeschlossen gehabt und jetzt? Jetzt stand er vor ihr. Sie wollte gerade den Mund öffnen, als er sich von ihr löste und zum Tisch ging. Sein Blick ließ das Blut in ihren Adern kurz gefrieren. Er hatte ihren vorherigen Ausruf komplett ignoriert, aber natürlich erinnerte er sich auch nicht an sie. Wieso sollte er es auch tun, sie war nur ein Mensch.   Sesshomaru seufzte innerlich, als er ihr in die Augen geblickt hatte. Er wusste, was sie dachte, denn man sah es ihrer Mimik an. ‚Wenn du wüsstest, Weib.‘, dachte er nur und ging dann fast schon majestätisch zu seinem Arbeitsplatz, bevor er sich herabbeugte und seinen PC mit seinem Fingerabdruck aktivierte. Sofort leuchtete an der Seite ein Bildschirm auf und ein Ton erklang. Seine neue Praktikantin zuckte aus ihrer Trance und starrte zu dem Bildschirm. Langsam wusste er nicht, ob es das noch wert war, wenn sie so ein miserables Benehmen an den Tag legnte, doch es war noch nicht aller Tage Abend. „Frau Higurashi. Ihr Benehmen ist bisher nicht sehr professionell, doch dafür sind Praktika da. Beachten Sie jedoch Ihre Kleider besser zu arrangieren, sollten Sie wieder einmal eng anliegende, figurbetonende Kleidung tragen.“ „Hu?“, fragte sie und zwinkerte ein paar Mal verwirrt, bevor er mit seinem Kopf zum Bildschirm deutete, auf dem Bilder der Überwachungskamera erschienen. Erschrocken riss das junge Ding die Augen auf, während ihre Hand unsagbar schnell zu ihrem Hintern glitt. Auf dem Bildschirm spielten sich Szenen von vor noch wenigen Minuten ab, in denen sie vom Tresen aus zu seinem Büro hechtete. Kagome zitterte innerlich hochrot und wollte ihren Rock runterzupfen, bis sie begriff, dass er es eben schon gerichtet hatte. ‚Wie Peinlich!‘, dachte sie schockiert. Man hatte wirklich ihren schwarzen Slip gesehen. Aber wann… Sie sah zu dem weißhaarigen Mann, welcher seine Jacke auf den Tisch legte und zu einem Schrank ging, aus dem er ein neues schwarzes Jackett zog. Ihr Gesicht glühte bei dem Gedanken daran, dass der Rock schon länger oben gewesen war. Dass er es gesehen und aufgenommen hatte und… er hatte den Rock runtergezogen… Eben, vor kurzer Zeit, als sie so dicht beieinandergestanden hatten. Vor Schreck hatte sie es gar nicht bemerkt, aber jetzt… Sie schüttelte leicht den Kopf, bevor sie tief einatmete und versuchte noch ein bisschen Würde zu behalten. „Es tut mir sehr leid, Herr Suzuki, ich werde besser Acht geben.“   Fertig angezogen nickte er ihr zu. Sesshomarus Laune hob sich etwas, dass sie anscheinend ihre Würde zurückgewinnen wollte. Doch er hatte auch nicht vermutet, dass sie sich ihm an den Hals schmeißen würde, wo – seine Nase sog den zarten Duft ein – sie doch immer noch eine Jungfrau war. „Es geht hier um Ihr Ansehen. Bedenken Sie, weswegen Sie das Stipendium haben und warum hier sind.“, verlautete er und drückte seinen Rücken ein wenig mehr durch. Sie war einen Kopf kleiner und ihr Körper sprach Bände. Aufgeregt, verängstigt und unsicher. Kagome streichelte noch leicht unsicher ihre Kleidung etwas glatt, während er sein Jackett hochhob und sich vor sie stellte. „Ihre erste Aufgabe, als meine Assistentin, wird sein, dieses Jackett, das Sie mit Ihren Lippenstift verschandelt haben, zur Reinigung zu bringen.“ Sie blickte ihn ungläubig an, während er ihr die Kleidung reichte und dabei spielerisch die zarte Haut ihrer Unterarme mit seinen langen Fingern streichelte. Das Mädchen erschauderte und ihr Herz setzte kurz aus, bevor sie ihre Lippen aufeinanderpresste und leicht errötend seine Kleidung drehte, bis der Lippenstift ihr ins Auge sprang. Ihr Körper zuckte kurz zusammen, bevor sie sich verbeugte, anscheinend immer noch unsicher darüber, wie sie mit diesem Mann umgehen sollte. „Sofort, Herr Suzuki. Gibt es eine bestimmte…“ Er reichte ihr schon die passende Visitenkarte. Schnell legte sie sich die Kleidung auf den Arm und nahm ihm das kleine Papier ab, nur um wieder die Wärme seiner Finger zu spüren. Sie war sich sicher, dass es Absicht von dem Mann war, der damals nie einen Menschen so berührt hätte. Einerseits glaubte sie nicht daran, dass er sich an sie erinnerte, aber anderenfalls würde er doch nicht einfach aus einer Gewohnheit heraus Körperkontakt suchen oder?   Sesshomaru hingegen genoss ihre Unsicherheit, die immer mehr stieg. Er hatte noch viel mit ihr vor, aber erst einmal musste er sehen, ob sie überhaupt als seine Assistentin fähig wäre. Die meisten verschwanden nach einer Woche, doch sie… Er blickte sie an und staunte fast, als sie auf einmal einen ernsten Blick wieder aufsetzte und sich noch einmal verbeugte. „Wird erledigt.“, sagte sie schnell und verließ schon den Raum. Kurz musste sie an der Tür ruckeln, bevor er einen Schalter in seiner Tasche betätigte und die Tür endlich aufging.   Sesshomaru setzte sich auf seinen aus Leder angefertigten Bürostuhl und betrachtete noch einmal die Kamerabilder, die er angehalten hatte. Lächerlich. Sie wollte ein Geschäft führen? Doch was nicht war, konnte noch werden. Zumindest hatte sie verstanden, was er ihr hatte mitteilen wollen, als er sie ignoriert hatte. Vergangenheit gehörte in die Vergangenheit. Natürlich hätte sie ihn fragen können über seinen verhassten Bruder, doch an ihren traurigen Blick hatte er schon gemerkt, dass sie verstand, dass wenn er wäre, er sie gesucht hätte, doch es gab auch noch eine andere Option, die sich das Mädchen nicht ausmalen wollte und die er kannte. Kagome Higurashi wäre sein nächstes Opfer und diesmal würde der Preis dafür seine Vorstellungen fast sprängen, wenn er es seinem Gegenspieler präsentierte, doch erst einmal musste er abwarten. Er würde ihren Preis herausfinden über kurz oder lang und dann – ein dunkles Lächeln erschien auf seinen Lippen, während er langsam die Kamerabilder wegklickte und sein E-Mail-Postfach öffnete und die ankommenden Mails betrachtete – würde er sie in den Abgrund stoßen.   Kagome seufzte, während sie erleichtert war, aus diesem beengenden Büro mit ihrem neuen Chef rauszukommen. Natürlich war es riesig geschnitten mit einem Blick hinter ihm auf die Skyline, doch seine bloße Anwesenheit hatte sie beinahe um den Verstand gebracht. Natürlich war es für ihn leichter damit umzugehen, da für ihn 500 Jahre vergangen waren, doch bei ihr waren es nur 6 Jahre gewesen. Die Erinnerungen waren noch zu frisch daran und dann seine Berührungen. Am liebsten hätte sie ja auch doch nach Inu Yasha gefragt, aber so wie er sich verhalten hatte und ihre Duzen ignoriert hatte, war ihr klar, dass da keine Option für war. Schon gar nicht, wo er der Mann war, der ihr Stipendium bezahlte. Wer wusste, ob er es einfach strich, wo er jetzt wusste, wen er sich angelacht hatte. Sie hätte am liebsten geheult, während sie zum Fahrstuhl marschierte. Doch bevor sie einsteigen konnte, wurde sie aufgehalten. „Frau Higurashi, Ihre Karte.“ Verdattert machte sie schnell kehrt und ging so vorsichtig wie möglich zurück und nahm die Karte entgegen. „Vielen Dank.“ „Sie gehen schon?“ „Nein, … also… ich soll das Jackett reinigen lassen…“, meinte Kagome leicht schüchtern, während die schwarzhaarige Dame am Tresen eine Augenbraue hob. „Ich habe es… beschmutzt in der Eingangshalle.“ „Nun. Diese Karte ist jetzt freigeschaltet für Ihren eigenen Spind in der Frauenumkleide. Des Weiteren haben wir Ihnen das Büro neben Herrn Suzuki zugeteilt. Es gibt dort eine direkte Verbindungstür. Auch können Sie sich an Ihren Rechner mit der Karte anmelden. Haben Sie das verstanden?“ „Ja.“, sagte Kagome, bevor die Frau lächelte. „Dann sollten Sie sich nun beeilen. Herr Suzuki wartet ungern.“ „Natürlich!“, brachte Kagome noch heraus, bevor sie die Karte einsteckte und zum Fahrstuhl dackelte. Mit einem Knopfdruck öffneten sich die Türen mit einem angenehmen Ping und ließen sie herein. Sie war fast glücklich über ihre erste Aufgabe, während sie in den Spiegeln des Fahrstuhls ihr Kleid noch mal kontrollierte. Anscheinend sollte sie sich andere Kleidung zulegen. Es war ihr erstes und wohl auch letztes Mal gewesen, denn Sesshomaru wollte sie auf diese Art und Weise auch nicht unbedingt imponieren. Er sollte sie respektieren. Nur weil er da war, würde sie nicht ihren Traum dadurch fallen lassen. Schnell streckte sie ihre Brust etwas raus, nur um peinlich berührt ihren Rock wieder runterzuziehen. Viel zu knapp. Am Besten machte sie einen kurzen Abstecher und besorgte sich einen lockeren Rock und eine Bluse, sonst dachte Sesshomaru wirklich noch, sie wollte sich einen Vorteil verschaffen.   Kagome begab sich schnell zu der angegeben Adresse auf der Karte, welche sich in der Nähe befand und das beste war, dass er ihr sagte, in einer halben Stunde wäre das Jackett von dem Lippenstift befreit. Kurz faltete sie glücklich die Hände. Für eine halbe Stunde zurückgehen wäre dumm, also könnte sie schnell neue Kleidung besorgen. Die schwarzhaarige Schönheit nahm gleich die nächste Boutique in Anlauf, die ihr in den Blick kam und durchsuchte die Angebote. Etwas mit Neupreis war nicht im Budget. Ein wenig hatte sie sich nebenher dazu verdient, auch wenn das Geld eigentlich für ihren Führerschein gewesen war, benutzte sie es lieber erst einmal so. Nach einigen Momenten fand sie dann auch einen hübschen schwarzen Rock der breiter geschnitten war und leichte Falten warf, wie auch eine weiße Bluse, die mit kleinen Rüschen an dem Kragen verziert war. Schnell probierte sie es an und dankte dafür eine normale Figur zu haben. Die Kleidung umspielte ihren Körper wunderbar. Etwas unsicher blickte sie auf die Preisschilder und seufzte innerlich. 15 000 Yen. Sie atmete tief durch. Das musste sein. Schnell faltete sie das Etuikleid und trat heraus, nur um kurz zu erschrecken vor der Verkäuferin, die vor der Kabine stand. „Möchten Sie es gleich anbehalten?“ „Ja, gerne.“, meinte sie und lächelte unsicher. „Meinen Sie in der Position einer Assistentin für einen gehobenen Mann ist das schicklicher?“ Die Frau begriff schnell und sah zum zusammengefalteten Kleid, bevor sie schmunzelte. „Ihr erster Arbeitstag?“ „Ja…“, meinte ich seufzend. „Und eine Katastrophe.“, flüsterte sie weiter. Die Verkäuferin lächelte sanft. „Warten Sie.“, meinte sie und zog ein schwarzes Band von einem Ständer, kam zu der jungen Dame und band es ihr um den Hals. Schnell blickte Kagome in einen Spiegel und lächelte. Eine süße schwarze Schleife, das Gefiel ihr. „Vielen Dank.“, meinte Kagome leise und bestaunte sich noch einmal. „Der erste Arbeitstag ist immer der schlimmste.“, meinte die Verkäuferin dann, während sie zur Kasse gingen. „Sie werden schon sehen, Ihr neuer Chef wird damit zufrieden sein. Verkaufen Sie sich nie zu billig.“ ‚Billig…‘, ging es Kagome durch den Kopf, während sie noch mal das Kleid ansah. Ihre Lippen verzogen sich. Sie würde wohl noch einiges an Geld ausgeben müssen, um einem Mann wie diesem zu genügen. „Lassen Sie nicht den Kopf hängen.“, lächelte die Frau wieder, während sie die Preisschilder von Kagomes Kleidung löste und sie auf ihren Tresen legte. Danach holte sie eine Karte heraus. „Ich gebe Ihnen gleich eine Kundenkarte. So bekommen Sie noch einige Prozente und bei bestimmten Meilensteinen ein Geschenk.“ Kagome nickte, während sie alles verrechnete. Sie holte schnell ihre Geldbörse raus und atmete tief durch. „Das macht 13 000 Yen.“ Verwirrt sah Kagome sie kurz an, bevor sie das Geld auf den Tresen legte. „Ich wünsche Ihnen noch viel Glück und beehren Sie uns bald wieder.“ „Danke, das werde ich.“, lächelte die junge Frau sichtlich entspannter und holte schnell das Jackett ab, bevor sie wieder in ihren Hackenschuhen zur Arbeit ging, den Fahrstuhl hinauffuhr und zusammen mit ihrer Tasche mit ihrer alten Kleidung und einem Leinenbeutel mit Sesshomarus Jackett an den Leuten vorbeispazierte und bei Sesshomaru anklopfte. „Herein.“, hörte sie eine Stimme sagen, bevor sie eintrat und grazil, so gut es ging, zu ihm ging. „Ich habe Ihre Kleidung reinigen lassen.“, sprach Kagome und deutete leicht auf den Beutel, während der Mann vor ihr eine Augenbraue hochzog. Sesshomaru fand es einfach interessant, dass sie neue Kleidung trug. „Haben Sie diese in ihrer Arbeitszeit gekauft?“ Kagome erstarrte, wurde rot und sah zur Seite. „J…ja…“ Sie hatte daran nicht gedacht, dass es ihn wütend machen könnte. Er stand auf, umrundete den Tisch und zog ihr sein Jackett aus den Armen. Sie war fast starr, während er auch die Tasche ihr abnahm und auf das Label sah. Kagome wusste nicht, warum er ihr so viel Angst einjagte, dabei hatte sie ihm damals des Öfteren einen Pfeil versucht in den Körper zu jagen und am Ende hatte er ihr auch dann und wann geholfen. „Besser.“, meinte er dann nur und sah sie an. „Trotzdem will ich das nie wiedersehen, dass Sie Ihre Laufgänge für Shoppen verwenden.“ „Natürlich, Herr Suzuki.“ Kagome verneigte sich kurz und sah ihn wieder an. Seine goldenen Augen fesselten sie ein wenig. „Zumindest sehen Sie nun mehr wie eine Assistentin und weniger wie eine Prostituierte aus.“, sprach er. Sie lief rot an vor Wut, während er das schwarze Band um ihren Hals ergriff. „Haben Sie Einwände, Frau Higurashi?“ Am liebsten hätte sie ihm einen gepfeffert, doch… sogar die Verkäuferin hatte billig gesagt. „Nein…“, gab sie klein bei, während er abließ und sich auf seinen Stuhl setzte. Sesshomarus Finger spannten ein wenig um seine Stuhllehnen. Zu langsam hatte er reagiert und hatte die Schleife berührt, die ihn an Geschenkband erinnerte. Es war schon eine kleine Neckerei und er war versucht seine Vorsätze über Bord zu werfen, doch nein. Noch nicht. So machte es keinen Spaß, auch wenn sie sichtlich auf ihn reagierte. Sie weckte den Jagdtrieb in ihm immer mehr, doch er war ein geduldiger Jäger. Der Tag würde kommen. Kapitel 3: Einstand ------------------- „Setzten Sie sich Frau Higurashi.“, bot er ihr dann den Sessel vor seinem massigen Bürotisch an. Erst jetzt erkannte sie das schwere und dunkle Mahagoni mit den feinen Schnitzereien. Kagome setzte sich in den leicht kühlen Sessel und sah zu ihm auf, während er ein paar Papiere mit einer schwarzen Mappe hervorzog. Er sah sie sich kurz an, drehte sie und legte sie vor ihrer Nase ab. „Hier haben wir Ihren Praktikumsvertrag und die Verschwiegenheitserklärung. Lesen Sie sie aufmerksam durch und unterschreiben Sie sie.“ „Ja, Herr Suzuki.“, meinte Kagome nur und nahm den Ordner mit den Papieren in die Hand und las alles aufmerksam durch. Es war ganz natürlich, dass sich jede Firma absicherte, schon da hier auch neue Medikamente und Apparaturen entwickelt wurden. Sofort unterschrieb sie, als sie das Lesen beendet hatte. Dann nahm sie Ihren Praktikumsvertrag in Augenschein. Er zahlte zumindest etwas Geld, dafür durfte sie keinen Job nebenher haben. Die Arbeitsstunden waren anscheinend variabel je nach Situation. Es wurde sogar darauf aufmerksam gemacht, dass es Geschäftsreisen und Seminare gab. Wirklich viel. Sie schluckte, nickte aber dann und unterschrieb auch das.   Sesshomaru beobachtete sie dabei und als sie fertig war, klappte er den Ordner zu und ließ die Dokumente verschwinden. „Sie erhalten später eine Kopie. Bei 3 zu Widerhandlungen, verlieren Sie Ihr Stipendium.“ „Ja.“, meinte Kagome und setzte sich gerade hin. Er sah sie an, während sie ihm wieder in die Augen starrte. Wenige Frauen taten es und auch sie würde es bald nicht mehr tun, das wusste er. Nicht, wenn er mit ihr fertig war. Kurz zog er noch ihren Duft ein, bevor er mit dem Kopf in Richtung einer Tür deutete. „Dort ist Ihr Büro. Richten Sie sich vorerst ein und prüfen Sie, ob alles funktioniert. Später sprechen wir über Ihre Aufgaben.“ „Danke, Herr Suzuki.“, meinte die schwarzhaarige Schönheit in ihrer weißen neuen Bluse und ihrem schwarzen weiten Rock. Schnell stand sie auf und ergriff ihre Tasche, bevor sie langsam zu der Tür ging und verwirrt einige Male den Henkel betätigte. Sie wollte schon den Raum verlassen, doch plötzlich spürte sie die Hitze eines Körpers hinter ihr. Ein männlicher Duft gepaart mit einem teuren Parfüm stieg ihr in die Nase, während sein Körper sich leicht gegen ihren drängte. Ihr Körper bebte, während die Hitze ihr ins Gesicht stieg. Da half es auch nichts daran zu denken, dass es Sesshomaru war. Ihr Körper hatte sich einfach verändert und sein Geruch… Sie schluckte und versuchte Haltung zu wahren, während sie seinen Körper an ihren spürte und er sich etwas herabbeugte zu ihrem Ohr und hinein hauchte: „Benutzen Sie ihre Schlüsselkarte.“ So schnell, wie sein Körper dagewesen war, so schnell war er auch weg, während Kagome in ihrer Tasche zitternd die Karte raussuchte und sie schnell gegen ein dunkles Panel hielt. Ein kleines grünes Licht erschien und signalisierte mit einem Klick, dass die Tür offen war. Mit Herzrasen drückte sie den Henkel herab und stürzte regelrecht in den Raum.   Das Tier in ihm war befriedigt über ihre Reaktion. Er hatte kurz die Kontrolle verloren, als sie immer wieder den Türhenkel bewegt hatte und ihr Rock etwas hin und her gehüpft war. Man merkte, dass es schon wieder etwas her gewesen war. Sein Laster holte ihn dann und wann ein und sein Tier hatte sich auf seine Beute fixiert. Er hoffte fast schon, dass sie länger als eine Woche durchhielt. Leicht erregt setzte er sich in seinen Sessel und legte seine Hand in den Schritt, nur um eine leichte Härte zu spüren. Der Gedanke erregte ihn zu sehr, was er anrichten könnte bei diesem unschuldigen Ding. Der Gedanke daran, wenn sie darum betteln würde, dass er sie befleckte und er dieses seinem Halbbruder zukommen lassen würde. Danach würde ihm das Lachen schon vergehen und ihren verletzten Blick würde er einfangen, wenn sie je erfahren würde, was aus ihren geliebten Inu Yasha geworden war. Er schnaubte noch leise, während er sich seinen Zeitplan ansah und schon plante, wozu er sie mitnehmen würde und wo nicht. Auch wenn sie nur eine seiner Schachfiguren wäre, sollte sie eine reelle Chance bekommen. Es sollte ja nicht heißen, dass er unfair wäre. Für die Dienste, die sie leisten würde, würde sie, sofern sie danach noch den Mut hatte, eine gute Position bekommen. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, während die Würfel zu rollen begannen.   Kagome hingegen ahnte noch nichts von Sesshomarus perfiden Plan, auch wenn ihr schnell schlagendes Herz sie verwirrte. Auch war sie sich nicht sicher, ob seine Nähe schon unter sexuelle Belästigung einzuordnen war, doch er würde ja nicht… oder? ‚Ich meine… Sesshomaru und… nein… Er hatte damals auch nie Anstalten gemacht und wir waren uns schon ein paar Mal nahe gewesen, doch eine sexuelle Anziehung war da nie gewesen.‘ Sie schüttelte sich noch ein paar Mal und war wirklich froh über das offene Haar. Es war einfach die Situation, die sie überforderte und der Geruch, der von ihm ausging. Vielleicht auch ein wenig das Getratsche ihrer Kolleginnen im Studium. Sie hätte sich sein Bild früher ansehen sollen. Immer wieder hatte sie abgewunken, wenn es darum gegangen war, dass der CEO dieser Firma einer der heißesten Junggesellen war. Ihre Lippen glitten eine Etage tiefer, bevor sie sich von der Tür abstieß und ihr Büro ansah. Es war in einem hellen, fast sterilen weiß gestrichen, mit einigen Grünpflanzen und auch einem Mahagoni Tisch. Das musste man ihm lassen, er hatte schon Geschmack. Neugierig sah sie sich weiter um, ging um den Tisch und strich über das lackierte Holz. Der Tisch sah fast unbenutzt aus. Wieso wohl? Verwirrt setzte sie sich auf den Stuhl und lehnte sich im kühlen Leder zurück. Daheim konnte sie von so etwas nur träumen. Ihr Bürostuhl war klein und mit Stoff bezogen, ohne bestimmte Zonenpunkte. Hier konnte man es aushalten, nur… Ihr Blick glitt zu der Tür, die die Büros verband. Was sollte sie nur mit ihm anfangen? Eigentlich sollte sie Privates und Persönliches auseinanderhalten, so wie er es perfekt demonstrierte. Nicht eine Sekunde war er von seinem Skript abgewichen, hatte sie lächerlich gemacht und ihr die erste Lektion erteilt. Leicht genervt fuhr sie den PC hoch und bemerkte, dass er passwortgeschützt war. Erst wollte sie ihn schon fragen, doch dann fand sie noch einen Kasten. Schnell holte sie ihre Karte hervor und lehnte sie dagegen. Ein Ping ließ sie fast vor Glück kreischen. Ha! 1:0 für Kagome! Na gut… nach den heutigen Vorfällen… Sie zählte entgeistert. Chef angerempelt, Aufruhr bei der Registrierung, seine Kleidung eingesaut, Shoppen während der Arbeitszeit, vergessen wie man die Türen öffnet. Summa summarum… 5:1 gegen Kagome. Ihr Kopf sackte herab. Verdammt. Und daran war Sesshomaru nicht mal schuld. Sie hatte alles Mögliche nur falsch gemacht, doch jetzt würde es besser werden. Sie könnte an dieser Firma einen Job bekommen und Sesshomaru konnte ja kein so übler Boss sein, wenn man bedachte, dass dieser Laden berühmt war und er einer der begehrtesten Junggesellen war.   Eine halbe Stunde etwa durchforstete sie den PC, betrachtete ihre Programme und bestaunte die Annehmlichkeiten ihres Büros. Sie hatte tatsächlich einen Wasserspender entdeckt, der sie mit kühlen Wasser beschenkte. Wunderbar an einem warmen Sommertag. Dann hatte sie auch noch ihren Spind gefunden in der Umkleide, als sie neugierig durch die etwas leeren Flure gewandert war und hatte ihre alte Kleidung verstaut. Anscheinend zogen die meisten sich hier erst um. Interessant. Vielleicht sollte sie das auch machen. Als sie dann wieder in ihrem Büro war, ertönte auf einmal eine weibliche Stimme, die sie zusammenfahren ließ. „Frau Higurashi, kommen sie bitte in das Besprechungszimmer.“ Keuchend legte sie ihre Hand aufs Herz, als sie merkte, dass es vom Lautsprecher auf ihren Tisch gekommen war. Sie strich ihr Haar noch sanft zurück, bevor sie die Tür öffnete und nachdenklich den Gang heruntersah. Wo war der Besprechungsraum? Eine unbändige Hitze und ein Klicken einer Tür, ließen sie automatisch hinter sich blicken, wo sie einen weißhaarigen Mann mit goldenen Augen und hübschen Anzug antraf. Sesshomaru. Hitze stieg ihr ins Gesicht, als er sich zu ihr herabbeugte. „Frau Higurashi, Sie werden erwartet.“ Sie sah ihn leicht entrüstet an, während seine Hitze sie zu verbrennen versuchte. War er damals schon so heißblütig? Leise gab sie dann aber doch zu: „Ich weiß nicht, wo der Besprechungsraum ist, Herr Suzuki.“ „Hn.“, machte er nur und drängte sich an ihr vorbei, wobei viel zu viel seines Körpers ihren streifte. Sie verstand es nicht, was hatte er bitte vor? „Folgen Sie mir.“ Kagome verdrehte die Augen, bevor sie hinter ihm brav hertrotte wie ein braves Hundchen. Zumindest ließ er sie nicht im Regen stehen, aber sein Benehmen war nicht gerade das Beste. Sesshomaru ging noch einige Meter, bevor er dann schon stehen blieb und den Henkel herabdrückte. Er trat in den Raum ein, dicht gefolgt von Kagome, die überrascht die Augen aufriss, als sie einige Männer und Frauen erblickte, die neben einem Tisch mit Essen standen. Was zum? Einstandsparty? „Nun.“, hörte ich die männliche Stimme neben mir sagen. „Dies ist die neue Praktikantin. Frau Higurashi.“, verlautete er und sah zu ihr. Leicht rot verneigte sie sich. „Higurashi, Kagome. Es freut mich Sie kennenzulernen. Auf gute Zusammenarbeit.“ „Sie wird als meine Assistentin tätig sein und die Welt von Geschäftsmännern kennenlernen.“ Kagome sah erst zu ihm und dann zu den anderen. Kurz schien die Stimmung noch etwas frostig, bevor die Stimmung sich löste und sich alle verneigten. „Willkommen.“   Danach schien es auf einmal locker und die Leute nahmen sich von dem Essen. Die Leute redeten untereinander, doch Kagome schienen sie gar nicht wirklich zu beachten. Wieso nur? „Bedienen Sie sich.“, meinte Sesshomaru neben ihr, bevor er sich ein Glas Sekt nahm. Seufzend nahm sie sich auch ein Glas und trank einen Schluck, als sich wohl doch jemand zu ihr verirrte. „Hosone Ryuusei, freut mich sehr.“, sagte ein schwarzhaariger Mann mit braunen Augen. Sein Haar war kurz und leicht strubbelig. „Ich bin verantwortlich für die Finanzen. Auf gute Zusammenarbeit.“ Sie schüttelte seine Hand und nickte. „Ja, auf gute Zusammenarbeit.“ Er schien auch nicht so alt zu sein. Vielleicht nur ein paar Jahre älter wie sie. „Übrigens ich finde es schade, dass Sie ihr Outfit gewechselt haben.“ Er beugte sich an ihr Ohr und sprach etwas leiser weiter. „Die Aussicht war wirklich vorzüglich. Sie sind nicht zufällig Single oder?“ Kagome erschrak und wurde rot, als sie an die peinlichen Bilder von Sesshomarus Bildschirm dachte. Es hatte doch noch wer gesehen… „Keine Sorge, ich verrate es niemanden, wenn sie Freitag zu unserem monatlichen Trinkgelage kommen. Es ist eher selten, dass es eine Praktikantin so lange aushält, doch diesmal sind es nur ein paar Tage, die machbar sein dürften.“ „Herr Hosone, verschrecken Sie Sie doch nicht.“, fing ein rothaariger Mann an. Sein Haar war im Nacken zusammengebunden, und seine grünen Augen erinnerten Sie an einen kleinen Jungen von damals. „Herr Takemura, freut mich, Sie kennenzulernen. Aber Recht hat er schon. Es wäre schön, wenn Sie uns Freitag begleiten würden. Was sagen Sie?“ „Sie bleibt bestimmt nicht bis Freitag.“, schaltete sich die schwarzhaarige Frau von vorhin ein und ließ die Männer aufsehen. „Nachdem Sie Herrn Suzuki solche Probleme am ersten Tag schon bereitet hat.“ „Huch?“, fragte Herr Takemura und blinzelte. „Was habe ich verpasst?“ „Sehr viel. Frau Higurashi und Frau Sawano hatten eine lautstarke Auseinandersetzung. Sie wollte den Sicherheitsdienst rufen.“ Kagome versank im Boden. Es war so peinlich. „Genau. Da kommt Sie hereinstolziert und präsentiert mir den Ausweis des Chefs.“ Der rothaarige starrte erst Kagome und dann Sesshomaru an, bevor er leicht schmunzeln musste. „Kaum zu glauben. Herr Suzuki, Sie wurden bestohlen?“ „Sie ist gegen mich gerannt.“, meinte er nur und sah Kagome ernst an, die schon hochrot war und am liebsten wegrennen wollte. „Danach hat Sie die falsche Karte aufgehoben. Ich sehe darin keine große Sache.“ Herr Takemura grinste kurz Kagome an. „Dann ist Freitag in Ordnung? Sie kommen?“ „Ahm… gerne…“, hauchte Kagome und schluckte. „Kommen alle?“ „Mhm… Schon, außer.“, er sah zu Sesshomaru, was sie ihm gleichtat. Sein Blick ging kurz zu Kagome und zu Herrn Hosone. Er kannte ihn und wusste, dass dieser nichts anbrennen ließ. Doch das passte ihm gar nicht. Wer wusste, ob er sie nicht abfüllte und seinen Plan zunichtemachte. „Ich werde zugegen sein.“ Der rothaarige grinste und zwinkerte Kagome zu. „Dann sind alle dabei. Kommen Sie, essen Sie etwas, bei unserem Chef gibt es immer viel Arbeit und da sollten Sie gestärkt ran gehen.“ Kagome lächelte. „Gerne.“ So ging Kagome mit ihnen mit, unterhielt sich und fühlte sich schon ein wenig Wohler, auch wenn dieser Hosone ihr ein wenig zu nahekam, doch komischer Weise schien Herr Suzuki immer in ihrer Nähe und taxierte den Mann, doch sie wusste nicht warum. Doch das würde sie noch früh genug erfahren, jetzt würde sie erstmal ihren Magen füllen, einen Sekt zu Ende trinken und lernen, was es hieß eine Geschäftsfrau zu sein. Zumindest waren alle außer Sesshomaru menschlich, auch wenn sie es nur auf den Charakter bezog. Herr Takemaru erinnerte sie zu sehr an ihren kleinen Shippo. Ob er wohl noch lebte? Kapitel 4: Die erste Woche -------------------------- Seit ihrer Begrüßung vergingen die Tage bis Freitag wie im Flug. Irgendwie verstand sie immer mehr, wieso Sesshomarus Assistenten meistens nach einer Woche absprangen. Seufzend lehnte sie sich in dem ledrigen Sessel nach hinten und schloss kurz die Augen und massierte ihre Schläfen entspannend. Kagome hatte die ganze Woche bisher nur gelesen. Er gab ihr nur diese eine Aufgabe. Es ging um die Geschichte der Firma, ihren Kodex und das, was wichtig auf dieser Position wäre. Trockene Theorie war gar kein Ausdruck dafür. Grummelnd sog sie die Luft ein und stierte leicht genervt zu der Tür. Das schlimmste war jedoch, dass er auch festlegte, wie viel sie lesen musste und am Ende des Tages sie ein Test erwartete, den sie immer brav ausfüllen musste. Sie schnaubte. Kontrollwahn. Dabei konnte er eigentlich über die Kamera in ihrem Raum sehen, was sie tat. Wie automatisch wanderte der Blick an die Ecke an der Decke über der Tür. Ihre Mundwinkel zogen sich herab, während sie die Arme verschränkte und hinsah. Ein wenig Abwechslung war wohl zu viel verlangt.   Ein plötzliches Klopfen an der Tür riss sie aus ihrer Starre. Schnell setzte sie sich gerade hin und schob das Buch etwas zur Seite. „Herein!“, rief sie und schon bewegte sich der Henkel nach unten und ein schwarzhaariger Mann kam herein. Herr Hosone. „Fräulein Higurashi. Fleißig am Lernen?“ „Ja.“, meinte sie und setzte ein liebevolles Lächeln auf. „Es ist wirklich viel Stoff…“ „So ist er nun mal.“, meinte er lachend und erhellte ihr Gemüt wirklich. Er war ein sehr netter Mann und ein Lichtblick. Er war für die Finanzen zuständig. „Ehrlich, wir mussten da einmal alle durch. Natürlich hatten wir nicht so viel Geschichte über die Firma, aber … sie merken es ja, er hat gerne die Kontrolle.“ „Das stimmt.“, seufzte Kagome und sah zu, wie er sich lässig in den Stuhl vor ihrem Pult warf. „Arbeiten Sie gerne hier?“ Er hob eine Augenbraue, bevor er wie ein Fuchs grinste. „Sehr gerne. Er ist ein wirklich guter Chef. Haben Sie bedenken, Fräulein Higurashi?“ „Nein… nur…“ „Er ist schwer einzuschätzen? So geht es wohl vielen, aber machen Sie sich keine Gedanken. Er scheint äußerst zufrieden mit Ihnen zu sein.“ „Wieso?“ „Sie sind noch hier. Entweder laufen ihm die Assistenten weg und quittieren den Dienst, weil sie seine Ansichten nicht teilen, oder sie versagen in den Tests.“, meinte er und deutete auf ihre Bücher, die sie fleißig studierte. „In dem Praktikumsvertrag gab es da auch eine Klausel.“ Sie seufzte. Stimmte ja. „Naja, aber es ist machbar. Nur… ein wenig trocken. Ich sitze den ganzen Tag im Büro…“ Er lachte und schmunzelte, bevor er ihr ein kleines Tütchen auf den Tisch stellte. „Wissen Sie, das ist der Hauptberuf eines Chefs. Er sitzt viel in seinem Büro und arbeitet viel Material durch. Sie müssen Ihn erleben, wenn es jedes Jahr darum geht, wer welche Gelder und Honorare für seine wissenschaftlichen Erfolge kriegt. So eine Abhandlung liest sich nicht wie ein Comic. Sie werden noch Augen machen, sollten Sie auch eins lesen. Ich könnte wetten, dass sie ein medizinisches Fachbuch daneben liegen haben.“ Kagome sah kurz zur Tüte und dann zu ihm. Da hatte er schon recht. Ob er sie wirklich darauf vorbereiten wollte? Sie war sich nicht sicher, aber das mit dem Fachbuch kaufte sie ihm ab. Doch Sesshomaru bräuchte das bestimmt nicht oder? Wie lange er wohl daran saß? „Gibt es viele Kandidaten?“ „Sehr viele. Darum könnte es ihm wirklich guttun, eine Assistentin zu bekommen, die auch etwas bleibt. Natürlich streben Sie etwas Höheres an, doch sollten Sie vielleicht auch darüber nachdenken. Natürlich nach Ihren Studium.“, plauderte Herr Hosone und packte ein paar verpackte Behälter aus, die er vor ihr ausbreitete. Schnell schob sie ihre Sachen beiseite und sah neugierig zu, wie er Fingerfood in verschiedenen Arten vor ihr präsentierte. „Natürlich sollten Sie aber nicht das Essen vergessen. Sie haben ihre Pause vergessen.“ „Was? Oh?“, fragte sie und sah zu ihrem PC, auf dem die kleine Uhrzeit ihr zeigte, dass sie es wirklich vergessen hatte. Es war auch gerade schon sehr interessant gewesen… upps… Als sie zurückblickte und ihn lächeln sah, wurde sie rot und schaute dann zum Essen. „Essen Sie ruhig.“ „Danke, sehr gerne.“, meinte sie schüchtern und schnappte sich eine Sommerrolle, gefüllt mit Reisnudeln und Gemüse, dippte sie in eine dunkle Soße und schob sie in ihren Mund. Genussvoll kaute sie und genoss den vollmundigen Geschmack. Köstlich. „Das tut gut…“ „Das Essen kommt aus der firmeninternen Kantine. Ich schlage Ihnen vor, demnächst dort vorbeizusehen. Herr Takemuras Frau leitet die Küche und zaubert fabelhafte Gerichte.“ Sie nickte und aß entspannt weiter, während er ihr fast schon verträumt dabei zu sah. Es war ein wenig unangenehm, aber irgendwie war es eine sehr liebe Geste von ihm, dass er sich um sie kümmerte. „Woher wussten Sie, dass ich meine Pause vergessen habe?“ „Mein Büro steht meist offen und ist in der Nähe des Fahrstuhls. Das heißt, Sie hätten daran vorbei gemusst und darum…“ „Oh… das Stimmt. Der Pausenraum war auch dort?“ „Genau.“, erklärte er und zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. „Werden Sie heute Abend kommen?“ „Zu der Betriebszusammenkunft?“ „Genau.“, fragte er und hob eine Braue. Schnell nickte sie. Wenn er da war, würde sie sich bestimmt wohl fühlen. „Das freut mich sehr.“, hauchte er und lächelte noch kurz, bevor er zu der Tür schielte, hinter der Sesshomarus Büro war. Seine Lippen verzogen sich kurz, was sie verwunderte, bevor er sich mit Schwung erhob und ihr zu zwinkerte. „Bevor der Chef wütend wird, werde ich lieber weiterarbeiten. Meine Pause ist schon vorbei. Bis heute Abend, Fräulein Higurashi, ich freue mich schon sehr.“   Danach war er weg und ließ eine verwirrte Kagome zurück, die nachdenklich zur Tür starrte und sich ein Stück geschnittene Paprika schnappte und in den Mund schob. Was hatte der denn gerade gehabt? Egal. Sie grinste und aß weiter, während sie das Buch schon wieder hervorholte und nebenher hineinsah. Ihr Herz klopfte freudig und schenkte ihr wieder ein wenig Elan.   Was Kagome nicht wusste, war, dass es Sesshomaru bemerkt hatte. Es war keine Kamera nötig gewesen, so laut wie Herr Hosone gewesen war. Natürlich war es nur eine Geste, sie ans Essen zu erinnern, da sie eher spärlich aß, aber… er knurrte leise und hatte sich an die Tür gestellt, überlegend, ob er sie öffnete und herüber trat. Es gab Regeln und dazu gehörte, dass es Pausenzeiten gab. Kagome müsste das auch lernen. Er schnaubte, als Hosone weiter mit ihr flirtete. War sie so blind oder genoss sie es? Kurz davor, als er schon seine Karte zückte, sprang Hosone dann aber auf. Er wusste, dass nicht nur er ärger bekommen würde. Überhaupt hatte er nicht zu entscheiden, wer für ihn arbeiten würde und wer nicht. Leise knurrte er. Er brauchte keine Hilfe. Bisher war er fabelhaft ohne Assistentin ausgekommen und er würde sich jetzt nicht auf sie verlassen, da er eigentlich anderes mit ihr vorhatte und danach wäre sie bestimmt verschwunden.   Nachdenklich löste er sich erst von der Tür, doch dann legte er doch die Karte daran und öffnete sie. Ungeniert trat er ein. Er wollte sie bei der Untätigkeit erwischen, da eigentlich ihre Pausenzeit zu ende war, doch… Er hob eine Augenbraue. Ganz brav saß sie dort und las, während sie an einem Stück Paprika knabberte. Ihr Blick ging zu ihm, bevor sie knallrot das letzte Bisschen in den Mund schob und runterschluckte, nur um sich dabei zu verschlucken. Es gefiel ihm… „Frau Higurashi, wie weit sind Sie?“, fragte er ernst und blickte auf sie herab und dann auf den Tisch. Herr Hosone hatte wirklich keine Kosten gescheut. Er könnte sie haben, wenn er fertig mit ihr war, doch nicht vorher. „Fast fertig.“, meinte sie kokett mit einem leicht heiseren Ton und legte das Buch auf den Tisch. „Fünf Seiten, dann bin ich für heute durch.“ Sesshomaru hob eine Braue und starrte zur Uhr. Jetzt? Es war halb eins und ihre Arbeitszeit noch lange nicht am Ende. „Wieso sind Sie schon fertig?“ Kagome grinste süffisant: „Das liegt daran, dass ich letztens schon so weit war. Wenn ich fertig bin, lese ich meist noch weiter, da ich weiß, dass es die nächste Aufgabe sein wird.“ Wie um es ihm noch beweisen zu wollen, schob sie ihm ihre Aufzeichnungen hin. „Ich habe mir immer Notizen gemacht.“ Er trat vor und ergriff das Buch, bevor er kurz sie ansah und dann die Notizen, die er eifrig durchblätterte. Ihr Duft war allgegenwärtig und er war fast versucht mehr daran zu schnuppern. Bald wäre der Moment da. „Sie fühlen sich unterfordert?“ Kagome riss die Augen auf, bevor sie die Schultern anhob. „Ich würde gerne…“ „Frau Higurashi.“, unterbrach er sie und blickte auf sie herab. Ihr Herz setzte kurz aus, während er sich vor sie auf die Tischkante setzte und eine Hand auf den Tisch stützte. Fast automatisch legte sie sich weiter im Stuhl zurück, da er auf einmal so nahe war. „Ja, Herr Suzuki?“, krächzte Kagome nur noch, während er immer näherkam, sodass sie sich einander in die Augen sahen. Wäre er nicht Sesshomaru, sie würde glatt von einer sexuellen Anspannung zwischen ihnen reden. Sein Haar lag seidig auf seinen Schultern und eine einzelne Strähne war nach vorne gerutscht, während ein hellblaues Hemd seine Brust umspielte und eine dunkelblaue Krawatte das ganze abrundete. Die dunkelblaue Leinenhose machte es auch nicht besser, so gut wie sie seine Beine betonte. Verdammt. „ahm…“, fing sie weiter an und schluckte, bevor er sich wieder zurücklehnte. „Sie kennen die Aufgaben einer solchen Position?“ „Ja…“, meinte sie leise. „Herr Hosone…“ „Ich weiß.“, meinte er leicht unterkühlt und atmete tief durch. „Es war nicht zu überhören.“ Kagome hob eine Braue. Er hatte gelauscht? Oder gab es Mikrofone hier? Nein bestimmt nicht. So etwas hatte sie nicht unterschrieben und das brauchte er auch nicht. „Meinen Sie, Sie schaffen es die Bücher am Wochenende fertig zu lesen?“ Überrascht hob sie die Braue noch höher. Hausaufgaben? Was sollte sie darauf sagen? „Herr Suzuki, wie soll ich das verstehen?“ „Wie ich es sage. Wenn Sie es schaffen, wäre ich bereit, Sie nächste Woche mehr in die Materie einzuführen. Es gibt einige wichtige Besprechungen und ich stelle fest, Ihre Notizen sind präzise und prägnant.“ Kagome zwinkerte ein paar Mal und glaubte gerade verstanden zu haben, dass er sie lobte. Sollte Sie bei den Gesprächen Notizen für ihn machen? „Was wäre denn meine Aufgabe?“ „Sie würden vorerst die Protokolle führen.“, meinte er kurz und sah sie forschend an. Kagome atmete tief durch und sah zu den Büchern. Es wäre viel Arbeit, doch sie würde es bestimmt schaffen. „Gut.“, meinte sie und sah auf in sein Gesicht und lächelte freundlich. „Das sollte ich schaffen.“ Er erhob sich, schon fast stolz auf diese Frau, die nicht davor scheute, die Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Viele kamen hierher und glaubten ein Chef zu sein, wäre einfach, doch sie schien sehr gut zu verstehen, wie viel Arbeit dahintersteckte. „Ich werde Ihnen ein paar E-Mails schicken. Bestätigen Sie die E-Mails, dass Sie an den Besprechungen teilnehmen.“ „Ja, Herr Suzuki.“, sagte Kagome noch, bevor er schon aufstand und wieder zur Tür ging. „Mein Heft.“, meinte Kagome dann auf einmal noch und auch Sesshomaru musste feststellen, dass er es nicht aus der Hand gelegt hatte. Seine Finger spannten sich kurz um das Heft, bevor er es ihr zu warf. Gekonnt fing sie es und sah ihn noch einmal an, bevor er den Raum verließ.   Kagome lehnte sich seufzend zurück und presste ihre Hand auf die Brust, um ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen, bevor sie wieder das Buch schnappte, ihr Notizbuch aufschlug und weiterarbeitete. Endlich würde das Trockene aufhören und er würde ihr etwas zeigen. Sie musste ehrlich zugeben, sie hatte es sich schlimmer mit ihm vorgestellt, doch anscheinend gab er ihr eine Chance. Doch er musste sich unbedingt diese Art abgewöhnen. Ob er sich über sie lustig machte, dass er gewisse Dinge lostrat, die sie nicht mit ihm teilen wollte? Vielleicht würde sie ihn nächste Woche darauf ansprechen, dass er mehr Abstand halten sollte, auch wenn sie eigentlich nicht klein Bei geben wollte, doch… Sie seufzte. Ein wenig erinnerte er sie an Inu Yasha, egal wie verschieden sie waren, diese goldenen Augen und silbrigen Haare waren doch unverkennbar für deren Familie.   Sesshomaru hingegen schloss die Tür und setzte sich auf seinen Sessel, sichtlich genervt, wie er sich wieder verhalten hatte. Natürlich hasste er es, wenn man in seine Pläne hineinfunkte, doch wieso hatte er dieses Notizbuch festgehalten? Bestimmt war es nur, weil es ihn überrascht hatte, wie viel Mühe sie sich gab. Doch…, er sah auf seinen Bildschirm und betrachtete die junge Frau, wie sie eifrig weiterlernte, hatte sie schon zu Beginn bewiesen, dass sie im Gegensatz zu seinem dummen Halbbruder etwas aus sich machen wollte. Ein finsteres Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Es war fast schon zu schade um sie, da sie wirklich gut zu sein schien, doch wie gesagt, er brauchte niemanden und nichts war befriedigender, als seinem Halbbruder eins auszuwischen. Das würde ihm eine Lehre sein, sich in seine Geschäfte einzumischen. Nachdenklich rieb er sich kurz die Nasenwurzel. Wer wusste, vielleicht würde sie danach auch weiterarbeiten und ihre Fassung bewahren. Wer wusste das schon. Zumindest war er sich sicher, dass diese Frau bestimmt nicht seinen Halbbruder wiedererkennen würde. Seine Mundwinkel zogen sich runter. Wüsste er nicht besser, wer er war, würde er wirklich glauben, dass sie die Rollen getauscht hatten, aber naja. Er hätte noch seinen Spaß mit ihr und dieser Abend könnte ihn schneller dahinführen, als er eigentlich geplant hatte. Der Alkohol würde ihre Zunge lockern und sie dazu bringen, ihm ihre dunkelsten Wünsche zu offenbaren. Genau. Er lenkte sich von seinem Zwiespalt ab, in dem darüber nachdachte, was diese Frau sich wünschen könnte. Egal was es war, er würde es ihr geben im Austausch für ihre Unschuld.     Kapitel 5: Trinkgelage mit Schrecken ------------------------------------ Es war so weit. Kagome machte sich daheim gerade schick. Sie trug einen kurzen weißen Faltenrock und einen roter locker sitzenden Pullover, da es draußen etwas frischer war um die späten Abendstuden. Sie freute sich schon sehr, die anderen jetzt näher kennenzulernen. Das würde bestimmt Spaß machen. „Kagome, bitte denk daran, ein Taxi nach Hause zu nehmen.“, mahnte ihre Mutter sie noch einmal. Kagome nickte grinsend und zog sich ein paar Halbschuhe in weiß an. „Ja, Mama.“, seufzte sie leicht die Augen verdrehend. „Alles gut, ich habe genug Geld dabei.“ „Kagome, ich mach mir einfach sorgen, da…“ „Es mein erstes Mal ist, ich weiß, ich weiß. Ich bin ja nicht alleine.“, brummte sie noch mal, während sie eine dünne braune Jacke überzog. „Herr Hosone hat bestimmt ein Auge auf mich und Herr Suzuki, mein Chef, wird kaum zu lassen, dass ich mich zum Affen mache.“ Ihre Mutter seufzte noch einmal und umarmte mich. Sie war 21 Jahre alt und musste nicht mehr bemuttert werden. Sie tranken ein paar Gläschen und unterhielten sich doch nur. Sie glaubte kaum, dass Sesshomarus Führungskräfte Kampftrinker waren. Bestimmt war sie komplett underdressed, aber das war ihr egal. Zumindest würde sie mit diesem Outfit nichts falsch machen. „Ich muss jetzt aber auch los…“ „Dann viel Spaß. Aber…“ „Ja ich gebe auf mich acht.“, knurrte sie noch, bevor sie das Haus verließ und die Tür energisch hinter sich ins Schloss zog. Daran war nur dieser Moment schuld, als der Brunnen mehrere Tage verschollen gewesen war. Seit her schienen ihre Mutterinstinkte erwacht zu sein. Was würde sie nur sagen, wenn sie ihr davon erzählte, dass Sesshomaru dort arbeitete? Sie würde durchdrehen.   Kagome nahm die U-Bahn und fuhr brav zum Treffpunkt. Es war ein kleines Restaurant, welches im oberen Stockwerk einen Saal vermietete. Neugierig sah sie sich vor dem Restaurant um, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Etwas erschrocken fuhr sie herum und starrte in das mit schwarzem Haar umrahmte Gesicht von Herrn Hosone: „Fräulein Higurashi, schön dass Sie es geschafft haben.“ Sie kicherte kurz und nickte. „Natürlich. Wollen wir reingehen?“ „Gerne.“, hauchte er und ließ seine Hand über ihre Schulter an ihren Arm herabgleiten. „Darf ich bitten?“ Verwirrt sah sie ihn dann an und seinen Arm, bis sie verstand und sich einhakte. Sie betraten den Raum und endlich konnte sie einen Blick auf seine Kleidung werfen und atmete erleichtert aus. Er trug Jeans und auch einen lockeren Pullover. Sie hatte wirklich nichts falsch gemacht. „Alles in Ordnung?“ „Ah ja… Ich war mir nur nicht sicher, was für Kleidung man trägt…“ „Es ist nach der Arbeit, also ist legere Kleidung in Ordnung. Doch fragen Sie mich nicht, wie unser Chef hierherkommt. Es ist das erste Mal seit langem, dass er vorbeikommt.“ Kagome grinste verlegen. Bestimmt wollte er sie nur beobachten, wie sie sich blamierte. Was sie bestimmt tun würde. Sie hatte bisher selten Alkohol zu sich genommen, da sie erst 21 Jahre alt geworden war. Darum würde sie aufpassen, dass sie klein anfing. „Wie viele kommen?“ „Ein paar. Aber keine Sorge.“, grinste er und führte sie eine Treppe hoch. Leichtfüßig nahm er mit ihr die letzten Stufen und zog eine alte Holztür auf. Anscheinend mieteten sie Räume an, die sehr traditionell wirkten. Überrascht atmete ich ein, als sie einige ihr teilweise noch unbekannte Gesichter entdeckte. Neugierig begutachtete sie alles, während er sie quer durch den Raum in die Nähe der Spitze der niedrigen Tische zog und ihr einen Platz anbot. „Setzen Sie sich.“ Sie nickte und kniete sich mit ihrem Rock auf ein blaues Kissen. Geschickt richtete sie alles und sah zu ihrer Rechten. Es war das Kopfende, doch unbesetzt. Auf der anderen Seite entdeckte sie den Rotschopf mit einer schwarzhaarigen Dame am Arm. Das war bestimmt Frau Takemura und Herr Takemura. „Hallo.“, meldete sich Kagome und die beiden sahen auf. Sie lächelten herzlich. „Hallo Frau Higurashi. Sie sind wirklich gekommen.“ Danach wanderten die grünen Augen des Mannes zu meiner Begleitung. „Sagen Sie Bescheid, sollte Herr Hosone Ihnen zu nahekommen.“ „Hey!“, meinte dieser schnell. „Ich tue nichts, was eine Frau nicht will.“ Kagome lächelte leicht. „Ich kann mich auch wehren.“ „Das müssen Sie auch.“, meldete sich die schwarzhaarige Frau. „Man muss Männer erziehen.“ Sie hob den Finger und zwinkerte Kagome zu. „Vielleicht bringen Sie den Männern etwas bei.“ „Schatz…“, grummelte Herr Takemura und verdrehte die Augen. „Setz ihr keine Flausen in den Kopf. Du weißt, wie er sein kann…“ „Ach. Hunde, die bellen, beißen nicht.“, gab sie kichernd von sich und hob ein Glas an die Lippen. Als sie Kagomes Blick bemerkte deutete sie auf eine Karte. „Bestell ruhig, der Chef bezahlt es. Halt dich also nicht zurück.“ Kagome fragte sich kurz, ob die beiden wussten, was Sesshomaru war. Dieses Fallbeispiel war einfach zu… eindeutig. Doch ob Sesshomaru wirklich nicht biss, würde die Zeit ihr wohl zeigen. Zumindest schien er ihr entgegen zu kommen, nachdem Hosone ihr erklärt hatte, wie dieser Beruf gestrickt war. „Kommen eigentlich öfters Angehörige mit?“ „Es hält sich in Grenzen. Frau Takemura kümmert sich meistens um das Catering und da sie oft auch das Essen für unsere Veranstaltungen bringt, stört es ihn nicht.“, verlautete Frau Sawano neben Frau Takemura und hob ein Bier an ihre Lippen. „Ich finde es übrigens interessant, dass Herr Suzuki sich nicht von Ihnen getrennt hat.“ Kagome seufzte und verzog die Lippen. „Vielleicht ist er einfach zufrieden mit mir?“, fragte sie leicht eingeschnappt und sah in die Karte. Herr Hosone lachte herzhaft neben ihr. „Das stimmt. Sie lernt sehr fleißig. Selten hält das einer durch. Als ich dann gestern in ihrem Büro war und ihr Essen brachte, da sie die Pause vergaß, hat er doch glatt…“ „Was habe ich?“, erklang eine düstere Stimme hinter Hosone, welcher auf einmal stock steif dasaß. „Er ist hinter mir oder?“, fragte er leise und Herr Takemura nickte grinsend. „Chef, es tut mir leid… ich…“, fing er an, doch Sesshomaru setzte sich gemächlich neben Kagome an die Spitze des Tisches. „Sie sollten Ihre Arbeit so gut machen, wie sie andere Leute beobachten.“ Kagome schielte zu Sesshomaru und dann zu ihrem schwarzhaarigen Kollegen, der unsicher grinste. „Natürlich…“, hauchte er und war froh, als eine Kellnerin kam und ihre Bestellung aufnahm. Kagome bestellte sich auch ein Bier und betete, dass es einigermaßen schmeckte.   Sesshomaru eröffnete die Runde mit einer kleinen Ansprache und alle verneigten sich, bevor sie weiter tratschten und Kagome das erste Bier bekam. Ihr fiel sein Blick natürlich sofort auf, während sie sich das Bier einschenkte und er anscheinend belustigt schnaubte. Sie schielte zu ihm und goss weiter. „Frau Higurashi, achten Sie auf Ihr Glas.“, meinte er. Kagome sah herab und hörte sofort auf, etwas hineinzugießen, da eine riesige Schaumkrone versuchte über das Glas zu treten. „Wah!“, machte sie und saugte schnell den Schaum mit ihren Lippen auf. „Ihr erstes Bier?“, fragte schon Herr Hosone neben ihr und sie nickte. „Sie müssen das Glas schräg halten, warten sie.“ Er zog ihr Glas zu sich und stellte ihr sein leeres hin, hielt es schräg und goss ihr sein Bier langsam und sachte ein. „Bitte.“ „Danke sehr… aber…“ „Keine Sorge, mich stört das nicht.“, lachte er. Kagome schielte zu Sesshomaru, welcher einen roten Sweater trug und eine schwarze Hose. Es ärgerte sie, dass sich das rot ihres Oberteils ähnelte. Warum musste er sie ständig so ansehen? Seufzend hob sie das Glas an die Lippen und trank das bittere Getränk. Ein wenig verzog sie die Lippen über den Geschmack, aber daran würde sie sich schon gewöhnen, so wie an Kaffee. „Schmeckt es?“ Kagome nickte leicht gequält. „Ein wenig bitter, aber sonst schön prickelnd.“ „Das freut mich.“, meinte Hosone und zeigte ihr die Karte und erklärte ihr nun, was es mit den Namen der Getränke auf sich hatte. Auch Frau Takemura mit ihren schönen schwarzen Haaren half ihr. So probierte Kagome einiges während des Abends und bemerkte kaum die Auswirkungen, was wahrscheinlich daran lag, dass sie keine Ahnung hatte, worauf sie achten sollte, bis sie auf einmal neben sich etwas vernahm.   „Herr Suzuki.“, schnurrte eine schwarzhaarige Schönheit. Ihr Haar ging über ihren Po. Sie hatte einen beachtlichen Vorbau und ein zartes Gesicht. Sie trug chinesische Kleidung mit einem langen Schlitz an der Seite, der ihren ganzen Oberschenkel präsentierte. Kagome verzog den Mund, als sie mit einem Sake-Kännchen sich neben ihn kniete. „Darf ich Ihnen etwas einschenken?“ „Haruka?“, fragte der Mann neben mir. „Lange nicht gesehen, was machst du hier?“ „Hihi, ich hörte Herr Suzuki wäre hier, da wollte ich vorbeischauen.“, schnurrte sie und rückte Sesshomaru schon auf die Pelle, der sie leicht genervt anblickte. Sie war schon dabei die Sake-Flasche über sein Becher zu leeren, als dieser sich geschwind auf dem Tisch wegbewegte, ohne dass man seine Hand sah. Er war noch so schnell, wie damals. Verwundert beobachtete Kagome, wie die Frau wieder und wieder ansetzte, doch sie schaffte es einfach nicht. „Herr Suzuki, was tun sie da?“, kicherte sie leicht angeheitert, zumindest klang sie so. Diese Frau war wirklich blind und verstand nicht, was Sesshomaru ihr klarmachen wollte. Kagome verwunderte es wirklich. Sesshomaru schien auf gar keinen Fall den Kontakt zu dieser Frau zu suchen, doch er schien es nicht laut aussprechen zu wollen. Sie seufzte und schnappte sich die Flasche aus der Hand der Schönheit. „Hier, das geht so.“, meinte sie leicht betrunken und schnappte die Schale, legte sie in Sesshomarus Hand und hielt diese von unten fest, bevor sie die Flasche dicht darüber hielt und ihm eingoss. Kagome füllte die Schale und stellte die Flasche vor Sesshomaru ab. Erst nachträglich wurde sie leicht rot, da sie sich so schlecht benommen hatte und ein wenig zu lang Hautkontakt mit ihm gepflegt hatte, doch sie hatte es nicht mehr ausgehalten. Haruka schnaubte hingegen und sah erst sie und dann Sesshomaru an. „Verstehe schon. Herr Suzuki hat ein neues Spielzeug, aber Mädchen, nur damit du es weißt, nur mich hatte er mehr als für eine Nacht.“ Kagome riss die Augen auf und Herr Takemura schien sich verschluckt zu haben, bevor Kagome tief durchatmete und Haruka anfuhr. „Ich bin die Praktikantin, nicht seine Freundin. Sie sollten lieber lernen, was sich gehört und was nicht. Herr Suzuki hat versucht Ihnen subtil zu verstehen zu geben, dass er Ihre Anwesenheit nicht wünscht.“ Diese Haruka sah Kagome an und schnaubte kurz, bevor sie aufstand und noch einmal zu Sesshomaru sah. „Sie werden noch bereuen, mich ausgeschlagen zu haben.“ Danach ging sie angesäuert und ließ eine angeheiterte, aber wütende Kagome zurück, die unsicher in die Runde starrte. „Herr Suzuki.“, flüsterte Herr Hosone neben ihr. „Soll ich…“ „Nein.“, meinte Sesshomaru nur und sah zu Kagome. Was hatte sie sich dabei gedacht, sich einfach in seine Angelegenheiten einzumischen. Natürlich hatte es die Sache beschleunigt, doch Kagome sollte es sich nicht mit jeder Frau verscherzen. Diese gehörte zu der Kategorie, mit denen er einen Handel eingegangen war, doch diese Frau war einer seiner größten Fehler gewesen und Kagome hatte sich dazwischengedrängt. Natürlich konnte es ihm egal sein, wenn der rechte Moment gekommen war, doch... ihre Berührung… Er musste sich zusammenreißen, bis der richtige Moment kam. Er durfte sich keinen Fehler erlauben. Bald, schon bald. Er musste nur abwarten. Er trank seine Schale und betrachtete noch Kagome, die anscheinend schon das nächste Getränk vor der Nase hatte. Anscheinend müsste er bald dem Ganzen ein Ende setzen, da seine Untergebenen sie regelrecht abfüllten und ausfragten. Sehr unprofessionell und… er stierte zu Herrn Hosone, dessen Hand sich auf ihren Rock gelegt hatte. Überrascht sah sie zu ihm und wurde rot, während er sich zu ihrem Ohr herabbeugte und ihr zu flüsterte, dass sie heute wirklich sehr hübsch aussähe und ob sie einen Freund hätte. Natürlich verneinte sie und er freute sich darüber. Er knurrte leise. So leise, dass es alle außer Kagome hörten. Hosone blickte ihn an und hob eine Braue etwas genervt, doch zog sofort die Hand von ihrem Schoß. „Schade.“, meinte er und lächelte Kagome weiter an. „Was?“, fragte sie und schien leicht verwundert. „Nichts, nichts.“, meinte er nur, robbte aber etwas näher zu ihr. „Möchten Sie sich später ein Taxi teilen?“ „Gerne.“, kicherte sie und Sesshomaru wurde wütend. Verstand er nicht? Doch Hosone sah ihn über Kagomes Kopf hinweg an und zuckte die Schultern. Es war wohl nicht seine Angelegenheit, sondern seine. Sesshomaru wollte sich schon einmischen, als ein heller, weiblicher Klingelton ertönte. Alle sahen sich an, bis Kagome überrascht aus einer kleinen Handtasche das Handy herauszog und abnahm: „Hallo?“ „Kagome, du musst sofort ins Krankenhaus kommen. Mama ist die Treppe runtergefallen und hat sich was gebrochen, sie muss wohl operiert werden!“ Erschrocken starrte Kagome das Handy an. Auch Sesshomaru hatte es gehört. Sie schluckte und wurde weitestgehend nüchtern, während sie panisch aufsprang. Sie musste schnell zu ihrer Mutter. Was war nur geschehen? Kapitel 6: Der Deal ------------------- Kagomes Kopf raste, während sie kurz das Gleichgewicht verlor, doch ein starker Arm umfing ihren Rumpf und zog sie dicht an einen warmen Körper. Dankend lehnte sie ihren Kopf an den warmen Stoff, bevor sie die Augen aufschlug und schockiert feststellte, dass es Sesshomarus Sweater war. Verwirrt starrte sie in sein Gesicht. „Ich fahre Sie.“, meinte er kurz angebunden und sah noch in die Runde. Der rothaarige Mann sah sie eingehend an, bevor er die Augen schloss und nickte. „Das ist nicht nötig, ich nehme ein Taxi, ich…“ „Keine Widerrede.“, brummte er und schob sie schon Richtung Tür. Herr Hosone sah noch seufzend hinterher, bevor er sich zu den Takemuras drehte. „Hoffentlich geht das gut.“ „Das wird schon…“, brummte Herr Takemura, während Sesshomaru Kagome aus dem Saal führte. „Er hat am wenigsten getrunken.“ Herr Hosone blickte zum Sake. „Stimmt, aber unsere Neue schon…“ „Sie packt das schon.“, lächelte Herr Takemura wissend. „Sie wird sich nicht von ihm einlullen lassen. Magst du Sie?“ „Sie ist hübsch und scheint klug zu sein.“, hauchte Herr Hosone. „Naja, aber es ist zumindest sicherer, als wenn sie alleine geht. Diese Haruka könnte noch da draußen lauern.“ Herr Takemura nickte. „Das stimmt.“ Trotzdem machte er sich einige Sorgen um Kagome. Hoffentlich würde sie nichts Dummes anstellen.   Sesshomaru führte Kagome langsam raus, die sich an ihn abstützte. Als sie die Treppe runter waren, hatte sie bemerkt, wie viel sie Intus hatte. „mhmm.“, machte sie, während er sie zu einer Seitenstraße führte. „In welches Krankenhaus?“, fragte er leise, was sie guthieß. „Beika Krankenhaus.“, murmelte sie und hörte, wie sich eine Tür öffnete und er ihr hineinhalf. Es schien ein hübscher Flitzer zu sein. Die Innenausstattung war in einem hellen Beige, während der Wagen weiß war. Sesshomaru setzte sich auf der anderen Seite hinein und half ihr dann auch noch beim Anschnallen. Ihr Gesicht war ganz rot. Dummes Ding. Sie hatte definitiv zu viel getrunken. „Danke Sesshomaru…“, murmelte sie an sein Ohr. Er seufzte und sie verbesserte schnell. „Danke Herr Suzuki.“ Er blickte ihr in die Augen und erkannte, dass sie Probleme hatte ihn zu fixieren. Vielleicht ergab sich heute die Chance sie in seine Falle zu locken, doch er würde abwarten und sehen was sich ergab. Schnell schnallte er sich selbst an, startete den Wagen und parkte in zwei Zügen aus, bevor er sich in den Verkehr einordnete und Richtung Krankenhaus fuhr. „Wieso…“ Er sah zu ihr, während sie die Augen schloss und tief durchatmete. „Wieso was?“ „Wieso bringen Sie mich zum Krankenhaus?“, fragte Kagome frei heraus, doch er schwieg erst, bevor er leise antwortete. „Die Stimme am Telefon klang verzweifelt.“ „Es war mein Bruder, Souta. Opa ist auch nicht mehr der Jüngste und sie sind mit der Situation wohl überfordert. Normal ist es meine Mutter, die alles regelt.“ „Verstehe.“, meinte er noch, während sie dahinfuhren. Keiner sprach oder sagte mehr was. Kagome wusste, er würde ihr nicht mehr sagen. Sie sollte wohl froh darüber sein, dass er nichts dafür verlangte. Doch es war schon schwer, eine… nette Seite an Sesshomaru kennenzulernen. Sie hätte ihn nie für einen fürsorglichen Chef gehalten, aber sie beschwerte sich nicht. So könnte sie zumindest noch kurz die Augen schließen. Wie schwer wohl die Verletzung war, dass Souta total am Durchdrehen war?   Am Krankenhaus angekommen, stieg Kagome vorne vor der Notaufnahme aus. „Vielen Dank.“, sagte sie kurz angebunden und rannte schon halb torkelnd hinein, während Sesshomaru das Auto parkte. Sie durchquerte schnell den Eingangsbereich und suchte die Umgebung ab, als sie ihre Mutter auf einer Bare entdeckte und einen Souta, der auf sie einredete und auch eine Arzthelferin. Schnell machte sie die Meter wett und keuchte etwas. „Was ist passiert?“, fragte sie zuerst und sah hin und her. Ihre Mutter sah fahl aus und es schien ihr gar nicht gut zu gehen. „Sind sie Frau Higurashi?“, fragte sie eine in weiß gekleidete Frau. „Ja, die bin ich.“ „Ihre Mutter ist eine Treppe herabgefallen. Sie hat mehrere Knochenbrüche und vielleicht innere Blutungen im Bein. Wir müssen operieren und das Bein richten.“ „Verstehe.“, sagte Kagome, doch dann schaltete sich Souta ein. „Mamas Versicherung besteht jedoch nicht und…“ „Ist schon gut, es ist nicht so schlimm.“, meinte ihre Mutter, während Kagomes Herz aussetzte. Keine Versicherung? Oh Gott…. „Du musst dich operieren lassen.“ „Das sagen wir auch, doch sie weigert sich.“ „Mama!“, sagte Kagome und sah sie besorgt an. „Es ist zu teuer, wir haben nicht das Geld.“, meinte sie schnell und biss sich auf die Unterlippe. Kagome seufzte und raufte sich das Haar, als sie sich umdrehte und Sesshomaru erblickte, der ihnen anscheinend gelauscht hatte. Er bedeutete ihr, zu ihm zu kommen. Hatte er eine Idee? „Warte kurz, Mama.“, sagte Kagome schnell und torkelte zu Sesshomaru, welcher einfach weiter ging, bis sie in einem leeren Gang standen. „Die Kosten für so eine OP betragen um die 100.000 Yen.“, meinte er kühl und sah auf die verzweifelte junge Frau herab. „Verdammt…“, seufzte Kagome und verschränkte die Arme vor der Brust. „Kennen Sie eine Möglichkeit, wie…“ „Ich bezahle.“ „Was?“, fragte Kagome und riss die Augen auf. Er bezahlte, aber… aber… „Es gibt jedoch eine Bedingung.“ Klar gab es die. Niemand würde so viel Geld aus dem Fenster werfen. Nicht einmal Sesshomaru. „Welche. Ich mache alles!“, sagte sie fast zu schnell. Wahrscheinlich sollte sie das Praktikum beenden oder sich später verpflichten, bei ihm zu arbeiten. Alles war ihr egal, nur ihre Mutter brauchte Hilfe. Sesshomaru beugte sich herab, drängte sie gegen die weißen Wände und stemmte seine Hände neben ihren Kopf, bevor seine Lippen ihr rechtes Ohr leicht berührten. „Ich will dafür deine Jungfräulichkeit.“ „W…w…was?“, stotterte Kagome hochrot. Der Alkohol machte sie kirre. Sie glaubte sich verhört zu haben. „Ich gebe dir das Geld, wenn du dein erstes Mal mit mir hast.“ Kagomes Herz setzte aus, bevor ihr Körper leicht zitterte, doch sie beruhigte sich schnell und stellte die alles entscheidende Frage. „Jetzt und hier?“ Sesshomaru seufzte. „Nein.“ Sie atmete erleichtert aus und überlegte. „Nur einmal?“ „Nur einmal.“, antwortete er. Verdammt. Aber… was dachte sie noch nach. Ja, es war wirklich verwerflich, aber… ihrer Mutter würde es besser gehen und was machte es schon aus? Viele ihrer Freundinnen hatten das erste Mal mit einem X-beliebigen Mann. Sie könnte mit einem der begehrtesten Single schlafen, der wahrscheinlich wusste, was er tat. Sie wurde rot und sah in sein Gesicht. Der Alkohol vernebelte ihren Kopf. „Gut. Ich tue es.“, sagte sie mit fester Stimme. Er grinste kurz an ihrem Ohre. Was für ein Glückstreffer. Jetzt hatte er sie genau da, wo er wollte. „Ich werde alles regeln.“, meinte er dann und löste sich. „Später unterschreibst du unseren Deal.“ Kagome nickte noch leicht vom Alkohol benebelt, als er schon verschwand und sie seufzend an der Wand zu Boden rutschte und ihren Kopf leicht gegen die Wand schlug. Kurz kam Zweifel hoch, doch sie schluckte ihn vehement runter. Er würde ihrer Mutter das Leben retten. Dass er nur Sex wollte war ein geringer Preis dafür. Sie legte unsicher ihre Hand auf ihren Rock. Ihr erstes Mal…, was hatte er nur davon? Die schwarze Schönheit atmete noch einige Male tief durch, bevor sie aufstand und ihren weißen Rock glattstrich. Hoffentlich bereute sie das morgen nicht. Doch… es war für ihre Mutter. Sie durfte es nur nie erfahren, dass sie sich gerade prostituiert hatte.   „KAGOME!“, rief ihr Bruder auf einmal und sie sah auf, als dieser zu ihr gelaufen kam. „Sie operieren sie. Dein Chef ist echt klasse, dass er die Kosten übernimmt.“ Sie lächelte. „Sehr nett, ja.“, meinte Kagome und sah zu Sesshomaru, der gerade die Papiere ausfüllte. Sie ging zu ihrer Mutter und drückte sie noch mal. „Alles wird gut.“ „Kagome, ist das wirklich in Ordnung?“ „Natürlich.“, meinte sie schnell. „Ich habe alles geregelt. Jetzt werde bitte wieder gesund.“ Ihre Mutter nickte noch, bevor sie schon weggeschoben wurde. Kagome seufzte und setzte sich mit Souta in den Wartebereich. Sesshomaru schien verschwunden, doch das war ihr gerade wirklich lieb.   Sesshomaru hatte alle Papiere unterschrieben und danach sein Handy gezückt. „Schick mir einen der Verträge ans Krankenhaus.“ „Sesshomaru-sama?“, fragte Jaken verwirrt an der anderen Seite. „Natürlich, sofort… wohin?“ „Beika.“, meinte er nur und hörte seinen treuen Diener seufzen. Es interessierte ihn nicht wirklich. Sesshomaru ging in einen Raum, in dem er Besprechungen vorbereitete und schaltete das Licht an, als schon das Fax gerät sich meldetet. Er legte auf und steckte das Handy weg, bevor er auf den Vertrag blickte. Schnell füllte er die Lücken mit ihren Namen und dem Gegenpreis, bevor er eine Kopie machte. Es war manchmal wirklich praktisch eigene Räumlichkeiten in den umliegenden Krankenhäusern zu haben. Hier empfing er die Forschungsgruppen, der einzelnen Krankenhäuser und entschied über ihr Bestehen. „Habe ich dich. Einfacher als gedacht.“, hauchte er und schaltete die Kaffeemaschine an. Er trank eine Tasse aus und füllte eine weitere, die er mit Zucker und Sahne verfeinerte, bevor er sich auf den Weg machte.   Er fand Kagome sehr schnell und schritt zu ihr. Ihr Bruder schien gerade etwas Essbares zu suchen, was für ihn über aus praktisch war. Er setzte sich neben sie. Sie hatte ihr Gesicht in die Hände gelegt und schien kurz vor dem Einschlafen. „Frau Higurashi.“, meinte er kühl. Sie blickte auf und zwinkerte ein paar Mal, bevor sie den Kaffee aus seiner Hand nahm, den er ihr hinhielt und einige Schlucke nahm. „Danke…“, murmelte sie. „Unterschreiben Sie dies.“, sprach er weiter und Kagome wusste, die Schonzeit war vorbei. Zuckerbrot und Peitsche. Nachdenklich nahm sie die Papiere entgegen, unfähig so wirklich zu verstehen, was dastand. Sie schenkte nur den nachträglich eingetragenen Dingen ihre Aufmerksamkeit. Da standen die 100.000 Yen und dort ihr Name. Bestimmt der Schuldschein. Grummelnd suchte sie einen Stift, den er ihr hinhielt. Sie drehte sich und hielt das Papier an die Wand, bevor sie ohne Umschweife unterschrieb auf beiden Blättern. Sesshomaru nahm es ihr ab und setzte auch seine Unterschrift drunter, bevor er ihr eins reichte. „Heben Sie es auf. Ich melde mich dann.“ Kagome nickte, knickte das Pergament und schob es in ihre Tasche. „Danke noch mal…“ „Denken Sie an unseren Deal.“ „Ja.“, sagte sie leise, bevor er aufstand und sie dort sitzen ließ. Er verstand nicht, wieso sie sich bedankte, aber der Preis war auch angemessen. Vielleicht interpretierte sie nicht so viel hinein, da sie nicht um die Hintergründe wusste oder aber der Alkohol ließ alles nicht so schlimm erscheinen. Was es auch war. Spätestens Montag würde er es sehen. Kapitel 7: Ernüchternder Morgen ------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Kagome im Wartezimmer auf einen Stuhl unter einer weißen dünnen Decke. Sie rieb sich schlaftrunken die Augen und stöhnte leise. Ihr Kopf tat weh. Was war denn gewesen? Nachdenklich öffnete sie die Augen einen Spalt und brauchte etwas, bis sie verstand, wo sie war. Hm? Was war gestern nur passiert? „Kagome?“, fragte Souta auf einmal vor ihr. Sie zwinkerte und sah zu ihm auf. „Was ist passiert?“ „Weißt du das nicht mehr?“ Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. „Mama ist eine Treppe runtergestürzt und musste operiert werden. Da ihre Versicherung nicht zahlte…“ „Hm?“ „Naja, dein Chef hat die Operation bezahlt.“, sagte er dann und Kagomes Augen wurden groß. Wie Sesshomaru hatte bezahlt? Das konnte doch nicht sein oder? Ihr Kopf tat noch weh. Was war da gestern nur abgelaufen? „Wie geht es Mama?“ „Ganz gut, willst du mit reinkommen?“ Sie nickte und folgte ihm, während ihr Schädel immer noch hämmerte. Im Raum angekommen sah sie ihre Mutter, die sie schon fröhlich anlächelte. „Kagome-chan.“, sagte sie. Schnell war Kagome bei ihr und umarmte sie. „Wie geht es dir, Mama?“ „Gut.“, meinte sie und zog die Decke etwas hoch. „Sie mussten es leider Schienen… Aber es wird wieder, dank deines Chefs.“ Sie lächelte zaghaft. „Ich bin froh, dass es dir gut geht.“ „Wie kam es dazu, dass er bezahlt hat?“ Kagome öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ja genau, wieso? „Ich bin mir nicht mehr sicher, ich meine es geht darum, dass ich an seiner Firma einen Job annehmen werde als seine Assistentin.“ „Verstehe…“, seufzte ihre Mutter. „Es tut mir leid, dass ich dir so viel Scherereien gemacht habe.“ Die junge Frau schüttelte nur den Kopf und sah ihre Kleidung noch einmal an. „Nicht schlimm, solange es dir besser geht.“ Sie nickte noch, während Kagome sich zu ihr setzte und noch einige Zeit bei ihr verbrachte, bevor sie nach Hause fuhr. Sie hatte ihrer Mutter gesagt, dass sie noch einige Hausaufgaben hatte. Souta wollte bei ihr bleiben, was wirklich beruhigend war.   Während des Heimweges überlegte sie noch, was sie ihm versprochen haben könnte, doch ihr fiel es einfach nicht ein, bis sie daheim ihre Schlüssel aus der Tasche fischte und einen gefalteten Zettel fand. Neugierig zog sie ihn heraus, schlug ihn auf und las das Schriftstück durch, nur um am Ende die Augen aufzureißen. Das… das konnte nicht sein oder? Sie las etwas von ihrer Jungfräulichkeit, seinen Bedingungen und den Gegenwert der OP. Aber das schlimmste war ihre und seine Unterschrift. Was hatte sie da getan? Schnell faltete sie das Papier zusammen und öffnete die Tür, nur um damit in ihr Zimmer zu rennen, sich auf ihr Bett zu werfen und es noch einmal hochrot zu lesen. Verdammt. Das war unmissverständlich verfasst worden. Das konnte nicht wahr sein oder? Hatte sie wirklich mit Sesshomaru ausgemacht, dass sie Sex haben würden? Wie viel hatte sie denn bitte getrunken, dass sie dazu ja sagte? Sesshomaru… was hatte er überhaupt davon, mit ihr Sex zu haben? Stand er auf Jungfrauen? Es konnte ja nicht sein, dass ihm Sex so viel Geld wert war. Unsicher warf sie sich in die Kissen und hätte am liebsten geheult. Wie sollte sie damit auf der Arbeit umgehen? Könnte sie das überhaupt? Sie schluckte hart und wünschte es wäre ein Traum, doch sie glaubte kaum, dass Sesshomaru aus Spaß so einen Wisch verfasste. Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe. Da kam sie nicht mehr raus und er hatte schon bezahlt… Sie schob das Papier unter ihr Kissen. Würde er ihr einen Strick drehen? Ihr Kopf drehte sich, bevor sie sich auf den Rücken drehte und an die Decke starrte. Montag würde sie mit ihm darüber reden… Es war eine beschissene Situation, aber deswegen wollte sie weder den Praktikumsplatz noch das Studium verlieren. Grummelnd wälzte sie sich hin und her. Das nannte man Prostitution. Wieso nur, wieso? Alles andere hätte er verlangen können oder hatte sie es vorgeschlagen? Ihr Kopf rotierte, während sie überlegte, ob sie den Vorschlag gemacht haben könnte… nein… sie zog noch einmal den Zettel raus und sah ihn an. Er war vorgefertigt, nur Namen und Preis hatte er eingetragen. Sie ahnte die Bedeutung davon. Es war nicht das erste Mal. Nur weil sie Jungfrau war, hatte er den Deal gemacht. Scheiße, was war bei ihm kaputt. Was hatte sie nur geritten… Sie schloss die Augen und erinnerte sich leicht an den gestrigen Abend. Stimmt, sie hatte ihm Sake eingegossen, dann hatte er sie gefahren und dann… hatte er das Angebot gemacht und… war ihr so nah gewesen… Alkohol war gefährlich… Nur… sie musste jetzt mit ihm schlafen. Ihr Atem ging flach. Sex mit dem Chef. Sex mit Sesshomaru. Sie wurde rot und erinnerte sich, wie er ihr schon öfters in der letzten Woche nahegekommen war. Es kam ihr vor, als hätte er es von lang her geplant, doch er würde nicht seiner Mutter ein Leid zufügen… Bestimmt hatte er sie auch deswegen gefahren, in der Hoffnung eine Chance zu bekommen. „Mist, Mist, Mist!“, fluchte sie und presste ihre Hand auf die Brust, während ihr Kopf zu dem Foto auf ihrem Schreibtisch ging. Inu Yasha und die anderen. Was hätten sie jetzt dazu gesagt? Sie verkaufte sich… Natürlich hatte ihre Mutter die OP gebraucht, aber dass sie mit dem Bruder des Mannes schlafen würde, den sie geliebt hatte, war Ironie des Schicksals. Es wäre bestimmt ein One-Night-Stand. Unbedingt musste sie mit ihm reden…   Kagome schloss die Augen und schlief eine Runde, bevor sie aufstand und ihre Bücher hervorholte, die sie von der Arbeit mitgenommen hatte. Schnell stürzte sie sich auf die Arbeit, nur damit sie nicht mehr daran denken musste. Doch sie konnte nicht verhindern, dass es immer wieder einen Moment gab, in dem sie an Sesshomaru dachte und sich vorstellte, was er mit ihr tun könnte. Zu seinen Bedingungen. Kagome wurde rot und presste ihr Gesicht auf das Buch. Ihr Kopf tat weh. Gewöhnte sie sich langsam wirklich an den Gedanken mit ihm im Bett zu liegen? Wobei… er könnte auch auf der Arbeit sie ungeniert in sein Büro zitieren und sie auf seinen Tisch nehmen. Ihr Gesicht wurde knallrot, während sie den Brief noch einmal las und dann noch mal. Er machte die Konditionen aus. Nicht sie. Dort stand nichts von Mitspracherecht. Ihr Herz drehte fast durch. Überall und auf jede erdenkliche Art und Weise könnte er sie entjungfern. Schnell presste sie ihre Beine zusammen, als sie eine wohlige Hitze verspürte. Das durfte nicht sein, dass es sie anturnte, egal wie ausweglos die Situation war, doch... sein Geruch war schon sehr angenehm und er sah gut aus und würde… bestimmt viel bieten können… Kagome schluckte und arbeitete weiter. Ja nicht dran denken, ermahnte sie sich immer wieder und arbeitete fleißig ihr Material durch. Ihr Notizbuch führte sie auch, bevor sie nach einigen Stunden runterging und sich am Kühlschrank bediente. Sie schnappte sich einen Eistee und ein paar Onigiri, die ihre Mutter einen Tag früher gemacht hatte. Sachte öffnete sie die Frischhaltefolie und schob sich einen Onigiri schon in den Mund, als plötzlich die Tür klingelte. Erschrocken fuhr sie zusammen und warf fast den Teller runter, als sie schon zur Tür rannte, aber im letzten Moment davor stehen blieb. Was war, wenn Sesshomaru da war und es jetzt machen wollte? Zitternd verharrte sie. Sie hatte darüber nachgedacht, aber bereit war sie nicht… noch nicht… „Frau Higurashi, sind Sie da?“, fragte eine männliche Stimme. Beruhigt atmete sie tief durch. Es war nicht Sesshomaru. Sie schob die Tür auf und starrte auf einen rothaarigen Mann mit grünen Augen, welcher eine Tüte hochhielt. „Ich wollte nachsehen, wie es Ihnen geht.“ „Oh, hallo Herr Takemura.“, sagte Kagome und bat den rothaarigen Mann rein. Er fand ohne Umschweife den Weg in die Küche und stellte ein Paket ab. Kagome stierte neugierig darauf und war irgendwie froh, dass ein verheirateter Mann sie besuchte. „Ich, nein meine Frau hat Ihnen etwas zubereitet. Wie geht es Ihrer Mutter?“ „Ganz gut. Die OP ist gut verlaufen.“, sprach Kagome leise und sah zu, wie er ein ganzes Bento hervorzog und es öffnete. Es gab lauter Fingerfood. Stimmt ja, sie war die Chefin in der Kantine. „Das ist übrigens sehr nett von Ihrer Frau.“ „Eine OP?“, fragte er und schloss kurz die Augen, bevor er sie eingehend ansah. „Das hat sie gerne gemacht. Ich hoffe unser Chef hat Ihnen kein fragwürdiges Angebot gemacht.“ „W…was?“, fragte die schwarzhaarige Frau verwirrt und schob ihren Rock noch tiefer. Wussten sie von seinen Machenschaften? „Wie kommen Sie darauf?“ „Ach nur so.“, lachte Herr Takemura und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich muss Sie damit verwirrt haben.“ „Ein wenig.“, meinte Kagome leise. Sie wollte nicht zugeben, dass es dieses Angebot gab. Wer wusste, ob Sesshomaru sein Geld zurücknahm, wenn sie plauderte. „Es tut mir wirklich leid. Gestern ist definitiv zu viel Alkohol geflossen.“, sprach er und stellte noch ein Getränk auf den Tisch. „Das hier hilft gut gegen den Kater.“ Neugierig betrachtete sie das Getränk, welches mit Kräutern angereichert war, bevor sie ihn ansah. „Vielen Dank.“ „Nichts zu danken. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns etwas länger erhalten bleiben. Sollten Sie also Hilfe brauchen, scheuen Sie sich nicht, uns um Rat zu fragen.“ Kagome nickte, während Herr Takemura sie liebevoll mit einem Lächeln bedachte, was sie leicht verwirrte, bis er freundlich meinte: „Sie sind nicht allein, vergessen Sie das nicht.“ „Nein, werde ich nicht.“, dankte sie und schnappte sich etwas aus dem Bento und verköstigte es. „Köstlich.“ „Ich will dann auch nicht weiter stören. Kommen Sie Montag zur Arbeit?“ „Ja, werde ich.“, lächelte sie und sah ihn nicken. Er war ein wirklich freundlicher Mann und sie beneidete seine Frau ein wenig dafür. „Herr Suzuki hat mir ja Angeboten, dass ich die Besprechungen mitschreiben darf.“ Herr Takemura riss seine grünen Augen auf und starrte sie ungläubig an, bevor er ein breites Grinsen aufsetzte. „Ach das hat er? Da wird sich Frau Sawano freuen, dass sie wieder mehr Freiraum hat.“ „Macht Sie das normal?“ „Ja.“, meinte er kurz angebunden und grinste. „Es freut mich, dass Sie sich so gut bei uns einleben. Jetzt muss ich aber. Wir sehen uns dann Montag, auf Wiedersehen!“ „Wiedersehen!“, erwiderte Kagome und sah ihm noch nach, wie er selbst ging, bevor sie erschöpft sich auf den Boden setzte. Schlimmer konnte es echt nicht werden oder?   „Hey, Takemura“, erklang eine Stimme am Ende der Treppe zur Straße hin. Der rothaarige Mann blickte sich um und erkannte den schwarzhaarigen Hosone, welcher geschwind auf ihn zu kam. „was hast du erfahren?“ „Ihre Mutter wurde operiert.“ „Sesshomaru hat doch nicht…“ „Nein. Nach ihrer Aussage nicht. Sie schien etwas irritiert.“ Hosone atmete tief durch. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Und ist sie es? Ich meine die eine welche?“ Der rothaarige lächelte. „Sie ist es. Es ist schön zu sehen, dass es ihr gut geht.“ „Kann ich verstehen.“, meinte er seufzend und sah die Treppen hoch. „Wirst du es ihr sagen?“ „… Ich weiß noch nicht. Warten wir erstmal ab, wie es sich entwickelt. Aber, dass er ihr Stipendium bezahlt.“, fing er an und wanderte mit Hosone die Straße entlang. „find ich sehr merkwürdig. Ich habe wirklich gedacht, dass er…“ „sie ausnutzen will?“, fragte der schwarzhaarige und schloss die Augen. „Könnten wir denn überhaupt etwas dagegen unternehmen? Es ist ihre Entscheidung…“ „Ich finde es trotzdem nicht in Ordnung, sollte er …“ „Ich versteh dich schon, sie ist wirklich süß, vielleicht sollte ich…“ „Alter. Nicht witzig.“, grunzte Herr Takemura. „Wenn du sie auch nur anfasst, bring ich dich um.“ „Hey! Sag das unserem Chef.“ „Wenn das so leicht wäre… Doch… was machen wir, wenn er auf sie aufmerksam wird? Ich meine…“ „Dann musst du Sesshomaru anbetteln, dass er sie beschützt und nicht wie jede andere Frau in die nächste Ecke wirft. Ich sorge mich, wenn eher um Haruka. Sie war wirklich sauer.“ „Wir müssen wohl wirklich abwarten.“, meinte noch der rothaarige, bevor er den Kopf hängen ließ. „Sie wird mich hassen…“ „Ach, bestimmt nicht.“, grinste der schwarzhaarige ihn an. „Sei weiter für sie da und beschütz sie. Du hast sie ja gehört, er hat ihr kein Angebot unterbreitet.“ „Noch nicht.“, seufzte er noch, bevor sie sich an einer Kreuzung trennten. Hoffentlich würde sie nicht auf seine Spielchen reinfallen… Kapitel 8: Die Bedingungen -------------------------- Das restliche Wochenende verlief ein wenig schleppend, während Kagome über den Büchern hing und zwischenzeitlich ins Krankenhaus fuhr und prüfte, wie es ihrer Mutter ging. Bald dürfte sie aus dem Krankenhaus, was beruhigend war. Nur wie sollte sie Montag auf der Arbeit sein? Wie würde er mit ihr umgehen? Würde er sie vielleicht zwischendurch in sein Büro zitieren und über sie herfallen?   Kagome zerbrach sich noch sehr den Kopf, bis sie Montag leicht gerädert mit der U-Bahn zur Arbeit fuhr und mit ihrem neuen, fast schon alten Outfit sich in ihr Büro begab. Sie vermied es ihren Kollegen zu begegnen, da sie daran denken musste, dass Herr Takemura sich sichtlich sorgen gemacht hatte, dass sie auf seine Masche reinfiel. Wie Recht er nur mit seiner Annahme hatte. Leise seufzend warf sie sich in ihren Sessel und startete den PC, während sie die Bücher aus ihren Taschen zog und sie zusammen mit ihrem Notizbuche auf ihren Tisch ablegte. Kagome hatte ihr Haar heute hochgebunden und nur vereinzelt fiel eine Strähne heraus, da sie etwas ungeschickt gewesen war. Ihr Atem ging etwas flach, während sie über Sesshomaru nachdachte. „Herr Suzuki…“, brummte sie, als sie auf einmal kühle Finger in ihren Nacken fühlte, die ein Haar umfingen, leicht daran zogen und es in ihren Zopf fest machte. „Frau Higurashi.“ Kühl kam die Antwort von dem Mann hinter ihr. Alles zog sich zusammen, während sie ihren Kopf ein wenig in den Nacken legte und zu dem Mann aufsah, dem sie Sex versprochen hat. Ihr Herz fing an zu rasen, während er sie nüchtern betrachtete. Er wusste was in ihren Kopf umging. Sie fragte sich wann. Kurzerhand beugte er sich über sie, dicht über ihr Gesicht und blickte ihr in die Augen. „Uhm…“ „Haben Sie alles gelesen?“ „J…j…jah!“, sagte Kagome schnell und wurde knallrot. Ihm gefiel die Wirkung, die er auf sie ausübte. Natürlich. Sie war Jungfrau und würde sich nie freiwillig ihm hingeben, doch in dem er diese Gedanken in ihren Kopf angestoßen hatte, schien er in ihrem Kopf für Verwirrung zu sorgen. Anscheinend freundete sie sich mit dem Gedanken an. Wunderbar. „Gut. Wir haben gleich den ersten Termin.“ Er löste sich und ließ die verwirrte Kagome zurück, während er zu seinem Büro ging. „In 10 Minuten im Besprechungszimmer.“ Danach ging er durch die Tür und schloss sie mit einem Ruck. Kagome versank im Stuhl und schloss die Augen. Wie sollte sie diesen Tag nur überleben? Er machte es doch bestimmt mit Absicht und spannte sie auf die Folter. Aber er wollte bestimmt nicht im Besprechungszimmer oder? Nachdenklich sah sie zur Kamera. Wie er es wohl mit ihr machen würde? Hatte er Vorlieben? Sie hatte betrunken einfach zugesagt, doch wer wusste, welche kranken Spiele er im Kopf hatte. Kagome hob kurz die Hand an ihr Haar und seufzte. Das würde kein Zuckerschlecken werden.   Nach 10 Minuten machte sie sich dann auf den Weg und stellte beruhigt fest, dass es wirklich ein Meeting war. Einige vom Trinkgelage waren anwesend und sie schrieb eifrig alles Wichtige mit, auch wenn es ihr sichtlich schwerfiel, da Sesshomaru neben ihr saß. Doch irgendwie meisterte sie es und klappte erleichtert ihre Notizen zu, während Sesshomaru sich mit mir zusammen erhob. Die anderen verneigten sich und verließen den Raum. Auch sie wollte, doch eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie zu Sesshomaru aufsehen, welcher sie mit einem leichten Druck in den Stuhl zurückschob. Keuchend sah sie auf und musste schockiert sehen, wie die Türen sich schlossen. Was sie nicht wusste war, dass seine Fernbedienung für sämtliche Türen funktionierte. „Frau Higurashi.“ Ihr Körper spannte sich an und ihr Kopf drehte sich. „H…H…Herr Suzuki…“ „Alles in Ordnung?“, fragte er plötzlich und beugte sich zu ihr herab. Seine Hand lag auf dem Notizbuch, während sein Körper direkt über ihr war und seine Haare leicht über seine Schulter nach vorne fielen. Wie konnte er sie das nur fragen? Sie hatten doch ein Abkommen. „Ich…“ „Reden Sie.“, meinte er zwischen zusammengepressten Lippen. Er wusste, was es war, doch er wollte es aus ihren Mund hören. „Ich fragte mich…, wann sie… mit… mir…schlafen wollen.“, stotterte Kagome schüchtern und schluckte. Sesshomaru seufzte und setzte sich auf den Stuhl neben sie. Er drehte sich zu ihr und drehte auch ihren Stuhl zu sich um. Sein Knie drängte sich zwischen ihre Oberschenkel, sodass sie leicht breitbeinig saß. Knallrot blickte sie zu ihm auf und war froh, dass der Rock locker saß und er wahrscheinlich nichts sehen würde, doch die Hitze, die sein Knie verursachte, verwirrte sie. Was waren das nur für Gefühle? „Ich vermeide es Arbeit und Privates zu vermischen.“, sagte er ernst und ihr fiel ein Stein vom Herzen. Das klang wunderbar. „Darum lassen Sie sich nicht weiter ablenken.“ Kagome nickte und schluckte. „Aber… wann… und warum?“ Sesshomaru sog ihren Duft ein, der ihm aromatisch entgegenschlug. „Sie wollen es schnell hinter sich bringen?“ „Ich… schon… ich …“ Er schloss die Augen. „Nimmst du die Pille?“ Überrascht, dass er so persönlich sprach, brauchte sie kurz, bis sie sanft nickte. „Rasierst du dich?“ Sie schluckte. „Wie?“ Er seufzte und blickte zu tieferen Regionen. Schnell schüttelte sie den Kopf. „Hn. Hier.“, sagte er und reichte ihr eine Visitenkarte, die sie schüchtern annahm. „Ich werde ein Termin machen und ihn dir zukommen lassen.“ „Sesshomaru…“, fing Kagome leise an. „… wieso willst du mit mir schlafen?“ „Sei froh, dass es nur das ist.“, hauchte er und beugte sich vor. Sie erschauderte, als sie seine Zunge an ihrem Hals spürte, wie sie langsam über ihr Schlüsselbein, hoch zu ihrem Ohre glitt und neckisch ins Ohrläppchen biss. Alles zog sich zusammen. Schnell presste sie ihre Beine zusammen, schockiert darüber, dass sein Bein noch dazwischen war. Wimmernd wollte sie ihm entkommen. „Nicht…“ Er ließ ab und sah sie an. „Morgen Abend wirst du länger arbeiten. Danach fahren wir zu mir.“, brummte er und beugte sich noch einmal vor, nur um über die feuchte Spur zu pusten. Ein weiterer Schauer überkam sie, bevor er sein Bein zurückzog und aufstand. „Sie sollten Ihre Pause machen. In einer Stunde findet die nächste Besprechung statt.“ Danach ließ er sie sitzen. Das musste er auch. Was hatte er gerade gemacht? Zu dem Thema er hielt Arbeit und Privates auseinander. Er durfte es nicht übertreiben. Natürlich genoss er das Spielchen, doch es ging hier nicht nur um ihn, sondern auch um seine Firma. Er könnte sich dafür ohrfeigen. Es würde nicht guttun, wenn sie ihre Arbeit schlecht verrichtet. Leicht genervt ging er in sein Büro und schloss es. Das würde noch heiter werden.   Kagome indes brauchte kurz, bis sie sich beruhigt hatte und auch aufstand. Ihr Gesicht war gerötet, während sie an seine kleine Einlage dachte. Nicht nur, hatte er ihr jetzt einen Termin genannt, nein, er hatte ihr einen Vorgeschmack gegeben. Sie wusste nicht, damit umzugehen. Wie sollte sie nur den Tag neben ihm überleben? „Frau Higurashi?“ Kagome blickte auf und erkannte den schwarzhaarigen Mann. Seine Haare waren leicht strubbelig, während er in das Besprechungszimmer kam. „Herr Hosone.“, lächelte Kagome liebreizend und betete, dass er nicht merkte, wie durcheinander sie war. „Möchten Sie mit mir essen?“ „Gerne…“, flüsterte sie, bevor sie aufstand und ihm in einen Gruppenraum folgte. Er deutete auf einen kleinen Tisch, auf dem Essen verteilt stand. „Oh, haben Sie?“ „Nein. Aus der Kantine.“, meinte er lächelnd und schob den Stuhl zurecht, auf den sie sich setzte. Er war wirklich lieb. Wenn er wüsste… „Geht es Ihnen gut? Sie sind etwas blass.“ „Ach, es ist nur sehr aufregend, ich habe ein wenig Angst, dass ich etwas wichtiges überhöre.“, log sie rasch, während er nickend vor ihr Platz nahm und schon aß. Kagome tat es ihm nach, wusste aber nicht, worüber sie sprechen könnte. „Glauben Sie an sich. Sie machen das wirklich gut.“ „Hm?“ Sie blickte auf und zwinkerte kurz, während er verschmitzt lächelte. „Bisher ist keine Praktikantin soweit gekommen. Oder hat er mit Ihnen geschimpft?“ „N…nein.“, meinte sie schnell und er lächelte. Am liebsten hätte sie ihn um Rat gefragt, aber das könnte fatal sein. Sie war sich gar nicht sicher, ob es rechtens war, dass sie mit ihrem Chef Sex haben würde und das auch noch bezahlten. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe, bevor sie noch ein Stück Onigiri in den Mund schob. Sie würde einfach tapfer durchhalten und dann wäre alles beim Alten. Hoffentlich hielt sich Sesshomaru an seiner Entscheidung. Doch schon jetzt schien er viel zu oft ihr zu nahe zu kommen. Wieso nur?  Verdammt. Wieso kam er nur damit, dass es nur das ist? Sie schluckte. Heute müsste sie sich für ihn hübsch machen lassen und morgen Abend schon… Ihr Herz raste. „Frau Higurashi?“ „Was?“, fragte Kagome und zwinkerte, bevor sie kurz seufzte. „Entschuldigen sie, ich hatte gerade nur nachgedacht…“ „Alles in Ordnung. Wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie einfach Bescheid.“ Kagome nickte noch und aß auf, bevor sie in ihr Büro ging und die Notizen sortierte, sie fein säuberlich abtippte und ihm per Email als PDF Datei schickte. Sie musste sich ablenken und das war wohl das Beste. Als Antwort bekam sie jedoch keinen Dank, sondern einen Termin für den Nachmittag per E-Mail zugesendet. Sie schluckte. Er musste sie immer wieder drauf stoßen oder? Verdammter Mistkerl. Am liebsten hätte sie ihm dafür eine geknallt oder ihm ein Hundekommando entgegen gebrüllt. Doch stattdessen dachte sie an seine Zunge, die über ihren Hals geglitten war und… uhm… Sie presste ihre Beine zusammen. Er brachte sie so durcheinander. Schnell schüttelte sie ihren Kopf, stand auf, klopfte an seiner Tür und öffnete sie, nur um direkt vor ihm zu stehen. „Uhm…“ Er ging auf sie zu und sie wich zurück. Sie wollte nicht so dicht bei ihm sein. „Ihre Mitschrift.“ „J…ja… haben Sie sie bekommen Herr Suzuki?“, fragte sie und versuchte ihre Brust durchzustrecken, damit sie nicht ganz so zusammengesackt aussah. „Denken Sie daran eine Kopie im Besprechungsordner abzuheften.“, meinte er kurz angebunden. Verwirrt hob sie eine Augenbraue. Besprechungsordner? „Im Besprechungsraum gibt es einen Ordner. Bei Fortführung einer vorherigen Besprechung, ist es ratsam einen Blick auf die vorherige zu werfen.“ „Oh.“, meinte sie nur und nickte schnell. „Mach ich… Ahm…. War es so in Ordnung?“ Er nickte kurz und sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, bevor er die Augen schloss und sie wieder alleine ließ. Warum musste ihr Herz in seiner Nähe bloß so schnell schlagen? Wie hatte sie sich nur an ihn verkaufen können. Natürlich hatte sie das Geld gebraucht, doch dieser Preis… Sie musste das irgendwie überstehen, ohne den Verstand zu verlieren. Kapitel 9: Bald, ganz bald -------------------------- Der restliche Tag verlief schleppend, während sie noch an einigen Besprechungen teilnahmen und Kagome fleißig mitschrieb, doch seine Nähe machte sie fertig, wie auch der Gedanke daran, später sich für ihn herrichten zu lassen. Morgen wäre es soweit… sie hätte mit dem Mann Sex, mit dem sie vor einigen Jahren noch verfeindet gewesen war. Sie schlief mit dem Mann, der ihr zukünftiger Chef sein würde. Ihr Herz raste die ganze Zeit, was wiederum Sesshomaru fast verrückt machte. Er hatte es übertrieben. Warum reizte er die Situation so aus? Er war sich wirklich nicht sicher, doch wenn es so weiter ging, könnten die anderen bemerken, was er vorhatte und obwohl sie ihm treu dienten, würden einige ihre Münder aufreißen. Natürlich wüssten sie es danach, doch dann wäre es zu spät. Nur noch ein Tag. Ein verdammter Tag und sie wäre sein und er hätte das Druckmittel, dass er bräuchte, um seinen dummen Bruder herauszulocken. Nur ein verdammter Tag. Er würde sich zurückhalten müssen, dürfte ihr sich heute nicht mehr nähern, sonst könnten ihre Sicherungen durchbrennen. Schon vorher hatte er die Unruhe in ihr bemerkt. Er atmete tief durch. Auch wenn sie der Schlüssel war, dürfte es ihn nicht euphorisch werden lassen. Sesshomaru war nicht ein Mann, der sich von seinen Gefühlen treiben ließ. Er kontrollierte sie. Deswegen setzte er für die nächsten Besprechungen durch, dass sie an verschiedenen Orten saß. Morgen, schon morgen. Später am Nachmittag war Kagome froh, als sie den ganzen Papierkram erledigt hatte und vorm Gebäude stand. Sie atmete tief durch und streckte sich gen Himmel. Es tat gut, von der Sonne aufgewärmt zu werden. Sesshomaru hatte sie zum Glück den ganzen restlichen Tag in Ruhe gelassen. Sie hatte sogar freie Platzwahl bekommen, wofür sie dankbar gewesen war. Dieser Gedanke an sein Bein zwischen ihren und seine Zunge an ihrem Hals… Kagome klatschte sich mit den Handflächen ein paar Mal ins Gesicht, bevor sie ihr Handy rausholte und eine Navi App ihr den Weg wies zu ihrem Termin. Sie würde das überstehen, wie auch den morgigen Tag und dann…. Was war dann? Das musste sie ihn auch noch fragen. Verdammt… Sie musste unbedingt schnell an Macht gewinnen, damit sie nie wieder in eine solche Lage kam und es war egal, wie Sesshomaru aussah und was er in ihr regte. Es war immer noch bezahlter Sex und sie wusste nicht, ob es seine normale Masche war. Was war das für eine kranke Beziehung zum Sex? Sie regte sich noch ein wenig auf, bevor sie vor einer Glastür zu stehen kam. Mosells Schönheitssaloon… Hmpf… Genervt trat sie ein und steuerte direkt auf Information zu, während sie den hübsch gekachelten Raum betrachtete. Hier wurde viel Geld reingesteckt. Ob Sesshomaru alle seine Eroberungen herschickte? „Fräulein Higurashi?“ Überrascht sah Kagome zu einer rothaarigen Frau, die sie freundlich anlächelte. „Äh… ja, woher…“ „Eingebung.“, meinte sie lächelnd und zwinkerte ihr zu. „Wollen sie mit nach Hinten kommen?“, fragte sie weiter, bevor sie kurz zur Tür ging und ein Schild umdrehte. Warte… hatte er eine private Session bei ihr bestellt… aber? „Warum schließen Sie ab?“ „Er hat genug bezahlt.“ Kagome keuchte und wurde rot, als die Frau ihren Arm ergriff. Sie war zwei Köpfe größer wie sie und zog sie hinter sich her in einen hübsch dekorierten Raum mit vielen Pflanzen und köstlichen Gerüchen. „Uhmmm…“ „Alles in Ordnung?“ „N…n…nein…“, meinte Kagome nur. „Das wird schon. Ziehen Sie sich bitte aus. Komplett. Sie können sich eins der Handtücher nehmen.“ Kagomes Schultern sackten herab, bevor sie sich mit einem Handtuch hinter einer Trennwand verzog und sich umkleidete. Sesshomaru hatte sie auf den Präsentierteller gestellt und wie die Frau reagierte, war sie nicht die erste. „Wissen Sie von…“ „Natürlich.“, meinte sie, während Kagome herauskam und das Handtuch eng um die Brust wickelte. Diese Frau trug weiße Kleidung und stellte einen kleinen runden Topf auf eine Ablage. „Was gibt er Ihnen dafür?“ „Was?... oh… er hat die OP meiner Mutter bezahlt… sie hatte sich das Bein gebrochen und keine Versicherung.“ Die Frau sah sie schockiert an. Was hatte sie denn. Die Frau seufzte und bedeutete ihr, sich auf die Liege zu setzten. „Das ist mal ein interessanter Grund. Normal höre ich nur fröhliche Anlässe, wie eine hohe Position, ein Auto oder andere Dummheiten, für die sie gerne mit einem so schönen Mann schliefen.“ „Ist Sesshomaru schon lange so?“ „hm?“, fragte sie und drückte Kagome runter, bevor sie ihren Körper betrachtete, was sie erröten ließ. „Schon sehr lange. Kennen Sie ihn, wo sie seinen Vornamen aussprechen?“ „Kann man so sagen… damals war er nicht so…“ Sie lächelte liebevoll, bevor sie Kagomes Tuch hochschob. Sie wurde immer röter. „W…w…“ „Er mag keine Haare.“, hauchte sie. „Nun, er hat sich wohl sehr geändert. Aber das er eine OP bezahlt für Sex… Es klingt fast so, als wolle er es unbedingt. Normal kommen die Frauen auf ihn zu und er bezahlt für ihre Verschwiegenheit.“ Kagome riss überrascht die Augen auf und verstand die Welt nicht. Bei ihr war es genau andersherum gewesen. „Sesshomaru kam auf mich zu, als ich betrunken war…“ Die Frau grinste und auf einmal schrie Kagome wie am Spieß. „Tut mir leid. Nun. Was soll ich sagen, außer, dass sie es genießen sollten. Er schläft angeblich nur mit Jungfrauen.“ „Wieso das denn?“ „Das sollten Sie ihn fragen. Sie sind wirklich sehr anders…“ Kagome lächelte leicht, bevor sie noch einmal schrie und die Hand der Frau spürte, die ihre Haut beruhigte, wie auch weitere dutzende Male. Sie würde sich bei Sesshomaru dafür rächen. Irgendwie. Doch was sollte sie davon halten? Er schlief nur mit Jungfrauen? Also bitte. Wie war er drauf und warum unbedingt sie? Ob es daran lag, dass Inu Yasha und sie nie Sex gehabt hatten und es ihm den extra Kick gab? Sie seufzte leise. Was dachte sie noch darüber nach. Es sagte es doch. Er entjungferte einfach gerne und sie war das Sahnehäubchen. Er wusste, wer sie war, dass war ihr jetzt klar, denn sonst hätte er nicht diesen Aufriss gemacht. Wie weit war das wohl geplant gewesen? Aber er konnte auch nicht sicher sein, dass sie 6 Jahre ohne Sex wäre… Verdammt… „Ahh!“, fluchte sie auf einmal und spürte die Tränen in den Augen. „Fertig.“, kicherte die Frau. „Das nächste Mal tut nicht so weh.“ Nächste Mal? Die Frau hatte wohl einige Schrauben locker? Wieso sollte sie das noch mal tun? Uhm… Daheim wusch sich Kagome noch, bevor sie jaulend ins Bett fiel. Sie war irgendwie froh, dass ihre Mutter noch im Krankenhaus war und ihr Bruder sie täglich besuchte. Sie konnte ihre Mutter gerade nicht ansehen, während ihr Schritt noch ein wenig brannte. Zumindest wusste sie jetzt, warum er nicht mit ihr heute hatte schlafen wollen. Sesshomaru, was hatte er nur mit ihr vor? ‚Ich wird nicht aus dir Schlau…‘, dachte sie genervt und schloss die Augen, bevor sie in einen tiefen Schlaf verfiel. Morgens erwachte sie sehr früh und nahm es sich nicht mit ihrem Handy über Sex mit der Suchmaschine zu suchen. Tipps für das erste Mal. So wie es sich las, klang das erste Mal nicht, wie das beste Mal. Es klang eher schmerzhaft. Sesshomaru… Sie schüttelte sich und zog sich ein Sommerkleidchen mit Spaghettiträgern an. Auf der Arbeit würde sie sich umziehen und später in diesem Kleid mit zu ihm gehen. Wenn sie schon dieses Opfer brachte, dann wollte sie wenigstens gut dabei aussehen. Diesen Morgen ging sie dann aber auch früher zur Arbeit, nur um überrascht festzustellen, dass sie nicht wie gedacht, ganz alleine war. Leicht verwirrt ging sie den Gang entlang zu ihrem Büro. Sie würde ihre Sachen abstellen und danach sich umziehen. Kagome wollte gerade in ihr Büro gehen, als ihr Handgelenk gepackt wurde und jemand sie in ein anderes Büro zerrte. Erschrocken keuchte sie, wollte sich wehren, doch im nächsten Moment spürte sie schon die Wand im Rücken. Ihr Blick fixierte sofort den Angreifer und ließ sie erstarren. „Sess… Herr Suzuki…“ Sie war nicht sicher, ob er gerade privat oder geschäftlich gestrickt war, doch… „Frau Higurashi.“, meinte er und betrachtete sie. „Was tragen Sie da?“ „E…e…ein Sommerkleid.“ „Das sehe ich. Wieso?“ „Ich ziehe mich gleich um… es… ist… also…“ Er beugte sich herab und schnupperte an ihren Hals. Sie hatte ein wenig Parfüm aufgetragen in einer Drogerie bei den Spendern. Ihr Atem ging flach. „Sie könnten Männer in diesem aufreizenden Kleidchen verführen…“, sprach er leise weiter. Sie riss erschrocken die Augen auf, als sie eine Hand auf ihren Oberschenkel, unter ihren Kleid spürte. Die Hand glitt zwischen ihre Beine und drückte sie ein wenig auseinander. Sesshomaru brauchte kaum Kraft dafür. Er roch, wie bereit sie wurde. Es verwunderte ihn, dass sie sich aufgehübscht hatte, wo es eher ein erzwungenes Liebesspiel wäre. Diese Frau…, aber was erwartete er schon von jemanden, der einem Mann ein ganzes Jahr nachlief, der nur Interesse an einer Toten hatte. Seine Hand glitt hoch, verursachte tausende von Schauern, bis seine Hand auf ihrem Höschen zu liegen kam. „Ahh…“, stöhnte sie und presste sich gegen die Wand, um Halt zu finden. Er brummte vergnügt und drückte seine Finger gegen die leichten Hügel, die er unter dem dünnen Höschen spürte. Er fühlte die weiche, blanke Haut darunter und fand schnell die Versenkung. Kagome wurde beinahe verrückt von der Hitze, versuchte zu entkommen, doch sein Finger drückte immer fester gegen ihre Scham. „Fräulein Higurashi, sie werden ganz feucht.“ „mhmm… Bitte hören Sie auf…“, stöhnte sie und konnte nicht verhindern, dass sie Gefallen daran fand. Noch nie hatte sie sich so berührt, doch jetzt hasste sie sich dafür, denn vielleicht hätte sie besser darauf reagieren können, doch so war sie ihm einfach ausgeliefert. „Bitte…“ „Frau Higurashi, was möchten Sie?“, fragte er dicht an ihrem Ohr, während sein Finger ungeniert weiter über den feuchten Stoff glitt und sie ihren Kopf hin und her warf. Kagome verfluchte diesen Mann. „Wollten Sie nicht Arbeit und Vergnügen auseinanderhalten?“ Er hielt kurz inne. „Die offizielle Arbeitszeit beginnt um Acht.“ Seine Augen wurden dunkel, bevor er sich gegen sie drängte, seine Hand kurz höher rutschte und unter ihr Höschen tauchte, nur um das weiche rosige Fleisch zu berühren. Kagome stöhnte und windete sich, während er über ihre feuchten Venushügel rieb und ihren Körper zum Beben brachte. Sie stöhnte leise, wimmerte und roch so bereit für ihn. Wie sehr er sich den Abend herbeisehnte, in diesem weichen Fleisch zu versinken und ihr viele Lustrufe zu entlocken. Sesshomaru erkannte, dass sie ihn nicht ablehnen würde. Ihr Gesicht sprach Bände. Wie jede andere Jungfrau, wünschte auch sie sich die Erfüllung durch einen Mann. Sie spielte ihm in die Hand. Nach kurzen zog er seine Hand heraus, während Kagome hechelnd vor ihm stand und leckte genüsslich den Saft von ihnen. Sie kniff die Augen zu und wünschte sich, dass sie weit weg wäre. Das fiel eindeutig unter sexuelle Belästigung, doch war es das noch, wenn sie sich mehr wünschte? Was tat er nur mit ihr? „Ich… ich muss mich umziehen…“, flüsterte Kagome heiser. Sie wollte gerade verschwinden, da hob er ihr Kinn an und betrachtete ihr Gesicht. „Heute sind keine Besprechungen. Sie werden einige Papiere durcharbeiten und Sie für mich zusammenfassen. Ich komme später auf Sie zu.“, sprach er und Kagome bekam weiche Knie. Nachher … Sie sah tief in seine Augen, bevor er sich löste und sie endlich freigab. Sie nutzte den Moment um zu flüchten und sich umzuziehen. Vorsichtig sah sie sich in der Umkleide um, bevor sie leicht in ihren Schritt griff und rot anlief. Er hatte sie einfach angefasst… Am liebsten hätte sie geweint, dass er so unverschämt war, doch andererseits hatte es sich sehr gut angefühlt. Ob er damit aufhörte, sobald sie keine Jungfrau mehr war? Konnte sie noch hier arbeiten? Sie war sich nicht sicher und wusste, dass sie nur abwarten könnte. Kapitel 10: Vorbereitungen -------------------------- Kagome verbrachte den lieben langen Tag in ihrem Büro und arbeitete alle Papiere durch, die er ihr schickte. Sesshomaru vermied es jedoch, persönlich zu ihr zu gehen, denn er wusste, dass er an einer Grenze stand. Nur verstand er nicht den Grund dafür. Natürlich hatte er sie damals oft getroffen, weswegen sie die erste Frau wäre, die keine vollkommende Fremde war, aber da war nichts gewesen. Sie war 15 gewesen und auch wenn die Menschen es damals als heiratsfähiges Alter angesehen hatten, war für ihn dieses Mädchen keine Frau gewesen, doch jetzt… Hn. Grummelnd dachte er an den Moment, als er seine Finger über ihre Mulde gestrichen hatte. Wie konnte sie nur so feucht werden, wo er doch der Bruder des Mannes war, in den sie sich verguckt hatte? Doch als Ersatz sah sie ihn bestimmt nicht. War es vielleicht nur seine Anziehungskraft? Sesshomaru verzog die Lippen kurz, bevor er sich die ersten Zusammenfassungen ansah. Sie war gut und er würde sie als Praktikantin behalten, doch würde sie bleiben, wenn sie bemerkte, dass es danach nicht mehr gab? Nein, das wünschte sie sich wahrscheinlich, dass er sie danach zu frieden ließ und das würde er. Versprochen. Sie war das Druckmittel, dass er brauchte, damit Inu Yasha aus seinem Versteck kroch. Sein Plan war einfach nur genial und heiligte alle Mittel dazu. Er schloss die Augen und dann wusste er, warum er so auf sie ansprang. Sie hatte seinem Bruder gehört und er nahm sie ihm weg. Das musste es sein. Genau das. Und nur das. Es ging einfach nur um die alte Rivalität. Der Gedanke daran, wenn er das Video sehen würde, wo sie sich ihm stöhnend hingab. Schade, dass er es nicht sein Gesicht sehen würde, doch er wusste, dass Inu Yasha nicht ruhig bleiben könnte. Und dann würde er ihn töten. Doch diese… Kagome, würde sie trotzdem zu ihm stehen? Nein. Er hatte noch einige Trümpfe und es würde sie brennend interessieren, warum der Brunnen verschwunden war, warum sie nie wiederkehren konnte und warum… Er seufzte und verdrängte den Gedanken, der sich auftat von einer hübschen schwarzhaarigen Frau, aus deren Mund Blut quoll. Sie hatte bis zu Letzt gelächelt. Er würde seine Rache bekommen. Das würde er.   Am späten Nachmittag war es dann so weit. Er wartete, bis auch wirklich der letzte gegangen war. Diesmal hatte er vermieden, dass einer der anderen sie aufsuchte, mit dem Vermerk darauf, dass sie sehr viel Arbeit hatte. Kagome aß auch brav zu Mittag. Den ganzen Tag hatte er ihre Aufregung gespürt und konnte sich kaum noch zurückhalten.   „Ich bin fertig.“, hörte er sie leicht erschöpft hinter der Tür sagen. Seine Muskeln spannten sich an, während er aufstand und kurz noch die E-Mail checkte, in der ihre Zusammenfassung war. Er ging zu ihrer Tür, öffnete sie und betrachtete die junge Frau in der weißen Bluse und im schwarzen Rock. Vielleicht würde er ihr ein paar Kleider zusätzlich schenken. Sie konnte nicht immer das gleiche Outfit tragen. „Ziehen Sie sich um. Wir fahren.“ Kagome starrte ihn kurz an, bevor sie nickte, aufsprang und am Tisch hängen blieb. Sie fiel fast, doch er packte sie grob an der Schulter und starrte in ihr aufgeschrecktes Gesicht. „Sofort.“, meinte er noch und sah zu, wie sie sich löste und schnell den Raum verließ. Seine Nase rümpfte sich kurz, als ihm ihr vollmundiges Aroma entgegenschlug. Diese Frau sehnte sich schon danach. Dummes Ding. Er würde ihre Unschuld rauben.   Kagome war komplett durcheinander. Spätestens, als er den Raum betreten hatte, waren die Gedanken wieder hochgekommen. Sie war gestolpert, doch er fing sie und sein Körperkontakt intensivierte das Gefühl noch mehr. Es war kurz davor und dann, wie würde es dann weitergehen? Sie wusste es nicht. Oh Gott… In der Umkleide zog sie schnell ihr Kleidchen an und schob ihr Haar zurecht, bevor sie ihre Hand auf ihr schnell pochendes Herz presste. Zum Wohl ihrer Mutter, doch… immer mehr gefiel ihr dieser Gedanke. Diese Hitze, die seine Finger ausgelöst hatten. Sie hatte noch nie so etwas gefühlt und schämte sich dafür, dass sie mehr wollte. „Frau Higurashi?“ Kagome schreckte hoch und erstarrte, als sie ihn in der Tür stehend entdeckte. Sie schluckte, bevor sie ihre Tasche ergriff und zu ihm kam. „Ich bin bereit.“, sagte sie mit rausgestreckter Brust und eingezogenen Atem. Es amüsierte ihn ein wenig. Sie war so… unschuldig. „Gut. Folgen Sie mir.“, meinte er und Kagome tat, wie ihr geheißen. Sie fuhren herab auf die Parkebene, wo sie ihm zu einem roten Ferrari – einem von wahrscheinlich vielen Auto in seiner Sammlung – folgte. Diese Marke kannte sie.  Da war dieses Pferd, was eindeutig darauf hinwies. Kagome stieg ein und schnallte sich an, während er auf der Fahrerseite einstieg und sich auch festschnallte. Unsicher legte sie die Hände auf die Beine und verspannte sich zusehends. Sesshomaru wusste, sie war nicht wie die anderen Jungfrauen, die er normal mit sich nahm. Die anderen wollten etwas. Sie auch, doch … sie brauchte das Geld wirklich. Die anderen bekamen es als Schweigegeld. Er würde sehen. Zumindest würde sie es nicht vergessen. „Es wird nicht wehtun.“ Erschrocken sah sie ihn an. Ihr Herz hämmerte, bevor sie leise keuchte: „Ich weiß… aber ich bin … aufgeregt…“ „Ich missbrauche keine Frauen.“ Kagome sah auf und zwinkerte. Wollte er ihr verklickern, dass er sie nicht zwingen würde, wenn sie doch nicht wollte? Sie verzog die Lippen, denn sonst war Missbrauch ein breit gefächertes Wort, auch wenn es darum ging, dass sie gegen Geld Sex hatten. „Du bezahlst mich dafür.“ „Nein, ich bezahle dich für dein Schweigen.“ Kagome schüttelte sich kurz, bevor sie sich in den Sitz kuschelte. „Das ist deine Auslegung.“ Sesshomaru seufzte und sie sah zu ihm. Er war manchmal echt komisch. „Aber ich will es, wenn es darum geht und ich habe nicht vor, einen Rückzieher zu machen. Ich schulde ungern jemanden etwas.“ Genau das hatte er sich erhofft. Er trat das Gas durch. Sie wollte es wirklich. So würde es auch echt aussehen. Nicht, dass er sie nicht sonst auch genommen hätte, aber er wollte nicht, dass sein Bruder das Video benutzen könnte, um ihm Schwierigkeiten zu bereiten.   Sesshomaru fuhr den Wagen in eine Garage in ein Hochhaus, wo er eine Eigentumswohnung besaß. Es war nicht seine Hauptwohnung und schon gar nicht sein Rückzugsort. Sesshomaru hasste es, anderen seine vier Wände zu präsentieren. Darum hatte er diese Wohnungen. In diese brachte er zum Beispiel nur die Frauen, die er von ihrer Unschuld erlöste. So konnte er sichergehen, dass sie ihm nicht nachliefen, denn jede würde hier abprallen und ewig warten. Er würde nicht ohne Frau hierherkommen. Meistens gaben sie es schnell auf und beglückten sich an ihren Spielsachen, die er ihnen als Geschenk zukommen ließ, doch Kagome. Warum hatte er jetzt noch Gewissensbisse, wo sie sich ihm darbot? Oder ging es nur um die allgemeine Problematik? Würde Kagome still sein? Natürlich, sie wollte ihren Job behalten. Das würde schon gehen.   Kagome stieg aus dem Wagen und beobachtete Sesshomaru ein wenig. Wollte er jetzt den Rückzieher machen? Nein oder? Das wäre nicht sein Ding. Schnell klopfte sie ihr Kleid ab und zog es zurecht, bevor sie ihn unsicher anlächelte. „Gehen wir?“ Er kam schnell zu ihr, umgriff ihre Hüfte und starrte in ihre braunen Augen. „Was hier geschieht, bleibt hier, verstanden?“ Sie sah seine durchdringenden, goldenen Augen und nickte. Natürlich würde es hierbleiben. „Ich werde niemanden etwas sagen. Vergiss nicht, wie eine Praktikantin dasteht, wenn sie sich hochschläft. Dieses eine Mal und dann…“ „Ist alles wie vorher.“ Kagome nickte und er sah sie noch kurz an, bevor er abließ und sie in den Fahrstuhl stiegen.   Im Apartment sah sich Kagome sofort um, verwirrt über diese triste Wohnung. Sie hatte es sich komplett anders vorgestellt. So leer und leblos. Natürlich war er ein Monster, aggressiv und… arrogant, doch so ein Apartment? Nachdenklich schritt sie den Flur entlang, während er sie beobachtete. Er wollte sie besitzen und er wusste, sie würde Stillschweigen. Ihre Worte hatten gereicht. „Dusch dich.“ „Hm?“ Er deutete mit dem Kopf auf ein Zimmer. Sie blickte vorsichtig herein und entdeckte, dass es komplett weiß war. Es gab einen weißen, fluffigen Teppich und ein weißes Himmelbett mit weißen Laken. Fast steril wirkte dieser Raum. Unsicher trat sie ein und entdeckte auf den Laken ein weißes Negligé und ein weißes Höschen. Sie schluckte. „Zieh das danach an. Ich warte.“ Kagome nickte wieder, nahm die Kleidung und sah sich weiter um, bis sie die geöffneten Flügeltüren entdeckte und hindurchtrat. Ein riesiges Badezimmer erschloss sich ihr, mit einer Dusche, in der zwei Leute mindestens Platz hatten. Sie legte die Kleidung ab und entdeckte Handtuch und ein paar Seifen. Da verlor sich kurz der Zauber, als sie wusste, dass sie nicht die erste war, doch… Er hatte ihr geholfen und… irgendwie spürte sie eine Anziehungskraft, der sie nachgeben wollte. Es war etwas aus ihrer Vergangenheit. Vielleicht nutzte sie ihn ja im gewissen Maße aus.   In der Dusche genoss sie das warme Wasser und zögerte den Moment noch etwas raus, während sie sich mit den Seifen wusch. Es roch nach Lotus. Ob das sein Favorit war? Sie wusste es nicht, doch sie musste zugeben, dass auch sie diesen Geruch gerne hatte und zu Hause einige Seifen davon besaß. Was wusste sie über ihn überhaupt, außer dass er damals auf Rin geachtet hatte und mit ihnen gekämpft hatte, nachdem er nicht mehr Tessaiga wollte. Sesshomaru hatte sich sehr verändert zu damals. Was wohl geschehen war? Ob sie ihn irgendwann fragen könnte? Doch irgendwie glaubte sie, dass er diese Vergangenheit begraben hatte. Kagome seufzte, wusch den Schaum ab und trat aus der Dusche. Mit einem weißen Handtuch trocknete sie ihren Körper und zog das weiße, seidig glänzende Höschen an, wie auch das Negligé. Ein Blick in den Spiegel verriet ihre Aufregung. Ihr Gesicht war gerötet, während sich ihre Knospen aufgestellt hatten und sich dunkle Schatten unter ihnen abzeichneten. Schnell ergriff sie den Föhn und trocknete ihr Haar. Es flatterte und sie bemerkte nicht, wie Sesshomaru in der Tür stand und den Duft mit seiner Nase einfing. Seine Nasenflügel bebten, während er ihren Körper betrachtete. Sie merkte nicht einmal, dass sie schon feucht wurde. Langsam schlich er an sie heran und stahl den Föhn aus ihrer Hand, bevor er das Haar in ihren Nacken trocknete. Das Mädchen riss die Augen erschrocken auf. Er tat es auch nur, weil er nicht mehr warten wollte und konnte. Diese Frau würde ihm gehören. Sie war in seine Falle getappt und wäre der perfekte Köder.   Nach kurzem schaltete er den Föhn aus und betrachtete sie noch. Kagome schien ihn neugierig zu mustern. Natürlich. Auch er hatte sich geduscht, war jedoch schon längst fertig. Er trug eine weiße Seidenhose, die bis zu seinen Füßen reichte und für ihre Verhältnisse viel zu tief saß. Kagome staunte über seine Arme und seine Brust, aber auch seine Bauchmuskulatur. Dieser Mann hatte kein bisschen Fett zu viel. Ihr Herz schlug heftig, als sie bemerkte, wie tief die Hose saß. Würde er hart sein, würde man es sehen, oder? „Starr nicht so.“, hauchte er leise und sah sie an, bevor er zum Bett deutete. „Geh, leg dich hin und mach es dir bequem.“ Er befahl es ihr. Unsicher stierte sie zum Bett und schluckte, bevor sie Barfuß darauf zu watschelte und sich auf das Bett setzte. Ihr Herz raste immer schneller, während sie über die Laken krabbelte und sich an die Kissen gelehnt hineinplumpsen ließ. Sesshomaru stand immer noch in den Badezimmertüren und beobachtete sie lustvoll. Ihr Körper und ihr Haar stachen hervor, während sie unsicher hin und her glitt, um eine bequeme Stelle zu finden. Kagome. Er drückte einen kleinen Knopf im Bad und hörte ein kleines Geräusch, was ihm signalisierte, dass die Kameras alles aufnehmen würden. Jeden Jauchzer. Jeden Stöhner und jeden Moment ihres Körpers, der sich ihm hingeben würde. Kagome sah zu ihm und schluckte. Jetzt wäre es so weit. Sie lag hier auf seinem Bett, in den Dessous, die er für sie gewählt hatte. Nun konnte sie nicht mehr zurück und ihr Herz schlug zu ihrem Verderben immer schneller und heftiger, während sie eine wohlige Hitze in ihrem Inneren spürte. Sie war neugierig geworden, was er ihr zeigen könnte. Kam das von den Berührungen? Sie wusste es nicht, doch sie wusste, dass sie es nie vergessen würde. Kapitel 11: Verlust der Jungfräulichkeit ---------------------------------------- Sesshomaru näherte sich ihr wie ein Panther auf Jagd. Seine Muskeln, seine Statur. Einfach alles sprach sie in diesem Moment an. Kagome verstand sich kaum selbst. Half er vielleicht nach? Damals hatte sie nie diese Anziehungskraft gespürt. Oder redete sie sich diese Gefühle ein, um den Gedanken zu verdrängen, dass er sie für seine Jungfräulichkeit bezahlte? War das nicht bei Geishas so, die ihre Jungfräulichkeit anboten? Nachdenklich schloss sie die Augen, dachte kurz an die schwarzhaarige Frau, die behauptete, die einzige zu sein, mit der er mehr als einmal geschlafen hatte, auch die Frau im Schönheitssaloon… Sesshomaru… Das Bett senkte sich leicht, während sein massiger, aber immer noch schlanker Körper, sich über die Matratze bewegte. Er war ihr so nah. Ihre Augen öffneten sich leicht, während ihr Herz immer schneller hämmerte. Sie würde den Moment mit ihm teilen, den sie sich immer mit Inu Yasha gewünscht hatte, doch dieser… nein… Kagome, ermahnte sie sich im Inneren. Sie sah Sesshomaru an. Es war kein Akt der Liebe, sondern ein Akt der Lust. Etwas anderes sah sie nicht in dessen Augen. „Aufgeregt?“, fragte er leise, während er sich neben ihr niederließ in einer provokanten Seitwärtslage, sodass sie ihn besser sehen konnte. Kagome. Diese Frau schien fast schon in Panik zu verfallen. Er hatte viele Frauen dieser Art gehabt, doch meistens legte es sich schneller, sie hingegen brauchte wohl noch etwas. Vorsichtig ergriff er ihre Hände, was sie argwöhnisch verfolgte, zog sie über ihren Kopf und band ein Seidentuch geschickt darum, welches er an eine Öse band, die er extra hatte anfertigen lassen. „Was?“, fragte sie schockiert und schluckte, doch er blieb ruhig, entspannt und lauernd. Sie war feucht, das wusste er und sie würde ihn nicht ablehnen. „Ich will nicht, dass du dein Gesicht verdeckst.“ Kagome wurde rot und betrachtete den großgewachsenen Mann, dessen Haar offen auf seinen Schultern lag. Es war noch so schön wie damals, schien aber ein wenig dünner. Wahrscheinlich lag es an der Spülung, dass sein Haar seidig glänzen ließ. Ihr Körper wünschte, es berühren zu können, doch seine Fesslungskünste waren zu gut. Sie verzog die Lippen: „Du magst nicht berührt werden?“ „Hn.“, antwortete er nur und sie verstand. So war das also. Natürlich sie war nur ein dummer Mensch und musste vorher noch duschen, damit sie nicht nach Mensch stank. Sie seufzte leise, warum nahm er sich keine Dämonin?   Sesshomaru hatte seine eigenen Regeln. Keine Küsse, keine Berührungen der Frau. Er hielt sie auf Abstand. Niemals würde eine frau ihm wieder so nah sein. Niemals würde er den Fehler begehen und sowieso, nach dieser Nacht, würde auch ihre Seele sich schwarz verfärben. Befleckt von der Lust und dem Geld, was er ihr zahlte. Sie waren alle gleich. Unschuldig, naiv. Doch sie hatten alle einen dunklen Wunsch und Kagome brauchte das Geld für ihre Mutter. Es war nicht so egoistisch, wie die anderen Wünsche, die er als Gegenpreis erfüllte, doch auch sie würde sich darin verlieren, das wusste er. Keine Frau blieb gleich nach ihrem ersten Mal.   Er beugte sich über sie, senkte sein Gesicht über die in Seide verpackten Brüste und sog den Geruch von Lotus ein, bevor er schnell ihre Nippel unter der Seide hervorstechen sah. Ihr Atem war flach und sie achtete genau auf ihn. Die wenigen Zentimeter machte er wett und schloss seine Lippen um den in Seide verpackten Nippel. Er war hart. Geschickt liebkoste er ihn durch die Seide hindurch, was Kagomes Blick verschleiern ließ. Ein Blick genügte, um ihre Scham zu sehen. Sie war peinlich berührt. Niemals hatte er sie so berührt. Sein Halbbruder war ein Dummkopf gewesen, sie nicht als sein eigen zu markieren. Jetzt würde sie für ihn die Beine breit machen und er bekam es zu sehen. Sesshomarus Plan ging auf. Sanft biss er hinein und hörte ihr lautes Stöhnen, während sie sich hin und her drehte. Die Fesseln hielten sie, wie auch seine Hände, die sie grob an der Hüfte packten. Er genoss gerne seine Vorspeise. „Mhmm…“, stöhnte sie und schielte zu ihm herab, wie er an ihrer Brust spielte und seine Hände ungeniert über den seidigen Stoff ihrer Hüfte ging. Sie war diesem Mann ausgeliefert, der sich anscheinend Zeit lassen wollte. Wenn sie nur wüsste, warum er das alles tat. Sesshomaru… Sesshomaru löste seine Lippen von dem einen verpackten Nippel und glitt zum anderen, nur um diesen auch zu quälen und einen feuchten Stoff zurückzulassen. Ihr leises Wimmern spornte ihn an. Dieser Blick, wie sie die Augen zu kniff und ihm ihre Brust noch entgegenstreckte. Hätte er ihre Fesseln gelockert, hätte sie ihn an sich gezogen, das wusste er. Sie war so ein Mensch, der genauso wie alle anderen, denjenigen besitzen wollte, mit dem sie schlief. Langsam löste er sich und kniete sich zwischen ihre Beine. Ihr Herz bebte, während er innerlich grinste. Dummes Ding, dachte er sich nur und beugte sich über sie. Kagomes Herz schlug immer schneller. Sie wusste, bald wäre es so weit, doch er würde sie vorbereiten, aber erstmal… Eine Kralle erschien an seinem Zeigefinger. Ihre Augen riss das kleine Reh auf. Kagome wusste nicht, was sie davon halten sollte, beobachtete ihn und stöhnte auf, als er seinen Finger auf ihren Hals legte und ihn langsam mit der Kralle auf ihrer Haut hinuntergleiten ließ. Ihr Innerstes zog sich zusammen, als sie das kratzende Gefühl spürte. Doch er war sanft und doch wusste sie nicht, was er plante. Erst als es zu spät war, durchschaute sie ihn. Sesshomarus Kralle schnitt in der Mitte durch den seidenen Stoff. Ein leises Ratschen, dass sich in die Länge zog, bis er das Negligé komplett in der Mitte durchtrennt hatte. Sie wimmerte, wollte die Hände vors Gesicht legen, doch sie konnte nicht. Ihr Gesicht war gerötet, während seine Kralle verschwand und seine Finger das nackte Fleisch in der Mitte berührten. Langsam und gemächlich strich er den seidigen Stoff zu den Seiten, erkundete jeden Millimeter und ließ sie immer mehr erschaudern. Ihre Brüste waren weich, aber auch fest zu gleich. Sie würden seine Hände komplett ausfüllen. Nur um sich dieser Tatsache zu vergewissern, schloss er jeweils eine Hand um die nun nackten Brüste und drückte leicht zu. „Ahhhh…“, stöhnte sie und bog sich mit geschlossenen Augen ihm entgegen. Neckisch ließ er seine Daumen über ihre harten Brustwarzen streicheln, was sie schier verrückt machte. Wie gut sie roch. So bereit. Anscheinend vergaß sie ihre Angst immer mehr und wollte ihn nur noch spüren. Bald. Bald würde er sie mit seinem schon längst harten Schwanz ausfüllen und in ihr kommen.   Kagome wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Ihr Körper riss an ihr, während ihre Nervenenden unter Strom standen. Immer wieder zuckte es und immer mehr ahnte sie, dass das Gefühl aus ihrer Mitte kam, die tief zwischen ihren Beinen noch verborgen war. Ihr Höschen bedeckte noch alles, doch wie lange würde er es noch herauszögern? Verdammt… Warum fühlte es sich nur so gut an? Immer mehr verstand sie nicht, wieso er die Frauen dafür bezahlte. Sie würden sich doch alle umsonst ihm hingeben?   Er beugte sich herab, leckte über die harten Nippel und lauschte ihren wohligen Seufzern. Ihr Gestöhne erfüllte den Raum. Sie war wirklich nicht still. Schon damals hatte sie ein lautes Organ. Wer wusste, dass es ihn heute erregen würde, sie so laut stöhnen zu hören. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Rücken, bevor er sie leicht mit den Zähnen umschloss und an ihren Nippeln zog, die nach kurzer Zeit aus seinen Mund rutschten und in ihre alte Position hüpften. Ihr Körper zitterte vor Lust. Am liebsten hätte er sie weiter gequält, doch in tieferen Regionen roch sie so gut, dass er nachsehen musste. Sein Blick wanderte tiefer, bis er ihr Höschen entdeckte, das dort ganz alleine noch ihre Unschuld bewahrte. Das weiße Höschen saß eng und betonte die geschwollenen Venushügel und dann kam noch der feuchte Fleck hinzu. Sie wurde wirklich sehr feucht. Böses Mädchen. Sesshomaru beugte sich herab und hob ihren Hintern an. Kagome erstarrte, sah ihn fast panisch an, während seine Lippen sich auf das Höschen setzten, er den Geruch in sich aufnahm und es nicht verhindern konnte, seine Lippen darauf zu setzen und daran zu saugen. Kagome stöhnte, bettelte, flehte, doch er machte weiter. Niemals hatte eine Frau die Macht über ihn. Sie hatte sich ihm verkauft und er würde sie bis zum letzten Tropfen auskosten. „Sesshomaru…“, bettelte sie wieder, doch seine Lippen wanderten nur höher und sogen an dem Kitzler unter dem Stoff. Sie bewegte ihren Hintern, wollte ihm entrinnen, doch seine Hände hielten sie fest. Er ließ ihr Bewegungsfreiheit, aber nicht die Chance ihm zu entkommen. Dafür war es schon viel zu spät. Nach einiger Zeit löste er seine Lippen, legte sie hin und kam etwas zu ihr hoch. Er blickte ihr in die Augen und sie erwiderte es. Ihr Nussbraun traf auf sein Honiggold. Eine interessante Mischung. Seine Finger lagen auf ihrem Unterleib und während er sie anblickte, glitten sie herab und rieben über die feuchte Seide. Kagome stöhnte und schloss erregt die Augen. Wie ihm ihr Anblick doch zusagte. Diese Zwietracht, zwischen Neugier und der Angst, was als nächstes passierte und doch war auch dort die pure Erregung. Kagomes Körper beglückte sie mit vielen Endorphinen. Ihr Körper glänzte sanft. Wie sie ihn ansehen würde, würde er in ihr kommen?   „Sesshomaru…“, flüsterte sie wieder, wimmerte und drückte sich gegen seine Finger, die über den Venushügel über der Seide rieben. Er hatte ihr schon eine Kostprobe gegeben, sie sehnte sich jetzt nach viel mehr. Ohne Umschweife kam er dem Wunsch nach, glitt hoch und unter dem dünnen Stoff wieder herab. Sie war so feucht. Sesshomaru erstaunte fast, wie sehr er sie zu erregen schien. Die Frau, die ihn von Natur aus hätte ablehnen sollen, doch sie tat es nicht und er war sich fast sicher, dass es nicht nur wegen dem Geld war. Was redete sie sich wohl ein? Es war ihm egal. Kagome stöhnte wieder, als sie seine seidigen, aber doch leicht rauen Finger an ihren Venushügeln spürte. Sie war feucht, das merkte sie. Ihr Unterleib bog sich seiner Hand entgegen, wollte ihn tiefer. Ob er sich darüber amüsierte, dass die ausgelieferte Kagome, immer noch versuchte, ihn zu lenken? „Bitte, tiefer…“, bettelte sie. Ihr Körper drehte durch, wollte es fühlen. Würde er sie losbinden, würde sie sich selbst anfassen. So weit war sie gerade. Dieses Gefühl war so überwältigend! Sesshomaru brummte leise. Neckisch streichelte er ihren Kitzler und jagte ihr einen Schauer nach dem nächsten durch den Körper. Sie war so empfindlich. Langsam verstand sie, warum die anderen so gut gelaunt von Sex redeten. Es war dreckig und… atemberaubend. Sie atmete tief ein, bevor sie wieder seinen Namen stöhnte. Sesshomaru…. Wie auf Befehl spürte sie einen Finger an ihrer Lustgrotte, der langsam und gemächlich in sie glitt. Kagome schluckte, verkrampfte sich leicht, als sie diesen großen Finger spürte. Keuchend wanderte ihr Blick zu seiner Hose, aus der demonstrativ die Spitze seines erigierten Penis ragte. Die Vorhaut seiner Eichel hatte sich längst zurückgezogen. Zwischendurch hatte er ihn aufgestellt in seiner Hose. Kagomes Blick gefiel ihm. Sie war so eng und schon seinen Finger schien sie zu verschlingen. Bestimmt überlegte sie, wie sein Phallus in sie passen könnte. Er atmete ein, sah sie an und glitt noch etwas tiefer. Stöhnend bog sie sich, verzog das Gesicht und versuchte sich daran zu gewöhnen. Den Finger beließ er, während sein Daumen über ihren Kitzler glitt. Sie stöhnte leise und nach und nach spürte er, wie sein Finger nicht mehr zerquetscht wurde. „Entspann dich. Das in dir sind auch nur Muskeln.“, brummte er und rieb sie weiter, während sein Finger sie langsam im Inneren mit kreisenden Bewegungen penetrierte. Immer wieder bewegte er ihn, glitt leicht raus und rein, damit sie sich an das Gefühl gewöhnte, bevor er einen zweiten Finger hereinschob. Kagome stöhnte auf und er fing von vorne an, sie abzulenken und an das Gefühl zu gewöhnen. Immer wieder spreizte er sie mit seinen Fingern, drückte sie auseinander und bewegte sie. Er drang nicht tief ein, aber es reichte, um sie wimmern zu lassen. Diese Frau hatte sich nie selbst angefasst. Spätestens das bestätigte es. So ein unschuldiges Ding. Bald würde sie Tagelang sich an seinen Schwanz erinnern, wie er sie gefickt hatte. „Sesshomaru…“, hörte er ihr leises Flehen. Sie war soweit. Seine Finger glitten aus ihr. Er würde ihr erstes Kommen in vollen Zügen auskosten. Eine Kralle erschien und mit wenigen Handgriffen, schnitt er das Höschen weg von dem Mädchen, dass sich ihm so bereitwillig hingab. Zwischen ihren Beinen knieend, schob er ihre Beine auseinander, stellte sie auf und betrachtete das rosige Fleisch. Kagome hingegen gefiel es nicht, dass er sie so schamlos anstarrte. Am liebsten hätte sie ein Kissen aufs Gesicht gedrückt, doch es ging nicht. „Schau mich an.“ Widerwillig öffnete sie die Augen und sah den weißhaarigen Mann an, der seine Hose runterzog. Er war kurz aufgestanden und der seidige Stoff glitt an seinem Körper glänzend herab und offenbarte ihr seine goldene Mitte. Ein erigierter Schwanz, der eindeutig größer als der Durchschnitt war. An ihm passte alles im Bild. Sein Schwanz zuckte leicht, seine Eichel entblößt. Er wollte sie ficken. Jetzt. Ein Lusttropfen hatte sich gelöst und glänzte leicht auf seinem Schwanz. Es wäre jetzt so weit. Dort lag sie, ließ ihre Beine unbewusst weit auseinander liegend, während ihr Unterleib sich immer wieder hob und senkte. Er betrachtete die Venushügel, die Klitoris und ihr Loch, was noch eng war. So ausgeliefert gefiel sie ihm. Damals hätte er niemals einen Gedanken daran verschwendet, doch jetzt… mit 21 Jahren war sie eine Schönheit geworden. Glatte Haut, volle Brüste und die spitzen Nippel. Ihre Muschie hatte ein hübsches Rosa und er stellte sich jetzt schon vor, wie es wäre, wenn sein Samen sie bedeckte. Seine Lippen öffneten sich ein wenig, während er mehr von ihrem Geruch aufsog und sie fast bettelnd zu ihm starrte. Dann kniete er auf das Bett, schob ein Tuch unter sie in einem schönen weiß, bevor er ihre Beine weiter streckte. „Letzte Möglichkeit für eine Umkehr.“, sagte er leise. Überrascht sah sie ihn an und spürte im nächsten Moment seine Eichel, die sich sehnsüchtig gegen ihr kleines Loch drängte. Umkehr? Jetzt? Er bewegte sich, wartete auf ihre Antwort. „Ich will es.“, stöhnte sie dann leise, gab ihm die Bestätigung, die er haben wollte. Sie könnte sowieso das Geld nicht erstatten und… irgendwie hatte er sie so heiß gemacht, da wollte sie auch den Rest fühlen. Sie glaubte, dass es nicht so sehr schmerzen würde. Was war schon dabei. Ihr erstes Mal mit ihm zu teilen. Sie waren nicht mehr in der Vergangenheit, wo nur der Ehemann die jungfräuliche Braut erlöste, doch hier, war es egal und gerade wollte sie es. Sie schob alle Bedenken beiseite und starrte ihn erregt an. Natürlich hätte sie ihn gerne berührt, aber auch ohne diese Sache, schrie ihr Kopf nach mehr.   Sesshomaru brauchte nicht mehr, glitt langsam mit der Spitze ein, streichelte aber ihren Kitzler, damit sie sich nicht verkrampfte. Kagome krallte sich in das Seidentuch. Sie benutzte es als eine Art Haltegriff. Ihr Körper bäumte sich und immer tiefer glitt er in ihre feuchte und warme Lustgrotte. Die Muskeln ihrer engen Muschie penetrierten ihn heftig. Es raubte ihm den Atem, als er dann endlich so tief war, dass seine Eichel gegen das kleine Häutchen drückte. Das was er begehrte. „Sesshomaru… bitte…“, bettelte sie wieder. Das gefiel ihm. Wie jede Frau, wollte auch sie mehr von diesem Gefühl. Ihre Seele wurde dunkler, wurde befleckt. Sie gab sich einem fast Fremden hin. Ein wenig glitt er wieder raus, bevor er vorstieß, das dünne Häutchen zerriss und ihn ein Gefühl von Genugtuung ergriff. Er genoss es und spürte, wie sie sich um ihn verkrampfte. Er presste sich noch mehr gegen ihre Muschie, damit er sie ganz ausfüllte. Sie hatte einen Schlafzimmerblick aufgesetzt und stöhnte wohlig. Kurz sah er den Schmerz in ihren Augen, doch als er ihren Kitzler weiter massierte, verschwand er genauso schnell. Wenn sie sich entspannte, würde sie ihren Spaß schon haben. „Weiter…“, keuchte sie. Im Gegensatz zu ihr, war er recht leise beim Sex, doch ein leises Keuchen konnte auch er nicht unterdrücken. Er kam ihr bei, bewegte sich mehr und genoss die wohlige Enge. Noch nie hatte ein Schwanz dieses Geschöpf berührt. Ihm gefiel das Gefühl, der erste zu sein. Eigentlich gab es einen anderen Grund für den Sex, doch so gesehen, genoss er es wirklich. Immer schneller fickte er sie, während sie dem Klatschen seiner Eier lauschte und seiner Lenden, die sich immer wieder fest gegen ihre Venushügel pressten. Dieses Gefühl war überwältigend. Fast von selbst hob sie ihre Hüfte noch etwas an, probierte aus und wollte ihn immer tiefer. Endorphine verteilten sich in ihrem Körper, wie eine Droge und die Blitze reizten immer mehr. Sie wollte ihn mehr und mehr. Wollte nicht, dass es jeweils endete. „mhmm…“, stöhnte sie immer wieder und bäumte sich, während er sie ausfüllte mit seinem harten Schwanz, bis sie ein Knistern in ihren Körper bemerkte und ihre Augen nach oben wanderten. „Ahhh…“ Er wusste natürlich, dass sie vor ihrem Höhepunkt stand. Fest umgriff er ihre Hüften, bewegte sich schneller und schneller. „Halt es zurück. Lass los, wenn ich es dir befehle.“ Seine Stimme war tief und grollend, während er immer schneller wurde und sich ihre Körper wieder und wieder gegeneinanderpressten. Sie stöhnten, schwitzten und bewegten sich im Rhythmus gegeneinander. Ihr Körper passte sich ihm immer mehr an. Ihre Augen wurden glasig und sie verdrehte sie. Auch er war kurz davor und dann war es so weit. „Jetzt.“, fluchte er, presste sich noch einige Male fest dagegen und dann spürte er es. Ihre Muskulatur verspannte sich, presste sich immer wieder heftig seinen Penis. Er ließ los, kam und spritzte in sie, während er sich eng an ihre Mulde presste, so tief er konnte und ihr Zucken willkommen hieß. Auch sein Schwanz zuckte, doch ihre Muskeln schienen ihn auswringen zu wollen. Es fühlte sich wirklich gut an. Endorphine schüttete sein Körper aus, während sein schweißnasser Körper sich auf ihren presste. Nur kurz würde er Hautkontakt zu lassen. Sie stöhnte, wimmerte, verdrehte ihren Kopf, während er in ihr noch leicht zuckte.   Es dauerte noch etwas, bevor er abschwoll, während Kagome sich überwältigt fühlte. Ihr Körper schien fast schon zerbrechlich unter ihm. Sie hatte es vollkommen genossen. Da konnte sie nichts sagen, auch wenn der Gedanke daran, dass es ihr Boss war, wirklich eine große Dummheit gewesen war, doch in der Klausel hatte gestanden, dass sie stillschweigen würden über das Geschehene. Weder er noch sie, wollten Ärger bekommen. Dann löste er sich. Viel zu früh, für ihren Geschmack und glitt aus ihr. Sie spürte seinen heißen Samen, der langsam aus ihr Floss. Kagome legte ihren Kopf in die Kissen, während sie ihn immer noch zu spüren glaubte. Auch Sesshomaru sah es. Sie war immer noch leicht geweitet von seinem Schwanz und lief aus. Direkt auf sein Tuch, dass er bereitet hatte. Ein kleiner Beweis war immer gut. Kagome merkte gar nicht, was geschah, doch er betrachtete genüsslich das Farbenspiel auf dem Tuch. Das Blut ihrer Jungfräulichkeit hatte sich darauf verteilt. Als er bemerkte, dass nichts mehr kam und sich ihre Muskulatur wieder beruhigt hatte, löste er geschickt das Tuch, während er kurz ihre Beine streichelte. Er betrachtete es und sah kurz zu einer der versteckten Kameras. Ein kurzes Lächeln löste sich, bevor er in seine Hose schlüpfte. Er kam zum Bett und löste die Fesseln mit seinen Krallen. Kagome zog die Arme herab mit geschlossenen Augen und presste sie auf ihre Brust. Sie wollte die Augen nicht aufmachen, dafür war sie noch viel zu überwältigt. „Ruh dich aus. Du hast morgen einen Tag frei.“ Jetzt sah sie doch überrascht auf. Das Tuch hatte er in einer Schublade verschwinden lassen und abgeschlossen. „Wie?“ „Wenn du auf der Arbeit bist, wird es sein, als wäre nichts gewesen. Haben sie verstanden, Frau Higurashi?“, wechselte er die Anrede mitten im Gespräch. Sie seufzte leicht, berührte ihren Körper und er beobachtete es fast schon sehnsüchtig. Vielleicht hätte er sie nicht so schnell verbrauchen sollen, doch hatte er sich mitreißen lassen. „Ja, Herr Suzuki.“, meinte sie und schloss die Augen, während er den Raum verließ. Sie hatte es vorher gewusst, nur hätte er nicht etwas romantischer sein können? Es war ihr erstes Mal gewesen. Sie wurde leicht rot, ließ dann aber die Augen zu und ruhte sich aus. Sie döste sogar ein, denn sie war ausgelaugt. Immer wieder pulsierte ihre Muschi und erinnerte sie an den Mann, der sie berührt hatte. Wie sollte sie nur damit umgehen? Kapitel 12: Nachbeben --------------------- Kagome ruhte sich noch einige Zeit aus, bis sie schlaftrunken die Augen öffnete. Das Zimmer war dunkel. Schnell machte sie das Licht an und zwinkerte ein paar Mal. Anscheinend hatte sie noch ein paar Stunden geschlafen. Es war schon spät und sie entschied, besser heim zu fahren. Der Moment war ernüchternd, als sie sich säuberte und sich nicht mehr so sicher war, ob das wirklich so richtig gewesen war. Schnell zog sie ihr Sommerkleidchen an und schlich in den Flur. Kein Sesshomaru. Er schien nicht mehr da zu sein. An der Tür entdeckte sie dann einen Zettel, der an sie adressiert war. In einer maskulinen Schrift stand geschrieben, dass er noch etwas erledigen musste. Sie brauchte nur die Tür ins Schloss zu ziehen. Kagome verzog die Lippen. Hatte sie wirklich eine romantische Nachricht erwartet, auf der er den Sex lobpreisen würde? Nein… Sie zerknüllte die Nachricht und warf sie unachtsam auf den Boden. Sie spürte ihn immer noch in sich, aber irgendwie hatte sie es sich anders vorgestellt. Sesshomaru… „Naja, zumindest wird alles wieder beim alten sein oder?“, fragte sie sich leise, öffnete die Tür und schloss sie hinter sich. Zum Glück hatte sie ein wenig Geld, aber erstmal musste sie nachsehen, wo sie überhaupt hingefahren waren. Zu ihrem Glück war es nicht so weit weg von daheim, auch wenn es leicht beängstigend war. Sie sah noch einmal zu dem Hochhaus hinauf. Irgendwie konnte sie nicht glauben, dass es seine eigene Wohnung war. Ob es eine Wohnung nur für den Sex war, damit er danach den Gestank seiner Opfer nicht mehr ertragen musste? Kagome schüttelte den Kopf. Wo waren nur die Endorphine hin, die sie vorhin so glücklich gemacht hatten?   Nach einiger Zeit kam sie daheim an. Das Haus war schon dunkel. Ihre Mutter war immer noch im Krankenhaus und erholte sich, aber bald durfte sie heim. Souta hingegen schlief wahrscheinlich schon. Er tat viel für Mutter, verlangte aber nichts von Kagome, die ihre Mutter eher mied. Aber sie würde es auch merken. Kagome seufzte leise, holte sich ein wenig Essen aus dem Kühlschrank und ging hoch in ihr Zimmer. Sie ging zu ihrem Schrank und blickte in den Spiegel. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen noch. Aber so fühlte sie sich nicht ganz. Grummelnd warf sie sich aufs Bett und schloss die Augen. Sie wollte nur schlafen, sich ausruhen und darauf hoffen, dass Übermorgen wieder alles normal wäre auf der Arbeit.   Nach einiger Zeit schlief sie in ihrem Sommerkleidchen ein und ließ sich gefangen nehmen von einigen heißen Träumen, in denen Sesshomaru sie immer wieder besuchte, sie berührte und ihren Körper liebkoste, kostete und … Sie riss die Augen am Morgen auf, durchgeschwitzt und – sie griff in ihren Schritt – feucht. Verdammt. Leicht strich sie über ihr feuchtes Höschen, wimmerte und dachte an ihn, wie er sie gestern mit seinen Lippen und seinen Fingern dort berührt hatte. Ehrlich? Sie spürte ihn immer noch in sich. Ein schwacher Widerhall von seinem Schwanz, der in ihr gewesen war. Ob das jedes Mal so war? Sie war sich unsicher, doch würde sie es auch nicht austesten können, denn es war einmalig gewesen. Seufzend strich sie noch etwas über den feuchten Fleck, stellte ihn sich vor und erschauderte. Verwirrt von sich selbst, rieb sie weiter, neckte ihre Klitoris und wurde rot vor Scham. Sie fühlte sich dreckig und pervers. Ein kurzer Blick auf ihre Uhr verriet ihr, sie wäre alleine im Haus. Ihr Bruder in der Schule, ihr Opa im Schrein und ihre Mutter war noch im Krankenhaus. Niemand würde es hören, niemand merken. Sie rieb sich weiter. Es war 8 Uhr am Morgen. Ihre Arbeit hätte gerade angefangen. Ob Sesshomaru sich jemals selbst berührt hatte? Sie stöhnte leise, erzitterte und hob dann ihre Hand an, nur um unter ihr Höschen zu gleiten. Eine Hand presste sie auf ihre Brust, drückte sie fest. Sie fühlte sich geschwollen an. Er hatte sie angefasst und jetzt… wollte sie mehr. Ihre Hand strich über ihre feuchte Klitoris. Sie stöhnte, bäumte sich und rieb ihre Finger an ihrer feuchten Mulde, bevor sie etwas hineinglitt. „Ahhhhh…“, stöhnte sie und wusste nicht mehr, was sie von sich denken sollte. Dieses Gefühl war so schön und… uhmm… Sie rieb sich mehr, dachte an ihn, wie er sie berührte und keuchte immer stärker und heftiger. Ihre Finger waren nichts gegen seinen harten Schwanz, aber es tat gut. Viel zu gut. „Mhmmm…“, knurrte sie wohlig und wälzte sich etwas hin und her. Sesshomaru hatte sie verändert, das wusste sie. Nie zuvor war sie je auf die Idee gekommen, sich selbst zu berühren. Sesshomaru…   Ein hoher Klingelton ließ sie aufschrecken. Überrascht starrte sie zu ihrem Handy, welches auf ihrem Nachttisch lag und leicht vibrierte. Sie wurde knallrot und schnappte sich das Handy mit der Hand, die sie von ihrer Brust löste und starrte auf das Display. War das die Nummer der Arbeit? Hatte er ihnen nichts gesagt oder hatte er sie verarscht? Schnell beruhigte sie sich und löste ihre Finger aus ihrem Innersten, bevor sie schon annahm. „Higurashi am Apparat?“ „Frau Higurashi.“ Düster und dunkel, aber doch wie flüssiger Honig. Sesshomaru war am Telefon. Wieso nur? „Ja?“, keuchte sie noch leicht außer Atem, fast verführt ihre Hand wieder in ihr Höschen gleiten zu lassen.   Sesshomaru spürte, dass etwas anders war. Sie keuchte und wimmerte leicht. Er hatte eine dunkle Ahnung. Diese Geräusche hatte sie auch gestern gemacht, als er sie verwöhnt hatte. Sie schien ihren Körper entdeckt zu haben. So… schuldig. Doch zu seinem Entsetzen lockte ihr Gestöhne ihn. Er wollte das Telefon weglegen, doch konnte er nicht. Viel zu gern lauschte er ihren Anfängen. Sie schien ihn nicht vergessen zu können. „Herr Suzuki?“, fragte sie weiter außer Atem. Seine Hände spannten sich um seine Lehne, während er einmal tief durchatmete. „Frau Higurashi, Frau Sawano ist krank. Sie müssen für sie einspringen. Können Sie in einer Stunde da sein?“ „Aber…“ „Fühlen Sie sich nicht gut?“, fragte er und Kagome seufzte. Das zu ihrem freien Tag. Sie konnte ihm auch kaum sagen, dass sie sich gerade im Gedenken an den heißen Sex, einen runterholte. Er würde toben. „Doch… sehr gut.“, murmelte sie und atmete tief durch, während ihre Hand auf ihrem Höschen ruhte. „Ginge auch in 1 ½ Stunden? Ich muss mich noch zurecht machen…“ Er schmunzelte fast. Interessante Ausrede. Sie musste wohl erst fertig machen, aber das war auch gut so. Es sollte niemand sehen, dass er sie genommen hatte, auch wenn ihr Geruch… „Duschen Sie in Ruhe. Um 10 Uhr ist das erste Meeting. Bis dahin schaffen Sie das doch oder?“ „Natürlich.“, meinte Kagome noch. „Bis später.“ „Bis später.“ Und dann legte er auf. Er blickte herab und verfluchte sich. Das war ihm schon lange nicht mehr passiert. Gestern Abend hatte er sich sein Video angesehen und es ein wenig geschnitten und bearbeitet, bevor er es frankierte und an seinen Halbbruder sendete. Zumindest an die Adresse, an der meistens seine Pakete eintrafen. Er hatte sich einige Zeit nicht gezeigt, wahrscheinlich bereitete er sich vor, doch wenn er dies sah, würde er rauskommen und dann – Sesshomaru ließ seine Krallen erscheinen, spannte sie und genoss das leichte Ziehen in den Nerven – würde er seinen Halbbruder bluten lassen. Wenn er noch etwas für dieses Menschenmädchen empfand, würde er kommen und durchdrehen. Der Moment, in dem er ihn auslöschen könnte.   Kagome hingegen seufzte und legte das Telefon zur Seite. So ernüchternd war dieses Gespräch gewesen, wo er doch noch am Anfang… fast warm geklungen hatte. Ob er wusste, was sie da tat? Gedankenverloren glitt ihre Hand wieder zu ihrem Schritt und beendete, was sie angefangen hatte. Auch wenn er kalt gewesen war, war sie immer noch erregt und hoffte, dass sich dieses Gefühl legte, wenn sie es befriedigte. Stöhnend bog sie sich, spielte an sich und streichelte sich, bis sie endlich laut stöhnend kam. „Sesshomaru…“, keuchte sie und schämte sich im selben Moment für ihren Ausruf. Wieso hatte er sich eingeschlichen als ihre Sexfantasie? Sie tickte anscheinend nicht richtig, dass sie sich eine weitere Nacht mit diesem arroganten Arschloch wünschte, der sie dafür bezahlt hatte.   Genervt, aber auch glücklich, zog sie ihre Finger raus und schluckte. Wieso machte er sie nur so feucht? Ob andere Frauen auch das Problem hatten? Sie konnte nur beten, dass er sich von ihr fernhielt, sonst würde sie noch öfters auf dumme Gedanken kommen. Doch es interessierte sie schon, wieso er nur einmal mit Frauen schlief und auch nur mit Jungfrauen. Hätte er nicht mehr Spaß mit erfahrenen Frauen? Sie konnte es schlecht beurteilen, da er der erste war, doch sie war der Meinung, dass seine Fähigkeiten Phänomenal waren. Sie schüttelte sich, sprang aus dem Bett und verschwand unter der Dusche, rieb sich den Schweiß und die Lust vom Körper. Zum Ende hin stellte sie das Wasser sogar auf kalt und versuchte ihn zu verdrängen. Auf der Arbeit musste sie unbedingt konzentriert sein. Unbedingt! Sie konnte sich nicht erlauben, ihn anzuhimmeln. Was würden die Kollegen sagen, wenn rauskäme, dass die beiden Sex gehabt hatten? Sie wäre ihren Platz bestimmt schnell los und auf der Uni würden sie sich zerreißen. Nein, das durfte nie herauskommen. Sie schrubbte sich noch ein wenig mehr und sprang dann aus dem kühlen Nass, trocknete sich und föhnte ihr Haar, nur um wieder an ihn zu denken, wie er das gestern übernommen hatte, weil sie wohl zu langsam war. Er war anscheinend ungeduldig, aber das war auch damals so. Sesshomaru war halt noch Sesshomaru. „Das schaffst du.“, gab sie sich dann Mut und sah in den Spiegel, bevor sie ein wenig Lipgloss auftrug und sich zurecht machte. Warum sie sich heute so viel Mühe gab, wusste sie nicht, aber vielleicht hoffte sie auch überdecken zu können, dass sie definitiv zu viel lächelte. Ob Sesshomaru je das Gesicht einer Frau nach der Nacht gesehen hatte? Es fröstelte sie irgendwie, welche Genugtuung er verspüren könnte. Sein Ego würde daran wachsen, dass sie, Kagome Higurashi, ehemals verliebt in seinen Halbbruder, von ihm nur durch Sex so glücklich gemacht wurde. Kagome versuchte die Mundwinkel runter zu ziehen, doch sie rückten immer wieder hoch. Was sollte sie erzählen? Das die OP gut verlaufen war? Oder einfach, dass sie einen netten Mann kennengelernt hatte? Genau… in ein paar Tagen würde sie ihn dann als Niete betiteln und vielleicht würde es Sesshomaru ja auch kränken. Sie musste sich sowieso noch für die Wachstherapie rächen, auch wenn sie zugeben musste, dass ihr die Glätte gefiel.     Dann war es soweit, sie war endlich an der Firma angekommen. Es war 9:30 Uhr und somit konnte sie stolz darauf sein. Geschwind betrat sie die Firma, ging durch die Sicherheitsüberprüfung und weiter zum Fahrstuhl. Schnell drückte sie den Knopf für die oberste Etage, doch als er sich in Bewegung setzte, rutschte ihr das Herz in die Hose. Der Blick in die Spiegel ließ sie nicht los. Sie hatte eine blaue Leinenhose an und eine weiße Bluse. Es sah ganz schick aus und sie würde es wahrscheinlich heute anbehalten. Mit Absicht hatte sie eine Hose gewählt, damit sie gar nicht in Versuchung kam und er auch nicht. Sie wollte so viel Stoff wie möglich zwischen sie bringen. Das Ping ließ sie hochschrecken. Sie zog noch schnell alles glatt und schon öffneten sich die Türen und sie erstarrte. Dort an der Tür vor Hosones Büro stand Herr Hosone mit seinem schwarzen kurzen Haar und seinem schwarzen Anzug und daneben der rothaarige Takemura, der auch schwarz trug und eine feuerrote Krawatte. Die beiden starrten sie an, als könnten sie nicht glauben, was sie dort sahen. Kagome wäre am liebsten wieder rückwärts in den Aufzug gestiegen, doch sie besann sich eines Besseren. Sesshomaru würde nichts gesagt haben. Sie wussten nichts. Bestimmt waren sie nur überrascht, dass sie heute doch kam. Wackelig auf den Beinen trat sie heraus und ging zu ihnen. Schnell verneigte sie sich und war glücklich, dass ihr Haar nach vorne fiel und wie ein schützender Wall wirkte. „Guten Morgen, Herr Takemura, Herr Hosone.“ „Guten Morgen.“, meinten beide, schienen aber immer noch verwirrt. Schnell wollte Kagome sich erklären und sagte: „Ich hatte eigentlich frei, weil ich einiges erledigen musste, aber Frau Sawano ist krank, … darum bin ich hier.“ „Ah so…“, meinte Herr Hosone und lächelte sie lieb an. Auch Herr Takemura nickte und Kagome ging schnell weiter. „Bis später.“ Kagome verschwand in ihr Büro und atmete tief durch. Sie hatte wirklich erst Angst gehabt, dass sie es wussten, doch das konnte nicht sein, redete sie sich immer wieder ein. Niemals könnten sie davon wissen. Beruhig dich Kagome und dann wird der Tag schon. Seufzend blickte sie zu seiner Tür. Hoffentlich. Kapitel 13: Erhobene Stimmen ---------------------------- Herr Takemura und Herr Hosone starrten sich an. Die schwarzhaarige Frau war in ihrem Büro verschwunden und hatte es geschlossen. Herr Hosone kochte innerlich vor Wut, sah sich um und zog Herrn Takemura mit in sein Büro, schloss die Tür und schubste ihn auf seinen Stuhl. Herr Takemura war selbst noch etwas von der Rolle und hing zwischen dem Gefühl der Wut und Besorgnis fest. „Meintest du nicht, es passiert schon nichts?“, wetterte Hosone los und wuschelte sein Haar. „Auch wenn sie geduscht hat, ich habe…“ „Ich weiß. Scheiße.“, knurrte Takemura. „Dabei hat sie doch…“ „Sie hat dich eiskalt angelogen.“, meinte Hosone nur und tigerte durch das Zimmer. „Dreckskerl, wieso hat er das gemacht?“ „Was fragst du mich?“, bellte Takemura ihn an und wuschelte sein Haar auch heftig, bis sich der Zopf löste. „Ich würde ihm am liebsten den Kopf abreißen. Warum vergreift er sich an ihr? Konnte er nicht wen anders für seine dreckigen Spiele nehmen?“ „Überhaupt ist sie eine Bereicherung für die Firma!“, sagte Hosone. Er hätte sie gerne beschützt vor diesem Mann, hätte vielleicht gerne mehr mit ihr unternommen. „Meinst du sie bleibt?“ Hosone blickte in Takemuras Augen, der sich in das Sofa sacken ließ. „Bestimmt. Ich kenne sie. Sie würde sich nicht davonmachen. Normal kam sie immer wieder, außer…“ Der schwarzhaarige seufzte. „Nicht die alte Kamelle. Lass das stecken. Wir können nur aufpassen und den Schaden in Grenzen halten… Meinst du er hat wegen seinem Halbbruder…“ „Inu Yasha?“, fragte der rothaarige und schloss die Augen. „Ich hoffe nicht… Das wäre…“ „Wir sollten mit ihm reden. Ich weiß, wir haben in seinen Augen nicht den großen Stellenwert, haben keine Chance gegen ihn, doch… er sollte mit uns darüber reden. Er kann nicht tun, wozu er gerade lustig ist.“ Der rothaarige lächelte traurig. „Ich habe Angst, dass sie zu tief hineingerät.“ „Was meinst du damit?“, fragte Hosone und sah ihn durchdringend an. „Willst du sie doch ins offene Messer laufen lassen?“ „NEIN! So mein ich das doch nicht! Ich meine nur… Was ist, wenn sie rausbekommt, was hier läuft?“ Hosone lehnte sich an ein Sofa, dass er sich vor langem hatte besorgen lassen. Er strich sacht über das dunkle Leder und genoss die Kälte. „Vielleicht wäre es gut so. Sie könnte doch versuchen, ihn zu beruhigen.“ „Hmpf… Du spinnst wohl oder?“ „Nein. Nur so wie du es mir immer erzählt hast, klang es so, als ob sie großen Einfluss auf ihn gehabt hätte.“ „Das glaubte ich auch.“, meinte der rothaarige. „Doch damals, nachdem der Brunnen mit den beiden verschwand, änderte sich alles. Kagome kam nie zurück, doch er tat es und… er war anders.“ Hosone seufzte. „Stimmt ja. Es ist schon lachhaft. Ihr glaubtet alle, dass er sie liebt, wie er diese tote geliebt hatte und doch…“ „hat er sich etwas anderes gewünscht. Ich hatte viele Jahrhunderte Angst, dass Kagome auf ewig weg wäre.“ Hosone löste sich, kam zu ihm und wuschelte sein Haar durch. Takemura schmunzelte unsicher. „Doch sie ist da.“ „Nur, wusste es Sesshomaru? Was meinst du?“ Beide überlegten, bevor sie zu dem gleichen Schluss kamen. „Er wusste es.“ Es gab keine andere Möglichkeit. Es war eindeutig und… irgendwas plante er. „Er hegt großen Groll, gegen seinen Halbbruder, doch ist der wirklich so groß, dass er so sehr den Arsch raushängen lässt?“ „Sie haben sich damals schon den Kopf eingehauen, doch… sie tut mir leid, ich hoffe sie kann damit umgehen…“ „Wir lenken sie ab und sorgen dafür, dass sie nie von Inu Yasha erfährt. Mehr können wir nicht tun.“ Takemura nickte. Sie durfte nie erfahren, was damals passiert war. Durfte niemals wissen, wer sie waren, denn dann würde sie fragen. Wahrscheinlich war Sesshomaru mitunter der Einzige, der fähig war, dieses Geheimnis in seinem Herzen zu bewahren. Es graute die beiden davor. Auch wenn Herr Hosone erst später auf sie getroffen war, konnte er sich alles vorstellen, wenn er in die Augen seines Kollegen starrte. Selbst er hatte damals Schutz bei dem neuen Inu no Taisho gesucht. Sein Freund und Kollege musste damals sehr gelitten haben, seinen eigenen Freund zu verraten und überzulaufen, doch… „Ich rede mit Sesshomaru.“, meinte Takemura plötzlich und stand auf. Hosone legte noch seine Hand auf seine Schulter, bevor dieser sein Büro verließ und die Tür offe ließ. Seufzend warf er sich aufs Sofa und schloss kurz die Augen. Warum fing Sesshomaru nur jetzt so einen Unfug an? Sie hätten Zeit und sie brauchten ihn. Den Mann, der so mächtig war, doch dieser schlief unten, tief im Keller in einer Forschungseinrichtung in einem Regenerationsbad. Es war etwa 15 Jahre her, wo dieser fast sein Leben verloren hatte. Murrend legte er den Kopf in den Nacken und dachte an den Mann, der für ihn wie ein Lehrmeister gewesen war. Damals hatte ihm die Firma gehört, doch jetzt hatte Sesshomaru sie, nur weil sie damals ein Abkommen geschlossen hatten. Er verzog die Lippen. Dieser Mann hatte ihm seine Tochter versprochen, die damals noch ein Kind gewesen war. Leider war mit seinem Verschwinden auch jede Spur von ihr ausgelöscht gewesen, doch gerade, weil Sesshomaru theoretisch verlobt war, mit der Tochter des Geschäftsführers, war es kein Problem gewesen, die Führung zu übernehmen. Was wohl seine zukünftige Frau dazu sagen würde, dass er mit lauter Frauen Sex hatte? Sie würde die Verlobung bestimmt lösen und ihm die Firma wegnehmen. Bestimmt war es ihm Recht, dass er nicht aufwachte.   Herr Takemura ging geschwind zu Herrn Suzuki, klopfte, wartete nicht einmal seine Antwort ab und öffnete schon die Tür. Sesshomaru hatte sie natürlich geöffnet, doch wusste er auch, dass es vielleicht ein Fehler war. Takemura ließ auch nichts anbrennen und schloss die Tür hinter sich, die mit einem Klicken ihm bedeutete, dass er ein Gefangener war. „Wieso schläfst du mit Kagome?“, fluchte er und starrte ihn wütend an. Seine Hände zuckten, während sich seine wachsenden Krallen ins Fleisch pressten. „Wie kannst du es wagen, sie anzufassen, was denkst du dir dabei?“ Sesshomaru stand von seinem ledrigen schwarzen Sessel auf, umrundete wie ein Raubtier sein Pult und betrachtete den rothaarigen Mann, der es tatsächlich wagte, sich gegen ihn zu stellen. „Los, rede, wieso tust du ihr so etwas an? Das hat sie nicht verdient!“, schimpfte er weiter und spürte plötzlich Krallen um seinen Hals, die sich fest um seine Kehle schlossen. Sesshomaru hob ihn an und starrte fest in seine Augen. Er hatte nichts an seiner Kampfkraft verloren und für so kleine Rotznasen wie den hier, reichte es allemal. „Du hinterfragst mein tun?“ „Natürlich!“, keuchte der rothaarige und versuchte ihn weiter anzustarren. „Sie hat dir nichts getan!“ „Nein und ich ihr nicht.“, meinte er kühl. „Sie wollte es.“ „Was? Du hast sie gedrängt!“ „Ich habe ihr angeboten aufzuhören.“, erwiderte er kühl und drückte ein wenig mehr zu. „Ist es nicht ihre Entscheidung, mit wem sie sich bettet?“ Takemura ließ ein leises Knurren ertönen, welches Sesshomaru mit seinem übertönte. „Lass die Finger von ihr…“ „Ich brauche sie nicht mehr. Nicht auf diese Art. Reicht dir das?“ Der rothaarige sah ihn wütend und hasserfüllt an, doch Sesshomaru störte es nicht. „Wieso hast du es ihr angetan?“ „Ich habe ihr nichts angetan. Sie ist Mittel zum Zweck und wird diesen dummen Inu Yasha rauslocken.“ Takemura erstarrte, riss die Augen auf und sah kurz schielend zum Zimmer. „Hast du es aufgenommen? Das hast du doch nicht wirklich oder?“ „Es ist meine Sache, was ich tue.“, knurrte Sesshomaru und ließ ihn unsanft fallen. „Sie darf weiter hier arbeiten. Jetzt geh.“   Takemura sah auf, starrte den kaltherzigen Mann ihm gegenüber an und konnte nicht verstehen, wie Kagome so blind hatte sein können. Was hatte er ihr nur geboten, dass sie mit diesem Mann schlief? „Was hast du ihr gegeben?“, fragte er leise und rieb sich den schmerzenden Hals. „Ich bezahle die OP Rechnung ihrer Mutter. Ein fairer Handel.“ Takemura fiel aus allen Wolken. Sesshomaru hatte also erst am Freitag diesen Handel geschlossen. Er war am Wochenende da gewesen und sie hatte nichts gesagt. Es wäre ein leichtes gewesen, die Rechnung in der Firma aufzuteilen. Hosone und er hätten sie auch alleine getragen. Er starrte ihn böse an. Sesshomaru war ein kalter Arsch, aber das war unter der Gürtellinie. „Du hast sie erpresst.“ „Möglich.“, meinte Sesshomaru und sah ihn von oben herab an, während Takemura immer noch nach Atem rang. „Du bist aber nicht am Unfall ihrer Mutter schuldig, oder?“ Ein tritt und Takemura rollte über den Boden. Er hatte ihm direkt in den Magen getreten. Er blickte auf und sah Sesshomarus rotglühenden Augen. „Untersteh dich, mir so etwas zu unterstellen!“ Es tat weh, aber es beruhigte ihn, dass Sesshomaru zumindest nicht so weit ging. Takemura lächelte traurig. Wenigstens ging er nicht so weit, anderen zu schaden. Zumindest nicht auf diese Weise. Sein Chef hatte sich seit diesem Ereignis gewandelt, auch wenn er immer noch ein Arschloch war, war er doch erträglicher als Inu Yasha. Kagome, hoffentlich erfährst du es nicht… „Wehe, Kagome passiert etwas.“ „Ist meinen Angestellten, je etwas passiert?“ Seine Augen waren Schlitze und Takemura wusste, dass er jetzt aufhören sollte, sonst würde diesem einen Angestellten etwas passieren. „Nein… Bitte, sag Kagome nichts von ihm.“ „Hn.“, machte Sesshomaru und blickte zur Tür zu seiner Linken. Kagome war dahinter. Takemura strich seine Kleidung glatt. „Bis zur Besprechung.“, meinte Takemura dann noch und verließ den Raum, versuchte dabei aber nicht zu zeigen, dass sein Magen noch schmerzte. Er würde ihm vertrauen müssen, doch würde er auch ein Auge auf sie haben. Kagome. Wie gerne würde er sie in die Arme schließen, Tränen vergießen und ihr alles erzählen, was in 500 Jahren passiert war, doch dann… müsste er ertragen, zuzusehen, wie ihr Herz in tausend kleine Stücke zerbrach. Hoffentlich würde Sesshomaru stillschweigen, denn … er wollte es nicht sehen. Er konnte nur hoffen, dass diese Geschichte ein gutes Ende fand und sie nicht noch mehr zwischen die Fronten geriet. Wie gerne hätte er sie beschützt, doch auch wenn er jetzt erwachsen war, war er ein Schwächling, der sich hinter anderen versteckte. Kagome…   Takemura zog seufzend in sein Büro und bereitete alles vor. Hoffentlich würde es ein gutes Ende nehmen. Hoffentlich.   Sesshomaru hingegen schnaubte noch leise, während er die Tür noch kurz anstarrte. Was wagte der kleine seine Autorität zu untergraben? Ihm gehörte diese Firma und er war verantwortlich für seinen Bruder. Seinen Halbbruder, der hier das Monster war. Nicht er. Sie würden ihm noch danken, wenn er Inu Yasha von der Erdfläche putzte. Bald wäre es so weit. Sesshomaru hatte trainiert wie ein verrückter und auch ohne seinen alten Freund und Verbündeten, wusste er, dass er ihn besiegen konnte. Damals hätte er schneller handeln müssen. Hätte erkennen müssen, was dort erblühte. Zu spät hatte er bemerkt, wie giftig diese Brut gewesen war, die dem Brunnen entstieg. Er hatte ihn unterschätzt und das bereute er dann und wann, doch diesmal hatte er ihn in der Hand. Kagome war sein Trumpf und würde ihm den Sieg bringen. Sein Blick wanderte noch kurz zur Tür. Natürlich gab es Opfer in dem Krieg, aber… nein, er hatte es ernst gemeint, dass seinen Angestellten nichts geschah. Doch wusste er auch noch nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Er hatte ihren Duft bemerkt, wie alle anderen. Sie würde hier arbeiten und er müsste damit klarkommen. Doch sie wäre jetzt unrein und der Reiz an ihr würde verloren gehen. Ihre Schonfrist war vorbei. Er, Sesshomaru, hatte kein Interesse an Schlampen, die um ihn buhlten. Egal wie sehr es ihn gereizt hatte, ihr Stöhnen zu hören. Leise brummte er, versuchte sich vorzustellen, was sie wohl getan hatte und spürte, wie ein wenig Ruhe einkehrte. Vielleicht sollte er abends einen kleinen Abstecher in einen Club machen und das nächste Opfer suchen. Kapitel 14: Entzückender Hintern -------------------------------- Kagome seufzte noch mal, während sie alles zusammensuchte für das erste Meeting. Sie hatte echt kurz Panik gehabt und dann eben noch die Geräusche… Kurz hatte sie wirklich überlegt, hineinzugehen, hatte sich am Ende aber dagegen entschieden. Wer wusste, was Sesshomaru anstellte. Des Weiteren bemächtigte sie eine Nacht mit diesem Mann nicht dazu, in seine Geschäftspolitik einzugreifen. „Hach.“, machte sie noch und trank aus dem Automaten ein Gläschen Wasser. Schön kalt. Es floss ihren Hals hinab und kühlte ihren Körper ab. Wie sollte sie mit diesem gefährlichen Mann nur den Tag verbringen? Bitte, bitte, er musste es auseinanderhalten. Aber nein. Der vorgefertigte Vertrag hatte es ihr gezeigt. Er machte das öfters und würde bestimmt im Gegensatz zu ihr komplett neutral sein. Kurz grummelte sie noch, als sie eine Nachricht auf ihrem Handy erhielt. Verwirrt hob sie es an, las die SMS und verdrehte die Augen. Sie sollte zum Meeting kommen. Mied er sie etwa?   Sesshomaru mied sie, so gut es ging, weswegen er diesmal eine SMS schrieb. Der Streit hatte sehr an seiner kalten Maske gerissen, wie auch ihr Telefonat am Morgen. Niemals hätte eine Frau über ihn Macht. Er zitierte sie in den Besprechungsraum, wo zum Glück schon alle warteten. Beruhigt setzte er sich ans Kopfende und beobachtete, wie alle anderen sofort auch Platz machten und Herr Takemura und Herr Hosone darauf achteten, dass sie schön weit weg von ihm war. Am Ende saß sie zwischen beiden und er musste sich ein Lächeln verkneifen. Warum glaubten sie sie vor ihm schützen zu müssen? Es war nur für eine Nacht gewesen, da war kein Interesse mehr. Gar keins. Sie sollten sich nicht so anstellen. Was wohl Herr Takemura gemacht hätte, wenn Herr Hosone zuerst auf die schwarzhaarige Schönheit gesprungen wäre? Er schüttelte leicht den Kopf. Es sollte ihm egal sein. Er hatte, was er wollte und das würde reichen für seinen Plan. Alles war bereit. Jetzt musste er nur noch anbeißen. Sesshomaru blickte auf und erstarrte kurz, als er Kagome sah, die ihn direkt ansah. Eine kleine Gänsehaut überzog seinen Rücken, bevor er vorsichtig ihren Geruch filterte und einsog. Es war wahrscheinlich ein Fehler, sie heute herzubestellen. Sie schien unsicher zu sein über ihren jetzigen Standpunkt. Das war ihm natürlich bewusst gewesen, doch er hatte keine andere Möglichkeit gehabt. Wenn sie viel von sich hielt, würde sie auch heute unter erschwerten Bedingungen gute Arbeit leisten. Es belustigte ihn sogar ein wenig, dass sie heute eine blaue Leinenhose trug. Anscheinend ihr neuer Keuschheitsgürtel. Aber die Nacht hatte sie auch auf andere Art verändert. Sie schien sich etwas mehr zurecht gemacht zu haben und dieses Lächeln. Er schnaubte leise. Er ertrug es nicht und würde es ihr später noch austreiben.   Kagome seufzte und sah ihn noch kurz an, bevor sie sich in dem Bürostuhl zurücklehnte und den Stift zückte. Sesshomaru schien normal, doch das verhalten ihrer männlichen Kollegen war nervig. Sie hatten sie auf diesen Platz gedrängt und sie fühlte sich unwohl. Am liebsten hätte sie auch weiter an der Spitze gesessen und nicht zwischen diesen beiden, da sie sich schon in der letzten Besprechung laut gestritten hatten. Leider verstand Sesshomaru auch nicht die stille Bitte, zu verlangen, dass sie bei ihm saß. Leicht genervt sah sie noch einmal die Männer an, bevor sie sich so gut es ging konzentrierte. Doch nach einiger Zeit wurde es ihr dann doch zu hitzig. Die beiden wurden wieder lauter, auch wenn Herr Takemura ein wenig angeschlagen wirkte. Sie seufzte und stand dann doch mit einem Ruck auf. Sofort herrschte Stille bei den beiden Männern und sie sahen Kagome ungläubig an, während auch Sesshomaru eine Augenbraue hob. Sie schob ihren Stuhl zurück, schob ihn wieder ran und alle beobachteten sie, während sie sich auf einen Stuhl neben Sesshomaru niederließ und den Kuli wieder klicken ließ. Alle sahen sie an, was sie bemerkte. Seufzend sprach sie: „Ich habe neben den beiden kein Wort verstanden.“ Diese Worte reichten, damit ein paar breit Grinsen mussten und Takemura und Hosone sie entgeistert anstarrten. „Da hat Sie Recht. Meine Herren, wir sitzen so dicht beieinander, ich bin der Überzeugung, dass geht auch in Zimmerlautstärke.“, sagte dann Sesshomaru und Kagome entspannte sich ein wenig. „Natürlich.“, meinte Herr Takemura und dann war alles wie vorher. Sie waren ruhiger und Kagome konnte beruhigt mitschreiben, auch wenn sein Duft sie anturnte. Ihm standen diese Maskulinen, schweren Gerüche. Nach einiger Zeit schielte sie zu ihm, nur um erschrocken zurückzusehen, da er anscheinend die ganze Zeit ein Auge auf sie hatte. Kurz hatte sie einen überschlagenen Funken gespürt, der sie am Liebsten dazu verführt hätte, eine Hand auf seine Hüfte zu legen.   Sesshomaru brummte kurz. Sie hatte ihm bewiesen, dass sie sich durchsetzen konnte, doch ihre Nähe war kaum zu ertragen. Er roch sich noch an ihr, roch einen zarten Duft von Lotus. Die Erinnerung kam hoch an die Nacht und die Lust erwachte. Er starrte sie kurz an, bis sie ihn dabei erwischte. Nicht nur sie sah weg, sondern auch er. Er hatte das Brennen in ihren Augen gesehen und auch seine Finger kribbelten. Normal sah er die Frauen nicht wieder und wenn, war da kein Interesse, warum aber jetzt? Es musste nur oberflächlich sein. Mehr konnte und durfte es nicht sein. Später würde er mit ihr reden, sie daran erinnern, sich professionell zu verhalten, denn es war nur um Geld gegangen. Nicht mehr. Gut auch um seinen Bruder, aber das musste sie nicht wissen.   An diesem Morgen folgten noch zwei Meetings, die Kagome brav neben ihm verbrachte und sie musste sagen, es ging ihr immer besser. Natürlich gab es noch diese Anspannung, aber die Gespräche lenkten sie ab. Es war, wie es war, nur ein One-Night-Stand gewesen. Er hielt sich daran und blieb ihr fern. Er hatte sie also nur erobern wollen. Bestimmt hatte er vorgehabt, sie auch ohne Vertrag oder für etwas anderes in die Kiste zu bekommen. Kagome atmete tief durch und druckte gerade die letzten Dokumente vom Vormittag aus, damit sie sie abheften könnte. So war es auch wirklich am besten. Wenn ihre Mutter erfahren würde, dass sie für ihre Rettung mit einem Mann geschlafen hatte… Nein, mit diesem Mann wollte sie keine romantischen Gefühle. Dazu war er auch nicht in der Lage. Kagome, es war einfach nur Sex. Und schon kamen die Gedanken wieder hoch. Er hatte sie leicht gefesselt, ihre Kleidung zerschnitten und sie auf unbeschreibliche Art verwöhnt. Ob das seine Masche war? Den ersten vergaß man wohl nie und so war es mit ihm. Verdammt. Sie stöhnte leise, presste kurz die Beine zusammen und lochte dann die verschiedenen Schriftstücke.   Danach machte sie sich auf den Weg in den Besprechungsraum, da sie Sesshomaru schon die Mails mit der Zusammenfassung zugesendet hatte. Da keine Antwort kam, vermutete sie, dass sie es so abheften konnte und das tat sie. Gleich wäre Pause und sie wollte sie genießen, ohne dass er kam und ihr noch sagte, dass sie schlampig gearbeitet hatte. Schnell schlüpfte sie in den Besprechungsraum und schritt zu den Aktenordnern. Sie bückte sich vor und hatte keine Lust sich hinzuknien, während sie die Ordner auf Hüfthöhe studierte. „Wo bist du denn…“, grummelte sie leise und ging die Ordner durch. Nachdenklich starrte sie die einzelnen Monate dieses Jahres an, doch jedes Mal endeten sie ein Monat zu früh. Kagome zog die Brauen kraus und zog die Ordner etwas vor, während sie ihren Hintern weit rausstreckte und sie langsam angepisst war. Wo war der Ordner denn jetzt wieder hin? Man durfte ihn doch nicht mitnehmen… „Wo bist du nur...“ „Hier.“, hauchte eine Stimme an ihrem Ohr, während sie hörte, wie sich die Türen des Besprechungszimmers schlossen. Sie schreckte ein wenig hoch und stieß gegen einen Oberkörper, wodurch sie nach hinten torkelte und dort nun auch gegen etwas prallte. Sie wurde rot und keuchte kurz, als sie zu verstehen glaubte, wer da gerade sich über sie beugte. „Herr Suzuki?“, fragte sie überrascht und wollte hochsehen, doch das Gesicht neben ihr, verhinderte es.   Sesshomaru verfluchte sich innerlich, dass er seinen Trieben gefolgt war, doch das hatte er einfach nicht übersehen können. Auch wenn sie diese Hose trug, konnte sie doch nicht mit dem Hintern weit rausgestreckt, an den Ordnern sitzen und ihn dabei bewegen. Sein Kopf hatte ausgesetzt, während er sie dabei erwischt hatte. Da Kagome noch beschäftigt schien und bestimmt essen wollte, hatte er entschieden, die Papiere abzuheften, nachdem er sie ein wenig korrigiert hatte. Warum? Er wollte einfach nicht mit ihr reden, wollte ihr Zeit lassen, sich zu fangen und dann? Er hatte sie gesehen und konnte nicht anders. Sesshomaru schluckte, während er noch immer über sie beugte und langsam den Ordner hineinschob. „Ich habe die Fehler ausgebessert.“ Kagome schluckte. Ihr Körper kribbelte, während sie so dicht an ihn gepresst war. Ihre Leinenhose schien auf einmal so dünn. Er könnte sie durchschneiden, wenn er wollte. Sofort presste sie die Augen zusammen und hasste sich für den Gedanken, der sie erregte. Sesshomaru roch es sofort und schnupperte an ihren Hals, wollte sich beweisen, dass sie keinerlei Kontrolle über ihn hatte. „Frau Higurashi, es gibt kein zweites Mal.“, sprach er leise an ihrem Ohre. Sie bebte leicht und wollte ihm entkommen, doch er ließ es nicht zu. Aber warum eigentlich nicht? Kagome drängte sich ausversehen noch fester gegen ihn und er glaubte fast, zu spüren, wie sich etwas regte, was nicht sein konnte. „Sie benehmen sich unprofessionell.“, keuchte sie und spürte eine Hand auf ihren Bauch. Die Hitze strömte durch ihr Oberteil. Fast automatisch bäumte sie sich leicht auf und schmiegte sich an die festen Muskeln in ihrem Rücken. Sesshomaru erstarrte, löste sich sofort und ließ sie frei, als sie zusammenzuckte und er spürte, dass er hart wurde. Kagome drehte sich um und starrte auf seine Hose, bevor sie ihn wie ein Reh anblickte. „Halten Sie sich an Ihr Versprechen. Einmal. Nie wieder.“ „Waren Sie es nicht, die heute Morgen ans Telefon ging und sich nebenher fingerte?“ Kagome wurde blass und dann rot. Er hatte es also gehört. „Das…d…das… ist wohl meine Sache!“, schimpfte sie und schnaubte. „Nächstes Mal gehe ich nicht ans Telefon!“ Sesshomaru betrachtete ihr Oberteil. Ein Knopf hatte sich gelöst und ein weißer Spitzen BH war zu sehen. Kagome folgte seinem Blick und knüpfte schnell das Oberteil zu. „Ich mache Pause. Bitte lassen Sie das in Zukunft.“, wimmerte sie noch, bevor sie ihn leicht anrempelte und zur Tür lief. Sie bewegte den Henkel, doch die Tür war zu. Schnell wollte sie davon, doch dann war er schon hinter ihr, drängte sie an die Tür und quetschte sie ein. Sie spürte, wie er hart war und wusste nicht, was er sich dabei dachte. „Nennen Sie mich nie wieder unprofessionell. Ich tue was ich will und wann ich es will.“ „Das ist sexuelle Belästigung.“, flüsterte sie geistesgegenwärtig und deutete zu den Kameras. „Lassen Sie mich gehen, sonst melde ich es.“ Kagome gab sich Mühe cool zu bleiben und wollte nicht zugeben, dass das Brennen zwischen ihren Beinen immer unerträglicher wurde. Wenn sie es sagte, würde er vielleicht doch noch auf dumme Gedanken kommen. Warum hatte man ihr nur gesagt, er ließ die Finger danach von einem? „Frau Higurashi, bedenken Sie, wer Ihr Stipendium zahlt.“ Kagome schnaubte. „Ich lass mich nicht einschüchtern.“ Er hob eine Braue. Er mochte dieses kämpferische Weib. Sie könnte es wirklich zu etwas bringen. Langsam löste er sich und sie nutzte die Zeit, um sich umzudrehen. Sie hatte die Tür im Rücken und blickte ihn eisern an. „Kann ich jetzt bitte meine Pause machen, Herr Suzuki?“   Sesshomaru hörte plötzlich Stimmen und öffnete sofort die Tür. Diese Stimmen hatten seine Trance aufgelöst und er verstand fast selbst nicht, wieso er seinen Posten aufs Spiel setzte für einen eingepackten Hintern. „Machen Sie Ihre Pause. Danach ist nur noch ein Meeting. Nach diesem dürfen Sie Feierabend machen.“ Kagome nickte und sah ihn nachdenklich an, während sie den Henkel der Tür runterdrückte. „Denken Sie an Ihr Versprechen. An unseren Vertrag. Niemand erfährt es. Es war einmalig, ich hege kein Interesse an mehr.“ Danach öffnete sie die Tür und ließ ihn alleine zurück. Sesshomaru setzte sich in einen Bürostuhl und rieb sich die Schläfe, bevor er die Fernbedienung hob und die Kamera wieder einschaltete. Natürlich war er so vorsichtig gewesen, aber das musste sie nicht erfahren. Doch sie hatte Recht. Einmalig. Anscheinend war sein Geist etwas durcheinander, da er bald mit seinem Bruder kämpfen würde. Es klang immer besser in seinem Kopf, einen Club aufzusuchen und ein Mädchen abzugreifen. Kapitel 15: Machenschaften -------------------------- Kagome war wirklich froh, als sie früher gehen konnte. Sesshomaru war zu merkwürdig gewesen. Zum Glück hatte er abgelassen, doch sie wusste auch warum. Im Flur hatte sie Herrn Takemura und Herrn Hosone getroffen, die sie gleich mit sich rissen zum Pausenraum. Sie waren überaus nett und Kagome verwirrte es wieder und wieder. Takemuras Frau würde bestimmt wütend werden, sollte sie mitbekommen, dass ihr werter Mann mit einer Praktikantin flirtete.   Doch das war nicht genug. Bei der Besprechung suchte dann auf einmal Sesshomaru den Abstand. Natürlich saßen sie nebeneinander, doch er schien so weit wie möglich wegzurücken, als ob sie stinken würde. Leise knurrte sie und packte ihre Sachen zusammen. Blödmann. Natürlich hatte sie ihm einen Korb gegeben, doch sein Verhalten war unprofessionell und würde noch für Gesprächsstoff sorgen. Kagome atmete tief durch. Aus dem sollte noch einer Schlau werden. Große Reden schwingen, dass es nur einmal wäre und jetzt? Jetzt hatte er sie von hinten… Sie driftete kurz ab, bevor sie sich ins Gesicht klatschte, ihre Handtasche ergriff und schnell das Büro verließ. Hoffentlich hatte er sich morgen unter Kontrolle, denn sie war sich selbst nicht sicher, ob sie weiterhin so standhaft sein konnte. Fast rannte sie schon zum Fahrstuhl, betätigte ihn und seufzte erleichtert auf, als sie hineinkonnte und den Knopf für das Erdgeschoss drückte. Während der Wartezeit, presste sie sich gegen die kühlen Spiegel und blickte in den gegenüberliegenden. Sie hatte immer noch diesen Gesichtsausdruck und zwischen ihren Beinen… Vielleicht sollte sie mit ihrem Handy etwas die Foren abklappern, wie man dem beikommen konnte. Sie wollte definitiv nicht akzeptieren, dass sie auf so eine Macho Tour stand, wo ein Mann sich einer Frau aufdrängte, wie ein wildes Tier. Sesshomaru… Sie würde ein Mittel finden, damit er den Abstand akzeptierte.   Sesshomarus Tag war die reinste Hölle. Er hielt sich ihr fern und war froh, dass sie endlich verschwand. Es war unverständlich, warum er von ihr hart geworden war. Am Ende hatte er in seiner Pause selbst Hand anlegen müssen, da diese Latte sich nicht anders beseitigen ließ. Immer wieder hatte er diesen Hintern gesehen. Warum nur, warum? Sonst war es doch nie so, dass er eine Frau danach noch begehrte. Unbedingt müsste er dem auf den Grund gehen. Nachdenklich sortierte er noch ein paar Papiere, als sein Telefon klingelte. Wer rief denn jetzt an? Geschickt nahm er den Hörer ab und antworte: „Herr Suzuki am Apparat, wen spreche ich?“ „Hallo.“, ertönte eine ihm bekannte Stimme. „Herr Suzuki, hätten Sie für mich Zeit?“ Er schnaubte leise, doch dann kam ihm die Idee. Wieso nicht. „Heute Abend, im Club. Sie wissen welchen?“ „Natürlich.“, flötete die Frau an der anderen Seite der Leitung. Haruka Mizuno. „Gegen 22 Uhr?“ „Ja.“ „Wunderbar. Bis später!“, raspelte sie noch Süßholz und legte dann auf. Sesshomaru wusste nicht, welches gefährliche Spiel er hiermit eröffnete. Für ihn galt nur das Experiment, ob sich etwas in ihm verändert hatte. Diese Frau bedeutete wahrscheinlich Ärger, aber wenn es nicht funktionierte, könnte er ihr wenigstens die Regeln noch einmal erklären.   Zu späterer Stunde begab sich Sesshomaru auf den Weg zum Club. Er trug eine schwarze Leinenhose und ein weißes, leicht geöffnetes Hemd. Seine Haare hatte er locker zusammengebunden, während er durch einen Nebeneingang eingelassen wurde. Natürlich benutzte er nicht den Haupteingang, so wie das Gesindel. Man führte ihn sofort in die VIP-Lounge, wo er sich auf ein rot gepolstertes Sofa begab. Die Ränder waren in weiß und mit Schnörkeln verziert, sodass es ihm gleich majestätischer vorkam. Vor ihm befand sich ein Tisch, auf dem man ihm sofort einen Whiskey on the Rocks hinstellte. Er ging hier nun schon seit einigen Jahren ein und aus. Es hatte eine Zeit dazwischen gegeben, wo er wirklich dem Laden fernblieb, doch das war nun schon viele Jahre her. 15 Jahre, um genau zu sein. Alles nur wegen eines Handels, der zurzeit null und nichtig war.   Sesshomaru sah sich um und da entdeckte er auch schon Haruka Mizuno, welche mit ihrem langen schwarzen Haar und ihrem chinesischen roten Gewand die Treppen heraufkam. Sie schwang ihre Hüften und bewegte sich neckisch auf ihn zu. Seine Miene verdunkelte sich kurz, während er sie genau in Augenschein nahm und bemerkte, dass da nichts war. Es ließ ihn kalt. Dabei konnte dieses Weib viel mehr bieten, als seine Praktikantin. Haruka hatte ihre Brüste machen lassen und ihre Figur erst… Kagome würde daran nie heranreichen und doch… ließ es ihn einfach kalt. „Herr Suzuki.“, hauchte sie und setzte sich schon neben ihn. Er blickte zu ihr und bemerkte, wie sie mit Absicht ihr Kleid hochschob, sodass er ein Blick auf ihren schwarzen Stringtanga hatte. „Es freut mich, dass Sie mich hier empfangen.“ Ihr Körper bewegte sich leicht und er sah zu, wie sie geschickt auf seinen Schoß krabbelte und ihr Höschen sich gegen seine Lenden presste. Langsam legte sie die Hände um seinen Hals und betrachtete ihn. „Frau Mizuno, was glauben Sie, was Sie da tun?“ „Herr Suzuki, wir hatten doch einst dieses… vielversprechende Abkommen, wissen Sie noch?“ „Und weiter?“, sprach er leise. Es gab nur eines, was sie jemals getroffen hatten. „Nun, wie wäre eine weitere Nacht für sagen wir… eine halbe Million?“, hauchte sie und bewegte ihre Hüften kreisend. Herausfordernd, anstachelnd. Er spürte, dass sie feucht war, denn seine Hose wurde es, doch nichts.  Dabei würde jeder normale Mann doch darauf anspringen. Nur er war nicht normal. War es nie gewesen. „Abgelehnt.“, sprach er leise. „Sie haben nichts für mich, was den Preis wert wäre.“ Die Frau auf ihm schnaubte und packte ihn leicht an den Haaren, während ihre Augen aufblitzen. „Überlegen Sie es sich doch noch.“, hauchte sie, presste sich noch fester an ihn und schien langsam zu begreifen, dass sich nichts in seiner Hose regte. Sesshomaru schnappte ihre Hand, drückte sie, bis sie losließ und schubste sie dann aufs Sofa neben sich. Seine Miene war finster. Diese Frau wusste nicht, wo ihr Platz war. Sie sah heiß aus, aber sie sollte für jemand anderes die Hure spielen. „Das Gespräch ist hiermit beendet. Bitte gehen Sie. Ich habe kein Interesse an Schlampen.“ Sie schnaubte wütend, schnappte das Whiskeyglas und schüttete es ihm ins Gesicht. Sesshomarus Augen wurden rot und er dankte dem Club für die laute Musik und die dunkle Atmosphäre. „Ich bring dich um.“, zischte er und stürzte sich über sie, doch etwas Hartes an seiner Brust ließ ihn innehalten. Er blickte herab, erkannte die Waffe und starrte sie wütend an. Sie war genauso wütend, funkelte mit ihren grünen Augen und lächelte. „Das würde ich nicht tun. Außer du willst, dass alle erfahren von deinem dreckigen Spiel.“ „Meinst du, diese Kugel stört mich?“ „Nein… oder… doch? Du weißt, ich handle mit Importwaren und diese Waffe soll dafür gemacht sein, sogar Götter zu töten.“, flötete sie und setzte ein grässliches Lächeln an. Größenwahnsinniges Weib. Etwas Anderes fiel ihm nicht darauf ein. „Aber das wäre auch egal. Wenn mir etwas passiert und ich mich nicht melde, schicken ein paar Freunde, ein paar Briefe ab.“ Eine Augenbraue hob sich, während er über ihr lag und wusste, dass keiner sie beobachtete. Jeder dachte, sie würden es treiben. „Das heißt?“ „Dass du mich gehen lassen musst.“, duzte sie ihn weiter und legte den Kopf schief. „Ach und die halbe Million Yen will ich auch. Wir hätten Spaß haben können, doch du hast es verdorben.“ „Wieso willst du so unbedingt das Geld? Habe ich dir nicht genug Macht verschafft?“, knurrte er leise und hasste es, dass sie ihn in der Hand hatte. Ein dummer Mensch. „Hast du. Aber… die Geschäfte laufen schlecht. Darum brauche ich eine kleine Finanzspritze und wieso nicht von meinem lieben Mentor.“, säuselte sie und streichelte seine Wange mit der freien Hand, bevor sie sich etwas ihm entgegenstreckte und etwas Whiskey von seiner Wange leckte. Natürlich hielt sie sich von seinen Lippen fern. Er küsste nie. Sie würde es nicht ausreizen. „Wer sagt mir nicht, dass du immer wieder kommst?“, knurrte er und starrte sie an. Er wollte nicht an so einem Ort austesten, wie viel Wirkung die Waffe hätte. Zu schwer wäre es, zu erklären, warum seine Schussverletzung schon heilte und noch schlimmer wäre, wenn die Kugel in ihm steckte. „Niemand.“, kicherte sie. „Aber das macht es doch interessant, oder?“ Er schnaubte, während sie ihn anblickte, wie sein schlimmster Albtraum. Wer hatte ahnen können, dass die Macht so etwas aus dieser unschuldigen Praktikantin machte. Vielleicht hätte er sie beseitigen sollen, doch er hatte es dabei belassen und jetzt hatte sie ihn an den Eiern. „Für das Geld will ich die Briefe.“ „Die Hälfte.“, meinte sie und grinste. „Und zusätzlich lass ich deine Praktikantin in Ruhe.“ „Wie meinen?“ „Du willst sie doch auch ficken, gib es zu.“, kicherte sie und drehte die Waffenmündung leicht an seiner Brust, über seinem Herzen. „Doch wenn ich plaudere, macht sie bestimmt nicht mehr brav die Beine breit. Vielleicht passiert ihr auch was…“ Seine Augen glühten fast. Er brauchte Kagome noch, falls sein Bruder aufkreuzte. Es war wohl auch gut, dass sie nicht wusste, dass er Kagome schon gefickt hatte. „Gut.“, meinte er dann. „Was für ein schöner Abend.“, seufzte sie und er löste sich. Sie steckte die Waffe weg, doch er konnte noch ein Blick darauf erhaschen. Diese Waffe war sehr alt. Es war wirklich möglich, dass sie Schaden anrichtete. „Ich werde dann gehen. Bye, bye mein Süßer!“   Danach ging sie, wackelte mit dem Hintern und ließ einen schlecht gelaunten Mann zurück. Dieses Treffen hatte ihn eine halbe Million Yen gekostet und das nur für die Erkenntnis, dass es an Kagome lag und nicht an ihm, dass sie ihn hart gemacht hatte. Diese Mizuno musste er ausschalten, doch erst würde er sich die Bilder besorgen oder was sie alles hatte. Es dauerte bestimmt, doch er hatte Zeit. Niemand würde ihn unterdrücken. Niemand würde seine Autorität untergraben. Niemand. Sesshomaru nahm ein Tuch aus seiner Hosentasche und trocknete sein Gesicht, bevor er sich ein neues Glas Whiskey on the Rocks bestellte, doch diesmal einen doppelten.   Da saß er und trank seinen Alkohol, während sein Blick über die Tanzfläche glitt und die einzelnen Körper wahrnahmen, die sich an einander drängten, sich rieben und reizten. Er dachte an den in blauen Leinen eingepackten Hintern und knurrte. Warum musste es diese Frau sein, die sich ihm verwehrte? Wieso löste sie etwas in ihm aus? War sie noch… unschuldig in dem Sinne? Ihr Abkommen hatte anders stattgefunden, das war klar, aber veränderte es so viel? Musste er sie erst weiter in den Abgrund stoßen, damit er sich von ihr sagen konnte? Er fluchte leise, schloss die Augen und wurde wütend. In Momenten wie diesen wartete er ab, beobachtete und stand auf. Dort. Fast schon begierig, ging er auf einen Mann und eine Frau zu. Die Frau schien es nicht zu wollen, während der Mann sie an die Wand drängte. Grob packte er den Mann an den Kragen und warf ihn gegen die nächste Säule mit Schwung. Die Frau schreckte hoch, zitterte und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Danke…“, hauchte sie und rannte schon. Jungfrau. Er würde sie sich merken. Damit war der Anfang gemacht, sie würde ihm trauen. Er ließ seinen Nacken knacken, drehte sich zu dem Mann an der Säule und beobachtete von Freude erfüllt, wie er sich aufstellte, das Blut von dem Mundwinkel wischte und durch sein braunes kurzes Haar wuschelte. „Alter, das war meine Braut!“, schnauzte der Betrunkene ihn an und versuchte ihm die Faust ins Gesicht zu schlagen, doch Sesshomaru wich aus, hob das Bein und rammte es ihm in den Magen. Der Mann ihm gegenüber sank zu Boden, keuchte, spuckte Blut, doch er war betrunken, versuchte es wieder und wieder und Sesshomaru genoss es, bis nach fast zu langer Zeit erst die Security kam und den Kerl packte, den er schon zusammengeschlagen hatte. Eine Hand legte sich kurz auf seine Schulter. Ein schwarzhaariger Mann mit im Nacken zusammengebunden Haaren. Sesshomaru drehte sich und sah ihn an. „Sie sollten heimgehen.“, meinte er nur und Sesshomaru sah ihn noch kurz an, bevor er zum Blut am Boden sah. „Besser wohl.“, meinte Sesshomaru kurz angebunden und sah ihn noch einmal an. Niemand stand ihm im Weg, dieser Mann hatte ihm nur einen gutgemeinten Rat gegeben, den er annahm. Er hatte es ein wenig übertrieben, doch seine Laune war dementsprechend. Seine nächste Eroberung konnte noch warten, dachte er, während er aus dem Club ging, doch dann. Er grinste kurz, als er das Mädchen von Drinnen entdeckte. Mit ausladenden Schritten ging er zu ihr, betrachtete sie und beugte sich herab. „Der Abend ist jung, wünsch dir was.“ Kapitel 16: Neue Probleme ------------------------- Kagomes Mittwoch war ein wenig beängstigend gewesen, durch Sesshomarus Art, aber als sie daheim angekommen war, erwartete sie eine freudige Nachricht. „Kagome!“, rief Souta und kam gerade um die Ecke mit ein Stück Onigiri im Mund, die er wohl selbst gemacht hatte, so zerfleddert, wie sie wirkten. „Souta, was ist denn?“, fragte sie und legte erstmal ihre Tasche ab. „Mama kommt Freitag aus dem Krankenhaus!“, sagte er schnell und grinste. Kagome grinste zurück. Endlich. „Das freut mich sehr.“, kicherte sie und sah, wie Soutas Mundwinkel wieder herabsanken. „Ja, nur einer muss Mama abholen und ich bekomm kein Frei, wegen einer Prüfung… Kannst du vielleicht fragen?“ Kagome seufzte und schloss kurz die Augen. „Ich versuche es morgen einfach mal. Eigentlich hätte ich ja heute frei gehabt, also lässt sich das bestimmt auf Freitag schieben. Was ist mit Opa?“ „Opa ist im Tempel, doch er packt das nicht alleine.“, grummelte Souta und seufzte noch kurz, bevor er den Onigiri wieder glücklich weiter aß. „Mama meinte übrigens, dass sie deinem Chef gerne persönlich danken würde.“ Kagome wurde Puterrot. Scheiße, sie wusste ja jetzt, wieso er das Geld so bereitwillig beigesteuert hatte. Wie sollte sie das bitte regeln? Ihr wurde leicht schwindelig und sie ging in die Küche und lehnte sich gegen die Theke, bevor sie tief einatmete. „Er ist ein beschäftigter Mann. Wahrscheinlich wird das nicht leicht.“ „Alles okay, Schwesterherz?“, fragte ihr Bruder und tigerte um sie herum, bevor er ihr eins dieser massakrierten Onigiri hinschob. „Iss am besten was. Mama würde gerne, aber wenn es nicht geht, überlebt sie das… Du weißt, wie sie ist.“ „Ja, ich weiß…“, meinte sie leicht genervt und dachte daran, dass ihre Mutter gerne übertrieb. Verdammt. Sie durfte ihn nie wieder treffen, dass wäre ihr Untergang. Schnell schnappte sie eins und biss rein, nur um ein wenig das Gesicht zu verziehen. „Boar, ist das eklig.“, fluchte sie und legte das restliche Onigiri wieder auf den Teller, bevor sie eine Wasserflasche schnappte, sie öffnete und mit dem Wasser den Geschmack wegspülte. Sie würde ihre Mutter schon von ihrem Chef ablenken. Da fand sich bestimmt etwas. Kagome machte sich schnell ran, sich ihre eigenen Onigiris zu formen. Sie war schon sehr gut darin, konnte man sagen. Ihre Mutter hatte ihr vieles beigebracht. Nachdenklich presste sie die Füllung herein und schloss kurz die Augen, bevor sie tief durchatmete. Vielleicht lief alles gerade anderes, als sie geplant hatte. Sie wurde mit der Vergangenheit konfrontiert und hatte Sesshomaru getroffen, mit ihm geschlafen und arbeitete für ihn. Aber irgendwie schaffte sie es nicht, ihn richtig zu fragen. Ob Inu Yasha wohl noch lebte und es ihn gar nicht interessierte? Aber nein… das konnte nicht sein. Sie schüttelte sich und sah Souta noch einmal an. „Ich frage morgen meinen Chef.“, hauchte sie und lächelte, bevor sie nach oben verschwand und sich mit den Onigiris aufs Bett warf und sie begierig aß. Morgen würde sie ihn fragen. Fragen kostete bekanntlich nichts. Zumindest hoffte sie das bei ihm. Brav aß sie auf, bevor sie einfach die Augen schloss und einschlief. Selten schlief sie sofort ein, doch dieses Mal tat sie es. Der Morgen war anstrengend genug gewesen. Kagome träumte einen schönen Traum. Sie war ein kleines Kind und spielte auf einer Wiese. Stimmt ja, damals waren sie mit ihrem Vater immer wieder dahingefahren. Papa hatte diesen Ort geliebt. Er hatte strubbeliges, schulterlanges schwarzes Haar und lachte immer mit ihr, wenn sie durch die Gegend rannte. Sie kicherte, drehte sich in einem Kimono mit Kirschblüten im Kreis und wünschte sich, dass der Tag nie vorbei ging. Kirschblüten fielen vom Himmel und umspielten sie. Papa. Sie kicherte und rannte weiter, rannte um einen Mann in einem weißen Yutaka mit Blumenmuster. Sie freute sich, lief um ihn herum und dann wieder zu ihrem Vater. Glücklich legte sie den Kopf in den Nacken und starrte den hübschen Mann an, der immer mal wieder zu ihr runter sah, wenn sie zu ihm rannte und an seiner Kleidung zupfte. Sie mochte diesen Mann. Er war ein guter Freund ihres Vaters und wohnte in der Gegend. Papa unternahm gerne was mit ihm und sie rannte hinterher. Papa schimpfte jedes Mal, wenn sie den Mann als Prinz bezeichnete. Sie lief noch ein wenig um sie herum, lachte und freute mich. Es war wunderschön und eines Tages würde sie bestimmt den Prinzen heiraten. Das behauptete sie zumindest jedes Mal. Lachend tanzte sie noch ein paar Mal um sie herum, als … PIEP PIEP PIEP PIEP Kagome riss erschrocken die Augen auf, suchte den Raum ab und fand ihren Wecker, den sie sofort zur Ruhe brachte. „Uhh.“, knurrte sie und schnaubte kurz. Warum musste der schon klingeln? Es war so ein schöner Traum gewesen… Das hatte sie ganz vergessen. Damals waren sie oft dort gewesen und Kagome hatte gerne mit ihrem Prinzen gespielt. Sie wurde traurig, ließ die Schultern sinken und dachte an ihren Vater. Es war schon so lange her, dass sie sich kaum noch an sein Gesicht erinnerte. Mama hatte den Schrein bei sich im Zimmer. Doch das war erstmal unwichtig. Es gab keine Prinzen war das erste und das zweite war, dass sie Sesshomaru um einen Tag Urlaub bitten müsste, ohne, dass er ihr an die Wäsche ging.   In der Firma angelangt, fuhr sie mit dem Fahrstuhl hoch. Heute trug sie eine schwarze lange Hose, da es etwas kühl war und eine grüne Bluse, die sie ordentlich in die Hose steckte. Sie hatte sich das Bändchen um den Hals geknotet zu einer Schleife und atmete tief durch, als sie oben ausstieg und direkt zu Sesshomaru marschierte. Als sie an dem Tresen vorbeiging, entdeckte sie Frau Sawano und hob grüßend eine Hand. Die Frau nickte und lächelte leicht, bevor sie bei ihm anklopfte. Ein leises „herein.“ Ertönte und sie folgte der Aufforderung. Drinnen angekommen, begegnete sie Sesshomaru. Er saß an seinem Schreibtisch, anscheinend dabei einige Papiere durchzuarbeiten. Sesshomaru hatte sich diesmal mehr unter Kontrolle. Die Frau gestern Nacht, so fremd sie auch gewesen war, hatte ihm gutgetan. „Sie wünschen?“ „Herr Suzuki, ich wollte Sie um einen Tag Urlaub bitten. Am Freitag.“ „Wieso sollte ich?“ Kagome seufzte: „Meine Mutter kommt aus dem Krankenhaus und ich müsste sie heimbringen.“ „Kann sie das nicht alleine?“ „Nein. Sie sitzt im Rollstuhl und meine Familie ist verhindert.“, sagte sie und sah ihn auffordernd an. „Bitte. Dafür bin ich Mittwoch gekommen, obwohl ich frei gehabt hätte.“ Herr Suzuki starrte sie unterkühlt an. Er überlegte. Sollte er sie gehen lassen? „Wie viel Uhr müssen Sie Sie abholen?“ „Gegen 10:00 Uhr. Danach fahren wir mit einem Taxi zurück.“, sprach sie und wunderte sich, warum er heute so abweisend war. „Verstehe.“, brummte er und sah noch einmal auf zu ihr, bevor er nickte. „Gut, sie bekommen Freitag frei, dafür werden sie mich nächste Woche begleiten.“ „Wohin?“, fragte Kagome leicht verwirrt und betrachtete den Mann vor ihr, der heute vor Selbstbeherrschung nur strotzte, wo er sie gestern angegraben hatte. Hatte er sein Fehlverhalten eingesehen und war um Besserung bemüht? „Nächste Woche, Freitagabend. Ziehen Sie sich ordentlich an. Es geht um die Buchung einer Location.“ Kagome sah ihn kurz verwirrt an, nickte dann aber. „Sehr gerne, Herr Suzuki.“ Sie sah ihn an und er erwiderte leicht ihren Blick. Es schien auf einmal eine hohe Mauer zwischen ihnen. Innerlich seufzend verneigte sie den Kopf. „Gibt es noch etwas?“, fragte er dann und sie schüttelte den Kopf. „Ich kümmere mich jetzt um die Papiere.“ „Tun sie das.“ Danach ging sie in ihr Büro und war selbst schlecht gelaunt, aber nur wieso? Hatte sie sich erhofft, dass er sie belästigte? Wie doof war sie gerade? Am besten suchte sie sich einen festen Freund, damit sie nicht bei ihm nach Nähe suchte. Anscheinend war diese eine Nacht nicht ohne Weiteres an ihr vorbeigegangen. So lange hatte sie jeden von sich gestoßen, ihre Freunde teilweise gemieden, nach dem sie sich in den Brunnen gestürzt hatte. Doch jetzt hatte sie sich auf ihn eingelassen, träumte wieder von damals und fühlte sich in diesem Moment einfach einsam. Sie vermisste ihren Vater. Dieser andere Mann von damals schien danach auch verschwunden. Sie setzte sich in ihren Bürostuhl und machte sich an die Arbeit. Heute waren zum Glück keine Meetings angesetzt, doch Sesshomaru schusterte sie trotzdem zu mit allem Möglichen. Kagome verzog die Lippen und konnte kaum glauben, wofür er denn bitte alles zuständig war. Dieser Mann brauchte tatsächlich eine Assistentin oder er machte jeden Tag Überstunden. Anderen zu Vertrauen war wirklich ein Problem für ihn.   Der restliche Tag verlief sehr ruhig. Sie vermisste alle. Nicht einmal ihre Kollegen waren da. Später erfuhr sie, dass sie unterwegs waren. Wahrscheinlich ging es auch um die Locations. Wofür wohl, überlegte sie kurz, bis ihr einfiel, dass Sesshomaru auch Benefits Galas veranstaltete. Bestimmt dafür. Sie packte ihre Kleidung zusammen und sah noch einmal zu seinem Büro, bevor sie die Arbeit verließ. Heute zeigte er ihr wirklich die eiskalte Schulter… Kagome, was war nur mit ihr los, dass es sie so sehr wurmte, wo sie ihm gestern doch noch gesagt hatte, er solle sich fernhalten? Hoffentlich ging es ihr besser, wenn sie ihre Mutter abholte. Hoffentlich.   Am nächsten Tag war es dann so weit. Diesmal waren die Träume leer und dunkel gewesen, wofür sie den Göttern dankte. Sie hätte das nicht noch eine Nacht ertragen, mit ihrem verstorbenen Vater zu spielen. Sie zog sich ein Kleidchen an, denn heute wäre es ja ungefährlich. Das Kleidchen war gelb mit einem Sonnenblumenmuster. Sie zog sich flache Sandalen an und machte sich auf den Weg. Endlich kam ihre Mutter zurück. Sie war eine Woche im Krankenhaus gewesen, das reichte allemal. Kagome fuhr mit der Straßenbahn hin und ging sofort zu den Krankenschwestern auf dem Gang. „Guten Morgen Frau Higurashi.“, lächelte eine Frau, nachdem sie ihr ihren Personalausweis hinschob. „Guten Morgen, ich wollte meine Mutter abholen.“ „Natürlich.“, meinte die Frau und suchte noch einige Papiere zusammen und reichte sie ihr. „Sie müssten mit ihrer Mutter noch die Papiere durchgehen.“ Kagome nickte. „Ich komme dann wieder.“ Die Frauen nickten und Kagome verschwand mit den Sachen im Zimmer ihrer Mutter, die schon saß und sich angezogen hatte. „Kagome!“ „Mama“, freute sie sich und umarmte ihre Mutter erst einmal, bevor sie sich hinsetzte. „Wie geht es dir?“ „Sehr gut. Ich freue mich nur, dass wir endlich heimkönnen. Das Essen ist schrecklich…“ „Mama, da musst du Soutas Onigiri probieren, die sind weitaus schlimmer.“ Sie lachten ein wenig. Ihre Mutter kannte die Onigiris, die sich ihr Bruder öfters machte und hatte wohl auch schon mal probiert. Als das Lachen verebbte holte Kagome die Papiere hervor. „Wir müssen noch einiges unterzeichnen und durchgehen.“ Sie nickte und dann machten sie sich ran. Entlassungspapiere waren nur eine der Sachen. Ihre Mutter betrachtete alles und unterschrieb, bis sie innehielt und bleich wurde. Schnell nahm sie ihr das letzte Papier ab und erstarrte. Eine Rechnung. Der Krankenhausaufenthalt. Natürlich war er nicht so teuer, wie die OP, die Sesshomaru übernommen hatte, doch auch nicht so leicht auf die Schulter zu nehmen. Ihre Mutter schluckte laut. „Oh nein…“ „Mein Chef hat leider nur die OP übernommen.“, seufzte Kagome und sah auf das Bezahldatum. Sie hätten etwa einen Monat um das Geld zu zahlen. „Wie sieht es mit den Ersparnissen aus?“ „Nicht sehr gut… Doch einiges müsste ich noch bezahlen können… Vielleicht kann ich mir einen kleinen Job suchen.“ Kagome starrte ihre Mutter ungläubig an. „Lass das Mama, du kannst nicht gehen. Ich sehe mich nach einem kleinen Job um und wenn du es mir zurückgeben willst, investiere es später in meinen Führerschein.“ „Geht das denn so einfach?“ Kagome seufzte. Eigentlich durfte sie nicht, aber ihr blieb keine andere Wahl. Souta könnte etwas Kleines machen, aber er hatte bald Prüfungen. „Mama, ich bekomme das hin. Es ist die Hälfte nur von den OP Kosten. Aber du suchst dir daheim sofort wieder eine Versicherung.“ „Ja, das werde ich.“, seufzte ihre Mutter und Kagome lächelte. Es fand sich bestimmt etwas. Sie gab nicht so schnell auf und was Sesshomaru nicht wusste… Kapitel 17: Übermüdung ---------------------- Daheim durchforstete Kagome sofort die Anzeigen in der Zeitung und im Internet, markierte sie sich und machte sich auf den Weg. Sie würde wahrscheinlich mehr als einen Job brauchen. Zuerst fand sich ein Restaurant, wo sie am Wochenende zeigen könnte, was sie draufhatte. Sie bezahlten sehr gut und es würde fast reichen. Als nächstes fragte sie an, ob sie Zeitungen austragen könnte und schon sah alles sehr gut aus. Abends hätte sie im Restaurant schichten, morgens würde sie Zeitungen austragen und ab 8 würde sie in der Firma arbeiten. Das klang doch sehr gut. Nichts überlappte sich und am Wochenende könnte sie sogar im Restaurant mehr arbeiten. Erst überlegte sie noch einen sich zu suchen, beließ es aber dabei, als sie daran dachte, dass ihre Mutter noch ein paar Ersparnisse hatte.   So fing ihr Samstag dann auch schon an, in dem sie die ersten Zeitungen austrug und später dann im Restaurant anfing und sich wirklich gut anstellte. Es war anstrengend, aber machbar. Auch der Sonntag war ohne Probleme von statten gegangen, doch dann fing es an. Montag wäre ein ganz anderes Kaliber und das spürte sie dann auch. Montagmorgen sprintete sie los, warf sich auf ihr Fahrrad und trug die Zeitungen aus, bevor sie zurückraste, sich duschte, fein anzog und zur Arbeit stürmte. Angekommen, gingen auch schon die ersten Meetings los. Sie schrieb alles auf, genoss jedoch, dass Sesshomaru anscheinend immer noch auf Abstand getrimmt war, dafür war er auch aggressiver als sonst. Es kam ihr so vor, als hätte sie vorher eine Art Welpen Status gehabt, den sie nun verloren hatte. „Frau Higurashi, schreiben Sie dies noch einmal.“, knurrte er und warf die Papiere auf ihren Tisch. „Sie sind voller Fehler. Wo haben Sie ihren Kopf?“ Kagome zuckte zusammen und nickte. „Natürlich, sofort.“, keuchte sie und versuchte es noch einmal. Er war wirklich schlecht drauf, aber nur wieso? Wirklich nur wegen ein paar Komma Fehlern? Sie korrigierte es, während er hinter ihr stand und dabei zuschaute. Das Gefühl war unangenehm, wenn er hinter einem stand. „Hier auch.“, sagte er und deutete auf den Bildschirm. Sie seufzte leise, korrigierte, während Sesshomaru sie weiter beobachtete. Sesshomaru war wirklich schlecht drauf. Er hatte sich das Wochenende damit rumgeschlagen, an diese Fotos zu kommen. Ein paar Leute hatte er ausfindig gemacht und es sich notiert. Natürlich hatte er Leute dafür, aber er musste vorsichtig sein. Diese Frau unterschätzte er nicht. Wenn nur bei einem etwas fehlte, würde sie ihn auffliegen lassen. Er bereute sein Laster im Moment. Der Skandal wäre zu groß, um ihn auf einfacher Art niederzukämpfen. Er beobachtete sie weiter und legte fast unbewusst seine Hand auf ihre Stuhllehne. Seine Finger glitten über das schwarze Haar, fingen eine Strähne und rieben sie vorsichtig. Das Gefühl beruhigte ihn ein wenig. Sie arbeitete fleißig und korrigierte. Er hätte es auch tun können, doch sie musste es lernen und… egal. Er knetete die Haare noch etwas, bis sie fertig war. „Wie sieht das aus?“, fragte sie leicht unsicher. Sie spürte den Druck auf ihren Stuhl. Was machte er wohl da? „Heften Sie es ab.“   Und dann ging er schon und Kagome ließ sich im Stuhl zurücksinken. Was war bloß mit ihm los? Mit wie vielen Frauen müsste er noch schlafen, damit er nicht mehr zu ihr flog, wie eine Motte zum Licht? Es wurmte ihn, dass sie immer noch so normal schien. Unverändert. Als hätte er keinen Einfluss auf sie gehabt, auch wenn er öfters bemerkte, wie sich ihr Geruch veränderte. Sie erinnerte sich an die Nacht. Anscheinend war sie nicht der Typ Frau, die ihn nachträglich erpressen würde. Sesshomaru ließ sich genervt nieder und hoffte, dass die Woche schnell vorüber ging. Ob es ein Fehler war, sie Freitag mitzunehmen? Nein. Sie musste es lernen und nur, weil er einen persönlichen Disput hatte, durfte er es ihr nicht verwehren.   Es vergingen zwei weitere Tage, bis Mittwoch war. Langsam spürte Kagome die Auswirkungen und kam nur spärlich aus dem Bett. Im Restaurant hatte sie Überstunden gemacht und war erst gegen 0 Uhr heimgekommen. Sie sah noch mal auf die Uhr und sah sich die blinkende 4 an. Verdammt. Schnell zog sie sich grob an, schmiss sich auf ihr Rad und fuhr los. Sie war wirklich müde und verpasste fast die ersten Häuser. Sie beeilte sich und rannte, doch heute war sie zu langsam. Als sie daheim ankam, war es schon nach 6. Schnell sprang sie unter die Dusche, putzte Zähne und zog sich an. Heute könnte sie nicht vor der Arbeit die Augen zu machen. Mit ein wenig Schminke überdeckte sie die blauen Augenringe, die seit Tagen immer dunkler wurden. Kagome gähnte und streckte sich. Nur einen Monat musste sie das durchhalten, doch schon nach wenigen Tagen schien sie fix und fertig. Des Weiteren musste sie für Freitag in ihrer neuen Stelle Urlaub einreichen. Natürlich würde es genehmigt werden, aber dafür musste sie die Stunden wieder reinholen.   In der Arbeit angekommen, schlich sie wie ein halbes Wrack in ihren Raum. Sie trug einen schwarzen Faltenrock und die mit Rüschen verzierte Bluse, wie auch die Schleife, die nur auf halb 8 hing. Müde warf sie sich in den Sessel und schloss kurz die Augen. In 15 Minuten würde die Arbeit beginnen…   „Frau Higurashi.“, ertönte eine unterkühlte, laute Stimme. „5 Minuten…“, murmelte sie, spürte aber im nächsten Moment, wie sich der Sessel schwungvoll nach hinten drückte und sie die Wärme eines Mannes spürte, wie auch der maskuline Geruch und das schwere Parfüm. „Schlafen Sie etwa?“ Kagome riss die Augen auf, starrte schlaftrunken in die goldenen Augen und brauchte kurz, bevor sie sie aufriss und sich umsah. „Ah… nein…“, meinte sie schnell und wurde rot. Er beugte sich tiefer und sah ihr tief in die Augen. „Das Meeting hat vor 5 Minuten begonnen. Kommen Sie.“, sprach er und schien etwas an ihrer Brust zu fummeln. Er richtete die Schleife und ihre Bluse, die oben schief zusammengeknüpft war. Kagome wurde rot, spürte seine Fingerknöchel an ihrer Haut. Es war einfach nur peinlich. „Folgen Sie mir.“, sprach er weiter, löste sich von ihr und ging schon los. Er knurrte innerlich, dass er schon wieder seinem inneren Trieb nachgegeben hatte. Als er gesehen hatte, wie sie dort lag, hatte er überlegt, sie auf eine andere Art zu wecken. Zu schmecken und zu ficken. Ihm gingen die Frauen aus und seine Versuchskaninchen. Er verstand es einfach nicht. War es wirklich, weil sie noch ein Unschuldslamm war oder vielleicht lag es daran, dass sie eigentlich seinem Halbbruder gehörte und er sie gefickt hatte? Doch konnte er sie nicht einfach ficken, es musste ein Deal geben. Ein Grund. Sonst müsste er Eingeständnisse machen, dass er auf einen Menschen stand. So etwas gab es nicht in seinem Leben. Doch warum war sie so müde? War ihre Mutter doch noch sehr krank und Kagome machte alles daheim? Vielleicht. Er würde sie weiter beobachten. Er verlangte gute Arbeit von ihr.   Während des Meetings beobachtete er sie, sie war wirklich müde. Schlimmer als die anderen Tage und manchmal war er sich nicht sicher, ob sie überhaupt etwas mitbekam. Doch zum Glück waren die Männer so laut, dass sie nicht einschlafen konnte. Was war nur mit ihr los? Kagome hoffte, indes, dass Sesshomaru nicht bemerkte, wie müde sie war. Sie musste den Tag überstehen, würde in der Pause essen und kurz die Augen schließen. Das brauchte sie wirklich. Als dann die Pause kam, wollte sie ihr Frühstück aus der Tasche holen, als sie bemerkte, sie hatte es vergessen. Doch zu ihrem Glück verriet ein Blick in ihre Geldbörse, dass sie sich wohl ein Mittagessen in der Kantine leisten konnte. Schnell begab sie sich nach unten. Dort fand sie auch schon die Kantine und stellte sich an, merkte jedoch nicht, dass Sesshomaru hinter ihr war. Er beobachtete sie. Jagte sie. Etwas stimmte mit der Frau nicht und er wollte es wissen. Er hatte den anderen Fahrstuhl genommen und hatte beobachten können, wie wackelig sie auf den Beinen war. Hatte sie einen Verehrer? Nein, das hätte er wohl gerochen. Achtsam reihte er sich hinter ihr ein, während sie komplett neben der Spur noch einmal in ihre Geldbörse blickte. Geldprobleme? Sie schien abzuzählen. Dann entschied sie sich und teilte der Dame ihren Wunsch mit. Sie meinte, sie müsse sich kurz gedulden und Kagome nickte. Ihr fielen die Augen immer wieder zu, bis sie leicht eindöste und nicht bemerkte, wie sie gegen einen anderen Körper kippte. Es war Sesshomarus. Schnell hatte er die Entfernung wettgemacht, damit sie nicht umfiel. Ihr Kopf lehnte leicht an seiner Schulter, während sie zu schlafen schien. Jetzt fielen ihm auch die blauen Augenränder unter der Schminke auf, die sie sich wohl etwas weggerieben hatte. Er hielt still, beobachtete und fragte sich, warum das Mädchen so erschöpft war, doch schlimmer waren seine Gedanken, die er versucht hatte wegzusperren. Er könnte sie anfassen, jetzt, wo sie nicht aufpasste. Nein, er musste sich zurückhalten, unbedingt! „Ihr Essen.“, ertönte dann die Stimme der Dame. Sie stellte es hin und er gab seine Bestellung auf. Er verharrte mit ihr noch kurz, bis sein Essen fertig war. „Frau Higurashi.“, flüsterte er streng in ihr Ohr und sie schien zu erwachen. Überrascht starrte sie ihn an, während er beide Teller auf sein Tablett tat und weiter schritt. Kagome hingegen schien erst verwirrt, wo ihr Essen war, bis sie es bemerkte und ihm nach lief. „Herr Suzuki...“ „Frau Higurashi, wieso schlafen Sie im Stehen?“, fragte er leicht bissig, während er seine Karte am Tresen vorzeigte und mit dieser das Essen bezahlte. „Ich habe schlecht geschlafen… Mein Essen…“ Er drehte sich zu ihr und bedeutete ihr, mitzukommen. Sie folgte ihm unfreiwillig, verzog die Lippen, dass er ihr Essen bezahlt hatte und schämte sich dafür, dass sie ihn als Kopfkissen missbraucht hatte.   Sie setzten sich an einen Tisch nur für zwei, etwas Abseits. Er stellte ihr den Teller hin und nahm sich seinen. Kagome hatte sich ein Nudelgericht geholt, während auf seinem Teller fast nur Fleisch war. „Wieso haben Sie schlecht geschlafen? Ihre Arbeit war heute…“ „Ich weiß.“, meinte Kagome schnell und verzog die Lippen. „Es kommt nicht wieder vor…“ „Ist es Ihre Mutter?“ Kagome zwinkerte. Stimmt ja. „Ahm… ein wenig. Es ist schwer für sie, dass sie nicht laufen kann und braucht öfters was. Als einzige Frau im Haus…“ „Verstehe.“, meinte er und atmete tief durch. „Machen Sie ihre Arbeit fertig und gehen heute früher. Morgen will ich Sie nicht wieder so antreffen.“ Kagome nickte leicht. Sie belog ihn gerade, ob er davon wusste? Sesshomaru sah sie an, akzeptierte ihre Ausflüchte, später würde er es noch erfahren. Was trieb sie da nur und warum wollte er sie berühren? Diesen dreckigen Menschen? Er aß, wie auch sie und fast kam es ihm natürlich vor, auch wenn es das erste Mal war. „Sie können mit ihrer Karte auch Essen erstehen.“ „Hm?“, fragte Kagome verwirrt und er hob seine Karte. „Auf Ihr befindet sich ein Monatsbudget für das Mittagessen hier. Nutzen Sie sie und essen Sie richtig.“ Das hatte Kagome nicht gewusst. Sie wurde rot und nickte. „Ja, das werde ich. Danke, Herr Suzuki.“ Er seufzte leise. Wieso konnte sie nicht wie die anderen Frauen sein. Irgendwie erinnerte ihre Art ihn an… Nein. Daran wollte er sich nicht erinnern. Nicht bevor er ihren Tod gerächt hatte.   Nach dem Essen verlief der Tag noch ganz ruhig. Kagome erledigte ihre Aufgaben so schnell sie konnte und fuhr heim, um noch Schlaf vor ihren nächsten Job zu bekommen. Sie war vollkommen fertig, doch sie musste auspassen, dass es Sesshomaru nicht bemerkte. Die Klausel in dem Vertrag, verbot ihr nebenher zu arbeiten. Vielleicht hätte sie einfach nach mehr Geld oder einen Vorschuss fragen sollen, doch das wollte sie nicht. Sie wollte sich nicht schon wieder freiwillig in seine Fänge begeben, auch wenn sie wusste, dass es sowieso unmöglich war. Er stand nur auf einen Typ Frau. Jungfrau und das war sie nicht mehr.   Sesshomaru hingegen kontrollierte noch einiges von ihr. Er würde schon noch rausbekommen, was los war. Niemand versteckte etwas vor ihm und vielleicht würde er noch eine Chance bekommen, sie als sein neues Versuchskaninchen zu benutzen. Er würde ein wenig geduldig sein. Kapitel 18: Das geheime Labor ----------------------------- Am Donnerstag ging es Kagome schon um einiges besser, langsam kam sie damit klar. Sie hatte ihren Urlaub im Restaurant genehmigt bekommen und war froh darüber, sodass sie mit Sesshomaru am Freitag zu dem Treffen gehen könnte. Als sie jedoch auf der Arbeit ankam, war es sehr ernüchternd. „Herr Suzuki hat einen Termin außerhalb.“, meinte Frau Sawano an der Information. Kagome verzog ein wenig die Lippen. „Er hat Ihnen aber Arbeit dagelassen.“ Kagome musste etwas grinsen. Natürlich hatte er das. Wieso hatte sie denn nur überlegt, was sie heute machen könnte. „Vielen Dank.“, lächelte Kagome und ging in ihr Büro, wo sie fast von dem Stapel Papier auf ihrem Tisch erschlagen wurde. Mistkerl… verdammter Mistkerl. Sie wusste wirklich nicht, was sie von ihm halten sollte. Genervt setzte sie sich hin und sah die Papiere an, an denen eine handschriftliche Notiz klebte. Er konnte sehr schönschreiben, fiel ihr auf. Er bat sie darum, alles zusammenzufassen. Kagome würde bestimmt bis Ende des Tages dafür brauchen, aber es war ihre Aufgabe und sie tat es. Normal machte er es alleine, also sollte sie sich nicht beschweren. Was dachte sie sich auch. Kagome schlug den ersten Ordner auf und begann fleißig zu lesen und den Mund zu verziehen. Medizinische Fachbegriffe sprangen ihr ins Gesicht. Verdammt. Nachdenklich sah sie zu Sesshomarus Bürotür. Ob er ein Buch zur Aufklärung hatte? Sie stand schnell auf und ging zu der Tür und versuchte es einfach mal. Mit ihrer Karte bat sie um Einlass und ein Klicken ließ sie sogar grinsen. Es funktionierte. Schnell war sie drin und sah sich um. Ohne Sesshomaru schien der Raum nicht mehr ganz so majestätisch. Neugierig wanderte sie umher, ging zu seinem Tisch und streichelte über das Holz, bevor sie seufzend zu einem Bücherregal ging und alles durchsuchte. Entgeistert stellte sie fest, wie viele Bücher es gab. Die könnte sie nicht alle mit rüber nehmen. Kagome zog die ersten raus und ging mit einem wenig flauen Gefühl zu seinem Schreibtisch. Er war wirklich sehr aufgeräumt und leer. Kurzerhand legte sie die Bücher drauf und blickte noch einmal hin und her. Er war nicht da, also… sie grinste, holte die Papiere und legte sie auch auf seinen Tisch, bevor sie sich in seinen Sessel lässig setzte. Sein schwerer Duft strömte ihr sofort entgegen. Wie konnte der Stuhl nur so gut nach ihm riechen? Sofort machte sie sich dran und las den Text weiter und sah immer wieder in die Bücher. Sein Stuhl war wirklich bequem. Unschuldig grinste sie, wusste jedoch nicht, dass Sesshomaru auch in seinem Raum Kameras versteckt hatte. Man konnte nur hoffen, dass er es nie bemerken würde, dass sie sich bei ihm eingeschlichen hatte.   Indes war Sesshomaru tief unten, unter der Erde in einem Labor. Es war gedimmt, erfüllt von einem grünen Schimmer. Sesshomaru schritt durch einige Sicherheitsschleusen, nutzte den Iris Scanner und trat in den Hauptraum. Einige arbeitswütige Youkais, viele in Menschengestalt, wuselten umher. Leicht hektisch und er wusste, dass es eine Veränderung gegeben haben musste. „Jaken!“, verlautete er streng. Ein Mann mittleren Alters mit grünen, leicht strubbeligen Haaren kam auf ihn zu gerannt, verneigte sich und sah ihn leicht panisch an. „Was ist los, wieso wurde ich nicht informiert?“ „AHHH AHH AHHH Sesshomaru-sama, wir wollten erst abwarten…“ „Was abwarten?“, fragte er streng, taxierte ihn und verzog die Lippen. „Sprich.“ „Also… naja…“, stotterte Jaken und zitterte. „Es scheint ihm besser zugehen… Seine Heilung hat verstärkt eingesetzt.“ Sesshomaru verstand, löste den Blick und sah zu einem großen Zylinderähnlichen Glasbehälter. Er war angefüllt mit einer schimmernden Flüssigkeit und darin war ein Mann. Fast komplett nackt. Bepackt mit Muskeln. Sein schwarzes Haar war sehr lang und bewegte sich in Wellen, als wäre es schwerelos. Wahrscheinlich ginge es ihm später mindestens bis zu den Füßen, sollte er einmal den Behälter wieder verlassen können. Solange schlief dieser Mann schon. Ruhte, erholte sich. Damals vor 15 Jahren hatten sie Seite an Seite gekämpft, doch er wurde sehr schwer verletzt. Sesshomaru seufzte, trat heran und betrachtete das Geschöpf. Er war einer der wenigen Freunde, die er wohl verzeichnen konnte. Freund. Ein Fremdwort für ihn, doch dieser hier war anders gewesen. Es war schon einige Jahrhunderte her, dass er ihm begegnet war. Ein mächtiger Mann, der es einzig vermochte ihn in seine Schranken zu weisen. Nachdenklich hob er die Hand, legte sie gegen das kühle Glas. Wann erwachte er wohl? 15 Jahre war er hier drin, es schien nie eine Besserung in Sicht gewesen, doch jetzt… Sesshomaru sah zu Jaken, seinem treuen Diener. „Wieso?“ „Wir wissen es wirklich nicht.“, flüsterte Jaken. „Es ist seit fast drei Wochen etwa, dass es schneller geht. Erst sah man es kaum, doch jetzt sind seine Muskeln wieder da und auch alles andere. Auf irgendwas spricht er an…“ Was konnte es nur sein? Er wusste es auch nicht. Drei Wochen. Ihm lief die Zeit davon. Er musste seinen Bruder bis dahin zur Strecke bringen, doch würde er auch anspringen auf die Falle, die er ihm stellte? Etwas besorgt sah er noch einmal den Mann an. Wie würde er reagieren? Er hatte seine Firma besetzt, doch seine Tochter nicht geheiratet. Aber wie sollte er auch? Damals war sie noch ein Kind gewesen und jetzt? Was war jetzt? Er wusste nicht, was mit ihr damals geschehen war. Sie waren wie verschollen, als hätte sein Freund sie mit allerletzter Kraft vor ihm und der Welt versteckt. Manchmal hatte er das kleine Mädchen gesehen, was immer begeistert um ihm rumgelaufen war. Sie hatte ihn oftmals an Rin erinnert. Aufgeschlossen und ohne Angst. Nicht nur einmal hatte er sie verjagen wollen, doch als eines Tages das Unglück geschah und er sie rettete, war spätestens ab diesem Moment ihre komplette Angst vor ihm verloren gegangen. Ihr Vater hatte es für eine gute Idee gehalten, sie ihm zu versprechen, wofür er die Firma bekommen würde. Natürlich hatte er angenommen. Dieser Mann hatte einen Plan, doch das Mädchen, welches bestimmt zur Frau herangewachsen war, würde ihn jetzt ausschlagen. Den Mann würde sie verabscheuen, der Frauen benutzte. Er seufzte. Was machte er sich darüber Gedanken. Wenn er seinen Bruder beseitigte, würde er auch ohne Heirat an der Macht bleiben. So einfach war das. Ein dunkles Lächeln spiegelte sich im Glas, während er den Mann betrachtete. Kurz kam ihm in den Sinn, dass er ihm die Firma nicht so ließ, dann würde er die Frau heiraten, sie zu seiner machen. Jede Frau wollte ihn. Man konnte sie alle kaufen.   „Sesshomaru-sama?“, riss eine Stimme neben ihm, ihn aus den Gedanken. Er blickte zu Jaken und hob eine Augenbraue. „Es gab einen Sicherheitsalarm in ihrem Büro.“ Sesshomarus Kopf zuckte hoch. War sein Bruder vielleicht gekommen? Das wäre praktisch, doch… Kagome war noch da. Seine Lippen verzogen sich. Sie durfte ihm nicht in die Arme springen, ihm nicht sagen, welches Spiel er spielte. Dann würde er vielleicht wütend werden und nicht mehr verletzlich sein. „Ich kümmere mich darum.“, sagte er leicht kühl und schritt schon voran. Weg von dem wahren Besitzer der Firma. Weg von dem Mann, dessen Tochter er versprochen war. Weg von dem Mann, der so mächtig war. Er konnte nur hoffen, dass dieser Mann noch brauchte, denn im Augenblick hatte er noch andere Sorgen. Sesshomaru stieg in den Fahrstuhl, nutzte seine Karte und fuhr hoch. Er war nach seiner Uhr, einige Stunden schon im Keller gewesen. Dieser Ort… was sollte er nur von ihm halten? Tief durchatmend blickte er in die Spiegel. Er war so schnell gewesen, dass er nicht mal einen Blick auf die Kameraaufnahmen geworfen hatte. Wen würde er wohl vorfinden? War es wirklich sein Bruder? Der Mann, den er um alles in der Welt töten wollte? Er würde es bald wissen.   Oben angekommen, stürmte er fast voran, blieb jedoch an der Rezeption stehen. „Gab es Auffälligkeiten?“ Frau Sawano schüttelte leicht den Kopf und sah ihn verwirrt an. „Wieso?“ „Nichts.“ Meinte er schnell und ging weiter, bevor er vor der Tür stehen blieb. Durchatmete, seine Karte ranhielt und mit Schwung die Tür öffnete. Er hörte es poltern und im ersten Moment stand er in einem leeren Raum. Sein Blick glitt über den Raum, doch er sah nichts, bis seine Augen an seinem Tisch haften blieben. Dort war ein halbes Chaos. War da der Krach hergekommen? Bücher lagen auf dem Tisch, teilweise verteilt und ein paar Papiere am Boden. Er hob die Augenbraue, schloss die Tür hinter sich und verriegelte sie fachmännisch mit seiner Fernbedienung. Seine Nase verriet ihm natürlich sofort, dass kein Inu Yasha eingedrungen war, doch… seine Mundwinkel zuckten, als ihm der süße Duft der Angst in seine Nase stieg. Kagome. Was traute sie sich eigentlich noch zu? Leise schritt er auf seinen Tisch zu, wusste, dass sie darunter war, aber das musste sie nicht wissen. „Hn.“, machte er, spürte ihr Herz, welches auf einmal hüpfte und hämmerte. Sie versteckte sich, hatte gehofft, dass nicht er es wäre. Da musste er sie enttäuschen. Er ging zu dem Tisch, hob die Akten auf und legte sie auf den Tisch. Schnell entdeckte er die Fachbücher und begriff langsam ihre Vorgehensweise. Sie hatte nicht die Bücher mitnehmen wollen und war deswegen hiergeblieben. Zwischendurch zog er eine ihrer Mitschriften heraus, studierte sie und war sichtlich überrascht, dass sie schon so weit war. Natürlich hatte er sie testen wollen, indem er ihr Material kam, was sie nicht meistern konnte und doch… Das Mädchen hatte sich etwas einfallen lassen. Wieso er das sagte? Nun ja, das Internet war nicht sehr gut für Informationen, schon gar nicht für welche, die geheim bleiben sollten. Nachdenklich studierte er noch welche, bevor er sie auf den Tisch stapelte und die Bücher ansah. Es waren mehrere aufgeschlagen. Langsam ging er um den Tisch herum, bückte sich, aber streckte nur die Hand nach einem Blatt. Ihr Herz wurde schneller, ihr Atem immer flacher. Sie hatte Angst, Ärger zu bekommen. Es machte ihm langsam Spaß sie so zu reizen. Es war längst zu spät, als dass sie noch so hervorkommen könnte. Er trieb es weiter, setzte sich auf seinen Stuhl und rückte ein wenig heran, während er weiter nachsah. Sie war dort, unter dem Tisch und kurz kam ihm der Gedanke, was wäre, wenn sie ihm einen blies. Der Gedanke machte ihn fast verrückt und er spürte schon leichte Auswirkungen auf seinen Körper. Er musste eindeutig aufhören, von dieser schwarzhaarigen Frau zu fantasieren.   Kagome hatte ihn im letzten Moment gehört, versteckte sich und riss leider einige Papiere herab. Sesshomaru war da, sie hörte sein typisches Schnauben. Verdammt. Wieso nur? Dabei war die Woche nicht so schlimm wie sonst gewesen und jetzt? Jetzt saß sie unter seinem Tisch. Als er sich dann auch noch hinsetzte, fing ihr Herz an wie wild zu hämmern. Er hatte ein paar Papiere aufgehoben und sie war sich nicht sicher, ob er wusste, dass sie sich hier versteckte. Unsicher lehnet sie sich an die Wand des Tisches. Atmete tief durch, roch sein Aroma und schluckte. Ihr Blick haftete an seinem Schritt. Schlimmer konnte es nicht kommen, glaubte sie, doch es kam so. Auf einmal schien er hart zu werden, zumindest spannte seine Hose. Ihre Lippen pressten sich aufeinander. Was sollte sie nur machen?   Sesshomaru spannte sie noch ein wenig auf die Folter und las ihre Papiere. Warum turnte sie ihn nur so an? Er musste unbedingt eine Möglichkeit finden, ihren Körper ein weiteres Mal zu kosten. Nach weiteren 10 Minuten, in denen er vieles überflogen hatte, verlautete er dann doch, um sie zu erlösen: „Gute Arbeit.“ Kagome schluckte und er genoss es, dass sie mit dem Kopf gegen das Pult stieß. „Wie länge wollen Sie noch unter meinem Schreibtisch kampieren?“ „Ah…ahh…“ Sesshomaru rückte ab, ließ sie heraus. Sie war hochrot, zupfte ihre Kleidung zurecht und wusste nicht, was sie tun sollte. Kein Inu Yasha, dafür eine Frau, die nach Lust roch. „Wünschen Sie eine Gehaltserhöhung?“ „Was?“, fragte sie verwirrt und riss die Augen auf, während sie ihre Beine zusammenpresste. „Warum sollten Sie sonst unter meinem Tisch sein? Nur als Rat, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie es durchziehen können. Lassen Sie es.“ Und da raffte Kagome, was er ihr damit sagen wollte. Sie schüttelte sich, hob verteidigend die Hände. „Ich wollte das nicht! Ich hörte Sie nur reinkommen und wusste nicht, ob Sie wütend sind.“ Er schnaubte leise. „Sie haben gute Arbeit geleistet, aber Sie müssen noch lernen, dass Sie um Erlaubnis fragen müssen. Wissen Sie, dass Sie einen Alarm ausgelöst haben?“ Kagomes Augen wurden riesig. „Ah… ich wusste das nicht… ich…“ Sesshomaru schmunzelte innerlich, bevor er die Augen schloss. „Benachrichtigen Sie mich nächste Mal.“ „Wie…“ Er sah sie an. Dann nahm er eine Karte von seinem Tisch und reichte sie ihr. „Über meine Handynummer. Sie sollten nun gehen und sich erfrischen.“ Kagome nickte, schluckte und wollte ihre Papiere schnappen, doch er schnappte ihre Hand. Sie keuchte, zitterte und er roch immer mehr, wie sehr sie doch reif war. Warum nur… „Ich mache weiter. Sie bekommen später eine andere Aufgabe.“ Er ließ sie los und sie türmte. Was sollte sie nur tun, warum sprang sie auf diesen Mann nur so an? Eine Nacht hatte gereicht, damit sie sich nach mehr sehnte. Kapitel 19: Das Kleid --------------------- Viel zu schnell kam der Freitag für Kagome. Sie trug morgens die Zeitungen aus, was diesmal ganz gut funktionierte, bevor sie einem viel größeren Problem gegenüberstand. Nachdenklich durchstöberte sie nach dem Duschen ihren Schrank. War es ein Geschäftsessen? Was sollte sie da denn tragen? Seufzend sah sie zu ihrem Handy, anfangs unsicher, ob sie es wirklich wagen sollte, doch dann tat sie es, wählte seine Nummer und das obwohl es noch morgens war, aber er war ja auch sonst schon früher auf der Arbeit. Das Tuten am anderen Ender der Leitung machte sie nervös. Ihr Körper verspannte sich, während sie durch ihr Zimmer tigerte. Durfte sie ihn wegen so etwas überhaupt anrufen? Aber es war ja eigentlich wichtig… „Frau Higurashi, was haben Sie angestellt?“ Seine Stimme war tief und rauchig. Ob sie ihn bei etwas störte? „Nichts.“, meinte sie unschuldig und eine Gänsehaut überlief ihn. Was wollte sie nur von ihm? „Ich wollte fragen… Herr Suzuki, welche Garderobe für heute Abend gewünscht ist…“ Er hob am anderen Ende eine Augenbraue, während er sich eine Tasse Kaffee nahm. Fragte sie das gerade wirklich? Kurz überlegte er, ob das ihr ernst war. Es war nicht einmal 7 Uhr und sie fragte, was sie abends anziehen sollte. Er seufzte, genoss ein wenig ihr aufgeregtes Atmen, während er sich in sein Büro begab. Fast schon schwungvoll ließ er sich in seinen Stuhl fallen. „Geht es um den Stil oder die genauen Vorstellungen ihres Chefs?“ Kagome schluckte, wurde rot. „Stil…“ „Haben Sie überhaupt etwas anderes Teures, außer das Outfit, welches Sie meistens tragen?“ Er wusste, dass es so war, aber irgendwie genoss er den Moment. Es gefiel ihm schon in einem gewissen Maße, dass sie ihn fragte und nicht eine der Damen auf der Arbeit. „N..nn….nein…“, hauchte Kagome schüchtern, setzte sich nur im Handtuch bekleidet auf das Bett und schloss die Augen. „Meine Frage ist… dumm… es tut mir wirklich leid…“ Sesshomaru setzte an und trank ein wenig Kaffee. Ihre Frage war wirklich dumm gewesen. „Frau Higurashi.“ „J…ja?“ „Ich werde Ihnen Kleidung für heute Abend stellen. Sehen Sie es als Bonus.“, sagte er nur und legte schon auf. Wartete nicht mehr ihr Danke ab. Sie war überrascht gewesen und er wunderte sich, dass er dies tat. Nein, eigentlich wunderte es ihn nicht, wenn sie in schäbiger Kleidung kam, würde sie ihn nur blamieren. Er trank seinen Kaffee weiter. Warum half es nur nicht, sich andere Frauen zu nehmen? Er musste es noch einmal versuchen, in der Hoffnung, dass es nur Einbildung war.   Kagome seufzte noch einmal an der anderen Leitung, bevor sie sich einen Rock in grün und ein weißes Shirt raussuchte. Sie zog sich wieder vor Ort um und würde sehen, was Sesshomaru für sie hatte. Hoffentlich war es nicht zu teuer. Sie ging runter und wollte gerade los, als sie ihre Mutter erblickte. „Morgen Mama.“ „Morgen, Kagome. Geht es dir gut? Soll ich dir etwas zu Essen machen?“ „Nein, passt schon, ich kann in der Kantine gratis essen. Ich komme heute erst spät heim.“ „Wieso?“, fragte sie fast schon besorgt. Ihre Mutter wusste, dass sie frei genommen hatte, doch… „Ich gehe mit Herrn Suzuki auf ein Geschäftsessen.“, sagte sie schnell und hob die Hand. „Bleib also nicht wach, Mama.“ Ihre Mutter nickte noch, bevor Kagome aus dem Haus peste. Sie hatte diesen leidenden Blick gesehen, den sie nicht mehr ertrug. Sie tat es für ihre Mutter, das stimmte, aber ihre Mutter musste sich doch nicht deswegen schuldig fühlen. Es reichte, dass sie meist mit Rollstuhl noch unterwegs war und sich nur spärlich auf ihren Krücken bewegen konnte.   Auf der Arbeit angekommen, zog sie sich schnell um und verschanzte sich in ihrem Büro. Sie musste nicht einmal nach Arbeit fragen, denn alles lag schon auf dem Tisch, wie auch… ein Tablet? Verwirrt nahm sie das Gerät in Augenschein. Was sollte sie denn damit? Eine Hand strich über ihre Seite, ließ sie erschaudern und umdrehen. Da stand er. Vor ihr in seiner vollen Größe und blickte auf sie herab. „Sie haben es gefunden?“ „J…ja… wofür?“, fragte sie noch etwas von seiner Anwesenheit überfordert. Wann war er reingekommen? Hatte er in einer Ecke gewartet, dass sie den Raum betrat? Er schritt leicht nach vorne und sie wich nach hinten, bis sie ihren Schreibtisch kühl am Hintern spürte. Endstation. Er kam noch näher, bis sein Körper leicht ihren berührte und er ihren Atem raubte. Das war Schikane… es hatte aufhören sollen, doch. Sie sog seinen angenehmen Duft ein, während seine Hand ihre Umgriff. Ihr Herz schlug schneller und sie wünschte zu fliehen, doch er ließ sie nicht. Warum fasste er sie so an? „Frau Higurashi.“, hauchte er. Kagome schluckte und fühlte das Kribbeln, was sich langsam hocharbeitete. „Herr Suzuki.“, sie war knallrot. Was sollte sie nur tun. Sesshomaru hingegen genoss ein wenig ihre Reaktion. Die Tür hatte sich also nicht geschlossen. Immer schon hatte er gewusst, seine Männlichkeit richtig einzusetzen, auch wenn er in letzter Zeit sehr instinktiv handelte. Er spürte eine aufkommende Gier, ihren Körper zu besitzen, weswegen er langsam zurückruderte. „Sie müssen mir das Tablet schon geben, sonst kann ich Ihnen nicht zeigen, wie es funktioniert.“ Kagome riss die Augen auf. Die Lust auf einen Schlag vertrieben. Sie sah aus wie eine Erdbeere. Rot und saftig, mit einem wohl sehr süßen Abgang. Wieso war sie nur so leicht zu manipulieren? Kagome starrte ihn noch kurz an, bevor sie brav das Tablet reichte. Er nahm es in die Hand und drückte auf die Seite. Das Display wurde hell. „Geben Sie meinen Vornamen als Passwort ein. Dann geht es.“ Kagome sah ihn verdutzt an, blickte auf die Zeichen und zog die Luft ein. Schnell tat sie, wie ihr befohlen. Sesshomaru… Sie dachte an ihn, in dem Moment, überlegte, warum er so ein leichtes Passwort wählte. War es seins oder hatte er das wegen ihr getan? „Auf dem Tablet befinden sich die Bücher in digitaler Form. Somit brauchen sie nur nach den Begriffen suchen und müssen nicht in meinem Büro den Alarm auslösen und sich unter meinem Tisch verstecken.“ Kagome wurde wieder rot, als er sich schon löste. „Ich habe Kleidung für Sie bestellt.“ „Meine Größe…“ „Die Dessous haben doch auch gepasst.“ Danach war er weg, ließ sie dastehen und ihr Herz laut hämmern. Mistkerl, dachte sie sich nur und wusste nicht, wie sie weiter mit ihm umgehen sollte. Warum musste er diese Nacht auch noch ansprechen? Dabei war es schon 10 Tage, fast ganze 2 Wochen her. Er hielt sich nicht an seine eigenen Regeln.   Sesshomaru war schnell gegangen. Natürlich hatte er ohne nachzudenken von ihren Dessous geredet, doch im nächsten Moment hatte er daran gedacht. War sie etwa ein Fehler gewesen? Er durfte sein Ziel nicht aus den Augen lassen. 10 Tage war es schon her und sein Bruder zeigte sich noch nicht. Seinen Nachforschungen nach, schien er gerade nicht einmal in Japan. Was plante er nur? Inu Yasha… Er war wütend, packte seine Tasse und spürte, wie sie knackte und barst. Schnell wich er dem Kaffee aus, bevor er die Sauerei ansah. Genervt fielen auch die anderen Scherben, bevor er seine Hände trocknete an einem Handtuch, dass er an einem versteckten Waschbecken hatte. Er würde ihn bekommen… bestimmt…   Dann kam endlich der Nachmittag. Sesshomaru hatte zwischendurch den Anzug gewechselt, als er doch noch einen Fleck vom Kaffee gefunden hatte. Er nahm die Bestellung entgegen und zeichnete gegen, bevor er zu ihrer Bürotür ging und innehielt. Seine Unterstellten schienen sie zu gern zu haben, denn er hörte Herrn Hosone wieder nebenan, wie er sie gleich auf ein Essen einladen wollte. Sesshomaru öffnete die Tür, drückte die Klinke und trat mit hocherhobenen Haupt ein. „Herr Hosone.“ „Chef.“, meinte dieser kurz angebunden und sah ihn entschuldigend an. „Frau Higurashi begleitet mich später.“, sagte er nur und legte die Kleidung schon auf den Tisch. „Probieren Sie es an.“ Danach sah er zu Hosone, der die Hände hob und schon rausging. Er war nicht bester Laune und das wusste Hosone. Sie wussten, wie sehr er es hasste, zu warten. Sein Bruder sollte endlich kommen. Die Tür schloss sich und Kagome schien schon in die hübsch verzierte Tüte zu blicken, bevor sie ein schwarzes Kleid herauszog. Sie keuchte etwas. Es war ein kurzes Kleid, welches einen Neckholder aus Spitze hatte. Dazu gab es noch ein schwarzes Jäckchen. Sie sah zu Sesshomaru, welcher die Augenbraue hob. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ „Wie?“ „Haben Sie nicht zugehört? Sie sollen es anprobieren.“ Kagome nickte, erhob sich und wollte schon mit dem Kleid im Arm gehen, da hielt er ihre Hand fest. Verwirrt sah sie auf. „Ist noch etwas?“ „Wo wollen Sie hin?“ „In der Umkleide mich umziehen.“ „Das können Sie hier tun. Jemand muss den Reißverschluss schließen.“ Ihr Gesicht wurde rot. „Das ist nicht Ihr Ernst oder?“ Kagome brach der kalte Schweiß aus, während ihr Chef immer noch ihre Hand am Gelenk hielt und sie eingehend ansah. „Ich habe schon alles gesehen, warum zieren Sie sich?“ Ihr Mund klappte auf und zu. Was sagte er da bitte? Er hatte schon alles gesehen? Was für ein Spruch war das bitteschön? „Ich möchte mich aber nicht vor Ihnen umziehen.“, gab sie vorlaut zurück und bereute es schon fast, als sie wieder den Tisch hinter sich spürte. Sein Gesicht war tief über ihren, während er ihre Augen auskundschaftete. „Nicht?“ „Genau… Es war doch nur einmalig.“, sagte sie schnell und bereute den leicht leidigen Unterton. Das hatte er nicht hören sollen, doch er hatte es. Seine Augen wurden kurz dunkel. Diese Frau begehrte ihn, auf eine Art, die sie selbst nicht verstand. Aber sie war auch nicht die erste, die sich nach ihm sehnte. „Ich drehe mich um. Sagen Sie, wenn Sie Hilfe brauchen.“ Er drehte sich um und Kagome ließ ihre Schultern entrüstet sinken, bevor sie sich auch umdrehte und umzog. Sesshomaru würde ja doch nicht aufgeben. Schnell zog sie sich über ihre Dessous in weiß das Kleid und erstarrte, als sie mit ihren Händen versuchte, den Nacken und den Rücken zu schließen. Leicht schüchtern nuschelte sie: „Herr Suzuki… würden Sie…“ „Hn.“, machte er, drehte sich und schnell spürte sie seine geschickten Hände. Erst schloss er die Häkchen im Nacken, bevor seine Hand ihr Kleid in Angriff nahm. Er drückte den Stoff etwas zusammen, bevor seine Hand den Reisverschluss ergriff und er fast schon neckend seinen Finger darüber auf ihre Haut legte und ihn hochzog, während die andere das Gewand beisammenhielt. Sie musste ein Keuchen unterdrücken, während sein Finger eine regelrecht brennende Spur auf ihren Rücken hinterließ. Am besten blieb sie in dem Kleid, damit er es nicht ein weiteres Mal tun konnte. Dann spürte sie das Jäcken, zog es an und drehte sich um. Er betrachtete seinen Kauf. „Sehen Sie, es sitzt.“, sprach er und wie, um es noch einmal zu prüfen, glitten jeweils links und rechts seine Finger über ihre Taille zu ihrer Hüfte. „Angegossen.“ Kagome sah knallrot auf, hätte ihn gerne beschimpft, doch dafür schlug ihr Herz zu schnell. Sie brauchte unbedingt einen Freund, denn vorher würde es nicht aufhören, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Sesshomaru und seine Mitwisser hatten sie darauf aufmerksam gemacht. Es war eine Masche und einmalig. Wieso machte er ihr nur weiter Hoffnungen? Wollte er sie loswerden? Nein, das ging ganz leicht… was wollte er und warum tat er es nur? Ihr Herz würde noch versagen, wenn das so weiter ging. Sesshomaru blickte sie an und zupfte noch etwas am Kleid. „Zumindest wird man nicht ihre Unterwäsche sehen.“ Sie schluckte, stoppte zu atmen und sah ihn leicht wütend an. „Wollen Sie mir das ewig nachtragen?“ „Nein. Aber ich mag Ihren Gesichtsausdruck, wenn ich Sie daran erinnere.“ Danach löste er sich und trat einige Schritte zurück. Sie roch gut. Warum hatte er ihr nur das Kleid als Bonus geschenkt? Er hätte etwas anderes verlangen können, doch… sie hätte sich nie für ein Kleid verkauft, das wusste er. Sie verkaufte sich nicht für ihre Wünsche, sondern für andere. Schon bei seinem Bruder hatte sie dies getan. Wie dumm sie gewesen war. Sie hätte ihrer toten Doppelgängerin das letzte bisschen Seele stehlen müssen, dann hätte sie bekommen, was sie wollte. Doch jetzt? Hier stand sie. Verwirrt, erregt und einsam. Beinahe zu willig, sich in seine Arme zu begeben. Aber er lobte sie, dass sie nicht nach Inu Yasha fragte. Nicht fragte, was geschehen war, als der Brunnen sich schloss. Doch was würde sie tun, wenn sie alles erfuhr. Sollte er in die Richtung vielleicht weiterdenken? Die Zeit würde kommen, wo sie ihm noch nutze war, doch erst einmal gab es eine Lücke in ihrer Verteidigung zu finden, damit sie sein Versuchsobjekt werden würde. Kapitel 20: Die Lücke --------------------- Kagome seufzte noch ein wenig, bevor sie selbst über ihr Kleid streichelte. „Was planst du nur?“, murmelte sie leicht entrüstet und blickte zur Uhr, überrascht, wie spät es war. Es lohnte wirklich nicht mehr, es auszuziehen. Ihre Hände streichelten noch einmal. Der Stoff fühlte sich sehr teuer an und er duftete angenehm. Es war einfach was ganz anderes… Wie viel es wohl gekostet hatte? Wollte sie das wissen? „Frau Higurashi, darf ich reinkommen?“ Überrascht hob sie eine Braue. „Herein.“, meinte sie zittrig und stand unsicher im Raum. Das Outfit passte nicht wirklich gerade. Herr Takemura trat ein und blieb ein wenig überrascht in der Tür stehen. Seine Augen waren leicht aufgerissen und seine Lippen formten ein „o“. Kagome wurde rot, sah zur Seite und kratzte sich am Kopf. „Ich gehe mit Herrn Suzuki nachher zu einem Geschäftsessen.“ „Geschäftsessen?“, fragte er leicht verwundert und musste kurz überlegen. „Ach, wegen der Location. Deswegen können Sie also nicht?“ „äh… ja. Tut mir sehr leid. Aber auch so, wäre es nicht gegangen.“ „Wieso?“, fragte er und kam ihr näher. Sie schluckte, wusste, dass sie nichts sagen dürfte. „Ah…meine Mutter ist noch krank. Einer muss ihr helfen und ich habe nur einen Bruder und einen Opa, darum…“ „Verstehe.“, meinte er und lächelte sie herzlich an. „Herr Hosone hat wieder die Flöhe husten gehört.“ „Wie meinen?“, fragte Kagome und hob eine Braue, während der rothaarige Mann direkt vor ihr stand und seine grünen Augen freundlich leuchteten. „Nun er glaubte, Sie und Herr Suzuki hätten ein Date.“ „WAS?“, rief sie halb und zuckte schnell zur anderen Tür, bevor sie beruhigt ausatmete. Er hatte das hoffentlich nicht gehört. „Nein, wirklich nicht, nein.“, sagte sie zum wiederholten Male. Ihr Herz beschleunigte sich. Ein Date? Also bitte, er würde sie nicht daten. Er hatte mit ihr geschlafen, aber ein Date? Was dachte er sich dabei? „Schon gut, ich wollte Sie nicht erschrecken…“, lachte Herr Takemura leicht. Er war wirklich glücklich darüber, dass sein Chef nichts weiter plante und sie einfach an einem kleinen Essen teilhaben ließ. Das wäre auch zu merkwürdig gewesen. Er hatte zu große Angst, dass Sesshomaru Kagome mit seiner Art verletzte. Inu Yasha hatte es damals oft genuggetan und Sesshomaru wäre nicht besser. Egal, wie sehr er sich damals verändert hatte, nach diesen einen Tag, war alles anders gekommen. Wie sehr er es verabscheute, doch keiner von ihnen hatte erahnen können, was diesem Brunnen entstieg. „Alles in Ordnung?“ „Hm?“, fragte Herr Takemura und war kurz verwirrt. Er war anscheinend abgedriftet. „Natürlich. Sie sehen nur bezaubernd aus.“ „Finden Sie?“, fragte Kagome verlegen und spielte ein wenig am Saum ihres Kleides rum. „Herr Suzuki hat es ausgewählt… leider konnte ich noch nicht in einen Spiegel sehen…“ „Er hat doch nichts dafür verlangt oder?“, fragte Takemura schneller, als er sich den Mund zu halten konnte. Mist, das war nicht geplant gewesen. Wenn Sesshomaru das mit anhörte, würde er ihn dafür zusammenschlagen. „Nein, es ist nur ein Bonus. So etwas könnte ich mir sonst auch gar nicht leisten.“, flüsterte sie und hob die Schultern. „Wahrscheinlich ist es auch nur eine Leihgabe. Ich habe sowieso keine Gründe für solche Kleidung.“ „Sie haben keinen Freund?“ „Nein.“, hauchte Kagome und sah noch einmal zur Tür. Hätte sie einen gehabt, wäre es wohl nie so weit gekommen. Auch der rothaarige sah zur Tür, wurde leicht traurig. Es schmerzte ihn, zu sehen, dass Kagome so oft zu dieser Tür sah. War es Angst? Oder war da doch mehr? Er roch Sesshomaru leicht an ihr, wusste, dass sie miteinander geschlafen hatten, wusste auch warum. Wieso roch sie aber nur weiter nach ihm? Sah zu ihm? Er hatte gefragt wegen dem Kleid, dabei hatte sie nichts mehr und doch ließ ihn das Gefühl einfach nicht los, dass Sesshomaru Interesse an ihr hatte. Hosone hatte so übertrieben reagiert, war in sein Büro gestürzt und hatte ihm berichtet. Sesshomaru schien… eifersüchtig? Einnehmend und besitzergreifend zu sein. Doch wieso? „Suchen Sie jemanden? Ich kann Ihnen Herrn Hosone wärmsten empfehlen. Er ist ein netter Mann und würde sich über ein Date freuen.“, sagte Takemura, lauschte und erstarrte, als er etwas bersten hörte. Ein Stift wahrscheinlich. Die Aura hinter der Tür wurde dunkel, er hörte ein Knirschen und hatte das, was er wollte. „Ist er denn an mir interessiert?“, fragte Kagome und er bereute überhaupt dieses Thema begonnen zu haben. Er war so gut wie tot, auch wenn er diese Situation gar nicht begriff. „Das müssen Sie ihn selbst fragen. Ich muss jetzt leider. Sie sollten übrigens noch ihre Haare machen.“ Dann türmte er. Wortwörtlich. Er hatte ein wenig Angst vor dem Mann hinter der Tür und wollte nicht sein Mittagessen verlieren.   Kagome hatte ihm noch ein wenig verwirrt nachgesehen, bevor sie mit den Schultern zuckte und sich ordentlich auf ihren Sessel setzte und noch einmal zur Tür blickte. Sie glaubte etwas gehört zu haben, aber… wieso? Das war nur Einbildung. Sie interpretierte einfach zu viel hinein.   Es vergingen noch zwei Stunden, in denen sie einiges ausarbeitete und sich dann zurecht machte. Als sie im Flur war, bekam sie einige interessierte Blicke zu geworfen und erklärte sich schnell. Hoffentlich hatte Herr Hosone nicht noch mehr Leuten von dem angeblichen Date erzählt. Was dachte er sich dabei, wo er doch anscheinend was von ihr wollte? Männer waren manchmal einfach nur so dumm. Fertig aufgestylt ging sie dann erst in ihr Büro und klopfte vorsichtig bei Sesshomaru, der schon beim zweiten Klopfen die Tür aufriss. Kagome sah ihn überrascht an, mit der Faust in der Luft, welche er ergriff. „Fertig?“ „Ah… ja.“, meinte sie, wurde wieder einmal rot und wusste nicht, warum er so war. „Gut.“, meinte er und sah sie eingehend an. „Sind Sie an Herrn Hosone interessiert?“ „WAS?“, fragte sie und riss die Augen auf. „W-w-w-wieso fragen Sie? Wäre das nicht meine Sache?“ „Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Beziehungen zwischen Praktikanten und Angestellten untersagt sind.“ Kagome hob eine Braue. „Wo steht das?“ „In den Verhaltensregeln. Es ich vergleichbar mit Ihrer Universität. Sie dürfen zu ihren Dozenten auch keine Beziehung haben, da sie sich dadurch Vorteile erschleichen könnten.“ Sie seufzte leise. Stimmte ja. „Aber Herr Hosone ist nicht mein betreuender Vorgesetzter. Das sind Sie, Herr Suzuki.“ Sesshomaru beugte sich herab, sah ihr tief in die braunen Augen, die seinen auswichen. „Ich bevorteile niemanden.“ Gerade war sie ein wenig auf Krawall aus und brüstete sich. „Merkwürdig, dabei meinte die Dame im Salon, andere Frauen würden sich eine hohe Machtposition wünschen. Das ist doch wohl ein sehr hoher Vorteil.“ Sesshomaru erstarrte, sein Griff wurde ein wenig fester, während er den Atem einsog. Gerade war sie nicht erregt, sie war wütend. Das lief ganz falsch. „Was wollen Sie mir damit sagen?“ „Nichts.“, meinte sie mit einer Stimme, die eine Oktave höher schien und ein wenig nebensächlich klang. Sesshomaru konnte nicht fassen, was sie das gerade tat. Er würde dem Salon einen Besuch abstatten müssen. Sie hatte Kagome zu viel verraten. Somit wusste sie wahrscheinlich auch alles andere. „Aber wenn es Sie beruhigt, zurzeit finde ich ihn nur nett und ich habe nicht wirklich Interesse mit jemanden aus der Firma etwas anzufangen.“ „Gut.“, meinte er nur und ließ sie los. „Wir sollten.“ Kagome nickte, folgte ihm und strich noch einmal das Kleid glatt. Warum war sie heute nur so gereizt? Lag es an der Aufregung? Sie wusste es nicht, doch hoffte sie, dass der Rest des Abends ruhiger verlaufen würde. Sesshomaru bemerkte ihre Unruhe. Beruhigend war nur, dass sein Angestellter nicht im Wege stand. Doch hatte sie fast schon giftig gesagt, sie wollte niemanden aus der Firma, aber nun ja. Er wäre nicht Sesshomaru, wenn er nicht auch andere Möglichkeiten hätte. Seine Chance würde kommen, nur hoffte er, dass es bald wäre. Ihr Körper wurde wirklich gut betont in dem Kleid und er stellte sich dummer Weise zu oft vor, wie er ihren Reißverschluss wieder runterschob und sie berührte. Wieso wollte er sie nur noch einmal kosten, wieso?   Unten in der Garage angekommen, stieg sie in seinen Ferrari und er erwischte sich dabei, wie er sie zu lange ansah. Er musste die Lücke finden. Sie brauchte nur einen Fehler zu machen. Nur einen. Dann stieg er ein, schnallte sich an und startete den Wagen. Er musste wissen, ob sie anders war, als die anderen Frauen. Stillschweigend fuhren sie über die Straßen. Kagome fummelte etwas unruhig an ihrer Kleidung rum. Wieso hatte er nur vorhin so komisch gefragt? Wie sollte sie ihn nur einschätzen? Sie wusste es einfach nicht, aber sie war sich sicher, dass da eine gewisse Anspannung zwischen ihnen beiden war. Doch sie schob es beiseite, als sie anhielten. Erst einmal würde sie den Tag überleben und dann würde sie über alles nachdenken. Sesshomaru half ihr sogar dann auch noch beim Aussteigen. „Danke.“, flüsterte sie und hakte sich bei ihm ein. Er hatte ihre Hand so gelenkt, aber wieso? War das nicht ein Geschäftsessen? Es kam ihr wirklich langsam wie ein Date vor, konnte das sein? Nein oder? „Herr Suzuki… sollten wir nicht nur nebeneinander gehen?“ „Nein.“, sagte er entschieden und sah zu ihr herab. Sie verzog kurz die Lippen und verdrehte die Augen. „In Ordnung.“, hauchte sie. Besser, als dass er einen Arm um sie schlang. Dann kamen sie endlich im Restaurant an. Kagome war noch so neben der Spur und in Gedanken, dass sie nicht begriff wo sie waren. Er ließ sie los, während er zum Tresen ging. Kagome folgte ihm stillschweigend, bis sie am Tresen ankam, aufblickte und direkt in das Gesicht ihres Chefs starrte. Scheiße. Hier arbeitete sie nach ihrem Praktikum. „Ihre Gäste sind schon da.“, fing der Mann am Tresen an und entdeckte Kagome, die starr vor ihm stand. „Oh, Fräulein Higurashi, ich dachte, sie hätten heute Urlaub genommen, Aber schön, dass sie doch da sind… hum?“, sprach er und sie spürte, wie Sesshomaru die Luft zischend einzog. Der Mann schien auch jetzt zu merken, dass Kagome mit dem Armen abwinkte. Sesshomaru spürte ein Lächeln auf seinen Lippen. Das war… ein Glücksfall. Schnell trat er zu ihr und schlang einen Arm um ihre Hüfte. „Frau Higurashi, möchten Sie mir etwas mitteilen?“ Der Mann sah überrascht hin und her. „Oh, Sie sind… in Begleitung?“ Kagome wurde bleich, als sie seine Nähe spürte. Sie durfte keinen Job haben. Er war sauer, das hörte sie. „Ja. Darf ich Ihnen meine Assistentin vorstellen?“, sagte er und sah den Mann eiskalt an. „Wir würden gerne zu unserem Tisch gebracht werden.“ Der Mann nickte schnell und ging vor, während Sesshomaru, sie mit sich zog und sich leicht herabbeugte. „Sie wissen, dass sie keine Nebenjobs haben dürfen?“ „Ich… kann das erklären…“ „Später.“, hauchte er an ihr Ohr. Jetzt hatte er die Lücke in ihrer Verteidigung gefunden. Noch heute könnte sie ihm gehören. Dummes Gör, niemand konnte vor ihm ein Geheimnis wahren. Kapitel 21: Ein neuer Deal -------------------------- Kagome war verzweifelt. Wie hatten sie nur in dieses Restaurant gehen können? So viel Pech konnte sie doch nicht haben. Warum hatte ihr anderer Chef sie angesprochen? Hätte er nicht sehen müssen, dass sie nicht zum Arbeiten da war? Dann kannte er auch noch Sesshomaru, der sie als seine Assistentin vorgestellt hatte. Was machte sie nur? Dann hatte er noch gesagt, sie durfte keinen Nebenjob haben. Eine Abmahnung war ihr gewiss…, wenn nicht sogar zwei. Sie musste mit ihm später wirklich reden, dass sie keine andere Chance gehabt hatte. Dunkel erinnerte sie sich, wie er letztens sie noch gestützt hatte, als sie kurz in der Kantine eingenickt war. Warum hatte sie sich vom Kleid blenden lassen? Hätte sie nur auf das Schild gesehen, dann hätte sie etwas unternehmen können, doch sie hatte es verpasst und nun… „Darf ich vorstellen, meine Assistentin, Frau Higurashi. Sie macht zurzeit ein Praktikum.“ Kagome zwinkerte, sah auf und sah in zwei Gesichter, die sie fern an Kouga und Ayame erinnerten, doch das konnte nicht sein oder? „Freut mich, Sie kennenzulernen.“, sagte sie schnell, bevor sie sich auf eine Bank setzte und auf rutschte, nachdem Sesshomaru sie leicht geschoben hatte. Die Tische waren wie kleine Abteile mit erhöhten Wänden und hier gab es jeweils zwei Sofa ähnliche Bänke. Auf der einen Seite hatte ein Mann mit schwarzen Haar und eine Frau mit leicht rötlichen Haar Platz genommen, während Sesshomaru und sie auf der anderen Seite saßen. Sesshomaru betrachtete sie, wusste, dass er jetzt leichtes Spiel hätte und sah zu den Nishimas rüber. Ein Glück war, dass sie sie natürlich nicht erkannten. Das Wolfsrudel war schon immer nicht von den intelligentesten Wölfen geführt worden. Sie waren wild, ungezähmt und dreckig und doch, brauchte er öfters ihre Lokalitäten. Zumindest dafür hatten sie einen Riecher. Nur war es unpassend, denn er würde gerne sich mit Kagome unterhalten, die blass neben ihm saß. Vielleicht sollte er noch einmal prüfen, ob seine Überlegungen gut waren. Die Frau in der Diskothek war eine Sache, doch sie hier. Er konnte ihr keinen neuen Deal vorschlagen, als sein Versuchskaninchen, wenn er am Ende es doch nicht konnte. Diese Schmach würde er sich nicht geben. „Herr Suzuki, es freut mich, Sie wiederzusehen, nach ihrer kleinen Prügelei letztens.“ Kagome sah überrascht zwischen den Männern hin und her. Sesshomaru knurrte leise. „Erhöhen Sie Ihre Security, dann muss ich mich nicht einmischen.“ „Nun, sie hätten nach dem 5ten Schlag aufhören können.“ Er sah wütend auf. Was sollte das werden? Unbewusst legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel, traf eine nackte Stelle und hörte sie auf keuchen. Sie war wohl so überrascht, wie er selbst, doch… ihre wohlige Wärme. Kurz schloss er die Augen, ließ die Hand dort und sah zu den Betreibern. „Er ist immer wieder aufgestanden. Sie hätte eingreifen können. Ich habe mich nur verteidigt.“ „Wie immer.“, hauchte Kouga und sah zu Kagome. Ihm kam die schwarzhaarige Frau bekannt vor, doch nein, das konnte nicht sein. Kagome war damals verschwunden und keiner wusste wohin. Zumindest meinte es ihm keiner mitteilen zu wollen. Aber auch wenn sie es wäre, hätte sie nie für diesen Mann gearbeitet. Er roch, dass das Mädchen leicht erregt war. Dabei war sie keine Jungfrau und er berührte sie. Sesshomaru holte sich zu oft Frauen aus seinen Räumlichkeiten. Natürlich lebten sie, das hatte er geprüft, doch es nervte ihn, dass er wie ein Gigolo bei ihm ein und aus ging. „Und die Jungfrau in Nöten, die sie dann abschleppen? Rein zufällig?“ Sesshomaru war wütend, rieb mit seinen Fingern über ihren Innenschenkel und versuchte sich abzulenken. Ihr Duft strömte ihm entgegen, während er leicht die Zähne fletschte. „Halten Sie privates und geschäftliches auseinander. Wir wünschen nur ihr Lokalität zu mieten.“ Seine Hand glitt höher unter ihren Rock und Kagome keuchte leicht, wurde rot und biss sich auf die Unterlippe. Kurz legte sie ihre Hand auf seine, wollte ihn fortschieben, doch er drängte sie beiseite. Schlimmer noch, seine Hand schob den Rock hoch, glitt darunter und seine Finger fanden den Weg zu ihrem Höschen, an dessen Bund er leicht zupfte. Sie zog die Luft ein, bebte und versuchte die Beine zusammenzupressen, doch Sesshomaru schob sie auseinander und ein Finger strich zart über das Höschen, während seine Hand auf ihrem Oberschenkel lag. Das tat er alles, ohne hinzusehen. „Verstehe. Nun. Ich bin mir nicht sicher, ob wir Sie bei uns Ihre Feier abhalten lassen wollen. Natürlich zahlen Sie gut, aber… wir verlangen einen Gegenhandel. Sie verstehen schon.“ Kagome keuchte kurz und er roch, wie feucht sie wurde, doch er roch auch die Unsicherheit, die Angst. Es kostete sie viel, still zu sein und niemanden wissen zu lassen, wie scharf sie war. Zu seiner Beruhigung oder Beunruhigung, wurde er hart. Also hatte er sich das nicht eingebildet. Er würde es versuchen. „Was wollen Sie als Gegenhandel?“, fragte Sesshomaru kühl und betrachtete sie, bevor er fast aus allen Wolken fiel. „Dass sie nicht mehr ihre persönlichen Stunden bei uns verbringen, um eine Frau aufzureißen. Wir vertuschen nichts mehr für sie.“ Sesshomaru war wütend und Kagome zuckte kurz, als er ihre Klitoris in dem Moment fand und sie mit zwei Fingern kurz drückte. „Mhmm…“, wimmerte sie und kniff die Augen zu. Ayame gefiel nicht, wie er mit seiner Assistentin umsprang. So offensichtlich. Er wusste, dass die beiden es rochen. Sie tat ihm irgendwie leid, dass sie an so einen Chef geraten war. Er hatte sie aber schon entjungfert. Sein Benehmen war merkwürdig. „Geht es Ihnen nicht gut, Frau Higurashi?“ Kagome sah auf, unsicher und versuchte ruhig zu bleiben. Warum machte sie das nur geil? Sie verstand die Welt nicht mehr und auch nicht ihren Körper. „Mir ist nur etwas übel… Ich werde mich wohl kurz frisch machen…“ „Tun Sie das, meine Liebe.“, sagte Frau Nishima freundlich und ihre grünen Augen strahlten Liebe aus. Sie musste von diesem Mann erstmal wegkommen. Leider schien ihr Mann nicht so viel Mitleid mit dem Mädchen haben. Vielleicht lag es daran, dass er, genauso wie sie, seine Vorlieben kannten und wussten, was mit den Mädchen passierten, die ihm verfielen. Dämonen brachten meist nur die schlechten Seiten in einem Menschen hervor. Ganz genau wusste sie es nicht, aber sie glaubte, dass sein Youki Einfluss auf seine Frauen hatte, die er fickte, doch dieses Mädchen schien noch rein. „Ich begleite Sie.“, meinte Sesshomaru auf einmal und Ayame riss die Augen auf, aber auch Kagome. Er stand auf, zog sie regelrecht heraus und achtete darauf, dass der Rock ihres Kleides richtig saß. „D…d…das kann ich auch alleine…“ „Sie sind Mittwoch umgekippt. Kommen Sie. Sie entschuldigen uns?“ „N…natürlich.“, meinte Ayame und Kouga taxierte ihn mit seinen blauen Augen. Er vermisste die alten Zeiten, wo er sich gegen diesen Daiyoukai gestellt hatte, doch er war zu stark. Nur durch dieses Geschäft könnte er den Mann fernhalten, doch jetzt… was tat er mit diesem Mädchen? Doch was sollte es ihn interessieren. Er sah zu seiner Frau, die schon 500 Jahre an seiner Seite war. „Ayame, was sollte das?“ „Ich wollte sie beschützen.“ „Du hast es schlimmer gemacht. Meinst du er geht den Handel ein?“ Ayame nickte und sah den beiden nach. Er schien sie zu stützen. Es sah fast freundlich aus, auch wenn sie wusste, dass er bestimmt anderes mit ihr vorhatte. Sie war ein Mensch, sie würde schnell vergessen.   Sesshomaru ging mit ihr, packte nach kurzen ihren Unterarm und sah sie an. „Wo können wir ungestört reden?“, fragte er und sah sie eindringlich an. „Sie wissen ja, wo hier die Räumlichkeiten sind.“ Kagome zuckte zusammen, ging dann aber voraus, während er sie hielt. Sie presste immer wieder ihre Beine zusammen und wusste nicht, was sie erwartete. Warum war er nur so ein Arschloch? Er hatte sie fast gefingert vor den beiden Personen, in dem Restaurant, in dem sie arbeitete. Was dachte er sich nur dabei? Schnell holte sie aus ihrer schwarzen Handtasche einen Schlüssel und schloss die Tür auf, wo draufstand „Nur für Personal“ und dann waren sie schon in der Umkleide. Kagome wollte noch etwas sagen, als die Tür sich schon schloss und sie eine Tür von einem Spind im Rücken spürte. Da stand er, über sie gebeugt, die Arme gegen den Spind gepresst auf der Höhe ihres Gesichts. Sie wagte nicht den Blick von seinen goldenen Augen abzuwenden. Was sollte sie nur tun? „Herr Suzuki…ich…“ „Sie haben mir etwas zu erklären. Wieso arbeiten Sie, obwohl es Ihnen verboten ist?“, fragte er und kam ihrem Gesicht immer näher, bis sie nur noch seine Luft zu atmen schien. Sein Parfüm duftete sehr gut. Typisch für ihn. „Meine Mutter…“ „Ich höre.“ „Sie haben nur die OP bezahlt, jedoch müssen noch die Aufenthaltskosten gedeckt werden. Es ist zu viel, meine Mutter kann nur einen Teil bezahlen, weswegen ich nur FÜR EINEN MONAT arbeiten wollte nebenher…“ Er sah sie an, legte den Kopf leicht schief und fixierte sie weiter. „Und dafür reicht ein kleiner Teilzeitjob als Kellnerin?“ Sie schluckte und er begriff es sofort. „Sie haben mehr als einen Job? Wie viele?“ „Noch einen als Zeitungsausträgerin.“, flüsterte sie ängstlich, hoffe die Wahrheit würde ihn gütig stimmen. „Darum waren Sie so abwesend. Verstehe.“, meinte er und kam näher an sie heran. Sein Knie schob sich zwischen ihre Beine, schob das Kleid leicht hoch. Er war noch immer erregt, wollte sie kosten, doch er durfte sich nicht übermannen lassen. „Hiermit erhalten Sie zwei Abmahnungen. Eine weitere und Sie verlieren ihren Platz als Assistentin und ihr Stipendium. Des Weiteren werden Sie noch heute Ihre Kündigungen verfassen für diese zwei Jobs.“ Kagome riss erschrocken die Augen auf. „Aber… das geht nicht, nur diesen Monat, ich brauche das Geld!“ „Es ist Ihnen verboten. Des Weiteren habe ich ein Auge auf Sie.“ „Das können Sie nicht machen, bitte!“, flehte sie und wollte am Liebsten weinen. Warum tat er das? Konnte er sie denn gar nicht verstehen? Sesshomaru erkannte seine Chance, ein düsteres Lächeln schlich über seine Lippen. Sie war verzweifelt. Einerseits wollte sie etwas aus sich machen, doch wollte sie auch ihre Mutter vor dem Ruin retten. Köstlich. Er bereicherte sich an ihren Leid, kostete es noch aus, bevor seine Hand zu ihrem Rock glitt und ihn ungeniert hochschob. Kagome wurde blass, sah ihn leicht verängstigt an, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen an ihr Ohr legte. „Ich hätte ein Vorschlag, wie Sie nicht gegen die Auflagen verstoßen und doch an Geld kommen.“ Kagome schluckte, war sich fast sicher, was er verlangte. Seine Hand streichelte immer wieder über den Streifen Stoff auf ihrer Hüfte und zog leicht an dem Gummi. „Und wie?“ „Ganz leicht.“, schnurrte er siegessicher und wanderte zu ihren Hintern, zog sie vor und presste sie mehr auf sein Bein, gegen sein steifes Glied. „Ich bezahle, dafür stehen Sie mir für eine gewisse Zeit zur Verfügung. Wann und wo ist meine Entscheidung. Auch die Art und Weise. Es gibt noch einige erste Male, die Sie mit mir teilen werden.“ Kagome schluckte, wimmerte innerlich, während er seine Hüfte leicht bewegte und sein Glied sich an ihr rieb. „Sie bezahlen mich für… Sex?“ „Daran sind Sie doch schon gewöhnt. Wieso nicht noch ein wenig länger?“ Kagomes Herz zog sich zusammen, während er sie durchdringend ansah. Wollte sie sich wirklich ihm ausliefern? Doch hatte sie das nicht schon längst? Hatte er sie nicht auch ständig belästigt und geil gemacht? Würde ein Nein überhaupt funktionieren? Sie brauchte das Geld… und wollte ihr Stipendium behalten. Jedoch schmerzte sie der Gedanke daran, mit wie vielen Frauen er fickte. Konnte sie da vielleicht etwas deichseln? „Haben Sie noch andere Frauen nebenher?“ Sesshomaru sah sie an. Stellte sie diese Frage wirklich? Er biss sich auf die Unterlippe, was sie nicht sah und überlegte an ihrem Ohr. „In Ordnung, keine anderen Frauen.“, flüsterte er nach einer für sie gefühlten Ewigkeit. Da ihm die Nishimas ein Strich durch die Rechnung machten, würde es sowieso dauern eine neue Lokation zu finden, die seinen Standards entsprach. „Stimmen Sie jetzt zu?“ „Ja…“, hauchte sie und wurde rot. Sesshomaru fand es interessant, dass sie nicht darauf plädierte, bestimmte Sexpraktiken nicht zu betreiben, nein, es war ihr nur wichtig, dass er nur sie fickte. Dummes Ding. Durch seine Vorlieben hatte er wenig ausprobiert. Jetzt würde er es nachholen, mit diesem dummen, unschuldigen Menschenweib. „Nun. Hier und jetzt.“, sprach er an ihrem Ohr und seine Krallen zerrissen ihr Höschen, welches weiß und feucht zu Boden glitt. Kagome keuchte erschrocken auf. Ihm gefiel das Höschen, er würde es später mitnehmen. In diesem schwarzen Kleid sah sie so schuldig aus und nun hatte er dieses unschuldige Stück Stoff weggerissen. Wie lange sie noch so rein blieb? Er wusste es nicht, aber der Preis war gerecht. Natürlich nicht so teuer, wie seine anderen Gespielinnen. Nun hatte er von ihr den Freifahrtschein und er könnte sie als sein Versuchskaninchen missbrauchen. Er mochte ihren Anblick wirklich, wie ihre Lippen unsicher geöffnet waren und sie ihn ansah wie ein kleines Reh vor einem Jäger. Kapitel 22: Aufkeimendes Verhängnis ----------------------------------- Sesshomaru betrachtete sie noch etwas, bevor er seinen Kopf zur Tür drehte und dann wieder zu ihr. Er würde darauf achten, dass niemand sie störte. Erst wollte er schon beginnen, doch da löste er sich, ging zur Tür und stellte einen Stuhl davor, den er unter dem Türknauf klemmte. Kagome stand dafür immer noch vor dem Spind. Sie war ihm ausgeliefert und er wollte sie. Danach kam er zu ihr, trat dicht an sie heran und betrachtete ihr rotes Gesicht. Es dauerte kurz, bis er sich einen Plan zurechtgelegt hatte. Geschwind kniete er sich vor sie und hob ihren Rock an. „Festhalten.“ Sie tat es und hielt ihn hoch, während er auf ihre feuchte Möse blicken konnte. „Herr…“ „Sesshomaru.“, sagte er leise, beugte sich vor und entdeckte eine feuchte Spur an ihrem Oberschenkel. Geschickt leckte er über den Film von unten nach oben. Sie keuchte leise, zitterte, doch er ließ sich nicht beirren, bis seine Zunge den Weg zu dem Beginn des Films entlangglitt. „Sesshomaru…“, stöhnte sie und verlor fast den Halt. Schnell packte er ihre Hüfte, leckte weiter und genoss ihr erregtes Wimmern. Er brauchte kaum Vorarbeit zu leisten, denn durch seine Hand von vorhin, war sie schon überaus feucht. Wie konnte sie noch so rein sein, wenn sie sich vor Sehnsucht nach ihm verzehrte? Er begriff es nicht, löste seine Lippen und kam hoch zu ihr. Schnell war die Hose gelöst und glitt zu Boden. Er legt sie zur Seite und sah sie durchdringend an. „Schaffst du es, still zu sein?“ Sie sah ihn verwirrt an, nickte aber dann, als er sie plötzlich auf seine Hüfte hob und gegen den Spind drängte. Schnell schlang sie ihre Beine um seine Hüfte und spürte schon seinen Schwanz. Hart und groß. Dicht an ihrer Muschi, bat er um Einlass. Es wäre sein erstes Mal, doch das musste sie nicht wissen. Er würde ausprobieren, beobachten und sehen, wie lange sich ihre Unschuld hielt, wie schnell er die Lust an ihr verlor. Fast schon hoffte er darauf, dass es bald geschah. Denn er würde ihr nicht entkommen und konnte nicht ewig so weiter machen und jeden Tag sich ein neues Opfer suchen. Dieser Laune der Natur würde er sich hingeben und es auskosten. Wer hatte gedacht, dass sein Plan sich ändern würde, dass er ihren Körper weiter begehrte. Diese Frau weckte in ihm Dinge, die er schon lange vergessen hatte. Langsam drang er ein, hörte, wie laut sie wurde und zischte an ihr Ohr: „Halt dir den Mund zu, verstanden?“ „Jahhh…mhmm…“, stöhnte sie, umschlang seinen Hals und presste die Hände auf den Mund, während er langsam in sie glitt und wieder raus. Selbst er hatte Probleme, dabei still zu sein. Es war ganz anders. Er müsste erforschen, ausreizen und probieren. Noch einmal glitt er raus, packte ihren Hintern fest und stieß kräftig zu. Sie knallte an den Spind, es krachte das Metall und ihre Hände konnten kaum die wohligen Geräusche an seinem Ohr verbergen. Er tat es noch einmal, lauschte und genoss es. „Nicht so laut, sie hören uns noch…“, keuchte Kagome an seinem Ohr. Sie schien sich zu sorgen, doch gleichzeitig spürte er, wie feucht sie davon wurde und wie wohlig ihr Fleisch zuckte. Er stieß wieder zu, fest, achtete aber darauf, dass sie nicht so doll gegen das Metall stieß. Wieder ein wohliges Stöhnen an seinem Ohr. Langsam wurde er schneller, drückte sie fest an den Spind und bewegte sich immer schneller. Er hatte schnell den Dreh raus, so sehr wie sie stöhnte. Immer fester presste sie ihre Hände auf den Mund. Sie konnte kaum noch, denn er stieß immer wieder gegen ihren G-Punkt. Es zerriss sie vor Lust und irgendwann verdrängte sie die Tatsache, dass sie in der Umkleide ihrer Arbeit war, dass sie bezahlt wurde und dass es ohne jegliche Gefühle passierte. Sie genoss es einfach nur noch, bewegte ihren Unterleib, während sie ihre Beine immer enger um seine Hüfte schlang und sehnte sich nach mehr. Sesshomaru ließ sich darauf ein, bewegte seine Hüften und lauschte ihr, wie sie seinen Namen genüsslich stöhnte. Es war die richtige Wahl gewesen, das wusste er und er würde dieses Gefühl genießen, bis es wie alles aus seinem Leben schwand. Kagome stöhnte, wand sich und wimmerte, während das Metall in ihrem Rücken knirschte und sich eiskalt auf ihrer Haut anfühlte. Er war hart und nahm sie mit kraftvollen Schwüngen. Sie spürte ihn immer wieder, wie er tief in sie eindrang, sie an Punkten berührte, die Endorphine ausschütteten und sie immer wieder ausfüllte. Selbst Sesshomaru verstand nicht, wieso er so hart und groß war. Immer hatte er geglaubt, dass ihn nur das eine anturnte und stellte jetzt fest, dass dieser Sex ihn noch mehr beglückte. Er wollte sie. Mehr und mehr, tiefer und tiefer. Der Gedanke daran, in ihr zu kommen, machte ihn verrückt. Diese Frau gehörte ihm, solange er wollte. Einerseits hatte er mehr Möglichkeiten, sollte sein Bruder aufkreuzen, doch… er schob seinen Bruder beiseite. Gerade galt seinem Interesse nur ihre feuchte Lustgrotte, die sich immer fester um ihn schloss. Er verlagerte ein wenig die Position und bewegte sich schneller. Auch wenn der Sex ihn hochpushte, beruhigte er ihn ungemein. Seine Wut verflog und nur noch die Lust bleib. Das würde er sich merken. Wie praktisch es war, dass sie in seiner Firma arbeitete und immer zur Verfügung stand. Er wurde schneller, fester und härter. Sein Rhythmus wurde heftiger und er nahm es sich nicht, sich seiner Macht zu Bedienen. Kagome konnte kaum noch ruhig sein. Immer wieder rutschte ihr ein Stöhnen raus, während er auf den Höhepunkt zuarbeitete. „Sesshomaru…“, keuchte sie immer wieder in sein Ohr, während er den Endspurt einlegte. Sie fickten und vögelten und Kagome presste ihre Körper immer wieder schwungvoll gegen seine Lenden. Er spürte ihr Zittern, dass ihren ganzen Körper erfasste, während er aufhörte, sich zurückzuhalten. Noch nie hatte er eine Frau komplett hemmungslos genommen, doch sie… er wollte es bei ihr. Ihr seinen Stempel aufdrücken. „Komm“, hauchte er stöhnend in ihr Ohr, biss in ihr Ohrläppchen und genoss das wohlige Seufzen, das Wimmern, während er sich mit Wucht an sie presste, bis zu ihrem Muttermund vorstieß und in sie kam. Ihr Körper zuckte. Tausend Blitze durchfuhren sie, während sie sich sehnsüchtig an ihn presste. Ihre Beine hatten ihn in der Falle und ihre Muschie nahm jeden Tropfen bettelnd auf. Wie gut, dass sie verhütete. Viel zu sehr genoss er es, wie sein Sperma in sie schoss.   Sein Schwanz zuckte noch einige Male, bis er sich beruhigte und ihre Muschie aufhörte, zu pulsieren. „Sesshomaru.“, wimmerte sie an seinem Hals. Ihr Körper war viel zu nah, doch er beließ es kurz, bevor sich ihre Beine lösten und schlaff herunterfielen. Sein Schwanz wurde weich, rutschte heraus und einiges an Sperma folgte. Sein Blick glitt leicht herab, während er sie an den Spint presste. So viel. Er würde das weiter beobachten. Kagome keuchte noch leise und betrachtete ihn. Es war überwältigend gewesen, doch so schön es war, jetzt nach dem Sex kam die Ernüchterung. Er zog sich an, während sie noch immer dastand und spürte, wie sie auslief. „Sesshomaru…“, murmelte sie schüchtern. Er schloss den Hosenbund, sah zu ihr sah die Scham in ihrem Gesicht. Er nahm ein Tuch, feuchtete es an einem Waschbecken an und ging zu ihr. Vorsichtig rieb er ihre Beine sauber, während sie vorsichtshalber den Rock hochhielt. Sie schluckte, als er ihre Muschi von dem Sperma säuberte. „Mein Höschen…“ Kagome sah zu dem kaputten und schluckte. Er nahm es und schob es vor ihren Augen in die Hosentasche, bevor er aufstand und eine Geldbörse aus seiner Hose nahm. Sie schluckte, sah zu, wie er Geld herausholte und es ihr hinhielt. „Nimm dir ein Taxi nach Hause. Ich werde den Deal hier abschließen.“ „Was?“, fragte sie und blickte das Geld an. Er beugte sich vor, sah ihr in die Augen. „Fahr heim. Bring Montag zur Arbeit die Rechnung mit.“ Kagome verzog die Lippen, begriff wieder, dass er sie nur als Spielzeug benutzte. Sie nahm ihm das Geld aus der Hand, berührte seine Hand und schluckte. Was hatte sie erwartet? „In Ordnung.“, murmelte sie und sah zur Seite. „Kündige deine anderen Jobs.“, sprach er noch und dann war er schon weg. Er hatte den Stuhl gelöst und sie alleine gelassen. Kagome sackte herab und atmete tief durch. Was tat sie hier eigentlich?     Sesshomaru kehrte zurück zu seinem Tisch, nachdem er ein Taxi gerufen hatte und betrachte seine Gegenüber. „Nun, ich gehe den Handel ein.“ „Was?“, fragte Herr Nishima überrascht. „Wieso?“ „Nun, es gibt noch andere Clubs für meine Bedürfnisse, doch Ihre Location ist die beste für meine Events.“ „Das stimmt.“, sagte Ayame und sah zu dem Platz neben ihm. „Wo ist die Dame?“ „Sie fährt nach Hause. Ihr ging es nicht gut.“ Ayame hob eine Augenbraue. Ihr rotbraunes Haar schimmerte leicht im Licht. „Irgendwann wird Sie das Leben dafür bestrafen.“ Sesshomaru hob eine Braue. „Welche Strafe sollte mich denn ereilen?“ Die hübsche Frau wollte den Mund öffnen, doch Kouga schnaubte nur leise und unterbrach sie. „Sag nicht, dass ist deine Ausrede. So ein starker Daiyoukai, aber unfähig, wenn es um seine Braut geht.“ Seine Augen weiteten sich, die Wut kochte in ihm fast über und Ayame blickte geschockt hin und her. Was tat ihr Mann da? „Du wagst es?“ Sesshomaru wurde persönlich. Wie konnte er wagen, ihn darauf anzusprechen, wo es sich doch bald jährte. Dieser verdammte Dreckssack. „Bitte aufhören.“, meinte Ayame, während die beiden Männer aufstanden und die Zähne leicht fletschten. Natürlich war die Trennwand hoch genug, aber trotzdem war diese Situation überaus gefährlich. Nicht, dass sie ihrem Mann nicht traute, doch sie wusste, dass der Mann vor ihnen in dieser Phase sich noch vergessen könnte und das wollte sie nicht. „Warum, Ayame. Es stimmt doch.“ „Wenn deine dummen Wölfe sie nicht vorher schon getötet hätten, dann…“ „Dann was? Du kannst nicht immer Gott spielen.“, fluchte Kouga und stützte sich auf den Tisch, näherte sich ihm, während Sesshomaru leise knurrte. „Des Weiteren finde ich es nicht gut, wie du mit diesem Mädchen umgehst. Sex füllt keine Lücken und sie so zu erniedrigen!“, schimpfte er und verzog das Gesicht, als ihm wieder einfiel, an wen sie ihn erinnerte. „Verdammt, machst du das, weil sie wie Kagome aussieht?“ Sesshomaru schnaubte und auch Ayame riss die Augen auf. „Kagome ist damals verschwunden, nicht?“ „Ja.“, meinte Kouga und sah wieder zu Sesshomaru. „Ihr Hunde konntet noch nie eure Kämpfe sauber führen. Lass das Menschenmädchen da raus.“ „Das ist meine Sache.“, knurrte er weiter und Ayame wusste nicht wirklich, was sie tun musste, darum nahm sie ihr Glas Wasser und schüttete es Kouga ins Gesicht. Der schien verwirrt, verlor den Augenkontakt und sah seine Frau wütend an. „Herr Suzuki, wir nehmen Ihr Angebot dankend an. Wir werden an einem anderen Tag weiter darüber sprechen. Es tut uns sehr leid.“ Danach schnappte sie ihren Mann und zog ihn hinter sich her. Sie mussten hier weg. Draußen sah sie ihren Mann tadelnd an. „Du kannst doch nicht in dieser Wunde stochern!“ „Du findest es doch auch scheiße!“ „Ja, tu ich, aber das ist eine andere Geschichte. Du musst dich kontrollieren lernen.“ „Ayame…“, seufzte er und zog sie an sich. „Kouga… lass uns heimgehen. Das müssen die beiden unter sich klären und das kann nicht Kagome sein, sie würde niemals so mit sich umspringen lassen.“ „Du hast Recht…“   Kurz nachdem Sesshomaru zum Tisch zurückkehrte, klopfte Kagome noch schnell ihr Kleid glatt, bevor sie das Restaurant durch den Hintereingang verließ. Sie musste den Kopf klar bekommen. Zu ihrem Pech regnete es auch noch in Strömen. Seufzend sah sie zu einem Taxi, welches dastand. Ob Sesshomaru dafür gesorgt hatte? Erst überlegte sie, bevor sie in den Regen trat. Zu Beginn zuckte sie zusammen, doch das legte sich schnell, als sie spürte, wie schön kühlend der Regen war. Sie würde nicht das Taxi nehmen, das entschied sie und ging schon los. Unbedingt musste sie den Kopf frei bekommen. Was empfand sie für ihn, dass sie zugesagt hatte oder war es nur wegen des Jobs? Ihr Kopf drehte sich bei dem Gedanken an den Sex, den sie gehabt hatten und der noch folgen würde. Er würde immer sagen wann und wo. Seine persönliche Konkubine, für die er nichts empfand, außer Lust. Würde das ihr kleines Herz überleben oder würde sie daran zerbrechen?   Kagome schritt weiter durch den Regen, spürte jedoch nicht die Augen, die auf ihren Rücken gerichtet waren. Spürte nicht die unmittelbare Gefahr. Sesshomaru hatte seine Gründe gehabt, ihr Geld für ein Taxi zu geben, doch das wusste sie nicht. Sie wollte nur den Kopf frei bekommen und wusste nichts um ihre Verfolger in der Dunkelheit. Der Regen schluckte jedes Geräusch und ließ ihre Kleidung an ihr kleben. Konnte sie dem Verfolger entkommen, den sie nicht einmal zu bemerken schien? Immer wieder folgte er auf gewissen Abstand, während sie über die belebten Straßen gingen. Er wusste, seine Chance würde kommen. Irgendwann und dann kam sie. Sie bog in eine Seitenstraße ab. Zwischen zwei Häusergruppen entlang. Kagome wählte eine Abkürzung, wollte nur heim und weg von den Massen. Sie fühlte sich so nackt. Der Mann umrundete auch die Ecke, ging hinter ihr in die Seitenstraße, tauchte ein in die dunkle Seitengasse ohne Laternen. Nur fern am anderen Ende war eine. Spendete minimal Licht und ließ alles nur schemenhaft erscheinen. Der Mann beschleunigte seinen Schritt, willens sich auf sein Opfer zu stürzen, als Kagome erschrocken stehen blieb, in die Finsternis vor sich starrte und etwas rotglimmendes entdeckte, gefolgt von Augen, die rot leuchteten. Sie wollte sich umdrehen, doch da griff schon die Hand nach ihr. Ihr Herz schien stehen zu bleiben, während der andere Mann sich von hinten näherte. Zu Letzt war nur noch ein erstickter Laut zu hören … Kapitel 23: Entführt? --------------------- Sesshomaru hatte ihnen noch nachgesehen, bevor er wütend die Lippen verzog. Was erlaubten sich nur diese dummen Wölfe? Nun war er tatsächlich auf ihre Bitte eingegangen, doch er hatte ja etwas anderes gefunden. Irgendwie fand er ein wenig Gefallen daran, das Weib seines dummen Halbbruders zu nageln. Der Gedanke beruhigte ihn sogar auf eine gewisse Art und Weise. Wie Inu Yasha schauen würde, wenn er Kagome in seinen Armen entdeckte? Nackt, schwitzend und wimmernd? Nicht nur das Video würde ihn verrückt machen, nein, vielleicht würde er sie auch in einer Lage entdecken, die ihn sehr erzürnen würde. Sesshomaru leckte sich die Lippen, beflügelt von diesen Gedanken, bestellte er sich doch noch etwas zu Essen, nachdem der Besitzer kam und etwas verwirrt in die leere Runde sah: „Herr Suzuki, wo sind denn alle?“ „Gegangen.“ „Auch Frau Higurashi?“, fragte er weiter und Sesshomaru blickte auf, die Augen zu leichten Schlitzen verzogen. „Sie ist meine Assistentin und wird Ihnen ihre Kündigung zukommen lassen.“ „Was?“ „Sie darf keine Nebenjobs neben ihrem Praktikum haben. Natürlich komme ich für den Ausfall auf, wenn…“ „Nein, das sollten wir schaffen… Hoffentlich hat sie nicht so viel Ärger bekommen.“ „Eine Abmahnung.“ Der Mann seufzte, nickte aber dann, bevor er ging. Sesshomaru sah ihm nach. Dieser Mann hatte ihm eindeutig zu traurig geschaut. Was zog diese Männer nur zu ihr? War es die Tatsache, dass sie so rein schien oder warum glaubten alle ihr nahe sein zu wollen? Er verstand es nicht, auch wenn es ihm teilweise genauso ging, doch bei ihm war es kein Gefühl der Verbundenheit, sondern einzig sein Schwanz, der ihre feuchte Möse ficken wollte. Als sein Steak kam, begann er gerade es in den Mund zu schieben, als er einem Gespräch lauschte: „Hat hier jemand ein Taxi gerufen, wissen Sie das?“ „Ich werde einmal fragen gehen.“ „Vielen Dank, ich würde gerne wissen, ob es noch gebraucht wird.“ Sesshomaru riss die Augen leicht auf. Kagome hatte doch das Taxi genommen oder? Der Chef des Lokals schien das zu begreifen, kam zu ihm und beugte sich herab. „Hatten Sie eines gerufen?“ „Ja.“ „Brauchen Sie es noch?“, fragte er weiter, während Sesshomarus Finger sich um seine Hose unter dem Tisch krallten. Miststück. „Nein, anscheinend ist meine Assistentin zu Fuß gegangen.“ Er erhob sich, nickte und richtete es dem leicht wütenden Taxifahrer aus, welcher schnell das Restaurant verließ. Was dachte sie sich dabei? Konnte sie nicht einmal einen so leichten Befehl ausführen? Er hatte den Regen gehört. Am Ende wäre sie krank. Der Gedanke, dass sie durch den Regen schritt mit der teuren Kleidung und ohne Höschen. Seine Nase rümpfte sich. Er würde ihr noch Benehmen beibringen. Das Geld war extra für das Taxi gewesen.   „Herr Suzuki, schlechte Laune?“, hauchte eine Stimme zart an seinem Ohr. Im letzten Moment hatte er sie gehört. Er hatte sich noch auf den Taxifahrer konzentriert gehabt. Was tat dieses Weibsstück nur hier? „Das Geld dürfte längst auf Ihren Konto sein.“, meinte er kühl, spürte kurz ihre Fingerspitzen an seinem Hals, bevor sie an ihm vorbeiging und sich auf die freie Bank setzte. Sie trug wieder etwas Chinesisches. Ein türkises Kleid mit einem tiefen Ausschnitt und einem langen Schlitz an der Seite. Sie letzte die Beine übereinander und lehnte schräg an der Lehne, während sie ihn begutachtete. „Ist es. Darum geht es mir nicht.“, flüsterte sie und schnipste. Sofort war ein Kellner da. Sie bestellte etwas Alkohol und ein kleines Dessert. Flambierte Banane. Er verzog die Lippen. „Was wollen Sie?“, fragte er immer kälter, doch sie lächelte ihn bezaubernd und doch auch bösartig an. „Ach, ich dachte, ein Gespräch wäre fällig, nachdem Sie sich nicht an unsere Abmachung halten.“ „Wie meinen?“ „Herr Suzuki, ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass Sie um die Verstecke wissen. Natürlich habe ich die Orte austauschen lassen.“ Sesshomaru knurrte leise. Dabei hatte er endlich alle gehabt. Er müsste von vorne anfangen. Dieses Miststück. Wie er es sich schon ausmalte, wenn er ihr eines Tages das Herz herausriss und sie zusehen ließ, wie er es vor ihren Augen zermalmte. Vielleicht würde er sie vorher auch leiden lassen. Natürlich wusste er, dass es teilweise sein Einfluss gewesen war. Sie war ein verrotteter Apfel. Schon lange hatte sie das fruchtige Aroma verloren. Anfangs knackig und spritzig. Er hatte sie verspeist. Ein langes Spiel der Leidenschaft, doch danach hatte sie sein Geld erhalten, sich einen Namen gemacht, war zu einem Wein herangereift, begehrenswert. Doch ihre Machtgier hatte sie zu Essig werden lassen, der in seiner Nase einfach nur noch brannte. So ein abscheuliches Geschöpf. Vielleicht wäre er auf sich stolz gewesen, wie er sie beeinflusst hatte, doch dieses dumme Ding stellte sich gegen ihn. Damals in der alten Zeit, er hätte sie zerrissen, zerstückelt und in eine Ecke geworfen, doch nun waren ihm die Hände gebunden. Sie war nicht die erste Frau, die sich zu so einem Monster entwickelt hatte. Selten konnte einer seiner Aura entkommen, die ihre befleckte, außer diese Kagome. „Warum sind Sie hier?“ „Ganz einfach.“, kicherte sie und nahm ihren Wein entgegen, an dem sie nippte und betrachtete die flambierte Banane, in der sie ungeniert rumstocherte. Er wusste, was für eine Anspielung das war, doch er ging nicht darauf ein. Noch nie hatte er seinen Schwanz mit einem Stück Obst verglichen, das so weich war. Er hob eine braue, wartete und beobachtete, wie sie anfing zu essen. „Mhmm, köstlich.“ „Frau Mizuno. Sie wollten etwas sagen?“ Sie sah ihn leicht verwirrt an und schien zu überlegen, bis sie auf einmal aus heiteren Himmel sagte: „Ach ja, ich habe ihre Assistentin als Pfand. Das dumme Stück, dass in einem echt teuren Fummel im Regen die Straße entlanggelaufen ist.“ Sesshomarus Züge entgleisten kurz. Sie wagte es? Sein Eigentum anzufassen? Er brauchte sie noch für seinen Bruder und war noch nicht fertig mit ihr. Gerade hatte er seine Nachforschung erst begonnen. Seine Nase zog er leicht hoch, sodass eine Falte zwischen einen Augenbrauen entstand. „Was wollen Sie? Sie haben genug Geld.“ Haruka lächelte hämisch. Idiot. Er verstand es nicht. Neckisch leckte sie an der Banane. Es ging ihr doch gar nicht ums Geld. Doch auch, aber sie wollte ihn. Wollte, dass er und sie wieder näher beisammen waren. Durch ihn würde sie mehr Ruhm erlangen, würde mehr bekommen und könnte über ihn verfügen, wie sie wollte. Es war ihr nicht entgangen. Ihr Mann für gewisse Dinge, hatte die beiden beobachtet. „Sie haben mit ihr geschlafen, anders als sonst, wieso?“ Sesshomaru knurrte. Er beobachtete, wie die Frau ihre Beine unter den Tisch legte und einen Fuß anscheinend anhob, denn er spürte einen bloßen Fuß ohne Schuh in seinem Genitalbereich. Wollte sie schon wieder davon anfangen? „Wieso ficken Sie so ein hässliches Ding, wenn Sie mich haben können?“ Er hätte am liebsten gelacht, lächelte sogar kurz. „Ich stehe nicht auf verrottetes Fleisch.“ Sie schnaubte, drückte kurz fester, doch das störte ihn nicht. So dicht war sie nicht dran, als dass sie ihm wehtun könnte. „Ich bin nicht verrottet!“, zischte die falsche Schlange. Sie hätte ihm am liebsten eine gescheuert, doch wollte sie das nicht in der Öffentlichkeit tun und privat? Wer wusste, was er mit ihr dann anstellte. „Geben Sie meine Assistentin frei, sie hat mit dem nichts zu tun.“ „Aber sie mögen Sie.“, hauchte sie und löste ihren Fuß genervt, als sie bemerkte, dass sich nichts bei dem Mann regte. Wie sie es verabscheute, von einem Mann abgewiesen zu werden. Überhaupt von dem Mann, der ihr erstes Mal gestohlen hatte. Nein gekauft. Er würde ihr schon noch gehören. „Mögen wäre ein falscher Ausdruck. Im Gegensatz zu Ihnen leistet Sie einfach sehr gute Arbeit.“, flüsterte er kalt. Seine Zunge schien die Atmosphäre zu teilen. Innerlich kochte sie vor Wut. Sesshomaru war das bewusst, er wollte ihr das Geheimnis entlocken. Kagome würde hoffentlich vorsichtig sein. Noch nie war einem seiner Angestellten etwas zugestoßen und das würde er auch diesmal verhindern. Sie waren in vielen Arten wichtig für ihn. Er blickte ihr tief in die Augen, fixierte sie, ließ sie nicht entkommen. Bald würde er sie jagen, wenn sie nicht lernte, wo ihr Platz war. „Die kleine? Sie ist doch zu nichts zu gebrauchen. Ich wäre viel besser, als Ihre Assistentin. Sie wissen, was ich alles beherrsche.“ „Außer Schwänze Ihrer Kunden zu lutschen, fällt mir da nichts ein.“ „SIE!“, schimpfte sie und stand wütend ein. „Was fällt Ihnen ein? Wenn ich es will, lass ich sie töten! Was machen Sie dann?“ „Dann zieh ich Ihnen Ihre schöne Haut vom Leib und lausche jeden Ihrer Schmerzensschreie. Natürlich höre ich auf, wenn Sie kurz vor der Ohnmacht sind und warte, bis sie sich erholt haben.“ Kurz schien sie von Angst gepackt, als sie seinen Blick erhaschte. Da war dieser Glanz. Fast glaubte sie, dass er die Wahrheit sprach. Ein Sadist durch und durch. Doch sie hatte sein Spielzeug. „Das hätten Sie wohl gerne, Herr Suzuki.“, wieder fing sie an zu lächeln, hob ihr Handy und wählte die Nummer. „Warten Sie kurz, ich muss eben telefonieren.“ Sesshomaru sah sie interessiert an. Er hatte gewusst, dass sie den Entführer anrief, wenn es nicht nach ihrer Nase ging. „Wollen Sie mir etwa beweisen, dass Sie sie wirklich entführt haben? Ich glaube es nämlich immer noch nicht.“   Sie fixierte ihn, lächelte jedoch dann hinterhältig, was Sesshomaru ein wenig verwirrte. Am anderen Ende hörte er es klicken. Seine Ohren waren gut genug, um alles zu hören, was sie sprachen:   „Tun sie mir einen Gefallen?“ „Welchen, Miss?“ „Schneiden Sie seinem Mädchen ein Ohr ab. Oder gleich eine Hand? Nein, besser noch, ihre Vagina, damit er sie auch wiedererkennt.“   Sesshomaru riss die Augen auf, knurrte. Er war schon dabei, aufzustehen, sie zu packen und auch das Handy. Natürlich konnte er durch die Hintergrundgeräusche einordnen, wo sie sein sollte, doch so schnell wäre er nicht dort.   „Miss… das geht nicht…“ „Wieso?“, zischte sie wütend und Sesshomarus Augen weiteten sich. Hatte sie ihn belogen? „Ein Kerl hat sie vor mir geschnappt! Rotglühende Augen!“, keuchte der Mann. „Ich bin natürlich sofort da weg, als er sie packte… Es tut mir sehr leid, aber… das war eindeutig ein Monster!“ Der Mann schien panisch und Sesshomarus Eingeweide zogen sich zusammen. Er stand auf, ihr Weinglas kippte um. Der Wein verteilte sich auf dem Tisch, lief an der Seite die weiße Decke herab und färbte sie in ein dunkles Rot, während das Glas hinterherrollte, herabstürzte und in tausend Teile zerbrach. Seine Augen flammten kurz auf. Rot. Sein Kopf ratterte. Rot, wie seine Augen, wenn er seine dämonische Macht nutzte. Niemals hätte sie sich einem Mann mit roten Augen genähert, wenn es nicht… er war. Die schwarzhaarige Frau riss ihre grünen Augen auf, starrte ihn an, blickte in seine leicht roten Augen und spürte, wie ihr Herz kurz versagte. Dieser Mann schien von einem Moment zum Nächsten die Kontrolle zu verlieren. Er sprang auf, riss ihr Glas um und stürmte regelrecht aus dem Restaurant, ließ sie zurück mit den Scherben am Boden. „Miss?“ „…“ „Sind Sie noch dran?“ „Ja.“, meinte sie kurz und schloss die Augen. Was ging hier nur vor? Spielte noch jemand mit ihm Katz und Maus? Er war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen. Sie sah ihm noch kurz nach. Wer es wohl war? „Bekommen Sie raus, wer Herrn Suzuki noch böse mitspielt.“ „Natürlich.“, meinte der andere und schluckte. „Sie bekommen natürlich sehr viel mehr Geld.“, meinte sie grinsend und strich ihr langes Haar nach hinten. Anscheinend gab es jemanden, der diesen Mann in der Hand hatte. Ein neuer Plan entfachte sich in ihren Kopf. Wenn Sie nicht ihn besitzen konnte, würde sie Umwege nehmen und sehen, wie sie ihn vernichten konnte. Er würde nie wieder sagen, sie wäre verrottet. Kapitel 24: Die Suche --------------------- Sobald Sesshomaru das Restaurant verlassen hatte, spürte er schon, wie der Regen ihn durchnässte. Doch es war ihm egal. Sein Haar klebte an seiner Haut, während er sein Handy rausholte und schnell Kagomes Nummer suchte. Natürlich war es nur eine Vermutung, doch wenn es Inu Yasha war, hatten sie ein großes Problem. Kagome gehörte vorerst ihm und das bedeutete, dass er sie sich nicht wegnehmen ließ. Das Handy wählte, er lauschte den Tönen, die erklangen, das einsame Tuten im Regen. In diesem Moment blendete er alles aus. Die Menschen, den Regen, die Autos. Einzig das Tuten vernahm er. Als es klickte, wollte er sie schon anfahren, als nur eine Ansage kam: „Der Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar…“ Er knurrte, wählte noch einmal. Zumindest war es nicht ausgeschaltet. Doch auch diesmal ging nach 30 langen Sekunden der AB dran. Noch einmal und noch einmal, während sein Blick sich hob. Langsam verstand er, dass sie nicht dran gehen würde oder konnte, steckte es weg und hob die Nase. Was mit ihr geschehen war? Warum musste es auch Regnen? Der Regen hinderte ihn daran, ihre Spur richtig aufnehmen zu können. Auch kam hinzu, dass sie hier gearbeitet hatte, auch wenn es noch nicht lange her war, war sie natürlich öfters hier entlanggegangen, wodurch sich die Gerüche vermischten. Wo könnte sie hin sein. Er schloss kurz die Augen, eigentlich gab es nur eine richtige Annahme. Natürlich wäre sie nach Hause gegangen. Das hieß, dass ihr auf dem Weg aufgelauert worden war. Schnell schnupperte er, doch es wurde immer schwerer. Alles wurde weggewaschen, so als hätte sie nur in seinen Gedanken existiert. Seine Füße trugen ihn über die Straße. Immer wieder die Menschen prüfend. Er hatte keine Zeit, sie zu finden und ihm zu entreißen. Kagome wusste nicht, worauf sie sich einließ. Kannte nicht die lauernde Gefahr in seinem dummen Halbbruder. Vielleicht hätte er es ihr sagen sollen, doch wer hätte denken können, dass sie ihm in die Finger gerät, bevor er überhaupt bemerkte, dass er wieder da wäre. Hatten Sie sich zu Recht Sorgen gemacht? Seine Angestellten… Herr Takemura hatte ihn deswegen sogar angegriffen und jetzt sollte es sich bewahrheiten? Nicht mit ihm. Das würde nicht geschehen. Seine Schritte wurden noch ein wenig schneller und schneller. Die Hauptstraßen entlanggehend, fand er bald zum Tempel. Der Regen hatte ihn komplett durchnässt. Seine Kleidung haftete an seinem Körper, kühlte seine überhitzte Haut, während sein Brustkorb sich ein wenig schneller als normal bewegte. Seine Muskeln waren zum Zerreißen gespannt, während er die Treppen fast schon hinaufstürzte. Der Tempel schien ungemein still, doch das interessierte ihn nicht. Er musste wissen, wo Kagome war. Am Haus der Higurashis angekommen, riss er die Tür auf, keuchte und blieb im Rahmen stehen, während die Mutter auf Krücken in den Flur gehumpelt kam. „Wer sind Sie?“, fragte sie überrascht in ihrer gelben Schürze und ihren kurzen braunen Haaren. „Ist Kagome hier?“, fragte er stattdessen kühl, blickte sich um, hielt seine Nase leicht hoch und zog bebend alle Gerüche ein. Des Weiteren sah er sich nach ihren Schuhen um, doch… „Nein, sie ist bei einem Geschäftsessen mit ihrem Chef.“, sagte sie und sah ihn immer noch etwas besorgt und überrascht an. „Soll ich ihr etwas ausrichten?“ „Nein.“, sagte er schnell und machte schon kehrt und ließ die Tür offenstehen, während er schon wieder in den Regen stürzte. Wo war dieses dumme Ding? Auf den Hauptstraßen war so viel los, als dass es hätte auffallen müssen, wenn jemand entführt wurde oder nicht? Er schritt über die Steine des Tempels und blieb kurz stehen. Sein Blick schweifte zu einem Baum, der dort einsam stand. Das war der Baum, an dem sein Bruder gefesselt gewesen war. Wäre dieses dumme Ding nie in ihre Zeit gekommen, wäre er noch immer da. Nie wäre all dies passiert. Diese Frau hatte Unheil gebracht und doch… Sesshomaru zog die reine Regenluft ein, während seine Hand zur Faust geballt war. Sie hatte viel verändert. Wer wusste, ob sie nicht sogar Einfluss auf ihn genommen hatte. Dieses Mädchen, dass sich einst vor ihn gestellt hatte, meinte das Schwert seines verstorbenen Vaters halten zu dürfen. Sie hatte an seinem Stolz gekratzt, ihm Widerworte gegeben und diese Augen. Ihm wurde fast schlecht bei dem Gedanken. Voller Feuer hatten sie gebrannt, nicht verstehend, welch Monster vor ihr stand. Sie hatte es nie getan. In dieser Welt war es auch ganz natürlich und jetzt? Jetzt lief sie ins offene Messer deswegen. Für sie waren nur ein paar Jahre vergangen, doch die Welt hatte sich weitergedreht. Es waren 500 Jahre für ihn, für seine Kollegen und für seinen Halbbruder, der sich gewandelt hatte. Natürlich hatte auch er sich gewandelt, was ganz natürlich war. Es hatte begonnen mit diesem Mann, der unvermittelt vor ihm gestanden hatte. Er kniff die Augen zusammen, während er die Treppen herunterrannte. Auch dieser Mann hatte großen Einfluss auf sein Tun und Handeln gehabt. Hatte ihn angeleitet. Doch das war schon wieder eine halbe Ewigkeit her. Fast hätte er ihn als einen Freund bezeichnet. Ein fähiger Mann, der wusste, was er tat und doch, hatte er unterlegen. Wie so oft schien Sesshomaru an sich zu zweifeln. An seiner Einstellung. Vieles hätte er verhindern können. Auch Kagome hätte er persönlich in das Taxi setzen sollen. Das Mädchen hatte ihren eigenen Kopf schon immer gehabt. Wer wusste, ob sie es aus Trotz abgelehnt hatte oder aus Scham. Dummes Ding. Natürlich würde er seine eigenen Fehler nicht zugeben. Dafür war er zu stolz. Doch langsam summierte es sich. Vor 500 Jahren hatte es schon angefangen, dass jeder, dem er seine Aufmerksamkeit schenkte, das zeitliche segnete. Daran war teilweise sein dummer Halbruder schuld. Ein Gesicht kam ihm in den Sinn. Er biss sich auf die Lippe, bis er Blut schmeckte. Schwarzes Haar und diese braunen Augen, die noch im letzten Moment zu einem Lächeln verengt waren. Sie hatte sich vor ihn gestürzt, sich geopfert und doch brachte er es nicht einmal fertig ihren Tot zu rächen. Nicht nur das, auch andere folgten. Er hatte schon 500 Jahre gegen seinen Bruder gekämpft, keine Lücke gefunden, doch er gab nie auf. Es waren immer mehr gewesen, die sich auf seine Seite schlugen. Wann hatte er nur aufgehört, ein Monster zu sein? Als er ein Daiyoukai geworden war? Der Herrscher der Hunde? Er war doch noch am Ende in die Fußstapfen seines Vaters getreten, doch… Er schüttelte den Kopf. Er musste sich auf Kagome konzentrieren. Sie war die oberste Priorität für den Moment. Sesshomaru überlegte, schritt durch die Stadt und spürte nach und nach, wie der Regen aufhörte. Sein Haar klebte an ihm, lag platt und so fühlte er sich auch. Wo sollte er noch suchen? Sollte er eins der alten Verstecke seines Halbruders in Augenschein nehmen? Seine Nase schnupperte, während er die Witterung aufnahm von einem von Inu Yashas Schergen. Dort würde er es versuchen. Er würde sich nicht noch mehr wegnehmen lassen. Er schüttelte den Kopf, weckte seine Lebensgeister in sich, während er die Menschen achtlos anrempelte und umlief, bis sie automatisch vor ihm wichen. Er zog eine regelrechte Schneise durch die Massen. Niemand nahm ihm sein Eigentum weg. Niemand, auch er nicht. Knurrend sah er auf, spürte, wie noch mehr wichen, bevor er endlich die Spur komplett in der Nase hatte. Seine Schritte wurden größer, während er spürte, wie seine Krallen wuchsen. Er holte sie sich zurück. Ganz bestimmt. Nicht noch eine. Es reichte, dass er nicht einmal wusste, was mit der Frau und dem Kind seines Freundes geschehen war. Nie hatte er offenbart, wo sie wohnten und auch nur die Tochter hatte er richtig gekannt, das kleine Ding, dass nie bemerkt hatte, was ihr Vater war und der Mann, an den sie so klammerte. Es hatte ihn oft an Rin erinnert, bis ihr Vater auf die Idee mit der Verlobung gekommen war. Er wusste, er hatte ihm etwas Gutes tun wollen und er hatte auch… Verdammt. Seine Gedanken drifteten wieder ab. Er musste seine Wut bewahren. Sie war weg, alle waren weg. Es war egal. Auch der Grund, dass er jede Frau sofort wegwarf. Wieso musste dieses dumme Stück es auf Kagome absehen und wieso hatte er nicht genug aufgepasst? Hätte er sie nicht gefickt, wäre sie nicht in dieser Lage.   Sesshomaru ging schnell weiter, umrundete Ecken und Enden, bis er ein Haus entdeckte. Dunkel und düster lag es vor ihm. Die Kleidung war eiskalt, während der Wind auffrischte und seine Augen zu glühen begannen. Seine Füße führten ihn zur Tür. Er nahm sie nicht wahr. Doch das war ihm egal. Er riss die Tür in der Gasse auf und durchsuchte das Haus, bis er die erste Person antraf und er seiner Wut freien Lauf ließ. Der schwarzhaarige stürzte sich sofort auf ihn, doch Sesshomaru machte kurzen Prozess. Schlug ihn mit voller Wucht gegen die nächste Wand und sah fast schon begeistert zu, wie er an der weißen Wand herabrutschte und ein langer breiter Blutstreifen zurückblieb. Seine Fangzähne wuchsen heran, während er sah, dass der erste sein Leben aushauchte. Ein anderer kam von hinten, den er auch sofort erwischte und niederstreckte. Er würde so weiter machen, bis er jemanden mit mehr Gripps fand. Oder der letzte würde überleben. Es war ihm egal, was für Dämonen oder Menschen es waren. Er löschte jeden in diesem Haus aus, denn sie dienten seinem Halbbruder. Fauchend und knurrend erschlug er noch fünf weitere, bevor er nach oben kam und einen Blick auf eine Frau warf, die er schon seit Ewigkeiten kannte. „Sesshomaru.“ „Touran.“, sprach er, betrachtete die blauhaarige Frau in altertümlicher Kleidung. Sie würden sich nie dieser Zeit anpassen. Sie war übergelaufen, wollte, dass die Dämonen regierten. Erst wollte er direkt nach Kagome fragen, doch dies wäre wahrscheinlich fatal. „Wie komm ich zu der Ehre? Willst du dich unseren Herrn unterwerfen?“, fragte sie, schwang ihre Hüfte und setzte ein kätzisches Lächeln auf. „Nein.“, sagte er fest. Niemals würde er das. „Wo ist er?“ „Hm?“, fragte sie und grinste. „In China. Wieso?“ „Seit wann?“, fragte er weiter. Musste es dringend wissen. Zumindest erklärte es, warum er ihn nicht finden konnte. Erst seine Wut, hatte seine dämonische Kraft so hochgepusht, dass er ein Versteck gefunden hatte. Auch hatte er nie in dieser Gegend gesucht. „Ein paar Monate. Soll ich ihm etwas ausrichten?“, fragte sie und legte den Kopf schief, bevor sie seiner Giftpeitsche auswich und tadelnd den Finger hob. „Das richte ich nicht aus.“ Sesshomaru war beruhigt, dass Inu Yasha es bestimmt nicht war. „Sag ihm, dass er bald keinen Kopf mehr hat.“ Die Frau lachte. Lachte ihn aus, doch Sesshomaru interessierte es nicht. „Mach ich. Aber ich glaube es wird bald deiner sein. Dein Bruder ist nicht so ein verweichlichter Hund wie du. Ich verstehe nicht, wie ein so mächtiger Mann sich den Menschen untertan machen konnte. Sogar Heilung bringst du ihnen.“ Sesshomaru schnaubte. „Ich bin nicht weich.“, knurrte er, trat vor und versuchte sie zu packen. Sie wich gekonnt aus und lachte wieder. „Wem machst du etwas vor? Er hat dich verändert. Des Weiteren hast du dich mit Menschen gebettet. Du beschmutzt die Ehre eines Dämons.“ Sesshomarus Augen wurden rot. Er war wütend, ließ seine Krallen knacken und erwischte die Panther Dämonin, die durch das Fenster krachte. Schnell stürzte er vor, doch sie landete schon auf ihren Beinen am Boden. Kurz hielt sie sich die Schulter, während sie ihn anlächelte. „Wir sehen uns wieder, Menschenhundchen. Wenn unser Meister wieder da ist, rechnen wir ab, versprochen.“ Dann war sie auch schon weg. Sesshomaru wollte gerade hinterher, sie jagen und ihr den Hals umdrehen, als ihm ein vertrauter und doch beängstigender Geruch in die Nase stieg. Es war Kagomes Blut. Seine Augen weiteten, wurden wieder golden, während seine Nase sich gen Himmel streckte. Es war nicht viel, aber da war Blut. Der Regen hatte komplett aufgehört und die Luft roch noch sauber und frisch, weswegen er es so gut roch. Er sprang los, sprintete über die Dächer, bis er auf einem Mietshaus ankam. Und da entdeckte er es. Kagomes Kleid, dass draußen auf einem Balkon lag, wie auch Blut. KAGOME! Er stürzte herab. Derjenige würde sterben, der sie entführt und verletzt hatte! Kapitel 25: Das Trospflaster ---------------------------- Eine Hand ergriff Kagome in der Finsternis, packte sie, zerrte an ihr, bis ihre Beine nachgaben und sie sich an einer Brust wiederfand. Sie roch Zigarettenrauch und hustete, während sie eng an einen Körper gepresst wurde. Panisch wollte sie los, doch er hielt sie eisern fest. Schnell sah sie hoch, wollte den Mund öffnen, als sie ihn im dunklen erkannte. Ihre Augen wurden groß, während sie den Mann beobachtete, wie er noch den Rest Zigarette mit einem Zug beendete. Leicht verwirrt beobachtete sie das Schauspiel, denn die Zigarette schien dabei zu brennen. Der Mann warf sie weg, pustete den Rauch aus und trat mit einem Fuß darauf, während er sie weiter festhielt und in die Dunkelheit starrte. Kagomes Herz wusste nicht, was es tun sollte. Angst haben oder sich sicher fühlen? Ein wenig sah sie in die Richtung, wo er hinblickte, konnte niemanden erkennen oder war da wer im Regen? Irgendwo prallten doch die Tropfen ab. Sie schluckte, während der Mann sich herabbeugte. „Du wirst verfolgt.“, flüsterte er und sah hoch. „Sie gehört mir. Verpiss dich oder ich bring dich um.“ Sein Ego schien auf einmal riesig, während seine Augen wieder rot aufglühten, er tief einatmete und durch die Nase mit Schwung ausatmete. Sie bemerkte Rauch, starrte den Mann an und roch den Schwefel, der sie leicht husten ließ. Der Mann hielt sie eisern im Regen fest, während sie komplett durchnässt war. Sie sah noch mal zu dem Schatten und hörte dann, wie jemand schnell weglief. Da war jemand gewesen? Kagome zitterte ein wenig, blickte wieder zu dem Mann und dann wieder hinter sich, während er sie nach hinten zog. Immer wieder öffnete und schloss sie den Mund. Verwirrt von diesem Mann. Diese roten Augen, das konnte doch gar nicht sein oder? Er zog noch ein wenig weiter, bis er an der Hintertür ankam und sie öffnete und Kagome mit sich hineinzog. Erst, als er die Tür geschlossen war, ließ er sie los. Kagome sah ihn verängstigt an. „Was bist du?“, brachte sie nur noch raus, während sie ihn in der Dunkelheit betrachtete. Er seufzte leise, ging zu einem Lichtschalter und betätigte ihn. Der Mann wurde erhellt, wollte ihre Angst lösen und wuschelte sein schwarzes Haar. „Ein Drache.“, hauchte er und sah sie besorgt an. „Was machst du alleine auf der Straße, bei Regen in einem so teuren Fummel?“ Kagome schluckte, blickte zur Seite, hätte am liebsten geweint. Doch er war ein Fremder. Ihr Arbeitskollege oder auch Vorgesetzter. Sesshomaru hatte seine Regeln und sie wollte nichts verraten. Nicht sagen, dass sie mit ihrem Chef schon wieder gevögelt hatte. „Mhm… wie wäre es, wenn du erstmal mit hochkommst. Wir essen gleich. Da es die Wohnung von den Takemuras ist, sollte es auch Kleidung für dich geben.“, sagte er ruhig, schritt auf sie zu und hob sie dann einfach auf die Arme. Kagome riss die Augen auf. „Nein, nein, das passt schon. Ich hab es nicht mehr weit nach Hause…“ Er schnaubte. „Du wurdest verfolgt. Ich lass dich nicht alleine gehen.“, sagte er streng. Kagome seufzte. „Herr Hosone…“ „Ryuu. Nenn mich so, so nennen mich alle. Zumindest privat.“, flüsterte er. „Ryuu… bitte, ich möchte wirklich heim… ich…“ „WO BLEIBST DU DENN? DAS ESSEN WIRD KALT!“, rief eine laute Frauenstimme durch das Treppenhaus. Ryuu zuckte zusammen, aber auch Kagome. Er sah sie an und hob eine Augenbraue. „Ich habe eine streunende Katze aufgelesen!“ „WAS?“, zischte es und viel zu schnell erblickte sie eine schwarzhaarige Frau, die wie der Blitz vor ihnen landete. Wie viele Etagen war sie denn runtergerannt oder war sie gesprungen? Kagome war sich nicht sicher, starrte wie ein begossener Pudel die Frau an, die auch die Augen aufriss. „Was…“, fing sie an, schritt zu ihr und legte eine Hand ungeniert auf ihre Wange. „Hast du geweint?“ „N…nein…“ Kagome wurde leicht rot, was war hier los? Warum waren sie so… „Was macht ihr da?“, fragte anscheinend Herr Takemura, der auch die Treppe runterkam und wohl am geschocktesten aussah. Er wurde bleich, während sein Brustkorb sich verhärtete. „Kagome-chan…“ Sie wollte weg, schnell. Sie schlug gegen den schwarzhaarigen, doch es beeindruckte ihn nicht. „Hey.“, sagte er und zog sie enger an sich, was Kagome nicht wollte. Die drei? Nein, wo war sie hier hingeraten? „Kagome-chan, beruhig dich…. Hey!“, sprach der rothaarige und packte ihre Hände, die sie gegen Ryuu drückte. „Nenn mich nicht Kagome-chan! Ich will nur nach Hause!“ „Kagome, ich bin es.“ „Wer bist du?“, zischte sie den rothaarigen an, der ein leichtes Lächeln aufsetzte. „Erinnerst du dich nicht mehr an mich? Nur weil ich ein wenig älter geworden bin?“, fragte er, hob seine Hand und schnipste. Ein heulender Pilz erschien. Kagome starrte wie gebannt auf den Pilz. „Natürlich ist diese Fuchsmagie nicht mehr die, die ich eigentlich benutze, aber…“ „Shippo?“, fragte sie und hörte auf Ryuu zu schlagen. „Richtig.“, meinte er und lächelte freundlich. Kagome stiegen die Tränen in die Augen, bevor sie anfing zu hampeln. Der schwarzhaarige Hosone ließ sie herab und sie sprang in Shippos Arme, presste ihn fest an sich. Sie hatte da so ein Gefühl gehabt, aber dass er es wirklich war… „Kagome-chan…“, kicherte er leicht und wurde rot, während seine Frau ihn böse ansah. „Shippo-chan…“ „Kagome, lass mich lieber los, sie bringt mich sonst um…“ Schnell ließ sie ab und sah zu seiner Frau. „Das ist übrigens Souten, weißt du noch? Ich habe doch damals von ihr einen Brief bekommen, sie hat mich herausgefordert und…“ „Das süße Mädchen des Donnerclans?“ „Genau die bin ich.“, meinte sie und strich ihr Haar nach hinten. „Wollen wir hoch?“ „Und er?“, fragte Kagome und deutete auf Ryuu. „An den erinnere ich mich nicht.“ „Natürlich nicht. Ich bin erst seit 400 Jahren mit diesem Trupp hier befreundet.“, hauchte er und beugte sich an Kagomes Seite. „Aber ich durfte Shippo oft lauschen, wenn es um die großartige Kagome ging. Die alles konnte und so schön war und und und…“ Kagome wurde rot, vergaß für einen Moment die Situation und schluckte. „Shippo, was hast du nur erzählt…“, fragte sie und verzog ein wenig die Lippen. „Nur die Wahrheit.“, meinte er unschuldig und freute sich, dass es Kagome besser ging. Ja, er hatte vorgehabt, zu schweigen, doch bevor sie da in den strömenden Regen raus ief, anscheinend verängstigt, musste er es einfach tun. „Wollen wir nicht hoch? Das Essen ist gleich fertig!“ „Das Essen!“, zischte die schwarzhaarige Dame und rannte wie eine verrückte hoch. „Mist!“ Shippo grinste leicht und zwinkerte Kagome zu: „Das Essen ist noch nicht angebrannt, also keine Sorge.“ „Das hättest du ihr sagen sollen, sie bringt dich noch um.“, meinte Ryuu und blickte Kagome eingehend an. „Wir reden am besten oben weiter. Du erkältest dich noch.“ „Hatschi!“ „Das meinte ich. Willst du alleine gehen?“ Kagome nickte und Shippo zeigte ihr schon den Weg. Brav folgte sie nach oben in eine schöne helle Wohnung mit vielen Krimskrams. Shippo sammelte anscheinend alles. Kagome freute sich sehr, dass es Shippo war, auch wenn es sie verwirrte, warum er nichts gesagt hatte… oder war er sich nicht sicher gewesen? Und doch… „Hat Sesshomaru dir verboten, zu sagen, wer du bist?“ Shippo erstarrte, sah sie an und verzog die Lippen, bevor er den Kopf schüttelte. „Nein, Kagome, das war meine eigene Entscheidung.“ Er schien niedergeschlagen und sie wollte fragen, doch da packte eine warme Hand sie am Oberarm. „Bevor ihr weiterredet und nicht mehr aufhört, bekommst du etwas Warmes! Shippo-chan, kümmre dich ums Essen und deck den Tisch, wir haben einen Gast. Hurtig!“ Kagome musste leicht grinsen, als die Männer sofort loslegten. Anscheinend konnte Souten sehr angsteinflößend sein. Sie ließ sich in das Schlafzimmer schieben, während Souten die Tür schloss und zum Schrank ging. „Zieh schon mal dein Kleid aus.“ „Uhm…“ „Ach du brauchst Hilfe?“, fragte sie, drehte sich um, kam zu Kagome, die eigentlich gerade erklären wollte, dass sie nichts drunter hatte, als Souten schon den Reißverschluss und die Häkchen löste und das Kleid Kagomes Leib herabrutschte. Knallrot hielt sie es im letzten Moment fest. Souten fiel es sofort auf. „Alles in Ordnung?“ „Ahm… also…“, druckste Kagome schüchtern rum. „K…k…könntest…also…“ „Hm?“, fragte sie weiter, während sie eine Augenbraue hob. „Was?“ „Kannst du mir ein Höschen leihen?“, flüsterte sie heiser und jetzt war es Souten, die rot wurde. „Höschen?“ Kagome nickte und wurde rot. „Hat er dich zu etwas gezwungen, was du nicht wolltest? Sex mit einem anderen Mann oder so?“, fragte sie, denn sie wusste von den Jungs, dass Kagome mit Sesshomaru bei einem Geschäftsessen war. Sesshomaru hatte des Weiteren mit ihr schon geschlafen… Er trieb doch keine dreckigen Spiele mit ihr? „N…Nein!“, sagte Kagome schnell, während Souten ein Handtuch holte und es um Kagome wickelte, der sie das Kleid entriss. „Hier zieh dich erstmal an…“, sagte sie und reichte ihr ein Höschen, wie auch einen lange Leggins in schwarz und einen blauen weiten Pullover. „Das hält dich warm. Danach bereden wir, was genau passiert ist.“ Kagome nickte, zog sich an und schluckte. Warum dachte sie nur, dass sie mit einem anderen Mann hatte schlafen müssen? Souten packte sie am Arm. „Wollten wir nicht…“ „Ja, wir.“ Sie riss die Augen auf, als Souten sie mit in die Stube schleppte, wo die Männer einen Tisch mit Decke und allem bereitet hatten. „Der Heiztisch ist an.“, grinste Shippo, der auf einmal sein Lächeln verlor, als er den Blick seiner Frau sah. Sie schob Kagome zu ihm und sah ihn ernst an. „Riech an ihr, nach wem riecht sie für dich.“ Shippo sah erst Kagome an, die schüchtern wegsah, während Shippo sich herabbeugte und leicht schnupperte. Er zog die Luft ein. „Was willst du mir damit sagen… Kagome, ist etwas vorgefallen?“ Ryuu schien jetzt auch zu schnuppern und erstarrte. „Verdammt.“ „Hmm?“ „Sesshomaru und sie… sie hatten… Sex…“, keuchte Ryuu und riss die Augen auf, bevor Kagome knallrot wurde und anfing zu zittern. Roch man es denn wirklich so sehr an ihr? „Wenigstens kein anderer Kerl, ich hatte schon Angst… Aber wieso sollte er? Ihr beiden habt das gewusst oder?“ Kagome war ganz verwirrt, sah hin und her, während Shippo seufzte. „Das ist aber schon eine Weile her, dass… du weißt schon…“ „Aber ich dachte…“ „Das ist es, was mich verwirrt.“, sagte Shippo ruhiger und sah zu Kagome, die sich dafür wirklich schämte. „Sry, Kagome-chan, für dich muss das die Hölle gerade sein…“ „Und wie… Es ist wohl meine Sache, dass ich…“ „Erpresst er dich wieder? Was ist es diesmal?“ Kagome sah ihn an, leicht schockiert, leicht überrascht. „Du weißt…“ „Kagome.“, er zog sie runter zu sich auf seinen Schoß. Seine Frau ließ ihn, selbst verwirrt davon, wie der Hundedämon handelte. „Ich habe mich an dem Tag mit ihm geprügelt, als du mit Hose zur Arbeit kamst. Er hat es mir gesagt… lass dich nicht darauf ein, ich habe doch gesagt, komm zu uns, wenn du Hilfe brauchst.“ „Passt schon.“, murmelte sie, fühlte sich so verletzlich und schwach, während sie alles wussten. Wussten, dass sie für ihn die Beine breit gemacht hatte und auch wieder… „Er hat mich nicht gezwungen…“ „Kagome, beschönige es nicht. Aber… was hat er diesmal von dir verlangt, ihr hattet nicht wirklich Sex oder?“ Kagome sah ihn verwirrt an, als Ryuu das Wort ergriff. „Er schläft nicht zweimal mit einer Frau.“ „Doch mit dieser Haruka hat er doch auch… das hat sie doch behauptet.“ „Lüge.“, meinte Ryuu kühl. „Noch nie hatte er eine Frau zweimal und doch… Auch auf der Arbeit kam mir öfters ein Geruch in die Nase…“ Hochrot sah sie alle an, wollte am liebsten Sterben, als Shippo sie fest umarmte. „Kagome, wir kaufen dich frei, wenn nötig.“ Sie seufzte, sah ihn an und die anderen. Wollte sie das überhaupt? Hatte sie sich nicht selbst innerlich danach gesehnt? „Ich muss nicht freigekauft werden.“, sagte sie leise, wunderte sich fast selbst, aber sah ihnen fest in die Gesichter, bevor sie sich von Shippo löste. „Wirklich nicht.“, log sie. Natürlich hatte sie sich verkauft, aber… „Wir haben keinen Vertrag.“, sprach sie, was auch stimmte. Sie hatten nur etwas Mündliches zurzeit. Danach ging sie einfach ins Schlafzimmer und hob das Kleid auf, bevor sie damit rauskam. „Kann ich das draußen aufhängen?“ „Ja…“, meinte Shippo leicht verwirrt. „Der Balkon ist da vorne.“ Kagome nickte und ging schon los, während alle drei sich verwirrt anstarrten. „War das ihr ernst?“ „Weiß sie, dass Sesshomaru verlobt ist?“ „Er weiß doch nicht mal, wo seine Frau ist…“ „Aber…“ „Wir können nichts machen. Vielleicht ist es erstmal gut so, wenn sie abgelenkt ist.“, meinte Shippo und seufzte innerlich. „Ist das dein Ernst?“, fragte Ryuu und Shippo nickte. Natürlich war sie bei Sesshomaru sicher, aber Kagome und er schienen einen Streit gehabt zu haben. Sie wäre fast entführt worden, doch das wollte er jetzt nicht ansprechen. Sie sollten in Ruhe essen und dann würden sie weitersehen.   Kagome schritt auf den Balkon und hängte ihr Kleid über einen Stuhl. Nachdenklich sah sie dabei in die Dunkelheit hinaus. Was tat sie hier nur? Klar hatte Sesshomaru sie in der Hand, auch wenn es noch keinen Vertrag gab. Sie belog Shippo, doch auch er verheimlichte etwas, schien sie zu belügen und Kagome musste zugeben, dass sie den Sex auch genossen hatte. Anscheinend stand sie darauf von Männern verletzt zu werden. Sie seufzte und wollte gerade weiter, als sie sich an einem Nagel schnitt. „Autsch.“, fluchte sie und bemerkte, wie das Blut an ihrer Hand hinabtropfte. Es hatte wehgetan und sie hatte sich die Innenfläche der Hand auf geratscht. „Alles in Ordnung?“, fragte Ryuu bei der Tür und entdeckte Kagome. „komm rein, ich reinige es.“ Er sah sie traurig an. Der schwarzhaarige Mann fand diese Frau wunderschön, doch was ging nur in ihren Kopf vor? Natürlich waren viele Frauen von Sesshomaru angezogen, doch sie? Sollte sie es nicht besser wissen? Als Kagome drinnen war, hatte er schon ein Handtuch, legte es drunter und versorgte vor den anderen die Wunde, desinfizierte sie und verband sie. „Du musst mehr auf dich aufpassen, Kagome.“, sprach er und beugte sich zu ihr herunter. Sie wurde ein wenig rot. „Ich habe mich nur geschnitten.“, hauchte sie, bettelte mit den Augen, dass er die fast Entführung nicht ansprach und er verstand. Er lächelte zart und strich ihr eine Haarsträhne zurück. „Er verdient dich nicht, keineswegs.“   Plötzlich ertönte ein lautes Scheppern und alle drehten sich überrascht zu der Balkontür. Das Glas krachte zu Boden, während ein Mann mit weißen Haar und roten, leuchtenden Augen in der Wohnung stand. Alle sprangen auf, Kagome zu schützen, während er leise ihren Namen flüsterte: „Kagome.“ Kagome war vor Angst gelähmt, verstand nicht, was sie dort sah. Wieso? Kapitel 26: Atemlos ------------------- Plötzlich ertönte ein lautes Scheppern und alle drehten sich überrascht zur Balkontür. Das Glas krachte zu Boden, während ein Mann mit weißen Haar und roten, leuchtenden Augen in der Wohnung stand. Alle sprangen auf, Kagome zu schützen, während er leise ihren Namen flüsterte: „Kagome.“ Kagome war vor Angst gelähmt, verstand nicht, was sie dort sah. Wieso? Ein Blitz zuckte hinter dem Mann, das Licht erlosch und nur noch die roten Augen mit den blauen Pupillen schienen dort, während sie ein lautes Knurren vernahm. Kehlig, wütend und blutdürstig. Ihr Herz pochte immer lauter und schneller, während sie sie schützen wollten. Doch wieso, sie verstand es nicht. Warum sollte sie vor ihm geschützt werden? Sein weißes Haar lag schlaff an seinem Körper und gab ihm ein noch monströseres Aussehen, während er im dunklen Zimmer stand. Der Mann setzte sich langsam in Bewegung, fixiert auf sie, hörte sie seine Finger knacken. So laut, dass es die Stille zerriss. Sie verstand die Situation gar nicht. Wie sollte sie auch, wo sie nicht den Hintergrund kannte. Ängstlich robbte sie rückwärts, während der Schatten plötzlich losstürmte. Kagome riss panisch die Augen auf, schloss sie aber im letzten Moment. Ihre Angst war immens vor diesem Mann, der gerade so anderes als sonst schien. Er war regelrecht außer Rand und Band. Seine Hand stieß vor, doch der Schmerz blieb aus. Kagome öffnete die Augen und erblickte vor sich baumende Beine. Schnell sah sie auf, bemerkte, dass es Ryuu war, den er gepackt hatte. „Argh…“, fluchte der Mann, zerrte an dem Arm des Angreifers, doch schien nicht stark genug zu sein. Shippo sprang auf, wollte sich einmischen, doch ein Schlag des weißhaarigen Mannes genügte, damit dieser gegen die nächste Wand knallte und ohnmächtig zusammensackte. Kagome hatte Angst, starrte das Szenario an. Sah, wie Souten zu Shippo rannte und kurz prüfte, ob dieser noch lebte. Zum Glück war dem so. Schnell rannte Souten zum Lichtschalter, betätigte ihn und es funktionierte. Die Lampen sprangen an, beleuchteten das Szenario, was so erschreckend war. Da stand er. Jetzt war sich Kagome komplett sicher. Sesshomaru war es, der dort stand. Seine Kleidung und seine Haare klebten und es war nicht nur Wasser. Sie glaubte auf seinem Hemd Blut zu sehen, doch woher? So wütend hatte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen, was bedeutete das nur? „S..s..sess…h…ho….ma….r..uuuu…“, keuchte der schwarzhaarige, dessen Kehle immer fester zugedrückt wurde. Kagome starrte hoch, während Sesshomaru seinen Kopf schief legte und seine Augen größer wurden. Fast schien er zu Lächeln. Ein regelrechtes Monster stand dort vor ihr, doch warum? „Du hast sie entführt.“, knurrte er, presste fester. Entführt? Kagome sah verwirrt hin und her, während Ryuu nur leicht den Kopf schüttelte. „G…g…ge…re…t…t…e..t…“ Er schnaubte, sah den Mann an, während Kagome sich immer mehr sorgte und langsam aufstand. „Gerettet, sagst du? Sie blutet!“, knurrte Sesshomaru, taxierte ihn und wollte ihn einfach nicht freigeben, er drückte nur noch fester zu. „Sie gehört dir nicht!“ Kagome wurde das langsam zu bunt. Was redete Sesshomaru da von entführen, bluten und gehören? Sie musste etwas unternehmen, doch war sie sich immer noch unsicher, wie sie Sesshomaru zur Vernunft bringen sollte, da er nicht so schien, als könne man mit ihm einfach reden. Schnell stand sie neben ihm und sagte: „Ich habe mich eben an einem Nagel geschnitten, er hat mich nur verarztet.“ Sesshomaru sah nicht zu ihr, doch fragte er: „Stimmt das?“ „J…ja…“, keuchte er, doch Sesshomaru drückte fester zu. „Nhnn…“ „Sesshomaru, lass ihn los!“, schimpfte Kagome. Sie musste etwas unternehmen. Irgendwas. Shippo war immer noch ausgeknockt und Souten schien auch nicht sicher, was sie tun sollte. Dieser Mann war sehr gefährlich und sie glaubte fast, es wäre wegen ihr. „Sie müssen lernen, wo ihr Platz ist.“ Ryuu grinste schwach, bevor er mit letzter Kraft hauchte: „Wenigstens habe ich sie im Gegensatz zu dir vor dem Entführer gerettet.“ Seine Augen wurden knallrot und er drückte noch mehr zu: „Sei still!“ „Wieso?“, krächzte er. „Bringst du mich sonst um?“ „Ja.“, zischte Sesshomaru und Kagome platzte der Kragen. Sie zog an seiner Hand, doch er ignorierte es, während Ryuu flüsterte: „Hau ab…“ Kagome würde nicht verschwinden. Sie sah die Männer an, zog noch kurz an seinem Ärmel, bis sie wütend ihn anschnauzte: „Lass ihn runter!“ „Nein.“ „Sesshomaru, komm zu dir.“ „Ich bin ich.“, flüsterte er knurrend und drückte noch ein wenig mehr zu. „Du bringst ihn um!“ „Das ist auch so geplant.“ Kagome erstarrte, riss die Augen auf und dann tat sie etwas, womit Sesshomaru nicht rechnete. Sie ohrfeigte ihn. Ihre Hand knallte laut und mit voller Geschwindigkeit auf seine Wange. Sein Gesicht vibrierte, während ihre Hand noch auf seinem Gesicht verblieb. Zu ihrem Glück hatte es gewirkt. Die Hand schwang zur Seite und sie sah noch, wie Ryu gegen die nächste Wand knallte. Sesshomaru würde sie noch alle umbringen, wenn das so weiterlief. Sesshomarus blaue kleine Pupillen suchten sie, erfassten sie und starrten das schwarzhaarige Mädchen an. Nein, sie war eine junge Frau. Ihre Hand lag noch immer auf seiner Wange, während sie einander anstarrten. Dieses Weib wagte es. Sie hatte gegen seine Regeln verstoßen. Er hatte ihr gesagt, sie solle ein Taxi nehmen. Es half auch nichts, den schwarzhaarigen Mann zu hören, dass er Kagome gerettet hatte. Natürlich war es sein Fehler gewesen, doch das würde er niemals vor ihr zugeben. Würde ihr nicht mitteilen, warum man sie verfolgte. Sie war nur ein dummer Mensch. Würde sie ihn nicht anlocken mit ihrem Geruch, er hätte sie vernichtet. Sie zerstört, sie ausbluten lassen und… so viele Möglichkeiten. Er knurrte, doch sie brauchte noch, bis sie die Hand zurückzog. Seine Wange schmerzte leicht, die Stelle pulsierte, wo ihre Finger ihn berührt hatten. Miststück. Er gab ihr Geld, sie hatte nur die Beine breit zu machen und nicht ihr zu sagen, wie sie von etwas dachte. Was erlaubte sie sich? Sie hatte keinen Stellenwert. Sie war einzig und allein der Köder, den er noch brauchte. Die Frau, die ein Versuchskaninchen war, um seine Sexualität zu ergründen. Doch mehr war sie nicht. Sie war nichts, warum verstand diese Frau das nicht. Ihre Angst war gemischt mit Wut. Glaubte sie ihn kontrollieren zu können, wie sie es mit Inu Yasha getan hatte? Lachhaft. Nie hatte sie diesen Mann besessen, der immer mit einer Toten angebandelt war, die nach Graberde und Lehm stank. Genau. Nicht mal dagegen war sie angekommen. Egal wie weich ihr Fleisch war, egal wie angenehm sie duftete, nie hatte er sie auch nur berührt. Vielleicht ein scheuer Kuss, doch mehr war da nicht und am Ende, genau am Ende hatte er sie verraten. Es war einfach nur lachhaft, egal wie sehr es ihn anfangs erfüllt hatte, dass sein dummer kleiner Halbbruder endlich verstand, was das Dämon sein bedeutete. Nie hätte er gedacht, dass es so hätte enden können und dieses Biest. Sie musste einfach lernen. Niemand tanzte auf seiner Nase rum und was interessierte sie sich für so einen schwachen Drachen? Er hatte mit ihr geflirtet, hatte sie berührt und war ihr nahe gewesen. Niemand stellte sich zwischen ihn und seinem Opfer, niemand! Er knurrte, fletschte die Zähne und Kagomes Augen wurden groß. Natürlich wusste sie, dass er ein ganz anderes Kaliber war, als ihr damaliger Inu Yasha, den sie nur mit einer Kette kontrolliert hatte. Er war wie ein tollwütiger Hund. Ob er überhaupt noch zwischen Freund und Feind unterscheiden konnte? Kagome war sich nicht sicher, war auch nicht sicher, ob der Schlag wirklich eine gute Idee gewesen war. Immer mehr glaubte sie, dass es ihr größter Fehler gewesen war. Nur wieso regte er sich bitte so auf? Wieso? Sesshomaru, verdammt noch mal. Es fühlte sich an, als wäre ihre Kehle zu, ihr Atem ging flach, ihr Herz hämmerte wild, während ihre Augen glasig wurden. Immer mehr spürte sie seine Macht, seine dunkle Aura, die sich um sie zwängte und zu erdrücken versuchte. Er war schon immer sehr stolz gewesen und jetzt hatte sie ihn geschlagen. Eine Frau, eine Praktikantin, ein Mensch. Ein Nichts in seinen Augen. Sie schliefen miteinander wieder, doch das war für sie noch lange keine Freikarte. Es war keine Beziehung, das wusste sie. Ihr Herz tat weh. Was würde er jetzt tun?   „Sesshomaru… ich… es tut mir leid…“, flüsterte sie, während er wie ein wildes Tier sie anstarrte. Shippo schien in der Zeit zu erwachen und einschreiten zu wollen. „Lass Kagome in Ruhe, du Idiot!“, schimpfte er, wollte dazwischen gehen, doch Sesshomaru schlug ihm mit der Hand in die Magenkuhle. Er sackte zusammen und Kagome starrte zu Shippo, welcher am Boden krampfte. Sie wollte ihn schnappen, doch in dem Moment trat er gegen den rothaarigen Mann, sodass er aus ihrer Reichwarte war. Sesshomaru hielt sich kein bisschen zurück. „Shippo!“ „Hier bin ich.“, knurrte Sesshomaru, packte sie grob am Arm und starrte in ihre Augen. Durch den warmen Pullover spürte sie, wie sich seine Krallen leicht durchbohrten. Es tat höllisch weh und sie sah ihn an, ihr blieb nichts anderes übrig. „Sesshomaru, bitte hör doch auf, was ist los? Ich habe niemanden etwas gesagt!“, schimpfte sie und jaulte ein wenig, als er fester zudrückte. Sein Gesicht kam herab, während seine Zähne größer wurden. „Wenn du sterben willst, rede dich weiter um Kopf und Kragen.“ Sie schluckte, war verängstigt, doch sie atmete tief durch und sah noch einmal zu Shippo, zu Ryuu, bevor sie ihn wieder ansah. „Ist es das denn wirklich wert? Erkläre doch verdammt noch mal, was hier los ist!“, schimpfte sie und bereute es im nächsten Moment. Seine Hand löste sich, packte aber ihren Hals und hob sie hoch. Seine Hand drückte zu. Sie hing in der Luft, versuchte sich freizukämpfen, doch wusste sie, sie hätte keine Chance. Sesshomaru könnte sie töten. Einfach so. Das Experiment wäre beendet und es wäre alles beim Alten. Nur er wollte seinen Bruder töten, das wollte er unbedingt, doch diese Frau machte ihn verrückt. Sie hatte dafür gesorgt, dass er Amok lief. Das war er schon lange nicht mehr. Er wollte jeden töten, der ihr zu nahekam, tat es sogar fast, auch wenn er es nicht zugeben würde. Sie gehörte ihm. Nur ihm. Er drückte fester zu, sah zu, wie ihr Gesicht leicht blau anlief, wie sie nach Luft schnappte. Wie sie in seiner Hand verblühte. Ihre Blätter abwarf und an seiner Hand zerrte. Ihre Hände wurden immer schwächer und schwächer. So leicht wäre es. Vielleicht könnte eine tote Kagome Inu Yasha noch mehr schockieren. Wäre das nicht leichter, als sich einen Kopf darüber zu machen, warum er sie noch immer ficken wollte? Sie war nur ein dummer Mensch. Unbedeutend. „S…sesshomaru…“, keuchte das junge Ding. Sie kniff die Augen zusammen, bevor sie sie öffnete und ihn traurig ansah. Warum traurig? Er war leicht verwirrt.   Kagome war dumm, sie hatte wirklich Gefühle für dieses Monster und umso mehr tat es weh. In dem Moment dachte sie an die alte Zeit, mit ihren Freunden, wo auch Sesshomaru und Rin waren und natürlich Jaken. Rin hatte immer gesagt, er wäre kein Monster, fast hatte sie es geglaubt, aber ihn so zu sehen. Sie verstand ihn einfach nicht. Sie sah in seinen Augen die Wut, die Verzweiflung. Was war nur diesem Mann passiert, dass er so austickte und nichts sagen wollte? Langsam hatte sie keine Luft mehr und doch schien sie im letzten Moment einfach nur Mitleid mit diesem unverstandenen Mann zu haben. Warum nur. Diese Augen… Ihre Hand hob sich leicht, legte sich auf sein leicht verzerrtes Gesicht, bevor sie kurz lächelte. So sollte es also enden. Ihre Augen fielen zu, ihr Körper erschlaffte, sie war es leid. Die Luft ging ihr aus. Ihre Hand fiel herab und sie fiel in Ohnmacht. Ob er sie so sehr hasste? Kapitel 27: Verharmlosung ------------------------- Ein Lächeln erschreckte ihn. Ihn, Sesshomaru, der doch gerade noch Kagome hatte töten wollen. Dieses Lächeln… Rin. Sie hatte auch gelächelt im letzten Moment. Sein Magen krampfte, während seine Hand sich öffnete. Die Kraft schien ihn zu verlassen. Im wohl für sie letzten Moment, entschied er sich um, entschied sie am Leben zu lassen. Er konnte sie einfach nicht töten. Seine Augen schlossen sich für einen Moment und er konnte nicht verhindern, dass ihn seine Vergangenheit einholte. Konnte nicht verhindern, dass er der schwarzhaarigen Frau ins Gesicht blickte, die ihm noch in ihrem letzten Moment ein Lächeln schenkte und davon sprach, dass alles in Ordnung sei. Eine Flut von Erinnerungen überwältigte ihn, ließ ihn torkeln und Kagome aus seinen Fängen gleiten, welche von Souten aufgefangen wurde. Er hatte gar nicht bemerkt, wie schnell sie bei Kagome war. Diese Frau hatte sich aus allem rausgehalten, wie immer. Sie wusste, wo ihr Platz war. Ein wenig Unsicherheit sammelte sich in seinen Augen, während er Kagome beobachtete, die noch nicht das Atmen eingestellt hatte. Anscheinend war nicht mal ihre Ohnmacht von Dauer, denn ihre Augen öffneten sich ein wenig, während der mit Blut und Regen besprenkelte Hundemann sie anstarrte. Wieso hatte sie ihn nur daran erinnert? Mit diesem Schritt hätte er seinem Bruder etwas Schreckliches antun können, doch… würde es ihn überhaupt jucken? War Kagome nicht sogar eher sein eigenes Spielzeug? Sesshomaru würde später über sie entscheiden. Zumindest würde sie jetzt hoffentlich seine Regeln befolgen. Sie gehörte ihm alleine, auch wenn nur sie ihn gebeten hatte, dass er keine andere hätte. Für sie galt es natürlich auch. Der weißhaarige wartete noch kurz, bis Kagome sich an Souten abstützte und ihn verängstigt anstarrte. Inu Yasha hatte damals nie diese Grenze überschritten, doch das hatte sich auch geändert, was sie natürlich nicht wusste. „Vergiss nicht, wem du gehörst.“, sprach er fast schon majestätisch und unterkühlt, während er sie eingehend ansah. Natürlich wusste sie, was er meinte, doch schien es sie überaus zu schockieren, wie auch Souten, die neben ihr stand und sie stützte. Soutens Kopf überschlug sich bei dem Gesagten. Kagome hatte doch gesagt, dass er sie nicht erpresste, aber so wie er es aussprach, klang es, als hätte sie sich doch verkauft. Das durfte nicht wahr sein! Sesshomaru beugte sich kurz zu Kagome herab, während Souten zu Eis erstarrt war. „Verstanden?“ „…ja…“, keuchte Kagome, sah in seine eiskalten Augen und spürte, wie sich alles in ihr zusammenzog. Ihr Hals schmerzte, aber es war nichts gegen die Angst, die sie in diesem Moment empfand. Warum musste er es aussprechen? Sie vor allen zur Hure machen? Noch hatte sie nichts unterschrieben, aber doch schien er schon mit einem mündlichen Vertrag zufrieden, dabei hatte sie ihn bisher nur ‚bezahlt‘ und nicht anders herum. Was sollte das nur? Sesshomaru knurrte noch leise, während er Souten ins Visier nahm: „Bringt sie nach Hause. Verstanden?“ „Ja, natürlich…“, keuchte sie und konnte nur noch zu sehen, wie Sesshomaru sich umdrehte und er durch die Balkontür in die Finsternis verschwand, die kurz von einem Blitz erhellt wurde und ihm das Aussehen eines riesigen Monsters gab, während sein Schatten im Zimmer riesige Ausmaße eines Hundes annahm, auch wenn er noch immer die Gestalt eines Menschen hatte. Dann erlosch der Blitz und auch von ihm war nichts mehr übrig geblieben. Kagome sackte ein wenig mehr zusammen, während Souten sie in den Armen hielt. „Wovon hat er gesprochen?“ Kagome sah sie geschwächt an. Sie schluckte und bereute es schon wieder, getan zu haben, als der höllische Schmerz sie packte und sie husten musste. Vor Schmerz quollen Tränen aus ihren Augen, während ihr Kopf fiebrig wurde. Was sollte sie nur sagen? Beichten, dass sie sich zu seiner Sexsklavin machen ließ für die Krankenhausrechnung ihrer Mutter, bis er sie wegschmeißen würde? Erotik und Sex hatten sie zusagen lassen, doch jetzt überlegte sie, wie lange es dauern würde. Was sollte sie nur sagen? „Kagome, was meint er damit?“, fragte sie noch einmal, während sie zu den anderen sah. In dem Moment fiel Kagome nichts Besseres ein, als weiter zu lügen, um zu verbergen, wie es wirklich um sie stand. Niemals wollte sie, dass ihre Freunde dachten, sie wäre nur eine Schlampe, weswegen sie wispernd antwortete: „Wir sind zusammen.“ Souten starrte sie fassungslos an und auch die anderen beiden, die gerade zur Besinnung kamen, erstarrten bei dem, was sie hörten. Sesshomaru hatte keine festen Freundinnen. Dafür war dieses Szenario auch nicht wirklich liebevoll gewesen. Shippo kam keuchend zu ihr, sah sie zweifelnd an, während Souten Kagome niederließ, die sich kaum halten konnte und ihren Mann versorgte. „Kagome, das ist nicht wahr. Er würde nie…“ „Du … hast ihn gehört, er dachte, Ryuu hätte mich entführt… und er hat ihn gereizt und…“ Ryuu kam in dem Moment neben ihr an und hielt sich den Kopf, an dem er eine Platzwunde hatte. Auch sein Hals sah dunkel aus von den Malen, die Sesshomaru hinterlassen hatte. Die Männer tauschten blicke, während Kagome nur hoffen konnte, dass sie den Köder schluckten. „Er hat schon merkwürdig reagiert… Das ist nicht seine Art…“ „Aber es geht hier auch um Ka-go-me.“, antwortete Shippo und verdrehte die Augen. Kagome wusste nichts von Inu Yasha und dem Köder, den sie spielen sollte. Da klickte es aber dann auch bei Shippo und er schien zu begreifen, was er spielte. Er wollte Kagome für sich gewinnen und seinen Bruder noch wütender machen. War das seine Idee, wie er Kagome vor ihm schützen könnte? Indem er ihm zeigen würde, dass seine damalige gute Freundin mit seinem Bruder zusammen war? Was dachte er sich nur… „Kagome… liebst du diesen Arsch denn wirklich?“ Kagome riss die Augen auf, bevor sie traurig zur Seite sah und über den Pulli strich. Lieben war das falsche Wort. Sie begehrte ihn und irgendwie sehnte sie sich immer wieder danach, von ihm berührt zu werden, auch wenn sie zurzeit Angst hatte, wusste sie, dass es wieder so enden würde. „Wir sind noch nicht so lange zusammen, Shippo, aber…“ „Wieso er?“ „Wir wollten einfach mehr, nach dem ersten Mal. Reicht euch das nicht? Ich habe gerade andere Sorgen…“, murmelte sie und sah die beiden Männer an, die immer noch sehr lädiert wirkten, aber im Gegensatz zu ihr schienen die Male schon langsam zu verschwinden. „Er hat Ryuu fast getötet!“ Langsam stand sie auf, torkelte zu diesem und sah ihn besorgt an. „Das heilt wieder.“, flüsterte Ryuu noch leicht heiser und sah zur Seite. „Er hätte mich wirklich nicht getötet.“ „Aber er hat doch gesagt…“ Er seufzte leise, lächelte sie traurig an und sah zu ihren Malen, die er ihr zugefügt hatte. Selten sah er Sesshomaru so wütend. „Solange er nicht mein Herz rausreißt, überlebe ich alles. Ich bin ein Drache.“ „Aber…“ „Kagome, ich habe ihn wirklich gereizt, wie du sagst und ja, vielleicht wollte ich dich auch ein Stück beeindrucken.“, murmelte er dicht an ihrem Gesicht. „Aber ich muss zugeben, du warst sehr mutig, ihn zu schlagen und das als Mensch. Wir werden dir glauben, dass da etwas ist, denn eigentlich hätte er dich töten müssen, damit wir keine Schwäche in ihm sehen.“ Kagome zwinkerte ein paar Mal verwirrt, bevor sie flach atmend, ihren Sauerstoffhaushalt auffrischen wollte. Es tat wirklich weh, aber er hatte wohl recht. Er hätte sie töten können und sie wollte nicht glauben, dass er sie nur für den Sex leben ließ. Den könnte er mit jeder Frau haben. Auch wenn die anderen meinten, er würde nur einmal mit ihnen schlafen.   Eine Weile lang behandelte Kagome die anderen, während sie sich kaum anfassen lassen wollte. Am Ende gab Souten ihr sogar einen Schal, um ihren Hals abzudecken. Missmutig blickte sie auf ihre Hand und hätte ihn gerne gefragt, was los war. Er war wirklich außer Rand und Band reingestürzt, hatte sich auf Ryuu gestürzt, ihn angemacht. Dieser Mann schien ihm schon fast panisch. Normal sprang Sesshomaru doch nicht durch Fenster. So stellte sie ihn sich zumindest nicht vor. Er wäre der Typ, der einen großen Auftritt bevorzugte, ruhig und gelassen. Wahrscheinlich würde er sogar an der Tür klingeln, warten, bis derjenige öffnete und ihn hereinbat. Er würde normal nicht blutig und durchnässt in einem Scherbenhaufen stehen wie ein begossener Pudel. Sie musste unbedingt herausbekommen, was hier abgegangen war und was es mit der Entführung auf sich hatte, doch bestimmt konnte nur er es ihr erzählen. Das wusste sie. „Könnte ich heim? Meine Mutter wartet vielleicht.“ Ryuu sah zur Uhr, sah, dass es schon nach 2 Uhr morgens war und nickte. „Wir bringen dich heim. Ich werde ein Taxi bestellen.“ „Danke.“, lächelte Kagome die anderen liebevoll an, während sie sich auf den Weg machten. Kagome holte noch vorher ihr Kleid vom Balkon, bevor sie mit runterkam und in das wartende Taxi stieg. Sesshomaru würde sie umbringen für diese Lüge, weswegen sie leise zu allen sagte: „Bitte haltet es geheim. Wir wissen nicht, was daraus wird, auch nicht nach heute und ihr wisst ja, das ist verboten…“ Sie nickten, während sie alle in Gedanken waren und nicht wussten, ob Kagome wirklich ehrlich zu ihnen war. Sie würden ein Auge auf sie haben, ganz bestimmt. Sesshomaru musste ein Grund haben oder verliebte er sich doch, nach Hunderten von Jahren wieder? Es war eigentlich undenkbar, auch wenn er sich tatsächlich zum Affen gemacht hatte. Wo sie sich jetzt beruhigt hatten, war es ihnen allen klar. Sesshomaru hatte nicht normal gehandelt. Er war wirklich Amok gelaufen, etwas was dieser Mann damals nur bei ihr getan hatte. Bei der schwarzhaarigen Schönheit, die in seinen Armen ihr Leben aushauchte. Was wohl Kagome sagen würde, wenn sie ihr sagten, was damals geschehen war. Doch das konnten sie nicht, durften sie nicht. Wenn musste Sesshomaru über seinen Schatten springen und ihr auch mitteilen, dass er verlobt war. Ihre Liebe könnte nie bestehen, denn er gierte nach Macht und die würde er verlieren, wenn er mit Kagome zusammen wäre.   Schweigen brach im Taxi über sie herein, bis sie den Schrein erreichten und Kagome hochbrachten. Sie verabschiedete sich an der Tür und die anderen umarmten sie noch einmal. „Lass dich Montag am besten krankschreiben.“, meinte Shippo leise an ihrem Ohr, während er über ihren Rücken streichelte. „Sesshomaru sollte erstmal runterkommen und wir mit ihm in Ruhe über alles reden.“ „passt schon, Shippo. Ich freue mich sehr, dass ich dich wiederhabe, aber du musst nicht mein Vater spielen. Ich passe auf mich selbst auf und will mit ihm reden. Vielleicht sagt er es mir ja persönlich.“ Shippo nickte noch, bevor sie sich verbeugten und dann gingen. Kagome sah ihnen noch kurz besorgt nach, bis sie das Taxi hörte, wie es davonfuhr. Ihre Schultern sackten eine Etage tiefer, sie kramte ihren Schlüssel raus und wollte gerade die Tür öffnen, als sie mit Schwung geöffnet wurden und ein verängstigtes Gesicht sie anblickte: „Kagome, endlich, ich hatte solche Angst!“ Kapitel 28: Unter Beobachtung ----------------------------- Als Kagome das Haus betreten wollte, riss jemand schon die Tür mit Schwung auf. Erschrocken wich Kagome kurz zurück, als sie die Person erkannte, die solche Angst um sie gehabt hatte. „Mama.“, murmelte sie überrascht, schluckte und betrachtete ihre Mutter, wie sie dort mit einem sorgevollen Blick stand. Kagome traten Tränen in die Augen, während sie ihre Mutter umarmte und ein paar Mal schluchzte. Ihre Mutter fühlte sich in der Angst bestärkt, die sie für ihre Tochter empfunden hatte, nachdem dieser Mann in ihr Haus eingedrungen war. „Komm rein, Liebes du erkältest dich noch.“, hauchte sie und zog ihre Tochter mit sich. Kagome half ihr sofort in den Rollstuhl, welcher an der Tür parkte und schloss die Haustür, bevor sie schon im Eingangsbereich zusammensackte und ihren Kopf auf Mutters Schoß legte. „Mama… woher… wusstest du, dass… ich meine, du siehst so besorgt aus und…“ Ihre Mutter schluckte, streichelte ihre Tochter sanft, die so zerbrechlich aussah. „Ich konnte kaum noch warten, nachdem vorhin ein Mann pitschnass ins Haus kam und panisch fragte, wo du wärst.“ Kagome blickte auf in das Gesicht ihrer Mutter, während diese einfach ihre Tochter weiter mit zittrigen Händen streichelte. „Ich sagte natürlich, du wärst bei deinem Chef, was ihm glaube nicht sehr gefiel… Er hat mich kurz an Inu Yasha erinnert, aber sein Haar war anders und da waren auch nicht die Ohren. Er schien auch viel erwachsener…“ „Hatte er einen Anzug an?“, fragte Kagome vorsichtig und war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. War Sesshomaru vorher hier gewesen? „Ja… kennst du ihn?“ Kagome schluckte und murmelte heiser: „Das war mein Chef…“ Ihre Mutter riss die Augen auf, während Kagome wegsah: „Darum ist er so schnell wieder los gerannt… was ist passiert?“ „Er wollte, dass ich heimfahre und mir ein Taxi spendieren, doch… ich war ein wenig genervt über den Abend und bin durch den Regen gegangen… ein Arbeitskollege hat mich dann aufgegriffen, während ich wohl verfolgt worden bin…“ „Oh Gott, Kagome…“, keuchte ihre Mutter und zog sie hoch. Kagome wollte nicht direkt ins Gesicht ihrer Mutter blicken, aus Angst, sie könnte merken, dass da mehr war. Der Schal verbarg zum Glück die Male. Vorerst. Was würde geschehen, wenn sie erfuhr, was noch weiter passiert war? Sie war noch nie verletzt aus dem Mittelalter gekommen, weswegen sie nicht wusste, wie ihre Mutter darauf reagieren würde. „Schon gut Mama, es geht mir gut.“, meinte sie leise und kuschelte noch eine kleine Runde mit ihr, bevor sie aufstand und ihre Mutter in die Küche schob. „Kagome, bitte pass auf dich auf.“, hauchte sie und blickte sie betrübt an. „Ich wüsste nicht, was ist tun soll, wenn dir etwas zustößt.“ Kagomes Herz rutschte nach unten. Wenn sie wüsste, was alles in Kagomes Leben geschah… nein, sie dürfte es nie erfahren. Vielleicht sollte sie dies auch weiterhin verbergen. „Mama, stört es dich, wenn ich mich hinlege?“ „Nein, tu das, Liebes. Ich sollte auch schlafen gehen.“ Kagome nickte, brachte ihre Mutter zu Bett und ging dann selbst ins Schlafzimmer. Sie sah sich um, seufzte und musste bemerken, dass der Regen wiedereingesetzt hatte. Langsam ging sie zum Fenster und öffnete es, blickte ein wenig in den Regen und atmete die frische kühle Luft der Nacht ein. Wie sollte sie nur über alles denken?   Sesshomaru hatte einige Zeit noch gebraucht, bis er sich beruhigt hatte, doch ließ er es sich nicht nehmen, weiter um sein Opfer herumzutigern. Wie ein Bluthund, hatte er die Spur aufgenommen, ließ sie nicht aus den Augen und taxierte sie. Es war fast peinlich, wie er sich über die Dächer bewegte, um ungestört dem Taxi folgen zu können. Er vertraute seinen Angestellten nicht über den Weg. Überhaupt fürchtete er, dass sie etwas Falsches sagen würden, doch… es kam ganz anders.  Er hatte es nur wie ein Hauch vernommen, doch anstatt ihnen zu sagen, was er verwerfliches mit ihr tat, log sie, erzählte, dass sie ein Paar wären. Genau das, was er nicht hören wollte, doch schien es den anderen zu reichen… Es war wirklich eine Überreaktion gewesen. Immer mehr hatte er sich hochgepuscht, bis er explodiert war und das vor Kagome und seinen Angestellten. Er war auf Mord aus gewesen, doch am Ende hatten alle überlebt. Kagome hatte ihm Einhalt geboten, obwohl sie so schwach war. Auch damals hatte sie so töricht gehandelt und jetzt? Jetzt hechtete er ihr nach, um zu verhindern, dass sie noch etwas Leichtsinniges tat. Wieso tat sie all das nur?   Am Ende kamen sie dann an, Kagome schickte alle weg und Sesshomaru beobachtete das Pack, welches sich ins Taxi schob und davonfuhr. Sie sollten sich gefälligst aus seinen Angelegenheiten raushalten und wie konnte sie es wagen, sie überreden zu wollen, krank zu machen? Doch Kagome bewies wohl, dass sie mehr Schneid hatte, als diese Dämonen. Sie redete glatt davon, mit ihm, Sesshomaru, über alles in Ruhe zu reden. Dann betrat sie das Haus, nein, die Tür wurde aufgerissen und kurzdavor loszuspringen, konnte er sich noch im letzten Moment davon abhalten, als ihre Mutter in der Tür erschien. Heute sah er überall Schatten. Es musste der Regen sein, der die Spuren aller davongewaschen hatte. Sie zog Kagome herein und er näherte sich dem Haus. Gut, dass sie ihn nicht wahrnehmen konnten. Lauschend vernahm er, dass Kagome diesmal sogar ein wenig Wahres sprach und dann wiederrum riss die Wut an ihm, als ihre Mutter ihr natürlich von ihm erzählen musste, wie er wie ein Wilder in die Tür gestürmt war. Verdammt. Diese Frau würde ihn fragen, bis er mit ihr redete, doch konnte er seinen Fehler ihr offenbaren? Was wäre, wenn er behaupten würde, dass sie nur auf Kagome wütend war, wegen der Geschichte mit dem Sake? Das wäre eine Möglichkeit, um sie auf die falsche Fährte zu locken. Vielleicht würde er dieses Risiko eingehen. Er horchte auf, als Kagome ihre Mutter zu Bett brachte. Schnell sprang er aufs Dach, nur um zu bemerken, wie es anfing zu regnen, doch er störte sich nicht daran. Seine Kleidung war sowieso noch nass, hing schlaff an seinem Körper, wie auch sein Haar. Einige Blutflecke zierten ihn, doch es war nicht ihres oder das seiner Angestellten, sondern das Blut seiner Todfeinde, die ihm einst Treue geschworen hatten, bis er sich einen Mann zum Freund gemacht hatte, der zu den Menschen stand und sich Sesshomarus akute Schwäche zu eigen machte. Seine Wut, seine Rachedurst und seine Sehnsucht, die er auf kranke Art zu stillen versuchte, doch … Er sah hinab zu ihrem Fenster, entdeckte die schwarzhaarige junge Frau, die sich etwas herausstreckte und von Tropfen geärgert wurde, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Die Tropfen trafen ihr Gesicht, vermischten sich mit den Tränen und wischten sie fort. Fast empfand er Mitleid für sie. Fast. Er sah weg, wollte sie nicht mehr sehen und lauschte dem Regen, welcher neben ihm auf dem Dach herunterprasselte. Die Geräusche beruhigten ihn, auch wenn vereinzelte Schluchzer das Stück unterbrachen. Was fand er an dieser Frau, die vor ihren Freunden so stark schien und jetzt zusammenbrach? Etwas in seinem Inneren, wollte zu ihr, sie packen und sie vergessen lassen. Er vergaß, in dem er sich eine Frau suchte, doch ahnte er, dass diese Frau nicht so leicht ihre Wirklichkeit verdrängen könnte oder versuchte sie es schon? Welchen Grund gab es nur für sie, mit ihm das Bett zu teilen, wo man ihr Hilfe anbot? Er hatte ihr die Abmahnungen gegeben, sie zum Sex überredet, sie halb nackt nach draußen geschickt und gewürgt und doch… stand sie da, weinte vielleicht, aber hatte sich entschieden, ihn als ihren Freund vor ihren Freunden darzustellen. Irgendwie verstand er sie nicht. Den kühlenden Regen genießend, saß er noch eine Zeit lang da, bis sie sich zu Ruhe legte. Ein wenig tiefer rückte er, setzte sich neben das Fenster, während der Regen sein Gemüt abkühlte und lauschte ihren ruhigen Atem, als sie einschlief. Schon wieder war sie unvorsichtig und ließ das Fenster auf. Jemand könnte eindringen, sie anfassen, sie besitzen. Dachte sie gar nicht daran, obwohl man versucht hatte sie zu entführen? Obwohl sie wusste, dass er gefährlich nahe sein könnte? Leise stieg er ins Zimmer, achtete darauf, nichts umzustoßen und beobachtete sein Lämmchen, wie es etwas umklammert hielt. Neugierig stierte er genauer hin, bis er erkannte, dass es ihr Handy war. Sein Atem stockte, als ihm schlagartig die Schuppen von den Augen fielen. Immer wieder hatte er versucht sie anzurufen. Doch war er sich nicht sicher, ob er Nachrichten hinterlassen hatten. Hatte er nicht oder? Doch er hätte das Handy zerstören sollen, damit sie nicht sah, wie oft er es getan hatte. Irgendwann an diesem Abend hatte er aus den Augen verloren, wie oft er diese Nummer gewählt hatte. Kagome… Fluchend rückte er näher heran, wollte ihr das Handy abnehmen und sämtliche Indizien vom Handy löschen, dass er so aus der Haut gefahren war. Sie könnte es gegen ihn verwenden. Gerade war er dabei, ihr das Handy abzunehmen, als er zusammenzuckte. „Hier bin ich.“ Verwirrt sah er zu ihr, fühlte sich erwischt, während ein Tropfen seiner nassen Haare auf ihrer Wange landete. Murrend drehte sie sich wieder und Sesshomaru atmete beruhigt aus. Sie träumte nur und redete im Schlaf. Wovon wohl? Ihr Körper bewegte sich leicht, während sie anscheinend im Traum etwas aktiv unternahm. „Du findest mich nicht, Papa.“, kicherte sie und schien schon wieder wo anderes im Traum. Immer näher kam er ihr, schnupperte an ihr und genoss den sanften Geruch nach Lotus.   Der Traum ging noch weiter und Sesshomaru lauschte ihr weiter, während er auf ihrem Bett saß und es schon längst durchnässt hatte. Es war unnatürlich für ihn, doch beruhigte es ihn auch, sie so lebendig zu sehen, als sich alles schlagartig änderte. „Huhu!“, rief sie und auf einmal machte ihr Körper eine merkwürdige Bewegung. Sie riss die Arme in die Luft, schien nach etwas greifen zu wollen, während ihr Gesicht sich schmerzhaft verzerrte. Die Frau schnappte nach Luft, griff immer wieder hoch, griff dann an ihren Hals und versuchte Luft zu bekommen. Sesshomarus Augen wurden groß, als die Frau nach Angst zu stinken begann und immer wilder wurde, bis ihr ganzer Körper sich bäumte und sie auf einmal die Luft ausblies, aber nicht mehr einatmete. „Kagome…“rutschte es ihm raus, als er mit ansehen musste, wie die Frau, die er zurzeit begehrte, nicht mehr atmete, krampfte und kämpfte. Kapitel 29: Der Prinz? ---------------------- Kagome weinte, ihre Tränen benetzten ihre Wangen, welche vom Regen davongewaschen wurden. Sie konnte nicht länger, auch wenn sie bei ihrer Mutter einen kleinen Ausbruch hatte, war da noch viel mehr, was sie jetzt rausließ. Wie konnte ihr Leben nur so konfus sein? Nicht nur, dass sie letztens von ihrem Vater geträumt hatte, nein Sesshomaru war in ihrem Leben aufgetaucht, nicht Inu Yasha. Dann war da noch Shippo, der für sie da sein wollte, aber irgendwas vor ihr verbarg. Sesshomaru hatte versucht sie zu töten, weil sie mit ihm umgesprungen war, wie sie es mit Inu Yasha gepflegt hatte. Warum hatte sie geglaubt, dass es anders endete? Dann wurde sie heimgebracht und war immer noch im Dunklen. Ihre Mutter hatte raushören lassen, dass sogar Sesshomaru hier gewesen war. Was spielten sie nur und was war nur mit Inu Yasha? War er denn wirklich tot? Das musste er sein, sonst wäre er da. Sie rieb sich ein wenig übers Gesicht, atmete tief durch und zog ihren Kopf herein. Es war alles so konfus. Kagome schüttelte sich leicht und setzte sich aufs Bett. Kurz überlegte sie das Fenster zu schließen, aber dann ließ sie es doch offen, um dem Regen weiter lauschen zu können. Seufzend zog sie sich aus und zog einen Schlafanzug an. Ein Blick in einen Spiegel verriet ihr, dass sie schon blaue Male hatte. Wie sollte sie sich krankschreiben lassen, ohne dass die Ärzte sie danach fragen würden. Schnaubend schmiegte sie sich ins Kissen, bevor ein Vibrieren sie aufblicken ließ. Schnell griff sie in die Tasche und holte ihr Handy hervor. Ryuu wünschte ihr eine gute Nacht. Sie hatte ihm im Taxi noch ihre Nummer gegeben. Doch was sie dann erblickte, ließ sie erstarren. Was zum? Kagome betrachtete das Telefon Icon, an dem eine 50 in rot pulsierte. Verwirrt rief sie das Icon auf, betrachtete die Nummer und erstarrte, als sie durchlas, zu welchen Uhrzeiten angerufen worden war. Es war eine Person. Eine einzige. Sesshomaru. Seitdem sie gegangen war, war nicht so viel Zeit begangen, bis es angefangen hatte. Immer wieder schien er die Nummer gewählt zu haben. Erst sah sie natürlich nach, ob er etwas auf ihrem AB hinterlassen hatte, doch nichts. Hatte er sich etwa um sie gesorgt? Die Anrufe hörten auf, bevor er bei ihr angekommen war. Also war etwas passiert, weswegen er so in Panik geriet. Aber geriet Sesshomaru überhaupt in Panik? Doch, wegen Rin, aber wegen ihr? Kagome wälzte sich über die leicht kühle Bettwäsche und seufzte. Ihre Hand strich über ihren schmerzenden Hals. Zuerst hatte er Ryuu angegriffen, behauptet, er hätte sie entführt und auch derjenige hatte darüber geredet. Ob jemand Sesshomaru gesagt hatte, dass sie entführt worden war? Aber… warum sollte er, wo sie doch nur sein… Spielzeug war. Wieso sollte er seine Maske fallen lassen und ihre Mutter in Angst und Schrecken versetzten? Ihr Kopf schmerzte von den Gedanken. Was wollte er nur, warum schien er sie beschützen zu wollen, wenn er sie doch oft wie Dreck behandelte? Was würde er sagen, wenn er erfuhr, dass sie ihn als ihren Freund betitelt hatte. Sie war seine persönliche Sexsklavin und nicht mehr. Da wäre keine Romantik zwischen ihnen, nur diese sexuelle Anziehungskraft. Verdammt… Sie drehte sich noch ein paar Mal, bevor sie die Augen schloss und schon bald in einen tiefen Schlaf verfiel und nicht mehr bemerkte, wie ein Geschöpf der Nacht sich in ihre Gemächer schlich.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kagome war um die 6 Jahre alt, ein kleines schwarzhaariges Mädchen mit rehbraunen Augen. Ihr Haar ging bis zur Mitte ihres Rückens, war glatt und leicht wellig, während sie einen weißen Kimono mit roten Lilien trug. Sie kicherte, drehte sich ein wenig im Kreis und genoss die frische Luft des Waldes. Freudig streckte sie sich und hob ihre Arme in die Höhe. Sie liebte es, mit ihrem Papa zusammen hier her zu kommen. Ihre Mama passte auf Souta auf, der noch ein kleiner Säugling war, während sie mit Papa weiter umherwanderte. Immer wieder kamen sie her, seit sie klein war. Papa hatte ein Ferienhaus hier, in dem sie dann und wann ein paar Tage blieben. Kichernd sprang sie über das Gras im Wald hinweg, umrundete ein paar Bäume und ließ es sich nicht nehmen, hinter jeden zu schauen. Einer hier, einer da und jedes Mal umrundete sie ihn, nur um eine Schmolllippe zu ziehen. Da war keiner. Sie seufzte, schob sich ihr Haar zurück und betrachtete ihren hübschen Kimono. Dabei hatte sie sich doch so gefreut. Sie würde demnächst in die Grundschule kommen und wollte mit ihrem Prinzen noch ein paar schöne Tage verbringen. „Prinzessin? Wo bist du?“ „Hier bin ich!“, rief sie, drehte sich um und rannte zu der Stimme. Da stand ihr Papa, mit einem freundlichen Lächeln und bedachte sie mit einer erhobenen Augenbraue. „Wo warst du?“ „Ach Papa…“, flüsterte sie und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, während sie mit ihrem bloßen Fuß über das Gras strich und leicht schüchtern rumdruckste. „Ich habe nur den Prinzen des Waldes gesucht.“ Ein Lachen ließ sie aufblicken. Papa lachte sie aus. „Du solltest ihm noch seine Freiheiten lassen, bis ihr heiratet.“ Kagome schnaubte leicht, bevor sie einen noch schlimmeren Mund zog. „Aber bald muss ich in die Schule, dann kann ich ihn nicht so oft sehen und… dann fühlt sich der Prinz bestimmt einsam.“ „Ach Liebes.“, brummte ihr Papa erfreut und zwinkerte. „Dann kommt er dich einfach besuchen.“ „Darf er?“ Ihr Vater verdrehte die Augen. „Damit du glücklich bist, werde ich es ihm gestatten. Wir finden schon einen Ort.“ „Kann er nicht zu uns nach Hause kommen?“ Ihr Vater schloss die Augen, bevor er sich vor sie hinkniete und ihren Kopf streichelte. Sie sah ihn traurig an, während er den Mund öffnete. „Meine kleine Prinzessin, das ist zu gefährlich.“ „Warum?“ „Du weißt was ich bin?“ „Ja, Papa. Aber warum? Du magst doch den Prinzen!“ „Natürlich mag ich ihn.“, sagte er freundlich und wuschelte sie. „Doch… Gibt es Dinge, die Außerhalb seiner Reichweite liegen sollten.“ „Häääää?“, fragte Kagome, verstand nicht, was ihr Papa da meinte. „Er ist doch ein guter Prinz?“ „Weißt du, kleine Prinzessin. Auch wenn jemand das Herz am rechten Fleck hat, heißt das nicht, dass er immer im rechten Sinne handelt. Wenn ich ihm diese Möglichkeit offenbare, wird er sich darin verlieren und dein Prinz würde ein Monster werden.“ „MEIN PRINZ WIRD KEIN MONSTER!“, schimpfte Kagome und schubste ihren Vater leicht, der nur seufzte. „Das verstehst du NOCH nicht. Aber irgendwann wirst du es verstehen.“ „Aber wie sollen der Prinz und ich dann heiraten, wenn er nicht bei mir sein darf?“ „Dann musst du wohl zum Prinzen ziehen.“ Kagome wurde rot, sah sich dann um und nickte schnell. Hier war es schön und ihr Prinz sah immer so hübsch aus, wenn er durch die Wälder glitt. Sein Haus war auch sehr schön. Das würde sie machen. „Dann zieh ich zum Prinzen! Papa, wann darf ich ihn heiraten?“ „Du hast es aber eilig.“ „Natürlich!“, kicherte sie und drehte sich um. „Ich schau noch mal, ob er da ist, ja Papa?“ „Mach das, ich werde in der Zeit die Siegel prüfen. Aber pass auf dich auf, in Ordnung?“ „JAAAAA PAPA!“, kicherte sie und rannte schon wieder los. Genau, sie würde einfach zu ihren Prinzen ziehen. Das fand sie wundervoll, dann würden sie ganz viel Zeit miteinander verbringen. Sie und ihr Prinz, mit dem schönen langen Haar. Sie kicherte und quietschte, drehte sich ein paar Mal. Sie war so froh über ihre Verlobung. Papa hatte es arrangiert. Mama meinte vielleicht, es wäre altmodisch, aber ihr war das egal. Sie mochte die anderen Jungs nicht, aber ihn mochte sie. Kagome streifte noch ein wenig durch die Gegend, als sie ihn endlich entdeckte. Sie stand auf einem Felsen und sah den Fluss hinunter und da hinten war er, beugte sich gerade herab und blickte in den Fluss. Er war so schön mit dem weißen langen Haar, welches sacht in einer Briese wehte. Ein kleiner Wind erfasste sie, wehte ihr Haar hoch und trieb ihren Geruch zu ihrem zukünftigen Mann. Er blickte auf, strich sein Haar zurück und sie erkannte bunte Farben in seinem Gesicht. Schnell hob sie die Hand und rief: „Huhu!“ Doch ein weiterer Wind erfasste sie, riss an ihr und stieß sie hinab in den Fluss. Einen kleinen Wasserfall tauchte sie durch und die Strömung erfasste sie, während sie verzweifelt in die Luft griff. Ihr Kimono war so schwer und sie schaffte es nicht. Ihre kleinen Arme streiften Steine, doch ihre kleinen Finger fanden keinen Halt. Sie keuchte und stöhnte, bis sie gegen einen Stein stieß und vor Schreck den Mund öffnete. Das Wasser drang ein, sie bekam keine Luft. Keuchte und griff noch mal nach oben. Sie dachte nur noch an ihrem Prinzen, hoffte dass er sie retten würde, bevor sie die Finsternis spürte, die sie erfasste. Würde sie jetzt schon sterben? Nie die Liebe erfahren? ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Sesshomaru fasste in kürzester Zeit einen Entschluss. Sie fing das Atmen nicht mehr an und ihr Herz würde versagen, wenn er nichts unternahm. Vielleicht musste er ihr Rede und Antwort stehen, doch er würde sie nicht sterben lassen. Schnell hob er ihr Kinn an, beugte sich herab und atmete ein, bevor er seine Lippen auf ihre presste und ihr seine Luft gab. Er würde für sie atmen. Immer wieder bedeckte er ihre Lippen, schüttelte sie und nach einer gefühlten Ewigkeit, als er seine Lippen löste, inhalierte sie laut die Luft, riss die Augen auf und stürzte leicht nach vorne. Sesshomaru wich etwas nach hinten, sodass sie sich aufsetzen konnte. Er kniete über ihr, sodass ihr Kopf sich an seine Brust lehnte. Kagome keuchte, wimmerte und inhalierte immer wieder die Luft. Sie keuchte stark, zitterte, während sie an ihm lehnte. Wie von selbst hoben sich Kagomes Arme, schlossen sich um den nassen Körper und hielten ihn fest, als könnte er verschwinden. Sie hatte große Angst gehabt, hatte nicht atmen können und erst, als sie wieder anfing zu atmen, war sie erwacht, doch es war erschreckend gewesen. Sie hatte in goldene Augen geblickt und Zeichnungen im Gesicht entdeckt und im nächsten Moment hatte sie wirklich die Augen aufgerissen, nur um auch in goldene Augen zu sehen. Spielte ihr Kopf ein Streich? Sesshomaru war in ihrem Schlafzimmer und in ihrem Traum. Sie war froh, dass er schwieg, während sie sich an seine nasse Kleidung drückte und sie sofort verstand, dass er auf dem Dach gestanden haben musste. Er hatte sie beobachtet, doch der Traum verdrängte es. Sie braucht einfach nur Nähe.   Sesshomaru beruhigte es, dass sie atmete, verharrte über ihr und ließ sie ihn umarmen. Natürlich tat er es normal nicht, doch diese Frau schien noch nicht ganz den Traum abgeschüttelt zu haben. Er würde ihre Angst nicht schüren, um ihr Herz zu schonen. „Wach?“, fragte er dann leise und spürte ein Nicken und ein Schluchzen. „Was ist passiert?“, wisperte sie leise. „Du hast aufgehört zu atmen.“, sagte er mit einer tiefen, rauen Stimme. „Ich habe dich beatmet.“ Sie blickte auf, spürte nasses Haar in ihrem Gesicht und sah zu ihm hinauf. Sein Blick war kühl, doch schimmerte auch eine gewisse Sorge in diesen Augen. Was der Traum wohl bedeutete? Sie war sich nicht sicher, solange hatte sie nicht sein Gesicht erkannt und jetzt hatte der Prinz sein altes Gesicht gehabt. Das konnte nicht sein oder? Damals in der Vergangenheit hatte sie ihn doch nicht erkannt…, aber sie war auch ein kleines Mädchen gewesen. Irgendwie musste sie es erfahren, doch sie wollte ihn nicht darauf ansprechen. Nicht, bevor sie sich gewiss über diesen Traum war. „Danke…“, murmelte sie und schmiegte sich noch etwas an. Sesshomaru sah sie an, wollte sich lösen, doch sie hielt ihn eisern fest. Ihr Blick war beängstigend, doch er würde nicht bei ihr bleiben. Nicht ohne Gegenwert. Kapitel 30: Vertriebene Schatten -------------------------------- Kagome presste sich noch ein wenig an ihm, bis sie sich endlich beruhigt hatte und spürte, dass seine Kleidung komplett durchnässt war und ihre langsam auch. Sie sah herab, sah die Blutflecken und seufzte. Sie löste sich und betrachtete ihn, bevor sie schluckte und sein Jackett öffnete. Er sah sie verwirrt an, blieb aber still. Mit wenigen Griffen schob sie es über seine Schultern. Sesshomaru war sich nicht sicher, was sie vorhatte, beobachtete sie und spürte ihre warmen leicht zittrigen Finger, wie sie sein Hemd aufknöpften. „Du bist ganz nass…“, murmelte sie und löste es, bevor sie mit ihren Händen über seine Brust streichelte. Was tat sie da? „Mich stört das nicht.“ „Aber mich.“, hauchte sie und wurde rot. „Mein Bett wird ganz nass…“ „Ich hatte sowieso vor zu gehen.“ „Nein!“, sagte sie schnell und sah ihn bittend an, während sie seine Hose an der Seite ergriff und seinen Gürtel mit ihren zarten Fingern umschloss. „Bitte bleib.“ „Was bietest du mir dafür?“ Sie seufzte. Natürlich würde er nicht so einfach bei ihr bleiben. Auch wenn sie gerne es mit Logis, warmer Kleidung und einem Bett versucht hätte, doch er würde nur etwas anderes wollen und ehrlich? Gerade fühlte sie sich so einsam und zerbrechlich, dass sie alles tun würde, um seine Wärme zu spüren. Kagome schluckte und spürte den Schmerz. Kurz verzog sie die Augen, bevor ihre Finger seinen Gürtel lösten und den Knopf seiner Hose öffneten. Er beobachtete sie dabei, sah sie an und verstand. Nachdem die Hose offen war, löste er sie geschickt und warf sie zu der anderen nassen Kleidung, die Kagome auf die Seite geworfen hatte. Auch seine Shorts waren mitgeflogen, während Kagome den Mann in der Dunkelheit anblickte. Sie konnte ihn nur leicht sehen, aber das reichte. Vorsichtig streichelte sie über seine Brust, während er sich tiefer über sie beugte. Ihr Blick glitt über seine Lippen, die so weich schienen. Er hatte sie beatmet… würde er sie küssen? Sie schloss ein wenig die Augen, wartete ab, doch anstatt, dass er sie küsste, spürte sie seine Lippen an ihren Hals. Sie zuckte vor Schmerz zusammen, während seine Zunge sachte ihren Hals auf und ab glitt. Fuhr er die Male nach? Kagome wusste es nicht, nur dass es weh tat. Doch ein wenig ließ es auch nach, während er sich nur auf eine Hand stützte und mit der freien ihr Nachthemd aufknöpfte. Er packte sie langsam aus, fast zärtlich und strich den Stoff zur Seite. Kagome stöhnte, während er über ihre Haut streichelte. Ihre weiche zarte Haut bebte unter seinen Händen, während seine Zunge immer wieder über ihren Hals strich. Er hatte die dunklen Male gesehen und verschaffte ihr Schmerzstillung. Auch würden die Male schneller verschwinden. Niemand sollte sehen, was er getan hatte, sonst könnte er Probleme bekommen. Als er fertig war, glitt seine Zunge tiefer, über ihr Schlüsselbein und wanderte neckend über ihre Brust, weiter zu ihrem Bauchnabel und tiefer. Kagome wimmerte, als er ihre Schlafanzughose runterzog und wegwarf. Das Höschen, das nicht ihr gehörte, folgte und dann sah er ihren Körper. Nackt und entblößt, bis auf den aufgeknöpften Schlafanzug. Ihr Gesicht war leicht gerötet. Er wusste, dass sie einfach nicht einsam sein wollte und doch… Sesshomaru beugte sich herab, küsste ihren Unterleib, wanderte über ihren rechten Schenkel nach unten und schob langsam ihre Beine auseinander. Keine Gegenwehr. Das musste er nicht verstehen oder? Was war da nur zwischen ihnen. Eben wollte er sie töten und im nächsten Moment, wollte sie, dass er sie fickte. Seine Lippen liebkosten ihre Innenschenkel, doch ärgerte er sie, indem er nicht höher wanderte. „Sesshomaru…“, keuchte sie heiser. Er sah zu ihr hoch. „Hn.“, machte er dann, beugte sich vor und leckte mit seiner leicht spitzen Zungenspitze über ihre Klitoris. Ein wohliger Seufzer entglitt ihren Lippen, während er sah, wie ihr Pomuskulatur sich anspannte. Sie streckte ihren Unterleib hoch, damit er besser rankam. Neckend leckte er noch einmal über ihre Klitoris, lauschte den wohligen Geräuschen, als er auf einmal eine Hand an seinem Oberarm spürte. Er blickte auf in ihr Gesicht, gab ein wenig nach und kam hoch zu ihr. Ihre Augen schienen so einsam. Kagome streichelte seine Brust, glitt herab und streckte fast schon willig ihre Beine. Es brauchte keine Worte, um ihre Gesten zu verstehen. Sesshomaru kam tiefer herunter küsste ihren Hals, ihre Schulter und streckte ihre Beine noch etwas, bevor er sich leicht an ihr rieb und nach Kurzem in sie eindrang. Langsam glitt er in ihre feuchte Lustgrotte, die ihn in Empfang nahm. Sie stöhnte leise. Sesshomaru wusste, er musste ruhig sein. Er zog die Decke über sie, während er immer tiefer glitt. Langsam, quälend langsam. Kagome stöhnte, wimmerte leise und versuchte den Weg mit ihrer Hüfte zu verkürzen. Er tat ihr den Gefallen, nahm sie mit seinem ganzen Körper gefangen, während ihre Hände seine Schultern streichelten und ihn immer tiefer runterzogen, bis er mit seinem Oberkörper auf ihren lag. Seine Nackenhaare sträubten sich. Selten ließ er so viel Körperkontakt zu, doch es fühlte sich nicht… falsch an. Fast schon entspannend. Er presste sich noch enger an sie, presste sein Gesicht in ihre Halsbeuge und atmete den beruhigenden Duft von Lotus ein. Was tat er hier nur? Er sehnte sich schon fast nach ihrem nackten Körper, spürte ihn an jedem cm Haut. Die Schatten der Vergangenheit schienen in die Ferne zu rücken. Wieso hatte sie nur diese Wirkung auf ihn? Stöhnend drängte er sich noch enger, vereinigte sich mit ihr, während er ihr weiter gestattete, ihn zu berühren, seine Haut zu streicheln und ihre Nägel in seinen Rücken zu pressen, wenn er immer wieder tief in sie stieß. Ihr Stöhnen kitzelte sein Ohr, während ihr Schweiß sich vermischte. Still und leise berührten sie sich. Kagome genoss es. Es vertrieb ihre Ängste, auch wenn sie nicht ihren Traum recht deuten konnte. Das war einfach so irritierend, dass Sesshomaru der Prinz sein sollte. Hatte sie sein Gesicht über seines gelegt und wünschte sich dumme Dinge? „Uhmm…“, hauchte sie und spürte, wie er sich enger an sie presste, ihre Beine leicht aufstellte und noch tiefer in sie glitt. Sie musste sagen, dass sie es genoss, seinen schweißnassen Körper an ihren und die Wärme, die er ausströmte. Sie spürte immer mehr die Wirklichkeit und wünschte sich, dass er nicht aufhören würde. „Sesshomaru…“, wimmerte sie heiser, kam dem Orgasmus immer näher und presste sich immer wieder gegen ihn, wie auch er gegen sie. Er mochte die Geräusche, die sie machte, zwickte leicht ihren Hals und genoss das wohlige Seufzen, während er schneller wurde und sie nicht verhindern konnten, dass das Bett leicht knarrte. Kagome keuchte, presste sich noch fester an ihn und er wurde immer schneller, härter und fester. Das leise Knarzen des Bettes übertönte kaum den Regen, doch war es da, aber Kagome störte sich nicht daran, sie wollte ihn einfach spüren, fühlen und genießen. Es war ihr egal, ob jemand sie hörte.   Doch dann war es so weit, sie erreichten ihren Höhepunkt, festumschlungen, pressten sie sich fest gegeneinander und dann spürte er es, wie die Wellen ihn erschlugen. Er stieß noch einige Male fest zu, bevor er sich in sie ergoss uns sie bereitwillig ihren Unterleib an ihn presste. Er zuckte in ihr, während er leise stöhnend seine Lippen an ihr Ohr presste. Kagome stöhnte, presste ihre Lippen an seinen Hals und versuchte ihre Lustschreie zu unterdrücken. So verharrten sie, aneinandergepresst und Kagome genoss noch ein wenig die beruhigende Nähe. Wenn er so war, konnte sie kaum glauben, dass er Hand an sie gelegt hatte. Sie zog noch ein wenig, bis er sich auf ihr regelrecht fallen ließ. Er war schwer, doch es störte sie nicht. Sein Atem war beruhigend, wie auch sein noch leicht schneller Herzschlag. Sie wusste jedoch nicht, dass es Sesshomaru genauso ging. Auch ihn beruhigte es und er lauschte ihren Atem, achtete aber darauf, dass er sie nicht zerdrückte. Diese Frau würde ihn noch um den Verstand bringen. „Sesshomaru… Wie lange bist du schon da?“ „Die ganze Zeit.“, murmelte er leise an ihr Ohr, während er spürte, wie er in ihr abschlaffte. „Hast du… alles gehört?“, fragte sie weiter. Sie sollte es ihm sagen, bevor er ging. „Du meinst deine Notlüge, dass wir eine Beziehung haben?“ Sie schluckte und er wusste, dass es genau das war. „Ja…“ Er streichelte ein wenig über ihre nackten Seiten, ließ sie erzittern, während er ihren wohligen Duft einatmete. „Hn.“ „Könntest du…“ „Ja.“, sagte er kurz angebunden und drängte sich noch einmal kurz gegen sie mit seinem ganzen Körper, bevor er sich löste und aus ihr glitt. Kagome wimmerte ein wenig, während er sich löste und auf ihren Körper blickte. Sie wurde rot. „Bleibst du?“, fragte sie bettelnd. Er blickte zu seiner Kleidung und Kagome robbte langsam unter ihm hervor. „Ich gehe morgen früh.“ „Danke… ich hänge die Kleidung zum Trocknen auf.“, meinte sie schnell und knöpfte kurzerhand ihren Schlafanzug zu. Er konnte kaum ihren nackten Hintern verdecken, während sie die Kleidung an Bügeln an ihren Schrank hängte. Es war Sommer, also sollten sie auch so trocknen. Im Bad würde es spätestens am Morgen zur Verwirrung führen. Danach holte sie ein Höschen und blickte noch rot zu ihm, wie er dort nackt unter ihrer Decke lag. „Ich… bin kurz im Bad.“, murmelte sie, spürte, wie sie leicht auslief von ihm. Wie oft würde er wohl noch mit ihr schlafen, bis er die Lust an ihr verlor? Im Bad säuberte sie sich und sah in den Spiegel. Überrascht hob sie ihre Hand an den Hals, der schon viel besser aussah. Hatte er sie deswegen geleckt? Konnte er sie heilen? Sie strich kurz über ihren Körper und bemerkte immer noch seinen Geruch an sich. Vielleicht sollte sie duschen, doch irgendwie mochte sie es. Kagome wanderte zurück in ihr Zimmer, achtete darauf, dass keiner sie bemerkte und war sichtlich beruhigt, dass niemand das knarzende Bett vernommen hatte. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, während sie leise das Zimmer betrat. Ihr Blick glitt zu ihrem Bett und ihr Herz versagte. Er war weg… „Sesshomaru…“, flüsterte sie traurig, doch im nächsten Moment spürte sie eine Hand auf ihren Bauch, einen Körper in ihren Rücken. Sie zuckte kurz. Er hatte sie erschreckt. „was machst du da?“ Er streichelte noch ein wenig über ihren Körper, bevor seine Hand tiefer glitt, ihr Oberteil passierte und seine Finger langsam ihr Höschen hinabglitten. Kagome stöhnte heiser, presste sich gegen seine Lenden und spürte, wie er wieder hart war. „Sesshomaru…“ „Einwände?“ Sie schluckte, während seine Lippen ihren Hals entlangwanderten. Sie wimmerte leise, immer wieder rieben die Finger über ihre Venushügel und sie spürte schnell, wie sie wieder feucht wurde. Er wollte doch nicht noch einmal? Die ganze Nacht? „Nein…“, murmelte sie und wimmerte leise im Stehen, während er sie immer weiter neckte. Seine Hand glitt hoch und unter ihr Höschen, umgriff ihre Muschie und ließ einen Finger hineingleiten, während seine andere Hand unter ihr Oberteil glitt, es anhob und ihre Brust umgriff. Er presste und drückte sie leicht hoch, während er seinen harten Schwanz an ihren Hintern presste. „mhmmm…“ „Gut so.“, hauchte er und liebkoste ihr Innerstes. Sie konnte kaum noch stehen, doch er wollte noch mehr kosten. Seine Finger glitten aus ihr, als er spürte, dass sie feucht genug war. Auch seine Hand löste er. Er hob sie an, brachte sie ins Bett und legte sie darauf, bevor er ihr Höschen wieder runterzog und sie ein weiteres Mal gefangen nahm. Kapitel 31: Wurzel des Hasses ----------------------------- Nach einer weiteren Runde, hatte er sich damit zufriedengegeben und sie an seinen nackten Körper gezogen. Das reichte als Bezahlung. Er betrachtete ihren leicht vom Schweiß glänzenden Körper, während er ihrem Atem lauschte. Sie war eingeschlafen und schien diesmal ruhiger zu träumen. Sesshomaru bettete seinen Kopf neben ihr auf die Kissen, schloss die Augen und lauschte ihren Herzklängen. Was zog ihn nur an?   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   „Sesshomaru-sama, schön dass du gekommen bist.“, flüsterte eine leise Stimme an seinem Ohr, während eine wunderschöne junge Frau sich neben ihm kniete und ihm eine Schale Sake servierte. Ihre Haut war hell und weich. Auch wenn sie arbeitete, achtete sie anscheinend darauf, immer ihre zarte Haut zu bewahren. Ihr Haar schwarz wie Ebenholz und seidig, ihr Körper weiblich und feminin. Sein Blick wanderte hoch zu den haselnussbraunen Augen, die ihn leicht schüchtern betrachteten. Rin. In letzter Zeit hatte er oft bemerkt, wie sich ihre Ausstrahlung in seiner Gegend änderte. Langsam strich sie ihr Haar zurück, offenbarte ihm ihre Kehle, die fast schon nach ihm rief. Er sah, wie ihre Hauptschlagader leicht zuckte. So aufgeregt war sie also. „Rin, worum geht es?“, fragte er leise nach, während sie neben ihm kniend an den Haaren spielte. Ihr Duft änderte sich, lockte ihn und er spürte seinen Adamsapfel, als er schluckte. „Schlaf mit mir.“, hauchte sie. Sie musste nicht lauter sprechen, damit er es vernahm. Seine Augen leuchteten leicht, während er ihre Hand ergriff und sie mit leichten Schwung auf sich zog. Sie landete rücklings in seinem Schoß, starrte ihn überrascht an, während er es sich nicht hatte nehmen können, in ihren Ausschnitt zu stieren. Ihr Aroma stieg in seine Nase, während ihre Brust sich noch schneller bewegte. „Nie werde ich dein Ehemann sein.“ „Das stört mich nicht.“, sagte sie fast zu schnell, während er ihren Obi löste. So verführerisch lag sie da in seinem Schoß und oftmals hatte er daran gedacht. Ihr Körper war reif und musste nur noch gepflückt werden. „Willst du es wirklich?“ „Ja.“, hauchte sie und das reichte ihm. Ihr Kimono war gelöst und glitt an ihren Seiten herab, sodass sie nackt auf ihm lag. Nicht einmal einen Lendenschurz hatte sie getragen. Ihr Atem wurde flach und hektisch, während seine Hand auf Erkundungstour ging. Sie wimmerte und keuchte leise, während sie ihren Kopf von ihm wegdrehte. Nie hatte er sich so wirklich diesen Gelüsten hingegeben, doch… Sein Blick wanderte über ihre üppige Brust, ihren flachen Bauch und ihre geschwungenen Hüften. Für sie machte er die Ausnahme. Ihm war langweilig geworden und diese Frau zu besitzen, reizte ihn immer mehr. Ein Finger glitt über ihre Venushügel, streifte das tiefe Tal und erkundete den Fluss, der ihrer Lustgrotte entsprang. Langsam drangen seine Finger ein, kosteten, liebkosten das weiche saftige Fleisch, was sie ihm darbot. „Ahhh…“, stöhnte sie leise, während er die Finger spreizte. Eng und vollmundig. Er würde diese Frucht genießen, sie pflücken und vielleicht sogar zu seinem machen. Ihm war sein Bruder egal, sollte er griesgrämig sein. Vielleicht hatten sie die Plätze getauscht. Wie ironisch es doch war, dass er, Sesshomaru, das Mädchen bekam und sein Bruder nun ein Dämon war, dem die Liebe verwehrt wurde. Was war er auch so dumm gewesen, hatte sich einem Juwel hingegeben, um seinen dunklen Wunsch zu erfüllen. Von wegen ein liebender Wunsch ließ das Juwel verschwinden. Er schnaubte innerlich, während seine Finger hinausglitten, und er den hellen Honig kostete. Rin schluckte, windete sich unter ihm, während er Hunger auf mehr bekam. Sie war bereit, schenkte sich ihm und er würde ihr geben, wonach sie verlangte. Vorsichtig legte er sein Fell ab und bettete sie herauf. Schüchtern lag sie da, das Fell umspielte ihren Körper, streichelte sie leicht und ließ sie hochrot werden. Schnell löste er seine Kleidung, begierig sie zu kosten. Ignorierend, dass es nicht sicher war. Man wusste nie, was sein Bruder wieder ausheckte. Er machte nur Scherereien. Doch diesen Moment würde er sich nicht nehmen lassen. Er zog ihren Geruch noch einmal auf, bevor er zu ihr auf das Fell glitt. Ihr Atem ging schnell und flach, während sie die Beine für ihn öffnete. Willig präsentierte sie ihm ihre Muschie und er genoss den Anblick. „Sieh mich an.“, sprach er heiser. Sie tat es, betrachtete ihn, sein Gemächt und sah beschämt zur Seite. „Bitte, sei sanft, Sesshomaru-sama.“, murmelte sie und legte die Hände auf ihr Gesicht. Schnell glitt er herab, löste die Hände und legte sie über ihren Kopf. „Werde ich.“ Dann presste er sich an sie, genoss das Gefühl, wie er eindrang und sie ausfüllte. Genoss es, ihre Jungfräulichkeit zu nehmen und sie in einer wellenartigen Bewegung zu nehmen. Anfangs hatte sie Schmerzen, doch ihr leises Stöhnen und wimmern schien immer glücklicher. Genussvoll bog sie sich unter ihm, presste sich ihm entgegen und verlor die Angst. Er nahm sie, beschlief sie, machte sie zu seinem. In dieser teils chaotischen Welt, schlief er mit diesem Menschen, der ihm viel bedeutete. Sie war immer da, an seiner Seite, diente ihm, lachte für ihn und weinte für ihn. Sie war seit einiger Zeit bei ihm, nachdem sie aus dem Dorf geflohen war. Ihr stieß fester zu, bei dem Gedanken, dass er sie hätte verlieren können. Sein dummer Bruder war ausgerastet. Ein einfacher Streit mit seinen Freunden und jeden hatte er getötet. Man spielte nicht mit Mächten, die man nicht kontrollieren konnte. Doch was sollte er sich einmischen. Es waren nur Menschen. Wieder einmal wurde er schneller, füllte sie mehr aus und ignorierte, dass nicht weit entfernt die anderen waren. Der kleine Fuchs hatte bei ihm Unterschlupf gesucht und war nach und nach herangewachsen. Er würde damit zurechtkommen. Auch andere suchten unter seiner Führung Schutz. „mhmm…“, keuchte die Frau unter ihm, bog sich immer mehr durch und ihr Blick glitzerte. „Bitte… mhmm…. Ohh…. Mhmm…. Sesshomaru!“ Sie bog sie komplett durch, während er sie umfing. Sie presste ihre Lippen auf seine, sie verschmolzen. Er vergaß alles um sich herum, während auch er kam, angeregt durch das fest pulsierende Fleisch, was immer mehr seinen harten Schwanz umschlang. Es war befreiend und nie hätte er diesem dummen Akt eine solche Bedeutung angedichtet. Ihr nasser Körper drängte sich dichter, während ihre Zungen spielten, kämpften und er ihren Geschmack kostete. Seine Zunge stieß fest zu und ließ seine Hüften nach kurzer Zeit weiterarbeiten. Er wollte mehr. Mehr von ihr, mehr von ihren Lippen. Verdammt sollte er sein, dass er sich seiner Lust hingab, doch es befriedigte ihn, gab ihm Ruhe und ein wenig Glück. Rin war noch da, egal wie viele Männer er verlor, solange sie lebte, hatte er einen Grund weiter zu kämpfen. Niemand würde ihm sein Land nehmen, niemand dieses Mädchen und niemand seinen Stolz. Sie wimmerte an seinen Lippen, er löste sich, glitt aus ihr und genoss das überwältigende Gefühl. Die Frau lächelte glücklich, als er seine Lippen komplett löste und dieses Mädchen begutachtete. Nein diese erwachsene Frau. So unschuldig. Er leckte sich die Lippen, genoss das Farbenspiel der entzündeten Fackeln auf ihrer schweißnassen Haut und genoss den Geruch ihres vermischten Schweißes. Das würde sein Bruder ihm niemals wegnehmen. Es war etwas, was sein Bruder nie spüren würde. Ihre Körper umschlangen sich wieder, während er sie an sich zog, das Fell um sie schlang und er ihre Lippen küsste. Sie war müde und lächelte. „Es war wunderschön, Herr…“ „Rin, du bist eine wunderschöne Blume.“ Sie wurde rot, sah schüchtern zur Seite, bevor sie sich aufsetzte und sanft lächelte. „Findest du? Aber nur, weil ich so gehegt und gepflegt wurde.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „Ich will immer bei dir sein, auch wenn du nicht mein Ehemann wirst… darf ich? Ich weiß, es ist gefährlich, aber… ich fühle mich in deinen Armen so sicher.“ Er keuchte kurz, bevor er die Augen schloss. „Dann bleib, ich werde dich beschützen. Komm runter.“, brummte er, griff ihre Hand und atmete tief durch. Er roch nur sie, genoss es, seine Sorgen und Ängste beiseiteschieben zu können, als Rin sich auf einmal umdrehte. Nicht schnell genug, sah er mit an, wie sie sich dazwischenwarf und fiel. Blut spritzte, seine Augen weiteten sich, als die Frau, mit der er geschlafen hatte, die er immer an seiner Seite wissen wollte, auf ihn fiel. „Rin.“, keuchte er, betrachtete sie, wie sie lächelnd in seinen Armen war. „Ich liebe dich, Meister.“, flüsterte sie und ihr Lächeln wurde breiter. Erstarrte, als wäre sie gefroren. Blut roch er, immer mehr. Sein Blick wanderte tiefer und seine Augen wurden riesig, als er das Loch in ihrer Brust sah. „Suchst du das hier?“, kaltherzig, unnachgiebig, bösartig und vieles mehr. Sein Blick wanderte hoch zu seinem Bruder, welcher ein Herz in Händen hielt, dass noch leicht zuckte. Sesshomaru war wie erstarrt, als er in die roten Augen seines Bruders blickte, zitterte leicht, keuchte. Er sah auf die leblose Frau hinab, die immer noch für ihn lächelte. Eine Träne fiel. Nie wieder würde er ihren Herzschlag hören. „WIE KANNST DU?“ „Wie? Siehst du doch. Hand rein, Hand raus. Sterbliche sind so… weich.“ Er war wütend, stand auf und legte die tote Frau auf sein Fell. Sollte es rot werden. Seine Rin. „Wieso“ „Wieso?“, fragte Inu Yasha, hob eine Augenbraue, lächelte und hob die Schultern an. „Eine Lektion. Sie ist ein dreckiger Mensch, mehr nicht, hab dich nicht so. Du warst doch sonst nicht so… ein Menschenfreund.“ „Redet der Hanyou…“ „Hanyou? Ah ah ahhhaaaa. Dämon.“, meinte Inu Yasha und hob den Finger. „Wenn ich nicht mein Mädchen haben kann, wieso solltest du eins haben. Es ist die Zeit, wo ich dir wegnehme, was du haben willst. Fairer Ausgleich oder?“ Sesshomaru kochte vor Wut, verwandelte sich teilweise und stürzte sich auf ihn. Sein Herz in Aufruhr störte er sich nicht daran, dass er verletzt wurde. Er wollte ihn töten. Schlug zu, fing ab und wollte sie rächen. Die Frau, in der er sich über die Jahre verliebt hatte. Die Frau, die in ihm kein Monster sah. Die Frau, die ihn bedingungslos liebte. Rin… Ein Hieb erwischte ihn. Sein Körper zuckte. Sein Bruder hatte ihn nicht mal getroffen. Es riss an ihm und plötzlich war er vor ihm, durchstieß ihn und im nächsten Moment wurde alles schwarz, während laute Schreie die Höhlengänge erfüllte. Echos, die noch schlimmer klangen. Feuer und Blut.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Kagome rüttelte an ihm, ohrfeigte ihn, während sie auf ihm saß. Er schien etwas zu träumen, stöhnte, keuchte und knurrte. Er hatte laut geschrien: „Wie kannst du?“ und sie so aus den Träumen gerissen. Er bebte, fuchtelte und sie hatte keinen anderen Ausweg gefunden, als ihn zu schlagen. „Sesshomaru, wach auf, du träumst!“, flehte sie und gab ihm noch eine Ohrfeige, die saß. Sesshomaru riss seine Augen auf. Die Augen rot, die Pupillen blau, bevor sie normal wurden und seine Augen suchend den Raum erfassten, bis er Kagome erblickte, die Luft anhielt und erstarrte. „Du hast geträumt.“, murmelte sie und streckte die Hand nach ihm aus, doch er sah weg, griff sich ins Haar und wuschelte es wild, bevor er sie von sich stieß, auf Abstand ging und anscheinend immer noch nicht ganz wieder in der Realität war. Warum träumte er? Warum von ihr? War es, weil er zu viel Körperkontakt zugelassen hatte? Es gab Dinge, die man nicht ändern konnte, auch nicht mit ihr. Er schüttelte sich. „Sesshomaru?“ Er blickte auf, sah ihren verletzten Blick, bevor er flach atmend versuchte sich wieder zu beruhigen. Seine Augen schlossen sich, während er sich in den Kopf rief, welches Jahr war, wer er war, wo er war und was sein Plan war. Dann beruhigte er sich, sah sie noch einmal an. „Ich sollte gehen.“ Kagome war verwirrt. Was war mit ihm los? War es ein Albtraum? Sie beobachtete, wie er seine Kleidung griff, sich fast schon hektisch anzog und noch einen Blick auf sie warf. „Montag holt dich ein Wagen ab, nimm ihn.“ Dann war er weg, ließ die Frau zurück, mit der er eine Beziehung vorgaukeln würde. Was hatte ihn dazu bewegt. Er dachte wieder zurück an den Traum. Damals hatte auch er das Bewusstsein verloren, in diesem Moment war dieser Mann gekommen, hatte sie alle gerettet, nur Rin nicht. Sie war verloren gewesen und Sesshomaru in Selbstzweifeln. Doch sein … Freund … hatte ihm neuen Mut gegeben. Hatte ihm sogar seine Tochter versprochen, doch nicht einmal die fand er oder beschützte er. Stattdessen schlief er mit Frauen, um seine Sehnsüchte zu stillen, ohne eine Bindung eingehen zu müssen. Kagome, wieso stieß sie ihn nicht davon, wie jede andere auch. Er rieb leicht über seine Seite und entdeckte etwas Blut an seinem Hemd. Eine Wunde noch vom Kampf? Egal. Er würde heimkehren, sich sammeln und Montag würde niemand sehen, dass in ihm Momente vorherrschten, in denen er der Vergangenheit nachhing. Kapitel 32: Erinnerungen ------------------------ Am Morgen hatte Sesshomaru sie verlassen. Sie wusste nicht, was passiert war, doch wusste sie, dass es etwas Schlimmes gewesen sein musste. Sesshomaru, was hatte er wohl geträumt, dass er so… verängstigt ausgesehen hatte? Auch sein ganzes Verhalten danach. Er war die Flucht angetreten, wollte nicht, dass sie sah, dass er verletzlich war. Kagome wälzte sich noch einmal im Bett umher. Nach allem hatte sie sich angekleidet und wieder ins Bett gekuschelt. Doch sie musste immer wieder an seinen Blick denken, konnte weder schlafen, noch sich ausruhen und dann dachte sie auch an ihren Traum. Er hatte sie beatmet. Vorsichtig strich sie über ihre Lippen. Hatte das dieser andere Mann auch getan? Konnte es Sesshomaru sein? Aber wieso wohl? Und wenn er es war, wieso erkannte er sie nicht? Er kannte sie nur aus dem Mittelalter, doch wenn ihr Traum stimmte, musste er sie nicht auch da schon erkannt haben? Nein, das konnte es doch nicht sein. Spielte ihr Kopf ihr einen Streich? Murrend drehte sie sich noch einmal, stand dann aber auf und duschte. Erstmal den Kopf klarkriegen. Was war hier nur los. Wieso hatte sie sich auch jetzt erst an seine Verzierungen im Gesicht erinnert und nicht schon damals in der Vergangenheit? Alles war konfus in ihrem Leben. Nicht nur ihre Gefühle zu diesem Mann, sondern auch die im Augenblick wiederkehrenden Träume. Sie stellte sich unter die Dusche, stellte das Wasser auf kalt und schreckte kurz zusammen. Leise wimmernd gewöhnte sie sich an das kühle Wasser, was ihre Nerven beruhigte. Was war hier nur los? Gestern, nein eher heute Morgen hatten sie ihr Hilfe angeboten, sie freizukaufen, doch sie hatte eisern behauptet, sie bräuchte keine Hilfe. Hatte ihn als ihren Freund dargestellt. Ob das mit den Träumen zusammenhing oder damit, dass sie sich so einsam fühlte? Sie shampoonierte ihr Haar und seufzte. Das konnte heiter werden. Montag auf der Arbeit. Er hatte gesagt, ein Wagen holte sie ab. Was bedeutete das nur? Gestern Nacht hatten sie nur Sex, Sex und noch mehr Sex. Kagome hatte nicht gefragt, was genau vor sich ging, hatte sich ihm an den Hals geworfen, nach diesem Traum, in dem sie kurz gestorben war. Sesshomaru. Was ging nur vor sich, wieso träumte sie nur von ihm, glaubte sogar, dass es reell sein könnte. Sie musste mit ihrer Mutter reden, was es mit ihren Träumen auf sich hatte, müsste die Wahrheit prüfen. Verstehen lernen, worum es ging. Die schwarzhaarige Frau stellte das Wasser aus, nahm ein Handtuch und trocknete sich, bevor sie in den Spiegel über dem Waschbecken blickte. Ihr Körper war etwas blass vom kalten Wasser und nachdenkliche Augen sahen sie an, während ihr Hals wieder die normale Farbe angenommen hatte. Sie band das Handtuch um und strich noch mal über den Hals, den er geheilt hatte. So, als hätte es ihm leidgetan. Wenn er es nicht gemacht hätte, hätte sie doch weiter daran gedacht. So war es doch keine ‚erzieherische‘ Maßnahme mehr, sondern eher der Beweis, dass er sie nicht nur für ein Spielzeug hielt. „Sesshomaru.“, murmelte sie und schloss die Augen, bevor sie durchatmete. Diese Momente in diesem Wald schienen ihr so fremd und doch auch so wahr. „Papa.“ Eine Träne lief über ihre Wange, die sie schnell weg rieb. Sie musste es einfach erfahren. Seufzend ging sie ins Schlafzimmer, kleidete sich ein und ging dann zu ihrer Mutter, die in der Küche wiedermal alles zu regeln versuchte: „Mama.“ Kagome ging schnell zu ihr und nahm ihr Gemüse und Messer aus der Hand, bevor sie den Rettich selbst weiter schnitt. „Kagome, das geht schon.“ „Mama. Lass dir helfen.“, sagte Kagome ernst und machte weiter. Es sollte anscheinend Eintopf geben. „Kann ich dich etwas fragen, Mama?“ „Hm?“, fragte sie und machte Kagome ein wenig im Rollstuhl Platz. „Worum geht es denn?“ „Wegen Papa.“, sagte Kagome und hackte etwas Schnittlauch. „Sind Papa und ich als ich noch klein war öfters weggefahren?“ „Ja, das seid ihr. Sehr oft. Ich war auch ein paar Mal mit, doch… Du weißt, der Tempel. Auch war ich dann mit deinem kleinen Bruder schwanger und wollte lieber daheim sein…“ „Nur deswegen?“, fragte Kagome und sah sie interessiert an, während sie das nächste Gemüse nahm. „Naja, dein Vater und ich waren uns uneinig über eine Sache… weißt du, dort wo unser Ferienhaus war, wohnte noch ein anderer Mann.“ Ein anderer Mann. Nur… „Wer denn genau?“ Ihre Mutter winkte ein wenig lächelnd ab und holte Kagome das Fleisch aus dem Kühlschrank. „Kagome, du wirst es nicht glauben. Es war dein Prinz.“ Sie wurde rot und wusch das Wasser. „Prinz von was?“ „Des Waldes. Oder so. Ich habe ihn einmal getroffen und mochte ihn nicht. In seiner Nähe fühlte ich mich nicht wohl. Eiskalt hatte er mich angesehen und sich gegen unsere Ehe geäußert. Er war einfach gemein.“, schnaubte ihre Mutter und verdrehte die Augen. „Er meinte tatsächlich, dass es bessere als mich gäbe.“ Kagome kicherte und ihre Mutter sah sie böse an. „Und das war mein Prinz also?“ Ihre Mutter nickte: „Ich verstand es auch nicht. Dein Vater nahm dich immer mit und als du dann sprechen konntest und älter wurdest, fing das mit dem Prinzen an. Wenn du heimkamst, sprachst du immer von deinem Märchenprinzen. Wahrscheinlich lag es an den Geschichten, die ich dir erzählte, aber immer wieder schwärmtest du von ihm, wie nett er wäre und alles. Ich konnte kaum glauben, dass der Mann, der mich wie Dreck behandelte ein ganz netter bei dir war. Darum ging ich doch noch einmal mit und beobachtete etwas von weitem. Schockiert stellte ich dann fest, dass er dich nicht so bösartig wie mich anblickte. Des Weiteren musste ich bemerken, dass dein Vater dich immer bei ihm absetzte und umherlief. Es war schon ein wenig ärgerlich, aber dann verstand ich, warum du nach den Ausflügen mehr von deinem Prinzen, als von deinem Vater geredet hast.“ Kagome seufzte. Das klang ja wundervoll. „War ich mit ihm verlobt?“ Ihre Mutter sah auf, ihre Augen geweitet vor Überraschung, bevor sie schluckend sich eine Flasche Wasser nahm. „Eine alte Geschichte. Du erinnerst dich daran? Eines Tages, kurz bevor dein Vater verschwand, hast du das erzählt. Dein Vater fand es eine wunderbare Idee, doch ich fand es… unpassend. Wenn du alt genug zum heiraten wärst, wäre dieser Mann schon alt. Ich meine er war damals um die 30, jetzt dürfte er 45 sein.“ „Weißt du noch, wie er aussieht?“ „Kagome, das ist 15 Jahre her. Ich habe ihn nicht sehr oft gesehen.“, meinte sie und seufzte. „Aber war er nicht auffällig?“ „Das kann sein, doch… es ist lange her, ich würde lügen, wenn ich dir etwas erzählen würde.“, meinte sie und sah Kagome weiter zu, wurde traurig, als sie an ihren Liebsten dachte, der damals verschwunden war. Keiner wusste, was mit ihm geschehen war. Privates und Geschäftliches hatte er von einander getrennt, wie auch alles weitere. Hoffentlich machte Kagome keine Dummheiten. „Weißt du, wo das Ferienhaus ist?“ „Willst du dahin? Was ist, wenn der Mann auf die Ehe pocht?“ Kagome schüttelte lächelnd den Kopf: „Ich würde nur gerne sehen, wo ich so oft war. Ich träume im Augenblick davon und ich will einfach alles ergründen und keine Sorge Mama. Ich komme mit einem alten Mann bestimmt klar und kann ich abwimmeln.“ „Hey.“, kicherte sie. „Was bin ich dann?“ Sie zwinkerte ihrer Mutter zu, bevor sie das Fleisch abrieb. „Mach dir keine Gedanken, aber du weißt wo es ist oder? Du hast es nicht verkauft oder?“ „Nein. Es gehört deinem Vater. Ich würde es nicht anfassen. Ich gebe dir die Adresse.“ „Gut, ich fahre nächstes Wochenende dahin. Ist das für dich in Ordnung?“ Sie nickte. „Nimmst du mich mit?“ Kagome grinste breit: „Natürlich. Ein Familienausflug tut uns gut.“ Und sie könnte endlich etwas darüber erfahren, was in ihrer Vergangenheit gewesen war. Natürlich wusste sie, dass dort kein Sesshomaru auf sie wartete, aber trotzdem… Vielleicht würde sie sich endlich erinnern, egal wie grotesk das ganze war. Auch wenn es wirklich bedeuten könnte, dass der Mann aus ihren Träumen Sesshomaru gewesen war. Sie musste es einfach wissen und warum ihr Vater sie mit ihm verlobt hatte. Natürlich erinnerte sie sich an Rin, die auch sehr gerne bei Sesshomaru gewesen war. Kagome wurde rot bei dem Gedanken, dass sie wie Rin um ihn rumgerannt sein könnte. Doch wieso war er nur so wütend gewesen…   Am Abend, nach dem Essen legte sie sich ins Bett und kuschelte sich ein. Hoffentlich könnte sie bis Sonntag durchschlafen, das hoffte sie wirklich.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Kagome erwachte in den Armen des weißhaarigen Mannes mit den hübschen Musterungen. Sie umarmte seinen Hals, presste sich weinend an ihn und schluchzte. Ihr Prinz streichelte liebevoll ihren Rücken, beruhigte sie und umfing sie mit seiner Wärme. „Scht…“, flüsterte er an ihr Ohr, während Kagome sich einfach nur festhielt. Langsam stand er auf, hielt sie weiter dicht bei sich und schritt voran. Sie spürte, wie er sprang, drückte sich zitternd an ihn und konnte kaum die Tränen unterdrücken. „HEY!“, rief er griesgrämig, hielt sie mit einem Arm fest an sich. Kagome blickte auf, beobachtete, wie der hübsche Mann mit seiner Faust dem schwarzhaarigen ins Gesicht schlug. Ihr Papa ging zu Boden, sichtlich irritiert von der Handlung des weißhaarigen. „Was ist los mit dir?“, fragte er und stand auf. Seine Augen leuchteten silbrig, was Kagome nicht verstand. Er wischte sich über den Mund und fixierte ihren Prinzen. „Was los ist?“, fragte er und knurrte weiter. Der Prinz machte ihr Angst, aber wollte sie ihn auch nicht loslassen. Er schnaubte, drückte sie noch enger an sich. „Sieh dir deine Tochter an!“ Ihr Vater blickte von dem Prinzen zu ihr und schien leicht verwirrt. „Prinzessin, du sollst doch nicht in deiner Kleidung schwimmen.“ Der Prinz wollte schon wieder zu schlagen, doch ihr Vater fing die Faust ab. „Sie ist fast gestorben!“ „Fast.“, meinte er und legte den Kopf schief. „Ihr geht es doch gut, du regst dich zu schnell auf. Sie hat meine Gene.“ Ihr Prinz atmete fest ein, löste seine Hand und zog die kleine fester an sich. „Sie hat nicht mehr geatmete! Sie ist in den Fluss gestürzt!“ Ihr Vater schien jetzt auch zu verstehen, schluckte und sah sie beide an. „Ist das wahr?“ Kagome nickte und presste sich noch enger an Sesshomaru, während sich ihr Vater entschuldigte. „Ich hätte besser achtgeben sollen, verzeih mir Prinzessin und danke dir. Ich tue wohl gut, sie dir versprochen zu haben.“ Der weißhaarige Prinz schloss kurz die Augen, bevor er sich umdrehte. „Mach deine Arbeit fertig, ich nehme sie mit heim.“ Kagome sah auf, grinste leicht und schmiegte sich enger an. Das gefiel ihr, dass ihr Prinz sie mit heimnahm. Da fühlte sich der Rest auch nicht mehr so schlimm an. „Sei bitte vorsichtiger.“, brummte er, während er mit ihr durch den Wald schritt. „Versprochen.“, hauchte sie eng an seiner Brust. „Doch wenn was passiert, bist du immer da oder?“ „Hn.“, machte er nur und sah ihr ins Gesicht, sie lächelte lieb. „Werde stark und gib auf dich Acht.“ „So wie du?“ Er nickte und streichelte ihr etwas Dreck von der Wange. „So wie ich. Verlasse dich nicht darauf, dass dich immer jemand anderes retten kommt.“ „Aber du bist doch mein Prinz.“ Er seufzte, streichelte ihren Kopf, während sie an einem altertümlichen Gebäude ankamen und er die Türen aufschob. „Du bist meine Prinzessin und doch... Du erinnerst dich, was ich dir erzählt habe oder?“ Fragte er, während sie an einen Koi-Karpfen-Teich entlang gingen. Sie blickte hin und nickte schnell. „Die Geschichte vom Koi-Karpfen, der gegen die Strömung schwimmen muss? Wenn er es schafft, wird er zum Drachen oder?“ „Genau. Du bist im Augenblick ein wunderschöner Koi-Karpfen.“ Sie verzog die Lippen und er hob eine Augenbraue. „Dein Prinz würde sich sehr freuen, wenn es sein Koi-Karpfen schafft, den Strom zu überwinden und zum Drachen zu werden. Frei, unabhängig, schön und stark.“ Sie wurde rot und überlegte. „Gut, dann werde ich ein Drache!“, kicherte sie und schmiegte sich noch etwas an ihn. „Wenn du mich dann heiratest!“ „Werde ich, aber nur einen Drachen.“, sagte er leise und sie schnappte sein Gesicht, beugte sich vor und gab ihm ein unschuldiges Küsschen. Er riss die Augen auf und sah schnell wieder weg. „Prinzessin.“ „Bist du mir böse?“, fragte sie, doch er schüttelte nur den Kopf und setzte sie auf einem Kissen ab. „Nein.“, murmelte er und seufzte. „Werde einfach zu einem Drachen und dann…“ Sie kicherte unschuldig, während er ein Handtuch holte und sie abtrocknete. Unschuldig und freundlich. „Kleine Prinzessin.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Papa sagte, wir sehen uns noch, wenn ich zur Schule gehe... auch wenn ich traurig bin, dass du nicht zu uns darfst.“ „Er wird seine Gründe haben. Aber vergiss nicht…“ „…gegen den Strom schwimmen und ein Drachen werden. Verstehe schon. Das schaff ich, versprochen!“ Sie schmiegte sich an ihn und grinste noch ein wenig. Sie würde für ihn alles tun, für ihren Prinzen. Kapitel 33: Krankenbesuch ------------------------- Am Montagmorgen wachte Kagome sehr erfrischt auf. Sie hatte überall gekündigt, so wie er es befohlen hatte, doch hatte er sich nicht mehr gemeldet. Sie wusste noch immer nicht, wie sie diesen Tag überstehen sollte. Inoffiziell waren sie ein Paar, noch inoffizieller war sie seine Sexsklavin. Doch wie stellte er sich das vor, wo er angeblich nur einmal mit einer Frau geschlafen hatte. Wie dreckig würden seine Fantasien sein? Etwas nachdenklich kam sie runter und lächelte ihre Mutter an, während sie ein blaues Kleid trug. Nach der Arbeit würde sie noch in die Stadt gehen und so trug sie auf der Arbeit ihr normales Outfit. Vielleicht könnte sie sich dann noch etwas neues leisten, wo sie das Geld nicht mehr brauchte. Achtsam steckte sie ohne Wissen ihrer Mutter die Rechnung ein und atmete noch einmal tief durch. Kurz dachte sie auch an den Traum zurück. Er sah eindeutig wie Sesshomaru aus, aber es war merkwürdig. Sein Vater hatte leuchtende Augen gehabt. Sie schnappte einen kleinen Spiegel aus ihrer Tasche, den ihr Vater ihr mal vermacht hatte, blickte hinein und betrachtete ihre braunen Augen. Egal wie sehr sie den Spiegel drehte, sie blieben normal. Ob ihr Vater ein Mensch gewesen war? Theoretisch nicht, wenn Sesshomaru die Verlobung angenommen hatte. Schwimm gegen den Strom, hatte er gesagt, werde ein Drache. Was bedeutete das nur? Sie würde es in Erfahrung bringen und nächstes Wochenende fuhr sie dann zu dem Wald. In ihrem Traum hatte er ihr sein Haus gezeigt, vielleicht würde das ja helfen. Aber das verschob sie noch ein wenig. Es wäre schon ein wenig krank, wenn sie in ihn verknallt gewesen war und im Mittelalter seinem Bruder nachlief. Natürlich war der Sesshomaru aus ihrem Traum anders gewesen, auch wenn der jetzige auch eher ein Arsch war, aber… hätte sie sich nicht erinnern müssen an ihn? Warum nur nicht. Wobei, es war vielleicht auch gut, beim ersten Treffen hatte er versucht sie zu töten. Kagome streichelte ihr Haar noch glatt, als sie dann schon das Haus verließ und an der Treppe überrascht stehen blieb und wirklich einen Wagen vorfand. Sie ging runter, sah sich den ernsten Mann mit dem schwarzen großen Wagen an und verdrehte die Augen. „Frau Higurashi, Herr Suzuki schickt mich, sie zur Arbeit zu fahren.“ Sie seufzte und sah ihn an, während er einige Dinge hervorkramte und ihr zeigte. Er wollte anscheinend beweisen, dass er von Sesshomaru geschickt wurde. Das würde sie sich merken, alles von einer Person sich aufzeigen zu lassen. Sie musste ihn später fragen, wer sie da entführen wollte, er wusste es und es war seine Pflicht, es ihr zu sagen. Langsam glitt sie auf den Rücksitz und ließ sich fahren, während sie sich in die schwarzen Ledersitze kuschelte und aus dem verdunkelten Fenster blickte. Purer Luxus. Sie betrachtete die hektischen Menschen, die über die Straßen flitzen, während sie es gemütlich hatte. Sesshomaru, was würde nur daraus noch werden? Wenn ihr Traum stimmte… nein, das konnte nicht sein oder? Kagome seufzte und schloss die Augen. Ob sie mit Ryuu oder Shippo darüber reden könnte? Sie fragen könnte, ob sie etwas davon wüssten? Müssten sie oder? Oder sollte sie erstmal selbst dem Ganzen auf die Spur kommen? Ihr Kopf drehte sich, als der Wagen schon hielt und sie verblüfft nach draußen sah. Der Mann öffnete ihre die Türe. „Sie sind da. Wenn Sie mich brauchen, rufen Sie immer an.“, sprach er und reichte ihr eine Karte. „Ich stehe Ihnen immer zur Verfügung.“ Kagome nickte und nahm die Karte entgegen, bevor er ihr noch einen schönen Tag wünschte und wegfuhr. Zu Kagomes Schrecken, bog er gleich in die Parkgarage ab. Er schien es ernst zu meinen. Sesshomaru hatte ihr einen persönlichen Chauffeur engagiert. Eindeutig war hier etwas im Argen. Sesshomaru… diesmal würde sie sich nicht ablenken lassen. Bestimmt nicht. Oben angekommen, beeilte sie sich und ging sofort zu Sesshomarus Büro, um dagegen zu klopfen, doch keine Antwort. „Herr Suzuki.“, bat Kagome und klopfte noch einmal, als sie angetikt wurde. Sie schreckte zusammen, drehte sich um und sah in Frau Sawanos Gesicht. „Ihkks…“ „Ich wollte Sie nicht erschrecken. Herr Suzuki hat sich krankgemeldet und wird heute nicht kommen.“ Kagome sah sie verwirrt an, zwinkerte ein paar Mal. „Wieso?“ „Eine Erkältung. Er hat sich wohl verkühlt. Es ist das erste Mal, aber nun ja, irgendwann musste er auch einmal krank werden.“, sagte sie beherzt und ging dann schon wieder. „Ich werde Herrn Hosone bitten, Ihnen Arbeit zu geben, falls Sie nichts haben.“ „Danke“, murmelte Kagome nur und ging schon ins Büro. Bestimmt würde sich Herr Hosone auch krankmelden. So wie der ausgesehen hatte.   Kagome wartete noch ein wenig, als es plötzlich an ihrer Tür klopfte. Sie hatte erstmal einige E-Mails gelesen und nachgesehen, was sie noch an Arbeit übrighatte. „Herein?“ Die Tür öffnete sich und Hosone stand dort vor ihr. Sie zwinkerte ein paar Mal. Nichts deutete daraufhin, dass sie sich noch vor kurzer Zeit geprügelt hatten. „Ryuu… ähh-“ „Passt schon.“, meinte er und lächelte freundlich, während er einen Batzen Papiere bei sich auf dem Arm trug. „Kagome, ich weiß, ich soll dir Arbeit geben, doch ich… also…“ „Was denn?“, fragte sie verwirrt und sah zu, wie er die Papiere auf ihrem Tisch ablud und den Mund verzog. „Du meintest ja, du und Sesshomaru…“ „Ja und weiter? Ich weiß nicht, was er hat. Er hat mich herfahren lassen, aber…“ Er lächelte kurz. „Da muss ich dem Ganzen wohl Glauben schenken… Naja, könntest du zu ihm fahren?“ Kagome riss die Augen auf. Sie wusste doch gar nicht, wo er wohnte. „Ich war noch nicht…“ „Ich habe seine Stadtadresse. Diese Papiere müssen heute noch dringend unterschrieben werden. Anscheinend hatte er Freitag nach dem Essen etwas anderes im Kopf.“ Kagome seufzte, blätterte die Papiere durch und verstand. Es ging um Gelder. „Und du meinst, er lässt mich rein?“ „Du hättest ein Anrecht drauf oder hat er dich in der Hand?“ „NEIN!“, sagte sie schnell und stand schon auf. „Ich zieh mich um und fahre hin.“ „Danke. Kagome?“ „Ja?“ „Wenn du Hilfe brauchst, sag es uns.“, flüsterte er zart und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Egal was es ist.“ „Ich muss noch einiges in Erfahrung bringen, aber sollte etwas sein, sag ich es schon.“ Ryuu, der schwarzhaarige Mann, verneigte sich und verließ sie dann auch schon, bevor sie sich umziehen ging und dann über ihr Büro ihren Fahrer anrief. Dieser lauschte und verstand. Anscheinend rief er noch schnell seinen Chef an, denn er rief noch einmal zurück und bestätigte das Ziel. Ihr Herz raste ein wenig, während sie mit den Papieren runter ging und in den Wagen stieg. „Vielen Dank, dass sie mich fahren.“ „Das ist meine Aufgabe, Frau Higurashi. Natürlich habe ich Herrn Suzuki darüber informiert und was Ihr Anliegen ist. Er mag keinen ungebetenen Besuch.“ „Verstehe.“, hauchte sie noch, bis der Wagen nach einer halben Stunde hielt. Sie sah aus dem Fenster und verdrehte die Augen. Hübsche Gegend. Er hatte eine Villa von Haus. Da wurde man echt neidisch. In der Stadt seine Ficksuite und hier noch eine Villa. Die Tore öffneten sich magisch und dann fuhren sie weiter, bis vor die Tür. Kagome stieg aus, der Kies knarzte unter ihren Füßen, während sie dieses weiße Monument betrachtete, was eigentlich viel zu groß für ihn alleine war. „Ich werde hier warten.“ „Danke.“, meinte sie noch und ging schon zur Tür und drückte die Klingel. Er öffnete nicht, weswegen sie einfach die Klinge drückte und schob. Erstaunlicher Weise war die Tür offen. Etwas überrascht über diese Tatsache, torkelte sie halb mit ihren Papieren auf dem Arm rein, bevor sie die Tür wieder schloss. Anscheinend hatte er die Vorhänge zugezogen, denn trotz sonnigen Wetters war es hier düster. Kagome schlich voran und fragte leise: „Sesshomaru, bist du da?“ Keine Antwort. Sie schnaubte, fand aber dann den Weg in die Stube und dort saß er. Anscheinend hatte er frisch geduscht, denn er trug nur eine Trainingshose und ein Handtuch, welches über seinem Kopf lag. „Du kannst auch mal antworten.“, schnaubte sie und kam rum. „Leg die Sachen hin, ich unterschreibe sie.“, flüsterte er fast. Sie vernahm nebenher ein Knurren. Blödmann. „Ich habe noch einige Fragen.“, meinte sie starrsinnig und ging zu ihm, legte die Sachen auf den Tisch und ließ sich neben ihn aufs Sofa plumpsen. „Gerne sofort.“ „Kagome, geh.“, brummte er und schien das Handtuch wie eine Mauer zwischen ihnen aufzubauen. „Ich sag es nicht zweimal.“ „Sesshomaru, was soll der Mist? Unterschreib alles erstmal, dann sagst du mir, warum ich einen Fahrer brauche und dann…“ „Kagome.“, fluchte er und knurrte. „Wir reden später.“ „Nur wegen einer Erkältung stellst du dich ganz schön an.“, fluchte sie und zog an dem Handtuch. Er hielt es eisern fest, knurrte lauter und dann platzte ihr der Kragen. Sie packte ihn an den Schultern und bewegte sich zur Seite, bis sie sein Gesicht sah. Sesshomaru hatte erst versucht zu türmen, doch sie hatte sich nicht beirren lassen, bis sie auf einmal erstarrte und in sein Gesicht blickte. „Was ist… Du bist…“ „Aufgewallt? Teilweise verwandelt?“, knurrte er und zog das Handtuch wieder mehr über sein Gesicht, sodass er sich verbergen konnte. Sie musste das nicht unbedingt sehen. „Nichts Schlimmes.“ „Wie kommt das?“ „Wahrscheinlich zu viel Regen und zu viel Sex.“, hauchte er neckisch und sie schnaubte leise, drehte sich weg, während er aufstand. „Ich lasse die Papiere später bringen. Geh jetzt.“ Kagome sah zu ihm, während er los ging und anscheinend ihr beweisen wollte, dass es ihm gut ging, jedoch torkelte er an der Tür und stütze sich ab, wobei sie eine Wunde an seiner Hüfte entdeckte. Erschrocken sprang sie auf, eilte zu ihm und stütze ihn. „Sesshomaru, du bist verletzt.“ Er schnaubte leise, während sie ihn stützte und ihm tief in die Augen blickte. Sie waren rot und seine Pupillen blau, während seine Male zackig hervortraten und sein Gesicht leicht verzerrt war. Was war es wohl? Sie brachte ihn zurück und er ließ sich seufzend auf dem Sofa nieder, während er das Handtuch wieder übers Gesicht ziehen wollte, doch sie ergriff es und nahm es ihm weg. Schnell wollte er wegsehen, doch sie schnappte sein Gesicht. Warum tat sie das? Warum blickte sie ihm ins Gesicht? Er verstand sie einfach nicht. Sie sollte gehen, ihn in Ruhe lassen, aber sie hörte wieder nicht auf ihn. Was hatte sie davon, ihn in so einer Lage zu sehen? Suchte sie ein Druckmittel gegen ihn? „Argh!“, fluchte er, er packte ihre Hand und sah, dass sie an seine Hüfte griff. „Wer hat das gemacht?“ „Es ist nichts!“ „Nichts blutet nicht jetzt noch. Normal solltest du doch heilen, jetzt sag schon!“ Er knurrte, blickte weg. „Die dumme Katze hat mich wohl vergiftet.“ „Katze? Vergiftet?“, fragte sie nach und sah in sein verzerrtes Gesicht. Er nickte. „Kann man das heilen?“ „Mit Medizin.“ Sie verdrehte die Augen. „Du hast keine oder? Wo kann man sie kaufen?“ Er hob eine Augenbraue. Sie wollte ihm also helfen? Er war sich nicht so sicher, aber er hatte ihr Leben bewahrt, wieso sollte er nicht ihre Schuld so einfordern. „Nein, habe ich nicht und ja kann man.“ Sie lächelte leicht genervt von dieser eher grotesken Konversation. „Dann hole ich welche, wo muss ich hin?“ „Mein Fahrer fährt dich.“, sagte er und deutete auf eine Geldbörse. „nimm dir, was du brauchst.“ Danach legte er das Handtuch wieder über seinen Kopf, während sie seufzend aufstand. „Ich beeile mich, ich bin bald wieder da. Du kannst ja schon mal solange alles unterschreiben.“ Er schnaubte noch, während sie zusammen mit seinem Geld schon zur Haustür ging. So könnte er sowieso nicht rausgehen. Also würde sie es tun und dann müsste er ihr alles erzählen. Das musste er einfach. Kapitel 34: Die Medizinhexe --------------------------- Kagome machte sich sofort auf den Weg zur Haustür, bepackt mit Sesshomaru Geldbörse. Am Wagen angekommen, lächelte sie den Fahrer freundlich an: „Ich muss für Herrn Suzuki Medizin holen, Sie kennen den Ort?“ „Natürlich, Fräulein Higurashi.“, sprach er leise und sah sich noch einmal um, bevor er sie leicht anlächelte. Er hatte das noch nie erlebt, dass sein Herr jemand anderen vertraute, als sich selbst. Dieses Mädchen schien etwas Besonderes zu sein, doch warum? Sie kam ihm fast wie jede andere Frau vor und doch strahlte sie etwas Warmes und Liebevolles aus. „Bitte steigen Sie doch ein.“ Kagome nickte, ließ sich die Tür öffnen und warf sich auf den bequemen Rücksitz, wo sie sich schleunigst anschnallte. Ihr Fahrer fuhr los und Kagome atmete noch einmal tief durch, während sie seine Geldbörse in der Hand bewegte. Vorsichtig lugte sie rein und riss die Augen auf. Wie viel Geld schleppte er denn mit sich rum? Sorgte er sich denn nicht, dass sie ihm das Geld aus der Tasche zog? Kagome konnte nur den Kopf schütteln. Entweder vertraute er ihr oder er hatte einen Knall. Aber nein, bestimmt wusste er genau wie viel drin ist, würde die Belege wollen und ihr den Kopf schlimmsten Falls abreißen, wenn das Geld nicht stimmte. Genau so musste es sein. Sesshomaru gab niemals die Kontrolle aus der Hand. Nie. Sie sah noch einmal zurück, während sie das Tor passierten. Wer wohl diese Katze gewesen war? Irgendwie würde sie die Informationen aus ihm rauskitzeln, das wusste sie. Aber erst einmal brauchte er Medizin. Immer wieder dachte sie an ihn und wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte. Auch war die Frage, ob ihre Träume stimmten oder sie sich das alles einbildete. Es wäre schon grotesk, wenn sie als Kind mit ihm verlobt gewesen war. Natürlich gab es Momente, die sie mit ihm genoss, doch dann hasste sie ihn auch wieder. Kagome kratzte sich am Kinn. Dumme Situation. Nächstes Wochenende würde hoffentlich helfen, durch alles durchzusteigen. Zumindest könnte sie zu dem Haus gehen und nachsehen, wessen Name daran stand. Aber was tat sie, wenn es seiner war. Sie seufzte. Theoretisch müsste sie mit ihm reden, praktisch könnte es aber eine dumme Idee sein.   Gerade wollte sie ihren Gedanken ausweiten, als der Wagen schon hielt. Vorsichtig stieg sie aus und blickte auf eine schöne weiße Tür. Anscheinend ein altes Geschäft, denn die Farbe blätterte ab. Sie öffnete die Tür und trat ein. Alles war in einem alten Weiß gehalten und viele, sehr viele Fläschchen standen im Regal. Neugierig stöberte sie umher, während das Läuten eines Glöckchens über ihr ertönte. Kagome schmunzelte leicht. Es hatte etwas Nostalgisches. Ihr Blick glitt weiter und landete bei ein paar zum Trocknen aufgehängten Lavendelsträußen, die wunderbar beruhigend dufteten. Es gefiel ihr. Hier bekam Sesshomaru also seine Medizin her.   „Kann ich dir helfen?“ Kagome drehte sich erschrocken um, als eine sanfte und doch auch melodische Stimme ihr Ohr kitzelte. Sie hatte nicht bemerkt, dass sich jemand hinter sie begeben hatte. „Ah... ja... also…“, stotterte Kagome, während die Frau mit langem blonden Haar zu ihrem Tresen ging. Das Haar reichte fast bis zu Boden, während zwei schöne blaue Augen sie betrachteten. Ihre Haut war hell, genauso wie das Lächeln, dass sie ihr schenkte. „Was treibt dich in meine Arme?“, fragte sie und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tresen, während sie Kagome beobachtete. Ein leichter Duft strömte ihr in die Nase. Sie lächelte. So, so. Sehr interessant. Seit wann hatte er denn dieses Mädchen? Sie grinste wieder, versteckte aber ihre Reißzähne. „Brauchst du etwas für weiche Haut?“, fragte sie und ergriff Kagomes Hand, die näher gekommen war. Kagome versteifte, während sie ein wenig drüber rieb. „Nein, ganz weich. Oder etwas gegen Schlaflosigkeit? Schwangerschaft? Oder wirst du von Dämonen verfolgt und suchst einen Schutzzauber?“ Kagome schluckte, schüttelte sich. Die Frau trug ein fliederfarbenes Gewand und hob eine Augenbraue. „Nun… Es geht nicht um mich…“ Die Frau grinste. Hatte sie auch fast nicht vermutet. Langsam beugte sie sich vor. Roch an ihrer Hand. „Du riechst nach einem Hund. Ist er verletzt?“ „Genau!“, meinte Kagome schnell, denn sie wusste nicht, ob diese Frau über seine wahre Veranlagung wusste. Sie schien fast zu… heilig? „Was hat denn dein Hündchen?“, flüsterte die Frau und schmunzelte. Sie liebte es einfach Menschen Streiche zu spielen. So ein unwissendes Kind. „Naja, er hat sich verletzt… Vielleicht ein Gift? Normal ist er sehr resistent, doch die Wunde heilt nicht und er hat Fieber… Auch knurrt er fast nur.“ Sie lachte fast los. Er knurrte also fast nur? Als ob sie diesen Mann anders kennen würde. Aber das andere war schon besorgniserregend. „Fieber sagst du… und vergiftet?“ Sie überlegte, kramte in ihrem Schrank und zog ein Buch hervor, dass sie ein wenig studierte. „Gegen Fieber kann ich dir ein Zäpfchen geben, doch es ist nicht einfach. Hunde mögen das gar nicht. Lenk ihn am besten mit Essen ab und schieb es ihm dann in den Po.“, sagte sie nebenher und hob ein wenig den Blick, als seine Kundin schon rot anlief. „Zäpfchen? Po?“ „Ja.“, griente die Frau hinter dem Buch. „Leider hassen es Hunde jeglicher Art und er könnte dich beißen. Du solltest ihn vorher vielleicht auch anbinden?“ Kagome stellte es sich vor und schüttelte sich. Ob Sesshomaru sie umbrächte, wenn sie ein Zäpfchen heimbringet? „Wären Tabletten nicht besser?“ „Ach iwo. Zäpfchen geht fixer. Rein damit in den Po und der Hund ist froh.“ Wie Kagome doch vermutete, dass er nicht froh wäre, wenn sie ihm ein Zäpfchen hinhielt. Wahrscheinlich müsste sie es ihm reinschieben, weil er streiken würde, wie eigentlich jeder andere Mensch auch. „Und gegen das andere?“, fragte sie erstmal weiter und überlegte später einfach ein paar Tabletten zu kaufen. Der Gedanke war zu grausig. Dann würde Sesshomaru nicht mehr nur knurren. „Eine Paste kann ich herstellen, doch es wäre wohl besser gewesen, hättest du den Kläffer mitgebracht, aber naja.“, sprach sie und holte schon einige Sachen hervor. „Weißt du, wer ihn vielleicht vergiftet hat?“ „Eine Katze nach seiner Aussage.“ Die Frau griente wieder. „Hat er mit dir gesprochen?“ „Ahh… nein!“, meinte sie schnell und die Frau grinste weiter. Sie fand die Frau wirklich niedlich. Wie weit sie wohl gehen konnte? „Nun, die Paste sollte helfen. Sie wirkt sehr gut gegen dämonische Energien.“, log sie eifrig drauf los und mischte die Sachen zusammen. „Jegliches Youki wird aus der Wunde gezogen und du erhältst einen sehr glücklichen Hund.“ Kagome riss die Augen auf. Was sagte sie da? „Es…also…“, begann sie, wie sollte sie sagen, dass der Rest des Dämonenhundes dann auch futsch wäre? Aber sie musste nichts mehr sagen, denn die blonde Frau fing an vor Lachen zu brüllen. Auf einmal sah sie lange spitze Ohren die sich gen Himmel reckten. Blondes Fell daran. Ihr Gesicht verzerrte sich leicht zu einem sehr breiten Grinsen und entblößte ihre Zähne. „Du bist so süß mein Kind.“ Ihre Augen waren nur noch dünne Schlitze, während sie die Paste in eine Dose abfüllte. „Wir sind hier doch nicht in einer Tierarztpraxis.“ „Was bist du?“ „Ich? Ein Rinkusu, ein Luchs. Narijanna, freut mich, Hundemädchen.“ Kagome schluckte. „Ich heiße Kagome…“ „Ich merke mir den Namen. Sesshomaru soll die Paste auf die Wunde auftragen und keine Sorge, er wird dadurch kein braver Schoßhund, auch wenn es witzig wäre.“, kicherte sie und ließ das Zäpfchen vom Tisch verschwinden, was sowieso riesig gewesen wäre und schob eine Tüte ihr hin. „Die Tabletten soll er nehmen. Hast du dir vorgestellt, wie du ihm das Zäpfchen reinschiebst? Sag schon.“ „ahh…ahh… ja….“, beichtete Kagome rot und wollte im Boden versinken. Die Frau lachte noch einmal herzlich. „Köstlich. Wirklich köstlich. Sag ihm, er soll dich immer schicken. Er knurrt mir eindeutig zu viel.“ Kagome verstand auch wieso. „Sag ich ihm…“ „Sag, wie kommt es überhaupt, dass ein Menschenmädchen nach so langer Zeit wieder an seiner Seite flaniert? Ich kenn ihn gar nicht so, dass er über seinen Schatten springt. Du weißt hoffentlich, wie groß der ist.“ Die schwarzhaarige Schönheit seufzte. Fabelhaft. Wie sie ihn alle kannten und sie doof ansahen. Doch… jetzt wollte sie sie ärgern: „Wir sind zusammen.“ Narijanna riss die Augen auf, die Ohren zuckten, während sie wie versteinert war. „Das ist ein Witz oder?“ „Vielleicht? Vielleicht auch nicht?!“, meinte Kagome und nahm die Medizin. „Wie viel?“ „Passt schon…“, hauchte sie immer noch versteinert. „Ist das ein Witz?“ „Verrate ich das nächste Mal.“, meinte Kagome nur und sah die Frau weiter an, bevor sie zur Tür ging und dann nach draußen. „W…w…warte!“, rief die blonde Frau noch, doch Kagome hatte schon die Tür geschlossen. Sie sah ihr noch nach, wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sesshomaru und eine Beziehung? Das war in den letzten Jahrhunderten nicht vorgekommen. Was würde das bedeuten, wenn es stimmte? Ob sie wusste, worauf sie sich einließ? Bestimmt nicht. Der Gedanke war einfach nur grotesk. Sesshomaru, was trieb er da? Sie schüttelte sich. Das musste ein Scherz sein. Bestimmt hatte sie nur versucht, sie aus der Fassung zu bringen, was ihr gelungen war und doch… In Gedanken stellte sie sich diese Kagome vor, wie sie tatsächlich daran gedacht hatte, ihm ein Zäpfchen zu verpassen. Natürlich kamen seine Liebschaften nicht bei ihr einkaufen, doch hatte sie genug gehört, wie sie sich veränderten, aber diese nicht. Diese war anders und auch insgesamt schien sie nicht der normale Typ Frau zu sein, den Sesshomaru bevorzugte. Was war das wohl? Eine Laune von ihm? Würde sie es überleben, wenn die Brüder aneinandergerieten? Doch gefiel ihr auch der Gedanke. Sie seufzte noch einmal, bevor sie laut rief: „Ashitaka!“ Ein Blick genügte. Sie hatte es sofort bemerkt. „Was hast du angestellt?“ „Ja, Liebes?“, fragte ein Mann hinter der Türzarge versteckt. „Nicht Ja Liebes, sondern was? Du hast die Etiketten vertauscht!“ „habe ich das?“, fragte er und rannte schon um sein Leben. Sie war sauer und auch wenn sie gerade ihren Spaß gehabt hatte, ging das nicht an, dass ihr Mann Unordnung brachte. „Wenn ich dich kriege!“, schrie sie noch und warf ihm eine Vase hinterher, als er schon zur Tür rauslief. Seufzend sah sie noch mal auf das Glas, bevor sie sich die Hand vor den Kopf schlug. Gut, dass sie kein Geld verlangt hatte. Anscheinend müsste sie ihm Bescheid geben, dass seine Tabletten die falschen waren, doch… Sie schmunzelte etwas. Das würde sie heute Abend oder morgen Früh machen. Ein breites Grinsen gesellte sich auf ihre Lippen. Erstmal sollte er ein braves Hundi sein und seiner Herrin danken. Das konnte heiter werden. Ob die Medikamente bei ihm wirkten? Sie rieb sich die Hände, stellte es hin und dankte innerlich kurz ihrem Mann, doch wenn Sesshomaru wütend in der Tür stand, würde sie ihn vorschieben und behaupten, es zu spät gesehen zu haben. Ihr Mann konnte wirklich eine Trachtprügel gebrauchen. Sie grinste noch etwas, stellte das Glas auf den Tisch und suchte das andere. Schnell tauschte sie die Etiketten: „Fieberkühler“ gegen „Liebesverspürer“. Zumindest würde dem Mädchen klar werden, wie wahr ihre Worte waren. Narijanna ging frohen Gemütes zu ihrem Regal und stellte die Medikamente rein. Die Paste reiche sowieso, das Fieber würde damit auch runtergehen. Wie sich aber wohl Sesshomaru verhalten würde? Es wäre bestimmt witzig.   Kagome fuhr indes zurück zu Sesshomaru, nichtsahnend, welch wundersames Mittelchen sie begleitete. Kleine Pillen, die ihr wohl noch einen heiteren Tag bereiten würden. Kapitel 35: Liebesverspürer --------------------------- Als Kagome ankam ging sie schnell herein, dachte jedoch nebenher immer mal wieder an die Lüchsin, die sie aufs Korn genommen hatte. Würde sie Sesshomaru von dem Zäpfchen erzählen, würde er ausrasten. Er sah jetzt schon aus wie ein wütender Hund, was würde er wohl machen, wenn er das erfuhr? Sie lächelte und presste die Medizin an ihre Brust. Veränderte es sie so sehr, dass sie glaubte, er wäre der Mann aus ihren Träumen, dem sie als kleines Mädchen nachgelaufen war? Eigentlich müsste sie ihn sitzen lassen und doch wollte sie ihm helfen. Es war ja schon fast krankhaft, aber er schien auch viel durchlitten zu haben. 500 Jahre waren eine lange Zeit und wie er nach seinem Traum reagiert hatte, schien auch er zu leiden, doch woran? Kagome schüttelte sich, trat ein und ging sofort zu Sesshomaru, welcher mit der Hand am Kopf die Verträge durchging. Er schien Probleme zu haben und reagierte fast schon zu spät. Schnell nahm er Haltung ein, tat so, als würde ihm die Verletzung nicht zu schaffen machen. Manchmal war er wirklich ein richtiger Macho. Man konnte doch auch mal zugeben, wenn es einem schlecht ging, aber nicht Sesshomaru. Irgendwann würden ihm Fehler unterlaufen, wenn er seine Haltung nicht änderte. „Ich habe die Medizin. Wo hast du denn Wasser?“ Er sah auf, langsam gewöhnte er sich wirklich an dieses Per Du, was er wenigen gestattete. „In der Küche.“, meinte er sarkastisch und Kagome sah ihn leicht angepisst an. Er hob eine Braue und deutete mit dem Kopf in die richtige Richtung, bevor er wieder ein Papier zu Gemüte nahm. „Verstehe.“, fauchte sie leicht und kam nach kurzer Zeit mit einem Glas Wasser wieder, stellte es auf seinen Tisch grob ab und legte die Tüte mit den Pillen daneben. „Hier, die sind gegen das Fieber.“, sprach sie, während sie sich neben ihm niederließ. Sie legte die Geldbörse auf den Tisch und kramte noch etwas aus ihrer Tasche. Eine Creme. „Die kommt auf deine Wunde, aber nimm erstmal deine Pillen und sei froh, dass ich deine Apothekerin überzeugen konnte, dass du kein Zäpfchen willst.“, neckte sie dann doch los. Er starrte sie leicht verdutzt an und dann die Pillen in der Tüte und dann wieder sie. „Wie meinen?“ „Nichts.“, flötete sie gespielt unschuldig, während er sich drei Pillen rausholte und sie mit Wasser schluckte. Kagome erstarrte. „Nur eine, nicht drei!“ „Pfff.“, machte er und beugte sich zu ihr runter mit seiner Fratze. „Kagome, ich bin ein großer Hund, eine Pille hilft da nicht.“ Sie schluckte, erzitterte leicht, als er so dicht war, auch wenn die Nacht, als er Amok lief, fiel grausiger gewesen war. „Auf deine Gefahr hin.“, meinte sie schließlich und blickte auf die Wunde an seiner Seite, die immer noch frei lag. Anscheinend war er es nicht gewöhnt, seine Wunden zu versorgen. „Dann lass mich mal deine Wunde behandeln.“ „Das kann ich selbst.“, brummte er und wollte den Tiegel haben, doch sie entzog sich ihm. „Lass mich das machen. Wenn du dich dafür hinbiegst, wird sie nicht richtig verteilt. Des Weiteren sag nicht, dass es dir nicht gefallen würde, von einer Frau versorgt zu werden…“, sprach sie und hob die Augenbrauen, während sie schon die Paste auftrug. Sie war leicht schwarz, was erschreckend auf seiner hellen Haut wirkte, doch sie strich sie behutsam über die Wunde, spürte jedoch ein leichtes Zucken unter der Haut. Bestimmt tat es weh. Da schien der große böse Hund auf einmal verletzlich. „So.“, meinte Kagome endlich und stand auf. „Verbandszeug hast du nicht zufällig oder?“ „Sieh im Bad nach, ich verspreche jedoch nichts.“ Sie nickte, kam dann sogar mit Verbandsmaterial wieder und verdeckte die Wunde geschickt, damit er nicht seine weißen Sachen einsaute. Als sie fertig war, sah sie ihn eingehend an. Seine Augen schienen wärmer und sein Gesicht wurde langsam normal. Gutes Zeichen. Ob es mit dem Schmerz zu tun hatte, dass sein Gesicht so verzerrt war? „Wieso tust du das eigentlich?“ „Hm?“, fragte Kagome verwirrt und spürte schon das Sofa in ihren Rücken. Er war über ihr und sah ihr direkt in die Augen. Seine waren wieder golden und trafen auf ihre braunen. „Was … meinst du?“ „Das hier.“, sprach er. „Du hättest einfach gehen können.“ „So bin ich aber nicht, Sesshomaru.“, brummte Kagome und sah zu ihm auf, während sein Haar sie etwas kitzelte, da es über seine Schultern nach vorn fiel. „Das solltest du doch wissen. Sonst hätte ich dich auffliegen lassen.“ Er brummte und seufzte innerlich. Sie war wirklich naiv. „Hättest du. Ich versteh noch immer nicht, dass du es nicht tust. Schlimmer noch betrittst du mein privates Haus, maßt dich an, Medizin zu besorgen und mich bemuttern zu wollen und noch schlimmer… ich kann deine Lippen nicht vergessen.“ Kagome wurde rot und hatte schnell die Hände auf den Lippen, als seine Stimme eine Oktave tiefer gerutscht war. Sie schluckte. Was war das denn bitte für ein Themenwechsel? Er konnte ihre Lippen nicht vergessen? „Sesshomaru, ich…“, begann sie und spürte die schwere seines Körpers auf ihrem blauen Kleid. Ein Knie lag zwischen ihren Beinen, während er sich auf einen Arm stütze und ihre Hände wegschob. Sie schluckte und spürte seinen Atem an ihren Lippen. „Lass mich sie kosten.“, knurrte er sanft und dann war es schon geschehen. Er presste seine Lippen auf ihre, leckte, knabberte und sog an den empfindlichen Lippen. Sie keuchte leise. Erst war sie unsicher, doch dann erwiderte sie den Kuss. Es fühlte sich wirklich gut an und Kagome wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Seine Zunge drängte an ihre Lippen, spreizte sie leicht und Kagome öffnete sie. Es war ihr erster Kuss mit ihm, dass begriff sie. Noch nie hatte er und schien auch nicht wirklich sich danach zu sehen, doch… mhmm… ihr Kopf drehte sich, während sie ihre Hüfte gegen sein Knie drückte. Ihre Zungen spielten miteinander, neckten und kämpften. Hatte er noch Fieber? Sie wusste es nicht, doch sie konnte es nicht verhindern. Sie wollte mehr von diesem Mann. Von diesem Kuss. Er war schrecklich gut im Küssen. Das hatte sie nicht erwartet. Ihre Lippen spielten noch ein wenig miteinander, als er auf einmal den Kuss unterbrach, sich aufsetzte und wegdrehte. Keuchend sah sie ihm nach, wie er sich an den Mund griff und sein Gesicht geschockt wirkte. Schnell saß Kagome, griff nach seinem Arm, doch er verkrampfte sich. „Was ist los, Sesshomaru?“ Ihr Herz schlug heftig, während er auf einmal wieder einen Rückzieher machte. Sesshomaru war schlecht. Was hatte er getan? Er hatte es sich doch geschworen gehabt. Nein, verdammt. Wut pulsierte in ihm, aber auch Schwäche, Sorge, Verachtung und alles andere. Wieso hatte er nur so etwas Dummes getan? „Sesshomaru?“ Er sah zu ihr, während sein Herz krampfte. Ein Griff an die Brust und Kagome schien panischer als vorher. Konnte ein Dämon einen Herzanfall bekommen? „Rede mit mir, was ist los?“ „Es… ist nichts.“, sprach er leise, sah weg und wollte aufstehen, doch Kagome hielt ihn fest. „Red nicht so einen Quatsch. Es ist etwas. Wir haben uns vorher nie geküsst, ist es das?“ „Kagome…“ „Red schon mit mir. Ich sage es auch niemanden, aber ich will wissen, warum du eben so bist und jetzt so…“ „Ganz einfach.“ „Ja?“, fragte sie und saß schon auf seinem Schoß. Es behagte ihn nicht wirklich, doch irgendwie spielte sein Innerstes verrückt. „Ich habe bisher nur eine Frau geküsst.“ Sie hob eine Augenbraue. Das war nicht die richtige Auskunft. „Wieso denn?“ „Weil ich nicht vergessen wollte, wie sich ihre Lippen anfühlten.“ Kagome schluckte. Es klang traurig. Wen hatte er wohl vorher geküsst gehabt? Vorsichtig hob sie eine Hand an seine Wange und streichelte. „Hast du die Frau geliebt?“ Er sah auf und dann wieder weg. „Womöglich. Es ist lange her.“ Irgendwie ahnte Kagome, dass es Rin gewesen war. Er hatte sie schon immer gemocht. Hing er ihr womöglich nach? Doch wieso war er so gemein zu Frauen? „Sesshomaru.“, begann sie, nahm seine Hand und legte sie auf seine Brust. „Die Person ist hier und nicht auf deinen Lippen. Du wirst durch einen anderen Kuss nicht vergessen, vielleicht kannst du den Schmerz aber lindern. Man sieht dir an, dass sie dir viel bedeutet hat und das kann dir keiner wegnehmen oder auslöschen.“ Sie wurde etwas traurig, denn sie dachte an Inu Yasha, wie er immer Kikyou angesehen hatte. Ob Sesshomaru genauso war? Sah er Rin in ihr? Das wäre wirklich mies, aber trotzdem… sie wollte nicht, dass er traurig war. Was war mit ihm nur. Langsam umarmte sie ihn und drückte sich an ihn. „Kagome, lass das.“, brummte er, doch sie gab nicht nach. Seufzend drängte er sie auf sein Sofa, küsste ihren Hals und wanderte tiefer. Er brauchte keine Almosen. Wenn sie wüsste. Spielerisch biss er ihr in die Brust. Sie keuchte und er versuchte sich darauf zu konzentrieren. „Hier und jetzt.“ „Was?“ Er zog ihr Höschen runter und sie verstand. So waren seine Ausflüchte? Sex? Sie biss sich auf die Unterlippe, spürte, wie seine Hose verschwand und er sich unter dem Rock an sie drängte. Kein Vorspiel. Er rieb sich an ihr, küsste ihre Brust noch einmal, während sie dann doch nachgab und seine Haare ergriff, ihn hochzog und in die Augen starrte. „Küss mich.“ Er wollte wegsehen, doch sie kam ihm entgegen. „Küss mich, du wirst merken, es ist nicht wie mit ihr, ich bin nicht sie und doch wirst du sie nicht vergessen, versprochen.“ Sesshomaru seufzte. Seine Experimente uferten aus, doch er tat es, beugte sich herab und küsste sie. Ihre Lippen waren weich und zart, aber auch drängend. Ganz anders als Rins. Sie hatte Recht. Seine Hand hob ihre Hüfte leicht an, bevor er langsam in sie glitt und gefangen nahm. Sex war seine Therapie und sie gab es ihm freiwillig, tat seiner Seele gut. Es war wirklich entspannend, wenn jemand mit ihm und nicht gegen ihn arbeitete. Diese Haruka wollte ihn zerstören, während Kagome, der er schlimm mitspielte, um sein Wohlergehen besorgt war. Was war nur mit dieser Frau falsch gelaufen. Langsam bewegte er sich, spielte mit ihrer Zunge und presste seinen Körper an ihren. Seine Wunde schmerzte leicht, doch er ignorierte es, wollte sie immer mehr und mehr. Ihre Körper verbanden sich und ihre Lippen lösten sich kaum. Es fühlte sich wirklich gut an. Was tat sie nur mit ihm? Warum fühlte er sich so merkwürdig? War es das Fieber, dass ihn so unvorhersehbar machte?   Nach einiger Zeit lösten sie sich. Beide Lippen geschwollen von den wilden Küssen. Er fühlte sich befreit und verblieb noch ein wenig auf ihr, bevor er sich aufsetzte und ihr ins Gesicht blickte. Kagome lächelte zaghaft, überrascht wie sanft er doch sein konnte. Ein wenig hielt er sich den Kopf, bevor er zu den Papieren sah. „Sesshomaru…“ „Was?“, fragte er und betrachtete ihren leicht durchgeschwitzten Körper. „Du kannst duschen.“ „Danke.“, seufzte sie, setzte sich auf und schnappte ihr Höschen, bevor sie ihn noch einmal ansah. „Wirst du mir erzählen, warum ich einen Chauffeur brauche?“ „Haruka will dir an den Kragen.“, sagte er einfach kurz angebunden und Kagomes Augen weiteten sich. „Deine vorherige Liebhaberin?“ „Sie war auch Assistentin in meiner Firma. Meine Assistentin. Aber zu nichts nutze, doch…“ „Jungfrau.“ Er nickte und sah sie an. „Sie hat Geldmittelbekommen und betreibt einen Import Export Betrieb. Jedoch ist sie über mich nicht hinweggekommen.“ Kagome verdrehte die Augen. „Und da ich jetzt mit dir im Bett war und wir immer noch beieinanderhocken, will sie mich aus dem Weg räumen?“ „Du hast es erfasst.“, knurrte er. „Sie schreckt vor nichts zurück. Bis ich sie beseitigt habe…“ „Verstehe schon.“, meinte sie, beugte sich herab und küsste seine Stirn. Er sah auf. „Danke. Ich werde deinen Fahrer nehmen und aufpassen. Weißt du, du solltest öfters so vertrauensselig sein, dann würden dir die Leute mehr vertrauen. Wenn ich nicht weiß, was los ist, verkenne ich doch die Gefahr.“ Danach ging sie und er lauschte ein wenig dem Wasser, bevor er zu seinen Sachen sah. Irgendwie hatte sie recht, auch wenn ihm das nicht gefiel, doch würde er ihr nichts von Inu Yasha erzählen. Noch nicht. Das war ein ganz anderes Thema. Sein Herz machte einen Satz. Was stimmte nur nicht mit seinem Körper? Ein kleines Vibrieren ließ ihn aufsehen. Eine SMS. Er las sie und verstand. Vertauschte Pillen. Knurrend schob er sie weg. Darum handelte er so merkwürdig… dafür würde jemand noch seinen Kopf lassen…. Zumindest wusste er jetzt, warum er sie hatte küssen wollen, warum er seinen Gelüsten mehr nachgab als sonst. Verdammt, ihm war ein Fehler unterlaufen. Verdammt… Kapitel 36: Übergreifend ------------------------   Knapp 2.000 km entfernt von Tokio schritt ein Mann mit weißen Haar und goldenen Augen durch eine teure Suite und trank genüsslich seinen Sake. Sein Blick ging zu den großen Fenstern. Er war in einem der höchsten Zimmer und betrachtete genüsslich die Skyline, die sich vor ihm auftat. Seine Verhandlungen verliefen hervorragend. Er hatte sich nicht erahnen lassen, dass alles so einfach war. China war ein interessanter Ort, überhaupt Shanghai mit seinem breiten Angebot. Er trank den Rest seines Schälchens aus, als schon eine Frau herbeistürmte und nachgoss. Sein Blick glitt über ihr schwarzes Haar, ihre vollen Brüste und ihrer schlanken Figur. Hübsch. Sie trug nur durchscheinende Gewänder, die ihm einen wunderbaren Blick gaben. Leicht rot blickte sie auf. Die Triaden waren fast übermächtig, wenn es um ihren Sklavenmarkt ging. Die Töchter mussten für ihre Väter Geld eintreiben und selten kamen sie je wieder frei. Man richtete sie ab, bis sie einem dienten. Wunderbar. Wieder einmal genoss er ein weiteres Schälchen, malte sich aus, was er mit der Frau tuen würde. Wer wusste, ob sie danach noch lebte, aber das war ihm egal. Sie war nur ein dummer Mensch und von denen gab es in China genügend. „Herr, ein Anruf.“, verlautete ein Mädchen hinter ihm. Er sah sie durchdringend an, während sie ihm ein Handy hinhielt. Geschwind nahm er es und legte es sich ans Ohr. „Sprich.“ Er lauschte dem anderen Ende, sie atmete durch, bevor sie verlautete: „Es gab Probleme.“ „Probleme? Inwiefern?“, fragte er und sah die junge Frau noch einmal an. Er schritt zu ihr und sah ihr tief in die grünen Augen. Er mochte ihre Angst. Seine Hand hob sich und legte sich an ihre Brust, ein Keuchen war die Antwort. „Schildere.“ „Euer werter Bruder hat eines unserer Verstecke zerstört.“ Er drückte fester zu und das Mädchen quiekte auf vor Schmerz. „Er hat was?“ „Er war ganz außer Rand und Band. Ich weiß selbst nicht wieso…“ Inu Yasha schnaubte. Sein dummer Bruder. Er wurde doch nicht alt und senil? Ging es immer noch um die Rache wegen seiner kleinen Hure? Dieses schwarzhaarige Mädchen, dass mit ihm das Bett geteilt hatte? „Interessant.“ „Ich habe ihm mitgeteilt, dass Ihr zurzeit auf Übersee seid.“ „Gut. Ich werde mich darum kümmern, wenn ich zurück bin.“ „Läuft alles nach Eurer Zufriedenheit?“ Er grinste, löste die Hand und zerriss dabei die Kleider der jungen Frau. Sie sah ihn leicht schockiert an. Das gefiel ihm. Kurz blickte er noch die andere an, bedeutete ihr mit seinem Kopf, herzukommen. „Vergnügt euch, ich komme gleich dazu.“, sprach er leise an ihre Ohren, schnupperte und genoss es sichtlich. Die Mädchen gingen zu seinem Bett, setzten sich darauf und gehorchten natürlich. Anfangs noch etwas gehemmt, liebkosten sie sich, wahrscheinlich weil sie wussten, dass er nicht so gütig wäre. „Es verläuft alles nach Plan. Einige vielversprechende Verträge. Des Weiteren auch einige interessante Waffen.“ „Geht es um diesen Mann?“ „Natürlich. 15 Jahre ist er weg, aber ich spüre es im Blut, dass wir uns bald wiedersehen und dann töte ich ihn. Gott hin oder her. Man braucht nur die richtigen Waffen.“, frohlockte er und glitt auf das Bett zu den Frauen, die anscheinend süchtig nach einander wurden. Er genoss es, sie mit seinem Duft wirr zu machen. „Wir werden ihn diesmal vollkommen vernichten.“ „Das werden wir und dann werde ich zum Gott.“ „Was wird Eure erste Handlung sein?“, fragte Touran an der anderen Seite nach. „Meine erste Handlung?“, er schnaubte ein wenig und die Mädchen stoben auseinander, bevor sie sich daran machten, ihn auszuziehen. „Ich werde erst die Firma meines Bruders zerstören und dann ihn komplett brechen. Es wird mir ein Vergnügen sein, ihn leiden zu sehen. Vielleicht töte ich auch all seine Gespielinnen. Irgendwo wird eine sein, die ihm gut gefallen hat und dann will ich sein Gesicht sehen, während ich sie töte und er versteht, dass er niemals das Glück finden wird.“ „Ich freue mich darauf.“ Er lachte leicht, während eine an seiner Hose war und sich schon mit ihm vergnügte. Seine freie Hand glitt unter die Gewänder der anderen und fand seinen Weg. Sehnsüchtig bewegte sie sich und war so bereit. Brave Mädchen. „So ein dummer Mann. Da hat er sich wirklich nach Menschen verzehrt. Gut, dass ich im rechten Moment meinen Weg fand. Er wird weich in seinem Alter.“ „Das stimmt.“, summte die Stimme an der anderen Leitung. „Die Geschäfte sind bald abgeschlossen, dann komme ich wieder. Besorge Informationen. Wir wollen ihn noch etwas leiden lassen. Es wird so wunderbar. Mhmmm.“, stöhnte er und sah das Mädchen an, dass ein wenig übereifrig wurde. „Herr?“ „Nichts.“, flüsterte er und betrachtete den Menschen an seinen Lenden. „Informiere mich, wenn er noch weiter Ärger macht. Hast du das Gift ausprobiert?“ „Ja, habe ich. Er ist nicht zur Arbeit erschienen.“ „Klingt gut. Vielleicht merkt er im letzten Moment, dass er nie zu ihnen gehört und mir hätte dienen sollen.“ „Das wird er bestimmt.“ „Doch ich werde ihm dann das Herz rausreißen.“, lachte Inu Yasha noch, bevor er auflegte und sich auf die zwei Frauen stürzte. Sie stöhnten, wimmerten und verlangten nach mehr. Diese Frauen bemerkten gar nicht, wie hart er mit ihnen umging. Aber sie waren auch nur kleine Figuren, die nichts zu melden hatten. Keiner würde sie vermissen, diese dummen Schlampen.   Ein wenig später rollte er sich von ihnen, betrachtete die toten Schönheiten und streichelte ihre Körper. Das Blut störte ihn kaum, aber er würde Bescheid geben, dass man die Laken wechselte. Kaum einer hielt ihm stand, aber das störte ihn nicht. Dumme Menschen. Auf einmal klingelte sein Handy, er sah auf und rieb seine blutige Hand noch an den Laken ab, bevor er das Telefon nahm und abhob. „Sprich.“ „Sind sie der Mann, der Herrn Suzuki das Leben schwer macht?“ Eine hübsche Frauenstimme. Er hob interessiert die Braue. Die Nummer verriet ihm, dass der Anruf aus Japan stammte. Wie sie wohl seine Nummer bekommen hatte? „Wen interessiert das?“ „Mizuno, Haruka. Import Export. Ich habe eine kleine Rechnung mit ihm und seiner Freundin offen.“ Er horchte auf. Freundin? Klang gut. Was für ein glücklicher Zufall. Wieder einmal fühlte er sich bestärkt, dass sein Weg der richtige war. Ihm fiel einfach alles in den Schoß. „Sie haben also Informationen für mich?“ „Genau. Dafür möchte ich ihn leiden sehen.“ „Wie kommt das?“, fragte Inu Yasha charmant nach. Er wusste, wie er alles erfahren würde. „Ich war einer seiner Gespielinnen für eine Nacht, doch dieses Mädchen behält er, dabei bin ich die schönere Frau. Bin mächtig und meine Geschäfte laufen gut. Ich habe sie entführt am Freitag, zumindest wollte ich es und er ist fast durchgedreht. Es war sehr interessant.“ „Es ist ihnen ein Dorn im Auge?“, fragte er weiter und wusste nun, warum Sesshomaru sein Versteck hochgenommen hatte. „Er und diese dumme Frau. Sie ist seine Assistentin und meint sich alles erlauben zu dürfen.“, knurrte sie und seufzte dann am Telefon. „Würden sie eine schöne Frau einfach hängen lassen?“ „Natürlich nicht.“, log er und ließ den Honig fließen. Sie sollte an ihm kleben bleiben. „Aber sie sagten, sie sind im Import Export zuständig? Legal?“ „Sie wissen auf den Punkt zu kommen. Natürlich eher Schwarzmarkt. Vielleicht könnten wir ins Geschäft kommen? Im Augenblick ist es schwer einen Fuß zu fassen.“ Er wusste warum. Bestimmt war sie eine der Firmen, die er sabotierte, doch… „Wissen Sie um sein Geheimnis?“ „Natürlich. Sonst wäre ich längst tot. Ich konnte mich nur mit einer importierten Waffe aus China vor seinen Krallen bewahren. Natürlich habe ich auch einige versteckte Möglichkeiten, um ihn an den Sack zu bekommen.“ Die Frau gefiel ihm. Das würde ein Spaß werden, doch er musste mehr über diese Frau erfahren. „Beschaffen Sie mir mehr Informationen über seine neue Freundin, dafür greife ich ihnen unter die Arme bei ihrer Firma. Ein paar schöne Dinge konnte ich erstehen und benötige jemand zuverlässiges.“ „Da sind sie bei mir an der richtigen Adresse.“, schnurrte sie. „Ich beschaffe ihnen alles. Ihren Namen, ihre Adresse, einfach alles.“ „Melden Sie sich ende der Woche wieder. In der Zeit müssten alle Deals abgeschlossen sein. Ich freue mich schon, Ihre schöne Stimme wieder zu hören. Wir werden uns bestimmt gut vertragen. Glauben Sie, mein Bruder wird bereuen, Sie je getroffen zu haben.“ „Das würde mich sehr freuen. Er soll am Boden kriechen.“, antwortete sie, auch wenn es sie ein wenig überraschte, dass er sein Bruder war, doch… würde das heißen, dass dieser Mann bestimmt genauso schön, wie ihr Exlover war. „Vertrauen Sie mir, er wird um sein Leben flehen.“, schnurrte er noch, bevor er einfach auflegte und grinste. Ihm spielte das Schicksal wirklich in die Hand. Da hatte sein Bruder sich also doch wieder verliebt und wieder würde er ihm diese Liebe wegnehmen, zusehen, wie er litt. Seine Zunge leckte über seine Lippen und schmeckte den leichten Eisengeschmack. Vielleicht würde er sich heute noch ein paar Frauen kommen lassen. Nur so aus Spaß. Er blickte in den Spiegel an die Decke. Seine Ohren waren spitz. Schon lange hatte er sich in keinen Menschen verwandelt und schon lange waren die Hundeohren verschwunden. Ihm gehörte bald die Welt. Sein Bruder war einfach nur ein dummer Versager. Lachhaft, dass er einst ihn dafürgehalten hatte. Dummer großer Bruder. Diesmal würde er fieser vorgehen. Bei Rin war er zu nachsichtig gewesen. Ein fieser Plan musste her, doch das war leicht. Inu Yasha berührte sein Herz, spürte das Juwel in ihm pulsieren. Dunkel, finster und schwarz. So gehörte sich das. Nach Kikyous Tod hatte ihn nichts gehalten. Diese Kagome, er hatte sie schon gemocht, doch war da nie das gewisse Etwas gewesen. Sie war einfach jung gewesen und er wollte mehr. Hm… Kagome. Wann lebte sie noch mal? Er war sich nicht sicher, aber naja, auch egal. Er freute sich schon darauf seinen Bruder zu vernichten. Danach würde er sich nicht mehr einmischen und ihm dazwischenfunken. Sein Bruder würde lernen, wo sein Platz war. Er war nicht besser als die anderen Menschen. Er war ein Schoßhündchen, dass sich als Retter aufspielte, dabei war nur sein Stolz verletzt. Dummer Kerl. Er lachte leise, sah zur Seite und betrachtete die toten Frauen. Seine Krallen glitten über das erkühlende Fleisch. Was er seinem Mädchen antun würde? Ob er sie vor ihm ficken sollte, bis sie seinen Namen schrie? Oder sie nach China verkaufen, dass er sie weitersuchen konnte? So viele Möglichkeiten… Kapitel 37: Unterm Tisch ------------------------ Sesshomaru hatte sie nach dem Duschen zurück in die Firma geschickt. Natürlich hatte Kagome kurz gestreikt, war noch neugieriger als zuvor, doch er hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass die Verträge heute noch zurückmussten. Sie lenkte ein und er versprach am nächsten Tag wieder zur Arbeit zu erscheinen, wenn es ihm besser ging. Sobald sie das Haus verlassen hatte, hatte er die Pillen verstaut und gewartet, bis ihm neue geliefert wurden. Schade war nur, dass man sie in seinen Briefkasten an der Pforte warf und sofort getürmt war. Er würde sie sich noch holen, wenn er wieder richtig auf den Beinen war. Diese Tabletten wirkten dann auch richtig und er überlegte noch, wie er sich später rächen sollte. Er konnte einfach nicht den Kuss vergessen und den darauffolgenden Sex. Noch nie hatte er in seinem Heim mit einer Frau geschlafen. Verdammt. Dieser Geruch störte ihn den ganzen Tag. Immer wenn er auf dem Sofa saß, hatte er an sie gedacht.   Es ging so weit, dass er kalt duschen musste und sich in sein Bett legte, welches er selten verwendete. Genervt schloss er die Augen und sah immer wieder diese Frau. Das waren diese Pillen, doch bald würde es nachlassen und doch… gefiel es ihm ein wenig, egal wie verwerflich seine Gedanken doch eigentlich waren.   Kagome hatte hingegen alles zur Firma gebracht und die Männer hatten sie interessiert angesehen. Natürlich, weil sie wussten, was geschehen war. Was würden sie sagen, hätte sie verraten, dass es am Wochenende auch dazu gekommen war? Kagome seufzte innerlich. Es zog sie wirklich zu ihm und dieser Kuss war so wunderbar gewesen. Doch sie fand traurig, dass er anscheinend so zu leiden schien. Ob die anderen es ihr sagen würden, was in den 500 Jahren ihm geschehen war? Nein bestimmt nicht.   Am Abend war sie dann heimgekehrt und hatte sich schnell ins Bett geworfen. Seufzend fuhr sie noch einmal ihre Lippen entlang, dachte an den weißhaarigen Mann mit den weichen Augen und wurde rot. Wenn er dann so war, konnte er ruhig öfters verletzt sein. Sie hatte es am Ende genossen. Ein wenig wälzte sie sich noch umher, bevor sie einschlief und natürlich träumte sie von ihm, wie er über ihr auf dem Sofa lag, sie küsste und besessen hatte. Genüsslich gab sie sich hin, bis sie morgens feucht und verschwitzt aufwachte. Knallrot sprang sie unter die Dusche und fluchte leise. Das konnte doch nicht wahr sein. Warum war sie bitte so wirr im Kopf? Nach dem Duschen, holte sie ihre Pillenbox raus und dann erkannte sie es. Stimmte ja. Schnell schluckte sie eine der Placebos. Bald bekäme sie ihre Tage. Ob ihm das gefallen würde? Ob es normal war, dass eine Frau so rattig wurde? Später würde sie ihm sagen, dass sie für ein paar Tage unpässlich war. Damit hatte er sich bestimmt noch nie rumstreiten müssen oder? Sie zog sich wieder ein Sommerkleidchen an und diesmal würde sie etwas am Nachmittag unternehmen. Diesmal klappte es, bestimmt! Frohen Mutes ließ sie sich zur Arbeit fahren, zog sich ihre Arbeitskleidung an, wie sie sie schon schimpfte und ging in ihr Büro. Zart lächelnd betrachtete sie die Arbeit, die er ihr schon hingelegt hatte. Zumindest änderte sich dies nicht. Doch dann staunte sie ein wenig, als sie eine einzelne rote Rose auf ihrem Tisch entdeckte. Sie duftete herrlich. Vorsichtig nahm sie sie hoch und roch an den zarten Blütenblättern, bevor sie grinste. Die war bestimmt nicht von Sesshomaru oder doch? Zumindest war es eine liebe Geste. Bestimmt dafür, dass sie ihn gestern mit Medikamenten zugedröhnt hatte. Schnell holte sie ein Glas, füllte Wasser hinein und stellte die Rose im Glas auf ihren Tisch. Zumindest würden die anderen ihnen die Sache mit der Beziehung abkaufen. Wie Ryuu wohl schauen wird, wenn er sie sieht? Bestimmt kommt nur ein Spruch, dass er mehr Rosen gebracht hätte, aber was sollte das. Sesshomaru war ein Eisberg. Nur weil er nach außen hin kalt war, hieß nicht, dass unter dem Wasser nicht eine andere Seite versteckt war. Ein plötzliches Vibrieren ihres Handys ließ sie dann aufhorchen. Sie sah auf das Display herab. Komm in mein Büro, sofort. Kagome verdrehte die Augen und sah noch einmal zur Rose. Ein Strauß wäre besser gewesen. So unhöflich, wie das jetzt war. Schnell ging sie rüber in sein Büro, klopfte nicht einmal an und stand dann schon im Rahmen. „Herr Suzuki, es geht Ihnen besser?“ „Kagome.“, meinte er und streckte die Hand aus. Verwirrt ging sie zu ihm, sah die Hand noch einmal an, als könnte sie ihn beißen, bevor er noch sagte: „Deine Hand.“ Sie legte sie hinein, er packte sie und zog sie mit einem Ruck auf seinen Schoß. Überrascht umarmte sie ihn und klammerte sich fest, während er ihre eines Bein über seinen Schoß schob, bis sie Rücklings auf ihm saß. „Sesshomaru…“ „Es ist noch keiner da.“, meinte er leise, drängte sie hoch und dann spürte sie schon, was er gerade vorhatte. Er war hart unter der Hose und ihr Herz hüpfte aufgeregt. Sie waren in seinem Büro und die Arbeit begann bald. Natürlich war sie eine halbe Stunde zu früh, doch reichte das? „Sesshomaru, was ist, wenn…“ „Widerworte? Du bist nicht in der Lage.“, hauchte er an ihrem Ohr, während er ihr Höschen schon beiseiteschob und seine Hose öffnete. Immer schneller schlug ihr Herz, während seine Hand zwischen ihnen verblieb und sie neckisch streichelte. Die andere hielt ihren Hintern fest, während sie hochrot auf ihm saß und leise Keuchen musste. „So ist es besser.“, brummte er und hob sein Kinn an. Sie leckte sich die Lippen, tastete sich vorsichtig heran und als er sich nicht wegdrehte, küsste sie ihn, stöhnte ihm in den Mund und schlang die Arme um seinen Hals. Er war hart und sie spürte, wie er sich immer mehr an sie drängte. Sesshomaru machte sie verrückt und sie machte ihn verrückt. Dieser Mann fühlte sich gut an und auch wenn sie einige Probleme hatten, wollte sie daran glauben, dass viel mehr hinter seiner Fassade steckte. Sesshomaru drang in sie ein und sie genoss das Gefühl. Diesmal wartete er kaum, bevor er sich bewegte, doch sein Kuss lenkte sie so sehr ab, sodass sie sich nicht daran störte. Nannte man das einen Quickie? Sie würden wirklich Ärger bekommen, wenn es einer mitbekam. Stöhnend bog sie sich ihm entgegen, während er sie immer wieder anhob und senkte. Es war so verboten, wodurch es sie noch geiler machte. Sie wollte ihn, immer mehr, vergrub ihre Hände leicht in seinem Haar und stöhnte immer wieder in seinen Mund.   Sesshomaru hingegen war sich über das Küssen erst nicht sicher gewesen, doch so war es besser. Sie hielt den Mund und stöhnte in seinen und es gefiel ihm immer mehr. Er hatte sie nicht vergessen, aber es fühlte sich gut an. Stöhnend fickte er sie weiter und weiter, als er ein leises Geräusch vernahm. Fluchend stieß er sie von sich, rückte aber nach hinten, sodass sie unter seinem Tisch landete. Kagome war ganz irritiert, feucht und kurz vor ihrem Orgasmus gewesen. Erst wollte sie sich beschweren, als sie schon die Tür hörte und die Augen aufriss. Jemand war früher gekommen… „Herr Suzuki.“, sprach eine ihr unbekannte Stimme. „Ich wollte ihnen noch einmal danken für…“ Kagome hörte nicht zu, denn sie erblickte seinen harten Schwanz, der neckisch unter der Tischplatte kauerte. Rache war süß oder? Hatte er nicht das letzte Mal etwas in der Richtung gesagt, dass sie eine Gehaltserhöhung bekommen könnte? Vorsichtig schlich sie ran und umgriff ihn. Sie wurde rot, denn sie hatte ihn noch nie so begutachtet. Gut, dass es im Internet genug Erklärungen gab und sie sich ein wenig schlau gemacht hatte, was er alles mit ihr tun könnte. Ihre Lippen zuckten vor, umfassten den Phallus und leckten genüsslich an ihm. Sie hörte ihn kurz auf den Tisch hauen, seine Muskulatur krampfte, als er schon weitersprach und sie ein unterschwelliges Stöhnen bemerkte. Er schlug sich gut. Sie machte weiter, leckte und rieb ihn. Ihre Zunge zuckte über seine Spitze und auch wenn das Gespräch nicht vorbei war, wusste sie, dass er nicht wollte, dass sie aufhörte. Ihm gefiel es wohl, doch wie seine Rache aussehen würde? Zumindest stellte sie vergnügt fest, dass er auch glatt war. Sonst wäre das auch ungerecht gewesen, wenn nur sie gewachst wurde. Ihre Hand massierte sanft über seine Eier, drückte sie leicht und genoss das Zucken seines Schwanzes, den sie immer fester liebkoste. Dann hörte sie ein Klicken und ein lautes Keuchen. „Kagome, verdammt.“ Sie ließ kurz ab, doch da knurrte er schon. „Bring zu Ende, was du angefangen hast.“   Das musste er nicht zweimal sagen. Sie verwöhnte ihn weiter, leckte ihn und saugte, bis sie sein Zucken spürte. Doch war sie zu langsam um zurückzuweichen, auch weil seine Hand unter den Tisch griff, ihr Haar packte und sie gegen seinen Schwanz presste, der einen heißen Strahl in sie feuerte. Sie schluckte, verwundert, dass es nicht so bitter war, wie im Internet angepriesen. Ihr Körper erzitterte. Er ließ ab und sah zu ihr herab. „Mach das nie wieder…“ „Es hast dir doch gefallen.“, brummte Kagome und er half ihr hoch. Schnell machte er sie ordentlich, während auch sie sein Haar noch ein wenig aufhübschte. Was der Mann wohl gedacht hatte? „Ich zahle dir mehr Gehalt, wenn du es nicht wieder tust.“ Sie grinste frech und zwinkerte. „Ich verzichte.“ „Wie war das?“ „Ich verzichte.“, hauchte sie und küsste ihn einfach. „Danke für die Rose.“ Er knurrte und sah ihr noch nach, wie sie das Büro verließ. Was sollte sie nur von ihm halten und was sollte er mit dieser Frau machen, die so ungeniert ihm einen geblasen hatte, während jemand im Raum gewesen war? Was war überhaupt mit dieser Frau los? Färbte er doch langsam ab? Verdarb er sie oder war sie neugierig und bildete sich ein, da könnte mehr sein? Wann würde sie kapieren, dass er sie ausnutzte? Bald, bestimmt bald, doch bis dahin würde er sie noch weiter ausnutzen und genießend ihr Fleisch kosten. Kleines dummes Mädchen. Er sollte der Lüchsin doch für die Pillen danken. Kagome schien zu denken, dass er jetzt lieb war. Wie leicht diese Frau doch zu beeinflussen war, redete er sich ein, denn er könnte sich nie zugestehen, dass er mehr für diese Frau empfand. Wie sollte er auch? Er hatte es anders gelernt. Nur einmal hatte er es versucht und gleich hatte er verloren, was er begehrte. Wenn Inu Yasha kam, würde es ein Kampf werden und er durfte sich keine Fehler erlauben. Keinen einzigen! Kapitel 38: Verrat? ------------------- Ryuusei, der schwarzhaarige Mann, befand sich Dienstagmorgen vor der Arbeit in einer großen Villa. Interessiert begutachtete er die neuen Stücke, die der Mann des Hauses wieder ergattern konnte. Manchmal wunderte er sich, wo er dieses Geld herhatte, doch dann erinnerte er sich zurück, wie alt sie beide doch waren. „Sie können jetzt.“, meinte eine Dame freundlich lächelnd. Sie hatte fliederfarbenes Haar, wie auch einen passenden Kimono dazu. Sie war eine seiner Vertrauten oder eine Liebhaberin? Er war sich da nicht genau sicher. Sofort folgte er ihr, als sie sich dann auf den Weg machte und trat in einen großen Saal, der wirklich einen Thron besaß, auf dem ein weißhaariger Mann residierte, mit einer weißen, eher mittelalterlichen Tracht. Er wusste einfach, wie man sich kleidete und göttlich aussehen konnte. „Ryuu…“, begann der Mann und fixierte ihn mit seinen gräulichen Pupillen. „Du siehst lädiert aus. Was war es diesmal?“ Er schnaubte und sah den weißhaarigen Mann an. „Kuren, sehr erfreut.“, brummte er und trat vor den Thron, wo er sich leicht verbeugte, was der andere ihm nachtat. „Lädiert… ja ein wenig. Der wilde Hund hatte seine Finger nicht unter Kontrolle.“ Der weißhaarige lachte, sein langes Haar wallte über den Boden, während ein Kranich auf seiner Schulter landete, um allem zu lauschen. „Wieso denn? Sonst vertragt ihr euch doch ganz gut? Du als stiller Beobachter.“ „Anscheinend bin ich nicht mehr so still.“, seufzte Ryuu und wuschelte durch sein kurzes Haar. Langsam wuchs es und seine Gestalt veränderte sich, bis er ein Mann mit schwarzen langen Haar und sanften grauen Augen war. Wenn sie nicht verschiedener Rassen wären, würde man sie für Geschwister halten, was sie theoretisch jedoch waren. Ying und Yang. „Erzähl mir davon. Wird er nicht wütend, wenn du zu spät kommst?“ „Nein.“, flüsterte Ryuu und setzte sich auf die Armlehne des Throns. Kuren grinste ihn schelmisch an und begutachtete die noch leichten Flecken, die jetzt komplett verschwanden. „Er ist beschäftigt.“ „Sag nicht sein altes Laster?“ „Nein, es ist ein neues. Ich weiß nicht, ob ich das noch gutheißen kann.“, brummte er und spürte eine Hand auf seinem Arm. „Die neue Assistentin war einst die Freundin des Teufelshundes. Sesshomaru treibt ein böses Spiel mit ihr.“ „Sag nicht, sie war Jungfrau?“ „Doch, aber schlimmer noch. Er kann die Finger nicht von ihr lassen.“ „Also übertritt er seine eigene Regel? Interessant.“ „Ich finde es makaber, sie ist wirklich sehr nett.“, seufzte Ryuu und lehnte sich an die Thronlehne und schloss die Augen. „Er scheint sie in der Hand zu haben und sie behauptet aus Stolz das Gegenteil. Sie hat behauptet, sie wäre mit ihm zusammen, kannst du das glauben?“ Der Mann neben ihn prustete los und kassierte von Ryuu einen bösen Blick, sodass dieser wieder verstummte. „Ehrlich? Nein, diese Lüge ist einfach lachhaft. Das du ihr das durchgehen ließest.“ „Naja, ich wollte nicht noch mehr Aufregung, nachdem er ins Fenster stürzte, mich würgte und sie auch umbringen wollte. Er war wirklich ausgerastet.“ „Kennst du ihn anders?“ „Sesshomaru kann aus der Haut fahren, aber nicht so. Nicht wegen einer Frau.“ „Vielleicht ist da doch mehr?“ „Ach Quatsch, er braucht sie wegen Inu Yasha.“, fluchte er und spürte die Hand jetzt auf seinem Oberschenkel. „Du magst sie also, willst sie für dich? Gib es zu. Ryuu ist sie so hübsch?“ „Ja.“, brummte er und schloss die Augen. „Sie hat ein sehr gutes Herz und auch, wenn sie uns helfen könnte, finde ich es verwerflich, es auf ihren Rücken auszutragen.“ „Dann erzähl ihr doch, was er mit ihr vorhat. Bestimmt wirft sie sich dir an den Hals.“, grinste der weißhaarige und Ryuu schüttelte den Kopf. „Sie würde daran zerbrechen.“ „Wird sie das nicht sowieso irgendwann? Spätestens wenn der Köter aufkreuzt, wird sich alles lichten und dann…“ „Verdammt.“ Ryuu stand auf und strich sein langes Haar zurück. „Du hilfst mir nicht weiter.“ „Was erwartest du von mir? Ryuu, mach was dein Herz dir sagt. Nur bedenke, wir halten uns eigentlich raus, wir dienen nur einem.“ „Das weiß ich, doch er ist immer noch nicht erwacht und Sesshomaru…, wenn ich nur wüsste, was ich mit ihm machen soll.“ „Erscheine in dieser Gestalt und verpass ihm eine.“, grinste der weißhaarige und kassierte einen leichten Schlag auf den Kopf. „Nicht hilfreich. Naja, kannst du die Augen offenhalten?“, fragte Ryuu und deutete auf die zwei Damen am anderen Ende des Saals. Kuren nickte und schloss die Augen. „Du glaubst es ist bald soweit?“ „Das glaube ich.“, flüsterte er und beugte sich über Kuren und sah in seine grauen Augen. Sein Gegenüber lächelte liebevoll. „Noch mal zu Sesshomaru…“ „Was?“ „Meinst du wirklich, dass doch mehr da ist?“ „Möglich ist alles, wenn sie damals mit dem Bruder befreundet war, kannten sie sich auch. Es ist also eine Verbindung da. Er hat doch sonst nur Fremde ausgesucht, doch mit ihr hat er weiter Kontakt, kennt sie. Es gibt vielleicht eine Verbindung.“ „Wenn seine Verlobte das alles erfährt…“ „Dann mach es so.“ „Hm?“, fragte Ryuu und hob eine Augenbraue. „Deine Gehirnzellen funktionieren nicht mehr richtig oder? Finde heraus, wo die Verlobte ist. Du warst mit unserem Meister doch sehr gut befreundet. Hat er dir nicht ein paar Hinweise dagelassen? Bestimmt sorgte er vor. Sesshomaru durfte nie an die Macht der Zeitreise gelangen, an den versteckten Pfad, doch du…“ Ryuu nickte und schloss kurz die Augen. „Da sprichst du wahre Worte. Ich werde es überprüfen. Ich meine er hatte noch ein Notizbuch mit Anweisungen. Leider konnte ich es bisher nicht finden, aber jetzt wird es brenzlig.“ Kuren lachte heiser und Ryuu sah ihn böse an, bevor er leicht rot wurde. „Ich finde dich süß, dass du einem Mädchen nachrennst, aber das passiert wohl, wenn man zu viel Zeit mit Menschen verbringt.“ „Kuren-chan.“, hauchte Ryuu ihm Rauch ins Gesicht. Kuren hustete und hob sein Gewand vors Gesicht. „Du solltest öfters vor die Tür gehen, dann würdest du verstehen, was mir dort so sehr gefällt.“ Der weißhaarige verdrehte noch die Augen, während Ryuu aufstand. „Mach dich bereit, wenn unser Meister erwacht, müssen wir ihn unterstützten.“ „Ich kämpfe aber nicht für Sesshomaru.“ Ryuu grummelte noch etwas, während seine Gestalt sich wieder zu einem netten Angestellten wandelte. „Mach, was du nicht lassen kannst. Ich werde sehen, was ich über unseren Meister erfahren kann und du hast ein Auge auf das Ganze. Wir müssen zusammenarbeiten.“ „Ja, ich verstehe schon. Ich werde die anderen benachrichtigen, dass Sesshomaru seinen Bruder rauslocken will.“ „Danke.“ „Warte.“, rief Kuren auf einmal und umarmte den schwarzhaarigen von hinten. Dieser sah überrascht zu diesem. „Pass auf dich auf. Wenn es brenzlig wird, zieh dich zurück, keine Frau ist es Wert, für sie zu sterben und auch kein Meister.“ „Kuren, sei nicht kindisch. Du bist ein Gott und keine Memme. Wir sterben nicht so schnell.“ „Und doch ist unser Meister in einem Tiefschlaf.“ Ryuu seufzte und streichelte Kuren, der ihn nicht loslassen wollte. Kindisch, wirklich kindisch. „Das stimmt, doch bestimmt gibt es einen Grund dafür. Ich habe übrigens vernommen, dass er im Augenblick große Fortschritte macht.“ „Heißt das, er wird erwachen?“ „Sehr wahrscheinlich.“ „Das sind gute Nachrichten!“, freute sich Kuren wieder und ließ endlich ab. Ryuu seufzte noch und hob die Hand. „Ich melde mich, wenn ich etwas erfahre. Des Weiteren danke ich dir für deine Ideen, ich werde sie beherzigen.“ Danach ging er und der weißhaarige setzte sich an Ort und Stelle schmollend auf den Boden. Blöder Ryuusei, grummelte er innerlich und sah zu den Frauen, die zu ihm kamen und sich an ihn schmiegten. Die weißhaarige Frau streichelte sein Kinn und hob es an, bevor sie ihn küsste, was die Frau mit dem fliederfarbenen Haar ihr nachtat. „Herr, wir werden die anderen zwei informieren.“ „Tut das, meine Täubchen.“, hauchte er und zog sie an sich. Sein Freund verfing sich zu sehr. Eine sterbliche mochte er. Sie war doch sterblich oder? Warum suchte er sich nicht wie er eine Frau seines Standes oder zwei? Aber nein, er hatte immer schon seinen eigenen Kopf gehabt und was wollte er schon unternehmen, sollte sich das Mädchen in den kalten Hund verliebt haben und was war, wenn dieser sie lieben sollte? Das würde doch eine große Katastrophe werden. „Herr?“ „Hm?“, fragte er und zog sie noch dichter an sich. Sie kamen seiner stummen Bitte nach, streichelten ihn und knuddelten ihn. Manchmal brauchte er das einfach. Er vermisste, wie alle anderen seinen Meister und Schöpfer. Warum hatte er nur damals Sesshomaru seine Tochter versprochen, wo jeder von ihnen tausend Mal besser war? Aber sie waren Freunde, schon lange vorher und es musste doch einen Grund geben. Was hatte dieser Mann, was sie nicht hatten und warum war dieser Mann so störrisch und verriet seinen Freund? Wenn sie das nur ergründen könnten. Genervt drückte er die Mädchen noch einmal und schnupperte an ihnen. Bitte Meister, erwacht bald und rettet uns.   Ryuusei machte sich indes auf zu der Villa seines Meisters. Sie lag nicht weit entfernt. Hoffentlich konnte er etwas erfahren, jedoch hatte er schon so oft gesucht und nie etwas gefunden. Bedächtig betrat er die große Halle und sah die ganzen unter Laken versteckten Möbel. Jemand kümmerte sich um den Staub, aber sonst… war es einfach nur trostlos. Er seufzte und erinnerte sich zurück, als sie hier gefeiert hatten und gelacht. Natürlich war Inu Yasha schon lange ein Problem gewesen, doch da dieser in seiner dunklen Ecke verborgen blieb, vergaßen sie irgendwann um ihn. Es gab immer Schreckliches und solange sie es nicht sahen, ignorierten sie es. Sesshomaru hatte immer nach Rache gedürstet, bis… stimmt. Die kleine Prinzessin, hatte ihn hoffen lassen. Schon deswegen verstand er nicht, warum Sesshomaru die kleine Dame verraten hatte und sich mit anderen vergnügte. Sie hatte ihm viel bedeutet und auch sie mochte ihn. Kichernd rannte sie immer zu ihm und zog ihn durch die Hallen. Er konnte sich ihr gar nicht entziehen, denn sie ließ es nicht zu. Von Shippo wusste er von Rin, die als kleines Mädchen ihn schon begleitet hatte. Auch sie hatte sein Herz erobert. Grummelnd durchforstete er das Arbeitszimmer und dann sein Schlafzimmer. Nichts, wieder nichts. Sein Blick fiel auf ein altes Bild, wo sie alle drauf waren und in der Mitte saß Sesshomaru neben seinem Meister und das kleine schwarzhaarige Mädchen hockte auf ihnen beiden und grinste freudig. Ein schönes Bild. Er strich darüber und musste sagen, dass die liebe Kagome dem Kind ähnlichsah, aber das wäre ein zu komischer Zufall, doch wenn… Was wäre, wenn… Dem müsste er nachgehen. Unbedingt. Wer wusste schon, wie das Schicksal ihnen mitspielte. Mehr als falsch liegen konnte er nicht, doch was tat er, wenn er richtig lag? Das wäre grotesk und grauenvoll, wenn Kagome, mit der Sesshomaru spielte, diejenige welche war. Ryuu raufte sich das Haar. Was sollte er nur dann tun? Aber als erstes musste er zur Arbeit und irgendwie es schaffen, Kagomes Haus unter die Lupe zu nehmen. Es war ein Tempel. Das musste zu schaffen sein und dann konnte er wissen, ob er recht hatte oder nicht. Er sah sich noch einmal um und steckte dann das Foto ein. Sein Meister musste dringend erwachen, bevor es zu spät war. Vielleicht würde er im Labor vorbeisehen und prüfen, wie es jetzt um ihn stand. Nur er konnte Sesshomaru zur Vernunft bringen. Nur er.   Draußen machte er sich sofort auf den Weg zur Arbeit. Er musste an Kagome herankommen und dem auf den Grund gehen und sehen, wie Sesshomaru sich benahm. Eine echte Beziehung, dass er nicht lachte, auch wenn es ihn verwunderte, dass sie gestern mit allen Formularen wiedergekommen war und auch noch lächelnd. Das konnte nicht sein oder? Nein… sie log doch bestimmt, wie sollte man bei diesem Mann nur glücklich sein? Er würde ihr schon zeigen, wie falsch dieser Kerl war. Kagome. Kapitel 39: Unpässlichkeit??? ----------------------------- Kagome rollte sich noch einmal über ihr Bett, bevor sie an die Wand starrte. Einkaufen war ausgefallen. Nicht nur, weil es regnete, sondern auch wegen ihres tollen Fahrers, der sie auf direkten Wege heimfahren sollte. Gemeinheit. Anscheinend musste sie mit Sesshomaru darüber reden, dass auch, wenn sie verfolgt wurde, sie dringend andere Kleider brauchte. Da Sesshomaru für sie bezahlte, nutzte sie jetzt das Geld für neue Kleidung und wollte demnächst ihren Führerschein in Angriff nehmen, doch dafür brauchte sie FREIHEIT! Sie warf ein Kissen gegen den Schrank und grummelte. Da fühlte sie sich wirklich wie eine Prinzessin, die nichts alleine durfte. Des Weiteren kam hinzu, dass sie wahrscheinlich morgen ihre Tage bekam und es ihm noch nicht gebeichtet hatte und so, wie er um sie herumschlich, konnte sie schon denken, dass er gar nicht daran dachte, dass sie unpässlich werden könnte. Natürlich nicht, wenn er nur mit Jungfrauen geschlafen hatte. Sesshomaru hatte keinen Plan davon. Gereizt stand sie dann auf. Sie hatte diese Unpässlichkeit jetzt schon satt, wo sie immer mehr Gefallen daran fand. Was war mit ihr nur los? War es der Gedanke daran, dass sie verlobt sein könnten und er vielleicht gar nicht so übel war oder war es die Rose auf ihrem Tisch gewesen oder seine etwas lockere Art, die er an den Tag legte? Sie seufzte, zog sich eine weiße Bluse und einen knielangen blauen Rock an, bevor sie sich für die Arbeit komplett fertig machte. Ihre Mutter lächelte sie liebevoll an und meinte nur: „Das Wochenende steht. Ich habe alles beisammen. Anscheinend werden wir auch Wasser und Strom haben. Souten kommt auch mit.“ „Ich freu mich schon drauf, Mama.“, lächelte sie und drückte ihre Mutter, die immer besser auf den Krücken wurde. Hoffentlich könnte sie bald wieder ohne Hilfe gehen können. Dann hob Kagome noch einmal zum Abschied die Hand und machte sie schon auf den Weg zu ihrem Fahrer. Gut ein Gutes hatte es, wie eine Prinzessin verhätschelt zu werden. Sie musste nicht mehr zu Fuß zur Arbeit und somit brauchte sie auch nicht so früh losfahren, auch wenn sie gerne ein wenig früher da war, schon weil sie dann ein wenig Zeit mit Sesshomaru unter vier Augen hätte. Natürlich würde es diesmal hoffentlich nicht in Sex ausarten, aber sie musste es ihm mitteilen, bevor er ihr noch daraus einen Strick drehte. Was Sesshomaru wohl sagen würde? Er war hoffentlich niemand, der ins rote Meer stach oder doch?   Seufzend fuhr sie im Fahrstuhl hoch und blickte in den Spiegel darin. War sie wirklich glücklich, in dem sie sich weiter belügen würde? Sie wusste es nicht, aber es war besser, als eine Hure zu sein. Sesshomaru spielte bei der Idee mit, eine Beziehung zu mimen und machte es so viel erträglicher, aber… Wie lange würde er das noch durchhalten?   Oben angekommen, ging sie direkt zu Sesshomaru, klopfte und lauschte schon dem „Herein“. Sie drückte die Klinke runter und schloss die Tür hinter sich, bevor sie zu ihm trat. „können wir reden?“ Er hob eine Augenbraue und bedeutete ihr, sich zu setzen. War er heute kühler? „Sesshomaru, ich wollte dir sagen, dass ich die nächsten Tage unpässlich bin.“ „Wie meinen?“ „unpässlich für Sex…“ Er hob eine Braue und sie spürte, dass er etwas ungehalten wirkte. „Nur weil wir eine Beziehung mimen, heißt es nicht, dass ich dich von deinem Vertrag entbinde. Wann ich will und wo ich will und wie ich will. Es gibt keine Auszeit.“ Sie seufzte und ihre Laune sank in den Keller. Blödmann. Ihre Traumblase machte puff und die Realität war wieder da. Am liebsten würde sie ihm dafür in die Eier treten. „Sesshomaru, ich bekomme meine Tage.“ „Hn…“, machte er und schien wirklich nachdenken zu müssen. Kagome seufzte und schlug sich an den Kopf. „Also eine Frau hat einmal im Monat für etwa eine Woche ihre Tage, da der Körper eine Schwangerschaft durchspielt. In der Zeit nehme ich Placebos statt meine Pille, damit ich nicht vergesse, danach wieder die richtigen zu nehmen.“ „Kann man dagegen nichts unternehmen?“ Kagome fluchte innerlich, gereizt von ihrer bald eintretenden Menstruation. „Dein Ernst? Vielleicht, ich habe keine Ahnung, ich müsste meine Frauenärztin fragen, aber diese Woche geht nicht. Ich werde bluten und ich glaube nicht, dass du unbedingt deinen Schwanz darein tauchen willst!“, wetterte sie und erstarrte, wie auch Sesshomaru, der sie still anblickte. Die Stille war unangenehm, während er sich ein wenig darüber wunderte, wie sie hier agierte. Was ging bei dieser Frau ab, aber… eine Woche kein Sex und er durfte keine andere haben… „Dann wirst du mir jeden Tag einen blasen oder dir etwas anderes überlegen. Sonst wäre das ungerecht, da ich auf meine Liebschaften verzichten musste.“ Sie sah ihn böse funkelnd an. „Dein Ernst? Du redest hier über Ungerechtigkeit? Ich bin die, die hier bluten wird!“ „Dein Pech, du hättest dir vorher etwas überlegen können.“ Wütend stand sie auf, schnaubte und hob den Finger. „Damit wir uns hier richtig verstehen, du regst dich jetzt wirklich auf, weil du ein paar Tage kein Sex haben könntest? Bitte, wie viele Frauen hast du vor mir geknallt? Sag nicht, jeden Tag!“ Er hob eine Braue und drehte sich weg und nahm einige Papiere in die Hand. „Nein, nicht jeden Tag.“ Sie verzog die Lippen. „warum dann mit mir? Wie viel hast du den anderen Frauen gezahlt, dass du mir so sehr die Pistole auf die Brust setzt?“ Sein Blick glitt zu ihr, über ihren Körper. Er atmete tief durch. Wie sollte er ihr das jetzt sagen? Sie war die eigentlich billigste Frau in seinem Leben. Das konnte er aber nicht verwenden, dann würde sie ihm einen Strick drehen. „Darum geht es nicht. Nicht um den Preis, sondern darum, dass…“, fluchte er, schnappte ihren Finger und biss zart darauf. Sie keuchte und sah ihn rot an, zog ihn aber nicht weg. „Du mich verführst.“ Sie schluckte und sah weg. „Du mich doch auch.“, fluchte sie heiser und zitterte. „Kannst du dich nicht etwas zurückhalten?“ „Gut, ich werde es versuchen. Aber du willst noch etwas anderes oder?“ „Hat er was gesagt?“ Sesshomaru seufzte und dachte an den Anruf seines Fahrers und nickte leicht. „Natürlich. Nach dem eine junge Frau die ganze Fahrt nur gezetert hat.“, sprach er und sie kam langsam um den Tisch herum. Verdammt, sie fiel wieder auf ihn rein. Er zog sie auf seinen Schoß und betrachtete sie, ließ sie jedoch seitlich auf sich sitzen. „Ich will einkaufen.“, meinte sie und deutete auf ihre Kleidung. „Du weißt, das ist meine normale Kleidung und ich habe nur ein gutes Stück für die Arbeit und…“ „Gut. Du brauchst sowieso noch ein Kleid für das Event und wir müssen noch herausfinden, wer das Essen für uns liefert.“ Sie erstarrte. Sagte er gerade uns? Also zusammen? „Wir zusammen?“ „Natürlich. Ich werde bezahlen.“ Sie schmollte und lehnte sich an ihn, während seine Hände über ihre Kleidung glitten. „Einverstanden, vielleicht verstecke ich mich dann ja doch unter deinem Tisch, wenn jemand reinkommt.“ „Kagome, das gehört sich nicht.“ „Was willst du dann für das Gewand?“ Er sah sie ein wenig überrascht an. Was war jetzt kaputt. Eben wollte sie ihm noch eine überbraten und jetzt wollte sie ihn am liebsten ausziehen. Er war irgendwie froh, dass er es bisher nur mit Jungfrauen zu tun hatte. Sie legte die Arme um seinen Hals und starrte ihn in die Augen. „Passt schon.“, fluchte er dann und streichelte sie noch einmal. Wie er doch am liebsten sie schon wieder ficken würde. Das konnte nicht wahr sein. Kagome merkte es und ihre Hand glitt herab. Schnell rückte er ab und schob sie runter, bevor er sich räuspernd seine Krawatte nachzog. „Wir haben bald ein Termin, mach dich fertig.“ „Du kannst dich auch echt nicht entscheiden oder?“, fluchte sie auf einmal wieder, während er einen Stapel Papier anhob und ihr hinhielt. „Ich sagte nicht jetzt sofort. Ich meinte nur die Tage. Sieh dir das vorher an.“ Sie schnaubte, schnappte die Papiere und drückte sie an ihre Brust. Er war manchmal so ein Idiot, aber sie war nicht besser oder? Sesshomaru sah sie unmissverständlich an, schon weil er hörte, dass sich wieder Besuch ankündigte. Kagome konnte es nicht hören, weswegen er dann sagte: „Ich habe einen Termin.“ Sie grummelte ein wenig. Oh was war nur los, sie wollte gerade wirklich mit ihm schlafen. Ein wenig schämte sie sich dafür, aber er war auch daran schuld! „Bis später.“ „Kagome, denk daran, dass es keiner wissen darf.“ „Ja, ja, ja. Weder, dass ich deine Sexsklavin bin, noch, dass wir so tun vor meinen Freunden, als wären wir ein Paar.“ Er seufzte. Sexsklavin hatte etwas, aber dafür war sie nicht wirklich der Charakter, aber er würde ihr da nicht reinreden. „Geh jetzt.“ „Fick dich.“, murmelte sie noch und war schon durch die Tür, während er die Augenbrauen hob. Er würde sie später hart drannehmen, das wusste er. Wären sie nicht auf der Arbeit… hätte er sie… was hätte er getan? Er war sich gerade nicht sicher, ob er gewalttätig geworden wäre oder sie einfach hemmungslos gefickt hätte. Verdammt, wie sollte er diese Woche nur überstehen?     Sesshomaru konnte nicht weiter darüber nachdenken, als Ryuu den Raum betrat und eine Augenbraue hob. „Herr Hosone, was verschafft mir die Ehre?“ „Herr Suzuki, hatten Sie Streit mit Ihrem Mädchen?“ „Herr Hosone, was wollen Sie?“ „Am liebsten hätte ich, wenn Sie unsere Assistentin mit mehr Respekt behandeln, Sie kann es zu etwas bringen. Das andere ist, dass ich noch ein paar Papiere für Sie habe. Wir benötigen noch den Cateringservice und ich habe einige gute Angebote eingeholt.“ Er legte die Papiere auf den Tisch und sah ihn mit kurz rot leuchtenden Augen an. „Heute sind Sie sehr aufmüpfig.“ „Möglich. Passen Sie bloß auf. Vergessen Sie nicht ihre Verlobte.“ Sesshomaru schnaubte. Als ob er das täte, doch was half das, wenn er nicht einmal wusste, wo diese war. Wahrscheinlich hatte sie längst jemanden gefunden, so wie sie immer gewesen war. „Werde ich nicht. Gehen Sie jetzt und halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten raus.“ „Wir sitzen im selben Boot. Sollte mein Meister erwachen, wissen Sie, dass Sie ihren Platz verlieren.“ Sesshomaru schnaubte, also wusste sein Gegenüber schon längst, dass es ihm besser ging. Er lächelte. „Das ist auch meine Sorge. Solange er nicht wieder da ist, bin ich ihr Boss und wenn Sie nicht gleich arbeiten gehen, bekommen Sie eine Abmahnung.“ Ryuu schnaubte noch, bis er dann den Raum verließ. Sesshomaru war so ein Idiot. Er hatte es nur schwach gehört, aber er hatte es gehört, mit der Sexsklavin und dem Paar. Er sollte nicht so mit ihr umspringen. Irgendwie würde er Kagome von ihm wegholen, irgendwie.   Kagome hingegen war in ihr Büro gestürmt und hatte die Tür halb zugeknallt, bevor sie die Papiere auf den Tisch knallte und… sie schnupperte. Das roch wirklich gut. Neugierig sah sie sich um und entdeckte auf dem großen Tisch einen Strauß Rosen. Sie schielte zu Sesshomarus Büro und dann wieder zu dem Strauß. Nein, das würde er doch nicht oder? Vorsichtig zog sie das Kärtchen aus dem Strauß und öffnete es, bevor ihr Herz aussetzte, als sie die Wörter las, die er handschriftlich verfasst hatte: Für meine tatkräftige Assistentin unter meinem Tisch. Natürlich war es nicht gerade romantisch, eher peinlich, aber das hieß auch, sie waren von ihm? Etwas glücklicher setzte sie sich hin und schnupperte noch an den Rosen ein wenig, bevor sie anfing zu arbeiten. Vielleicht würde sie sich nachher ein wenig entschuldigen, aber nur vielleicht. Zumindest schenkte er ihr Blumen, auch wenn sie nur seine persönliche Konkubine war und sie doch hier gar nicht zeigen mussten, dass sie ein Paar waren. Egal. Sie seufzte und arbeitete. Später würden sie etwas unternehmen, ob sie noch einen anderen Mann dann kennenlernte? Kapitel 40: Intrigen -------------------- Der restliche Vormittag verging komischer Weise ruhig, was Kagome ein wenig Unbehagen bereitete. Nicht nur, dass sie Stimmungsschwankungen hatte, nein Sesshomaru benahm sich viel zu brav dafür, dass sie ihm gesagt hatte, dass sie bald unpässlich wäre. Leise knurrend sah sie zur Uhr. Gleich wäre Mittagspause. Wie immer würde sie runter gehen und sich mit ihrer Freikarte etwas zu Essen holen… Ein Klopfen ließ sie aufhorchen, sie wollte schon etwas sagen, als eine SMS sie erreichte. Sie sah auf ihr Handy und erkannte, dass Sesshomaru sie zum Essen einlud. Eher nebensächlich sagte sie dann: „Herein.“ Langsam blickte sie auf und erkannte den schwarzhaarigen Mann mit den sanften Augen. „Kagome, möchtest du mit mir essen?“ „Oh… tut mir leid, Sesshomaru hat mich gerade gefragt.“, lächelte sie. Ryuu kam herein, schloss die Tür und ging zu ihr. „Du belügst mich gerade oder?“ „Nein…“, meinte sie überrascht und hob das Handy, sodass er lesen konnte. Er schnaubte und sah wütend zur Tür, bevor er sich umdrehte. „Schade. Das nächste Mal aber.“, meinte er und hob noch die Hand, bevor er die Tür verließ. Kagome stand währenddessen auf und ging zu Sesshomarus Tür und öffnete diese einfach, nur um ihn in der Nähe eben dieser Tür zu sehen. „Was sollte das? Meintest du das ernst?“ „Ja.“, meinte er trocken und sah sie eingehend an. Er war eindeutig eifersüchtig. Vielleicht sollte sie öfters zu Ryuu gehen, um ihm ein paar Gefühle zu entlocken. „Gut, ich habe nämlich Hunger.“, sagte sie. Warum handelte sie nur so? War es wirklich das Küssen oder der Tag bei ihm oder ihre Tage? Zumindest war er im Augenblick sehr brav und verhinderte es nicht mal, dass sie so dreist war. Was wohl der Grund dafür war? Bevor sie noch etwas sagen konnte, spürte sie seine Hand an ihrem unteren Rücken. Er schob sie regelrecht zur Tür, während seine Augen sie auffraßen. „Was hast du vor?“ „Später.“, hauchte er in ihr Ohr und ließ ihren ganzen Körper beben. Mistkerl. „Heute?“ „Heute.“, erwiderte er und streichelte weiter ihren Rücken. Seine Hand verbrannte sie. Was hatte er bitte vor? So wie er sie ansah, plante er etwas Großes und das tat er auch. Auch wenn kaum Zeit nach der Schließung des neuen Vertrages vergangen war, wusste er immer mehr, was er alles wollte. Es war wie eine Sucht und heute würde er es so weit ausreizen, wie er konnte, damit er diese Woche überstehen könnte. Unpässlichkeit. Dieses Wort hasste er jetzt schon. Wenn sie nichts unternahm, würde er Nachforschungen anstellen, damit er nicht weiter in seiner Forschung unterbrochen wurde.   Unten angekommen, holten sie sich essen. Sesshomaru bestellte sogar diesmal für sie und meinte es anscheinend todernst damit, dass er mehr mit ihr vorhatte, denn ihr Teller war überaus gesund und üppig gefüllt. Sie schielte kurz zu ihm, doch er ignorierte sie einfach, bevor sie zum Zahlen gingen. Kagome müsste heute wirklich auf sich achtgeben, so wie er sich benahm. Wie immer suchten sie sich eine ruhige Ecke, doch Kagome blieb nicht verborgen, dass ihre Kollegen in der Nähe an einem Tisch waren und sie begutachteten. Shippos Blick brachte sie fast um. „Sie können es nicht lassen, ich sollte ihnen eine Lektion erteilen.“, knurrte Sesshomaru fast nebensächlich und fixierte auch die Gruppe. Kagome seufzte und schnappte seine Hand, die er auf dem Tisch zu einer Faust ballte. War er gereizt? „Sesshomaru, sie machen sich nur sorgen.“, flüsterte sie und bekam seine vollste Aufmerksamkeit. Sesshomaru behagte es nicht, wie viel Körperkontakt die beiden in letzter Zeit pflegten, doch ein Blick auf den Tisch verriet ihm, dass sie sich abwendeten. Wieso? „Hn.“, machte er und Kagome sah noch mal hin, bevor sie ihn unsicher angrinste. „Sie wissen nicht, wie viel an unserer Behauptung dran ist. Herr Hosone, also Ryuu kam Montag mit den Papieren an und war sich auch unsicher, reagierte jedoch komplett anders, als er von meinem Fahrer erfuhr.“ „Hn.“ „Wenn es glaubwürdig ist, werden sie uns nicht mehr behelligen. Versprochen.“ Er sah sie an. Sein Blick wurde etwas dunkler, lauernder, während er sie von oben bis unten ansah. War es das, was sein Bruder einst an ihr gemocht hatte? Ihre Unbekümmertheit? Was machte sie daran glücklich, dass ihre Abmachung nach einer echten Beziehung aussah, wenn sie doch eigentlich ihm diente? Gestern hätte sie den anderen sagen können, was wirklich war, doch immer noch nicht. Auch schien sie nicht nach der Vergangenheit zu fragen. Sein Gesicht kam ihren näher, betrachtete ihre sanften, aber auch temperamentvollen Augen. Vielleicht wollte sie auch einfach nicht damit konfrontiert werden. Natürlich dachte sie sich, dass die, die nicht da waren, tot waren und es wäre schmerzlich. Kagome… „Sieh mich bitte nicht so an…“, hauchte Kagome und wurde rot, bevor er seine Faust lockerte, umdrehte und ihre Hand kurz umgriff. Jetzt war sie knallrot und starrte auf seine Finger, die leicht über ihre Haut streichelten. „Sessh…“ „Anscheinend echt genug.“, murmelte er nebensächlich und sah rüber. Kagome folgte dem Blick. Keiner sah mehr zu ihnen. Sie seufzte und entzog ihm die Hand, bevor sie knallrot aß. „Sogar ich habe es dir abgekauft.“, brummte Kagome leicht gekränkt und stopfte sich Essen in den Mund. Blödmann. Hätte er das nicht gesagt… was dachte sie eigentlich, wie doof war sie schon wieder? Hormongesteuert? Immer wieder dachte sie an den Prinzen, der vielleicht Sesshomaru war und dann war er manchmal auch so… lieb? Doch dann musste er es jedes Mal wieder kaputt machen. Wie gerne würde sie doch glauben, dass es um mehr als nur Sex ging… Blödmann.   Nach dem Essen hatten sie sich dann hochbegeben. Sein Spruch hatte die ganze Atmosphäre beim Essen erkalten lassen, sodass sie beide geschwiegen hatten. Sesshomaru hatte sie danach eingehend beobachtet, denn er hatte es wieder bemerkt. Kagome befand sich in seinen Fängen, sollte eigentlich sich um sich selbst sorgen, doch schien sie eher glücklich mit der Situation. Warum war sie nur so? Es machte ihn einfach verrückt, dass er es nicht ergründen konnte. Noch nie war er darin gut gewesen, die Gefühle anderer zu verstehen. Weder die seines Halbbruders noch die von Rin, die ihm damals erst sagen musste, dass sie ihn wollte. Es hätte bestimmt eine Möglichkeit gegeben, um alles zu verändern, doch er war einfach nur blind gewesen.   Sein Blick wanderte ein wenig über ihren Körper, den das Licht freudig umspielte und ihr leicht welliges schwarzes Haar zum Leuchten brachte. Heute hatte sie ihm auch Kontra gegeben. War das nicht eine Krankheit, wenn der Gefangene Sympathien zu seinem Peiniger entwickelte? Kagome… Nachdenklich beobachtete er sie noch, bis sie an der Bürotür ankam und schon den Henkel drückte. Er ging zu seiner, schreckte aber fast zusammen, als ihre Hand ihn am Arm berührte. „Bis nachher, ich freue mich schon!“ Danach war sie weg und er musste noch kurz zur Besinnung kommen. Verdammt. Wirkten diese Tabletten vielleicht doch noch? Hatte sie auch welche genommen? Kopfschüttelnd ging er in sein Büro und schloss es mit einem Ruck, bevor er sich in seinen Stuhl warf und die Hand aufs Gesicht legte. Langsam verlor er wirklich noch den Verstand. Ständig war diese Frau in seinem Kopf, dabei sollte es Rin sein, dessen Tod er rächen wollte. Fast wie damals, als sich die Tochter seines Freundes immer mehr in seinen Kopf geschlichen hatte. Er hatte ihr gesagt, sie solle groß und stark werden. Solle erwachen. Vom Koi zum Drachen werden, wie in den Legenden. Seine Augen versuchten sich die Frau vorzustellen, die aus ihr herangewachsen war, doch es gelang ihm nicht. Ihre silbernen Augen hatten oft geschillert wie der Mond, wenn sie ihm freudig berichtete, was sie den ganzen Tag über gemacht hatte. Anfangs hatte er es gehasst, doch irgendwann hatte er ihr gelauscht und ein wenig die Zeit mit ihr genossen, in der es nicht um Rache oder Kampf ging, sondern um die Unbekümmertheit eines kleinen Mädchens, was in ihm ihren strahlenden Prinzen sah. Er seufzte. Kagome schien ihr so ähnlich zu sein, aber das könnte gar nicht passen. Weder ihre Augen schillerten, noch hatte sie die Ausstrahlung ihres Vaters. Sie war sterblich. Menschlich. Nun gut, sie hatte die Gabe das Juwel zu reinigen, wäre also nützlich, wenn er sie auf seine Seite zog, aber… nein. Er seufzte und blätterte ein paar Papiere durch. Wieso war da nur diese Blockade, wenn er darüber nachdachte, was sein könnte. Kopfschmerzen bahnten sich immer mehr an, bis er es sein ließ. Ihr Vater hatte genug Vorsichtsmaßnahmen unternommen, doch wieso nur, wenn er ihm doch eigentlich vertraut hatte. Sein Kopf drehte sich kurz, bevor er es erfasste. Natürlich, ihre Macht hätte er ausnutzen können, doch beherrschte sie es überhaupt? Kagome konnte durch die Zeit reisen, ob der Tempel… nein… Wieder schüttelte er den Kopf. So groß konnte die Macht ihres Vaters nicht sein, dass er so viel verändern konnte, obwohl… eigentlich war er sehr mächtig, aber… Das wäre zu grotesk, wenn Kagome seine Prinzessin wäre. Vielleicht sollte er in sein Ferienhaus am Wochenende fahren und das Haus seines Freundes nach Hinweisen absuchen. Ein Bild würde schon reichen, damit die Datenbanken es umwandelten in eine erwachsene Frau. Er wollte es einfach nicht glauben, nicht wahrhaben, dass Kagome das Mädchen von damals war, wo Kagome doch auch in ihrer Vergangenheit gewesen war. Er hätte sie damals dann wiedererkannt, doch er hatte der Verlobung nie deswegen zugesagt, sondern weil er… Seine Lippen verzogen sich, bevor er noch einmal den Kopf schüttelte und schnell sich in seine Arbeit vertiefte. Nicht darüber nachdenken, mahnte er sich an. Seinen Kopf könnte er zerbrechen, sobald Inu Yasha unter der Erde war, doch vorher nicht. Kurz blickte er noch einmal zum Büro nebenan, schnupperte und horchte. Er wurde einfach nicht aus ihr schlau…   Kagome hingegen arbeitete fleißig und versuchte sich auch von ihm abzulenken. Sesshomaru war so… anders manchmal und sie war sich immer wieder nicht sicher, wie ernst es ihm war. Verharmloste er es immer oder wollte er wirklich die anderen auf Glatteis führen? Wo waren die Ratgeber, wie man einen Dämon aushorchen konnte? Naja, nachher würden sie shoppen gehen und essen und dann würde er sich ihr hoffentlich endlich offenbaren. Zumindest schien es nicht in erster Linie um Sex zu gehen, sondern darum, ihr etwas Geeignetes für die Party zu besorgen und eine Catering-Firma zu finden. Wie er sich da wohl benahm? Kalt oder doch eher warm? Sollte sie den anderen Bescheid sagen? Ach nein, dann konnte sie sich nicht sicher sein, doch im Augenblick waren ihre Hormone so weit, dass sie ihm Nahe sein wollte. Ob das gut gehen könnte?   Indes tigerte Herr Hosone in Takemuras Büro herum, welcher langsam ziemlich genervt war. „Was?“ „Was meinst du, könnte es Sesshomaru ernst meinen?“ „Oh… du bringst mich damit um.“, knurrte Shippo und warf sich in seinem Stuhl zurück, welcher laut knarzte. „Wir können nur abwarten, aber er hat mir versprochen, dass Kagome nichts passiert…“ „Hmm…“ „Willst du wie er anfangen? Du kannst nichts machen, solange Kagome keine Hilfe will, glaub mir. Wenn du sie bedrängst, läuft sie eher weg und dann ist sie wirklich in Gefahr. Hast du nicht gesagt, dass Sesshomaru ihr nach dem Wochenende einen Fahrer gegeben hat?“ „Ja schon…“, knurrte Hosone. Er mochte Kagome und fand es einfach falsch. „Doch sie glaubt bestimmt, er will mehr.“ „Was ist, wenn er es will?“ „Nicht du auch noch.“, fluchte er und sah Shippo wütend an. „Wir müssen sie auseinanderbringen!“ „Hörst du dich überhaupt noch reden? Du drehst doch komplett durch. Erstens lässt sich Kagome nicht von anderen beeinflussen. Sie blieb damals eisern bei Inu Yasha, schnappte nach jedem Strohhalm, obwohl er mit Kikyou ständig was hatte. Denkst du bei Sesshomaru wird es anders sein?“ „Ich bring ihr eine seiner Exfreundinnen, dann wird sie es verstehen!“ „Das ist Kagome egal, raff es endlich.“ Shippo stand auf und öffnete seine Tür. „Jetzt geh arbeiten. Warte ab. Man sollte meinen, dass Drachen geduldiger sind.“ „Hm…“, seufzte er und verließ das Büro. Er würde schon ein Keil zwischen beide treiben, doch erstmal musste er das Geheimnis seines Herrn aufdecken. Doch das konnte nicht zu schwer sein. Bestimmt gab es etwas und dann würde er es ausspielen. Sesshomaru musste einfach lernen, dass er nicht alles haben konnte, was er wollte. Nicht alles. Nicht, wenn er sich dazwischenschieben konnte. Er begehrte Kagome immer mehr und wenn sie die Verlobte war, würde er sie noch mehr wollen. Kagome würde noch verstehen, dass ein Mann, wie er, viel besser war, als ein Sesshomaru, der sich kreuz und quer durch die Welt der Frauen fickte und nur Macht im Kopf hatte. Kapitel 41: Shoppingtour ------------------------ Dann war es endlich so weit. Sie würden sich auf den Weg machen. Kagome klappte gerade ein wenig entspannter ihre Mappe zu, die sie durchgesehen hatte. Langsam gab er ihr immer mehr und sie fragte sich, wie er all das alleine geschafft hatte. Ob es da einen Trick gab? Ein Klopfen. Sie zuckte leicht zusammen und stierte zur Tür, in der Sesshomaru lässig lehnte. „Komm.“ Sie verdrehte die Augen und stand schnell auf. „Ich muss mich eben noch umziehen.“, flüsterte sie und ging an ihm vorbei, nur um gestoppt zu werden. Er ergriff ihr Handgelenk, zog sie zu sich und presste seine Lippen auf ihre. Sie stöhnte leicht von dem festen Kuss, während er ihr den Atem raubte. Seine freie Hand streichelte kurz ihren Hintern, bevor er abließ. „Beeil dich.“ Sie schluckte knallrot und stürzte aus dem Raum. Anscheinend war die Schonfrist vorbei. Er musste damit unbedingt aufhören, sonst würde sie noch auf dumme Gedanken kommen. Schnell zog sie sich aus und zog ihre weiße Bluse und den knielangen blauen Rock an, den sie ordentlich drapierte. Ein Blick in den Umkleidespiegel verriet ihr, dass sie sich viel zu sehr freute. Wie dumm war das nur? Ein paar Rosen, ein paar Küsse und einmal Händchen halten und sie flippte aus, wo doch jede dieser Sachen nichts wirklich mit Liebe zu tun hatten. Er wollte nur den Schein wahren und doch… Sie seufzte. Das Wochenende sollte endlich kommen, damit sie ergründen konnte, was in ihrer Vergangenheit schiefgelaufen war. Konnte es wirklich sein, dass sie und Sesshomaru ein Paar gewesen waren? Naja, nicht direkt. Er war Erwachsen und sie ein kleines verknalltes Mädchen. Aber konnte das sein? Sie war wirklich neugierig. Unbedingt musste sie es in Erfahrung bringen, bevor sie ihn damit konfrontierte, denn sie kannte ihn. Wenn er wollte, würde er ihr eiskalt ins Gesicht lügen, dass das alles nicht stimmte, aber nicht mit ihr. Nicht mit ihr! Sie würde ihn in die Ecke drängen, damit sie endlich die Wahrheit erfuhr, auch wenn sie sehr… merkwürdig wäre, wo sie doch mit seinem Bruder fast liiert gewesen war. Kagome seufzte noch einmal leise, bevor sie rausging und fast in ihn lief. Im letzten Moment machte sie Halt und sah ihn durchdringend an. „Privatsphäre ist dir fremd oder?“ „Das fragst du noch?“ Sie verdrehte die Augen und rempelte ihn kurz an. Die Pferde gingen wieder mit ihr durch. Diese Stimmungsschwankungen brachten sie noch ins Grab. Sesshomaru hingegen dachte einfach nur noch an das eine. Ihr Geruch bedeckte sein Riechorgan und ließ ihn viele dunkle Fantasien überschlagen. Kagome wusste nicht, wie sehr er sie ficken wollte. Langsam schlich er neben ihr mit in den Fahrstuhl und betrachtete sie immer wieder, während sich die Türen fast zu langsam schlossen. Kurz erblickte er noch Ryuu, wie er die Augen aufriss. Sesshomaru nutzte den Moment, zog Kagome an sich und küsste sie. Kagome schluckte überrascht, genoss jedoch den Kuss, den er sofort einstellte, als die Türen geschlossen waren. Dieser Drache sollte langsam verstehen, wem dieses Menschenmädchen gehörte. Er konnte mit ihr spielen, wenn er fertig war. „Sesshomaru.“, keuchte Kagome noch und sah ihn schon mit einem Schlafzimmerblick an. „Später.“, flüsterte er in ihr Ohr und zwickte leicht in die Ohrmuschel. „Später.“ Er roch ihre Lust, den Lotus und lauschte ihrem zittrigen Atem. Diese Frau könnte sein Verderben werden, doch gerade wollte er einfach nur diesen Tag nutzen.   Diesmal fuhren sie in die Parkgarage, wo Sesshomaru sie zu seinem Fahrer schob, der zurzeit für sie zuständig war. Er verbeugte sich sofort und ließ die beiden einsteigen. Kagome rutschte aufgeregt auf die Rückbank, während sich Sesshomaru breitbeinig dazusetzte und anschnallte. Kagome schluckte leise und tat es ihm gleich. Ihr Hormonhaushalt spielte einfach nur noch verrückt. Wie sollte sie mit ihm bitte umgehen? Wie nur? Vorsichtig stierte sie zu ihm und musste schockiert feststellen, dass er sie anstarrte. „Ahmm…“ „Hn.“, machte er, während er auf ihren Schritt sah. Sie wurde rot, presste ihre Beine zusammen und sah ihn erst tadelnd an, bevor sie eine kurze Bewegung zum Fahrer hin machte, damit er verstand, dass hier nichts lief. Sesshomaru gefiel das gar nicht, weswegen er einen Knopf drückte und eine Scheibe zwischen Fahrer und ihnen hochging. „Besser?“ „W…WAS?“, keuchte sie erschrocken, spürte aber im nächsten Moment, dass ihr Anschnaller gelöst wurde und er sie grob auf seinen Schoß zog. Stöhnend bemerkte sie seinen Ständer und sah ihn tadelnd an. „Nicht hier…“ „Wieso nicht?“ „Sie könnten uns sehen?“, keuchte Kagome, während er ihre Hüften leicht an seinem Ständer rieb. „Du willst es doch.“ „Ich bin nicht deine Nutte…“, stöhnte sie und zuckte zusammen. Verdammt, er würde ihr gleich sagen, dass sie es doch war. Das würde alles kaputt machen. Schnell kniff sie die Augen zu, doch er hielt inne, sah sie neugierig an und hob eine Braue. Und wie Kagome mehr in ihr Techtelmechtel interpretierte. Doch dann seufzte er und hob ihr Kinn an. Sie wollte ihn nicht ansehen, während er sich ihrem Gesicht näherte: „Wie würdest du es nennen?“ Sie schluckte und schielte immer wieder in sein Gesicht. „Liebhaberin?“ Er hob eine Braue, anscheinend belustigt. „Klingt interessant. Später wirst du mir aber nicht entkommen.“ Sie nickte und lächelte zaghaft. „später, versprochen… nur… ich will auch nicht, dass sie es mir ansehen…“ „Dass du mit einem der heißesten Singles Japans Sex hattest.“ Sie nickte und seufzte, er konnte so … blöd manchmal sein mit seinem fetten Ego. Schnell robbte sie von ihm und war darüber dann froh, als der Wagen anhielt. „Wir sind da. Schade.“, brummte der weißhaarige Mann neben ihr. Sie seufzte. Er würde heute Abend Nägel mit Köpfen machen, doch ein wenig freute sie sich schon drauf.   Als Kagome dann ausstieg, erstarrte sie, als sie bemerkte, dass sie vor der Boutique waren, in der sie letztens eingekauft hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Sesshomaru führte sie herein und genoss die Stille im Laden, die nur durch sanfte Klänge unterbrochen wurde. „Sesshomaru…“ „ja?“ „Freut mich, Sie wiederzusehen.“, frohlockte schon eine Frau und Sesshomaru begriff. Er sah zu der hübschen Verkäuferin, die sich tief verneigte und einen knallroten Blick auf ihn warf. Er hatte einfach diese Anziehungskraft auf Frauen. Doch anstatt ihm einen weiteren Blick zu schenken, grinste sie jetzt Kagome an. „Ist das Ihr Chef?“ „Ja…“, meinte Kagome schüchtern und schluckte. „Ich bräuchte für eine Feier ein Kleid…“ Sie grinste und sah Sesshomaru an. „Sollen Sie seine Begleitung sein?“ Sesshomaru hob eine Augenbraue. Wurde er gerade ausgegrenzt und wie eine Ware behandelt? „Ja…“, flüsterte Kagome und grinste verlegen. „Ich möchte ihn nicht blamieren, darum spendiert er mir eins…“ „Wie Aschenputtel.“, hauchte sie und sah Sesshomaru an. „Da lässt sich bestimmt etwas finden.“ Sesshomaru verdrehte die Augen etwas, während die Dame Kagome zu den Umkleiden brachte und schon einige Kleider in Augenschein nahm. Auch er sah sich interessiert die Ausstellungsstücke an. Es gab wirklich etwas für jeden Geschmack. Die Frau bemerkte seinen Blick und schritt zu ihm. „Haben Sie bestimmte Vorstellungen, wie ihre Assistentin aussehen soll? Eher nach einer Art Prinzessin oder soll sie in ihrem Schatten stehen?“ Er legte den Kopf leicht schief, blickte sich um und fand ein interessantes Stück. „Hn.“, machte er und ging darauf zu. Die Puppe trug ein Neckholderkleid aus zwei Lagen Stoff. Die untere Schicht war schwarz und wurde von einem Umhang eingefangen, der aussah, wie ein Sonnenuntergang - oben ein helles rot das nach unten zu einem tiefen schwarz verlief. Die eingearbeiteten goldenen Ornamente sahen aus, wie brechende Wellen auf einem blutroten Ozean. Das Kleid war wie eine A-Linie geschnitten, mit einer Schleppe, die weich zur Seite und nach Hinten fiel. Der schattierte Obi, der das selbe Muster aufwies, hielt die beiden Schichten zusammen und betonte das Dekolleté mit dem halbrund geschnittenen, schwarzen Oberteil. Das Kleid entsprach einem abgewandelten Kimono der Tradition, der die Moderne vereinte und der Trägerin eine majestätische Aura verlieh. „Ein sehr schönes Modell. Das müssten wir auch in ihrer Größe haben. Also etwas Elegantes?“ „Ja.“, sagte er und betrachtete die Frau. „Sie soll es anprobieren.“ „Sofort.“, hauchte die Frau, prüfte die Größe und nahm das Kleid direkt ab, bevor sie es Kagome in die Kabine brachte. Diese war ein wenig überfordert. Erst wollte Sesshomaru Hand anlegen, doch die Frau war schneller und es war wohl auch besser so, da Kagome ihn als ihren Chef vorgestellt hatte. Wie käme das wohl, wenn sie stöhnte, während er sie anzog? Reizende Idee, doch nicht hier.   Kagome war sichtlich über das Kleid überrascht und dankte der Frau für die Hilfe, auch wenn es ihr ein wenig peinlich war, doch es gab mal wieder einen Reißverschluss und sie wusste, Sesshomaru würde es ausnutzen und das wäre nicht gut. Geschwind zog sie sie an, band den Obi und nickte, während Kagome in den Spiegel sah. Die Frau entschuldigte sich ein wenig, bevor sie Kagomes Haare zusammenhielt und spielerisch hochhielt. „Dieses Kleid steht ihnen wirklich und mit einer hochgesteckten Frisur…“ „Hn.“, ertönte es und Kagome kicherte. „Ich glaube mein Chef möchte es an mir sehen.“ „Natürlich, ich halte.“, hauchte die Frau und öffnete die Kabine. Sesshomaru blieb fast die Spucke weg. Kagome sah so… erwachsen aus. Er nickte. „Könnten Sie ihr noch ein paar andere Kleidungsstücke für den Alltag auswählen? Sie bevorzugt ihre Boutique. Natürlich spielt der Preis keine Rolle.“ Die Frau nickte und machte sich dran, schielte aber kurz zu Kagome und fragte: „Will er sie ins Bett bekommen?“ Kagome verzog die Lippen und zwinkerte. Die Frau grinste breit und machte sich dran, während Sesshomaru zu ihr trat. „Du bringst mich in Schwierigkeiten.“ „Sie wird nicht reden, du machst sie reich.“, brummte Kagome und deutete auf das Preisschild. „Wieso machst du das? Ich meine so viel Geld für mich ausgeben. Ich dachte ich war teuer genug…“ Sesshomaru bog sich herab an ihr Ohr. „Stört es dich sehr?“ „N…nein… nur… irgendwie kommt es mir so vor, als wäre das mit meiner Mutter nichts für dich gewesen. Ich meine du gibst gerade mehr Geld aus, wie für die OP und den Krankenhausaufenthalt zusammen.“ „Was willst du damit sagen?“ „Dass du es die ganze Zeit darauf abgesehen hast und ich… Würde gerne neue Regeln aufstellen…“ „Du bist nicht in der Position.“ Kagome seufzte. Heute war sie mutig, ja. Aber sie musste es mal versuchen. „Ich will einfach, dass du mir reinen Wein eingießt. Du hast mit keiner anderen mehr als einmal geschlafen und mit keiner weiter zusammengearbeitet und… für jede andere gabst du mehr Geld aus und für mich investierst du noch welches, obwohl du es nicht müsstest. Du könntest mich zu neuen Dingen drängen.“ „Sollte ich?“ „Nein.“, sagte sie entschieden und verdrehte die Augen. „Bitte, Sesshomaru… Ich möchte… es nicht so. Können wir später darüber reden?“, fragte sie dann, als die Dame wiederkam. Sofort folgte sie und probierte an, während Sesshomaru sich in einen bequemen Sessel setzte. Sie durchschaute ihn langsam, doch wie sollte er nur reagieren? Er musste einen Mittelweg finden, unbedingt. Einerseits verstand er sie schon, sie hatte einen gewissen Stolz und akzeptierte jetzt schon nicht, dass sie seine Sklavin war, doch wenn er die Zügel lockerließ, … Er sah zu der Kabine. Kagome könnte sich natürlich dadurch in ihn verlieben und ihm helfen, Inu Yasha zu töten, doch konnte er sich darauf einlassen? Auch wusste sie nichts von seiner Verlobung und doch… Noch ein tiefer Seufzer. Heute Abend würde er seinen Spaß mit ihr haben und dann würden sie überlegen, doch eigentlich gab er nicht gerne nach. Wie sollte er nur handeln? Kapitel 42: Das Dinner ---------------------- Später, nachdem Sesshomaru Unsummen ausgegeben hatte, brachte er sie schon zum Wagen und setzte sich hinein. „Nun unser Essen erwartet uns.“, sprach er neckisch und beugte sich zum Fahrer, flüsterte etwas und ließ sich dann wieder in den Sitz fallen. „Wir, nein eher ich, muss aber vorher noch wo hin.“ Kagome erschauderte, als sie seinen Blick sah. Er hatte doch eindeutig noch eine Missetat vor, aber welche? Natürlich ging es bestimmt um ihre Unpässlichkeit, aber… sie seufzte. Sesshomaru war einfach sehr kompliziert. Ein wenig dachte sie an Inu Yasha, während sie losfuhren und erinnerte sich an den genauso komplizierten Hanyou, mit dem sie es nie auf die nächste Ebene geschafft hatte. Warum war nur der Brunnen blockiert und wie hatte er weitergelebt? Ob er jemanden gefunden hatte? Kagome schüttelte den Kopf und sah zu Sesshomaru, der sie neugierig betrachtete oder zog er sie wieder in Gedanken aus? „Was willst du eigentlich besorgen?“, lenkte sie schnell ab und versuchte den Hanyou zu verdrängen. „Erfährst du kurz vor dem Essen.“, hauchte er und stieg schon aus. Kagome blickte ihm verwirrt nach, bemerkte aber dann, dass sie gehalten hatten. Sesshomaru war schnell verschwunden, während sich die Tür geschlossen hatte. Wo er wohl hin wollte? Vorsichtig rückte sie zur Tür und starrte aus der getönten Scheibe, doch sie hatte ihn in der Menschenmenge aus den Augen verloren. Sie schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe, während die Zeit nicht verstreichen wollte. Was er da wohl tat? Er benahm sich so unterschiedlich, sodass ihr Herz immer verzweifelter wurde. Ihre Annahmen waren doch hoffentlich richtig gewesen, dass er sich anders benahm, doch könnte ein Mann, wie er, das einsehen oder würden ihre aufkeimenden Gefühle nicht erwidert? Des Weiteren wäre möglich, dass er jetzt, wo sie ihn zur Rede stellte, vergraulte und er wieder beweisen wollte, dass er ein Arsch war. Kagome seufzte, lehnte ihre Stirn ans leicht kühle Fenster und atmete tief durch. „Geht es Ihnen nicht gut?“ Sie blinzelte kurz, sah zu dem Fahrer und versuchte zu lächeln. „Alles in Ordnung, nur Ihr Brötchengeber ist so…“ „So ist er schon sehr lange.“ Irritiert zwinkerte sie. „Kennen Sie ihn lange?“ „Sehr lange.“, meinte er und drehte sich zu ihr. Er lächelte freundlich. „Doch Sie sind etwas Besonderes.“ „Danke, dass Sie das sagen…“, hauchte Kagome schüchtern, während er noch einmal leicht lächelte. „Ich meine es ernst. Verzagen Sie nicht. Auch wenn … Nein, das sollte ich nicht sagen.“ „Was sagen?“, fragte sie und sah ihn durchdringend an, doch er schüttelte nur den Kopf. „Er würde mich töten. Ich spreche nicht über seine privaten Angelegenheiten. Übrigens kommt er gerade wieder." Kagome seufzte, rückte auf ihren Sitz und sah so halb, wie er eine große schwarze Tüte in den Kofferraum legte und dann ins Auto stieg. „Wir können.“, meinte er leise und sah sie an. Seine Augen brannten. Wo war er bitte gewesen? Sie spürte, wie er ihr die Kleider vom Leib riss.   Die Fahrt war für beide anstrengend. Aber am meisten für Sesshomaru, welcher einen Abstecher in einen Erotikladen gemacht hatte. Bisher hatte er noch nie hineingesehen, doch jetzt… Es hatte ihn wahrlich überrascht, welch Vielfalt sich ihm eröffnete von Spielzeugen über Kleidung. Natürlich hatte er es sich nicht nehmen lassen, ein wenig mit zu nehmen. Auch wenn sie jetzt unpässlich wäre, würde sich das bald ändern und dann würde er seinen Spaß haben. Ein wenig würde er heute Abend aber schon begutachten. Kagome hatte noch nicht ihre Tage und somit würde er sich an den letzten Momenten für diese schwere Woche sattficken. Er dachte noch ein wenig an die schwarze Tüte, während sie auf den Platz vor seiner Villa fuhren. Er stieg aus und ging schon zu dem Kofferraum, wo er die schwarze Tasche herausfischte. „Sie bringen den Rest rein.“ „Natürlich Herr.“, sagte der Fahrer und betrachtete Kagome, die ein wenig schüchtern ausstieg und immer wieder zur Tüte blickte. Auch er konnte seine Augen nicht davonlassen. Anscheinend würde er heute Abend das Weite suchen. „Benötigen Sie mich noch heute Abend?“ „Nein, erst morgen früh wieder.“, sagte Sesshomaru und der Fahrer nickte, während Kagome den Mund wild auf und zu klappte, wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Aber…“ „Du übernachtest hier.“ Sie nickte und schluckte. Ob sie morgen früh wohl noch gehen könnte?   Im Haus angekommen blickte sie auf Sesshomarus Rücken und versteifte sich ein wenig, während er schon in die Stube ging. Sie folgte und erblickte sofort eine Palette verschiedener Köstlichkeiten. Sie waren unterteilt und vor jedem Stand ein Namensschild. Ob er wohl alles probierte oder vorher aussortierte? „Sessh-“, begann Kagome, doch schon wurde ihr Kleidung in den Arm gedrückt. Verwirrt starrte sie auf die schwarz Kleidung mit weißer Spitze. „Was ist das?“ „Zieh es an.“, sprach er nur und sie verdrehte kurz die Augen, bevor sie verschwand, während Sesshomaru sich anscheinend bequemere Kleidung anzog. Was er ihr da wohl besorgt hatte?   Kagome ging indes ins Bad und zog ihre Kleidung aus und legte sie ordentlich auf die Toilette, bis sie nur noch BH und Höschen trug. Vorsichtig hob sie das Kleid an, zumindest vermutete sie es, als sie den Rock sah und die eingearbeitete Bluse. Doch kam es ihr ein wenig kurz vor… Anprobieren. Sie zog es sich drüber und zupfte den Rock runter, während sie über den tiefen Ausschnitt überrascht war. Die Kleidung saß hauteng, fühlte sich aber sehr gut an. Doch irgendwie… Der Rock war bauschig, sodass sie zum Spiegel ging und dann nur erstarren konnte. Der Rock war so kurz vorne, dass man ihr Höschen sah, während es hinten ein wenig tiefer ging. Sie wurde knallrot. Das Kleid saß aber richtig, was bedeuten musste… wo war er nur gewesen? Sie drehte sich und schluckte. Ein Maidkostüm nannte man das oder? Sie ging zur Badezimmertür und schob sie ein wenig auf, bevor sie leise meinte: „Das Kleid ist zu kurz… das muss ein Fehler sein…“ Als sie aber die Tür schon wieder schließen wollte, bemerkte sie plötzlich eine Hand darin. Sesshomaru war auf einmal da, begutachtete sie, während er oberkörperfrei vor ihr stand und eine schwarze, lockere Hose trug. „Es sitzt doch.“ „Aber man sieht mein Höschen!“, fing sie knallrot an. Sesshomaru beugte sich leicht schief und sah sie durchdringend an. „Man sollte es nicht sehen.“ „Siehst du!“ „Warte.“, hauchte er, kam zu ihr herab und ein Schwall seines männlichen und süßlichen Parfüms strömte ihr hingegen. Ihr Herz schlug heftig und dann… sie riss die Augen auf, als sie Hände an ihrem Höschen spürte und er es mit einem Ruck von ihrem Leib riss. Das Geräusch zerreißenden Stoffes pumpte Adrenalin durch ihren Körper und ließ ihr Gesicht hellrot leuchten. „Jetzt sieht man es nicht mehr.“ „Das ist nicht dein Ernst oder?“, fing sie an zu wettern, doch verstummte sie und stöhnte heiser auf, als sie seine Hand im Schritt spürte, die sie ungeniert berührte. „Mhmm…“ „Ich will den Abend nutzen.“, brummte er an ihr Ohr und ließ kurz einen Finger in sie gleiten. Ihre Lustgrotte zuckte freudig und wollte mehr, doch so schnell wie der Finger in ihr war, war er auch wieder verschwunden. Verdammt. Es war peinlich und doch… hatte er sie mit einem Handgriff geil gemacht. „Als meine Dienerin, solltest du mich verköstigen.“ „Pascha, was?“, fing sie wieder an und stöhnte noch einmal, schon wieder sein Finger. Was sollte das? „Benimm dich.“, hauchte er in ihr Ohr und ließ ihren Körper vor Lust beben. „Heute Abend erziehen wir dich.“ Ihr Kopf drehte sich bei dem Gedanken, dass er sie heute Abend quälen würde. Hatte sie ihre Klappe zu weit aufgerissen? Wollte er ihr jetzt zeigen, dass es nichts zwischen ihnen gab? Sie war sich nicht sicher, doch so einfach käme sie da nicht raus. „Komm.“, sagte er dann und ging schon vor. Sie presste die Beine zusammen und folgte ihm mit dem peinlichen Gedanken daran, dass ihre Muschie vor ihm entblößt war über die ganze Zeit. Wie froh sie war, dass er keinen Butler hatte. Sesshomaru setzte sich der Länge nach aufs Sofa und machte es sich bequem, in dem er sich an einige Kissen lehnte. „Füttre mich, dann belohn ich dich.“ „M…“, fing sie an, doch hielt sie den Mund und schnappte sich vom ersten das Tablett. Sie sollte es nicht übertreiben, denn so wie sie ihn kannte, machte er seine Drohung war, aber was hieß wohl Belohnung bei ihm? Ein wenig Neugierig war sie schon. „Hier… MEISTER!“, sprach sie deutlich aus und kniete sich aufs Sofa, bevor sie ihm ein kleines Häppchen an die Lippen hielt. „Bitte…“ Sein Mund zuckte vor, umfasste das Kleinod und mit ihm auch ihre Finger. Sie wollte sie wegziehen, doch er packte die Hand und leckte genüsslich an ihren Fingern und saugte. Sofort erinnerte sie sich daran und keuchte leise auf. Der Druck war fest und sie wollte seine Lippen wo anders spüren. „Meister…“, stöhnte sie heiser, als er ihre Finger losließ. „Nicht schlecht.“, flüsterte er und nahm von ihrer Platte das gleiche Stück und hielt es an ihre Lippen. Kagome hatte schon längst den Schlafzimmerblick, den er haben wollte. „Iss.“ Sie öffnete die Lippen und kostete. „Mhmm… gut…“, keuchte sie leise und zuckte wohlig zusammen, als eine Hand an ihrer Möse war. „Stöhnst du wegen Essen? Böse Dienerin.“ Sein Finger zuckte, ließ sie hart aufstöhnen und fast fiel das Essen von der Platte. Sie schluckte und spürte seinen Finger diesmal länger. Bestimmt merkte er längst, wie feucht sie deswegen war. Warum machte es sie nur so geil, von ihm so… behandelt zu werden? War sie krank? „Nein…“, keuchte sie leise und sie spürte ihn wieder entgleiten. Fast war sie versucht ihn nur wegen seines Fingers zu necken, doch sie wollte diese Belohnung jetzt noch mehr als vorher. „Bitte… probiert weiter.“ Sesshomaru sah den Teller an und deutete darauf. Sofort gab sie es ihm und er lutschte wieder an ihren Fingern. Er war so böse zu ihr.   Diese Prozedur verlief weiter, bis er von jedem Teller drei verschiedene Sachen probiert hatte, wie auch Kagome, dessen Körper nach seiner Zuneigung bettelte. „Meine Belohnung?“, fragte sie vorsichtig und sah im letzten Moment, wie er sich aufsetzte und sie aufs Sofa presste. Dabei fing er die Palette auf und betrachtete ein wenig die Dip Soßen. „Interessant.“, flüsterte er und stellte die Platte ab, während sie auf dem Sofa vor ihm lag und sich bewusst war, wie viel er sehen konnte. „Wir sollten die Dips noch probieren.“ „Inwiefern?“, keuchte sie und beobachtete schockiert, wie er mit dem Finger hinein glitt in einen Dipp und sie im nächsten Moment die feuchte Kühle auf ihrer Scheide spürte. Was zum? „Sesshomaru…“, stöhnte sie, während er ihre Beine etwas weiter auseinander drückte und im nächsten Moment schon dazwischen verschwand. Das Zucken seiner Zunge über ihre Vulva ließ sie aufstöhnen. Er leckte sie anscheinend sauber, saugte und liebkoste ihre Klitoris. Ihr Becken reckte sich ihm entgegen und bettelte nach mehr, während seine Hände ihre Hüfte festhielten und er immer wieder leckte. Seine Zunge stieß vor und verschwand wieder. „Ahhh…“, stöhnte Kagome, welche schon so gereizt war durch sein Vorspiel. Das war es doch oder? Ein langes Vorspiel, in dem er sie immer wieder verwöhnt hatte, bis sie willig war. Er hatte sie abgerichtet und für den Moment fand sie Gefallen daran. „Der Dip ist passabel.“, hauchte er und verschwand kurz. Dann spürte sie wieder eine Kühle, keuchte und drehte sich knallrot weg, während seine Zunge wieder freudig alles umspielte. Er umkreiste ihre Klitoris und saugte fest daran, sodass sie sich immer mehr auf einen Orgasmus zu bewegte, doch kurz bevor sie kam, verschwand er wieder. „Der war besser. Nun…“, hauchte er und dann schon wieder eine neue Dip Soße. Es fühlte sich dreckig, aber auch heiß. „Sesshomaru…“, stöhnte sie seinen Namen, während er immer wieder eine neue Soße testete und sie nicht kommen ließ. Er konnte ein echter Mistkerl sein. „Wie wohl eine scharfe Soße schmeckt?“ „N…nein! Das wird brennen.“, fluchte sie und sah kurz ein Aufflammen in seinen Augen. „Was machen wir dann?“, fragte er und leckte sich die Lippen, bevor sein Finger schon darin war. Er kam hoch und bestrich ihre Lippen, die sofort anfingen zu kribbeln. „Ah…“, keuchte sie und wollte schon etwas machen, doch im nächsten Moment presste er seine Lippen auf ihre. Er entledigte sich seiner Hose nebenher und drang in ihre feuchte Lustgrotte ein, während er an ihren Lippen leckte und sog. Sie zitterte, stöhnte und drehte sich hin und her, während er ihre Lippen immer mehr liebkoste. Auch seine kribbelten etwas von dem Chili, was ein angenehmes Gefühl in ihm entfachte. Sein Schwanz drang immer wieder ein, spürte das freudige Pulsieren ihrer Muschie und füllte sie immer wieder aus. Ihre Arme schlossen sich wie von selbst um seinen Hals, zogen ihn enger auf sich, während er sie hart fickte. Ein wenig winkelte er ihre Beine an, um tiefer hinein zu kommen. Ihm gefiel, wie willig sie war. Sie wollte also neue Regeln, sollte sie haben, wenn sie so willig war und ihm gehorchte. Kagome, sie würde ihm gehören und sein Bruder würde durchdrehen. Vielleicht würde er sie danach auch weiter behalten, aber das war abzuwarten. Er stieß noch einige Male zu, bewegte sich kreisend und spürte, wie sie sich zusammenzog. Vor Lust biss sie sogar in seine Lippe, was ihn wirklich scharf machte. Sein Tempo erhöhte sich, ließ sie kommen, auch wenn er noch brauchte. Stöhnend bog sie sich, während seine Zunge in ihren Mund stieß und mit ihrer Zunge spielte. Warum fühlte es sich bloß so gut an, mit ihr zu ficken, wieso nur? Stöhnend ergoss er sich einige Zeit später und strich ihr nasses Haar aus dem Gesicht, während sie komplett außer Atem war. Natürlich war er auch leicht erschöpft, doch bei ihr war es schlimmer. „Hat dir deine Belohnung gefallen?“ Sie wurde rot und nickte. Wie sollte sie sich nur bei ihm durchsetzen, wenn er das öfters versuchen würde? Kapitel 43: Das Juwel --------------------- Die Nacht schien Kagome fast zu kurz, während sie nur ein kurzes aus Seide bestehendes Nachthemd trug. Sie lag in seinem Bett, während seine Hand auf ihrem Unterleib ruhte. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, sie immer wieder zu ficken, wenn ihm danach war. Er hatte noch genug Essen zum Probieren gehabt, bis sie glaubte, einen Muskelkater zu bekommen, denn er hatte es jedes Mal wirklich geschafft, dass sie sich drauf einließ. Als es dann spät wurde, durfte sie duschen und sich umziehen. Erst befürchtete sie ihn dabei zu erwischen, dass er in die Dusche folgte, doch er ließ sie gewähren und verschnaufen. Auch dieses Nachthemd war zumindest nicht so verrucht, auch wenn es kurz war und er sie kein Höschen tragen ließ. „Schläfst du?“ Sie schluckte und spürte ihn schon auf sich. „Sesshomaru, ich kann nicht mehr…“ „Wirklich nicht? Du liegst doch gerade nur.“ Sie seufzte und spürte schon seine Erektion. „Ich bin trotzdem erschöpft und… es tut mir langsam alles weh... bitte, … wollen wir nicht reden?“ „Reden können wir auch morgen…“ „Sesshomaru, wir müssen später arbeiten.“, fluchte sie leicht heiser und sah zur Seite, während er sich etwas an ihr rieb. „Bitte…“ „Wenn ich dir sage, dass wir die Regeln ändern, ficken wir dann?“ Sie wurde rot und hätte ihm am liebsten eine Gepfeffert. „Weder so noch so, gibt es eine weitere Runde.“ „Wieso nicht?“ „Weil ich ausgetrocknet bin!“, fluchte sie leise und sah weg. Darum fühlte sie sich auch leicht wund. Vollidiot. „Hn.“, machte er noch, bevor er sich wieder neben sie rollte und sie auf seine Brust zog. „Dann blas mir einen.“ „Ist das wirklich dein Ernst?“ Seine Augen leuchteten golden in der Nacht, während er sie hochzog und nachdenklich ansah. „Warum zierst du dich so?“ „Wieso?“ „Ja.“ „Weil ich müde bin, Sesshomaru. Es ist nichts gegen dich, der Sex ist auch toll, aber ich bin einfach nur müde und will die Momente mit dir genießen.“ „Wieso willst du das tun, obwohl es eine Abmachung war?“ „Wieso?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. Er konnte dumme Fragen stellen… „Weil ich … gerne mit dir Zeit verbringe. Und ich möchte die Zeit… genießen. Aber wenn du mich dazu zwingst und es dadurch weh tut, werde ich…“ Ein Kuss unterbrach sie, bevor sie sich leicht keuchend löste und zur Seite blickte. „Dann schlaf jetzt.“, murmelte er noch, bevor auch er die Augen schloss und sie sich auf seine warme Brust legte und seinem ruhigen Herzschlag lauschte. Natürlich hätte er sie zwingen können, doch irgendwie glaubte er, dass es keinen Spaß machen würde. Ausgetrocknet. Anscheinend kam er nicht drum herum, sich ein wenig zu informieren, wenn er sie doch noch eine Zeit halten wollte. Zumindest so lange, bis sein Bruder kam. Leicht öffnete er die Augen, betrachtete die schwarzhaarige Dame, die sich an ihn geschmiegt hatte und sofort eingeschlafen war. In letzter Zeit ließ er so viel zu, warum nur? Ob es an dem Albtraum lag? Hatte es in ihm etwas ausgelöst? Er horchte, hörte ihren ruhigen Herzschlag und ihren leisen Atem. Hoffentlich half die Auszeit, dass er sich wieder sammeln konnte. Auch ahnte er, dass diese Tabletten ein paar Tage wirkten. Es war nach ihrer Aussage eine sehr starke Dosis, wovon man meist je nachdem eine halbe Tablette im Wasser auflöste. Sie hatte sich entschuldigt, doch er würde sich noch… bedanken bei ihrem Mann. Sesshomaru war natürlich auch so töricht gewesen und hatte drei davon genommen. Sein Blick glitt noch einmal über die Frau. Kagome. Hoffentlich hörten diese Gefühle auf, die sich nach oben drückten. Seine Besitzgier, seine Eifersucht, sein Hass. Alles machte ihn verwundbar. „Mhmm…“, seufzte sie leise, während ihre Arme sich neben sein Gesicht legten. Sie streckte sich auf ihm wie ein kleines Kätzchen und ihn verlangte es viel ab, da ihr nackter Unterleib an seinen Lenden lag. „Ich hab‘ dich lieb…“, brummelte sie heiser und jagte ihm einen Schauer über den Rücken. „…mein Prinz…“ Er erstarrte wegen des Kosenamens, schüttelte sich aber schnell wieder. Das konnte nicht sein. Viel zu makaber. Er streichelte über ihren Kopf, was sie augenscheinlich schön fand. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Ob sie, wenn sie 50 Jahre früher in der Vergangenheit gewesen wäre, diese ganze Misere hätte stoppen können? Dann hätte sein Bruder niemals Kikyou kennengelernt und vielleicht hätte es ein besseres Ende gegeben. Aber andererseits wollte er dieses Mädchen für sich selbst. Seufzend schloss er die Augen und versuchte ein wenig zu schlafen, um die Geister zu vertreiben, die in seinem Kopf spukten, doch stattdessen übermannte ihn ein neuer Traum von damals.     ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~     Er erwachte im Traum. Da stand er, zwischen Schutt und Asche. Sein Kopf nahm die Umwelt um sich herum auf, die nach dem Kampf gegen Naraku zu Schaden gekommen war. Sie hatten es geschafft, hatten ihn besiegt, doch war auch ihre Seite nicht ohne Verluste gewesen. Sein Bruder und die Miko waren verschwunden. Die anderen berichteten ihm auf Nachfrage, was es mit dem verschwundenen Brunnen auf sich hatte, der zwei Welten miteinander verband. Aber nur diese Miko und sein dummer Bruder waren dazu im Stande gewesen ihn zu durchqueren, aber wieso nur? Wie war das ganze möglich? Er wusste es nicht und etwas anderes war auch wichtiger. Dämonen würden aus ihren Löchern kommen, da Naraku nicht mehr da war. Er befahl den Menschen, die einst die Freunde der beiden waren, ein Auge auf Rin zu habe, während er sich aufmachen würde. Natürlich verblieb er noch einige Tage, um seine Wunden heilen zu lassen. Auch ihn hatte es viel Kraft gekostet. An einem anderen Tag wollte er dann los, doch dann passierte es. Vor ihm erschien der Brunnen und sein Bruder entstieg ihm, doch verändert. Seine Augen weiteten sich, als er die roten Augäpfel erblickte mit den blauen Pupillen. Er stierte ihn an, seine Hundeohren waren verschwunden, dafür trug er spitze Ohren an seinen Wangen. Ein Zacken lief jeweils über seine Wangen, wie bei seinem Vater. Der weißhaarige landete, atmete tief durch, während ein irres Lächeln sich auf seinen Lippen wiederspiegelte. Das Juwel strömte Finsternis aus in der Mitte seiner Brust. „Inu Yasha…“ „Genau.“, lachte er dann und seine Augen wurden golden, während er seinen großen Bruder ansah. „Jetzt stimmt es auch.“ „Wie…“ „Das Juwel hat mich als neuen Wächter auserwählt.“, meinte er nur und hob die Schultern, während er in den Rasen sprang und in den Brunnen blickte. „Es wollte nicht weiter gereinigt werden und jetzt, bin ich vollwertig.“ Sesshomaru schnaubte. „Vollwertig, bedeutet nicht gleichwertig.“ „Sagt der große Daiyoukai.“, zischte Inu Yasha und sah ihn überheblich an. „Akzeptiere es, sonst probiere ich mich an dir aus.“ „Kannst du gerne haben.“, fluchte Sesshomaru und wollte sein Schwert zücken, als auf einmal die anderen auftauchten und ihn bestaunten. Natürlich spürten sie kurz das Juwel, doch Inu Yasha verstellte sich, wirkte normal wie immer, nur verändert. Sogar das Juwel konnte Sesshomaru nicht mehr spüren nach weniger Zeit. Darum würde er sich aber später kümmern. Wie immer unterschätzte er ihn und ging auf die Jagd. Er musste die Dämonen kleinhalten. Unbedingt. Es war an der Zeit, die Führung zu übernehmen.   So machte er sich auf, besiegte jeden, der ihm im Weg stand, bis sie ihm dienten oder alle tot waren. Es vergingen wahrscheinlich ein paar Jahre, in denen er immer wieder zum Dorf zurückkehrte und mit ansah, wie sein Bruder durch die Gegend glitt und auch kämpfte, doch eines Tages änderte sich alles. Sein Bruder war zum Brunnen gestürzt, hatte hineingesehen und danach war er ausgeflippt. Warum wusste er nicht. Der kleine Fuchs hatte es ihm berichtet. Sesshomaru war kurz danach eingetroffen, als er die dunkle Macht gespürt hatte. Jedoch hatte er kaum etwas ausrichten können, was schockierend war. Sein Bruder war fast übermächtig, schlug ihn zurück und ihm selbst waren die Hände gebunden, da er das Dorf nicht zerstören wollte. Jaken brachte Rin und die Kinder in Sicherheit, wie auch Shippo, der sie begleitete auf dem Rücken von Kiara. Die Menschenfreunde wollten ihn beruhigen, doch tötete er sie einen nach dem anderen auf grausame Art und Weise. Er war fassungslos, wie auch seine Freunde, die ihre letzten Atemzüge taten. Menschen waren so sterblich. Sesshomaru preschte vor, schlug sein Schwert gegen seines und als er spürte, dass alle getürmt waren, kämpfte er auf Gedeih und Verderb, doch nichts nützte. Sein Bruder schien fast übermächtig. Er knurrte, schlug immer wieder zu, doch prallte jedes Mal zurück, sodass er am Ende schwer verletzt den Schauplatz verließ. Normal kämpfte er weiter, doch auch er spürte, wenn er keine Chance hatte. Nur diese Miko hatte das Juwel reinigen können, doch sie war nicht mehr da. Selbst für Naraku hatten sie ihre Hilfe gebraucht. Warum hatte er ihm nur nicht gleich den Kopf abgeschlagen?     Ein Zeitsprung von einigen Jahren, in denen er sah, wie Rin heranwuchs und auch die anderen und sie immer wieder einen Angriff starteten, doch sie scheiterten, aber wieso nur? Shippo hatte sogar den Brunnen geprüft, doch sie kam nicht und er wollte sich nicht eingestehen, dass er es nicht alleine schaffen würde, er musste es einfach alleine auf die Reihe bekommen. Immer wieder wurde er jedoch zurückgeschlagen, bis sie sich in einer Höhle verkrochen, um sich zu stärken. Rin lebte dort mit anderen jüngeren Kindern, kümmerte sich um die Wunden der Verletzten und war sehr tapfer. Sie war sehr still geworden, während sie auf die Kinder des Pärchens von damals Acht gab. Schon öfters hatte er ein Auge auf sie geworfen. Sie war zu einer schönen Frau herangewachsen, doch wählte sie einfach keinen Mann. Jeden schlug sie aus und ihn machte es verrückt, denn auf eine gewisse Art und Weise begehrte er die junge Frau. Das schändliche Blut seines Vaters und am Ende gab er sich ihr hin, nur um sie im gleichen Atemzug verlieren. Sein Bruder nahm seine Braut in ihrer ersten Nacht. Er war wütend, wollte ihn erschlagen, flippte aus und verwandelte sich immer mehr, während er auf seinen Bruder einschlug und ihn auch teilweise traf, während er einfach nur lachte. Klageschreie von Sterbenden hallten in seinen Ohren wieder, doch er vermochte es nicht zu beenden, bis er zu Boden ging, glaubte sterben zu müssen, doch dann… war es plötzlich still. Nichts hörte er mehr, nur noch seinen rasenden Herzschlag. Er öffnete die Augen, erblickte einen Mann, dessen Hand auf seiner Schulter ruhte. „Weg hier.“ Der Mann mit dem langen schwarzen Haar half ihm auf, sah ihn besorgt an und dann zu Inu Yasha, um den viele Blitze zuckten. „Hilf den anderen beim Fliehen, ich verschaffe dir Zeit. Wir reden später.“ Sesshomaru wollte sich nicht helfen lassen, wollte selbst bleiben, doch der Mann hob die Hand. „Zurzeit vermagst du nicht ihn zu siegen. Ein Krieger, nein ein Herrscher sollte wissen, wann ein Rückzug angebracht ist und wann nicht. Jetzt geh. Rette so viele du kannst.“ Widerwillig floh er, sah den Mann Zauber sprechen oder waren es Mantras? Er war sich nicht sicher, doch half es, seine Kameraden zu retten. Anscheinend reichte eine Berührung, um sie zu wecken. Was war das nur für eine Macht? Sein Herz schlug schnell, während immer mehr durch die Sicherheitstunnel flüchteten. Auch Shippo weckte er, der ihn suchend ansah: „Wo ist Rin?“ Er schluckte, sah zur Seite, wollte nicht zeigen, wie sehr es ihn schmerzte. „Er hat sie getötet.“ Mehr brauchte es nicht, um den Fuchs wütend zu machen, doch Sesshomaru packte ihn, schleuderte ihn an die Wand. Einige hielten kurz inne. „Schwächlinge wie du, sollten jetzt Fliehen.“ „Aber… Rin-chan…“, fluchte der junge Mann und auch Sesshomaru erkannte in seinen Augen den Schmerz. „Wir können nichts tun.“, murmelte Sesshomaru und hob den rothaarigen noch einmal an. „Sieh zu, dass die anderen überleben.“ Shippo nickte, verstand was er meinte und flüchtete. Hätte der Mann nicht Recht gehabt, er wäre geblieben, hätte gekämpft, doch… so würde er seine Rache nicht bekommen, weswegen er mit den anderen floh. Ein Wort, dass er verabscheute. Rückzug hatte er es genannt, doch für ihn war es eine weitere Niederlage. Vielleicht war er für sie ein Retter, doch sein Stolz hatte es angekratzt, er wollte nie wieder scheitern, nie wieder.   Kapitel 44: Die Verlobte? ------------------------- Als Sesshomaru leicht verschwitzt erwachte, stach ihm sofort der Geruch von Blut in die Nase. Er riss die Augen auf, konnte kaum verhindern, dass sie sich verfärbten und starrte auf die Decke neben ihm. Das war Blut… schon teilweise geronnen. Sein Blick suchte sofort Kagome, doch er entdeckte sie nicht… „Kagome.“, keuchte er und wollte schon aufstehen, als er plötzlich hinter sich blickte, die Augen noch immer rot, starrte er auf eine schluckende Kagome, die etwas… beschämt da stand? „Kagome.“, sprach er schon ruhiger, während seine Augen normal wurden. „Bist du wütend?“ „Was?“, fragte er noch halb in seinem Traum gefangen, während sie auf das Blut deutete. Was? „Bist du verletzt?“ Sie wurde rot, schüttelte den Kopf und dann verstand er und roch es. Natürlich. Darum war es gegangen. Die Unpässlichkeit. Sie trug ein Höschen und schien sich unwohl zu fühlen. „Es tut mir leid, ich werde es säubern…“ „Mach dir nicht die Mühe. Ich werde jemanden die Laken wechseln lassen.“ „Aber du wohnst doch alleine…“ „Ja, aber ich lasse zwischendurch jemanden kommen.“, meinte er leise und setzte sich auf, zog sie mit einem Ruck in seinen Schoß und strich leicht über ihre Hand, die er festhielt. Kagome war sichtlich verwirrt. Erst hatte sie geglaubt, er wäre wütend, doch jetzt schien er eher besorgt gewesen zu sein. Sie lehnte sich an ihn, genoss seinen Duft und seufzte leise. Er hingegen hielt sie nur still und drückte seine Nase an ihr Haar. Dieser Lotusduft. Hatte er daheim überhaupt Duschgel mit diesem Geruch? Nein. Er dachte schon wieder darüber nach, das konnte einfach nicht sein. Zart streichelte er sie noch einmal, bevor er noch einmal zu dem Blut blickte. Er musste sich unter Kontrolle bringen, unbedingt. Langsam glitten seine Arme unter sie, bevor er aufstand. Sie klammerte sich an ihm, während er sie in die Stube trug und auf das Sofa setzte. Es war groß genug, als dass sie die restlichen Stunden darauf verbringen konnten. „Sesshomaru?“ „Warte.“ Er holte Kissen und Decke. Die Kissen ließ er auf einer Seite liegen, bevor er die Decke auf sie warf. „Und du?“ Sesshomaru setzte sich ans Kopfende. „Ich bleibe etwas wach. Ruh dich aus.“ Sie gehorchte, kuschelte sich hin, denn ihr Unterleib schmerzte ein wenig. Ein bisschen verzog sie die Lippen und schielte zu ihm, während er einfach Löcher in die Luft starrte. Doch er stellte es ein, als er ihren Blick spürte. Nachdenklich sah er sie an, während sie das Kissen ein wenig an sich zog. „Sesshomaru…“ „Was?“, fragte er leise und hob eine Braue. „Ich fand das Shopping schön und auch das Essen in der Kantine… würdest du…“ „Hm?“, fragte er, beugte sich tiefer zu ihr herunter, da sie immer leiser wurde. „Würdest du mit mir auch ein Date haben?“, flüsterte sie leise und sah ihn schüchtern an. Jetzt hatte sie gefragt. Er atmete tief durch, während sie ihm in die Augen blickte. Sie hatte sich wirklich in etwas verrannt, sollte er? Ja… vielleicht könnte sie das Juwel läutern, doch dafür musste sie an seiner Seite stehen. „Möglich, an was dachtest du?“ „Ein Besuch im Kino?“ „Zu laut.“, bemerkte er und deutete auf seine feinen Ohren. Sie seufzte. „Wie wäre es, essen zu gehen?“ „Kagome.“, seufzte er, wollte teilweise seine Freiheit nicht einbüßen, aber bemerkte auch, dass sie nicht nachdachte. „Ich bin einer der begehrtesten Single. Wir können nicht öffentlich essen gehen, da ich dein Chef bin.“ „Oh…“, seufzte sie. „Muss es in der Öffentlichkeit sein?“ „Hm?“, fragte sie und schüttelte schnell den Kopf. „Nein… ich glaube nicht.“ „Dann ist es in Ordnung.“ Sie war kurz verwirrt, nickte aber dann. „Danke…“ „Dieses Wochenende?“ „Ahh… ich bin nicht da…“, gab sie ehrlich zu und er hob eine Braue. Sie lächelte unschuldig. „Ich fahre mit meiner Mutter in ein Ferienhaus in einem Wald. Ein wenig entspannen, frische Luft schnappen… Wir haben es erst vor kurzen beschlossen.“ „Du nimmst meinen Fahrer. Montag bist du wieder da?“ Sie verdrehte die Augen und nickte. „In Ordnung und ja, natürlich. Montag oder Dienstag sollte ich auch wieder… pässlich sein.“ Sesshomaru beruhigte es. Durch seinen Fahrer würde er abgesichert sein und Kagome… spielte ihm weiter in die Hände. Bald wäre sein Bruder da, bis dahin musste er seinen neuen Plan in die Tat umsetzen. Das Herz dieser Frau gewinnen, die es ihm schon fast schenkte. „Du hattest vorhin von einem Prinzen geträumt?“, fragte er dann aus heiteren Himmel, um sich zur Ruhe zu begeben. Kagome schluckte, zuckte kurz und es ratterte, bis sie nur die Halbwahrheit sagte. „Ich kannte mal einen süßen Hund, der Prinz hieß.“ Sesshomaru roch die Lüge nicht, da sie es vollkommen ernst meinte. Er entspannte sich. Alles nur Einbildung gewesen. Gut so, denn sonst hätte er vielleicht ein großes Problem am Hals, wenn er mit der Tochter seines ehemaligen Freundes spielte. Doch den würde er auch so bekommen, wenn er erfuhr, dass er mit anderen Frauen geschlafen hatte, doch was sollte er machen, wo seine Verlobte verschwunden war. Genau. „Verstehe.“, meinte er noch, bevor er sich zurücklehnte und die Augen schloss. Auch Kagome schlief noch einmal ein, bis sie morgens erwachte und sich schnell für die Arbeit zurecht machte. Sie duschte und machte sich hübsch, ein wenig überrascht, dass er für alles vorgesorgt hatte. Es war ein wenig gruselig musste sie am Ende zugeben, als sie dann schon bereitete Kleidung entdeckte. Es war, als würde er ihr alles vordiktieren… „Sesshomaru…“ „Komm, wir müssen.“, sagte er dann schnell, schien ein wenig kühler als vorhin, was wohl daran lag, dass es keinen Quickie vor der Arbeit gab, aber sie freute sich auch ein wenig, sie hatte bei ihm übernachtet.   Auf der Arbeit begab sich Kagome in ihrem neuen Outfit bestehend aus einem lockeren und etwas längeren grauen Rock und einer weißen, figurbetonenden Bluse, in ihr Büro und kam nicht umher Shippos Blicke auf sich zu spüren, den sie kurz begrüßte. Warum war er so früh da? Sie entdeckte auch Ryuu, der eine Augenbraue hob. Sie lächelte unschuldig. Nicht nur sie glaubten an eine Beziehung, sondern sie langsam auch. „Guten Morgen.“, meinte sie noch, bevor sie verschwand. Sesshomaru kam kurz danach, denn er hatte den Wagen noch geparkt, auch sollte keiner einen Verdacht schöpfen. Aber das war auch gut so, denn als er an Ryuus Büro vorbei ging, blieb er stehen und lauschte dem aufgeregten schwarzhaarigen Mann, der nicht darauf achtete, dass sein Chef sich in der Nähe versteckte. „Shippo, weißt du was?“ „Nein, was ist denn. Und ja, ich habe es gerochen, wenn es darum geht.“ „Nein…, dass meine ich nicht, aber… schau.“, flüsterte er und holte ein Bild aus seiner Tasche, welches er Shippo zeigte. Shippo zog die Luft ein und riss die Augen auf. „Das ist Sesshomaru…“ „Ja, ist er und das ist die Prinzessin.“, meinte Ryuu und deutete darauf. „Sieht sie nicht Kagome verdammt ähnlich?“ „Du meinst, sie ist seine Tochter? Aber dann wäre sie Sesshomarus Verlobte! Du verarschst mich doch, das kann nicht sein.“ Sesshomaru nickte innerlich. Das konnte nicht wahr sein. „Ich weiß es nicht. Dieses Wochenende fahre ich zu seinem Ferienhaus in dem Wald und werde Nachforschungen anstellen. Irgendwo müssen die Notizen sein!“ „und dann? Willst du ihr dann sagen, hey Kagome, übrigens, du und Sesshomaru seid verlobt.“ Ryuu seufzte und schüttelte nur den Kopf. „Nein, ich werde ihr sagen, dass sie sich von ihm nichts gefallen lassen muss. Weil sie dann eine Halbgöttin wäre. Ihr gehört die Firma.“ „Aber dann wüsste sie das doch. Sie muss damals 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein.“ „Das stimmt, aber ist es nicht merkwürdig, dass die Familie so einfach verschwand? Er hat alle bis auf die Prinzessin immer sehr verdeckt gehalten, vielleicht hat er ihre Macht gebannt.“ „Macht?“ Ryuu nickte. „Ich weiß von einer Begebenheit, als sie klein war, dass sie seine Fähigkeiten besaß. Zumindest einige beängstigende.“ Sesshomaru lauschte, erinnerte sich ein wenig an die Begebenheit. Es war eine verzwickte Lage gewesen und das kleine Mädchen hatte einfach gehandelt, als wäre es normal. Sogar ihn hatte es einen Schauer über den Rücken gejagt. Naiv, wie das kleine Kind gewesen war, hatte sie nichts Grausames in ihrer Art und Weise erkennen können. Natürlich hatte der Mann es sich gewünscht, doch die kleine hatte einfach gehandelt. „Pass auf dich auf. Ehrlich, ich hoffe, dass sie es nicht ist, sonst werden die Probleme immens sein. Sesshomaru versucht Inu Yasha mit ihr zu ködern, wenn dann noch rauskommt, dass die beiden verlobt sind… das wird eine Katastrophe werden.“ Ryuu schnaubte. „Wir werden sehen. Er wird die Verlobung lösen, wenn er erfährt, was Sesshomaru mit ihr getan hat.“ „Sieh erstmal nach und dann reden wir weiter.“ Ryuu nickte und Sesshomaru setzte sich in Bewegung. Das Ferienhaus. Kagome wollte in das ihres Vaters. Er würde in seins fahren. In sein richtiges Haus und würde einfach nachsehen, ob Kagome auch dort war. Vielleicht sollte er ihr morgen auch frei geben, damit sie früh morgens losfuhren. Dieser Ryuu wusste von dem Haus und wenn es dort einen Beweis gab, musste er ihn zuerst haben, damit er besser darauf reagieren konnte. Dummer Drache, einfach so laut zu reden.   Sesshomaru ging in sein Büro und fasste den Entschluss, dem ganzen selbst auf den Grund zu gehen. Dass er sich es kurz einbildete war eine Sache, aber dass seine Angestellten auch in die Richtung tendierten, obwohl sie nicht von den damaligen Begegnungen wussten, bis auf wenigen, die noch in der Villa stattgefunden hatten, als die Prinzessin zur Schule gekommen war. Aber wenn das stimmte… Sesshomaru entsann sich an das Wochenende, als Kagome im Traum erstickt war, gekeucht hatte. Es erinnerte ihn an den Tag, als die Prinzessin fast ertrunken war. Wieder ein Indiz, dass er nicht mit den anderen teilen würde. Kagome. Was verbarg sie nur vor ihm oder wusste sie selbst nicht, was hier los war? Sein Herz zog sich kurz zusammen, bevor er sich auf seine Arbeit stürzte und einfach nicht mehr daran denken wollte. Er würde ihr freigeben, hoffen, dass sie hinfuhr und beten, dass es ein anderes Haus war. Ihr Fahrer würde ihm hoffentlich schnell sagen, wo sie hinfuhr und dann würde er beobachten, indem er ihr im Wald folgte, wenn sie es wirklich war. Wenn sie es war, stellte sich wirklich die Frage, ob sie sich erinnerte und wenn, ob sie ihn an der Nase rumführte und mit ihm spielte und nicht umgekehrt. Er würde dem schon auf die Spur kommen.   Kagome hingegen arbeitete fleißig, nichtsahnend, was hinter ihrem Rücken schon wieder getrieben wurde. Sie seufzte leise und berührte ihren Unterlieb, unsicher, ob es ihre Regel war oder der viele Sex von gestern, der ihr ein merkwürdiges Gefühl gab. Sie beschritten eine neue Ebene und vielleicht waren sie sogar verlobt, dann wüsste er vielleicht, wo ihr Vater geblieben war und was damals geschehen war. Überhaupt, warum sie sich nicht wirklich aneinander erinnerten. Ihre Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln, während sie zur Tür sah. Sesshomaru, dieses Wochenende würde sie sein Geheimnis lüften. Bestimmt Kapitel 45: Das Ferienhaus -------------------------- Kagome war hellauf begeistert, als Sesshomaru ihr den Freitag freigab, damit sie ein angenehmeres Wochenende hätte. Er verlautete, dass er für diese Woche fast alles bearbeitet hatte. Kurz sollte sie noch sagen, welches Essen sie von Mittwoch priorisierte, was sie wirklich peinlich fand, denn sie musste doch daran denken, was er mit ihr angestellt hatte. Am Donnerstagabend hatte sie dann alles gepackt, wie auch Souta, der nicht so lange Unterricht hätte. Sie würden ihn abholen und dann losfahren. „Nett von deinem Chef, dass er uns jemanden schickt.“ „Naja, er hat mich auch sehr vereinnahmt.“ „Stimmt, du warst Mittwoch die ganze Nacht weg…“ Kagome wurde leicht rot. „Wir haben das Essen probiert und dann bin ich eingeschlafen…“ „Er ist fürsorglich, dass er dich nicht nachts vor die Tür gesetzt hat.“, sagte sie noch einmal und lächelte. „Wir laden ihn nächste Woche einmal ein.“ Kagome seufzte, nickte aber. „Ich versuche ihn dazu zu überreden.“, nuschelte sie ein wenig und überlegte noch, was passierte, wenn Sesshomaru auf ihre Mutter traf. Sie hatten sich ja schon getroffen, aber so? Die schwarzhaarige Frau überlegte noch, während sie eine hübsche Bermudashorts in Khaki und eine gleichfarbige Bluse dazu trug. Ihre Mutter hatte nur eine Augenbraue gehoben, während sie eisern behauptete, dass sie Geld übriggehabt hatte. Sie wollte nicht sagen, dass ihr Chef sie komplett neu eingekleidet hatte… Natürlich hatte sie auch normale Kleidung mit, aber für den Fall der Fälle… Gut, weil sie sich wohl darin fühlte, hatte sie es angezogen.   Es klingelte an der Tür und ihre Mutter humpelte mit Krücken hin und öffnete die Tür. Einer ihrer Krücken fiel und Kagome fuhr zusammen. Schnell wollte sie zu ihrer Mutter, als sie mit ansehen musste, wie sie in den Armen des Fahrers lag. Ein Rotschimmer bildete sich auf dem Gesicht der Frau, während der Mann ihr aufhalf und sie liebevoll anlächelte. „… bist du es wirklich?“ Kagome sah verwirrt hin und her. Sie kannten sich? „Lange nicht gesehen.“ Sie nickte und Kagome verstand die Welt nicht mehr. Sesshomaru kannte sie nicht, aber seinen Fahrer? Woher das denn bitte? „Da hast du recht, Tora.“, schmunzelte sie und umarmte ihn auch noch. Kagome war verwirrt, kam zu ihnen und sah hin und her. Der schwarzhaarige Mann lächelte noch einmal mit seinen grünen Augen, bevor er zu Kagome blickte. „Ihre Mutter kenne ich von damals, als Ihr Vater noch da war.“ Sie erstarrte, klappte den Mund auf und zu. Tora hatte es preisgegeben, doch war er sich nicht sicher, ob er Sesshomaru informieren würde. Welch interessanter Zufall das doch war, dass er die Prinzessin die ganze Zeit kutschierte, seine Verlobte und die Tochter seines Schöpfers. Ob er das geplant hatte? „Wirklich?“ „Ja Kagome, er war ein guter Freund, erinnerst du dich nicht mehr?“ Kagome schüttelte den Kopf, überlegte, doch wusste es einfach nicht mehr. „Sie war noch sehr jung. Wir sollten alles einpacken. Ich freue mich schon, dass ich Sie beide begleiten darf.“, verlautete der schwarzhaarige Fahrer und sah Kagome noch einmal überaus freundlich an. Kagomes Mutter kicherte und winkte ab, bevor Kagome ihr die Krücke gab und sie sich löste. Die Welt wartete wirklich immer wieder mit neuen Wundern auf. Ihre Mutter schien von neuen Lebensgeistern erfasst und verschwand noch einmal. Kagome hingegen sah zu Tora und hob eine Augenbraue. „Wieso haben sie nicht gesagt, dass Sie mich kennen?“ „Ich wusste es selbst nicht.“, hauchte er und starrte ihrer Mutter ein wenig nach. „Erst, als ihre Mutter in meine Arme fiel und sie mich erkannte, erinnerte ich mich komplett.“ Es hatte gedauert, doch jetzt begriff er es langsam. Ob er einen Zauber auf sie gesprochen hatte, der gelöst worden war, durch seine Frau? Ihr Meister war manchmal wirklich grausam. Nichts schien dem Zufall überlassen, doch was bedeutete es für die kleine Prinzessin, die nun groß und erwachsen war? Welchen Plan hatte er für sie. „Erinnert? Wie meinen Sie das?“ Er beugte sich herab, sah in die Augen der jungen Frau und überlegte: „Haben Sie ein Geschenk ihres Vaters noch?“ Kagome seufzte, denn es war nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte, eher Ausflüchte, doch… stimmt. Sie griff in ihre Tasche und zog einen kleinen schwarzen Taschenspiegel heraus, mit hübschen Verzierungen. Darunter ein Halbmond mit vielen Verästelungen. „Das hier trag ich immer bei mir.“ Tora lächelte und sah den Spiegel genauer an, indem er Kagomes Hand mit seiner anhob. „Das ist also der Grund.“, flüsterte er wissend. Der Spiegel quoll vor Macht fast über. Sesshomaru hatte ihm gegenüber geäußert, dass es merkwürdig war, warum sein Meister jetzt auf einmal sich regenerierte, doch jetzt verstand er es. Sesshomaru würde ausrasten, würde er erfahren, dass er nichts dem Zufall überlassen hatte. „Welcher Grund?“, fragte Kagome und zog die Stirn in Falten, während er mit Daumen kurz über den Spiegel strich. Tora lächelte und löste seine Hand. „Sie erinnern sich gar nicht. An nichts?“, hauchte er. Kagome schüttelte den Kopf, flüsterte aber dann: „Ich hatte nur einen Traum… Als ich klein war, war ich mit Papa im Wald, er sagte ich sei mit dem Prinz verlobt und bin ins Wasser gefallen und ertrunken, doch der Prinz rettete mich und nahm mich mit sich heim. Ich war kurz davor in die Grundschule zu kommen und wollte ihn sehen…“ Tora seufzte und legte kurz seine Hand auf ihren Kopf. Sie sah auf, während ihre Augen Traurigkeit wiederspiegelten. „Wissen Sie auch wer es war? Also Ihr Prinz?“ „Er sah aus wie Sesshomaru…“, murmelte sie. Was hatte das nur zu bedeuten, wieso die Erinnerung? „Und danach wachte ich auf… ich dachte es war Einbildung, weil er auf einmal über mir war…“ „Er war in ihrem Zimmer?“ „Ja, ich hatte aufgehört zu atmen…“ Seine Augen weiteten sich, während ihm fast die Galle hochkam. Sesshomaru benahm sich merkwürdig und Kagome erinnerte sich nur daran. Was hatte das bitte zu bedeuten? Langsam fragte er sich, wer mit wem ein böses Spiel spielte. Doch wie sollte er sich verhalten. „Sagen Sie ihm das?“ „Wollen Sie das?“ „Nein…“, flüsterte sie. „Ich würde gerne erst alles erfahren… ich verstehe es nicht…“ „Kagome, da bin ich wieder.“ Kagome zuckte zusammen, während Tora eine Augenbraue hob. „Mama?“, fragte sie verwirrt, als sie sah, wie ihre Mutter einen hübschen Kimono angezogen hatte. „Wieso…“ „Ich hatte den Wunsch gerade…“ „Er steht Ihnen wirklich wunderbar.“, hauchte Tora wieder professioneller und sah zu Kagome, bevor er die Hand von ihrem Kopf nahm und sich noch einmal runter beugte. „Sie sind nicht allein, vergessen Sie das nicht und der Rest wird sich ergeben.“ Kagome schwirrte der Kopf ein wenig, während er sich komplett löste und ihrer Mutter half. Er holte auch den Rollstuhl und lächelte sie freundlich an. Sie musste das nicht verstehen oder? Also war er ein Freund ihres Vaters gewesen und diente jetzt Sesshomaru? Vielleicht stimmte ihr Traum, er hatte auch nicht so überrascht reagiert. Nicht ihren Traum hatte er hinterfragt, sondern die Tatsache, dass Sesshomaru in diesem Moment da gewesen war, um sie… zu retten. Es war wirklich ein merkwürdiger Zufall gewesen, doch… „Kommst du?“ „Ja Mama!“, meinte sie schnell und steckte den Spiegel wieder ein. Erinnerungen die versteckt sind, ein Verlobter, der auch von nichts weiß und sie nicht erkennt, Freunde, die sie kennen, aber nicht anders herum. Damals schien sie große Abenteuer zu erleben, doch im Augenblick war diese Zeit genauso abenteuerlich. Gefahren lauerten überall und Geheimnisse taten sich wie unüberwindbare Abgründe auf. Schnell lief sie hinterher mit ihrem Gepäck, während sie Sesshomaru schrieb, dass sie jetzt fahren würden. Er antwortete nicht, was wohl daran lag, dass er zu tun hatte, aber so war er. Ein Workaholic, wenn er anscheinend nicht gerade mit ihr Sex hatte. Wer wusste, wie viel Arbeit er wirklich noch hatte. Sie hatte auch schon überlegt, ob es darum ging, dass sie ihre Tage hatte und er einfach nicht in Versuchung geführt werden wollte.   Im Auto angekommen, holten sie Souta dann ab und anscheinend brauchte er keine Anleitung, denn er wusste, wo sie hinmussten. Kagome sah Tora die ganze Fahrt über an. Es war einfach mysteriös. Tora… Sie schaute ein wenig im Internet nach, was sein Name bedeutete. Ein paar Varianten gab es, was sie nervte, doch eine fiel ihr ins Auge. Tiger. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie damit richtig lag. Er war stark gebaut, auch wenn sie ihm bisher noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Bisher hatte sie keine Zeit auf ihn verschwendet, doch jetzt erkannte sie viele Einzelheiten. War in ihrem Kopf etwas versiegelt worden? Es stimmte schon, dass in dem Traum ihr Vater sie gefragt hatte, ob sie noch wüsste, was er sei. Also war er kein Mensch, doch sie war einer… Nachdenklich zog sie den Spiegel heraus und bemerkte Soutas Blick auf ihr ruhen, während sie die Verzierungen nachzog und ihn dann aufmachte. Eine nachdenkliche Frau starrte sie daraus an. Es war doch nur ein Spiegel oder? Kagome drehte und wendete ihn, doch nichts geschah, während Tora richtig darauf fixiert gewesen war, als wäre es die Lösung schlecht hin. Innerlich seufzend strich sie über den Rand. Was hier wohl gespielt wurde? Tora würde ihr hoffentlich Antworten liefern. Hoffentlich. Sie sah auf, entdeckte seine Augen im Rückspiegel, wie er sie eingehend betrachtete. Ein zartes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, bevor er wegsah.   Tora wusste einfach nicht, wie er damit umgehen sollte. Er musste die anderen theoretisch informieren, doch anscheinend musste ihre Mutter den Bann aufheben, indem sie ihre Namen aussprach. Ob sie sich aber an alle erinnerte? Bei ihm war das eine Sache, da er oft an der Seite seines Herrn gewesen war. Er hatte die Aufgabe eines Bodyguards übernommen, doch auch ihm war verwehrt gewesen, den Tempel zu betreten. Wie weit Kagomes Mutter wohl wusste, was mit Kagome nicht stimmte? Kagome war das Mädchen, welches die Zeiten hatte wechseln können und sie hatte sie gehen lassen oder? Also musste sie etwas wissen… vielleicht? Er würde mit ihr reden müssen, bevor er weitere Schritte einleiten würde. Sie wusste vielleicht gar nicht, in welcher Gefahr Kagome zurzeit schwebte. Sesshomaru versuchte Inu Yasha anzulocken. Sein Blick glitt zu ihrer Mutter, die ihn freundlich anlächelte. Ihr Blick war so… undurchdringlich, als würde sie selbst überlegen. Eindeutig musste er mit ihr reden. Vielleicht würde er mehr erfahren über das Geschehene.   Es verging noch einige Zeit, bis sie den hügligen Weg in den Wald fuhren, Kagome und die anderen hielten sich schnell fest, während Tora grinsen musste. „Wir sind gleich da.“, sprach er und das waren sie dann auch. Auf einem kleinen mit Kies gezierten Stück Land, hielten sie. Alle stiegen aus, außer ihre Mutter, die Hilfe brauchte. Es war überwältigend, der Wald erstreckte sich um sie herum, während sich eine dunkelbraune Holzhütte vor ihnen auftat. Sie hatte zwei Geschosse und passte wunderbar hier her. Die Natur hatte überhand gewonnen, sodass das Kiesbett mit Gewächs überwuchert war. Efeu rankte dem Haus entlang, wie auch andere Pflanzen, die es für sich beanspruchten. Es war einfach bezaubernd, magisch und schien wie verzaubert, da es noch in einem so guten Zustand war. Kagomes Herz raste, als sie den angenehmen Duft einatmete. „Wirklich schön.“ Kagomes Mutter lächelte: „Er hat dieses Haus geliebt.“ Ihre Stimme klang ein wenig stockend. Ob sie traurig war? Ihre Mutter redete einfach sehr selten über ihren Vater. Tora stützte sie und strich zart über ihre Schulter. Wenigstens war sie nicht allein. Kagome seufzte und holte die Koffer, da Tora beschäftigt war. „Komm Souta, wir sehen das Haus an.“ „Gerne, große Schwester.“, meinte er und ging mit ihr los, während Tora die kurzhaarige Frau auf die Arme nahm und sie kurz quietschte, bevor er sie auf eine Bank setzte. „Können wir reden?“, fragte er und sah sie eindringlich an. Hoffentlich konnte er mehr erfahren. Kapitel 46: Das Notizbuch ------------------------- „Worum geht es?“, fragte sie vorsichtig nach, während Tora neben ihr Platz nahm. Er schien zu überlegen, während sie beobachtete, wie ihre Kinder im Haus verschwanden. So weit war es nun schon, dass sie hierhergekommen waren. „Ich versuche zurzeit Herr der Lage zu werden. Wie viel wissen Sie?“ Die kurzhaarige Frau lächelte sanft und zog oben aus ihrem Kimono ein kleines Buch. Ein Mond zierte es, wie auch viele weitere Verzierungen, wie der Spiegel, den er vorhin gesehen hatte. „Genug.“, hauchte sie und streichelte darüber. „Er hat es mir hinterlassen, sollte er einmal verschwinden.“ Sein Herz zog sich zusammen. Tora schluckte, wollte nach dem Buch greifen, hielt aber mitten drin inne, als sie ihre andere Hand darauflegte. „Es ist nur für Sie bestimmt oder?“ „Ja Tora.“, sagte sie leise und lächelte. „Kagome war das Mädchen, dass durch die Zeit springen konnte…“ „Ja, das konnte sie.“, meinte die Frau und lehnte sich nach hinten. „Hat er das erwähnt gehabt?“ „Ja… jedoch fand ich das Buch erst wieder, nachdem sie verschwunden gewesen war.“, hauchte sie. „Es ist schon… schwer gewesen für mich, sie gehen zu lassen. Sie ist meine Tochter, doch er schrieb, dass ich es müsste…“ Toras Mundwinkel zogen sich zu einer engen Linie. „Das verstehe ich. Wahrscheinlich hätte ich sie in ihr Zimmer eingesperrt. Die damalige Zeit war sehr gefährlich, sie hätte umkommen können…“ „Doch er wusste, dass es nicht passiert.“, murmelte sie und atmete tief durch. „Natürlich wusste er es.“, seufzte Tora und legte einen Arm um sie, den sie dankend annahm. Jemand zum Reden war immer gut. „Manchmal ist das Schicksal unabänderlich.“ „Wohl wahr… und doch habe ich es versucht.“, murmelte sie heiser und schloss die Augen. Er hob fragend eine Augenbraue, blickte ihr ins Gesicht, während sie zu lächeln versuchte. „Der Junge mit den Hundeohren.“ „Inu Yasha.“, meinte er nur und streichelte sie. „Du weißt, dass er…“ „Ja. Das steht auch hier drin.“, sagte sie seufzend und atmete tief durch. „Dabei war er ein so netter Junge. Ein wenig einsam, ein wenig verlassen, doch ein gutes Herz hatte er.“ „Das Juwel… hat ihn verdorben. Er hat seine Schwächen nicht überwinden können. Es hat ausgenutzt, dass er in diesem Moment schwach gewesen war.“ „Es erfüllt einem die innigsten Wünsche.“, sagte sie und blickte zum Haus. „Hat sie Ihnen erzählt, dass Kagome von damals geträumt hat?“ „Ja… ihr Prinz.“ „Aber…“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe es ihr nicht gesagt. Ich habe gesagt, ich erinnere mich nicht.“ Sein Mund klappte auf. „Aber wieso?“ „Weil es hier drinsteht.“, sagte sie und öffnete eine Seite, die sie ihm zeigte. Er überflog die Zeilen, die explizit forderten, dass sie seinen Namen nicht vor ihm aussprechen durfte. Nicht so wie Toras oder die der anderen. „Wieso darf er sich nicht erinnern?“, fragte er verwirrt und kratzte sich am Kopf. „Dadurch wird die Situation brenzlig…“ „Tora, arbeitest du für ihn?“ „Ja…“ „Ist er gut zu Kagome?“ „Hm… auf seine Art wahrscheinlich. Er selbst ist durcheinander, scheint sich aber auch ohne Ihre Worte ein wenig… zu erinnern. Er wollte zumindest genau wissen, wo ich hinfahre und schien vorzuhaben, dieses Wochenende in sein Haus zu fahren.“ Er deutete mit seinem Gesicht in die Richtung. „Interessant… Er vermutet also was…“ „Sagen Sie, steht auch drin, wieso sie durch die Zeit reisen konnte?“, fragte er leise nach und Kagomes Mutter lächelte bitter. „Warum wohl. Es ist ein tiefer Wunsch, den ihr Herz formte.“ „Herz?“, fragte er und bemerkte, dass er noch in die Richtung von Sesshomarus Haus blickte. „Stimmt, er hat ihr als Kind von der Vergangenheit erzählt…“ „Und mein kleines Mädchen meinte immer, wenn sie einmal groß und mächtig ist, macht sie, dass er nicht mehr traurig ist.“, murmelte sie und hätte am liebsten geweint. „Mist… Darum also…“, brummte er. Was wurde hier bitte gespielt? Er blickte das Notizbuch noch einmal an. „Lebt mein Mann noch?“ „ja…“, sagte er leise und zog sie an sich, als ihr die Tränen hochkamen. Sie musste 15 Jahre gelitten haben. „er regeneriert sich immer besser, bestimmt weil Kagome in seiner Nähe ist, auch wenn sie es nicht weiß.“ Sie nickte, schmiegte sich an und verfluchte ein wenig ihren Mann. Er hatte sie in vieles eingeweiht, doch nicht in alles und es zerriss ihr das Herz, was mit Kagome passierte. Ihre Tochter beschritt einen steinigen Weg. Inu Yasha… was würde er tun, wenn er sie wiedersah und was würde Kagome tun? Ihr Mann hatte viel Macht, wusste sie zu nutzen und doch… verstand sie nicht den tieferen Sinn dahinter. Wenn er wiederkam, würde sie mit ihm reden müssen. Auch was die Verlobung anging. Wobei… Kagome schien es auch fast zu wünschen… „Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf, alles wird gut. Ich werde auf Kagome Acht geben und wenn es sein muss, werde ich mich vor sie stellen.“ „Danke…“, hauchte sie und setzte sich auf. Sie sah in das Notizbuch. „Darf ich ihn sehen?“ „Sesshomaru würde es spitz bekommen…“ „Stimmt… Dann nicht.“, sagte sie leise und sah zu der strahlenden Sonne. „Lass uns das Wochenende genießen. Ich war lange nicht hier gewesen und doch ist es, als sei ich erst gestern hier gewesen. Ich weiß noch, wie sie freudig umherrannte und immer von ihm plapperte, als wäre nicht ihr Vater, sondern Sesshomaru ein Gott. Sie rannte zu ihm und dann schien die Welt eine schönere.“ „Erinnerungen kommen hier hoch, oder?“ „Ja. Auch, dass er mich nicht leiden konnte.“ „So ist er, aber Kagome mag er sehr. Er hat schon miese Spiele mit Frauen gespielt, doch bei ihr läuft ihm alles aus dem Ruder. Darum sitze ich hier. Er hat … Angst um sie. Sehnt sich nach ihr… und will bei ihr sein.“ „Vielleicht erinnert sich sein Herz.“, sprach sie heiser und lächelte. „Kagome hatte immer etwas… mystisches an sich. Ihren Namen fand ich damals merkwürdig, doch heutzutage verstehe ich seine Wahl. Doch manchmal hasse ich, was er mir aufbürdet.“ „Verständlich. Sie mussten sich darauf verlassen, dass der Mann, der Ihren Mann fast getötet hat, Ihre Tochter beschützt. Und der Mann, der später ihr Verlobter sein würde, verabscheute sie anfangs. Doch ich weiß von Shippo, dass das auch nicht ewig anhielt. Ihre Tochter…“ „Sie zieht Dämonen an, ich weiß.“, sagte sie heiser. „Dämonen sehnen sich nach dem Licht.“ „Wie eine Motte vom Licht angezogen wird.“, sprach er heiser und sah zu dem Haus. „Dabei war ihre Macht versiegelt, bis auf einige Kleinigkeiten, sogar ein Großteil der Seele einer verstorbenen Miko hauste in ihr zu ihrem Schutz.“ „Kagome…“ „Sie wird es überstehen und stärker hervortreten. Bestimmt überrascht sie uns. Ihre Tochter verdreht Sesshomaru den Kopf, ohne dass er weiß, dass sie seine Verlobte ist und dass er sie schon als Baby in den Armen hielt.“ „So ist sie.“, hauchte sie. „Sie erobert die Herzen im Sturm, doch ihr Erbe ist grausam…“ „Wo Macht ist, ist auch große Verantwortung.“ „Ich hoffe nur, dass ihr nichts zustößt.“ „Das wird weder Ihr Mann, noch Sesshomaru zu lassen. Des Weiteren passe ich auf sie auf, wenn sie in den Wald geht.“ „Du warst schon immer gut im Anschleichen und tarnen.“ „Das bin ich auch noch.“, meinte er und streichelte noch einmal ihren Rücken. „Danke.“, hauchte sie und sah dann, wie Kagome und Souta rauskam. Sie winkte freudig und grinste. „Die Kleidung hat er gekauft oder?“ „Ja, sie waren den Tag einkaufen.“, meinte er leise. „Anscheinend plagt ihn ein schlechtes Gewissen.“ „Sollte es ihn auch.“, brummte sie noch, während Kagome vor ihnen stehen blieb. „Mama, wir haben dein Zimmer hübsch gemacht. Insgesamt ist es sehr sauber. Du wirst es lieben.“, frohlockte sie und schien auf einmal so… erleichtert? Sie fühlte sich leicht wie eine Feder und genoss die Luft. Dieser Ort war wunderbar und sie könnte endlich zur Ruhe kommen und würde erfahren, ob es wirklich Sesshomaru war. Darauf freute sie sich irgendwie, auch wenn sie nicht wusste, was sie dann tun sollte. Ihre Beziehung war noch lange nicht so weit, als dass man darüber reden sollte, doch würde sie es ein wenig beruhigen, wenn da mehr zwischen ihnen wäre, als Sex.   Ein Rascheln ließ alle aufblicken. Ihre Blicke schweiften zu den Bäumen, als auf einmal weißes Haar sichtbar wurde, doch es verschwand schnell wieder hinter dem Baum. Kagome riss die Augen auf, während Tora schon aufstehen wollte, doch Kagome war schneller. „Sesshomaru?“, fragte sie und ihre Mutter schluckte, während sie schon zu den Bäumen rannte. Tora jedoch vernahm einen anderen Geruch und wusste in dem Moment, dass nicht er es war. Es war auch erst Freitag. Viel zu früh. Sesshomaru arbeitete noch und würde einige Zeit damit noch verbringen. Doch es war nicht gefährlich, weswegen er einfach nur abwartete. Kagome verschwand hinter dem Baum und sprang wieder zurück, als ein hübscher Mann sich ihr entgegenstreckte und grinste. Natürlich Kuren. Was machte er hier? „Ich heiße Kuren.“, hauchte er und kam ihrem Gesicht noch dichter. Kagome lief knallrot an. War das etwa ihr Verlobter?   Kapitel 47: Tickende Zeitbombe ------------------------------ Sesshomaru befand sich indes in der Firma, arbeitete und arbeitete und glaubte nicht, wie viel es doch noch war. Er hatte behauptet, es wäre nicht mehr viel für diese Woche, doch er hatte sich wirklich sehr darin getäuscht. Übernahm Kagome schon so viel Arbeit, dass er sich so sehr verschätzte? Ein wenig blickte er zum Nachbarzimmer, nur um sich dabei zu erwischen, dass er kurz hoffte, ihren Geruch wahrzunehmen. Im Augenblick war es schlimm, doch es ließ immer mehr nach. Die Pillen würden dieses Wochenende wohl ihre komplette Wirkung verlieren. Er hatte sich untersuchen lassen, nachdem er ihr berichtet hatte, dass er noch Auswirkungen verspürte. Klar hätte dieses Narijanna auch erkennen können, dass er etwas für einen Menschen empfand, doch sie stellte am Ende fest, dass noch etwas in seinem Blut war. Natürlich hatte ihr Mann einiges eingesteckt, auch wenn es ihm im Endeffekt geholfen hatte. Zusätzlich kam natürlich auch hinzu, dass er den Verdacht hatte, dass sie seine Verlobte war. Natürlich hatte er gefragt, wie das möglich war, bis sie ihm die Wirkungsweise genau erklärt hatte und ihn an seine Wunde erinnerte, die sie gleich in Augenschein genommen hatte. Dadurch, dass sein Körper geschwächt gewesen war, hatte es stärkere Auswirkungen gehabt. Ein wenig verfluchte er es. Noch einmal betrachtete er die Tür, wartete fast schon darauf, dass sie hereingestürmt kam. Er könnte vielleicht wirklich Unterstützung brauchen, aber würde sie weiter hier arbeiten, wenn Inu Yasha auftauchte und alles aufflog? Bestimmt nicht. Das hatte er sich verscherzt. Es wäre auch besser für sie beide, wenn sie nicht bliebe. Seine Finger klopften immer wieder auf den Tisch, während er ein wenig an die letzten Tage dachte. Langsam verlor er einfach die Kontrolle über alles. Das wollte er nicht. Er würde sich nie auf einen Menschen einlassen.   Später gegen Abend war er dann fertig und starrte auf sein Handy. Den ganzen Tag keine Nachricht. Wo waren sie wohl und warum meldeten sie sich nicht? Sesshomaru schnaubte leise, stand auf und schnappte sich sein Jackett. Wurde sein Fahrer ihm in seinen alten Tagen noch senil? Er knurrte leise, verließ die Firma und schwang sich in seinen Ferrari. Seine Tasche lag im Kofferraum. Dann würde er jetzt zu seinem Haus im Wald fahren und selbst nachsehen. In letzter Zeit verließ er sich sowieso zu sehr auf andere. Kontrolle hatte man nur, wenn man alles selbst machte. Sesshomaru drückte aufs Gaspedal, verließ die Parklücke und dann die Parketage. Bunte Lichter fluteten den sonst schon recht dunklen Asphalt, während er über die Straßen fegte. Als er den Rand der Stadt passierte, genoss er es, das Pedal bis an den Anschlag runter zu drücken. Die Autos flogen an ihm vorbei, an denen er vorbeizog und seine Lampen sprangen an, die vor ihm alles erleuchteten. Seine Wissensgier wollte befriedigt werden. Unbedingt musste er es erfahren. Denn wenn sie seine Verlobte war, würde es so viel verändern.   Kagome hingegen wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Denn ein weißhaariger Mann stand mit einem freundlichen Lächeln vor ihr und stellte sich als Kuren vor. War das vielleicht in Wirklichkeit ihr Verlobter? „Kuren.“, verlautete hinter Kagome eine feste Stimme. Erschrocken drehte sie sich um und erkannte Tora, der seinen Gegenüber fixierte. Fast schon automatisch zog er Kagome an seine Brust, was sie ganz wirr machte. „Was tust du hier?“ „Sollte ich das dich nicht fragen?“, sprach Kuren und hob eine Augenbraue, bevor er ihn zuckersüß anlächelte und Kagomes Adern gefroren. „Kuren, bist du das?“, fragte dann auf einmal Kagomes Mutter, die auf Krücken allen gefolgt war, auch Souta stand bei ihnen und schien immer verwirrter, aber da war er nicht der einzige. Kurens Augen wurden groß, glänzten silbrig, bevor er Kagome mit anderen Augen betrachtete. „Verstehe, so ist das.“, hauchte er und hob das Kinn von Kagome an, während Tora sie immer noch dicht an sich hielt und zu Knurren begann. „Die kleine Prinzessin also. Da hatte der Drache recht.“, flüsterte er und beugte sich herab. „Du bist groß geworden.“ Kagome wurde rot, hob die Hand und drückte seine weg, bevor sie ihn wütend anstarrte: „Lass deine Pfoten bei dir.“ Kagome wollte nicht glauben, dass das ihr Verlobter sein könnte. Nein! „Kuren, sie hat dir nicht erlaubt, dass du sie berühren darfst.“ „Du hältst sie auch fest.“ „Nur, damit du die Finger von ihr lässt.“ Kagome wurde es langsam zu bunt, sie duckte sich unter seinem Arm weg und streckte ihren Zeigefinger, bis sie auf Kurens Brust drückte. „Ich kann mich selbst verteidigen und nein, ich habe es dir echt nicht erlaubt!“ Danach löste sie sich und sah beide an: „Ich dachte Sesshomaru ist schlimm, aber ihr seid genauso…“ Kagomes Mutter hob eine Augenbraue, während Kagome tief durchatmete und schnaubte. Jetzt mischte sich ihre Mutter ein, die sanft sagte: „Wie wäre es, wenn wir alle erstmal reingehen und ich einen Tee koche?“ Die Männer sahen zu ihr, schienen sich abzuregen und nickten. „Gute Idee. Der Drache kommt später noch nach.“, sprach Kuren und sah Tora an. „Da fehlt nur noch die Schildkröte.“ Toras Miene verfinsterte sich. „Er hat die Seiten gewechselt, vor Jahren.“ Kuren starrte ihn ungläubig an und Kagome irritierte es immer mehr. Tiger, Kranich, Schildkröte und Drache? Erinnerte an die Geschichten über Götter… „Ich sollte wirklich mehr vor die Tür.“, flüsterte Kuren und sah dann Kagome lächelnd an. „Es tut mir sehr leid, dass ich aufdringlich war.“ Danach ging er mit Tora rein, wie auch mit ihrer Mutter. Kagome und Souta verblieben, sahen sich verwirrt an: „Was war das, Schwester?“ „Wenn ich das nur wüsste… Ich weiß nur, dass unser Fahrer unseren Vater gut kannte und dieser Kuren könnte auch ein Bekannter sein.“ „Wow.“, hauchte er und sah sie noch ein wenig verwirrt an. „Meinst du Mama weiß von alle dem? Diese Leute…“ „Sie sind keine Menschen und Mama weiß das. Frag mich nicht, aber wahrscheinlich ist es besser, wenn wir ihnen folgen.“ Souta nickte, sah noch mal den Wald an und seufzte. Es würde sich wohl wieder alles um Kagome drehen, aber daran war er schon gewöhnt. Sie hatte mal wieder das volle Paket bekommen, während er am Ende in der Ecke stand. Manchmal wünschte er sich, dass die Frauen sich um ihn prügelten, wie diese Männer um Kagome. Brav schritten sie hinter dem merkwürdigen Gespann hinterher. Ihre Mutter sah so abgeklärt aus, dass es Kagome schmerzte, dass sie anscheinend ein riesiges Geheimnis vor ihnen gewahrt hatte. Hoffentlich würden sie sich endlich erklären.   Im Haus setzten sich Souta und Kagome zu den anderen dreien und begutachteten die Runde. Tora starrte ein wenig auf sein Handy, weswegen Kagome ihres hochholte und begriff, worum es sich handelte. Es gab hier kein Netz. Ob er wohl Sesshomaru noch Meldung geben musste? Ihr Blick wanderte zu Kuren, der sie immer mal wieder begutachtete und schmunzelte. Sie wollte nicht glauben, dass dies ihr Verlobter war. Nein, sie hatte von ihm geträumt, dieser Mann war eindeutig viel zu unbekümmert dazu. Langsam wünschte sie sich auch immer mehr, dass es Sesshomaru war. „Mama, wer war Papa.“, sagte Kagome gerade heraus und ließ sofort alle verstummen. „Bitte.“ Ihre Mutter seufzte, faltete die Hände und sah zu den beiden Männern, bevor sie die Lippen leicht öffnete und wieder schloss. Sie suchte eindeutig nach den richtigen Worten. Doch dann öffnete sie sie wieder: „Er ist ein Gott.“ „Gott?“, fragten Kagome und Souta fast zeitgleich und starrten sich gegenseitig an. „Ja, ihr seid Halbgötter. Wobei nur Kagome damals Kräfte aufwies, wie es bei dir ist, Souta, weiß ich leider nicht. Euer Vater hat alles versiegelt.“ „Aber du wusstest es?“ „Ja, Kagome. Ich wusste es. Als du klein warst, fuhr er oft mit dir her. Damals strahlten deine Augen silbrig und man ahnte es sofort, dass da etwas war.“ „Wer ist unser Vater?“, fragte Souta und sah Kagome in die braunen Augen. Ihre hatten also eine andere Farbe gehabt, doch seine nicht? „Tsukiyomi no Mikoto.“, sprachen die beiden Männer aus, während Kagomes Mutter nur nickte. „Der Gott des Mondes? Das ist nicht euer Ernst…“ „Doch Kagome, er ist wirklich Tsukiyomi no Mikoto, auch wenn ich ihn nur Tsuki nannte.“, sprach ihre Mutter und lächelte zaghaft. „Auch wenn ich es anfangs nicht wusste.“ Kagome keuchte innerlich. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie stand ein wenig zittrig auf, während ihr Kopf zu Schmerzen begann. Es war, als hätte man einen Knopf gedrückt. „Ich… ich brauch frische Luft.“, stöhnte sie und verließ schon das Haus. Sie musste ihren Kopf klar bekommen, der sich auf einmal immer mehr zu füllen schien. Erinnerungen drückten auf ihren Kopf und ließen sie immer wieder torkeln, bis sie irgendwann nicht mehr wusste, wo sie war. Irgendwann ließ sie sich an einem Baum nieder und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass der Schmerz nachlassen würde.     Sesshomaru hingegen war noch im Unklaren und raste über die Schnellstraße. Die Autobahn hatte er lange schon hinter sich gelassen, doch bald würde er da sein und hoffentlich alle Geheimnisse lüften. Sein Kopf raste und er ließ die Fenster herab, atmete die frische Luft ein, genoss das laute Geräusch vom Wind, welches an seinen Haaren zerrte. Kagome. Was würde er nur mit ihr tun, sollte sie doch seine Verlobte sein? Was würde ihr Vater sagen, wenn er erwachte und erkennen würde, was er mit ihr getan hatte? Ob Kagome auch vor ihm vorspielen würde, dass alles gut war? Er wusste es ehrlich nicht. Doch eins war sicher, seine Position könnte er dann niemals halten. Sobald er mehr wusste, würde er entscheiden müssen, was er tat. Hatte ihr Vater gewusst, dass sie in seine Zeit konnte und darum verhindert, dass er sie besuchte? War alle ein Spiel? Der weißhaarige Mann knurrte leise, drückte das Pedal noch weiter runter, als er ein Geräusch vernahm. Sein Blick wanderte zum Spiegel und entdeckte ein paar Motorräder. Eine Tour? Nein. Sie fuhren genauso schnell wie er, wenn nicht sogar schneller, so dicht, wie sie an seinem Wagen hingen. Er hatte es nicht bemerkt. Der Wind schlug immer wieder gegen seine Ohren, sodass er die Scheiben hochfahren wollte, als er plötzlich ein Geräusch vernahm und einen Schatten. Jemand hatte etwas in seinen Wagen geworfen. Schnell erkannte er, dass es sich um eine Art Granate handelte. Geschickt wollte er sie greifen, doch rutschte sie weg und fiel zwischen den Beifahrersitz. Kurz sah er noch auf, drückte weiter aufs Gas und versuchte sie zu packen und dann hatte er sie, rechnete aber nicht damit, dass etwas vor ihm auf der Straße landete. Sie hatten ihm eine Falle gestellt. Sie hatten eine Kette geworfen, die sich um sein Rad wickelte. Sesshomaru, der noch unten hing, sah es zu spät. Versuchte seinen Wagen noch zu retten, doch es war zu spät. Die Granate ging hoch, ein Rauch strömte aus, wie auch eine kleine Explosion, gefolgt von einem Gefühl der Schwerelosigkeit. Der Wagen überschlug sich, krachte von der Straße, während nur der Gurt Sesshomaru noch hielt und das Gas ihm seiner Sinne beraubte. Er spürte, wie sich der Wagen immer wieder überschlug, sie hatten ihn… Dunkelheit erfasste ihn, verschluckte ihn und lieferte ihn seinem Gegner aus…   Kapitel 48: Der Todeskuss ------------------------- „PAPA! PAPA! PAPA AUFSTEHEN!“, schrie ein kleines Mädchen leicht genervt und sprang immer wieder auf dem Bett rum, sodass die Matratze leicht wackelte und dem Vater langsam schlecht wurde. Grummelnd drehte er sich und zog die Decke über den Kopf, welche das kleine 4-jährige Mädchen ihm einfach vom Kopf riss. „PAPA AUFSTEHEN!“, fauchte sie schon fast und verzog die Lippen schmollend, während ihr Papa ein Auge auftat und seine kleine Prinzessin betrachtete. „Was ist denn?“ „Der Prinz wartet unten!“, keifte sie und deutete aus dem Fenster. Er erhob sich leicht, blickte heraus und hob genervt die Hand. Der weißhaarige Mann hob unten nur eine Augenbraue, was die kleine Kagome kichernd beobachtete. „Kommst du?“ „Gleich. Gib mir eine halbe Stunde. Wie wäre es, wenn du deinen Prinzen schon einmal begrüßen gehst?“ Kagome hielt inne. Die Kinnlade klappte runter, bevor ihr Kopf endlich verstand, was er sagte. Stimmt, sie könnte noch mehr Zeit mit ihm verbringen. Wenn Papa da war, war er immer anders. Schnell sprang sie vom Bett und grinste ihren Papa an: „Gut, ich geh schon mal!“ Der Vater lächelte und verschwand noch unter der Decke, was die kleine Kagome mit einem Kopfschütteln erwiderte, aber naja, sie durfte ja zu ihm!   Es dauerte nicht lange, da hüpfte sie in ihrem weiten und langen weißen Nachthemd aus dem Haus, nachdem sie sich ein Jäckchen übergezogen hatte. Kichernd lief sie barfuß über den Rasen und blieb direkt vor ihm stehen. Er trug einen blauen Yutaka, wie so meist mit ein paar weißen Blumen an wenigen Stellen. „Guten Morgen!“, kicherte sie und umrundete ihn einmal, als sie schon entdeckte, was er hinter seinem Rücken hatte. Schnell war sie wieder auf der anderen Seite und hielt freudig die Hände auf. Sesshomaru kniete sich herab zu ihr und holte seine Hand vor, die er über ihre kleine hielt. Etwas Kaltes landete auf ihren Handinnenflächen. Schnell sah sie hinein. Ein bläuliches Fragment. „Das ist toll!“, kicherte sie und rannte schon los. Hinterm Haus hatte sie eine Art Steingarten errichtet und wenn sie einen hübschen Stein fanden, wurde er angesetzt. Sesshomaru hatte ihr geholfen, eine Lotusblume zu formen, die sie so wunderschön fand. Der weißhaarige Mann erreichte sie nach kurzer Zeit, während sie sich freudig umdrehte. „Schau, schau! Es ist bald fertig!“, kicherte sie und grinste ihn an. Ihr Gegenüber betrachtete das kleine Kunstwerk, bevor er sich herabbeugte und darüberstrich. „So viele.“ Kagome legte den Kopf ein wenig schief, bevor sie zu ihrem Prinzen ging und ihre kleine Hand an seine Wange legte. Er blickte auf, während sie die roten Streifen nachfuhr und dann den Mond. Sie lächelte zaghaft. „Hn…“, brummte er und sah ihr direkt in die Augen. Sie glänzten silbrig, während seine golden waren, doch Kagome sah ihre in seinen Augen. Ihr gefiel die Farbmischung sehr. „Warum bist du eigentlich alleine, Prinz?“ Er legte den Kopf schief, während sie dichter an ihn rückte, als ein kühler Wind blies. Sein Arm schloss sich um ihren kleinen schlanken Körper und zog sie dicht an seine Lippen. „Ich bin gerne allein.“ „Du lügst.“, brummte Kagome und genoss den warmen Hauch seines Atems an ihrem Ohr. „Warum glaubst du das?“ „Weil niemand gerne alleine ist.“, sagte sie trotzig und ließ ihre Finger seinen Yutaka umfassen. „Meinst du?“ „Ja. Sonst würdest du nicht mit mir so viel Zeit verbringen.“, flüsterte sie und drängte sich noch dichter. Es wurde wirklich kalt. „Hn…“, brummte er und die kleine Kagome kicherte. „Du lässt mir auch keine Wahl.“ Sie grinste und küsste ihn unschuldig auf die Wange. Er zuckte kurz, während sie in dem Moment unter seinem Arm herausschlüpfte und loslief. „Fang mich!“ Er seufzte hinter ihr, während sie schon wie eine Verrückte losrannte. Natürlich war es dumm, es war kühl und sie war barfuß, doch sie mochte nicht, wenn er traurig wurde. Er sollte lachen… irgendwann. Bestimmt würde er sich freuen, wenn das Mosaik fertig war.   Sie rannte noch ein wenig, als der hübsche Prinz auf einmal vor ihr landete. Überrascht legte sie eine Vollbremsung ein und landete auf ihrem Popo. „Autschi…“, fluchte sie und rieb sich den Pop, während sie aufstand. Fast hätte sie geweint, so doll, wie es wehtat. „Das war UNFAIR!“ „Du bist noch in deiner Schlafgewandung, es ist kalt und dein Vater wird nicht begeistert sein.“ Sie streckte ihm die Zunge ganz frech raus. „Selbst schuld, wenn er nicht aufsteht.“ „Das gehört sich nicht für eine Prinzessin, kommt hinzu.“ Sie schluckte, als er leise flüsterte: „Ich bin nicht an dreckigen Prinzessinnen interessiert.“ Volltreffer. Kagome schluckte und rieb sich über die Augen, während er einen Schritt auf sie zu machte. „A… huh?“, sprach die Kleine, die hinter ihrem Prinzen plötzlich jemanden entdeckte. „Wer ist das?“, fragte sie und ihr Prinz war ganz schnell bei ihr, stellte sich vor sie und betrachtete das Geschöpf, welches über den Boden glitt. „Ich habe Angst…“ „Bleib hinter mir.“, bemerkte er nur leise, während er das Geschöpf begutachtete. „Wer bist du?“ „Ich suche Erlösung, bitte hilf mir!“, sprach das Geschöpf und hob die Hand, doch Sesshomaru drängte Kagome zurück. „Bitte, hilf mir!“ Kagome schluckte und sah hoch zu ihrem Prinzen und dann zu dem Wesen, welches sich auf einmal in einen schwachen alten Mann verwandelte. Es beruhigte sie ein wenig, doch ihr Prinz war ganz angespannt. „Ich werde jemanden kommen lassen, der dir hilft.“, sprach ihr Prinz, während der Mann die Hand wieder hob. „Hilf mir.“ Kagome sah wieder zu dem Mann, über dessen Wangen Tränen liefen. Er schien Schmerzen zu haben. Sesshomaru wollte sich gerade bewegen, da schlüpfte sie nach vorne, lief zu dem Mann und sah ihn an. „Alles in Ordnung, Opa?“ Sesshomaru fauchte hinter ihr, während der Mann die Hand zu ihrem Gesicht hob. „Silberne Augen… bitte, hilf mir.“ „Wir gehen, Prinzessin.“, sprach ihr Begleiter, der sie packen wollte, doch Kagome löste sich wieder. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte sie und streichelte über das Gesicht des Alten, über dessen Wangen noch mehr Tränen liefen. In seinen Augen sah sie so großes Leid. Vorsichtig beugte sie sich vor. Der Mann sah ihr tief in die Augen, sie sah wieder das silbrige Glitzern, während sie dicht an seinem Gesicht tief einatmete. Ihr Körper schimmerte leicht, während sie noch einmal einatmete und der Mann auf einmal glücklicher schien. Sie war verwirrt, bemerkte nicht, was geschah, als der Mann die Augen schloss und zu Boden glitt. Überrascht sah sie zu dem Mann, verwirrt, was passiert war und beobachtete, wie er sich in glitzernden Staub auflöste.   Verwundert blickte sie dem Staub nach, bevor sie wieder zu Boden sah, sich bückte und ein weißes Fragment aufhob. „Schau mal, als der Mann verschwand, ist ein Stein erschienen.“ Sie sah zu ihrem Begleiter, der anscheinend ein wenig mehr Abstand eingenommen hatte. Wieso sah er sie so merkwürdig an? Verwirrt stand Kagome auf und hielt das Fragment hoch. „Schau doch!“ „Prinzessin.“, sprach eine tiefe Stimme und ließ Kagome aufblicken, ihr Vater stand auf einmal dort, begutachtete sie und dann Sesshomaru. „Wieso hast du das zugelassen?“ „Seit wann…“, begann ihr Begleiter, der anscheinend etwas Durcheinander war. „Ich wusste es nicht, bis jetzt.“, sprach ihr Vater und streichelte ihren Kopf. „Das hast du gut gemacht.“ „Sie wusste nicht, dass sie es tut. Von Gut gemacht, kann hier nicht die Rede sein.“, sprach Sesshomaru und sah ihn ernst an. „Was ist, wenn sie…“ Ihr Vater schien zu verstehen und nickte. „Ich werde sehen, was ich machen kann.“, sprach er und sah zu ihr herab. „Hasst du sie jetzt?“ „Nein.“, sprach er und bückte sich nun, nahm das Fragment und ließ es in einen Beutel verschwinden, den er bei sich trug. „Komm, zieh dich um.“ „Jaaaaa!“, sagte sie schnell und rannte ihm schon nach, während ihr Vater jetzt derjenige war, der zurückblieb. Sie sah noch zurück und bemerkte, wie er auf den Boden sah. Was er wohl vorhatte?   Kagome lief neben ihrem Prinzen her, welcher etwas unterkühlter als sonst war. Was wohl los war? „Alles in Ordnung?“ „… weißt du, was du eben getan hast?“ „Hm? Nein… aber der Mann war glücklich!“, sagte sie und lächelte. „Irgendwann mach ich dich auch so glücklich!“ Sesshomaru blieb stehen, starrte sie an mit leicht aufgerissenen Augen, bevor er tief durchatmete, vor ihr auf ein Knie ging und sie ernst ansah. „Der Mann ist gestorben, ist das dein Begehr?“ „Gestorben?“, fragte sie verwirrt, verstand einfach nicht, was los war. „Er kommt nie wieder. Wenn du mich so glücklich, wie ihn machst, wirst du mich nie wiedersehen. Nie. Verstehst du das? Dann zerfalle ich zu Staub und werde nur ein Teil deines Mosaiks sein.“ Sie schluckte, starrte ihn an. Nie wieder? „Ich will nicht, dass du mich alleine lässt.“ „Dann mach nie mit mir das, was du mit ihm gemacht hast.“, flüsterte er leise. Sie nickte und machte schnell den Weg wett und umarmte ihn. „Ich will nicht, dass du je gehst, versprochen!“, sagte sie und wärmte sich an ihm. Er war anfangs steif, wurde dann aber doch weich und schloss einen Arm um sie. Sie verstand nicht, was sie gemacht hatte, aber sie verstand, dass ihr Prinz nicht wollte, dass sie es mit ihm tat. Sie würde sich dranhalten, denn der Prinz war ihr bester Freund! „Komm, ich bring dich heim.“, flüsterte er noch, bevor sie den Boden unter den Füßen verlor. Sie schmiegte sich an seinen Arm und schloss die Augen. Ein wenig müde fühlte sie sich, weswegen sie schnell im Land der Träume verschwand.   Im nächsten Moment riss Kagome wieder die Augen auf, nur um sich in einem Ferrari wiederzufinden. Ihr blick glitt nach links, erkannte Sesshomaru, der ein wenig zu schnell über die Landstraße sauste. Er schien mit den Gedanken ganz wo anders, während die nur durch die Scheinwerfer erhellte Straße unter ihnen hinwegflog. „Sesshomaru?“, sprach sie leise, doch er hörte sie nicht. Ein weiterer Blick auf ihren Körper verriet ihr, dass sie durchsichtig war. Warum nur? Plötzlich flog durch das offene Fenster etwas hinein, nachdem Sesshomaru nach hinten gesehen hatte. Auch Kagome schaute nach, sah duzende Motorradfahrer in Pechschwarz. Ihr Blick glitt wieder nach vorne und dann erkannte sie, was reingefallen war. Es sah aus wie eine Granate. Dunkel und lang, doch aber in der Mitte blinkend. Sesshomaru bemerkte es auch, griff danach, doch es rutschte ihm weg, fiel noch tiefer zwischen die Sitze. Kagome sah kurz hoch, beobachtete, wie er den Wagen neu ausrichtete und wieder danach griff. Angst erfasste sie. Was war hier nur los? Er ergriff sie, Kagome blickte auf und sah es im letzten Moment. Einer warf riesige Stahlketten. Das war kein Mensch auf dem Motorrad, so leicht wie er die warf. Sie verfingen sich im Rad und jetzt bemerkte es auch Sesshomaru, der schnell gegenlenken wollte, doch es war zu spät. Das Auto überschlug sich und die Granate in seiner Hand explodierte. Sie hustete fast automatisch, als der Dampf austrat und sich der Wagen mit ihr drin immer wieder überschlug. Sesshomarus Körper wurde durch die Gegend geschleudert, wieder und wieder, sodass sein Kopf zu oft irgendwo gegen knallte. Ihr Herz setzte aus, als der Wagen innehielt. Fast panisch versuchte sie nach dem blutenden Mann zu greifen, doch glitten ihre Hände immer wieder durch seinen Körper durch. „NEIN!“, schrie sie und weinte. Dieser Traum schien so real. Noch einmal und noch einmal griff sie danach, bis auf einmal die Tür rausgerissen wurde und starke Hände ihn ihr entrissen. „Lebt er noch?“ „Ja. Den bringt so schnell nichts um. Wir nehmen ihn mit und lasst den Wagen verschwinden. Am besten verbrennt ihr ihn.“ „Habe verstanden!“, sprach ein anderer, als sie schon merkwürdige Geräusche vernahm und dann roch sie es fast, wie sich das Feuer ausbreitete. Kagome bekam Angst, kniff die Augen zu, als das Feuer sie erfasste und ihr Herz fast aussetzte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Keuchend erwachte sie. Schnell befühlte sie den Boden. Rasen. Sie sah auf, entdeckte Bäume und den Mond, der groß am Himmel stand. Diese Träume zermürbten sie… eigentlich sollte sie dem ersten Traum mehr Beachtung schenken, doch der zweite machte ihr einfach zu viel Angst. Sie musste ihn erreichen. Schnell holte sie ihr Handy hervor, wählte seine Nummer und musste feststellen, dass es kein Empfang gab. Die schwarzhaarige Frau rappelte sich auf, rannte los und hoffte, dass jemand ihr sagen könnte, dass es ihm gut ging. Bitte… sie hatte Angst… große Angst! Kapitel 49: Die Schildkröte - Kame ---------------------------------- Kagome rannte so schnell sie konnte. Nachdem so viele Erinnerungen hochgekommen waren, schien sie diesen Wald fast wie ihre Westentasche zu kennen. Immer schneller trugen sie ihre Füße, dieser Traum war zu realistisch gewesen, was sollte sie nur tun, wenn Sesshomaru wirklich etwas passiert wäre… Er hatte sich doch so Sorgen um sie gemacht, Tora, der eigentlich auf ihn achtete, war bei ihr, dass hieß, dass dort jemand war, der ihm nach dem Leben trachtete. Ihr Kopf verkraftete den Gedanken kaum noch, so groß wurde ihre Sorge. Es zerriss sie sogar fast. Schnell stürzte sie aus den nächsten Büschen mitten in der Nacht, nur um Tora in die Arme zu laufen, der ihren Sturz abfing. Seine Arme schlossen sich um ihre Schultern, während sie noch am Keuchen war. Kurz brauchte sie, bevor sie in seine Augen sah, ihn an den Armen griff und fest zu packte. „SESSHOMARU! SESSHOMARU! ER HATTE EINEN UNFALL!“ „Wo?“, fragte er, sah auf in den Wald, doch sie schüttelte den Kopf, zitterte und atmete tief durch. „Prinzessin, was ist es?“ „Ich habe es geträumt, er hatte einen Autounfall!“, stotterte sie und zog weiter an seiner Kleidung. „Einer hat eine Rauchbombe in seinen Wagen geworfen, in den Ferrari und dann hat er sich überschlagen, als er sie rausholen wollte! Am Ende wurde er rausgezerrt, er war ohnmächtig!“, erzählte sie immer schneller, während Toras Augen sie fast ungläubig anstarrten. „Es war ein Traum.“, meinte er ruhiger, doch sie schüttelte ihren Kopf noch mehr. „Nein, war es nicht! Auch wenn ich es mir wünsche, bitte, wir müssen nachsehen!“ Tora atmete tief durch. „Wo haben Sie ihn gesehen?“ „Das ist das komischste… ich meine ich habe ein Schild gesehen, dass wir passiert haben, als wir mittags herfuhren. Aber wieso sollte er…“ Der Tiger in ihm schrie. Konnte das denn wirklich sein, dass… Schnell ließ er sie los, sah noch einmal auf sein Handy, doch er hatte einfach keinen Empfang. „Tora, kann es sein, dass Sesshomaru herkommen wollte?“ Tora nickte besorgt. „Ja, er wollte selbst in Erfahrung bringen, ob Sie seine Verlobte sind. Er hatte… da so ein Gefühl und anscheinend hat er andere belauscht, die auch davon überzeugt waren.“ „Also könnte ihm wirklich etwas geschehen sein?“ Jetzt war es um Kagome geschehen, sie rannte schon weiter, Tora folgte ihr. Sein Herz hatte auch kurz ausgesetzt. Er hatte sich auch nicht gemeldet, wodurch Sesshomaru bestimmt nicht wirklich vorsichtig gewesen war. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein. Ob sein Bruder das Video gesehen hatte und durchdrehte? Zumindest hatte er keine Ahnung, wer es sonst fertigbrächte, Sesshomaru in eine solche Bedrängnis zu bringen. Doch… sein Blick glitt zu der Prinzessin, er durfte nichts sagen. Als sie an der Hütte ankamen, schien keiner mehr wach zu sein. Ob ihre Mutter Tora vertraut hatte? Egal, sie rannte sofort zum Auto und zog an der Beifahrertür, während Tora den Wagen schon öffnete und sie reinsprang und sich anschnallte. Es bedurfte keiner Worte, Tora startete den Wagen und setzte ihn in Bewegung. Vielleicht war es dumm, alleine loszufahren, doch Kuren sollte bei den anderen bleiben und der Drache war noch nicht da. Ohne Handyempfang konnten sie niemanden anrufen und es wäre sowieso zu schwierig, ihnen zu erklären, was hier gespielt wurde, wenn Kagome anwesend war.   Der Wagen schien fast über die unebene Straße zu fliegen, so sehr presste er das Gaspedal runter. Kagome hielt sich fest und betrachtete den grünäugigen Mann, dessen Augen zu Leuchten begannen. Seine Fangzähne traten ein wenig über. „Wissen Sie noch wo genau?“ „Ja.“, sprach sie und krallte sich immer fester. „Es war auf der Landstraße, nicht weit von der Einfahrt zu diesen Weg.“ „Mist.“, knurrte er, während er konzentriert den Wagen stillhielt. Jede Minute zählte jetzt, wenn er wirklich in ihren Fängen war. Sesshomaru war stark, doch wenn er betäubt war, war es eine ganz andere Sache. Auch hatte er sich bestimmt etwas gebrochen beim Unfall. Dämonen waren sehr widerstandsfähig, doch unbeschadet bei einem Unfall herauskommen war fragwürdig, wenn man sich nicht konzentrieren konnte.   Nach kurzer Zeit hatten sie den Feldweg passiert und landeten mit quietschenden Reifen auf dem Asphalt. Tora konnte nicht verhindern, dass sie ein wenig über die Straße drifteten, da zu viel Erde an den Reifen klebte. Doch sobald er den Wagen unter Kontrolle hatte, drückte er wieder auf das Gaspedal. „Tora, war das Haruka?“ „Nein.“, sagte er nur knurrend, doch er spürte immer noch den stechenden Blick seiner Prinzessin auf sich. „Wer könnte ihm dann etwas antun wollen?“ „Er hat genug Feinde in der Dämonenwelt.“, bemerkte er und raste immer schneller. Kagome hob eine Augenbraue und er erzählte, was er erzählen durfte. „Er vertreibt Medikamente, die das Leben der Menschen erleichtern. Für viele ist er ein Verräter und wird deswegen verachtet.“ „Beschützt du ihn normal?“ „Indirekt. Normal kann er selbst auf sich aufpassen…“ „Ist es wegen mir?“, fragte sie leise. Er seufzte, schielte leicht zu ihr und meinte sanft: „Indirekt, doch eigentlich ist es seine eigene Sache. Manchmal ist er…“ „kompliziert. Das hatten wir schon. Warum musste er mir nur nachfahren…“ „Ich konnte ihm nicht schreiben und er wollte sich bestimmt selbst überzeugen, ob es sein könnte. Es ist selten, dass er jemanden vertraut, auch wenn er Ihnen sehr viel vertraut.“ Kagome lächelte traurig, als auf einmal das Auto schnell an Geschwindigkeit verlor und er es von der Straße auf den Rasen fuhr. Kagome starrte erst ihn an und dann sah sie auf die Straße, entdeckte die Feuerwehr, welche ein brennendes Fahrzeug löschte. „Sesshomaru…“ „Auch wenn es nach Feuer, Benzin und Gummi stinkt, kann ich bestätigen, er war nicht im Wagen, als es anfing zu brennen.“ „Aber wo ist er?“ Tora stieg aus und kam zu ihr. „Bleiben Sie besser hier.“ Doch das konnte er sich sparen, Kagome war schon ausgestiegen und sah ihn ernst an. „Ich komme mit!“ Kurz knurrte er, nickte dann aber. „Aber wenn es brenzlig wird, werden Sie sich verstecken, verstanden?“, sprach er und fasste ihr Nicken als Zustimmung auf. So war es entschieden. Er sprang schon ins Feld, dicht gefolgt von Kagome. „Ich kann ihn noch riechen, somit haben wir eine Chance, sie einzuholen.“ Kagome lief und hoffte, dass sie ihn befreien konnten. Derjenige, der dieses Verbrechen in Auftrag gegeben hatte, würde sie eigenhändig umbringen, wenn sich ihr die Möglichkeit erschloss.   So gut es ging folgte sie ihm über Stock und Stein, was wirklich problematisch war, da das Gras sehr hoch gewachsen war, doch ein richtiges Problem wurde es, als sich immer höhere Nutzpflanzen ihnen in den Weg stellten. Tora bemerkte ihre Schwierigkeiten, drehte sich um und blieb stehen, sodass sie aufholen konnte. Kagome war schon komplett außer Atem und hielt sich die Brust, während er seine Nase in die Luft streckte und auch den Mund öffnete. Sie mussten unbedingt schneller sein, doch Kagome war menschlich, sie könnte niemals mit ihm Schritt halten. Also blieb nur eine Möglichkeit. Er trat zurück, verschaffte sich Platz, bevor sein Körper sich dehnte und streckte. Es war wohl nicht der schönste Anblick, doch das half nichts. Am Ende befand sich ein weiß schwarzer Tiger vor Kagome, der sehr muskulös war und um einiges größer als normale. „Steig auf.“, knurrte er leise, während Kagome das Geschöpf noch kurz begutachtete, doch dann dachte sie an Sesshomaru und tat wie ihr befohlen. Schnell schwang die junge Frau ihren Körper auf den Tiger, der noch kurz wartete, bis sie sich im Fell festkrallte und dann schon loslief. Kagome presste ihr Gesicht an das Fell, während sie sich geschwind durch das Feld bewegten. Nun konnte er auch besser riechen und machte den Aufenthaltsort des Entführers aus. Seine Pfoten trugen ihn schnell voran mit großen Sprüngen. Auch er wollte dem Entführer am liebsten die Kehle rausreißen. Sesshomaru hatte auch hoch gepokert, indem er Kagome als Druckmittel benutzte. Natürlich spielten sie ihnen direkt in die Hände, wenn er Kagome mitbrachte, aber ihm blieb nichts anderes übrig.   Es dauerte nicht mehr lange, als sie endlich an einer Hütte ankamen. Tora blieb noch im Feld stehen und warf Kagome halb runter. „Bleib hier.“, knurrte er und lief dann schon los. Hoffentlich gehorchte Kagome und verblieb dort, denn er könnte sie jetzt nicht gebrauchen. In seiner tierischen Gestalt stürmte er das Gebäude. Für ihn war es ein Leichtes, die Tür niederzureißen, wie auch einen der Motorradfahrer, der hinter der Tür gelauert hatte. Wütend zermalmte er ihn unter der Tür und stieß einen anderen gegen die Wand. Seine Augen leuchteten stark in der Nacht, während er vorstürmte. Es war leicht gewesen, sie zu besiegen, doch noch kein Sesshomaru. Er sah sich um, entdeckte eine weitere Tür und wollte sie gerade einrennen, als schwere Ketten seinen Körper umschlossen und fesselten. Er keuchte und stöhnte, bevor ein Jaulen seinem Maul entsprang. Der Tiger riss an seinen Fesseln, warf seinen Kopf in den Nacken und erkannte den Missetäter. Kame. Die Schildkröte. Sie war einst übergelaufen. Man glaubte kaum, dass es eine Frau war, die so stark war, dass sie diese riesigen Ketten schwingen konnte. „Wenn das nicht mein lieber Tora ist!“, frohlockte die schlanke Frau in der schwarzen Motorradkluft und trat auf den fauchenden Tiger zu. „Sag nicht du beschützt den Köter. Ach Tora.“, seufzte sie und kniete sich vor ihm nieder. „Du bist so… naiv und dumm.“ „Halt die Klappe!“, knurrte er und bleckte die Zähne. „Lass ihn laufen! Was hast du davon?“ „Die Aufmerksamkeit meines Herren.“, kicherte sie lieblich und zwinkerte ihm zu. „Sesshomaru ist unfähig, das weißt du genauso gut, wie ich. Inu Yasha ist doch viel besser geeignet.“ Tora riss die Augen auf. „Das ist nicht dein Ernst!“, schrie er und verwandelte sich zurück, auch wenn er wusste, dass die Ketten sich enger um ihn schlossen. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ „Das bin ich, schon lange.“, brummte sie und erfreute sich daran, dass der Tiger so gequält schaute. „Wobei es auch die Frage ist, was du als gut definierst.“, sprach sie nachdenklich und trat nach ihm. Er blieb stehen, musste aber einige Schritte rückwärtsgehen. „War unser Meister je gut zu uns?“ „Das war er.“ „Zu euch vielleicht.“, knurrte sie und trat noch einmal nach ihm. „Aber egal. Sesshomaru wird diese Nacht nicht überleben und dann kann sein Bruder die Macht erhalten, die Sesshomaru versprochen worden war.“ „Du bist verrückt, unser Meister wird niemals ihm diese Macht geben!“ „Oh doch.“, lachte sie und streichelte über seine Wange. „Ich weiß etwas, was du nicht weißt und das ist so spektakulär, dass es dir den Atem verschlagen würde. Es gibt einen Grund, warum unser Meister meinen neuen Meister damals nicht getötet hat, auch nicht beim letzten Mal. Er ist schwach.“ Tora knurrte. Verdammt, das lief wirklich falsch. Er knurrte immer lauter, als auf einmal Kame gegen die Wand gepfeffert wurde. Erschrocken sah er in knallrote Augen. Ein verzerrtes Gesicht, ein keuchender Mann mit weißem Haar. Sesshomaru. „Sesshomaru.“ „Hn.“, knurrte er, zerschlug die Fesseln, die Tora festhielten, mit Leichtigkeit und starrte auf die Schildkröte herab. Ihr grünes Haar war einfach lächerlich, wie es in Fransen abstand. „Ich bin nicht so leicht klein zu bekommen.“ „Was? Wie kann das sein!“, fluchte sie und sah zu ihren zerstörten Ketten. Dieser Idiot war aufgewacht, das hätte nicht sein dürfen! Schnell sah sie sich um, alle waren tot, nur sie war da und hatte es mit zweien zu Tun. Fluchend drehte sie sich um, suchte das Weite. „Ich komme wieder!“ Sesshomaru hechtete hinterher, aus dem Haus heraus, wie auch Tora. Tora stürzte schon los, verwandelte sich, während Sesshomaru nur rannte. Kagome bemerkte es, sprang hervor und folgte ihnen, so gut es ging, bis sie auf einmal auf Sesshomaru stieß, der keuchend zusammengesackt war. Sein Atem ging schwer und seine Hände stützten seinen Oberkörper ab. Geschwind war sie bei ihm, schloss die Arme um ihn und half ihm. „Alles in Ordnung?“ „Was tun Sie hier, Frau Higurashi?“ Kagome zwinkerte verwirrt, warum siezte er sie wieder. „Sesshomaru, das beantwortet nicht meine Frage… Du blutest…“ „Hn. Ich brauche keine Hilfe, wenn es das ist, was Sie mir anbieten wollen.“ Sie hob eine Braue. „Es tut mir ja leid, dass ich dir helfen will.“ „Hmpf.“, fluchte er, doch dann wurde er ohnmächtig. Kagome hielt ihn, betete, dass bald Hilfe kam. Was war nur mit ihm los? Kapitel 50: Gedächtnisverlust ----------------------------- Tora verlor nach einiger Zeit seine Gegnerin aus den Augen. Wütend knurrend blickte er auf den Übeltäter, der seine Nase täuschte. Ein Fluss. Das Miststück war hineingesprungen und untergetaucht. Da sie eine Schildkröte verkörperte, war es nicht auszuschließen, dass sie auch gegen den Strom schwamm. Seine Zähne fletschte der Tiger, bevor er noch ein paar Mal hin und her blickte. Weg, einfach weg. Kame, warum tat sie das nur? Was hatte sie nur mit naiv gemeint und dass hinter Inu Yasha viel mehr steckte, als unser Meister uns verraten hatte. Natürlich könnte uns dies nur der Meister selbst berichten. Seufzend blickte er zurück, bevor er sich komplett umdrehte und losrannte. Nur der Meister könnte sie aufklären oder Inu Yasha. Warum war alles so… kompliziert? Was bezweckte ihr Meister? „Tora?“, rief eine leise Frauenstimme. Kagome. Seine Füße trugen ihn schneller, bis er fast schlitternd vor ihnen stehen blieb und sich zurückverwandelte. „Sesshomaru?“, fragte er besorgt und kam schon. Ohne Weiteres nahm er ihr den Mann ab und hielt ihn wie eine Frau in den Armen. „Wir sollten ihn zu einem Arzt bringen. Die Frau meinte, dass er eigentlich nicht mal hätte wach sein dürfen.“ „Wie?“ „Er hat mich gerettet… Lassen Sie uns zum Auto zurück gehen.“, meinte er und marschierte schon los, dicht gefolgt von Kagome, die immer wieder einen besorgten Blick zu Sesshomaru warf, der leise keuchend in Toras Armen lag. In diesem Moment riss es an ihrem Herzen. Sie bemerkte Verbrennungen, sah viele Wunden und blaue Flecken. Bisher hatte sie Sesshomaru noch nie so richtig verletzt gesehen, da er es niemanden zeigte. „Sesshomaru…“, murmelte sie leise und strich ein wenig durch sein Haar. Tora wurde langsamer, während sie ihm einige Strähnen aus dem Gesicht streichelte. „Sie lieben ihn, habe ich recht?“ „Ja… es ist schwer zu erklären. Vielleicht ist er ein halber Arsch, doch da ist auch etwas anderes in ihm…“ Tora lächelte sanft. „Dabei haben Sie vergessen, was damals war…“ Kagome winkte ein wenig ab, während sie weiter durch das hohe Gras gingen. „Ich war damals ein Kind.“ Geschickt drehte sie Sesshomarus Haar und legte es auf seine Brust, damit es nicht dreckig wurde. „Meinst du, es wird ihm bald besser gehen?“ „Natürlich. Ihn bringt so schnell nichts um.  Wir werden sehen, was sie dazu zu sagen hat. Im Auto rufen wir sie an. Am besten machen Sie das, da Sie indirekt den Unfall sahen.“ „Ja.“, antwortete sie schnell und überlegte, wen sie anrufen sollte. Eigentlich fiel ihr nur die Frau von damals ein. Ob sie so versiert war und alle Dämonen behandelte?   Am Wagen angekommen, half Kagome so gut es ging, ihn auf die Rückbank zu bugsieren. Zum Glück hatte die Polizei noch nicht ihren Wagen bemerkt, aber Tora hatte auch sehr weit weg geparkt. Langsam fuhr er los, während Kagome vom Beifahrersitz immer wieder zu Sesshomaru blickte, über dem fast gänzlich eine Decke lag. Sie verstand, dass es keiner sehen sollte. Des Weiteren waren ihre Scheiben getönt. Niemals würde er wollen, dass jemand sah, wie geschwächt er war. Kagome verstand das und er war wirklich in einer schlechten Verfassung. Fast schon zu leicht konnten sie den Unfallort passieren. Kagome blickte zu dem verbrannten Auto. Der schöne Ferrari, er war Kohlrabenschwarz. Warum tat man das? Wer spielte ihm nur so schlimm mit? Sie wusste es nicht, aber hoffentlich könnte sie einiges in Erfahrung bringen. Immer wieder zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen, während sie die lange Strecke fuhren. Tora reichte ihr nebenher sein Handy und als sie dann Empfang hatte, drückte sie auf wählen, da er den Namen schon aufgerufen hatte. „Wie kann ich helfen?“, meldete sich eine freundliche Stimme am anderen Ende. Es war eindeutig die Frau vom letzten Mal. „Ahm… Hallo, hier ist…“ „Die Hundesitterin?“, fragte sie belustigt und schien nebenher etwas zu machen. „Sag nicht, die Liebespillen wirken nicht mehr und du willst neue.“ Liebespillen? Kagome war verwirrt, schüttelte doch den Gedanken erstmal ab. Später würde sie dazu Fragen stellen. „Sesshomaru hatte einen Autounfall und wurde mit einem Gas betäubt.“ „WAS?“, rief die Frau aus und man hörte etwas im Hintergrund klirren. „Was sagst du da?“ „Er wurde von der Straße gedrängt… Man hat ihm eine Gasbombe reingeworfen, und ein Rad blockiert, sodass sich das Auto überschlug. Er hat Verbrennungen, Wunden, blaue Flecken und ist wieder ohnmächtig geworden.“ Kagomes Stimme versagte immer wieder mal, doch Narijanna hatte alles verstanden. „Gut. Ich komme zu seinem Haus. Wir treffen uns dort.“ „Danke… bis bald.“, sagte Kagome noch und legte auf. Tora betrachtete sie eingehend, während sie das Telefon an die Brust presste. Diese Frau war besonders. Allemal. Wie sich das alles entwickelte, konnte es kein Zufall mehr sein und es war für ihn auch unverständlich, wieso Kagome gesehen hatte, dass er einen Unfall hatte. Natürlich war es seine Rettung gewesen, doch wieso nur? Er hielt ihr die Hand hin, sodass sie ihm das Handy reichte und rief nun selbst eine Nummer an. „Hey, Frau Higurashi und ich fahren mit Sesshomaru zurück. Ich weiß, du wolltest weg, aber ich brauch dich.“ „Verstehe.“, antwortete ein Mann am anderen Ende, der gerade seine Zigarette aufrauchte. „Ich wollte gerade los, aber dann bleibe ich in Tokio.“ „Danke. Es gab Komplikationen.“ „In wie fern?“, sprach der Mann, während seine Augen rot aufleuchteten. „Später mehr. Halt dich einfach bereit.“, sprach Tora noch, bevor er auflegte. Kagome warf ihn einen fragenden Blick zu. „Hm?“ „Ich habe Herrn Hosone angerufen. Einer muss auf Sie ein Auge haben, da ich wohl bei Sesshomaru bleiben werde. Herr Hosone sieht nicht so aus, ist aber sehr stark.“ „Verstehe.“, meinte sie leise und nickte. Danach blickte sie wieder zu Sesshomaru. Er wäre bestimmt wütend, wenn sie mit Ryuu mehr Zeit verbrachte, aber seine Gesundheit war am wichtigsten.   Nach einer Stunde waren sie dann endlich angekommen und vor der Haustür stand schon Narijanna. Sie hatte sich eine dünne Jacke übergezogen, während ihre blauen Augen leicht leuchteten. Tora parkte den Wagen vor dem Haus und stieg schon zusammen mit Kagome aus. Narijanna betrachtete erst sie, doch Kagome schüttelte nur den Kopf. „Mir geht es gut…“, sagte sie und die Luchsin nickte. Sie zog die Decke leicht von Sesshomaru und betrachtete ihn. „Bring ihn rein, Tora. Aber sei vorsichtig.“, sprach sie liebevoll, während Tora schon den weißhaarigen Mann vorsichtig rauszog und auf die Arme hob. Kagome schloss sofort die Tür und hielt die Haustür auf, die auf ein Kommando von Tora geöffnet wurde. Geschwind brachte Tora Sesshomaru in dessen Schlafzimmer und legte ihn vorsichtig auf der Matratze ab, während Kagome ihm das Kissen unter den Kopf legte. Sie sah ihn besorgt an, während Narijanna schon in den Raum kam und Kagome nachdenklich betrachtete. „Willst du bleiben?“ „Ja, bitte.“, flüsterte sie und hatte im nächsten Moment schon eine Schere in der Hand. „Dann schneide seine Kleidung auf. Wir müssen sie vorsichtig entfernen.“, sprach sie und zeichnete eine leichte Spur auf der Hose und dem Hemd. „Hier schneidest du.“ Kagome nickte, gehorchte und begann die Kleidung aufzuschneiden. Ihr Herz blieb immer wieder stehen, wenn sie seine Wunden erblickte. Er war wirklich schwer verletzt. Immer wieder eröffneten sich ihr neue Brandwunden oder blutige, die schon am Stoff klebten. Narijanna beobachtete sie dabei, während sie Sesshomarus Augen öffnete und mit einer Taschenlampe hineinleuchtete. Sie seufzte leise und blickte zu Kagome. Der Mann hatte eine Gehirnerschütterung, eindeutig. „Wieso bist du heile rausgekommen?“ „Ich habe … geträumt…, dass er einen Unfall hatte…“, flüsterte Kagome und Narijanna hob eine Augenbraue. Ein ganz besonderes Mädchen also. „Verstehe. Er hat eine Gehirnerschütterung, doch sollte ihn das nicht umbringen, aber ich muss ihn beobachten. Wir können nicht wissen, welche Folgen es hat. Wir können jetzt nur abwarten. Aber als erstes versorgen wir die Wunden, damit er schneller heilt.“ Kagome nickte, während sie den Rest lösten. Sie schluckte ein wenig und nahm dann das Wasser entgegen, mit dem sie seine Wunden vorsichtig säuberte. Währenddessen durchsuchte Narijanna ihren Arztkoffer nach Verbänden und Medikamenten. „Du weißt nicht, welches Gas ausgetreten ist oder?“ „Nein, leider nicht… Motorradfahrer haben es in sein Fenster geworfen.“, murmelte Kagome, während sie qualvoll mit ansah, wie er immer wieder zusammenzuckte, wenn sie seine Wunden abtupfte. Er tat ihm wirklich leid, das hätte nicht passieren sollen. „Du magst ihn, ha?“, fragte sie und machte sich gerade dran, eine Platzwunde zu nähen. „Ich frage mich nur, wo er da wieder reingeraten ist, wobei Motorradfahrer und diese Art und Weise lässt mich auf die Yakuza schließen.“ „Y…Yakuza?“, fragte Kagome entsetzt und riss die Augen auf. „Wieso das denn?“ „Nun, sie bestehen in den oberen Ebenen nur aus Dämonen. Einer mächtiger als der andere und Sesshomaru… nun ja, spielt für die andere Seite. Das ist Grund genug, aber so brutal, wie die vorgehen, scheint er etwas angestellt zu haben, weswegen sie wütend sind.“ Kagome seufzte. „Darin ist er wirklich gut, andere zur Weißglut zu bringen… Ich hoffe er wird wieder, auch wenn ich glaube, dass er dann zurückschlägt.“ „Das wird er.“, seufzte die blonde Frau und schüttelte sich. „Aber er hat ja eine nette Frau an seiner Seite, die ihn hoffentlich davon abbringt, solange er noch zu schwach ist.“ Kagome wurde rot, blickte zur Seite und kratzte sich am Kopf. „Ich gebe mir Mühe… Er ist ja anscheinend… mit mir…“ „Ja?“, fragte die Luchsin ganz dicht an Kagomes Gesicht. „Was ist er?“ „Mein Verlobter…“ Narijannas Augen wurden groß und sie sah noch einmal hin und her, bis es bei ihr Klick machte. „Dann bist du…“ „Ja…“ „Weiß er es?“ „Nein, noch nicht… ich weiß es erst seit wenigen Stunden, dass er es ist. Aber er wollte wohl auch zu dem Ferienhaus und wurde auf dem Weg abgefangen…“ „So ist er.“, brummte Narijanna. „Meinst du, dass er deine Gefühle erwidern wird?“ „Naja, in letzter Zeit wird es immer angenehmer, ich glaube er taut auf…“ Narijanna seufzte, machte den letzten Stich und sah sie besorgt an. „Er stand die Woche unter Drogen.“ „Was?“ Kagome zwinkerte verwirrt, dachte aber dann an den Ausspruch von vorhin. „Liebespillen?“ „Genau, ich habe dir ausversehen oder mehr dank meines wunderbaren Mannes“, sprach sie so sarkastisch es ging, „dir statt Fiebersenker, Liebesverspürer mitgegeben. Sesshomaru hat natürlich eine Überdosis zu sich genommen. Er war letztens noch bei mir. Ich konnte es leider gestern auch noch in seinem Blut nachweisen.“ „Das heißt…“ „Es war nicht echt. In gewisser Weise schon, aber auch wieder nicht. Sie waren erzwungen. Wenn du ihn liebst, wirst du akzeptieren müssen, dass er nicht mehr so warmherzig ist.“ Kagome wurde traurig und ließ sich auf dem Bett nieder und starrte Sesshomaru an. Also hatte er nicht von selbst so gehandelt… Wie weit würde sich ihre Welt danach wieder ändern? Sie hatte keine Ahnung, konnte nur vermuten und abwarten. Wie wäre er, wenn er aufwachte? Immer noch überfürsorglich? Sanft? Zuvorkommend und würde er ihr ihre Frechheiten weiter durchgehen lassen? Die schwarzhaarige Frau konnte nur abwarten und hoffen. Bitte, sprach sie im Gebet, er solle schnell Genesen und auch wenn er nicht mehr so lieb war, sie würde schon sein wahres Ich hervorholen. Bestimmt. Kapitel 51: Alte Regeln -----------------------   Nachdem Kagome und Narijanna Sesshomaru zu Ende versorgt hatten, blieb Kagome bei ihm. Sie wollte nicht weg von diesem Mann, der so schwer verletzt worden war. Die Luchsin hatte ihr mitgeteilt, dass Sesshomaru einige gebrochene Knochen aufwies, doch bisher schien alles gut zu verheilen. Was auch das Gas bewirkt hatte, es wirkte sich nicht auf seine Regenrationskräfte aus. Kagome konnte darüber fast nur staunen und beobachtete teilweise wie gebannt, wie eine Wunde nach der Nächsten sich langsam verschloss und anfangs nur ein kleiner Haarriss in der Haut verblieb, der aber dann auch noch verschwand. Es erleichterte sie, doch wer konnte wissen, was das Gas bewirkt hatte? Abwarten war schlimm für sie, doch ihr blieb nichts anderes übrig. Warten und auf das Beste hoffen.   Währenddessen saß Narijanna zusammen mit Tora und Ryuu auf dem Sofa, welcher vor Kurzem angekommen war. „Kame war es also? Das ist schlecht.“, seufzte die blonde Frau, während Tora sie mit seinen grünen Augen betrachtete. „Sie war schon immer darauf versiert, andere in den Wahnsinn zu treiben.“ „Sesshomaru hat es auch wirklich eingeatmet?“, fragte Ryuu leise nach und blickte zur Tür. Tora nickte. „Kagome hat es gesehen. Unsere kleine Prinzessin.“, sprach er. „Erst wollte ich ihr ja nicht glauben, doch… als ich dann das Feuer sah… Er hat es eingeatmet und wurde davon ohnmächtig, darum ist er auch so schwer verletzt.“ „verdammt, schlimmer hätte es gar nicht kommen können. Wir wissen nicht einmal, was das Gas angerichtet hat…“ „Sicher ist nur, dass er eine Gehirnerschütterung hat. Theoretisch müsste ich ihm einen Zugang legen, doch könnte es auch fatal sein. Ich werde warten, bis er aufwacht.“, sprach Narijanna und sah die beiden Männer ernst an. „Diese Frau, die bei ihm ist, stimmt es, dass sie seine verschollene Verlobte ist?“ „ja, das stimmt. Ich habe es von ihrer Mutter erfahren. Kagome selbst wusste bis vorhin auch nichts davon.“ Sie betrachteten einander und seufzten laut, während sie gegen die Lehne sanken. „Das wird eine große Katastrophe, da sie vorher mit unserem Gegner zusammen war und Sesshomaru sie nur deswegen hält.“ Narijanna und Tora winken nur ab. „Sie war bei mir im Laden. Ich glaube, dass Sesshomaru instinktiv handelt. Er will es nicht wahrhaben, aber ich bin der festen Überzeugung. Dass da etwas zwischen den beiden ist.“ Ryuu knurrte leise und hob eine Augenbraue, bevor er grummelnd aufstand. „Bin eine Rauchen.“ Die beiden nickten und sahen zu, wie er das Haus verließ und in den Garten zum Rauchen ging. Ryuu wurmte es wirklich sehr, dass alle für die Beziehung waren, aber abwarten. Sesshomaru wäre bestimmt nicht gleich wieder fit und in der Zeit könnte er Kagome erobern.   Am Mittag war es dann so weit. Die Luchsin hatte zwischendurch noch die Verbände gewechselt, während Kagome seelenruhig neben ihm im Bett geschlafen hatte. Es war wirklich sehr süß gewesen, doch dies endete, sobald er erwachte. Kagome schrie kurz auf und alle stürzten in den Raum, nur um einen wütenden Sesshomaru zu erblicken, wie auch eine am Boden sitzende Kagome, die ihren Hintern rieb. „Was machst du in meinem Bett?“ „Auf dich aufpassen, damit du nicht abkratzt!“, wetterte sie los, während der Hundedämon laut schnaubte. „Du? Und welche Armee? Nur, weil wir flicken, heißt es nicht, dass ich einen Hundesitter brauche! Wer hat dir überhaupt erlaubt mein Haus zu betreten?“ Kagome knurrte, stand auf und klopfte sich die Kleidung ab. „Du wirst es kaum glauben, dass warst du. Als du mich mit Dip Soßen vernascht hast!“ Als die Wörter ihren Mund passiert hatten, bemerkte sie erst die Anwesenden, die ein wenig rot um die Nase wurden. Sie schluckte leicht, doch Sesshomaru blickte sie nur mit hochgezogen Braue an. „Davon wüsste ich.“, knurrte er leise und Kagome erstarrte. „Das ist nicht dein Ernst oder? Das sagst du doch nur, weil die anderen hier sind oder?“ „Nein, das ist mein Ernst.“, verlautete Sesshomaru sichtlich genervt, bevor er aufkeuchend nach seinem Brustkorb griff. „Was zum…“ „Du hattest einen Unfall, hast du den auch vergessen? Oder ach ne, du wüsstest ja davon oder?“, fragte Kagome genervt, während Sesshomaru die anderen ansah. Am Ende blieb sein Blick an Tora haften. „Sie hat in allen Punkten Recht, Herr Suzuki.“ „Wenigstens wissen wir jetzt, was das Gas bewirkt hat. Ich werde erstmal Blut abnehmen und danach eine Infusion legen. Es ist zu hoffen, dass die partielle Amnesie nur von der Gehirnerschütterung kommt.“, verlautete Narijanna und sah leicht bedrückt zu Kagome. „Des Weiteren sollten wir in Erfahrung bringen, an was er sich erinnert.“ Kagome starrte Sesshomaru noch ein wenig ungläubig an, bevor sie die Schultern sinken ließ. „Du hast wirklich alles vergessen…“ Er hob eine Augenbraue und legte den Kopf schief. Da war nichts, nur kalte goldene Augen, die ihn betrachteten, wie ein Versuchskaninchen. Was hatte sie auch erwartet? Liebe? Vor anderen gab er es sowieso nicht wirklich zu, doch jetzt gab es gar nichts. Kein einziges Anzeichen, dass sie an den Sesshomaru der letzten Woche erinnerte. „Was ist das letzte, was wir unternommen haben?“ Sein Blick wanderte umher, bevor er es so direkt aussprach, dass es Kagome wie ein Faustschlag ins Gesicht vorkam: „Ich habe dich in der Umkleide deines Zweitjobs gefickt.“ Ryuu wurde wütend und knurrte leise, während Tora ihn noch am Arm griff und mit einem Augenwink nach draußen schickte. Das konnten sie noch weniger gebrauchen. „Auch was danach passiert ist?“ „Nein.“, meinte er und sah hin und her. Es verwirrte ihn ein wenig, da es ihr anscheinend … wichtig erschien? Was war wohl geschehen und wieso gingen alle so… freundlich mit Kagome um? „Sollte ich?“ Kagome presste ihre Hand aufs Herz, wodurch Sesshomaru unbehaglich wurde. Diese Frau sah ihn so an, als wäre dort mehr, viel mehr… „Ich nehme erstmal Blut ab.“, sprach Narijanna, ging zu ihm und betrachtete seinen Körper. „Du bist ja ein harter Junge.“, hauchte sie und holte alles raus, bevor sie seine Hand schnappte und seitlich vom Gelenk seine Vene suchte. „Das könnte wehtun.“ „Hn.“, brummte er und sah dann zu Kagome noch mal, während die blonde Luchsin schon den Staustrick festmachte und die Hand desinfizierte. Sie wusste, dass Sesshomaru sie genau beobachtete, doch wusste sie nicht, wie sehr sie ihn darauf vorbereiten sollte, nach seinen Aussagen. Manchmal war er wirklich ein Arschloch. Sie suchte gerade und wollte mit dem Venenverweilkatheter einen Kanal legen, als er aus dem Nichts heraus sprach: „Warum starrst du mich an? Willst du mir einen Blasen oder was? AU!“ Er knurrte und sah zu Narijanna, die halb schockiert, halb wütend die Nadel danebengehauen hatte. Ein roter Film lag auf seiner Haut und er schnaubte laut. Am Ende wurden sogar seine Augen rot. Narijanna wollte schon zurückweichen, doch seine Aufmerksamkeit wurde ablenkt von Kagome, die ihre Hand auf seine Schulter legte. Schnell sah sie zu der anscheinend lebensmüden Frau, welche ihn traurig anblickte. „Hör auf damit. Sie will dir helfen und ich auch.“ Der Moment reichte, denn anscheinend wusste er nichts mit ihrer Berührung anzufangen. Sie fand die Vene, stach zu und befestigte mit Leocoplast den Katheter, nachdem sie geprüft hatte, ob Blut austrat, in dem sie ein wenig die Kanüle rauszog. Fabelhaft. Als erstes entzog sie ihm auf diese Art 3 Gläschen Blut, bevor sie ihm einen Tropf legte. Die Ruhe war fast erstaunlich, während er sie einfach nur anstarrte. Ob er in seinem Kopf suchte, was los war?   Narijanna hatte recht, in dem Moment, wo Kagome ihn berührt hatte, hatte er etwas gefühlt. Es war nichts Abstoßendes, sondern eher eine Besitzgier, die ihm noch nicht untergekommen war. Vielleicht erinnerte sich nicht sein Kopf, was geschehen war, doch sein Körper tat es. Sein Herz schlug heftig und er nahm nicht einmal mehr den leichten Schmerz an der Hand wahr. Er sah ihr einfach in die braunen Augen, die so traurig schienen. Was sie wohl geteilt hatten, dass diese Frau ihn so ansah? Es war keine Besitzgier, keine Lust, sondern Sorge und Fürsorge. Etwas, was er nicht erwartet hätte, da er sie doch nur besitzen wollte. Was hatte er wohl getan, damit sie ihm so auf die Pelle rückte? Am schlimmsten aber war das Kribbeln auf seinen Lippen, als sie sich herab zu ihm beugte. Es war wie eine dunkle Erinnerung, die seine Lippen überzog. So viel konnte doch nicht geschehen sein, oder? Das wäre einfach zu… grotesk. Er, Sesshomaru, würde sich nicht verlieben oder? „Fertig.“, riss Narijanna sie dann aus ihren Träumen. Sesshomaru blickte kurz fragend zu ihr, bevor er den Tropf entdeckte und sah, wie sie die Blutkanülen verstaute. „Ich werde das Blut untersuchen, solange ist Bettruhe angesagt.“ „Hn.“, brummte er und starrte sie an, dann sah er zu Kagome. „Geh.“ „Ist das dein Ernst?“, fragte sie und schien wieder frustriert zu sein. „Jemand muss doch…“ „Dazu werde ich noch im Stande sein. Tora ist ja da.“ Tora seufzte neben uns. Wann hatte er sich nur angeschlichen?  „Nun, ich dachte mir schon, dass Sie das vergessen haben. Sie haben mich zum Schutz der Dame, abgestellt. Ich fahre sie.“ „Wieso sollte sie Schutz brauchen?“, fragte Sesshomaru und hob eine Augenbraue. Sie war sein Köder, aber dass er so weit ging, sie schützen zu lassen? Kagome war nur eine Bauernfigur, die man leichtfertig opferte. Es handelte sich nicht um die Königin. „Nun, sie wurde fast entführt von Haruka Mizuno, darum haben Sie mich abkommandiert.“ „Hn.“, sprach er nur, erinnerte sich daran, dass sie ihn in der Hand hatte, doch warum sollte er? Er schüttelte den Kopf. „Sie braucht keinen Schutz.“ Kagome seufzte und lächelte Tora lieb an, der sie bestimmt nicht mehr alleine lassen wollte, aber so war die Situation. „Ist nicht schlimm, Tora.“ „Ihr duzt euch?“, fragte er mit erhobener Augenbraue. Er hatte wirklich etwas verpasst. „Egal, verschwinde.“ Kagome nickte, löste sich von ihm. Am liebsten hätte sie ihn berührt, wie die Stunden im Schlaf, doch so wie er sie ansah, würde er ihr die Hand abbeißen. Ein wenig verzog sie die Lippen und wollte schon rausgehen, als sie einen aufmunternden Blick von der Luchsin sah, die ein wenig traurig schien. Jetzt war da nichts mehr, was die beiden verband. Tora hingegen, berührte ihre Schulter und lächelte kurz, sie erwiderte es matt und hörte seine leisen Worte: „Ryuu bringt dich nach Hause.“ „In Ordnung.“, meinte sie leiser und stürzte schon fast aus dem Raum, als sie Sesshomaru knurren hörte. Wie sollte man nur damit umgehen? Sie hatten fast schon eine Beziehung gehabt und es war fast wie ein Märchen abgelaufen, dass sie einander versprochen waren, doch jetzt war dort der alte Sesshomaru, der in ihr nur ein Spielzeug sah und gar nicht verstand, dass da mehr sein könnte. Er vertrieb sie. Trieb sie von sich… in die Arme eines anderen. Ryuu stand vor der Tür und als Kagome sie passierte, konnte sie nicht mehr und stürzte sich in seine Arme, während er Sesshomaru einen siegreichen Blick zu warf, welcher Sesshomaru einen Stich versetzte, den er nicht verstand. War er eifersüchtig? Die Türen schlossen sich, verbargen die beiden Personen, die er jetzt nicht sehen wollte. Was war nur mit ihm los. Die blonde Frau seufzte und schüttelte den Kopf. „Hoffentlich kommen die Erinnerungen bald wieder. Ich mag sie nämlich.“ „Was willst du, du Hexe.“, knurrte er und sah auf sein Handgelenk, dass ein wenig schmerzte. „Nichts. Dich heilen. Ich hoffe für dich, dass dir wieder früh genug einfällt, was du an dem Mädchen hast, sonst sucht es sich wen anders.“, hauchte sie eiskalt und sah Tora an, bevor sie gehen wollte. „Pass auf ihn auf, ich komme später wieder.“ „Natürlich.“, sprach er und sah sie schon gehen, bevor Tora zu Sesshomaru blickte. „Sie haben wirklich alles vergessen?“ „Ist es denn wichtig?“ „Sehr wichtig.“, flüsterte Tora. Sesshomarus Augen wurden undurchdringlich, während er sie langsam schloss. Wichtig? In seinem Leben war weniges wichtig. Ein Mädchen war einst wichtig gewesen, doch sie war schon lange fort. Warum aber hatte er in der Nähe von Kagome sich… geborgen gefühlt? Sehnsüchte hatten in seinen Muskeln gezuckt. Es war ihm schwergefallen, sie nicht zu berühren. War er krank? Sein Kopf brummte, er schmerzte. Wie sollte er das alles nur einordnen? Er wusste es nicht, aber eine Sache vermutete er, nämlich dass sein werter Bruder sich blicken ließ und ihm an den Kragen wollte, nachdem er ihm das Tape geschickt hatte. Sesshomaru musste schnell genesen und dann würde er zuschlagen. Fest und unbarmherzig würde er seinen Bruder niederstrecken, sich rächen und endlich befreien von seinen Ketten, die ihn am Boden hielten. So viele Versprechungen wurden gemacht, so viele Abmachungen getroffen und bald wäre es an der Zeit, sie alle zu erfüllen. Kurz wanderte sein Blick zu seinem Nachtschränkchen. Er öffnete es, zog ein Foto raus und betrachtete es nachdenklich. Eine hübsche kleine Dame mit schwarzen Haaren und dunkelblauen Kimono mit goldenen Kois darauf und er, Sesshomaru, in einem gleichen Yutaka in den selben Farben. Sie lächelte zu ihm freudig hoch, während er zu ihr schielte. Die Prinzessin. Ob es ihr wohl gut ging? Kapitel 52: Wieso nur? ---------------------- Nach einer Weile fiel Sesshomaru in einen tiefen Schlaf, als Kagome und die anderen endlich gegangen waren. Er brauchte einfach seine Einsamkeit, denn etwas anderes kannte er nicht. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Du bringst sie schon wieder mit?“, fragte Sesshomaru sichtlich genervt, als sein Freund mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm erschien. Das konnte doch nicht wahr sein, er würde nicht wieder Babysitten. „Ja, tue ich.“, verlautete der schwarzhaarige Mann mit den silbernen Augen. Seine schwarzhaarige Tochter starrte seit der Ankunft des Hundedämons nur noch ihn an. Ihre Augen wiesen die gleiche Augenfarbe auf, wie ihr Vater. „Wir müssen reden.“ Sesshomaru knurrte leise, ging zu den Bänken und setzte sich sehr frustriert darauf. Die kleine Prinzessin fand es witzig und sie versuchte blubbernd sein Knurren nachzumachen. Lästiges Kind. „Beeil dich.“ Der Mann seufzte und ließ sich ihm gegenüber nieder, während die kleine Dame Sesshomaru über den Tisch hinweg beobachtete. „Sie ist eine Halbgöttin.“ „Das weiß ich.“, knurrte er und sie gluckste wieder auf. Bälger. „Ich will sie zu einer vollen Göttin machen.“ „Was hat das mit mir zu tun?“ „Ganz einfach, du wirst mir dabei helfen.“, sprach ihr Vater verschwörerisch, was Sesshomaru nervte. Warum sollte er helfen? „Was hätte ich davon?“ „Mehr Macht? Die Hand meiner Tochter?“ „Du bietest mir deine Tochter?“, schmunzelte Sesshomaru fast ungläubig. „Deine Frau wird dich töten.“ „Wird sie nicht. Bist du mehr an ihr, als an Macht interessiert?“ „Nun, beides wäre von Vorteil. Macht hast du mir jedoch schon versprochen.“, hauchte Sesshomaru eiskalt, sodass der Mann erzitterte. „Ja… habe ich.“, flüsterte er und sah zu seiner Tochter herab. „Ich werde es ihr sagen, wenn sie älter ist.“ „Ich werde aber keine Gefühle vortäuschen.“ „Das erwarte ich auch nicht.“, brummte der Vater und sah gen Himmel. „Es geht einfach darum, dass…“ „Meine Mutter auch göttlich war? Lachhaft. Du verkaufst deine Tochter wegen der Blutlinie?“ „Auch. Aber wie gesagt, ich brauche deine Hilfe.“, meinte er weiter und sah Sesshomaru tief in die Augen. „Was muss ich tun?“ „Wir müssen genug Fragmente verstorbener Seelen sammeln. So viele, dass sie aufsteigen kann.“ „Fragmente?“ „Die hier.“, meinte er und holte eine Tasche hervor. Mit einer Hand öffnete er sie und zeigte ihm die dünnen Platten. Sie schillerten in verschiedenen Farben, erinnerten ihn fast an das Juwel. „Ich sehe an deinen Augen, dass du es ahnst. Ja. Das Juwel der vier Seelen entstand auch aus Seelenfragmenten.“, sprach er und Sesshomarus blick glitt zu der kleinen. „Könnte ihre Seele nicht verunreinigt werden?“ „Nein.“, sprach er und reichte dem Kind einen Stein. Sesshomaru wollte ihn hindern, erstarrte jedoch, als die dünne Platte zu glitzern begann und hell leuchtete. „Sie kann sie reinigen. Eine wichtige Eigenschaft.“ „Könnte sie auch das Juwel…“ „Ja.“ Das reichte Sesshomaru. Also wäre sie sein Ass, wenn es darum ging, Inu Yasha auszulöschen. Dieses kleine Mädchen könnten, wenn sie zur Göttin aufstieg, den Juwel in seinem Herzen heilen und erstrahlen lassen. Dann wäre er wieder sterblich und er könnte ihn töten. Endlich. „Ich werde helfen.“, hauchte Sesshomaru, wissend, dass er gerade etwas gewonnen hatte. Macht war eine Sache, doch er musste dieses Juwel loswerden und dieses kleine Mädchen würde ihm dabei helfen. Ein leicht fieses Grinsen legte sich auf seine Lippen, was dem Gegenüber bestimmt nicht entging. Er seufzte nur und schloss die Augen. „Du bist unverbesserlich.“, murrte er und streichelte seine Tochter. „Sollte sie über dich klagen, werde ich natürlich die Verlobung lösen, das weißt du.“ „Hn.“ „Aber du wirst sie gut behandeln, nicht war meine kleine?“, hauchte er und stupste die Kleine an. „Du magst ihn ja jetzt schon und hast keine Angst, wenn der böse Hund knurrt. Du wirst ihn schon erziehen.“ „Mich erzieht niemand.“, knurrte Sesshomaru, musste aber im nächsten Moment auf ein Kleinkind starren, dass auf seiner Seite auf dem Tisch saß und ihn glucksend ansah. „Siehst du?“ Sie brabbelte freudig und schnappte schon sein langes Haar, welches in Strähnen nach vorne fiel. Immer wieder gluckste es und er unternahm nichts. Sah die kleine Prinzessin an, die noch nicht wusste, was sie alles erwarten würde. „Sie ist jung, das verläuft sich.“ „Abwarten. Ich verstehe immer gar nicht, warum du auf unnahbar machst. Meiner Meinung nach würde dir Liebe guttun.“ „Hn. Du weißt, was das letzte Mal geschah.“ „Meine kleine wird nicht so sein. Sie wird unsterblich werden und sich beschützen können. Er kann ihr gar nichts tun, weil sie ihn sofort reinigen würde. Das hast du dir aber schon gedacht oder?“ „Ja. Habe ich.“, hauchte Sesshomaru und hob das Kind an seine Brust, nachdem es immer wieder ihre Ärmchen ausstreckte. Er blickte sie an und seufzte. Natürlich hatte es Momente gegeben, in denen er von Rin träumte, die ihn berührte. Das freudige Lächeln. Doch wollte er es noch einmal wagen? „Ich sehe, ihr versteht euch. Bis später.“ „Wo gehst du hin?“ „Fragmente sammeln. Pass du auf deine Braut auf!“ Danach war er weg, ließ sie wie das letzte Mal alleine. Vorsichtig schnupperte er an dem Kind, nahm den sanften Lotusgeruch wahr und genoss ihn. Wie hatte sich nur seine Welt so ändern können? Er lebte schon lange hier, wollte sich nicht an die Menschen anpassen, genoss die Einsamkeit, die Freiheit und nun hatte er hier ein kleines Kind sitzen, das freudig quietschte und quengelte. Was sie wohl später wollte? Sie würde da draußen aufwachsen und würde bestimmt dortbleiben wollen, aber er? Es schien ihn fast, als wolle ihn sein Freund rauslocken aus seiner einsamen Festung. Wie töricht von ihm. Langsam streichelte er die weichen Wangen, beobachtete, wie das Kind anfing zu lächeln und komische Silben zusammensetzte. Seine Braut also? Er würde schon sehen. Schlimmstenfalls benutzte er sie, bis er hatte, was er wollte und dann würde sie freiwillig gehen, würde ihn hassen für seine Art und Weise. Bestimmt, denn er verdiente es auch gar nicht anders. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Langsam öffnete er seine Augen, seufzte leise und starrte zu seiner Seite, wo Narijanna gerade den Tropf wechselte. „Schlaf weiter.“ „Dann sei nicht so laut.“ „Hm? War ich gar nicht.“, murrte sie und befestigte den Tropf. „Du solltest dich übrigens bei Kagome entschuldigen.“ „Findest du?“, knurrte er leise und kassierte einen wütenden Blick. „Solltest du. Sie liebt dich und tut alles für dich, während du sie aus deinem Haus wirfst. Letzte Woche, die du vergessen hast, kam sie zu mir, weil du vergiftet worden bist und hat Medikamente besorgt.“ „Sie hat was?“ „Ja und sie hat dein Leben gerettet. Wo ist der stolze Mann hin? Du schuldest ihr wirklich viel. Kein Anstand im Leib.“, sprach sie trotzig weiter und öffnete wieder das Rädchen, damit die Flüssigkeit weiterlief. Sesshomaru sah sie ungläubig an. „Ich brauche ihre Hilfe nicht.“ „Ach?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. „Wieso hast du dann stillgehalten, als sie dich berührt hat?“ „Ah…hn…“, fing er an, sprach jedoch nicht weiter. „Dein Körper erinnert sich. Die Bluttests sind morgen fertig. Ich würde dir vorschlagen, Zeit mit ihr zu verbringen, dann fällt es dir vielleicht wieder ein, warum sie dir so wichtig ist.“ „Wichtig?“, fragte er und schüttelte den Kopf. „Menschen sind unwichtig, sie ist nur der Köder.“ „Tze. Naja, vielleicht hast du ja Glück und Ryuu erobert sie.“, hauchte sie neckisch und packte ihre Sachen zusammen. „Wer weiß.“ Er schnaubte noch leise und sah zu, wie sie ihn alleine ließ. Stille herrschte, doch ein kleines Geräusch ließ ihn aufsehen, als etwas Gelbes ins Bett sprang und sich an seiner Seite gemütlich machte. „Hn.“ „Pheeuuu.“, machte das kleine gelbe Etwas und streckte seine zwei Schwänze. Ihm war sehr suspekt, warum sie sich jetzt blicken ließ und noch nicht früher. Ob sie Kagome nicht unter die Augen treten konnte? Oder hatte sie sie einfach vergessen? „Kiara.“, seufzte er und streichelte die Dämonenkatze etwas. „Bald haben wir unsere Rache. Bald.“ Die kleine Katze schnurrte leise, nickte und schmiegte sich an ihren verletzten Herren. Nie hatte sie vergessen können, wie ihr Frauchen umgekommen war. Sie wollte seinen Tod und würde ihn bekommen. Sie schnurrte noch leise weiter und schmiegte sich an. Bei ihm verbrachte sie die meiste Zeit, erhielt Essen und Trinken und dann und wann ihre Streicheleinheiten. Sie hatte die schwarzhaarige Frau bemerkt, hatte ihren Geruch erkannt, doch traute sie sich nicht heraus, auch wenn sie ihr leidtat, nachdem ihr Herrchen sie so gemein behandelt hatte. Kiara rollte sich ein, versteckte sich vor der Welt und genoss noch ein wenig die Wärme. Er würde nicht gehen, bestimmt nicht. Sesshomaru blickte noch einmal zu der Katze, bevor er sich wieder in die Kissen legte und an die Decke starrte. Als er dann aber einmal schnupperte, bemerkte er einen merkwürdigen Geruch. Überrascht hob er eine Augenbraue und rollte sich aus dem Bett. Er schnappte sich seinen Tropf und ging zu seinem Schrank, nur um ihren Geruch verstärkt aus dem Inneren wahrzunehmen. Verwirrt hob er eine Braue, öffnete den Schrank und erschrak fast, als er Kleidung von Kagome entdeckte. Einerseits etwas, was wirklich… billig war, aber nach ihr roch und dann noch Wechselkleidung. Hatte sie etwa Recht gehabt und er hatte sie in sein Haus gelassen? Das konnte doch gar nicht wahr sein, wieso sollte er? „Mit Dip Soßen vernascht.“ Genau, das hatte sie gesagt. Konnte es denn sein? Langsam wanderte in die Stube, bemerkte den feinen Geruch von Lotus. Tora saß auf einem Stuhl und blätterte die Zeitung durch. Er schenkte ihm jedoch wenig Aufmerksamkeit, bevor er zum Sofa ging und es roch. Sie hatten hier miteinander geschlafen. Der Geruch war nur leicht, aber er war da. „Erinnern Sie sich?“ „Nein.“, meinte er nur und betrachtete das Sofa noch kurz, bevor er wieder ging und sich hinlegte. Sein Kopf brummte wieder und er wollte keine Schwäche vor ihm zeigen. Kiara maunzte und er seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein. Kagome hatte also nicht gelogen, doch wieso tat er das nur? War sie jemand besonderes? Sesshomaru blickte noch einmal zu seinem Nachtschrank, entdeckte das Bild und schüttelte den Kopf. Bestimmt nicht. Doch dann sah er sein Handy, angelte es sich und verfolgte ein wenig den Verlauf. Er schien gestern mehrmals bei ihr und Tora angerufen zu haben, aber auch schon eine Woche vorher gab es vermehrte Anrufe. Was war nur passiert, dass er so unkontrolliert war? Er musste dem unbedingt auf den Grund gehen, denn es gefiel ihm nicht, dass Kagome etwas von ihm wissen könnte, was niemand wissen sollte. Er würde es schon aus ihr rauskitzeln oder rausficken. Verdammt. Er knurrte leise. Sein Bruder war daran schuld, eindeutig, aber das würde er bereuen, niemand brachte Sesshomaru ungestraft aus dem Konzept. Niemand! Er würde ihn in der Luft zerreißen… Schnaubend wollte er das Handy schon wegtun, als eine Nachricht sich ankündigte. Sie war von Kagome, aber wieso? „Gute Besserung.“ Das brauchte er nicht. Nicht von ihr, aber… Sesshomaru knurrte leise, warum hatte er sich gerade darüber nur gefreut? Er freute sich doch nicht über dumme Nachrichten von dummen Frauen, nur weil er sie fickte. Es machte ihn irre, dass er es nicht wusste, bis ihm ein dunkler Gedanke kam. Er hatte noch Videoaufzeichnung von der Firma und… sein Blick ging hoch. Die Sicherheitskameras. Wer wusste, vielleicht hatten sie etwas aufgezeichnet. So könnte er zumindest einen Eindruck davon bekommen, was hier gelaufen war. Er war schon fast zu neugierig darauf, sodass er sich wieder aus seinem Bett schlich und in seinen Überwachungsraum ging, der als Panic Room gedacht war. Wie viele Villen, hatte auch seine einen und er nutzte ihn dafür, ein Auge auf sein Haus zu haben. Unter leichten Schmerzen setzte er sich in seinen Shorts auf den Stuhl, fluchte leise und stoppte die Bänder, bevor er einfach in einem hohen Tempo zurückspulte, bis er sie irgendwann Mitte der Woche entdeckte. Er spulte weiter und weiter, bis sie noch einmal kam. Das musste es sein. Montag also. Er beobachtete, wie sie reinkam, er sich unter einem Handtuch versteckte und sie ein wenig mit ihm rangelte. Sie ging mit ihm so locker um, stütze ihn, half ihm und verschwand, nur um mit Medikamenten wieder zu kommen. So viel Körperkontakt ließ er zu? Das durfte nicht wahr sein. Und dann am Ende, küssten sie sich. Doch er wollte es nicht, dass sah er, doch am Ende taten sie es wieder, fickten miteinander. Das durfte nicht wahr sein, es war einmalig oder? Aber auch das nächste Mal, wo sie sogar zusammen kamen… Er schluckte ein wenig, beobachtete ihr Vorspiel im Bad und danach das sexuelle Vergnügen auf der Couch, gefolgt von einem Kuss und Sex. Doch es endete nicht so, nein, sie duschte und sie schliefen sogar in seinem Bett, immer und immer wieder. Er kam sich wie ein Kaninchen aus dieser Perspektive mit dem Schnellvorlauf vor. Dann aber schliefen sie, nur damit er aufwachte und panisch schien, bis sie neben ihm stand und er sie in die Stube trug zu seinem Sofa. Was war nur geschehen… er brauchte Erklärungen, eindeutig und er musste sehen, was er in der Firma aufgezeichnet hatte. Verdammt. Ihm fehlte eine Woche und er wusste nicht, wieso er all dies getan hatte. Er verfluchte seinen Bruder. Hoffentlich würde er sich bald erinnern. Kapitel 53: Die Wahrheit? ------------------------- Ryuu war so gütig gewesen und hatte Kagome heimgefahren, nachdem sie anfangs dicht am Wasser gebaut war. Es schmerzte sie einfach sehr in der Seele, dass er sie nicht erkannte, zumindest nicht auf die Art, die sie sich hart erarbeitet hatte. Er hatte alles vergessen und wer wusste, wie das ausgehen würde. Welches Drecksschwein hatte ihm das nur angetan? Sie würde ihm wirklich die Gurgel umdrehen. Einmal war sie glücklicher in ihren Leben, erfuhr sogar, dass sie für einander bestimmt worden waren und dann das… Kagome seufzte, während sie daheim in die Küche ging und für Ryuu einen Kaffee kochte, welcher draußen gerade rauchte. Sie war irgendwie froh, dass ihre Familie gerade nicht da war. Wobei sie sich bestimmt fragten, was mit ihr war… hmm… „Alles in Ordnung?“ Kagome zuckte zusammen und starrte Ryuu an, der dicht hinter ihr stand und schon die Kaffeekanne rauszog und in einen Becher goss. Er umarmte sie halb dabei, sodass ihr Kopf an seiner harten Brust lehnte. Es behagte ihr nicht sehr, da sie wusste, dass er es mit Absicht tat. „Meine Familie…“ „Weiß Bescheid. Ich habe Kuren kontaktiert.“ „Du kennst ihn?“ Der Mann hinter ihr seufzte, wandelte sich. Kagome beobachtete ein wenig fasziniert, wie sich seine Haut leicht veränderte. Man erkannte zwischendurch ein paar kleine Schuppen, die wunderschön schillerten. „Dreh dich um.“ Sie tat wie befohlen, erstarrte aber dann, als sie einen Mann mit silbernen Augen und langen schwarzen Haaren sah, der sie freundlich anlächelte. „A….aber…“ „Ich kann mich tarnen. Eine Spezialität. Ich lasse meine Schuppen so schillern und breche das Licht, dass ich meine Gestalt theoretisch für alle wandle.“ „Unglaublich… also…“ „Ja. Ich gehöre auch dazu, kleine Prinzessin, nur dass ich nicht deine Mutter brauche, um mich zu erinnern, ich habe es vorher schon geahnt.“ Sie schluckte und beobachtete, wie er wieder in ihren Augen normal wurde. „Weiß Sesshomaru…“ „Ich glaube ja.“, hauchte er und zwinkerte. „Meinst du, du bist sicher, während ich deine Familie abhole?“ Kagome nickte, starrte den Mann vor sich nachdenklich an. Sie scharrten sich wirklich dicht um Sesshomaru. „Du weißt, dass ich verlobt bin oder?“ „Mit Mister Stinkstiefel? Lass mal. Ja, das weiß ich. Aber du bist erwachsen und solltest für dich entscheiden. Er nutzt dich nur aus.“ „Ausnutzen? Wegen dem Sex?“ „Nicht nur…, aber das erkläre ich dir die Tage. Ruh dich aus oder lade ein paar Freunde ein, wie wäre das?“ Kagome nickte und sah zu, wie Ryuu mit einem Zug seinen schwarzen Kaffee trank und die Tasche auf den Tisch stellte. Ryuu schien gegen die Verlobung zu sein, während Tora dafür war. Ob sie alle ihre Meinung hatten? Nur welche hatte sie selbst? Sie wusste es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht hatte er recht, dass sie Freunde einladen sollte, die könnten ihr bestimmt helfen.   Sie hob noch zum Abschied die Hand, bevor sie ein paar Freunde oder mehr Bekannte aus der Uni anrief. Sie hatte mit ihnen schon öfters zusammengearbeitet und vielleicht hätten sie ja eine Idee, was sie tun könnte. Zu ihrem Glück fand sie sogar eine, die sich morgen mit ihr Treffen würde, auch wenn sie wohl ihren Freund mitbrachte, aber was solls. Das könnte ja auch hilfreich sein. Sie freute sich unheimlich und legte auf. Die hatten bestimmt Tipps für sie. Kagome seufzte noch leise, während sie sich aufs Bett warf und spürte, wie müde sie doch eigentlich war. Das war wahrscheinlich auch natürlich nach dieser Aufregung. Bei Sesshomaru auf dem Bett hatte sie auch nur kurz geträumt. Grummelnd rollte sie sich hin und her, schnappte ihr Kissen und presste es eng an ihre Brust. Er war so ein Idiot. Idiot… genau. Ein Idiot. Kagome seufzte noch einmal und warf das Kissen durch das halbe Zimmer, bevor sie genervt auf das zweite Kissen fiel und die Lippen verzog. Hoffentlich erinnerte er sich bald. Hoffentlich.   Am nächsten Morgen weckten sie dann die Sonnenstrahlen. Sie seufzte und rieb sich die Augen. Sie hatte tief und fest geschlafen. Nachdenklich starrte sie auf ihr Handy und dann wieder zum Fenster. „Guten Morgen.“ Erschrocken riss sie die Augen auf und starrte ihren Bruder wütend an, bevor sie ihn mit einem Kissen bewarf. „Hey, spinnst du?“, fragte er und wich im letzten Moment aus, bevor er es selbst schnappte und zurückwarf. Beide bewarfen sich immer und immer wieder, bis Kagome stöhnend aufgab und Souta die Hände hob. „Was willst du in meinem Zimmer?“ „Mama meinte, ich soll dich wecken, es gibt Essen.“, brummte er leicht angepisst und war schon dabei zu gehen. „Nur weil du jetzt von allen das Prinzesschen bist, musst du dich nicht so benehmen.“ Danach schlug er die Tür zu und Kagome verdrehte angepisst die Augen. Sie benahm sich nicht wie eine Prinzessin, ganz und gar nicht. Was war dem Idioten über die Leber gelaufen? Waren Männer immer so? Sie hätten ja noch dableiben können, sie hatte sie nicht gezwungen, wieder nach Hause zu fahren. Schnaubend zog sich Kagome eine kurze Shorts aus Jeans an und eine weiße Bluse, die sie in die Shorts schob. Mit einem dünnen schwarzen Gürtel rundete sie alles ab. Sie nickte, während sie in den Spiegel sah. Auch wenn sie ihre Tage hatte, würde sie sich nicht hängen lassen und schon gar nicht, weil ihr Liebhaber sie aus dem Bett stieß. Das würde er noch bereuen. Kagome machte sich noch ein wenig frisch und streckte ihr Haar locker hoch, bevor sie runter in die Küche ging. Ihre Mutter hatte ein wunderbares Frühstück gezaubert. „Guten Morgen Kagome.“ „Morgen Mama.“, meinte Kagome freundlich und schnappte sich schon etwas. „Ich gehe gleich in die Stadt.“ „Wegen Freitag…“ „Schon gut Mama.“, hauchte sie und lächelte zaghaft. „Ich hatte in letzter Zeit manchmal Träume von damals. Papa wollte mich schützen. Natürlich will ich mehr wissen, aber erstmal…“ „Wie geht es ihm?“ „Er hat die letzte Woche vergessen.“, hauchte sie und biss oder vielmehr riss ein Stück von ihrem Teigbällchen ab. „Kagome…“ „Du wusstest es oder? Ich meine, dass er es ist…“ „Ja.“, hauchte ihre Mutter und blickte zu Boden. „Ich wusste es, doch…“ „Mama. Ich werde nach meinen Gefühlen handeln, mir ist egal, was für mich geplant war und was nicht. Akzeptiere das.“ „Werde ich, ich will nur, dass du glücklich bist. Fühl dich zu nichts genötigt.“ Kagome hob eine Braue und schüttelte den Kopf. „Ich fühle mich nicht genötigt. Das passt schon.“, hauchte sie und löste sich von allen. „Bis heute Abend!“, rief sie noch und rannte schon zu ihren Schuhen. Sie wählte leicht hochhackige Sandalen in Weiß und begrüßte schon den Himmel. Indirekt war sie geflüchtet, denn sie war noch nicht bereit, über alles zu reden. Ob ihre Mutter wusste, was sie als kleines Kind getan hatte? Welche merkwürdigen Fähigkeiten sie besaß? Bestimmt nicht. Das hatte ihr Vater ihr bestimmt nicht gebeichtet. Leicht besorgt legte sie ihre Finger an ihre Lippen. Sesshomaru hatte sie im Traum auch schockiert angesehen. Ob sie ihm wohl sein Leben aussaugen könnte, wenn sie nicht aufpasste? Das wäre grausam… Wer würde ihr beibringen können, mit dieser Macht umzugehen? Kagome schüttelte ein wenig den Kopf. Das würde sie auf später verschieben, solange da keine Macht war, würde auch nichts passieren. Bestimmt nicht.   In der Stadt angekommen, bemerkte sie, dass sie ein wenig früh war und warf sich bei einer Eisdiele an den nächstbesten Tisch. Bei diesem Wetter würde das guttun. Sie präsentierte sich ein wenig und blickte sich um, bis eine junge Frau ihr entgegenkam. Sie grinste breite und hatte einen Mann am Arm. Nicht er sie, nein sie ihn. Sie hatte braunes Haar und blaue Augen, während er weiße Haare und goldbraune Augen hatte. Er erinnerte sie fast an Sesshomaru, aber nein, das war bestimmt nur ein Zufall. „KA-GO-ME!“, rief die Frau vergnügt und ließ sich schon auf einen Stuhl neben ihr fallen, während der Mann kurz durchatmete und seinen Arm lockerte, bevor er sich auch setzte. „Francys…“, hauchte Kagome und stierte den Mann an, der sein Gesicht schon in der Eis Karte versenkte. „Wer…“ „Oh? Ah!“, kicherte sie und zog an seinen Arm, sodass ihm die Karte aus der Hand fiel. „Den habe ich mir geangelt!“ „Francys!“, meinte er anmaßend und sah ihr tief in die Augen, während sie ein neckisches Grinsen aufsetzte. „Hab dich doch nicht so.“ „Darf ich mich vorstellen, ich heiße Ikuto. Meine… Freun-din“, sprach er extra langsam und ließ es sich auf den Lippen zergehen. „Francys.“ Sie grinste breit und zwinkerte ihm zu. Unglaublich, wie Frauen manchmal waren. Zum Glück wurde er losgelassen und konnte wieder die Karte studieren, während er aufmerksam die Umgebung beobachtete. Manchmal war es schlimm, er glaubte langsam selbst daran, dass sie ein Pärchen waren, wo er sie doch einfach nur beschützen sollte. „Worum geht es Kagome?“, schoss Francys sofort los und grinste breit. Kagome schluckte und blickte noch einmal zu Ikuto, der sich anscheinend von ihnen fernhalten wollte. Er benahm sich so, als würde er nicht einmal dazu gehören. „Naja… ich…“ „Du hattest dein erstes Mal?“ Ikuto hustete leicht, während die junge Dame sie breit angrinste. Sie hatte es sofort gerochen. „Woher…“ „Instinkt. Läuft mehr mit dem Kerl?“ „Theoretisch ja… leider hatte er einen Autounfall und hat alles vergessen.“, grummelte Kagome und schnappte Ikuto die Karte weg, um selbst einen Blick reinzuwerfen. „Partielle Amnesie? Schlimme Sache.“, bemerkte Ikuto und Kagome hob eine Augenbraue, also hatte er doch gelauscht. „Man kann nur abwarten.“ „Klingt scheiße.“, seufzte Francys und sah Ikuto genau an. „Meinst du wirklich, da kann man nichts machen?“ „Abwarten.“, hauchte er und sah zu Kagome. Er schnupperte ein wenig und vernahm den einen Geruch, den er nicht erwartet hatte. Sesshomaru? Wieso wohl? Merkwürdig. Er würde es sich merken und ein paar Nachforschungen über sie anstellen, wenn es nötig war. „Vielleicht Zeit miteinander verbringen, doch wie es klingt, weiß er nichts mehr von der… Beziehung?“ „Nein.“, seufzte Kagome und verzog die Lippen, während Francys ihr eine Hand auf die Schulter legte. „Das ist echt scheiße. Aber glaub mir, was einmal war, kann wieder sein.“, hauchte sie und schnappte Ikutos Arm. „und was nicht ist, kann noch werden.“ Ikuto hob eine Braue, während er Kagome anstarrte und dann wieder sie. „Du benimmst dich kindisch.“ „Lass mich doch.“, kicherte sie, während Kagome sich immer schwerer fühlte. Sie wusste nicht, dass die beiden kein wirkliches Paar waren, aber es machte sie traurig, denn mit Sesshomaru würde sie wohl nie so rumalbern können. Dafür war er nicht der Typ. Die beiden zofften sich ein wenig und sie erinnerte sich an Inu Yasha, daran wie unbeschwert alles gewesen war. Sie seufzte leise. Gerade wollte sie wieder sprechen, als Ikuto zum Himmel blickte und alle folgten. Dunkle Wolken zogen in Windeseile heran, ein Donner ertönte und dann passierte das, was passieren musste. Regen kam in einem Schwall runter und durchtränkte sie in Sekunden. Francys sprang kreischend auf, während Ikuto sie schon leicht schützte. „Wir sollten uns unterstellen.“ Dann rannte er schon mit der Dame los, während Kagome zurückblieb und kurz den kühlenden Regen genoss. Ihr war egal, dass sie nass wurde. Ihr Blick wanderte umher, beobachtete die Pärchen, die alle losrannten und sich halfen. Er hätte das nicht getan oder? Es war eine schlechte Idee gewesen, herzukommen, anzusehen, wie eine richtige Beziehung aussah. Nie würden sie in der Öffentlichkeit sein. Nie und jetzt schon gar nicht mehr… Ihr Blick wanderte weiter und dann stockte sie. Sie entdeckte Sesshomaru. Er war es, eindeutig. Es war seine Statur, sein Haar und das Hemd klebte an seinem Körper und offenbarte noch ein paar kleine Wunden, die wohl leicht bluteten. Anstatt ihren Freunden nachzulaufen, lief sie zu ihm. Ihr Herz brannte, als sie sah, dass er dort war, auch ignorierend, dass es regnete. Wieso tat er das? Er sollte sich doch ausruhen! Sesshomaru! Kapitel 54: Das Grab im Regen ----------------------------- Kagome hatte Schwierigkeiten ihn einzuholen, doch sie gab sich die größte Mühe dabei. Was zum Teufel trieb er da nur und wo war Tora, der auf ihn aufpassen sollte? Das konnte doch nicht wahr sein…  schnell kramte Kagome ihr Handy hervor und schrieb Tora eine SMS in der Hoffnung, dass dieser ihr zur Hilfe kam, da Sesshomaru in diesem geistigen Zustand bestimmt nicht auf sie hören würde. Geschwind schob sie das Handy, welches langsam nass wurde, in die Tasche und folgte ihm um die nächste Ecke, nur um angewurzelt stehen zu bleiben. Er betrat gerade wirklich einen Friedhof. Das bildete sie sich nicht ein oder? Was wollte Sesshomaru bitte auf einem Friedhof? Langsam betrat sie das große Gelände und vergaß den Regen komplett, während sie in einem gewissen Abstand dem immer noch blutende Mann folgte. Sesshomaru. Es schmerzte ihr in der Seele, denn je weiter sie kamen, desto mehr verstärkte sich das Gefühl, dass er hier jemanden besuchte, aber wen? Wer lag hier? Sesshomaru bog noch einmal ab, ging einen Hügel hinauf. Eindeutig war dieser privaten Natur, da er gekennzeichnet war durch ein Schild, auf dem drei Wörter standen: „Familiengrab der Suzukis.“ Kagome schluckte, wer lag da wohl? Vorsichtig folgte sie ihm und entdeckte einen Baum, unter welchem sie Schutz vor dem Regen fand und vor ihm verborgen bleiben würde. Der weißhaarige Mann jedoch ging weiter zu einem wunderschönen Grab aus Marmor und legte einen Strauß Lilien davor ab. Die Neugierde zerfraß sie fast, während er vor dem Grab kauerte. Wer lag da bitte, den er, Sesshomaru, wohl betrauern könnte? Niemals hätte sie geglaubt, ihn in einer solchen Lage wiederzufinden. Sesshomaru… Sein Blick schien ein wenig verletzt zu sein, während er auf das Grab blickte. Es schmerzte sie im Herzen. Wer lag da? Neugierig stierte sie weiter, während Sesshomarus Gedanken ganz wo anders waren. Der Regen kühlte seinen Geist ein wenig, während er auf Rins Grab herabsah. Er hatte dafür gesorgt, dass sie hier in Ruhe liegen konnte. Keine Kosten und Mühen hatte er gescheut. Er fühlte sich Schuld an dem Tod der jungen Frau. Warum hatte er ihr nachgegeben… Doch er hatte etwas empfunden, konnte man das so sagen? Wieso nur… Jetzt war Kagome da, die er eigentlich benutzen wollte, die sich aber immer mehr einnistete in seinem Geist. Die Videos hatten ihm die Galle hochkommen lassen. Was hatte er sich bitte dabei gedacht, als er sie immer wieder geküsst hatte? Natürlich hatte auch sie manchmal den ersten Schritt gemacht, doch an diesem Mittwoch mit dem Essen… Das war eindeutig anderer Natur gewesen, er hatte ihre Lippen bestrichen und sie dann hemmungslos geküsst. Nicht kurz, sondern sehr lang, während er mit ihr gefickt hatte. Was war nur mit ihm los? Natürlich wusste er von Narijanna, dass er falsche Pillen zu sich genommen hatte, doch konnten sie bewirken, dass er alle Hemmungen beiseiteließ? Kagome war nur ein Experiment gewesen und doch… er hatte sie weggestoßen, weggeschickt, aber spätestens diesen Morgen, war dieses brennende Gefühl dagewesen. Aber wieso? Er knurrte leise und blickte auf Rins Grab. Vater hatte ihm etwas hinterlassen, was nicht gut war. Hätte er nicht diese… Gefühle entwickelt, hätte er Inu Yasha damals einfach getötet, aber nein, er wollte die Dorfbewohner schützen, die am Ende fast alle drauf gegangen waren. Er war Sesshomaru, ein Daiyoukai, ein Großdämon und kein kleines Kind. Er war auch kein Heiliger und doch… war da etwas in ihm, dass er kaum verleugnen konnte. Seine Mutter war nie so gewesen, nur sein Vater, der sich selbst in einen Menschen verliebt hatte. Doch wieso sollte er etwas empfinden für sie. Für diese Kagome… Seine Augen schlossen sich und er reckte den Kopf gen Himmel, nichts ahnend, dass Kagome ihn beobachtete. Der Regen benetzte sein Gesicht und lief an ihm herab. Wäre sie nur nie gewesen. Sie war das Übel… „Mhm…“, fluchte er und knickte ein. Mist. Eine größere Wunde schien aufgegangen zu sein. Er griff sich an die Seite und entdeckte das Blut an seiner Hand, welches gleich von dem Regen weggespült wurde. Sein Blick verschwamm und er kam nicht hoch. Er versuchte es, doch er schaffte es nicht und rutschte ein wenig. Beim nächsten Versuch schien er Hilfe zu bekommen. Das fehlte ihm noch. Jemand hatte Mitleid mit dem verletzten Mann. Er knurrte und erstarrte, als er den leichten Lotus roch. Sein Kopf drehte sich sofort und traf auf Kagomes braune Augen, die ihn besorgt ansah. Wut stieg auf, sie spionierte ihm nach? Was erlaubte sich diese Frau? „Was willst du hier?“ „Ich habe dich gesehen… ich…“ „Du hast mich verfolgt.“ „Ich habe mir Sorgen gemacht!“, verteidigte sie sich und half ihm komplett auf, nur um von ihm in den Dreck geschubst zu werden. „Ich brauche nicht deine Hilfe, dreckiger Mensch.“, fluchte er und sah das Mädchen an, dessen Bluse komplett an ihr klebte und ihre Brust durchscheinen ließ. Ihre kurze Panties war voll mit Schmutz, wie auch ihre Beine. Brauner Matsch. Da gehörte sie hin. Er bemerkte ihren Blick, sah zum Grab und schnaubte. „Daran bist nur du schuld.“ „Was?“, fragte sie verwirrt und sah nun selbst zum Grab, las Rins Namen und erstarrte. „Wieso ich?“ „Wieso?“, fragte er, packte sie an der nassen Bluse und hob sie unter Schmerzen hoch. Sein Kopf war wie leergefegt. „Wenn du nur nie gewesen wärst, würde sie leben!“ Sie schluckte und griff nach seiner Hand. „Lass mich los!“, fluchte sie. „Warum bin ich bitte schuld?“ „Warum? Das fragst du noch? Wärst du nur nie in die andere Zeit gekommen!“ „Erklär es mir!“, keuchte sie und spürte, wie er zudrückte, aber er war so schwach, dass er sie wohl nicht erwürgen könnte. „Ganz einfach. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre das Juwel nie in diese Zeit gelangt. Du hättest auch nicht meinen dummen Halbbruder geweckt und niemals wäre es so weit gekommen.“, knurrte er. Kagome starrte ihn ungläubig an. „Nur damit du es weißt, ich wurde in eure Zeit gezogen von Lady Tausendfuß!“ „Du hättest ihn hängen lassen und krepieren sollen!“, seine Augen wurden leicht rot, während sein Brustkorb sich heftig bewegte und Kagome es langsam mit der Angst bekam. „Wäre dir das lieber gewesen?“ Er knurrte leise. „Es wäre nie so weit gekommen, ja. Du bist nur ein dreckiger Mensch, glaub niemals, dass du in meinen Leben einen besonderen Stellenwert haben willst, ich ficke dich nur, mehr nicht. Ich wünschte du wärst nie geboren worden!“ Kagome erstarrte, Tränen traten ihr in die Augen. Was sagte er da? Wieso war er so wütend, was sollte das alles? Es verletzte sie. Dabei waren sie doch verlobt… Natürlich wusste er es nicht, aber… warum nur… Auch wenn ihre Beziehung wieder bei 0 stand, hätte sie nicht solche Worte aus seinem Mund erwartet. „Was ist denn passiert…“ „WAS?“, fauchte er sie an und ließ sie wieder unsanft in den Matsch fallen, wahrscheinlich weil seine Hand leicht krampfte. „Das kannst du ja nicht wissen oder?“, fragte er fast schon in einem lächerlich sarkastisch hohen Ton. „Wolltest lieber in dieser Welt sein und dir war egal, was aus der anderen Zeit wird, die du verhunztest hat.“ „Autsch… spinnst du eigentlich?“, keifte sie und stand auf, packte ihn am Kragen, was er nicht gut fand. „Ich wollte zurück, nach drei Jahren dachte ich auch, dass es geht, ich sah eure Zeit, sprang und hab mir den Knöchel gebrochen! Auf einmal war das Tor zu!“ Jetzt war es Sesshomaru, der ein wenig überrascht schien. Drei Jahre danach. Könnte es sein… Er schnaubte, also war sie der Grund, dass er ausgeflippt war? Er grinste leicht hämisch und herablassend. „Du bist wirklich an dem Tod aller Schuld.“ „Was?“, ihre Augen weiteten sich und ihr Griff auch, ihre Knie wurden weich. „Was meinst du damit, am Tod aller Schuld?“ „Du bist so dumm. So unbeschreiblich dumm.“, flüsterte er und hob seine Hand an ihr Gesicht, bevor er es anhob und sich im Regen dicht darüber beugte. „Wenn du nur wüsstest, was deine Anwesenheit angerichtet hat und deine Abwesenheit dann auch noch. Vielleicht sollte ich es dir sagen, damit du dir selbst wünschst, du wärst nie geboren worden.“ Seine Stimme war kalt und schneidend, während er sich immer tiefer über sie beugte. Ihr Herz blieb fast stehen, sie wusste nicht, worum es genau ging, doch sie ahnte, dass er recht hatte. „Was ist passiert?“, fragte sie heiser und suchte nach einer Antwort in seinen Augen. „Was!“ Langsam fragte sich Kagome, warum sie bei ihm arbeitete, ob es eine besondere Bedeutung gab. Hatte er vorgehabt ihr Leben zu zerstören? War alles gelogen gewesen, nur um ihr am Ende wehzutun? „Das Juwel kam zurück.“, hauchte er eiskalt in ihr Ohr. „schwarz wie die Nacht und es existiert auch heute noch.“ Sie erstarrte. Das Juwel? Aber es war doch verschwunden gewesen oder? Nein, das konnte und durfte nicht wahr sein. „Wer hat es? Naraku?“ Sesshomaru lachte halb. „Nein.“, verlautete er und wollte gerade ansetzten, als er sich ans Herz griff. „Hnnngg…“, keuchte er, ließ sie los und sackte zu Boden. Kagome folgte ihm, wollte ihm helfen, doch er versuchte von ihr wegzubekommen, schaffte es aber nicht. „Sessh…“ „Du bist der Grund dafür, dass alle leiden, fass mich nicht an.“, fluchte er. Sie schluckte, sah zu, wie er aufstehen wollte, doch dann fiel er ohnmächtig um. Schnell fing sie ihn auf, fiel dabei selbst in den Matsch. Sein Körper lag auf ihren Schoß, während der Regen sie durchnässte. Das Juwel existierte noch und sie war an allem schuld? Konnte das wahr sein? Sie musste es wissen… Doch was würde mit Sesshomaru sein, warum war er dann bei ihr, wenn er sie so sehr zu hassen schien und sie für das Übel hielt… Sesshomaru… Sie holte schnell ihr Handy raus, las, dass Tora auf den Weg war. Er fragte nicht weiter nach, wo er genau hinmusste, aber warum sollte er auch. Was verbargen ihre Freunde nur vor ihr? Es musste schrecklich sein. Wann waren alle gestorben und wieso und was machte das Juwel noch hier? Dabei spürte Kagome es gar nicht. Was wurde hier nur gespielt? Damals wusste er nicht, wer sie gewesen war und war so lieb zu ihr, ob er sie getötet hätte, wenn er gewusst hätte, dass sie das Mädchen war, dass anscheinend sein Leben ruinierte. Ob derjenige mit dem Juwel ihm auch diese Wunden zugefügt hatte? Ein paar Tränen kullerten im Regen über ihre Wangen, während sie verzweifelt über sein Haar streichelte. Dabei hatte sie sich … verliebt, ja so konnte man es sagen und dann … schien es wie bei Inu Yasha nur einseitig… Ob ihr jemand wohl sagen würde, was hier passiert war oder würden sie sie im Dunkeln lassen? Bisher hatte keiner ein Wort über die Vergangenheit verloren, also musste das der Grund für alles sein. Sobald Sesshomaru daheim war, würde sie nachforschen… Sie streichelte ihn noch einmal, beugte sich herab und küsste seine Stirn. Würde sie sich wirklich wünschen, gestorben zu sein? Sie musste es erfahren. Sie musste… Ob ihr Vater gewusst hatte, was passieren würde? Er war doch ein Gott oder? Dieser Gott müsste sehr alt sein, also… musste er doch gewusst haben, dass ihr Verlobter sie nicht lieben würde, nachdem was sie angerichtet hatte oder?   Kagomes Kopf schwirrte, während sie nur nebenher bemerkte, dass jemand kam. Sie war schwach und ihr Kopf drehte sich. Was, nur was? Ihr Herz zerriss es fast, gab es denn überhaupt eine Hoffnung? Dieses Juwel richtete nur Unheil an. Sie zuckte zusammen, als sich eine feste Hand um ihre Schulter schloss. Ihr Körper bebte. Schnell drehte sie sich um, konnte Tora denn schon so schnell gewesen sein?     Kapitel 55: lauernde Gefahr --------------------------- Erschrocken drehte sie sich um, blickte in grün blaue Augen, überschattet von roten Haar. „Kagome…“, murmelte er und betrachtete die traurige Frau, mit dem blutenden Mann auf dem Schoß. „Was ist passiert?“ Kagome rieb sich schnell übers Gesicht und sprach hastig. „Er wurde ohnmächtig…“ „Dein Hals.“, bemerkte er und berührte ihn. Es schmerzte, doch sie blickte nur weg. „Er meinte damals… wäre etwas wegen mir passiert…“ Shippo schluckte. „Kagome…“ „Was war damals?“, fragte sie bittend, doch er schüttelte nur den Kopf. Immer und immer wieder. „Ich kann nicht, Kagome… nicht hier, verlang das nicht von mir.“ Sie schluckte, erstarrte und zitterte, während auch Tora zu ihnen kam und Sesshomaru ihr aus den Armen hob. Kaum war das geschehen, hob Shippo sie hoch. Er presste sie fest an seine Brust und drückte sein Gesicht an ihr Haar. „Wieso nicht…“ „Es ist zu schmerzhaft. Für dich, für mich, für uns alle.“, hauchte er im Regen. Das Wetter spiegelte ihren Gemütszustand wieder. Sie blickte sacht zu Sesshomaru, den Tora schon die Treppe runterschleppte, während Shippo ihm folgte. Was war es nur, dass es sie so sehr verletzte? Es musste etwas Grauenhaftes gewesen sein, doch was nur? Kagome schmiegte sich ein wenig an und zog die Arme um ihren Körper, während sie zusammen mit Sesshomaru in den Wagen gesetzt wurde. Sesshomaru lag am Ende auf ihren Schoß und sie streichelte ihn noch ein wenig, während Shippo vorne einstieg, wie auch Tora. Shippo sah immer mal wieder nach hinten, während Tora einfach losfuhr. Die Stille war erdrückend, während ihr Herz immer mehr krampfte und laut hämmerte. Sie hatten ein großes Geheimnis vor ihr und nur Sesshomaru sprach es an, auch wenn er nicht sagte warum, er hatte ausgesprochen, was sie alle dachten oder? Ihr Blick wanderte noch einmal zu Shippo, der sich schnell umdrehte und die Musik leise anmachte, auch Tora atmete tief durch und biss sich auf die Unterlippe. Welches Spiel wurde hier nur gespielt? Ihr Blick wanderte zu dem Mann auf ihren Schoß, welcher leise keuchte. Langsam und sachte streichelte sie seine Wange. Er war vorhin sehr gemein gewesen, doch hatten sie sich geküsst und da hatte er schon zugegeben, dass er… Rins Lippen nicht hatte vergessen wollen. Ob sie in ihm etwas ausgelöst hatte? Wo jetzt alles wieder auf Anfang war, schien er mit der Situation zu kämpfen, nicht zu verstehen, warum er sich ihr geöffnet hatte. „Sesshomaru…“, flüsterte sie leise und nahm eine seiner Haarsträhnen in die Hand und streichelte sie. Er atmete tief ein und flüsterte etwas, was ihr Herz aussetzen ließ. „Prinzessin.“ Tora riss die Augen auf, während Shippo laut schluckte. Prinzessin? „Ich bin hier.“, murmelte sie dicht über ihm und Shippo warf einen Blick zurück, während nun sein Herz schmerzte. Kagome war also doch die Verlobte von Sesshomaru … was ging hier nur vor? Sein Kollege hatte recht gehabt. Kagome bedeutete ihm fiel, weswegen er nicht über damals reden wollte, doch wenn er das gerade hörte, ahnte er etwas Schreckliches auf sie zukommen. Sie war seine Tochter. Natürlich war er nicht dagewesen, doch er musste es gewusst haben. Wieso hatte er keine Vorkehrungen getroffen? Das … konnte nicht wahr sein. Niemanden hatte er gesagt, wo sie lebten und jetzt musste er erkennen, dass es so gewollt war, aber wieso… Er drehte sich um, blickte Kagome in die Augen, die ihn traurig und durchnässt ansah. „Kagome…“ „Ja?“ „Willst du mit zu ihm kommen und dich umziehen?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte leicht. „Ja, ich habe dort Kleidung.“, murmelte sie und streichelte Sesshomaru noch etwas. Shippo schmerzte es. Was war wohl ihr Schicksal? Kagome… „Gut.“, meinte Tora neben Shippo. Der rothaarige sah zu dem Fahrer, der ihn kurz kopfschüttelnd anblickte. Hier lief etwas sehr merkwürdig. Konnte das denn gut ausgehen? Hoffentlich wachte ihr Vater bald auf.   Nach einiger Zeit kamen sie dann vor Sesshomarus Villa an. Natürlich wusste Kagome, dass Sesshomaru sie nicht sehen wollen würde, doch sie wollte sicher sein, dass es ihm gut ging. Vielleicht würde er ihr auch mehr verraten, denn kein anderer würde es tun. Sie wusste nicht, was damals gewesen war und doch schien es mit ihr zu tun gehabt zu haben. Natürlich könnte sie es nicht mehr gut machen oder? Ihre Freunde… wann waren sie wohl getötet worden von dem neuen Juwel Besitzer? Und wann wohl Rin? Ob sie zumindest Rin retten könnte, wenn sie das Juwel wiederhätte? Sie wusste es nicht, aber wenn es ihm helfen könnte, würde sie es tun. Er hatte sie so… zerbrochen angesehen. Wieso hatte er vorher nichts gesagt oder war es wirklich nur wegen dem Grab hochgekommen? Es gab so viele Fragen, die sie beantwortet haben wollte und das würde nur hier gehen. Sie würde sich nicht wieder komplett abwürgen lassen. Nur er würde ihr die Antworten geben, die sie brauchte. Leider litt ihr Schloss aus Seifenblasen immer mehr. So viele waren von seinen Worten zerstochen wurden. Sie platzten mit einem lauten Knall. Das Happy End schien nicht greifbar und doch wollte sie nichts akzeptieren. Er hatte ihr gesagt, was sie getan hatte und nun war es an ihr, darauf zu reagieren. Egal wie schmerzhaft es war, er hatte Recht. Sie hatte die Zeit durch ihre Anwesenheit beeinflusst und das maßgeblich. Das Juwel hatte sie gebracht, hatte es zerstört und dann gesucht, während Naraku stark geworden war, doch… hatte es auch Gute Dinge gebracht. Inu Yasha hatte Freunde gefunden und sich vom Juwel abgewendet und auch Sesshomaru hatte Rin gefunden. Ob er es bereute, die kleine schwarzhaarige Dame getroffen zu haben? Bestimmt nicht… „Kagome?“ Sie blickte auf, während Tora sich reinbeugte und Sesshomaru raus hob. Die junge Frau blickte ihrem Liebsten traurig nach, der geschwind ins Haus gebracht wurde, während Shippo mit einem Regenschirm neben dem Auto stand. „Kommst du, ich bringe dich rein.“ „Danke.“, flüsterte sie in den Regen hinein, der laut auf den Boden aufschlug. Sie lehnte sich leicht an Shippo, als sie zur Tür gingen, vor der er sie ablieferte. Sein Blick war besorgniserregend. „Hat er dir sehr wehgetan?“, fragte er noch mal. Kagome schüttelte den Kopf. „Ich überlebe es, Narijanna kann ja drüber sehen. Es tut mir sehr leid…“ „Was?“ „Das ich euch das alles angetan habe…“, hauchte sie und blickte in die sanften Augen. Shippo zog sie an seine Brust und drückte sie kurz. „Kagome.“, brummte er an ihrer Halsbeuge und streichelte liebevoll ihren Rücken. „Ich hasse dich nicht dafür, denn du konntest nichts dafür, vergiss das nicht. Ohne dich, hätten wir uns nie getroffen und wer weiß, wie es dann geendet hätte.“ „Danke…“, hauchte sie und spürte, wie er sich von ihr löste und sich verneigte. „Ich werde heimfahren. Wenn was ist, sag Bescheid.“ „Mach ich, danke.“, murmelte sie, während Shippo schon mit dem Schirm im Regen verschwand. Sie hob noch eine Hand, bevor sie sich umdrehte, ins Haus ging und ihre Schuhe auszog. Sie sah schon, dass sie Schlammabdrücke hinterließ. Etwas unsicher blieb sie im Eingang stehen und sah sich um, als auf einmal Narijanna ins Haus gestürmt kam und mitsamt Schuhen an ihr vorbeilief und die ganze Eingangshalle mit Schlammabdrücken benetzte. Kagome seufzte und ging auch los. Anscheinend war jetzt sowieso alles dreckig. Schnell folgte sie Narijanna, die wie von einer Tarantel gestochen ins Schlafzimmer lief. „SO EIN IDIOT!“, fluchte sie laut, während Kagome ins Zimmer blickte. Dort war sie schon an seiner Seite, während Sesshomaru patschnass im Bett lag und keuchte. „WIE KANN ER NUR! ARGH! WARUM FLICK ICH DEN IDIOTEN NOCH ZUSAMMEN?!“ „Bitte, beruhige dich…“, hauchte Tora neben ihr und hob beschwichtigend die Hände, während sie schnaubend den verletzten Mann ansah. Dann auf einmal schnellte ihr Kopf rum und sie blickte Kagome direkt ins Gesicht und checkte die Schlammkönigin ab. „Ihr hattet Streit?“ „ah… etwas…“, hauchte Kagome und griff automatisch nach ihrem Hals. Narijanna seufzte, ihre Ohren kamen zum Vorschein und zuckten leicht aufgeregt und genervt. „aber es geht mir gut…“ „Gut für ihn.“, brummte sie und sah zu Tora. „Sorg dafür, dass sie ein heißes Bad bekommt, ich kümmere mich erstmal um ihn. Danach müssen wir sehen, wie es ihm geht.“ „Danke.“, hauchte Tora. Narijanna griff kurz seinen Arm und lächelte freundlich. „Nur wegen ihr. Er soll sich bei ihr bedanken.“ Er nickte und kam zu Kagome, die an ihm vorbei zu Sesshomaru blickte, dessen Hemd nun zerrissen wurde. Anscheinend müsste er demnächst für sich shoppen gehen, wenn er so weiter machte. „Kommen Sie.“, brummte er und schob sie schon ins Badezimmer, wo sie schon sah, wie er ihr ein Handtuch rausfischte. „Duschen Sie erst einmal warm, nicht dass sie auch noch krank werden.“ Kagome nickte und nahm dankend das Handtuch an. Sie blickte in den Spiegel und erschrak fast. Sie sah aus wie ein Monster. Fast konnte sie glauben, dass sie das Übel der Welt war. Seufzend ging sie zur Dusche, während Tora das Bad verließ und die Tür schloss. Nachdenklich zog sie sich aus und warf ihre Kleidung auf einen Haufen. Wie er wohl reagieren würde, wenn er bemerkte, dass sie schon wieder in seinem Haus war, wo er so ein Arsch gewesen war? Ob er sich beruhigte? Ihr Herz schmerzte und riss an ihr. Ob ihr Vater nicht gewusst hatte, dass dies passierte? Sie war sich nicht sicher. Ausgezogen stieg sie unter die Dusche, drehte das Wasser auf heiß und wusch sich den Schlamm ab, während ihr Kopf sich leicht drehte. Ihr Hals schmerzte, was sie an letzte Woche denken ließ, wo er ihren Hals geleckt hatte, bis die Wunden verschwunden waren. Das würde er diesmal bestimmt nicht tun. Traurig fischte sie die Seife heraus und schrubbte sich gründlich. Am liebsten würde sie den heutigen Tag vergessen, der ihrem Seifenblasentraum massiven Schaden zugefügt hatte. Sesshomaru… Dabei liebte sie ihn doch immer mehr, aber konnte es eine Zukunft für sie geben, wenn sie an seinem Leid schuld war? Konnte sie das je gut machen und würden ihre Freunde es ihr irgendwann sagen, die ihr auf einmal wie Fremde vorkamen? Warum musste alles nur so kompliziert sein? Konnte es nicht einfacher sein? Grummelnd schruppte sie ihre Arme, ihr Gesicht und wusch sich ordentlich die Haare. Das heiße Wasser war wunderbar, sodass sie ein wenig die Zeit vergaß. Es tat einfach gut, spülte die letzten Tränen fort und den Schmutz. Sie würde das schon packen.   Nach einiger Zeit kam sie aus der Dusche und trocknete sich ab, bevor sie sich das weiße Handtuch um den Oberkörper wickelte, da sie entgeistert feststellte, dass die Kleidung nicht im Bad war, sondern in Sesshomarus Schlafzimmer. Vorsichtig ging sie zur Tür und lugte hinaus, nur um beruhigt festzustellen, dass sie alleine war. Beruhigt atmete sie aus und presste ihre Beine leicht zusammen, während sie ins Schlafzimmer huschte. Geschwind ging sie am Bett vorbei, blieb jedoch danebenstehen und sah den schlafenden Mann. Er sah blass aus, was ihr gar nicht gefiel. Vorsichtig ging sie zu dem Bett und erhaschte ein Blick auf ein Foto an seinem Bett, was ihn und sie als Kind zeigte. Sesshomaru… er dachte also an sie? Bedächtig kam sie noch näher und beugte sich herab, bevor sie ihm die Haare aus dem Gesicht streichelte. „Sesshomaru… bitte werde gesund. Es tut mir leid, was passiert ist wegen mir… doch ich will dich nicht loslassen… nicht jetzt…“, murmelte sie und streichelte über seine leicht kühle Wange, bevor sie sich vorbeugte und seine Stirn küsste. Sein Mond war leicht sichtbar, was ihr Herz schneller schlagen ließ. Ob es daran lag, dass er krank war? „Sesshomaru…“, murmelte sie noch mal und wollte sich gerade lösen. Sie drehte sich um, doch da spürte sie, wie eine Hand ihr Handgelenk fest umgriff und sie am Endkommen hinderte. Erschrocken drehte sie sich um, blickte in rote Augen mit blauen Pupillen. Ihr Herz setzte aus bei dem Anblick, denn er knurrte leise. Kapitel 56: Erkenntnis ---------------------- Sesshomaru roch sie schon von weiten. Der feine Lotusduft, der ihn an seine Prinzessin denken ließ. Vorhin hatte sie doch schon gesagt, sie wäre da. War das ein Traum gewesen? Immer näher kam der Geruch. Er hatte Wasser Rauschen gehört, nachdem die nervtötende Luchsin gegangen war. Aber das konnte nicht sein, wieso sollte seine Verlobte auf einmal auftauchen? Er erinnerte sich daran, dass er Kagome begegnet war. Bei ihm war etwas durchgebrannt in dem Moment, als sie ihm helfen wollte. wieso war sie nur ständig da? Warum verfolgte sie ihn? Wieso nur, wo sie doch nicht so viel verband. Es war nur Sex. In dieser Woche hatten sie miteinander gefickt, an die er sich nicht erinnerte, schienen lockerer zu sein und… mit einander fast verbunden. Komplett unverständlich für einen Mann wie ihn. Wieso sollte er ihre Nähe suchen. Was hatte er nur übersehen? Welchen Grund hatte es… Er schnupperte noch einmal, spürte, wie jemand sein Haar aus seinem Gesicht strich. Sanft und lieblich berührte warme Haut seine fast schon eiskalte. Der Geruch von Lotus schlug ihm entgegen, wie auch der Geruch von seinem eher herben Shampoo und Duschgel. Sie hatte eindeutig mit seinen Sachen geduscht und doch… es war der Geruch von ihr, da war er sich sicher. Oder waren es die starken Schmerzmittel? Diesmal schien er zumindest keine Kopfschmerzen zu bekommen, wenn er darüber nachdachte. Die Frau redete darüber, dass es ihr leidtat, aber bei ihm sein wollte, es war Kagomes Stimme, doch der Geruch seiner Verlobten, was hatte das nur zu bedeuten? Auf einmal berührten warme Lippen seine Stirn und nasses Haar fiel ein wenig auf sein Gesicht, was sie anscheinend kaum bemerkte. Innerlich keuchte er auf. Ob das der Grund war, warum er sie bei sich hielt und beschützen ließ? Nein, das konnte nicht sein, nein, das durfte nicht sein! Kagome löste sich von ihm und wollte sich entfernen, doch dem setzte er ein Riegel vor. Er packte ihr Handgelenk und riss die Augen auf. Wütend und entrüstet, starrte er sie an, spürte aber schnell, dass er leicht aufgewallt war, denn ihr Herz setzte aus und sie blickte ihn wie ein verschrecktes Reh an. Er knurrte, als er langsam begriff, was hier eigentlich geschehen war. War das sein Plan gewesen? Da stand sie vor ihm, nur bekleidet mit einem Handtuch und schien leicht zu zittern. Fraglich war es, ob es die kälte des Raumes war oder sein Blick, der sie genau musterte. Sein Kopf arbeitete heute hervorragend, während der Lotusgeruch sich verstärkte. Langsam zog er ihre Hand zu seinem Mund, was sie leicht panisch beobachtete, doch sie sprach nicht, während er leicht an ihrem Handgelenk schnupperte. Eindeutig Lotus. „Ich… es tut mir leid, ich habe dein Duschgel benutzt… ich war voller Schlamm…“, stotterte sie. Seine Augen glitten zu ihrem Gesicht, während er ihre Hand noch weiter dicht an seinem Gesicht hielt. Also hatte sie nichts anderes benutzt. „Trägst du Parfüm?“ „N…nein…“, sagte sie verwirrt und presste ihre freie Hand gegen das weiße Handtuch an ihrer Brust. Ihr Herz schlug heftig, doch sie sprach die Wahrheit. Dann war sie seine Verlobte? Hatte er das letzte Woche schon erfahren und seinen Plan umgeworfen und abgeändert? Das musste es sein oder? Aber wusste sie, dass er es wusste? Nein, sonst hätte sie es ihm schon gestern gesagt. Sein Kopf ratterte kurz, bevor er sie aufs Bett zog. Sie verlor ihr Handtuch und schnappte schnell sein Laken, was sie knallrot vor ihre Brust zog. „Warum bist du hier?“, fragte er leise. Kagome schluckte und schien noch immer ängstlich. „Hast du Angst vor mir?“ Schmunzelte er? Sie war sich nicht sicher, während seine freie Hand ihren nackten Rücken berührte. Keuchend starrte sie ihn an und spürte schon, wie er sie näher an sich heranzog. Er ergriff eine Strähne und zog sie daran zu sich, nur um auch daran zu riechen. Kagomes Herz setzte aus. Sie verstand nicht, warum er auf einmal so sanft war. Was ging in ihm vor? „Du wolltest mich erwürgen…“, murmelte sie zitternd. „Und deswegen bist du hier?“ „Nein, darum habe ich ein wenig Angst…“, brummte sie und presste weiter das Laken an sich, wodurch sie einen Blick auf seinen lädierten Körper hatte. „Hier bin ich…, weil…“ „Deine Dusche kaputt ist?“ „Verdammt nein!“, schimpfte sie und entspannte sich langsam. Machte er das mit Absicht? „Weil… ich sicher gehen wollte, dass du heile nach Hause kommst…“ „Nachdem ich dich umbringen wollte, wolltest du also sicher gehen, dass ich wohlbehalten nach Hause komme?“ „Ja…“, antwortete Kagome und kapierte schon seine Frage. Der Unterton blieb ihr nicht verborgen. „Hörst du dir selbst zu?“ „Ja… leider schon.“, hauchte sie und war dicht vor seinem Gesicht. Er roch den Lotus so stark, war noch immer überrascht von dieser Entdeckung. Ihre Lippen bebten. Sesshomaru schnaubte, ließ die Hand herabgleiten, berührte ihren wohlgeformten Hintern und schloss die Augen. „Man sollte dich vor deiner eigenen Naivität schützen.“ Sie schnaubte jetzt auch und sah ihn wütend an. Warum hatte sie bitte mit ihm Mitleid gehabt? Wieso war er auf einmal so drauf? „Jetzt halt mal den Ball flach!“, schimpfte sie und stöhnte im nächsten Moment, als sie eine Hand an ihrer Brust spürte. „Hast du dich danach gesehnt?“, brummte er leise und rieb über die wohlgeformten Knospen. Sie stöhnte leise, was ihm wirklich gefiel. „Du sehnst dich nach dem Schmerz.“ „Sesshomaru…“, keuchte sie und starrte in seine Augen, die langsam normal wurden, während er ihre Brust weiter massierte. Vielleicht schimpfte diese Frau, doch sie wollte es, sonst hätte sie nach Hinten ausweichen können, doch sie tat es nicht. Ihr Körper roch schon feucht. Das sollte seine Verlobte sein, die unbedingt verletzt werden wollte? Wieso tat sie das? Aber nein, schon bei Inu Yasha war sie so dumm gewesen. Natürlich gab es eine Abmachung mit ihrem Vater, doch… wenn sie ihm vorher half, brauchte er sie danach nicht mehr und ihren Vater… hätte er nur vorher gewusst, dass er das eingefädelt hatte. Da sagte noch einer, dass er grausam war, aber wenn er das konnte, würde er es auch tun. Seine Prinzessin hatte sich verändert. Ihn zum Lächeln bringen? Sie hatte ihn ins Unglück gestoßen und ihr Vater hatte es gewusst. Er ließ von ihrer Brust ab, während sie schüchtern zur Seite sah. Wollte er das? Brauchte er etwa das? Konnte sie so ihre Schuld tilgen? „Setz dich auf meinen Schoß.“, befahl er lüstern und sah sie eingehend an. Kagome schreckte etwas zusammen und schluckte. Natürlich wusste sie nicht mit der Situation umzugehen. Vorsichtig krabbelte sie auf seinen Schoß und spürte innerlich schon, wie sich die Finsternis um ihr Herz schloss. Sie prostituierte sich für ihn, wie sie es in der Umkleide getan hatte, doch… es fiel ihr noch ein. „Ich habe meine Tage.“ „Na und?“ „Aber…“ „Was?“, fragte er und sah sie eingehend an. „Denkst du, ich fürchte mich vor ein wenig Menschenblut?“ Sie erstarrte, blickte kurz weg, bevor sie ihn fest anblickte, den Mund öffnete, Widerworte geben wollte, doch keine Silbe kam über ihre Lippen. Stattdessen überschlug sich ihr Kopf und die Szene vor dem Grab kam ihr in den Sinn. Nur heute würde sie ihm geben, was er wollte. Nur heute. Kagome biss sich auf die Unterlippe, starrte den Mann in die Augen, der wusste, wen er vor sich hatte, doch sie wusste es nicht. Sesshomaru verkannte die Situation, da er vergessen hatte, was er an ihr fand. Nun war der Gedanke nur noch da, dass sie seine Verlobte war, dass sie sein Leben vernichtet hatte, dass sie Inu Yasha auf die Welt gehetzt hatte, dass alles sein Plan gewesen war, doch wieso? Und wieso hatte er Inu Yasha nicht getötet. Hatte er es nicht gekonnt und nur sie konnte es? Er war sich nicht sicher, doch bald würde er erwachen und Kagome würde er lenken, bis sie tat, was er wünschte. Sie würde seinen Bruder vernichten und dann würde er sich um ihren Vater kümmern, um seinen… F-r-e-u-n-d, dessen Plan sich ihm langsam eröffnete. Darum durfte er nicht erfahren, wo sie wohnte und wer sie war. Das Mädchen, welches durch die Zeit springen konnte. Das Mädchen, dass die Vergangenheit besuchte. Das Mädchen mit den heiligen Kräften, die sogar die Miko Kikyou übertrafen. Das Mädchen, welches immer wieder aufstand und sogar ihm die Stirn bot. Das Mädchen, welches… ihn vergessen hatte. Die Prinzessin, die ihm sein Herz geschenkt hatte. Er blickte ihr tief in die Augen, während er ihre tieftraurigen braunen Augen betrachtete. Warum waren sie braun? Ihre Augen waren grau gewesen. Er atmete tief ein, nahm den Geruch von Lotus war. Seine Prinzessin, die für ihn vom Koi zum Drachen werden wollte. Ihr Vater hatte sie verraten, das verstand er, doch er konnte und würde darauf keine Rücksicht nehmen. Seine Hand griff in seinen Schritt. Zum Glück trug er nur eine Shorts mit einem praktischen Schlitz. Er holte ihn raus und sah ihr tief in die Augen. Kagome schloss kurz die Augen, bevor ihre Hand nach seinem Stück griff und er leicht auf keuchte. „Nur dieses Mal.“, flüsterte sie leicht gehemmt, während er sie eingehend betrachtete. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Langsam streichelte sie seinen Schwanz, was ihm fast schon zu gut gefiel. Sie war einfach nur eine Schachfigur, auch wenn sie sich vom Bauer zur Königin entwickelte. Selten verliefen seine Pläne so merkwürdig und unvorhersehbar, doch er würde einen Weg finden. Sie rieb langsam weiter, bis er von der Vorfreude schon zuckte. Ihr Kopf beugte sich runter, sodass seine Augen sich überrascht weiteten, als sie über die Spitze leckte. Ihm rutschte ein Keuchen heraus. Jetzt war er derjenige, der sich auf die Lippe biss. Sie war fast schon zu gefügig, aber er konnte sich nicht dagegen äußern. Anscheinend hatten sie schon einiges ausprobiert, so geschickt, wie sich ihre Lippen bewegten. Er sehnte sich regelrecht ihre feuchte Muschi herbei, die ihre heiße Mundhöhle ersetzte. Verdammt fühlte es sich gut an. „Was tust du da…“, wollte er dann doch wissen. Diese Frau saugte an ihm, als wäre sein Schwanz ein fetter Strohhalm, mit dem sie den letzten Klecks Flüssigkeit aus einem Glas saugen wollte. Er stöhnte leicht. Das machte sie definitiv nicht das erste Mal. Kagome löste sich ein wenig, sah ihn keuchend an, ihr Blick war verschleiert. Anscheinend hatte sie verdrängt, was eben noch gewesen war. „Ich blase dir einen.“ „warum…“ „Weil du draufstehst.“, keuchte sie und beugte sich schon wieder über seinen Schwanz und liebkoste ihn. Ihre Hände wanderten zu seinen Eiern. Sie würde ihn nicht einfach eindringen lassen, dass würde ihr noch mehr wehtun. Das Ganze würde nach ihrem Willen verlaufen, zumindest würde es dann nicht zu sehr schmerzen. Kagome wusste, wie falsch sie damit schon wieder lag. Doch im Augenblick nahm sie, was sie kriegen konnte. Er hatte sie von sich gestoßen, doch wenn sie so bei ihm sein konnte… würde sie es tun, sie wollte wieder von dem Mann träumen, der an ihrer Seite gewesen war. Kagome konnte nicht akzeptieren, dass es das Schicksal mit ihr nicht gut meinte, sie wollte um diesen Mann kämpfen. Auch wenn seit ihrer Einstellung nicht so viel Zeit vergangen war, gab es eine gemeinsame Vergangenheit, in der sie glücklich bei ihm gewesen war. Sobald er sich erinnerte, würde alles gut werden, das wusste sie, das wollte sie. Denn sie hatte ihn als Kind so sehr geliebt und er hatte sie gerettet, war bei ihr gewesen, er musste etwas empfinden, er musste. Kapitel 57: Das Labyrinth ------------------------- Sie liebkoste ihn noch ein wenig, beobachtete seine Regungen, bevor sie über ihn glitt und ihre feuchte Muschie an ihm rieb. Diese Frau war in diesem Moment fast schon verzweifelt, wollte seine Nähe spüren, sich einreden, dass keine Mauer zwischen ihnen war. „Sesshomaru…“, flüsterte sie erregt und rieb sich immer wieder an seinen harten Schwanz. Ihr Körper zuckte immer wieder genüsslich, während sie die Augen schloss und alles um sich herum vergaß. Die Seifenblasen erwachten zu neuem Leben, schufen ihr ihre Traumwelt, in der alles gut war. Sie wollte ihre Sorgen zumindest kurz verdrängen. Die Vergangenheit und die Zukunft waren unwichtig, nur das hier und jetzt zählte in diesem Moment. Der Mann, dessen Augen erregt zu Schlitzen verengt waren. Sein Blick war von Lust erfüllt. Keine Abscheu war zu sehen, nur die Lust und die Begierde. Ein kurzer Blick zur Bestätigung genügte, während er langsam in sie glitt. Leise stöhnend bog sie den Rücken durch und ließ seine Eichel in sich gleiten, nur um dann wieder zu stoppen. Langsam ließ sie die Spitze wieder herausgleiten. Sein Schwanz fiel hart klatschend auf seinen Bauch, bevor er wieder sich zuckend aufrichtete. Kagome wiederholte das Schauspiel, stöhnte leise und genoss es, wie er in ihre feuchte Muschie eintauchte. Er blickte sie undurchdringlich an. Diese Frau wusste, was sie wollte und sie quälte ihn langsam und… lustvoll. Noch einmal und noch ein weiteres Mal vollzog sie die Prozedur, genoss das Gefühl der warmen Spitze und spürte eine leichte Bewegung seiner Hüfte. Er wollte sie ficken, das spürte sie, seine Geduld war auf die Probe gestellt. Stöhnend ließ sie ihn diesmal tiefer hinein, glitt aber wieder raus, aber nicht zu weit. „So hart…“, brummte sie und bewegte sich langsam immer mehr, immer tiefer ließ sie ihn ein, betete, dass ihre Unpässlichkeit sie nicht zu weit einschränkte. „Sesshomaru…“, keuchte sie und ließ sich noch tiefer auf ihn nieder, während sie vorgebeugt war. Ein wenig zitterte sie bei dem Gefühl, denn diesmal ließ er ihr die Oberhand, aber was sollte er auch mit seinen Verletzungen tun? „Setz dich auf.“, befahl er heiser, was sie sofort tat. Als sie sich dann bewegte, verstand sie warum. Keuchend spürte sie, wie sein Schwanz immer noch ein wenig Steil nach oben stand und das in ihr. Sein Schwanz traf genau ihren G-Punkt, was sie schier verrückt werden ließ. Ihr Gesicht lief rot an und ihr Atem ging flach, da sie kaum wusste, wie sie den Druck ertragen sollte. „Beweg dich.“ Kagome starrte ihn hochrot an. „Aber dann komm ich noch!“ Er schnaubte. „Dann tu es und mach weiter.“ Sie schluckte und tat dann, wie gewünscht. Langsam glitt sie auf und nieder, spürte, wie sein warmer Schwanz sich gegen ihr empfindliches Fleisch presste. Schnell war die Sorge um Blutflecken vergessen, als die Lust sie erfasste. Fast überraschte sie es, dass es sie trotzdem noch so sehr erregte. Immer mehr wollte sie, bis sie ausversehen die Hüfte seitwärts bewegte, um bessren Halt zu bekommen und aufstöhnte. Überrascht bewegte sie sich noch einmal seitlich und schloss die Augen, während sie fast schon zu deutlich seinen Schwanz in sich spürte, wie er über viel zu empfindliche Stellen rieb. Erregt biss sie sich auf die Lippen, bewegte ihre Hüften kreisend und konnte in seinem Gesicht erkennen, dass ihm das Gefühl auch zusagte. Sesshomaru öffnete den Mund, keuchte hart. Ein wenig schmerzten seine Wunden, doch das Gefühl ihrer Muschie war überwältigend. Natürlich erinnerte er sich an die Umkleide, doch das war nichts gegen dies hier. Wie oft hatten sie in dieser Woche gefickt? Seine Krallen zuckten, er spürte, wie sie sich in das weiße Laken gruben, während sie zu vergessen schien, dass er verletzt war. Die pure Lust sprach aus ihr. Kagome verdrängte alles, wollte seine Nähe spüren, seinen Schwanz, der ihr so viele Glücksgefühle bescherte, dass sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Sesshomaru war so hart und fest. So seidig. Als wären sie füreinander geschaffen. „Kagome.“, knurrte er heiser. Sie sah in seine goldenen Augen und bewegte sich ein wenig mehr. Seine Erregung spiegelte sich in seinen Augen immer mehr wieder, während sie ihren Rhythmus beschleunigte und er am liebsten das ganze beendet hätte, da es ihm zu sehr gefiel. Sein Kopf wurde regelrecht leergefegt. Er würde bald kommen, in ihr und er sehnte es fast schon herbei, doch so wie sie ihn fickte, würde es noch dauern, bis er kam. Nur langsam drängte sie ihn auf die Spitze der Ekstase. „Schneller.“, fluchte er dann doch leise, was Kagome wirklich anspornte. Immer wieder hörte man sie stöhnen, was nur durch sein eigenes Stöhnen unterbrochen wurde. Sein Körper sehnte sich nach dieser Frau, was ihn verrückt machte. Immer und immer mehr, driftete er ab, genoss ihre Hüfte, die sich immer wieder gegen seine Lenden drängte. Die Hitze, die sie entfachte, kitzelte nicht nur ihre Nervenenden, sondern auch seine. Sein Kopf kribbelte wohlig, während er spürte, wie der Höhepunkt langsam von ihm ergriff. Er konnte es nicht mehr verhindern. Die Schmerzen ignorierend griff er ihre Hüfte und bewegte sich heftig gegen sie. Kagome schrie vor Lust, bewegte sich weiter und verstand anscheinend, was sein Anliegen war. Ihr Rücken bog sich weiter nach hinten, wie auch ihre Hüfte, sodass er immer weiter nach hinten gebogen wurde. Stöhnend stieß er fester zu, glaubte fast schon eine Wölbung an ihrem Unterleib von seinem Schwanz zu sehen. Fester und schneller wurde er, nahm sie gefangen mit seinem Schwanz, bis er spürte, wie sich ihre feuchte Lustgrotte schlagartig verengte und seinen Schwanz von allen Seiten bedrängte und penetrierte. „Ich komme!“, stöhnte sie zuckend, während ihr Körper sich sichtlich gegen die Bewegung wehrte, doch er übernahm das für sie. Ihr Körper zuckte lustvoll, während er auch den Punkt überschritt und stöhnend in ihr kam. Er presste ihren Unterleib mit voller Wucht auf seine Lenden, sodass sie kurz aufjaulte. Sein Samen spritzte heiß in sie. Fast überraschte es ihn, dass er so heftig kam. Noch nie hatte eine andere Frau seinen Schwanz ein zweites Mal in sich gehabt. Aber sie… Er keuchte heiser, wie auch sie, während sie die Augen geschlossen hatte. Sesshomaru leckte sich ein wenig Blut von seinen Lippen, wann hatte er sich selbst so fest gebissen? Kagome wimmerte indessen und brauchte selbst. Vielleicht würde sie morgen diese Tat bereuen, aber gerade wollte sie nur an das denken, was sie geteilt hatten. Sein warmer Körper unter ihr… Langsam fuhr sie mit einer Hand über seine Lenden und seinen Bauch, streichelte ihn schon beinahe. Sie brauchte diese Berührung. Diese Bestätigung. Ihr Blick wanderte hoch. Sesshomaru hatte sie genau im Blick. Sein Brustkorb hob und senkte sich noch recht schnell, während er den Geruch von Lotus in sich aufnahm. „Sesshomaru…“, hauchte sie, während sie sich langsam von ihm löste und spürte, wie sie auslief. Ihr Gesicht war knallrot, als er aus ihr rausrutschte und sie spürte, wie sie auslief. Ihre Muschie war geweitet von seinem großen Schwanz. „ich…“ „Was?“ „Also…“ „Wenn du duschen willst, tu es, bevor du gehst.“ „Was?“, fragte sie überrascht und riss die Augen auf. Sie hörte schon wieder das Ploppen einer weiteren Seifenblase. „Was meinst du?“ Er blickte sie leicht fragend an und hob eine Augenbraue. Kagome seufzte leise. „Ich dachte, ich kann…“ „Hier schlafen? Nein.“ „W…wieso nicht?“, fragte sie und wollte sich am liebsten ohrfeigen. War sie so doof, oder warum warf sie mit Nadeln nach ihren Seifenblasen? „Zu deinem eigenen Schutz.“ Kagome sah ihn überrascht an und hob eine Augenbraue. „Wie meinen?“ Er deutete ein wenig auf seine Wunden, während sie vom Bett rutschte und leicht schockiert den Blutfleck bemerkte. Es war ihr peinlich. Aber was meinte er? „Derjenige, der mich töten wollte.“, hauchte er und sah sie forschend an. „Wird es bestimmt nicht bei einem Versuch belassen.“ „Aber…“ „Du bist eher ein Hindernis, als eine Verbesserung des Schutzes. Des Weiteren muss einer meine Arbeit in der Firma fortführen.“ Was ging jetzt ab? Er war wie ausgetauscht.  Was hatte sich bitte verändert, während sie duschen gewesen war? „Ich?“ „Ja. Du studierst es. Herr Hosone wird dich natürlich unterstützen. Schaffst du das?“ „J…JA!“, sagte sie schnell. Was plante dieser Mann nur diesmal? Er gab ihr doch nicht einfach aus Jux so viel Verantwortung oder? „aber…“ „Geh duschen.“ „JA!“ Sie schnappte ihr Handtuch, was neben das Bett gefallen war und wollte schon gehen, als sie kehrt machte, zu dem Schrank ging und sich Wechselkleidung raussuchte. Erst dann huschte sie ins Bad, während er ihr nachblickte und dann zu dem Foto neben ihm. Warum hatte er es nicht früher gemerkt? Woran lag es wohl? Er zuckte kurz, als ihn ein wenig Schmerz erfasste. Ohne Umschweife sorgte er für Linderung mit einer Pumpe, die ihm Narijanna verpasst hatte. In diesem Moment sah er das Schmerzmittel an. Nein, er hatte es vorher gewusst oder? Abwarten. Sesshomaru schloss die Augen und lauschte dem Geräusch des Wassers, dass ihren Körper passierte. Ihr Vater musste es gewusst haben, gewusst haben, dass sie sich in seinen Bruder verlieben würde, doch was war sein Plan dahinter? Sie war ihm also versprochen und war sein Druckmittel, stand zwischen den Fronten. Er hatte ihm einst erzählt, sie könnte die Fragmente reinigen, somit auch das Juwel. War es seine Taktik, damit sie so dicht an ihn rankam? Konnte ein Vater so ein Monster sein? Fast wollte er Mitleid mit ihr haben, doch nein, das würde er nicht. Langsam glitt er gemütlich in die Kissen und blickte kurz herab. Darum würde er sich später kümmern. Er schob seinen Schwanz zurück und deckte sich zu, während er sich tief in die Kissen presste. Der Sex war zumindest befreiend gewesen.   Als Kagome mit Duschen fertig war, zog sie sich einen knielangen Rock in Bordeauxrot an und einen beigen Pullover. Durch den Regen war es draußen kühler geworden. Am Ende zog sie sich noch ein rotes Höschen an und versorgte ihre Blutung. Seufzend verließ sie das Bad und blickte zu Sesshomaru, der anscheinend eingeschlafen war. Vorsichtig schlich sie zu ihm und betrachtete ihn. Er war wie ein Rätsel für sie. Sanft deckte sie ihn noch etwas besser zu und küsste seine Stirn, als sie hinter sich einen Schatten vernahm. Leicht überrumpelt sah sie über ihre Schulter und sah in Toras grüne Augen. Anscheinend checkte er die Lage. „Ich fahre Sie heim.“, flüsterte er nur. Kagome nickte und spürte eine Hand im Rücken, die sie nach draußen schob. Anscheinend wollte er keine Minute warten, sodass sie nur noch kurz zu Sesshomaru blicken konnte. Als sie die Tür hinter sich gelassen hatten, sah er sie eingehend an: „Warum fügen Sie sich selbst Schmerzen zu?“ „Was?“ Er seufzte und streichelte über ihr Haar. „Verlaufen Sie sich bitte nicht in diesem Irrgarten. Viele Sackgassen lauern auf Sie dort und die Verzweiflung könnte Sie übermannen.“ Ihre Augen wurden leicht feucht. Sie schüttelte den Kopf und setzte schnell ein Lächeln auf. „Ich pass schon auf.“ Er nickte nur und seufzte. „Vergessen Sie aber nicht diese Worte.“ „Nein. Es ist alles gut, wirklich.“, hauchte sie, während sie raus gingen und sie einen Regenschirm über sich spürte. Tora begleitete sie zum Wagen, öffnete die Tür und ließ sie einsteigen, bevor auch er einstieg und den Wagen startete. Ein wenig nachdenklich drehte sich Kagome um und starrte aus dem Fenster auf die Villa. Sie wusste selbst, dass Sesshomaru wie ein Labyrinth war. Doch sie würde den Weg zu seinem Herz finden, das wusste sie, das konnte sie. Sesshomaru. Egal wie oft sie falsch abbiegen würde, sie würde am Ende ihr Ziel erreichen. Heute schien sie zumindest etwas richtig gemacht zu haben. Sie war weiter gekommen oder? Ihr Herz schlug schnell, während sie daran dachte, dass er komplett anders zu ihr gewesen war. Dabei hatte sie gedacht, er wollte ihr etwas tun. Es war bestimmt nur das Grab. Wahrscheinlich gab es Seiten an ihm, die er niemanden zeigte. Er würde sich schon erinnern, bestimmt. Sesshomaru… Sie schloss die Augen, atmete tief durch und kuschelte sich in den Sitz. Die junge Frau nahm sich vor, ihn vor diesem Monster zu retten. Niemand vergriff sich an ihm und derjenige, der das Juwel hatte, würde leiden, dafür sorgte sie. Auch wenn sie ihre Freunde nicht mehr rette könnte, würde sie ihren Tod rächen. „huch.“, rief auf einmal Kagome aus, als irgendwas ihr Bein strich. Was zum? Etwas panisch beugte sie sich runter und suchte, als rote, leuchtende Augen ihr entgegenblickten. Ihr Herz setzte aus, was war das? Kapitel 58: Die Chefin ---------------------- Überrascht blickte die junge Frau nach unten, direkt in die leuchtenden Augen. Plötzlich sprang ihr etwas entgegen und leicht kreischend warf sie sich in den Sitz, nur um eine goldgelbe Kiara anzustarren mit ihren schwarzen Zeichen auf dem Körper. „K…kirara?“ Ein leises Pheuuu machte die Katze mit den schwarzen Ohren und sah sie durch ihre roten Augen an. Kagome kamen fast die Tränen, als sie die kleine Katze an ihre Brust presste: „Ich habe dich vermisst, schön, dass es dir gut geht!“ Tora blickte in den Rückspiegel und hob eine Braue. „Wann hast du dich eingeschlichen?“ „Kennst du sie?“ „Sie ist Sesshomarus Haustier.“ „W…was?“, fragte Kagome schockiert und blickte auf die Katze, die sich leicht an sie kuschelte. Sesshomaru hatte sie mitgeschickt, sie sollte ein Auge auf Kagome haben und was um sie herum geschah. Es tat ihr in der Seele weh, aber sie gehorchte ihm, denn er hatte ihr Leben bewahrt und Kagome… sie war sich einfach nicht sicher, wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollte, vielleicht würde die Zeit eine Lösung bringen. Kagome zog sie ein wenig dichter an sich und streichelte sie einfach liebevoll. Kirara fühlte ein wenig Scharm, aber das würde schon vergehen. Sie rollte sich ein und kuschelte sich auf ihre warmen Beine zusammen.   Daheim angekommen, wollte Kagome sie erst zurücklassen, doch Kirara folgte fiepend. „Darf ich sie…“ „Ich sage ihm Bescheid.“, verlautete er und Kagome nickte noch einmal, bevor sie die kleine Katze auf die Arme nahm und mit ihr den Tempel hinauf schritt. Es war alles ein wenig kompliziert, doch hoffentlich würde ihr die Zukunft den richtigen Weg weisen.   Der nächste Morgen kam schneller wie erwartet. Kirara streckte sich genüsslich auf ihrem Bett, während Kagome sich duschte und zurecht machte. Sesshomaru würde heute nicht da sein, aber konnte sie denn wirklich den Laden schmeißen? Auf was für Ideen kam er denn bitte? Hoffentlich würde ihr Hosone helfen. Leicht genervt zog sie sich einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse an, bevor sie ihr Haar versuchte um den Hals zu drapieren, der immer noch leicht blau war. „Mist…“, grummelte sie und verdrehte die Augen. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Langsam strich sie über die Male und sah sich an. So konnte sie definitiv nicht vor die Tür gehen… „Ich hätte hier was.“ „WAH!“, schrie Kagome und drehte sich geschockt um, nur um Herrn Hosone mit seinem kurzen schwarzen Haar in der Tür zu sehen. Neckisch betrachtete er die junge Frau, die sich fast schon genierte, obwohl sie angekleidet war. Ihre Mutter hatte seine Erinnerungen komplett gelöst, doch viel Neues hatte er dadurch nicht erfahren können. „Alles gut.“, hauchte er und trat zu ihr. Sie starrte ihn ein wenig ungläubig an, während er ein hübsches schwarzes Halstuch rausholte und es ihr um den Hals band. „Bitte.“ Kagome warf ein Blick in den Spiegel und sah von allen Seiten darauf, nur um zu erkennen, dass sie nichts sah. „Danke…“, flüsterte sie, während er ihr schon wieder zu nahekam. Wahrscheinlich wusste er noch nicht, dass sie und Sesshomaru wieder im Bett gelandet waren. „Können wir?“, fragte er leise und zog sie ein wenig an sich. „Kagome-chan?“ Sie wurde rot und entzog sich kurzerhand seiner Umarmung und schnappte schon ihre Tasche. „Ich bin bereit!“, sagte sie schnell und ging schon runter, während er kurz zurückblieb und eine Augenbraue hob. Warum wehrte sich dieses Mädchen gegen eine glücklichere Beziehung? Wieso wählte sie den Schmerz? Er atmete tief durch und betrachtete ihr Zimmer. Er roch, dass Sesshomaru schon hier gewesen war, hier bei ihr. Kagome verfing sich immer mehr in den Spinnenweben, doch vergaß sie das Geschöpf, das diese Fäden gesponnen hatte. Kleine Prinzessin…   Hosone ging die Treppe herab, verbeugte sich noch einmal vor Kagomes Mutter und verließ dann schon das Haus mit Kagome, die ein wenig aufgeregt losging. „Alles in Ordnung?“ „Nicht wirklich, ich soll den Laden schmeißen… Hat er dir das nicht gesagt?“ „Willst du das wirklich durchziehen?“, fragte Ryuu und hob eine Augenbraue. „Sonst mach ich alles und…“ „Nein! Also… ich brauche Hilfe, aber ich würde gerne sehen, wie weit ich es schaffe…“ „Dein Ernst?“ „Ja…“, murmelte sie und grinste ihn ein wenig an. „Ich studiere und will selbst eine Firma leiten, so weiß ich wenigstens, was auf mich zukommt!“ Er nickte und lächelte leicht. Wenn sie wüsste, dass die Firma eigentlich ihr und ihrem Vater gehörte. Ihr Traum war greifbar nah, doch könnte sie es alleine meistern? Sesshomaru hatte sie einerseits vergessen und doch vertraute er ihr auf einmal so viel Macht an? Es musste etwas geschehen sein, doch Tora wollte nicht reden, was ihn ein wenig störte, da diese Informationen überaus wichtig wären. Leise murrend brachte er sie zu seinem schwarzen Mercedes und half ihr auf den Sitz, bevor er einstieg und losfuhr. Immer wieder warf er einen Blick zu Kagome, die ein wenig nachdenklich aus dem Fenster blickte und mit ihren Fingern aufgeregt am Rocksaum spielte. Sie war eine wirklich schöne Frau, doch was fand sie an Sesshomaru? War sie so oberflächlich und sah nur auf das Äußere? Wenn es das war, könnte er alles für sie sein, was sie nur wollte. Aber er würde sich Zeit lassen. Sesshomaru war erst einmal aus dem Rennen und es war nun an ihm, ihr zu zeigen, wie viel schöner ihre Welt sein könnte. Ob es ein persönlicher Groll gegen Sesshomaru war? Eindeutig, aber die Prinzessin tat ihm auch leid, er mochte sie wirklich, hatte ein Auge auf sie geworfen und jetzt würde er den günstigen Moment ausnutzen. Es war unumgänglich, nicht beieinander zu sein, in der nächsten Zeit. Kagome würde zusammen mit ihm arbeiten, da sie gar nicht so viel Autorität hatte. Das gefiel ihm wirklich sehr. Ryuu fuhr runter in die Garage, half ihr beim Aussteigen und begleitete sie hoch, wo sie interessiert angesehen wurde. Kagome ging schnell ein paar Schritte voraus und blieb bei der Empfangstheke stehen, wo die ältere Dame sie eingehend betrachtete. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen!“, sagte Kagome schnell und lächelte. „Bitte leiten sie alle Anrufe an mich weiter. Herr Suzuki ist leider krank…“ „Schon wieder?“, fragte sie und hob eine Braue, bevor sie zu Ryuu blickte. „Herr Hosone, stimmt das?“ „Ja, leider. Frau Higurashi könnte natürlich auch gleich das Büro des Chefs nutzen. Er hat ihr die Verantwortung in gewissen Teilen übertragen.“ Frau Sawano starrte beide ungläubig an, bevor sie nickte. „Dann sollte sie in seinem Büro sitzen. Ich werde alles Weitere regeln.“ „Danke.“, hauchte Kagome und ging schon voraus. Erst stand sie noch vor ihrem Büro, bevor sie das von Sesshomaru öffnete und eintrat. Nachdenklich betrachtete sie dieses machtvolle Zimmer, was vorerst ihr Eigen sein würde. Hoffentlich war er bald zurück, schon jetzt vermisste sie seine Art und Weise. Vorsichtig schloss sie die Tür hinter sich, umrundete seinen Tisch und streichelte zärtlich über das Mahagoni, bevor sie die Tasche neben dem Stuhl fallen ließ und sich regelrecht in den Stuhl fallen ließ. Genussvoll knarrte er kurz, bevor sie das kühle Leder genoss und einen Blick auf den Tisch warf. Sie wurde leicht rot, als sie daran dachte, was sie hier letztens noch getrieben hatten, aber auch das erste Mal, wo sie sich schnell unter seinem Tisch versteckt hatte. Bald würde er sich daran erinnern und wenn nicht… Kagome grinste, dann würde sie einfach wieder unter seinem Tisch verschwinden und ihn dazu zwingen. Dieser Mann gab ungern Macht aus der Hand, aber das würde sie regeln, zumindest saß sie schon mal auf seinem Stuhl und das mit Erlaubnis. Plötzlich zuckte sie jedoch zusammen, als schon das Telefon ging. Panisch blickte sie hin und her, bevor sie dran ging. „Herr Suzuki ist am Apparat.“ „Danke.“, hauchte Kagome, als sie Frau Sawanos Stimme hörte, welche kurzerhand auflegte. Es klackte und sie wusste, dass Sesshomaru dran war. „Guten Morgen.“, murmelte sie und hörte ein leises Schnauben. „Von gut kann nicht die Rede sein. Es gibt einiges zu tun.“ „Ah… ja.“, meinte Kagome schnell und sah auf den Papierstapel. „Ich arbeite wie immer alles durch?“ „Das sowieso. Des Weiteren muss das Event um eine Woche verschoben werden.“ „Geht das denn so einfach?“ „Hn. Es ist nicht einfach, aber machbar. Ein persönliches Gespräch wird von Nöten sein, aber das schaffst du oder?“ „KLAR!“, sagte Kagome schnell und lauschte ein wenig seinem stetigen Atem, welches ihr eine Gänsehaut bereitete. „Gut. Mein Terminplan findest du auf dem PC, ich habe dich freischalten lassen.“ „Oh?“, fragte sie und drückte mit ihrem Daumen gegen eine Fläche und Tatsache, er sprang an. Fast schon erstaunt betrachtete sie, wie der PC hochfuhr. „Aber woher…“ „Mein Geheimnis.“, murmelte Sesshomaru an der anderen Seite. Neugierig stierte sie auf den Bildschirm, auf dem mehrere Icons erschienen. Sofort fand sie den Kalender, der ihr fast mittig entgegen prangte und schnell aufsprang. „Hast du ihn offen?“ „Ja.“, meinte Kagome und sah schockiert die vielen Termine an. Wie schaffte er denn bitte den Papierkram nebenher? Ihr Herz setzte fast aus. „Wie…“ „Brauchst du eine Assistentin?“ „Oh Gott… Wie hast du das bisher geschafft?“ „Man muss Prioritäten setzen.“ „Verstehe…“, murmelte Kagome und ließ ein wenig die Schultern sinken, bevor sie auf den Kalender starrte. „Hmm… Ich soll also aussortieren?“ „Man kann Termine verschieben. Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, daran sind sie gewöhnt. Normal nehme ich nur drei Termine am Tag wahr.“ „ABER! HIER STEHEN MINDESTENS ZEHN!“, keuchte Kagome schockiert auf und hörte fast einen belustigten Ton am anderen Ende. „Sieh sie dir einfach an. Wenn du drauf gehst, siehst du Einzelheiten. Bei Terminen, bei denen du dir nicht sicher bist, leite sie weiter an Herrn Hosone, darum kann er sich kümmern, des Weiteren kann auch Herr Takemura einiges. Du kennst ihre Fachgebiete. Ich bekomme alle Termine und verteile sonst einige.“ „Verstehe.“, murmelte Kagome und klickte ein wenig rum. Bei dem einen schien es um Finanzen zu gehen. Geschickt leitete sie den Termin weiter zu Ryuu. „Genau.“ „Was?“, fragte sie verwirrt, während Sesshomaru kurz durchatmete. Ob er Schmerzen hatte? „Ich sehe den Kalender.“ „Aber warum…“ „Damit du es nicht versaust.“ „Blödmann…“ „Hn.“ Kagome machte weiter und lauschte ihm, wenn sie zu lange an etwas hing. Irgendwie nervte sie es, dass er sie beobachtete, doch wiederum war sie froh, dass er sie nicht komplett damit alleine ließ. Sesshomaru war zumindest kein kompletter Arsch, nur ein Halber. Nach 15 Minuten waren sie dann endlich fertig und Kagome stöhnte leise. „So, aufgeteilt und jetzt?“ „Jetzt gehst du zur morgendlichen Besprechung. Frau Sawano wird Buchführen.“ „Verstanden.“, murmelte Kagome und betrachtete noch kurz das Telefon, bevor sie murmelte. „Gute Besserung, komm bitte bald wieder.“ „Wieso, brauchst du mehr Hilfe?“ „N…nein… ich meinte es nur… lieb. Ich bin froh, dass du noch lebst…“ „Mich bringt keiner so schnell um. Jetzt geh.“ „Grr…“, knurrte sie und legte auf, bevor sie ihre Sachen schnappte und losstapfte, während Sesshomaru sich wieder mehr in die Kissen schmiegte und noch kurz auf sein Telefon blickte. Warum war sie nur so, wo sie nicht wusste, was wirklich los war. So naiv… Nachdenklich öffnete er noch einmal den Kalender und betrachtete alles, sortierte sogar ein wenig vor. Sie hatten schon fast zu lange für einen Tag gebraucht, weswegen er die schwierigen Termine alle vorsortierte. Vielleicht war er in dem Sinne zu nett, doch seine Firma sollte nicht unter seinem Ausfall leiden, denn es musste auch ohne ihn funktionieren. Kagome würde noch genug rennen und verstehen, wie schwer die Arbeit war. Ob sie das überhaupt packen könnte? „Fertig?“, fragte die blonde Luchsin neben ihm und grinste. „Ja.“, verlautete er nur, während sie den Tropf wechselte. „Es muss schlimm sein, ans Bett gefesselt zu sein, doch die Wunden heilen gut.“ „Hn…“ „Besorgt um Kagome?“ „Eher um die Firma.“ Narijanna lachte herzlich und hob eine Augenbraue. „Lass sie das nicht hören, sie wird dich dafür umbringen. Zumindest gibt sie sich Mühe.“, neckte sie ihn und drehte sich um. „Lauf nicht wieder weg!“ „Hn.“, knurrte er und sah zu, wie sie verschwand, bevor er nach dem Foto griff, es ansah. Seine Verlobte. Nachdenklich gab er einige Pins auf seinem Tablet ein, bis er Zugriff auf die Kamera im Besprechungsraum hatte und sie entdeckte. Er würde Kagome nicht aus den Augen lassen, nicht bevor er einen Plan hatte und des Weiteren musste einer aufpassen, dass sie keinen Unsinn anstellte. Kapitel 59: Heiße Einblicke --------------------------- Die Stunden vergingen fast wie im Flug. Es hatte sie wirklich überrascht, dass man ihr Gehör schenkte. Zum Glück hatte sie auf Sesshomaru damals geachtet und wusste in etwa, wie er seine Entscheidungen traf. Später hatte sie dann auch die restliche Woche im Terminplaner begutachtet und nach und nach den Kalender sortiert, sodass sie genug Zeit für alles hätte. Doch jetzt schon wusste sie, dass Überstunden vorprogrammiert waren. Nachdenklich widmete sie sich den Papieren vor sich auf dem Tisch und begutachtete sie. Es waren teilweise Anfragen für Investierungen. Natürlich könnte sie es zusammenfassen, doch sie käme nicht drum herum, mit ihm die Papiere durchzugehen. Kurz verzog sie die Lippen, blickte herauf zu der Kamera und wünschte sich am liebsten ein Zeichen, während ihre Hand über dem Telefon schwebte. Aber nein, er hätte kein Auge auf sie oder? Er hatte schon einen leichten Kontrollwahn, aber die ganze Zeit? Es wäre schon ein wenig verrückt, zu glauben, dass dem Herrn so langweilig war, dass er sie beim Arbeiten beobachten würde. Bestimmt las er ein Buch oder schlief und bestimmt hatte er kein Zugriff auf diese Kameras. Sie schluckte und wollte schon die Hand senken, als das schrille Klingeln des Telefons sie aus den Gedanken riss. Wie von allen Sinnen, riss sie den Hörer an sich: „Sesshomaru…“ Sie hatte seinen Namen etwas hektisch ausgesprochen, während sie zittrig atmete. Die Stille war fast erdrückend, bis sich der Gegenüber meldete. „Nein… Ich bin es, Hosone Ryuu, hast du ihn erwartet?“ „Ah… oh… äh… nein…, wobei schon… Ich kam auf die lachhafte Idee, dass er Zugriff auf seine Kameras hat und sah, wie ich überlegte, ihn anzurufen…“ Ein Stöhnen am anderen Ende, ein Seufzen und ein Grummeln, bevor er anscheinend kurz lachte. Kagome wurde rot. „Hey, das ist nicht witzig! Bei seinem Kontrollwahn!“ „Nein… ich lache, weil er mich angerufen hat und sagte, ich soll mich besser um dich kümmern.“ „W…w…was?“, keuchte Kagome schockiert, riss die Augen auf und sah zur Kamera. Also doch? „Hat er Zugriff?“ „Ja…“, murmelte Ryuu. „Falls du ihn ärgern willst, steh ich immer zur Verfügung.“ Ein heiseres Versprechen, was er zu ernst meinte. Kagome wusste, dass sie damit ein böses Spiel einging, aber… sie seufzte, starrte wieder zur Kamera und meinte: „Wenn er etwas zu sagen hat, kann er sich gefälligst selbst melden und muss keinen vorschicken. Es geht hier um Dinge, die er unterschreiben muss, nicht du, nicht ich, sondern er. Ich wollte ihn nur fragen, ob ich später deswegen vorbeikann.“ „Oh, da kann ich dir nicht helfen.“, meinte er etwas belustigt und verdrehte die Augen. Sesshomaru würde jetzt ärger bekommen, bestimmt. „Dann lege ich jetzt auf.“ „Bitte.“, fluchte sie noch leise und schnaubte, bevor sie den Hörer auflegte und der Kamera den Mittelfinger zeigte. „STALKER!“, rief sie, da sie nicht wusste, ob die Kameras auch den Ton aufzeichneten. Sie ging um den Schreibtisch und zeigte ihm weiter den Mittelfinger und schnaubte. „Das du  einen Kontrollwahn hast, ist eine Sache, aber auch noch feige sein und nicht selbst anrufen! So kenn ich Sesshomaru gar nicht, wo ist der kleine verfickte Egoist? Ha?“ Sie wetterte ohne Gedanken drauf los, denn es ging ihr gerade wirklich auf den Nerv. Wie lange hatte er ihr beim Arbeiten zugesehen? Sah er nebenher wirklich was anderes? Kagome wusste es nicht, doch sie wusste, dass es sie sauer machte. Er konnte doch nicht… arghh… Sie fluchte, vermutete aber, da keine Reaktion kam, dass er sie nicht hörte. Schnurstraks ging sie zu seinem Tisch und durchsuchte die Schubladen nach der Fernbedienung. Ganz einfach würde sie ihm den Saft abdrehen. Klare Sache. Hier nicht, dort nicht und dann… abgeschlossen. Fluchend zerrte sie an der kleinen Schublade und sah dann wieder schnaubend hoch und hob den Mittelfinger. Gerade war sie auf 180 und ahnte, dass er sich darüber amüsierte, dass sie so machtlos war. Mistkerl! Kagome schielte zum Telefon, keine Reaktion. Ihr war natürlich klar, dass ihn das nicht juckte, es war seine Firma, sein Zimmer und sie war seins in dem Sinne, auch wenn er sich nicht erinnerte, schien es ihn zu ihr hinzuziehen, also wie konnte sie ihn ärgern? Nachdenklich durchquerte sie den Raum, bis ihr was Gemeines einfiel. Klar würde sie auch einiges preisgeben müssen, doch… es lohnte sich hoffentlich. Geschwind verschloss sie erst eine, dann die andere Tür und hoffte, dass Sesshomaru sie dabei beobachtete, bevor sie sich breitbeinig vor sein Pult stellte, sich nach vorne bückte und mit einer Hand auf dem Tisch abstützte, bevor sie ihren Rock hochschob und ihm einen Einblick auf ihr Höschen gab, dass dunkel hervorblitzte. Langsam fuhr sie über ihren Hintern, hoffend, dass er gebannt auf den Bildschirm sah. Es war peinlich, aber es bereitete ihr eine gewisse Lust, sich vorzustellen, wie er geil vor dem Bildschirm hing und seinen Schwanz packte, der aus seinem Schlaf erwachte. Kichernd ließ sie ihre Hand von vorne ins Höschen gleiten, beugte sich weit vor und streichelte sich. Kagome stöhnte leicht, bewegte die Finger und spürte, wie die Hitze sich immer stärker entfachte und sie umfing. Ihre Finger wurden benetzt von ihrer Lust. Oh Gott… Kagome stöhnte leise. Erst hatte sie nur eine Show machen wollen, doch es erregte sie über alle Maße. Sie fühlte sich dreckig, konnte sich aber nicht zurückhalten und ließ einen Finger in sich gleiten. Stöhnend bewegte sie ihre Hüften, stellte sich vor, wie es seine Finger waren, die ihren Körper ausfüllten. Warum war das nur so gut? Leise stöhnend blickte sie zur Kamera, hechelte und wünschte sich fast, dass er dort in der Tür stand und sie ficken würde. Von ihrer Lust überrumpelt, stand sie auf und zog ihre Hand aus dem Höschen, bevor sie sich umdrehte und auf das Pult setzte. Mit einer Hand griff sie unter die Bluse, schob sie teilweise dabei über die Brust und massierte eben diese, während ihre Hand lüstern in ihr Höschen glitt und ihren Kitzler verwöhnte. Hoffentlich sah er zu, wie sie es sich besorgte auf seinem Tisch, während er nicht da war. Ihre Finger glitt in sie und sie stöhnte laut, konnte nicht verhindern, lusterfüllt zur Kamera zu blicken. Wann war sie nur so geworden, dass sie solch schweinische Sachen machte? Er verführte sie eindeutig dazu. Aber es war auch das einzige, was ihn interessierte. Es war die perfekte Waffe, nur gefiel es ihr eindeutig zu sehr, während sie ihre Finger immer schneller bewegte und sich am Ende auf den Tisch legte, die Papiere ignorierend und sich immer mehr fingerte. Jetzt, wo sie an diesem Punkt war, wollte sie kommen und es interessierte sie einen Dreck, wenn es die anderen bemerkten. Sollten sie von ihr denken, dass sie böse war, dass war sie angeblich sowieso schon, also… „Ahh… Sesshomaru…“, fluchte sie stöhnend und bewegte die Finger schneller, während sie ihre Brust massierte und sich lustvoll auf dem Tisch wälzte, bis sie den Punkt gefunden hatte. Ihre Nerven brannten, während sich der Orgasmus in ihrem Körper ausbreitete. Sie bäumte sich leicht auf, wimmerte und verzog das Gesicht, bevor sie erschöpft auf dem Tisch zum Liegen kam und erregt keuchte. Warum war das nur so gut gewesen. Neckisch zog sie die Finger aus ihren Körper, bevor sie ihr Höschen ergriff und es erregt zur Seite drückte, damit er, sofern die Kamera so gut war, ihre feuchte und befriedigte Muschi sehen konnte, die noch immer lustvoll zuckte. Er sollte sehen, was er verpasste.   Sesshomaru, der auf seinem Bett saß und gerade Medikamente genommen hatte, erstarrte, als er bemerkte, wie sauer sie war. Es war auch belustigend, aber ein wenig beängstigend. Wusste sie nicht, dass die Kameras kein Mikrofon hatten? Anscheinend störte es sie, dass er ein Auge auf sie hatte, doch er war ihr Chef und das gehörte dazu. Es war immer noch seine Firma. Aber was dann geschah, verschlug ihm den Atem. Sie schloss die Türen? Wieso? Da wanderte sie, bewegte ihren Hintern hin und her. Seine Verlobte, was sie natürlich nicht wusste. Immer weiter wanderte sie, blieb vor dem Schreibtisch stehen und zeigte ihm ihren wohlgeformten Hintern. Der Gedanke war sofort da, die Vorstellung, sie zu ficken, während sie sich über seinen Tisch beugte. Sie wollte ihn aus der Reserve locken, aber nicht mit ihm. Gerade wollte er sich abwenden, als er ihren Blick kurz bemerkte und sah, wie sie ihren Rock hochschob und er ihr schwarzes enges Höschen sehen konnte, doch nicht nur das. Schob sie da ihre Finger in ihre Unterwäsche? Sesshomaru keuchte kurz, als er sah, wie sie sich fingerte. Das war nicht ihr Ernst oder? Erst wollte er ausschalten, doch dann sah er ihren erregten, fast bettelnden Blick, bevor sie sich umdrehte und auf den Tisch setzte. Ein Blick herab reichte, um die hart stehende Latte zu erkennen, die sich nach ihrer feuchten Möse sehnte. Das war pure Absicht, auch wenn sie anscheinend Gefallen daran fand. Er blickte kurz zu der Tür, bevor seine Hand seinen Schwanz befreite, damit er stehen konnte und nicht mehr gegen die Unterwäsche drückte. Wie sie da auf seinem Schreibtisch lag, konnte er sich vorstellen, wie er sie selbst fickte. Immer wieder fuhr er den Schaft hinauf und herab, bis er ihre Finger wieder bemerkte und sie schnell bewegte. Dieses Miststück schaffte es, dass er es sich selbst in seinem Bett besorgte, während die anderen vor der Tür waren. „Kagome…“, knurrte er leise und beobachtete immer mehr, wie sie sich verwöhnte, wimmerte und hin und her warf. Nur noch ihre Stimme zu hören… nein, er würde nicht anrufen, die Genugtuung gäbe er ihr nicht, nicht jetzt. Er stöhnte leise rieb sich weiter und genoss das andauernde Schauspiel. Gut, dass er sicherheitshalber die Kamera auf Privatmodus umgestellt hatte, es wäre fatal, würde seine Security sehen, wie sie sich einen runterholte. Darauf sollte er sie wohl aufmerksam machen, dass nicht nur er theoretisch Zugriff hatte. Und dann war es so weit. Er stöhnte rieb sich schneller, keuchte und spürte, wie er kam. Dieses perverse, feuchte Mädchen brachte es fertig, dass er abspritzte, eine Sauerei veranstaltete und nur, um ihn zu ärgern, zeigte er ihr am Ende ihr feuchtes, erigiertes Loch, dass noch pulsierte und sich nach seinem Schwanz sehnte. Er würde sie heute ficken, das würde er. Seine Wunden verheilten und es würde schon reichen, damit er sie hart rannehmen konnte. „Oh…“, keuchte er noch einmal und ließ sich in die Kissen fallen, bevor er erschrocken die Augen aufriss und nach links schaute, wo eine knallrote Narijanna in der Tür stand. „Seid ihr fertig?“, flüsterte sie und sah zu dem Fernseher, auf dem Kagome noch keuchend lag. Schnell schaltete er ab und sah zu ihr, bevor er seinen Schwanz verschwinden ließ. „Ja.“, antwortete er ruhiger und tat so, als würde es ihn nicht stören, doch in Wirklichkeit tat es das, denn Narijanna sollte nicht sehen, wie sehr diese Frau Einfluss auf ihn hatte. „Gut, ich mach das übrigens nicht sauber.“, fluchte sie und kam zu ihm. „Sie hält dich ganz schön auf Trab.“ „Pf… möglich…“ „Du weißt, dass dein Herz dich verrät?“ „Wie meinen?“ „Ich mache ein Live EKG, weil ich nicht weiß, was das Gas bewirkt, auch wenn es wohl nur die Amnesie ist. Immer wenn sie in der Nähe ist, beschleunigt sich dein Puls und gerade, naja, dazu muss ich nichts sagen oder?“ Sesshomaru sah sie an, hob eine Augenbraue. Was wollte sie damit sagen? „Und weiter?“ „Naja, es sieht so aus, als würdest du etwas für sie empfinden.“ „Sie ist nur Mittel zum Zweck.“, murmelte er und sah auf den schwarzen Bildschirm und dann wieder zu ihr. „Du hast den Bildschirm ausgeschaltete, damit ich sie nicht so sehe.“ „Sie gehört mir, dass ist das Einzige.“ „Belüg dich nur weiter. Übrigens, treib es nicht zu wild, deiner Kagome würde es nicht gefallen, wenn ich dich wegen ihr Flicken müsste.“, hauchte sie und betrachtete ihn noch mal, während er einfach ihren Blick auswich. Sie grinste innerlich. Dem Schicksal entkam keiner. Ihr gefiel diese Kagome, doch sollte sie vorsichtiger sein, damit nicht zu viele sahen, wie sie es sich ungeniert besorgte. Grinsend verließ sie den Raum und ließ den Mann alleine, der sofort den Bildschirm wieder anmachte, nur um genervt zu sehen, dass sie schon wieder angezogen am Schreibtisch saß und nebenher mit der Schnur des Telefons spielte. Sie hatte ihn gerade wirklich in der Hand, denn er spürte, dass sein Schwanz sich mit seiner Hand nicht zufriedengeben würde. Heute Abend gehörte sie ihm, er würde sich in ihr weiches Fleisch versenken und sie ficken, bis sie seinen Namen nur noch schrie und um Erlösung flehte. Kapitel 60: Vibrierende Höschen ------------------------------- Sesshomaru betrachtete sie noch kurz, bevor er sein Handy nahm und bei ihr anrief. „Higurashi am Apparat.“ „Du hattest Zuschauer.“, flüsterte er neckisch und konnte nicht verhindern, dass er bei dem Gedanken hart wurde. „Dachte ich mir schon.“, brummte sie anscheinend erfreut, bevor er sie jetzt ärgerte. „Die Security wird bestimmt heiß gelaufen sein.“ „WAS?“, schrie Kagome und starrte panisch in die Kamera, was Sesshomaru sehr gut gefiel. „Ich habe sie aus der Leitung geworfen, doch solltest du vorsichtiger sein.“ „Mhmmm…“ „Es hat mir gefallen.“, flüsterte er dann noch leise, sodass Kagomes Herz einen Satz machte. Dieser Schuft. Aber es hatte ihr auch gefallen. „Hast du…“ „Ja, habe ich. Du wolltest mich sprechen?“ „Ahm… ich hätte hier Papiere, die du unterzeichnen müsstest…“ „Bring sie mir.“ „Wann…“ „Sobald du kannst.“, knurrte er leise und sie hörte seine Erregung. Er verbarg sie aber auch nicht wirklich. Kagome war sich sicher, dass er ihr Benehmen beibringen würde und irgendwie sehnte sie sich auch danach. „Ich arbeite alles durch, dann komm ich.“, hauchte sie verführerisch und fügte leise hinzu: „du darfst auch anfassen.“ „Verspreche nicht, was du nicht halten kannst.“ „Doch, versprochen“, flüsterte sie und legte knallrot auf. Zum Glück hatte sie heute Morgen bemerkt, dass ihre Tage aufgehört hatten. Sie sehnte sich nach ihm, wollte seine Nähe spüren und hoffte, seine Erinnerungen wieder zu holen. Sesshomaru… warum empfand sie wohl so für ihn? Nur durch die Träume oder war es was Tiefgreifendes… damals hatte sie sich so sehr nach Inu Yasha gesehnt, doch Sesshomaru… verdrängte Inu Yasha um Weiten? Ob es daran lag, dass er zeigte, wie er zu ihr stand? Ihr das Gefühl gab, dass sie mehr als eine Freundin war? Sie wusste es nicht, doch sie freute sich schon sehr darauf. Freute sich darauf, ihn wieder zu sehen. Ein wenig glücklich stürzte sie sich auf die Arbeit, schielte aber neckisch noch einmal zur Kamera. Ob er sie wohl die ganze Zeit beobachtete? Wäre schon interessant, vielleicht würde sie zwischendurch versuchen, ihn zu wecken und aus der Reserve locken. Schmunzelnd bearbeitete sie alles, eilig und fix, fasste sie es zusammen, während sie zwischendurch leicht anstößige Gesten machte und sich über den Körper rieb. Wenn er zuschaute, sollte er sich nach ihr sehnen. Ihre neue Taktik. Wenn er so war, konnte sie auch so sein. Am Ende würde er betteln, dass sie bei ihm war und nicht andersherum.   Dann war es endlich so weit, die Uhr zeigte ihr 17 Uhr an und leicht erschöpft wischte sie sich den Schweiß von der Stirn. Zwischendurch hatte Hosone ihr mitgeteilt, dass sie morgen einen Termin wegen der Location hätte, sodass sie sich heute darum keine Sorgen mehr machen brauchte. Zumindest etwas. „Fertig.“, flötete sie und lehnte sich weit nach hinten, zupfte an ihrer Bluse, sodass sich die obersten Knöpfe lösten und zupfte ein wenig mehr daran, bevor sie der Kamera zu zwinkerte und das Telefon prompt läutete. Kagome verdrehte ein wenig die Augen, bevor sie den Hörer abhob und einfach nur lauschte und ein schweres Atmen vernahm. „Fertig?“ „Ja.“, schnurrte sie ins Telefon und zupfte noch etwas an der Bluse. „Wieso?“ „Mein Fahrer erwartet dich.“ „Wie? Ich dachte…“ „Heute… Herr Hosone würde dich niemals hier abliefern.“ „Da muss ich dir Ausnahmsweise mal Recht geben.“, flüsterte sie etwas heiser, während sie den PC ausmachte, die Papiere raffte und ihre Tasche schon schulterte, während sie telefonierten. „Darf ich?“ „Ja.“ Danach legte er auf und sie schüttelte nur den Kopf. Die Papiere waren schnell verstaut und Kagome atmete noch einmal tief durch. Das war doch alles gut gelaufen. Auch die Termine verliefen ganz gut, es waren einfach nur Ankündigungen von gewissen Events gewesen, die koordiniert werden mussten. Anscheinend veranstaltete Sesshomaru des Öfteren diese Partys, auch um Spenden zu sammeln.   Als sie dann unten war, entdeckte sie sofort Tora am Wagen stehen. „Chefin.“, spaßte er etwas und sie kicherte. „Genau. Bitte eine Fahrt zum Vizechef.“ Tora hob eine Braue, beugte sich zu ihr herab und flüsterte: „Das sollten sie ihm besser nicht ins Gesicht sagen.“ „Wird er etwa ungehalten sein?“ „Bestimmt.“, antwortete er und dachte in dem Moment daran, dass sie sogar eigentlich recht hatte. Er schmunzelte. So kam das nun. Da konnte sie Probesitzen auf ihren Stuhl, auch wenn ihr Vater den Sessel übernehmen würde. „Würden Sie einsteigen?“ „Natürlich.“, sagte sie schnell und sprang schon in den Wagen. Entspannt lehnte sie sich zurück und genoss die Ruhe. Sie musste zugeben, dass sie schon ein wenig müde war, aber das war normal oder? Nach so einem Tag und so vielen neuen Informationen? Leicht müde schloss sie die Augen. Ein wenig würde sie dösen, bis sie da war. Nur ein wenig… ein … wenig … Ein leiser Ton weckte sie, wie auch ein erregendes Gefühl zwischen ihren Beinen. Überrascht riss sie die Augen auf und starrte auf Sesshomarus Gesicht. „Wie?“ „Aufgewacht?“, fragte er, während er anscheinend die Papiere schon durchging. Kagome schluckte, als ihr wieder das sanfte Vibrieren zwischen ihren Beinen auffiel. Leise keuchend sah sie an ihren Körper herab. Ihre Bluse war vollkommen geöffnet. Ihr Blick glitt zu ihrem Rock und dann zu ihm, als sie schon zwischen ihre Beine greifen wollte, doch Sesshomaru schnappte ihre Hand und schüttelte den Kopf. „Nein. „Was heißt hier nein?“, keuchte sie leise und wusste nicht, was sie mit ihren Beinen machen sollte. Nichts von beiden war besser. Da war etwas in ihrem Höschen, doch was? „Was ist das?“ „Oh das?“, fragte er und hob eine Fernbedienung. Neugierig blickte sie dieses kleine Gerät an, während er einen Knopf drückte und sie stöhnend zusammenzuckte. Das Gefühl ließ zum Glück schnell wieder nach. „Das nennt man ein Sexspielzeug.“ „Spiel…“ „…zeug. Genau. Ich dachte, wir haben jetzt Spaß auf meine Art und Weise. Spielst du mit mir?“ Überrascht sah sie ihn an und vermisste schon das Vibrieren, als er anscheinend das kleine Gerät ausgeschaltet hatte. „Na gut…“, murmelte sie und er deutete auf seinen Schoß. „Knie dich hier hin, über meinen Körper. Ich werde deine Zusammenfassung korrigieren und für jeden Fehler, betätige ich das kleine Pluszeichen hier.“ Wie, um es ihr zu zeigen, drückte er drauf und jagte ihr einen Schauer über den Körper. „Es hat einige Stufen, ich habe es mir schon angesehen.“ „A…“ „Ich hoffe du hast ordentlich gearbeitet. Es ist nämlich äußerst beschämend, wenn der Chef viele Fehler macht.“ Kagome schluckte und kniete sich über ihn. Am Ende war ihr Schritt über seinen und ihre Arme neben seinem Körper. Er saß auf dem Bett, so konnten sie einander direkt in die Augen sehen. „Ich bin bereit.“, murmelte sie und er nickte. Fast schon lüstern betrachtete er sie und begann zu lesen. Ein wenig hibbelig kniete sie da über ihm, während er eins von zehn Schriftstücken las. Ihr Kopf ratterte und fragte sich, wie viele Stufen es geben könnte. Die erste war schon kaum zum Aushalten, wie wären wohl die anderen? Bzzttt… Kagome keuchte, wand sich ein wenig und starrte ihn wimmernd an. „Mhmm…“ „Erster Fehler. Kagome, so nachlässig?“, fragte er und blickte über den Papierrand, als sich die Vibration schon verstärkte. „Noch einer… Kagome. Was hast du getrieben?“, fragte er. Sesshomaru wusste ganz genau, was sie getan hatte. Ihre Arbeit hatte sie vernachlässigt, um ihn die ganze Zeit geil zu machen und es hatte gewirkt. Irgendwann hatte er am liebsten das Bett verlassen wollen, um sie an seinem Schreibtisch zu nageln. Jetzt würde er sich rächen. „Sesshomaru… mhm… ohh…. Mhmm…“ „Ja?“ „Ah… ist es schon wieder…“ „Ja.“ Sie blickte in seine Augen, während er das Blatt ihr zeigte. Sie war jetzt schon fertig von dem Gefühl, wie würde das noch enden?   Schnell machte er weiter oder eher langsam? Sie war sich nicht sicher, während sie immer wieder bemerkte, wie es sich verstärkte. „Nicht einmal ein Blatt und du bist schon so feucht.“, bemerkte er und sah zu ihrem Schritt, bemerkte, wie nass ihr Höschen schon geworden war. Es lief an ihren Schenkeln herab, während sie um Erlösung flehte. Sie wusste noch nichts von den Programmen, die bald kommen würden. Am Ende würde sie wimmern und um seinen Schwanz betteln. Neckisch las er weiter und Kagome stöhnte mehr auf, schon wieder ein -fehler. „Kannst du noch?“ „Ja…“, fluchte sie und schon wieder. Sie bewegte ihre Hüfte, wimmerte und betete, dass es bald aufhörte. Warum war das so erregend? Stöhnend bog sie sich dann auf einmal, als die Vibration extrem stark wurde und ihre Klitoris zuckte. Keuchend und bebend kam sie, stöhnte seinen Namen laut und zitterte, doch das Vibrieren hörte nicht auf, riss sie immer mehr fort, während das Spielzeug immer wieder ihre Klitoris ärgerte. „Sesshomaru… ohh… mh…“ Er leckte sich die Lippen, während sie so zitterte und dann fand er einen neuen Fehler und drückte noch einmal den Knopf. Sie waren endlich bei den Programmen und er war erst bei Seite 2. Vor Lust schreiend bewegte sie ihre Hüften, ahmte fast schon die Bewegung vom Sex nach. Ganz automatisch, willig und bereit. Immer mehr lief sie aus, doch er machte weiter, drückte immer wieder einen Knopf, bis sie es nicht mehr verhindern konnte und ein weiteres Mal kam. Stöhnend zitterte sie und er roch alles. So erregend. Gierend machte er weiter, bis sie anscheinend nicht mehr konnte. Kagomes Körper sackte herab und ihr Schritt traf auf seinen harten Schwanz. Diesmal war es Sesshomaru, der zu Stöhnen begann, denn sie landete direkt auf ihm mit ihrem Vibrator. Immer wieder durchzuckten seinen Schwanz die Vibrationen, während ihr feuchtes Höschen sich gegen ihn presste. „Geh runter…“ „Sessh…hh…o…m…a..r…..uu…“, wimmerte sie und lag auf ihm. Schnell hatte er die Papiere beiseitegelegt und beendete die Funktion vom Spielzeug, bevor es ihn aus der Reserve lockte. Das Gefühl war befremdlich gewesen und doch hatte es ihn erregt. „Ich hoffe du lernst draus…“ „Ja…“, stöhnet sie glücklich auf ihm und er griff in ihr Höschen und zog das Spielzeug heraus, welches er zur Seite legte. Ein weiterer Handgriff zerriss ihr Höschen und diesmal wehrte sie sich nicht. Sein Schwanz glitt herein in ihre nasse Mulde und nahm sie gefangen. Kagome hingegen wimmerte nur, während er ihre Hüfte auf und nieder bewegte. Sie war von dem Spielzeug vollkommen ausgelaugt, sodass sie sich nicht sicher war, ob sie noch einmal kommen konnte, doch sie konnte. Er machte weiter, fickte sie hart, bis sie wimmernd sich an ihn festhielt und spürte, wie er sich in ihr ergoss und sie auch kam. Ihr ganzer Körper bebte, während sie wieder zusammensackte. Sesshomaru bemerkte es und ließ sie. Sie hatte gute Arbeit geleistet für ihren ersten Tag. „Uhm… ich steh gleich auf…“ „Ruh dich aus“, sprach er leise und streichelte ihren Kopf noch ein wenig. Diesmal ließ er es zu. Sein heißes Mädchen hatte sich diese Auszeit verdient und dieses Spielzeug, was er letzte Woche gekauft hatte, würde bestimmt noch öfters seinen Weg in ihr Höschen finden. Bestimmt.     Kapitel 61: Alte Freunde ------------------------ Kagome schlief tief und fest, während sie sich an seinen Körper schmiegte. Er beobachtete sie, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und arbeitete dann weiter an ihren Zusammenfassungen und bearbeitete alles. Ein leises Klopfen ließ ihn aufhorchen. Er zog die Decke über Kagome, als schon Narijanna eintrat und eine Augenbraue hob. „Das war nicht mit Bettruhe gemeint.“ „Hn.“, knurrte er und sie schüttelte kräftig den Kopf, bevor sie zu ihm kam und seinen Tropf wechselte. „Warum der Sinneswandel? Sag nicht, du hast dir meine Worte zu Herzen genommen.“ „Nein“, sagte er und sah sie eindringlich an. „daran lag es nicht. Vielmehr…“, redete er weiter und blickte zu dem Bild, was Narijanna ihm gleichtat. Erschrocken riss sie die Augen auf, starrte ihn und dann sie an und schien sichtlich irritiert. „Sie ist…“ Er schnaubte und blickte zu Kagome, bevor er wieder Narijanna fixierte. „Wahrscheinlich.“ Erst überlegte sie, ihm zu beichten, dass es Kagome schon wusste, doch dann beließ sie es lieber. Es war Kagomes Entscheidung und wer wusste, ob er sich dann überhaupt noch Mühe gab. Das war ihre Sache und sie konnte und sollte sich nicht überall einmischen. „Verstehe. Wird sie hier schlafen?“ „Je nachdem.“ „Pass auf, dass sie die Nadel nicht zieht.“ „Werde ich, jetzt geh.“, knurrte er leise und vertrieb sie damit. Manchmal nervte diese Frau einfach. Es war seine Sache, was er tat und wie er es tat. „Mhmm…“, grummelte die Frau neben ihm. Er hob die Decke wieder mehr an, und spürte, wie sie sich sanft in seine Unterhose krallte. Kagome wusste, wie sie ihn verrückt machen konnte. Ein wenig entgeistert starrte er auf seinen Schwanz, der schon wieder zum Leben erwachte, doch sie… er würde sie nicht wecken, diese Frau war komplett ausgelaugt und abgesehen von einigen Fehlern, hatte sie wirklich gute Arbeit geleistet. Natürlich lag es auch daran, dass er selbst immer wieder bemerkte, dass er noch nicht ganz bei Kräften war. Oberflächlich waren fast alle Wunden verheilt, doch einige waren sehr tief gewesen und heilten noch immer in seinem Körper und rissen jedes Mal auf, wenn er sie hart fickte. Er fragte sich jedoch, was ihr Vater im Sinn gehabt hatte und ob er etwas Wichtiges vergaß. Seine Tochter hatte die Macht, die Zeiten zu wechseln, hatte sie jedoch verloren… Es war ihm ein Rätsel, egal wie sehr er sich den Kopf zerbrach. Nur einer könnte diese Frage beantworten. Nur ein einziger Mann und der schlief in einem Tank. Er musste ja viel Vertrauen gehabt haben, schon da er sie damals versucht hatte, umzubringen. Was ging nur in seinem Kopf ab?   Am nächsten Morgen erwachte Kagome schlaftrunken und streckte sich. Das Bett unter ihr war wirklich sehr weich und bequem und sie hatte wunderbar geschlafen. Wie eine Katze streckte sie sich und suchte ihren Wecker, nur um überrascht das Bild von ihr und Sesshomaru zu entdecken, als sie noch klein war. Verwirrt zog sie die Stirn in Falten, als eine Hand über ihre Seite streichelte. „Wach?“ Fast schon panisch sprang sie vom Bett und landete auf ihren Hintern, bevor sie auf das Bett starrte, wie ein Reh in die Scheinwerfer eines Autos. „SESSHOMARU!“ „Schrei nicht so.“, fluchte er und sah sie an. Da hatte jemand anscheinend Probleme. „Reicht, dass du mein Bett besetzt hast.“ Sie wurde rot, sah noch einmal den fast nackten Mann an und dann sich und den Platz neben ihr. Er hatte sie bei sich schlafen lassen? Wie? Hä? Kagomes Kopf schmerzte bei dem Gedanken. Dieser Mann war schrecklich. Wie sollte man den nur einschätzen? „Ich habe… was?“ „Du bist gestern nach dem Sex eingeschlafen und hast dich an meine Unterhose gekrallt. Ich habe die Papiere fertig gemacht und unterschrieben.“ Kagome ließ die Schultern sinken und verzog die Lippen. Klar, erst vom Sex reden und dann von der Arbeit. Wo machte er denn da eine Grenze? „Danke“, brummte sie leicht rot und stand langsam auf, während sie eine Uhr suchte. „Du hast noch genügend Zeit. Dusch und zieh dich um.“ Sie schnaubte, verschwand dann aber im Bad, warf ihm aber noch einen Blick zu und bemerkte, dass er sie verfolgt hatte mit seinen. Sesshomaru, was sollet sie nur mit ihm anstellen?   Nach dem Duschen dackelte sie jedoch nur mit einem Handtuch bekleidet durch das Zimmer, genoss seine Blicke und zog sich vor ihm an. Fast schon gehässig, begutachtete sie, wie er hart wurde. Doch heute nicht. Kurz ging sie zu ihm und schnappte die Papiere vom Nachttisch. „Ich gehe dann.“ „…“ Sie lächelte ihn kurz an. „Danke, dass ich hier schlafen durfte, du siehst mich ja dann.“ Er sah sie ernst an, doch sie haute einfach ab und ließ den Mann liegen. Der würde sie jetzt sowieso nur vögeln wollen und das konnte sie nicht gebrauchen. Er knurrte noch leise, während er hörte, wie Tora sie fahren wollte. Am liebsten hätte er sie noch einmal ausgekostet, aber das war weder gut für ihn noch für sie. Warum wollte er sie nur so sehr, wo sie doch an allem Schuld war… nein, es war ihr Vater. War das der Grund, warum er sie wieder in sein Bett holte? Es war verwirrend. Da musste noch etwas sein, was er vergessen hatte, warum er sie so dicht bei sich wollte. Eigentlich hätte er sie heimschicken sollen, doch nein, sie hatte hier gelegen und geschlafen und er hatte die ganze Nacht ihrem ruhigen Herzschlag gelauscht. Was hatte sich dieser Mann nur gedacht? Seine Hand berührte seine Stirn, bevor er leise seufzte und aufstand. Diese Frau war noch nicht da, also zog er die Nadel, beobachtete, wie seine Haut sofort heilte und stellte den Tropf aus. Jetzt würde er erstmal duschen, denn auch er brauchte eine. Ihr Geruch klebte zu sehr an ihm und nicht jeder musste wissen, was er trieb.   Als Kagome endlich in der Firma war, machte sie sich sofort auf den Weg in Sesshomarus Büro. Neuer Tag, neues Glück. Sie machte die restlichen Dokumente fertig und gab sie dann in die Finanzabteilung, nur um Ryuus verwunderten Blick zu sehen. „Du bist wirklich schnell. Weißt du, dass Sesshomaru selten so… akkurat ist?“ „Wie meinst du das?“ „Er lässt eigentlich gerne die Leute etwas warten… Hat er die alle bearbeitet und unterschrieben?“ Kagome nickte und blickte ihn mit hochgezogener Braue an. War das ein Machtspiel oder wie? „Ist das jetzt gut oder schlecht?“ „Sehr gut… auch wenn es mich ein wenig ärgert…“ „Wieso?“ „Ach, ich hatte gehofft, dass er nicht so… brav ist“, verlautete er und Kagome seufzte leise, während sie nur den Kopf schüttelte. „Euch Männern kann man es nie recht machen oder?“ „Nein“, witzelte er noch, während sie ihn durchdringend anblickte. „Oder wollen Sie mir damit mitteilen, dass Sie nicht fähig sind, so viel an einem Tag abzuarbeiten?“, setzte sie jetzt mit andere Ton an und sah sein Gesicht entgleisen, während sie ihm alles in die Hände drückte. „Punkt 14 Uhr haben wir einen Termin…“ Ryuu schmunzelte und beugte sich zu ihr herab. „Das sollte möglich sein. Süß, wenn du die Peitsche knallen lässt. 14 Uhr. Ich werde da sein“, meinte er noch und wendete sich ab. Kagome gefiel ihm, wenn sie so drauf war. Zumindest ging die Firma nicht den Bach hinunter.   Um 13 Uhr war Herr Hosone dann fertig. Er buchte alles ab und schmunzelte kurz bei dem Gedanken, dass Kagome ihn bestimmt so lange genervt hatte, bis er brav seine Hausaufgaben gemacht hatte. Vielleicht sollte er noch einmal weitersehen, was sie alles noch so bräuchten, aber erstmal mussten sie jetzt den Termin verschieben. Ob die Wölfe sich darauf einließen? „Kommst du?“, fragte Kagome schon neben ihm und riss ihn aus den Gedanken. Diese Frau war wirklich schlimm und fing an, Sesshomaru Konkurrenz zu machen. Er nickte und konnte nur noch zusehen, wie sie ihn halb aus der Tür schob. „Tora wartet unten, komm, ich muss noch andere Sachen heute erledigen.“ „Hey… nicht so hektisch…“, keuchte er, während sie ihn aus seinem Büro schob und sie dann schon auf ihren Stöckelschuhen in ihrem schwarzen Kleid davonhuschte. Es stand ihr wirklich gut. Ryuu träumte ein wenig, während er ihr in den Fahrstuhl folgte. Warum hatte sie bloß nur Augen für Sesshomaru? Er war viel besser und war ihrem Vater treu ergeben gewesen. Des Weiteren war er aufmerksam, freundlich und gutaussehend. Alles was Sesshomaru nicht hatte, bis auf das Aussehen… Er knurrte kurz leise und erhaschte einen genervten Blick von Kagome, bevor sie den Knopf drückte und die Türen sich schlossen. Ryuu hasste es, aber er würde schon seine Chance bekommen, ihr zu beweisen, dass genau er der richtige Mann an ihrer Seite wäre. Wie sollte es auch anders sein? Wenn sein Meister erwachte, würde er ihm alles erzählen, was in seiner Abwesenheit geschehen war. Jedes kleine Detail und dann… würde er sein Fett wegbekommen. Hoffentlich löste er die Verlobung und schickte ihn ins Exil. Hoffentlich.   Unten angekommen stiegen sie dann in den Wagen und Tora brachte sie auf direkten Wege zu dem Club. Beim letzten Mal hatten sie sich in einem Restaurant getroffen, doch diesmal schien es der Club zu sein. Kagome fand es sogar gut, überhaupt zu wissen, um was für eine Location es ging. Vielleicht könnte sie ja doch noch den Preis drücken, wo sie am längeren Hebel war. Begeistert überlegte sie sich schon einige Strategien, während die Häuser an den Fenstern vorbeizogen. Ryuu beobachtete sie zum Glück nur ein wenig, schien sie aber in Ruhe zu lassen. Kagome wusste auch wirklich nicht genau, was sie mit ihm anfangen sollte. Er war manchmal so… aufdringlich, was sie überhaupt nicht leiden konnte. Zumindest nicht von ihm. Nach einer geschlagenen halben Stunde waren sie dann aber auch endlich da und Kagome marschierte ungeniert auf den Laden zu. Er war nicht zu übersehen, doch kurz bevor sie die Tür erreichte, hakte sich Herr Hosone ein und drehte sie weg vom Haupteingang. „Der ist heute Mittag zu, wir müssen hinten rum.“ Kagome nickte und seufzte, während er ihr den rechten Weg wies. Sie konnte es wirklich nicht ab, wenn er ihr so dicht auf die Pelle rückte, denn er nutzt es schon wieder aus. Sie würde ihn irgendwie noch abhängen müssen. Unbedingt. Aber das würde noch dauern, leider. Er arbeitete ja gut und gerade deswegen musste sie ihre Gefühle unterdrücken. Des Weiteren schien er jemand Nahestehendes zu sein, was es nicht unbedingt leichter machte. Zwei Ecken brauchte es dann noch, bis sie endlich am Hintereingang ankamen, welcher überraschender Weise sogar offenstand. Kagome und Ryuu traten ein und wurden direkt von der Dunkelheit übermannt. Sie sah kaum etwas und musste sich erstmal an das gedimmte Licht gewöhnen, als schon ein schwarzhaariger Mann vor ihnen erschien. Das war der Besitzer von dem Wochenende, wo Sesshomaru und sie… nein, den Gedanke wollte sie jetzt nicht weiterdenken. „So sehen wir uns wieder, junge Dame.“ Kagome kicherte und nickte. „Ja, es tut mir leid, dass ich das letzte Mal so schnell weggewesen bin.“ „Keine Sorge und wen haben sie denn da mitgebracht?“ „Kouga, ich bin es, Ryuu.“, hauchte der Mann hinter ihr und Kagome fiel in diesem Moment die Kinnlade runter, was auch Herrn Nishima auffiel. „K—k—Kouga?“, fragte sie und riss die Augen auf. Das Aussehen stimmte schon, doch… „Kennen wir uns?“ „JA! Ich bin es… Kagome.“, meinte sie und kratzte sich kurz an der Wange. „Damals habe ich mit Inu Yasha die Splitter gesucht, weißt du noch?“ Jetzt war er der schockierte, dessen Kopf gerade wirklich rattern musste. Geschwind schnappte er ihre Hände und sah ihr tief ins Gesicht. „Kagome, du bist es also wirklich. Hätte ich das vorletztes Wochenende gewusst, als er dich so schändlich vor uns berührt hat! Ich hätte ihn zusammengeschlagen, verprügelt, vermöbelt und umgebracht!“ „Ah…“, fing Kagome an und schluckte. „Es… also…“ „Dieses Schwein, wo ist Sesshomaru? Ich bring ihn um. Es tut mir so leid Kagome, wirklich leid, dass er dir so nahegetreten ist. Er ist ein richtiges Schwein!“ „Schon gut… er ist krank und… er ist kein Schwein.“ „Ich finde Kouga hat Recht.“, bemerkte Ryuu hinter ihr und Kagome knurrte fast. „Ich entscheide wohl selbst, mit wem ich schlafe.“, nörgelte sie dann plötzlich und sah Kouga dann noch an. „Lass die Finger von ihm, verstanden?“ „Kagome!“, frohlockte eine Dame neben ihr. Kagome sah zu der rothaarigen Frau und erwiderte das Lächeln, bevor sie umarmt wurde. „Und Jungs“, fing sie an und schielte dann zu den Männern, „Kagome entscheidet selbst, wen sie will und wann sie will.“ „Danke, Ayame. Es ist wirklich in Ordnung.“ Kouga verzog die Lippen. „Zumindest besser, als wenn sie und Inu --- mhmm…“, fing er an, doch Ayame hielt ihm die Lippen zu. „Hör nicht auf ihn, der fantasiert wieder. Wir wollten etwas besprechen?“ Kouga atmete keuchend aus. Kagome hatte vermutet, er wollte von Inu Yasha reden, aber dem war nicht so oder? Ein wenig verwirrt folgte sie allen und warf Ryuu noch einen bösen Blick zu. Die beiden hatten wirklich demnächst noch ein Hühnchen zu rupfen. Bald, sehr bald, würde sie schon eine Methode finden, ihn auf Abstand zu halten. Kapitel 62: Gesponnene Intrige ------------------------------   Kagome leistete wunderbare Arbeit, mal wieder. Nicht nur, dass sie es bewerkstelligte, den Termin zu verschieben, nein sie machte es sogar möglich, dass es günstiger wurde. Es war wie ein Freundschaftsrabatt, den sie sehr gerne benutzte. Breit grinsend machte sie die Papiere klar und freute sich, wenn sie Sesshomaru unter die Nase reiben könnte, wie super sie doch war. Er sollte sich schon mal überlegen, wie er sich bei ihr dafür bedanken würde. Anscheinend schlug sie sich immer besser. Aber das Beste kam auch noch. Kouga und Ayame hatten sie für den Abend eingeladen. Jeden Abend war ihre Location geöffnet und Kagome wäre ein VIP. Doch einen Haken gab es. Ryuu kam auch. Er hatte sich sozusagen selbst eingeladen, aber Kagome interessierte es nicht wirklich, denn sie hatte vor, mit ihren alten Freunden Zeit zu verbringen. Es machte sie wirklich glücklich, dass sie die beiden wieder getroffen hatte. Damals war sie leider anderweitig beschäftigt gewesen, sodass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass die beiden Kouga und Ayame waren. Wer wusste, wen sie noch alles treffen würde. Kagome schmunzelte, während sie ihre Arbeit beendete und sich auf den Weg nach Hause machte, doch zuvor winkte sie der Kamera zu und schrieb ihm, sie würde nun heimfahren und sich entspannen. Sesshomaru antwortete nicht, aber warum sollte er auch? Naja. So war er halt. Sie seufzte noch und ging herab, als Tora dort auf einmal stand. Irritiert hob sie eine Braue, während er nur die Schultern zuckte. „Ich soll Sie heimfahren.“ „Er kann sich auch nicht entscheiden oder?“, fragte sie leise nach, während sie ihn zum Wagen begleitete. „Nein, aber ich freue mich, wenn ich Sie fahren darf.“ Kagome grinste breit. Sie fand es auch sehr schön. Tora war wenigstens jemand, der nichts von ihr wollte. Das war einfach…wunderbar. Was besseres gab es nicht, bei diesen ganzen Testosterongesteuerten Männern. „Danke.“, meinte Kagome noch, während Tora sie einsteigen ließ und heimfuhr. Daheim hätte sie jetzt sogar mehr Zeit und würde bestimmt ein Nickerchen machen. Grinsend lehnte sie sich an den Sitz an und genoss die Fahrt nach Hause. So konnte man es sich wirklich gefallen lassen. Wie es wohl sein würde, wenn Sesshomaru wüsste, dass sie seine Verlobte war? Ob er dann auch noch so lieb wäre?   Daheim angekommen, verabschiedete sie Tora auch schon, der anscheinend gleich Bericht erstattete. Kontrollwahn hoch 10 von ihrem Gönner, doch egal. Heute Abend würde sie feiern und entspannen. Was schöneres gab es nicht. Grinsend schlich sie ins Haus, duschte und legte sich noch eine Runde ins Bett. Es tat wirklich gut und sie träumte ein wenig von den alten Zeiten, wo sie in der alten Epoche unterwegs gewesen war. Es war damals eine schöne Zeit gewesen, auch wenn Naraku sie überschattet hatte, doch hätte man ahnen können, dass es so endete? Dass sie Sesshomarus Verlobte war? Das war so unglaublich, dass es schon gar nicht wahr sein konnte, doch was hatte wohl ihr Vater damit zu tun und wo war er? Ob es Sesshomaru wusste und ihr sagen würde, wenn sie sich offenbarte? Ehrlich sie wusste es nicht, aber bestimmt würde sie bald nachfragen.   Nach einigen Stunden, als der Abend hereinbrach, streckte sie sich und zog sich eine weiße Bluse an und darüber eine schwarze kurze Hose, die bis über den Bauch ging. Ein wenig zupfte sie die Bluse heraus und band sich eine schwarze Schleife um den Kragen, bevor sie in den Spiegel sah und lächelte. Sie sah gut aus, aber durch die Hose würde sie hoffentlich die Personen abschrecken, auch wenn sie darin einen hübschen Hintern hatte. „Oh je…“, seufzte sie und schmunzelte. Sesshomaru schien doch einen schlechten Einfluss zu haben. Sie schmunzelte und steckte ihr Haar in einem Messy Dutt nach oben und betrachtete ihren Hals. Sie hatte am Morgen gar nicht so darauf geachtet. Der Hals war wirklich wieder in Ordnung. Fantastisch. Kagome suchte sich eine hübsche kleine Kette, band sie sich um und befestigte ein paar hübsche silberne Ohrringe. Perfekt. Sie nickte sich selbst zu, schnappte ihre Handtasche und hörte schon das Leuten. Ryuu. Er würde sie hinfahren und heimbringen. Geschwind rannte sie runter, nur um an der Küchentür halt zu machen. „Wo gehst du denn hin?“ „Ah Mama, ich wurde heute Abend eingeladen von alten Freunden. Ryuu bringt mich wieder nach Hause, also…“ „Schon gut Kagome. Komm gut an und hab ein wenig Spaß, nach all den Sachen…“ Sie nickte und lächelte, bevor sie noch einmal zu ihrer Mutter ging und sie fest umarmte. „Ich habe dich lieb Mama.“ „Ich dich auch meine kleine Kagome.“ Kagome lächelte noch einmal, bevor sie sich löste und zur Haustür ging, hinter der schon Ryuu stand. „Guten Abend, du siehst bezaubernd aus, Kagome.“ Sie wurde rot und lächelte. „Danke.“, meinte sie und zog sich schnell die Schuhe an, bevor sie mit ihm los ging. Sie freute sich wirklich, auch wenn sie nicht verhindern konnte und auf ihr Handy sah. „Du willst ihm doch nicht schreiben, dass wir feiern gehen oder?“ „Uhmm… ich bin mir nicht sicher…“ „Lass es lieber, er wird es dir verbieten.“, sagte er leicht kühl und schnappte ihr Handy. Kagome protestierte erst, doch nickte am Ende und sah zu, wie er das Handy in seiner Tasche verschwinden ließ. „Es beult deine Hose sowieso nur hässlich aus. Ich gebe es dir später wieder.“ „Na gut.“, seufzte Kagome und folgte ihm zu seinem Wagen, in den sie leichtfüßig hereinsprang. Hoffentlich würde das gut gehen.   An der Location angekommen, bemerkte Kagome gleich, wie voll es war. „Es ist doch in der Woche oder? Wieso…“ Ryuu lachte kurz neben ihr. „Sie sind wirklich in und viele kommen auch nach der Arbeit her. Du kannst tanzen, entspannen, aber auch flirten. Sie haben viele Rückzugsorte. Dort gehen aber auch meistens eher die besser betuchten hin, sodass das Klientel um einiges besser ist.“ „Wow…, dass Kouga so etwas ins Leben ruft…“ „Es ist viel Zeit vergangen. Aber komm, ich parke den Wagen und wir gehen durch den VIP Eingang herein. Du hast ja eine Einladung.“ Kagome nickte und stieg schon aus, nachdem Ryuu den Wagen parkte. Diesmal hakte sie sich sogar ein, während er sie rumführte. Ihr Herz schlug schnell. Wie es wohl drinnen wäre? Sesshomaru schien ja auch schon öfters dort gewesen zu sein.   In der Location angekommen, sah Kagome sich um und staunte über die roten Sofas, der mittelmäßig lauten Musik und die vielen Körper, die sich im Rhythmus bewegten. Es war erstaunlich, wie viele Leute es waren. Unglaublich. „Kagome“, hauchte Kouga schon hinter ihr. Sie drehte sich um und grinste begeistert, wie auch er. „Wow, du siehst wundervoll aus. Kagome das steht dir!“ Sie kicherte und drehte sich kurz, während er begeistert nickte. Kouga trug eine schwarze Leinenhose und ein blaues Hemd. Es war wirklich merkwürdig. „Bei dir muss ich mich leider noch dran gewöhnen. Wenn ich bedenke, dass du mal wie ein Wilder rumgelaufen bist.“ „Haha, ja, die guten alten Zeiten.“, lachte er leise und zog die schwarzhaarige Schönheit etwas in den Arm. „Weißt du noch…“ „Kouga“, schimpfte eine Stimme schon hinter ihm und er ließ Kagome geschwind los. Ayame stand direkt hinter ihm und hob eine Braue. „lass sie in Ruhe, reiche ich dir nicht?“ „Doch, doch mein Schatz. Alles gut“, verteidigte er sich schnell und wich ein wenig nach hinten. Kagome kicherte und schüttelte sich. „Kouga pass auf, sonst zieht sie dir die Ohren lang.“ „Ach das macht sie bestimmt nicht.“ „Warte es nur ab!“ „Naja, gut dass ich Kagomes heutiges Date bin“, mische sich Ryuu schon ein und alle erstarrten. Kagome schnaubte leise und sah Ryuu an, welcher mit den Schultern zuckte. „Das beruhigt zumindest Ayame.“ „Ein wenig. Aber egal, da vorne können wir uns hinsetzen. Kagome du trinkst doch bestimmt auch etwas oder?“ „Aber nichts zu Starkes!“ „Nein, nein. Wir schauen mal.“, kicherte Ayame und ging schon zur Bar, während Kouga sie zu einem großen Sofa brachte, auf dem sie es sich gemütlich machten. Kagome lächelte und schmiegte sich an. „Ihr habt hier wirklich etwas geschaffen…“ „Es hat auch lange gedauert. Hier kann man wild sein und alles ist recht locker.“ „Für dich wäre ein Bürojob, wie Sesshomaru ihn hat, nichts oder?“, witzelte Kagome, während Ryuu sie beobachtete. Warum redete sie ständig von ihm? Wieso nur? Was konnte er nur bieten?   Kagome und die anderen unterhielten sich, während Ayame einige Getränke geordert hatten, doch keiner ahnte, dass sie beobachtete wurden. Eine schwarzhaarige Schönheit saß ein wenig abseits auf einem Sofa und trank einen Prosecco. Haruka. Es war eigentlich reiner Zufall gewesen, dass sie heute hier war. Teilweise lag es auch daran, dass sie sich erhoffte, Sesshomaru anzutreffen, der nicht auf ihre Anrufe reagierte. Ein wenig breitete sie sich auf dem Sofa aus und betrachtete die schwarzhaarige junge Frau, die ihr den Mann ausgespannt hatte. Dieses Miststück würde es bereuen und wie praktisch war es dann nicht auch, dass sie mit einem anderen Mann da war. Ein paar nette Fotos und schon würde er ihr wieder gehören. Haruka plante ihre Intrige und beobachtete, wie die Inhaber die beiden alleine ließen. Sie würde die Augen offenhalten, doch erstmal ein paar Fotos schießen. Immer wieder würde sie eins an Sesshomaru schicken, denn sie wusste, dass er irgendwann einfach reagieren musste. Ihr neuer Partner hatte ihr ja auch schon ein wenig geholfen, doch das reichte lange nicht. Sesshomaru würde betteln und ihr zu Füßen liegen. Das wollte sie. Kurzerhand versendete sie schon das erste Bild, als sie bemerkte, wie Ryuu ein Haar aus Kagomes Dutt ergriff und daran roch. Er wollte das Mädchen, das wusste sie und er würde bestimmt noch mehr versuchen. Dummes Ding. Haruka schickte Sesshomaru ein Bild und schrieb die Frage darunter: „Deine Freundin ist wohl abtrünnig?“ Sie grinste und lehnte sich zurück, während noch eine weitere Frau im Hintergrund agierte. Genauso wie Haruka hatte auch sie Kagome im Blick. Ihr Kollege hatte Recht. Hier ging etwas Merkwürdiges vor sich. Genervt zog sie an ihrer Zigarette und lehnte in einem schwarzen Hosenanzug gegen eine Wand. „Was siehst du?“, fragte eine nervige Stimme an ihrem Ohre. Sie grinste leicht und strich über ihren schwarzen geflochtenen Zopf. Er war von einer Seite ab ihrem Ohr zur anderen Seite geflochten und verlief weiter nach unten. Wie ein Seil war es um ihren Hals geschlungen und verlief trotzdem noch fast bis zum Boden. Eine Waffe, die sie immer bei sich trug. „Ruhig Blut, Hündchen“, flüsterte sie mit ihrer leicht rauchigen Stimme, während ihre grünen Augen aufblitzten. „Du willst also wissen, was ich sehe?“ „Klar“, meinte die Stimme wieder. Es war Ikuto, der weißhaarige Kerl, der für die Sicherheit von Francys zuständig war. „Jetzt spuck es schon aus…“ „Diese Kagome ist mit dem Drachenboy hier, der ihr bestimmt an die Wäsche will. Des Weiteren schickt der rotten Apple Fotos. Sieht schwer nach Sesshomaru aus. Spaß garantiert.“ „Wenn es brenzlig wird, hau da ab… keine Alleingänge so wie letztes Mal.“ Sie hauchte einen Schwall Rauch aus und verdrehte die Augen. Der Bengel wollte ihr schon wieder Vorschriften machen. Warum waren Männer immer nur so… alphamäßig drauf? „Halt den Ball flach, ich sehe nur zu. Wie sieht es mit deinem Häschen aus, macht ihr euch einen schönen Abend?“ Kaum konnte sie ein Lachen verhindern, als sie das genervte Schnauben hörte. „Es ist langweilig, Blacky.“ „Ich heiße immer noch Black River für dich. Aber jetzt versteh ich das mit dem Alleingang. Führ sie doch einfach aus.“ „Sag das nicht zu laut…“ Sie grinste. „Du, ich muss arbeiten, kümmere du dich um deine Arbeit und ich um meine. Wir reden später im Quartier.“ „Verstanden. Viel Spaß noch.“ „Dir auch Ikuto.“ Ein Knacksen und das Gespräch war fort. Sie grinste leicht und konnte sich schon vorstellen, dass er ihr schon wieder nicht entkam. Irgendwie waren sie auch süß, auch wenn er so verantwortungsbewusst war. Egal. Ihr Blick glitt wieder hoch, als sie erschrocken einatmete und gerade noch mit ansehen konnte, wie Ryuu zur Seite kippte und Kagome sich panisch umsah. Was zum Henker war jetzt passiert? Verdammt!     Kapitel 63: Silber schimmernde Augen ------------------------------------ Sesshomarus Morgen war sehr angenehm. Immer mehr spürte er, wie seine Verletzungen verheilten und es war sehr amüsant, Kagome bei der Arbeit zu beobachten. Sie wusste was er tat und schien sich nicht daran zu stören. Es war immer noch unfassbar, dass sie seine Verlobte war und doch… Seufzend schüttelte er den Kopf und betrachtete Narijanna, die ihm eine Predigt darüber hielt, dass er doch nicht die Nadel ziehen sollte, jedoch schien sie nicht erpicht darauf, sie wieder einzuführen. Natürlich nicht. „Meine Wunden sind weitgehend verheilt, ich benötige deine Fürsorge nicht mehr.“ „Fürsorge? Das ich nicht lache. Ich behandele dich nur, um meine Interessen zu verfolgen“, flüsterte Narijanna und betrachtete den Bildschirm. „Vielleicht auch wegen ihr, es ist eine Schande, solltest du und sie verlobt sein.“ Ein lautes Knurren kroch aus seiner Kehle, während er vom Bett aufgestanden war. Narijanna wich sofort zurück und starrte in seine leicht roten Augen. „Schande? Du wagst es, dies als Schande zu betiteln?“ Sie knurrte leise und ging immer weiter rückwärts. Er war schon zu sehr genesen, als dass sie ihn ausschalten könnte. Sesshomaru war nie der gesellige Mann und diesmal hatte sie den Mund voll genommen. „Ruhig mit den Pferden… Ich finde einfach… Kagome verdient jemanden, der sie liebt und nicht ausnutzen will.“ Als sie fertig gesprochen hatte, war sie schnell aus dem Zimmer getürmt und hatte die Türen geschlossen und nahm dann die Füße in die Hand. Er sollte darüber nachdenken, nur nicht mit ihrem Kopf in der Hand. Sesshomaru schnaubte noch, bevor er sich kurz am Türrahmen abstütze und auf die verschlossene Tür sah. Schande. Wie konnte sie es wagen und was meinte sie damit, Kagome verdiente jemanden, der sie liebte? Hier ging es doch um weitaus mehr, als um Liebe, doch für eine Frau wie diese war das einfach zu hoch, sie könnte nie verstehen… ach, was redete er da, nicht einmal er wusste noch, was es alles damit auf sich hatte. Natürlich könnte er mit ihrer Hilfe Inu Yasha ausschalten und ihm war auch Macht versprochen gewesen, doch da war noch viel mehr. Viel mehr. Was hatte er nur alles vergessen, was war alles in seinem Kopf geschwärzt worden? Sesshomaru wusste es nicht, doch er hatte ein bestimmtes Gefühl, das ihm mitteilte, dass die Zeit nicht langsamer lief. Sein alter, vielleicht auch ehemaliger Freund, musste etwas geplant haben. Im Augenblick war er sich einfach nicht sicher, doch Kagome würde er im Auge haben. Wie auf Befehl wanderte sein Blick zu dem Bildschirm, betrachtete sie, wie sie begeistert arbeitete und es sich anscheinend langsam auf seinem Stuhl heimisch machte. Kurz schien sie aufzusehen, ob sie träumte? Dann war da noch eine andere Szene, die später erschien und ihm sehr gefiel, sie schien Herrn Hosone die Meinung zu geigen. Er wusste auch, sie würden später den Termin der Location verschieben, weswegen er Tora ihnen hinterherschickte. Ja, das tat er, denn es gefiel ihm nicht, dass Ryuu seine Verlobte fuhr. Solange nichts geklärt war, stand Kagome unter seinem persönlichen, nun gut, fast persönlichen Schutz. Hoffentlich würde bald ihr Vater erwachen, denn er schuldete ihm viele Antworten. Sesshomaru wusste, dass noch irgendwas dahinterstecken musste, nur... argh.... Innerlich fluchend hielt er sich den Kopf. Es waren wirklich die Schmerzmedikamente gewesen, die ihm einen klaren Kopf beschwert hatten. Leider musste er auch dadurch einsehen, dass die verlorene Woche er nicht gewusst hatte, dass sie seine Verlobte war. Doch wieso nur, was passierte zwischen ihnen dann?   Sesshomaru ging in die Küche und betrachtete den Inhalt des Kühlschranks. Tora hatte vorgesorgt. Er fischte sich ein blutiges Steak heraus, wie auch eine Pfanne. Eher selten bereitete er sich selbst Essen, doch manchmal ging es nicht anders. Geschickt entfachte er das Feuer seines Gasherdes und stellte die Pfanne darauf. Der Vorteil daran ein Dämon zu sein, war ganz klar, dass man spürte, wann es an der Zeit war. Das Fleisch glitt hinein. Kobe Rindfleisch. Ein leises Knistern kitzelte seine Nerven, während ihm der Geruch des Fleisches in die Nase stieg. Natürlich hätte er es auch roh essen können, es zerreißen können, doch mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt gehabt. Es gehörte zu dieser Zeit dazu. Er war… zivilisiert. Das damalige leichtfertige Abschlachten gab es nicht mehr, auch wenn er … warte… er schloss die Augen und spürte, da war etwas. Sein Körper spürte den Widerhall, er hatte getötet und das vor nicht zu langer Zeit. Konnte es denn sein, dass es auch mit Kagome zu tun hatte? Damit, dass er sich so… um sie sorgte? Er schüttelte den Kopf, blickte wieder auf das Fleisch, welches er geschickt wendete. Das Gewicht fühlte sich in seiner Hand gut an. Vielleicht sollte er Kagome fragen, was gewesen war, sollte ihr zuhören und seine Schlüsse daraus ziehen. Nachdenklich schnappte er einen Teller und beförderte das Fleisch darauf. Der Saft floss nur so und er schnappte sich Besteck und aß es. Es tat gut, besser als diese Beutelernährung dieser Frau. Der Genuss, doch es dürstete ihn auch nach ihr. Doch wieso? Nie hatte er eine Frau begehrt, doch sie begehrte er. Es lag nicht daran, dass er es damals gewusst hatte, es musste einen anderen Grund geben, der viel tiefer lag und doch… machte es ihn verrückt, so abhängig von einer Frau zu sein. Genervt verspeiste er noch das letzte Stück, bevor er auf sein Telefon blickte. Ob sie erfolgreich war? Überrascht hob er dann eine Braue, als er Nachricht erhielt. Sie hatte. Diese Frau schrieb eine ewiglange SMS, in der sie beschrieb, dass sie das Event verschoben hatte und auch noch die beiden runterhandeln konnte. Ein wenig entgleiste ihm das Gesicht, sie schien sich ihm wirklich beweisen zu wollen, seine Aufmerksamkeit zu wollen und er? Er dürstete danach. Je gesünder sein Körper wurde, desto mehr trieb es ihn an. Damals war etwas gewesen. Der Unfall war in der Nähe des Waldes gewesen und sie hatte ihn mit Tora gerettet. Diese Frau… wie sollte er mit ihr umgehen? Verdammt.   Später schickte er dann Tora, um sie heim zu fahren und Tora teilte ihm mit, dass sie daheim ankam. Dort würde sie heute schlafen, denn er musste jetzt einen klaren Kopf bekommen, forschen, was er vergessen hatte. Erfahren, was ihn antrieb. Kagome… Langsam ging er durch sein Gemach, suchte an einer Seite zwischen Büchern und dann fand er es. Geschickt zog er den dicken Band heraus, schlug ihn auf und sah in das Gesicht der kleinen Prinzessin. Vorne unter diesem Bild stand in kindlichen Buchstaben: „Für meinen Prinzen“ Er hatte das Buch fast komplett vergessen gehabt. Die kleine war in die Schule gekommen und er, ja er war in die Stadt gekommen, doch wieso nur? Diese Villa bezog er, als sie zur Schule kam, blieb in ihrer Nähe und… Aufmerksam blätterte er um, erblickte ein glückliches Mädchen in ihrer Schuluniform, mit einer Zuckertüte und seinem griesgrämigen Selbst, der in einem Anzug neben ihr stand, während sie freudig in die Kamera winkte. „Mein erster Schultag“ Noch eine Seite später waren sie wieder. Sie beide. Kagome lächelte und drehte sich in einem Kimono mit Kirschblüten, während Sesshomaru neben ihr stand in einem blauen Yutaka und um sie herum wirbelten Kirschblüten zu Boden. „Kirschblütenregen mit meinem Prinzen“ Sesshomaru hob eine Braue und blätterte weiter und weiter. Immer wieder entdeckte er ein Bild von ihnen beiden und jedes hatte einen Titel. Die kleine Prinzessin. Nur warum war er immer da? Bis dahin, so wie er glaubte, hatte er sie nur manchmal gesehen, doch auf einmal schien er allgegenwärtig. Was war nur der Grund? Doch dann entdeckte er etwas. Ihre Augen, sie waren braun. Daran konnte er sich nicht erinnern, wie auch nicht an die Zeit bei ihr und mit ihr, während er hier gewohnt hatte. Kagome. Was bedeutete das nur alles?   Einige Zeit später, nachdem er unzählige Seiten überblättert hatte, bemerkte er erst, wie spät es doch war. Sein Blick glitt zum Fenster. Er war so vertieft gewesen, dass er die Welt um sich herum vergessen hatte. Brr brrr Sein Blick glitt herab zu seinem Nachttisch, auf dem sein Handy lag. Er hob es auf, erkannte die Nummer und wollte es schon weglegen, als er plötzlich bemerkte, dass sie ein MMS gesendet hatte. Ein wenig neugierig öffnete er sie, nur um zu erstarren. Sesshomaru riss die Augen wütend auf, als er auf dem Bild Kagome in einer Hose und einer Bluse erblickte und Ryuu, der neben ihr auf einem Sofa saß, während bunte Lichter im Hintergrund zuckten, wie sich auch Körper bewegten. Das konnte nicht sein oder? Das Bild trug einen Zeitstempel und eine Frage, ob er wüsste, dass sein Mädchen abtrünnig war. Kagome… Schnell ging er zur Tür, riss sie auf und blickte bekleidet in einer Jogginghose zum Sofa. „Tora!“ „Ja?“, fragte dieser und hob eine Braue, während er gerade etwas am Handy prüfte. „Wo ist Kagome.“ Eine gezielte Frage, die Tora verwirrte. „Daheim.“ „Ist sie nicht“, fluchte Sesshomaru, schritt auf ihn zu und zeigte ihm das Bild. Tora erstarrte. „Ryuu… wer hat das Bild gemacht?“ „Haruka. Wusstest du davon?“ „Nein!“, erwiderte Tora und sah noch einmal auf das Bild. „Ich werde…“ „Nein, ich werde sie holen.“ Tora hob überrascht eine Braue. Sesshomaru wollte es selbst tun? Das würde eine Katastrophe werden, doch… war es nicht auch ein Beweis, dass Sesshomaru etwas für sie empfand? „Dann fahre ich sie dorthin.“ „Gut, ich ziehe mich um. Starte den Wagen.“ „Natürlich.“ Tora machte sich sofort auf den Weg. Was dachte sich Ryuu nur? Sesshomaru und sie waren verlobt und… es gab dafür einen Grund, den er einst erfahren hatte. Einen düsteren Grund, der Kagomes Mutter erschüttern würde. Es gab Dinge, die nicht in ihrer Macht lagen und Dinge, die sie nicht immer kontrollieren konnten, doch manchmal konnte man sie lenken. Jedoch war sich Tora nicht sicher, ob sein Meister gewusst hatte, dass er einst unterliegen könnte. Geheimnisse bestanden immer noch, die nur er klären konnte, doch dafür musste er erwachen. Sein Blick wanderte noch einmal zur Tür, hinter der Sesshomaru sich anzog. Hoffentlich würde kein Unglück geschehen. Ryuu musste sich von Kagome fernhalten, durfte die Grenze nicht überschreiten. Warum hatte er nur nicht geahnt, dass er es so weit trieb. Alleine mit ihr in einer Disco? Er war zu nachsichtig gewesen. Warum wollte Ryuu immer seinen Kopf durchsetzen. Seufzend glitt er hinaus und startete den Wagen. Sie durften nicht zu spät kommen. Geschwind schrieb er Kagome eine SMS, dass Sesshomaru käme und sie abholte. Sie würde die SMS lesen und verstehen, dass wusste er, doch er wusste nicht, dass Ryuu das Handy hatte.   Sesshomaru zog sich schnell um. Er trug eine schwarze Hose und eine ebenso schwarzes Hemd. Seine Laune war tief am Boden, denn während er sich anzog, hatten ihn noch einige Bilder erreicht, in denen Ryuu ihr zu Nahe kam. Ein wenig schien es Kagome nicht zu mögen, doch er sah auch den Alkohol auf den Tisch und es war oft was anderes. Sie übertrieb es wie damals und Ryuu würde ihre Lage schamlos ausnutzen. Dabei gehörte sie ihm. Ihm alleine und das würde sie diesem Ryuu klar machen. Geschwind begab er sich zu Tora und sprang regelrecht in den Wangen, nur um kurz seine Seite zu berühren. „Ihre Wunde…“ „Schon gut, fahr einfach. Darum kümmere ich mich später.“ „Verstanden“, verlautete er noch, bevor er den Wagen startete und in die Nacht fuhr. Sesshomaru. Ob er wohl spürte, dass es gefährlich war oder waren es Gefühle, die er für sie hegte? Bald würden sie es erfahren. Sie fuhren nicht lange und Sesshomaru sprang regelrecht aus dem Wagen, als er eine weitere MMS erhielt. Schockiert blickte er auf das Schauspiel, als sich Ryuus Lippen sich auf ihre pressten. Sesshomaru rannte, war wütend und würde diesen Möchtegern zerfetzen und dabei war es ihm egal, ob er Hausverbot hatte. Er stürzte zur Hintertür, entdeckte gerade Kouga mit einer Zigarre im Mund und wollte vorbei, doch dieser stellte sich in den Weg: „Hey, du hast Hausverbot!“ „Lass mich vorbei, Ryuu geht Kagome an die Wäsche!“ „W…was? Du lügst, das würde er nicht!“ „DOCH!“, knurrte Sesshomaru und zeigte ihm das Bild. Kouga schluckte verblüfft und wurde im nächsten Moment zur Seite geschleudert. Sesshomaru machte keine halben Sachen mehr, er musste zu ihr, unbedingt. Wütend stieß er jeden zur Seite, bis er schon Haruka entdeckte, die ein hämisches Grinsen aufsetzte, doch er ignorierte sie, ging weiter und entdeckte Ryuu am Boden, er packte ihn und knurrte laut, hob ihn hoch, doch dann spürte er etwas. Seine Augen schienen blass, fast schon weiß und sein Atem flach und panisch. Was war hier nur los? „Ah…ahh….“, bibberte er und schielte zu Kagome. Sein Herz schlug heftig vor Angst und er stank auch danach, doch wieso? Hatte Kagome ihn geschlagen? Aber wieso waren seine Augen so blass? „Was?“ „Sie... Monster… sie…“, keuchte Ryuu. Sesshomaru hob verwirrt eine Braue, als er seinen Blick von ihm löste und zu Kagome sah, die panisch dastand, zitterte und ihm in die Augen blickte. Ihre Augen waren… silbern…     Kapitel 64: Der Sichelmond -------------------------- Kagome saß neben Ryuu und trank ein Glas nach dem nächsten. Kouga war rauchen und Ayame musste sich kurz um den nächsten Gig kümmern. Eine Band, die sich unverhofft gemeldet hatte. Das nervte sie echt. Murrend schielte sie zu Ryuu, der sie liebevoll bedachte. „Gefällt es dir?“ „Schon…“, sprach sie kurz angebunden und kippte das nächste. Es war sehr süß und es schmeckte ihr. Ayame hatte lauter solche kleinen Proben mitgebracht, die sie jetzt leerte. Es war eine bunte Platte. Warum hatte Ayame nur gesagt, sie solle nicht so viel davon nehmen? Es schmeckte doch gar nicht schlimm… Kagome nahm noch eins und Ryuu bedachte sie wieder. Trank sie sich etwa Mut an? „Kagome, übertreibst du es nicht ein wenig?“ „Was meinst du?“, hauchte sie und ein gelber Shot folgte. Er kribbelte freudig auf ihrer Zunge, liebkoste sie. Es schmeckte nach Honig und Alkohol und entspannte sie ungemein. „Ich probiere nur.“ „Du bist süß, weißt du das?“, brummte er und im nächsten Moment spürte Kagome das Sofa in ihren Rücken. Er war halb über ihr und dicht über ihren Lippen. „Deine Lippen sind so wunderschön rosig, weißt du das?“ „Was redest du da…“, keuchte sie knallrot und spürte seinen warmen Atem. Sein Blick fixierte ihre Augen, während er immer näherkam. Ihre Lippen kitzelten einander. Was hatte er nur vor? Kagome war sich nicht sicher, was sie tun sollte und dann geschah es. Seine Lippen pressten sich auf ihre, saugten und liebkosten, während seine Hände über ihren Körper glitten. Kagome stöhnte, wimmerte. Sie wollte das nicht, er sollte weggehen, doch er tat es nicht. Ihre Hände gegen seine Brust pressend, atmete sie tief ein und tat etwas, was sie nicht registrierte. Ryuu stockte in einer Bewegung, fühlte eisige Kälte, die blieb, als sie einatmete. Bildete er es sich ein? Sie tat noch ein Atemzug und wieder schien es ihm kälter. Schnell löste er seine Lippen von ihren, doch als er dies tat, schnappte Kagome nach mehr Luft. Er riss seine Augen auf, als er etwas zwischen ihnen sah. Nein, das konnte nicht sein. Was tat Kagome dort mit ihm? Schnell schubste er sie weg, konnte beruhigt sehen, wie das, was sie aus ihm saugte, wieder sich mit ihm vereinte, doch im nächsten Moment wurde ihm schwindelig. Er fiel, krachte zu Boden, während Kagome jetzt erst begriff, dass etwas nicht stimmte. Sie starrte ihn an, blickte sich panisch um, wusste jedoch nicht, was sie getan hatte. Was war das nur für eine Macht, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ? Doch weit kam er nicht mit seinen Gedanken, denn plötzlich war er da. Goldene Augen starrten ihn an, während er ihn hochhob und anknurrte. Sesshomaru war so wütend, doch Ryuu hatte nur Angst vor der Macht dieser Frau. Es hatte sich so angefühlt, als würde er sterben. So fühlte sich der Tod an oder? Er war sich nicht genau sicher, doch er wollte es auch nicht unbedingt herausfordern. „Sie… Monster… sie…“, keuchte er und jetzt schien es Sesshomaru zu begreifen. Dort stand Kagome, zitterte und ihre Augen trafen sich. Sie sah verängstigt in seine goldenen Augen, wagte kaum zu atmen, während er silberne Augen erblickte. Die Augen der damaligen Prinzessin. Sie glitzerten, wie auch ihr Körper dies leichttat und da kam sie hoch, die Erinnerung. Der Kuss des Todes. „Kagome“, hauchte er und ließ Ryuu unsanft fallen, dessen Körper laut zu Boden krachte. Auf einmal war eine schwarzhaarige Frau mit geflochtenen Haaren bei Ryuu und er ahnte etwas, doch auf einmal schien es auch dieser schlecht zu gehen. Ein Atemzug in der Nähe seines Ohres. „Was…“ Kagome. Seine Augen weiteten sich, erstarrten. „Halt die Luft an“, fluchte er, doch sie war viel zu panisch und dann tat er etwas, was ihn eigentlich das Leben kosten sollte. Er atmete tief ein und presste seine Lippen auf ihre und gab ihr seine Luft. Kagome schluckte, immer noch verwirrt und atmete seine Luft. Er löste sich, verschloss ihre Lippen, verwundert, dass es keine Auswirkungen auf ihn hatte, doch das musste er später klären. „Anhalten, wenn du wieder einatmest, kannst du wen töten.“ Das genügte, um Kagome am Atmen zu hindern. Schnell hob er sie hoch, presste sie an sich, als er schon aus der Disco stürmte, in der es allen schlecht ging. Sie lehnten an Sofas, waren blass und Kagome schien an Macht zu gewinnen. Hier war keiner vor ihr sicher. Was hatte Ryuu nur getan, dass dies geschah? Draußen angekommen, erstarrte Kouga. „Aus dem Weg. Ruf Krankenwagen.“ „Was hast du angestellt!“ „Nichts.“, knurrte Sesshomaru, während Kagome immer noch die Lippen zu hielt, er aber einige Tränen auf ihren Wangen bemerkte. Kagome hatte Angst, Panik und wusste nicht, ob es wahr war, was er sprach, doch da dachte sie daran, dass sie diesen einen Traum gehabt hatte, sie hatte einem Dämon seine Macht genommen und gerade? Gerade hatte sich dies wiederholt. Sie hatte Ryuus fast schon kalte Augen gesehen, doch Sesshomaru… sie hatte auch aus seinem Mund geatmet, jetzt wo sie so… war. Ihr ging die Luft aus und sie presste ihre Hände härter gegen ihre Lippen, als Sesshomaru ihre wegzog und seine Lippe wieder auf ihre presste und ihr Luft gab. Sie verstand es nicht und fürchtete, dass seine Augen blass wurden, doch sie taten es nicht. „Atme nicht, verstanden?“ Sie nickte, zitterte und sah zu, wie er mit ihr im Arm zum Wagen rannte. Dort stand Tora, der anscheinend mit jemanden geredet hatte, da er einen Knopf am Ohr betätigte. Sofort wich er zurück und starrte die Prinzessin an, bevor er auf den Wagen deutete. „Der Schlüssel steckt, ich regle hier alles. Sie muss weit weg von allen.“ „Das war mein Plan!“, knurrte Sesshomaru und Tora öffnete schnell die Beifahrertür, auf die Sesshomaru Kagome setzet, danach setzte er sich auf den Fahrersitz und startete schon den Wagen, während Kagome sich brav anschnallte. Ihr Herz hämmerte und es war wirklich schwer, die Luft anzuhalten. „Brauchst du Luft?“ Sie schüttelte den Kopf. Was war, wenn sie auch ihn tötete? Hatte er keine Angst? Er war vielleicht stark, doch irgendwann würde auch er ihr erliegen oder? Unsicher presste sie ihre Hände noch fester auf die Lippen, als der Wagen aufheulte und Sesshomaru das Gas durchtrat. Der Wagen schlingerte und Kagome hielt sich schnell fest, während er aus der Parklücke fuhr und auf die Straße raste. Sein rasanter Fahrstil presste sie in den Sitz. So würde sie nicht mehr lange aushalten. Reifen quietschten. Ihr Körper flog nach vorne und der Gurt riss an ihrer Brust. Die Luft wurde aus ihr gepresst und fast aus Reflex wollte sie atmen. Sesshomaru hatte an einer roten Ampel halten müssen und erkannte die Situation schnell. Er packte ihren verwuschelten Dutt und zerrte ihr Gesicht an seins, presste seine Lippen auf ihre und ignorierte das Aufkreischen von Frauen aus einem benachbarten Wagen. Verdammt. Sie musste sich beruhigen, sich konzentrieren, doch so wurde daraus nichts. Nur ein Ort war sicher. Hoffentlich würde er dort etwas finden. Kagome hatte schon wieder ihre Hände auf den Lippen, während er schon wieder weiter raste. Was tat Sesshomaru da und wusste er, wer sie war? Langsam funktionierte ihr Kopf wieder, auch wenn der Alkohol genug verschleierte. Sesshomaru schien zu wissen, was er tat, doch wieso nur? Leicht blickte sie zu ihm, während sie schon längst auf der Landstraße waren. Immer mal wieder hatte er ihr seinen Atem gegeben und wäre sie nicht voller Angst gewesen, wäre sie jetzt über ihn hergefallen. „Du kannst jetzt atmen.“, sprach er dann plötzlich, als der Boden immer heftiger zu wackeln begann. Sofort löste Kagome ihre Hände und tat einen tiefen Atemzug. Sesshomaru blickte zu ihr, sah ihre silbern schimmernden Augen an und seufzte. „Ich… wieso…“ „Wenn ich das wüsste.“ „Wo fahren wir hin?“, fragte sie weiter, während sie schon eine gewisse Ahnung hatte. „Zu meinem Haus im Wald.“ Kagome nickte und legte wieder eine Hand auf ihre Lippen und starrte zu Sesshomaru, der immer noch sehr fit den Wagen über den Waldweg steuerte. Wieso hielt er nur so tapfer durch, wieso nur? „Hältst du schon wieder die Luft an?“ Sie nickte und sah ihn etwas angetrunken an, er seufzte genervt. „Du sollst normal atmen.“ „Aber ich will dir nicht dein Leben aussaugen!“ „Du weißt also was du tust?“ „Hast du selbst gesagt“, grummelte sie und hielt sich wieder den Mund zu, als der Wagen schon schwungvoll und mit einem Ruck stehen blieb. Kagome presste es wieder in den Sitz, als Sesshomaru schon den Wagen ausmachte, sich abschnallte, wie auch sie, bevor er ausstieg. „Komm.“ Schwungvoll war er draußen, während Kagome hartschluckend auch ausstieg. Sie strich ihre schwarze kurze Hose glatt und strich über die Bluse. Es war Nacht und hier draußen war es wirklich kalt. „Wir müssen zu Fuß weiter.“ Kagome seufzte leise, starrte auf ihre Schuhe und folgte ihm schon, doch es klappte einfach nicht, bis sie genervt die Schuhe von ihren Füßen riss und zu Fuß weiter ging. Es war so kalt. Ihre Hände rieben über ihre Arme. Nach einiger Zeit bemerkte auch Sesshomaru, dass sie langsamer wurde. Zumindest atmete sie. Er blickte über seine Schulter und blieb stehen, bis sie da war. „Mir ist kalt…“, flüsterte sie leise und lehnte sich etwas an ihm. Genervt hob er sie hoch und zog sie an sich, bevor er etwas schneller schritt. „Du schuldest mir immer mehr.“ Sie riss die Augen auf, seufzte aber dann und schmiegte sich betrunken an seine Brust. „Sag was du willst“, hauchte sie nur und gab sich geschlagen. Ihr Kopf schmerzte und sie wusste kaum, wie sie mit dem Geschehenen umgehen sollte. Ein wenig überrascht betrachtete er sie, während er schon sein Haus entdeckte und darauf zu ging. Es war im japanischen Stil gebaut und hatte etwas Magisches. Geschickt sprang er auf die Holzdielen und verlagerte ihr Gewicht auf einen Arm, bevor er mit der freien Hand die Tür öffnete und sie hereinbrachte. Innenangekommen, stellte er sie auf den Holzdielen ab. Sie wackelte kurz, bis sie Fuß gefasst hatte. Sesshomaru zog seine Schuhe aus und warf ihr Hausschuhe zu, während er selbst seine eigenen anzog. Kagome zog sie vorsichtig an, bevor sie ein wenig nach hinten kippte. Schnell ergriff er sie und zog sie an seine Brust. „Sesshomaru…“ „Du bist betrunken, ich bring dich ins Bett.“ „Aber…aber… willst du nicht weit weg von mir?“ „Glaubst du, ich würde noch stehen, wenn du mein Leben aussaugen könntest?“ Kagome überlegte, doch ihr Kopf war schwer. Sesshomaru umfasste sie und warf sie über seine Schulter, um ihren Kopf zu zerstreuen. Sie schüttelte sich und versuchte los zu kommen, doch er brachte sie in sein Gemach. Er verzog kurz die Lippen, bevor er sie auf einen großen Futon warf. Erschrocken atmete sie laut aus und sah ihn verwirrt an, während er sich schon bis auf die Unterhose auszog. „Zieh dich aus und schlaf.“ „W…w…willst du…. Jetzt?“ „Nein.“, knurrte Sesshomaru, war schon bei ihr auf dem Futon und öffnete ihre Hose. Sie konnte gar nicht schnell genug schauen, als ihre Hose schon weg und ihr Bluse offen war. Sie starrte ihn an, als er sie komplett auskleidete und sie zu schwach war, um etwas zu tun oder wünschte sie sich das? Zu vergessen, was gerade ablief? „mhmm…“ Sein Blick glitt über ihren heißen Körper und ihre schwarze Reizwäsche. So etwas trug sie, während sie sich mit diesem Ryuu traf? Eifersucht keimte in ihm auf, während er aufstand, an einen Schrank ging und zwei Yutaka rauskramte. Einen zog er an und den anderen legte er Kagome um, die sich ein wenig ungeschickt einkleidete. Natürlich war er an den Schultern zu groß, da er für Männer war, aber es tat ihr anscheinend gut, denn sie schmiegte sich tief hinein. „Warum geht es dir jetzt gut?“ Er kam zu ihr herunter, kroch unter die Decke und deckte sie zu, bevor er ihr Gesicht dicht an seines zog. Sanft nahm er ihre Hand in seine und hob sie an seine Stirn. Interessiert sah sie darauf, als der Halbmond erschien. Verwirrt hob sie eine Augenbraue, als er nur in ihr Ohr flüsterte. „Ich bin immun“ „Immun?“, hauchte sie und streichelte über den Halbmond. „Es hat mit meiner Abstammung zu tun, mehr musst du eben nicht wissen“, sprach er noch leise, während sie schon an seiner Brust kuschelte und einschlief. Sesshomaru betrachtete sie noch ein wenig, bevor er sie noch enger an seine Brust zog und an ihrem Haar schnupperte. Lotus. Wenn er doch nur wüsste, wie er mit seinen Gefühlen umgehen sollte. Einerseits war es nun unumgänglich. Sie war seine Verlobte, doch dort war immer noch etwas in ihr, was sie verabscheute für ihre bloße Existenz. Sesshomaru schloss die Augen und zog sie dicht an sich. Wenn er sich nur erinnern könnte, wie er ihre Macht kontrollieren konnte. Wie nur. Kapitel 65: Mondwächter ----------------------- ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Mami?“, fragte ein kleiner niedlicher Junge mit weißen langen Haar und goldenen Augen. Auf seinen Wangen waren magentafarbene Streifen, die Spitz zu liefen. Er war stolze 10 Jahre alt, auch wenn er fast noch zu klein für sein Alter war, aber das störte nicht, denn er war ja das einzige Kind in diesem riesigen Palast. „Was ist, Sesshomaru?“, fragte eine wunderschöne, ebenso weißhaarige Frau und betrachtete den Jungen, wie er sich mit Schwung auf den Thron beförderte. Manchmal fand sie, dass er zu aufgeweckt war, aber das legte sich noch. Bestimmt. „Wann bekomme ich meinen Mond?“ Seine Augen wurden groß, während er sich auf den Thron stellte und vor ihr stand. Die kleinen Hände ausgestreckt zu ihrer Stirn. Sie lächelte. Das wollte er also diesmal. „Der Mond bedeutet große Verantwortung, bist du dem denn gewachsen?“ Sesshomaru nickte schnell und wild, als sie ihn anlächelte: „Aber dafür musst du erwachsener sein, nicht so hibbelig.“ „Ha?“, fragte er, doch stellte er sich sofort gerade hin und machte eine ernste Miene. „So?“ „Besser mein Sohn“, lobte sie ihren Jungen, während er kurz lächelte. „Ah, nicht lächeln. Unsere Arbeit ist sehr wichtig.“ „Verstanden!“, sagte er schnell und war wieder ernst. Er gab sich große Mühe, denn er wollte so sein wie seine Mutter. Sein Vater war meist nicht da, lebte auch nicht hier, doch daran hatte er sich gewöhnt, denn er spielte manchmal mit dem Besuch seiner Mutter. „Wenn du dir Mühe gibst, bekommst du deinen Mond.“, sprach sie dann wieder und er nickte, als er ein Geräusch vernahm. Seine Ohren zuckten leicht. Schritte. Sein Hals wurde ganz lang, als er sich in seinem weißen Kampfanzug umdrehte und die Treppen herabstarrte. Wie ein kleiner Hund. Sein Fell presste er an seine kleine Brust, während sein Herz schnell schlug. Mutters Hand presste sich zart an seinen Rücken. Leicht aufgeregt sah er sie an, während sie nach unten deutete. Stimmte ja. Mit einem Hopps ließ er sich auf seinen Hintern fallen. Sesshomaru blickte geradeaus herab, als er einen schwarzhaarigen Mann erblickte. Seine Augen leuchteten grün. Das Haar war kurz und verstrubbelt. Sofort hellte sich Sesshomarus Gemüt auf. Mit einem Satz sprang er schon runter, seine Mutter wollte ihn noch greifen, doch er war schneller. Geschwind rannte er schon die Treppen herunter zu dem Ankömmling und blieb direkt vor ihm stehen. Der Mann lächelte, betrachtete ihn und hob eine Braue. „Deiner Mutter entwischt?“ Sesshomaru nickte und grinste leicht. „Ich war schneller!“ „Du lernst dazu.“, hauchte er, beugte sich herab und streichelte Sesshomarus kleinen Kopf, welcher sich wirklich freute. „Tora-sama, es tut mir sehr leid.“, hauchte seine Mutter plötzlich hinter ihm. Erschrocken drehte sich Sesshomaru um, doch Tora schüttelte nur den Kopf. „Keine Sorge, er hat nichts verbrochen, er ist ein Kind.“ „Ich hätte ihn strenger erziehen sollen“, schimpfte sie noch leise, während Sesshomaru den Mann in dem weißen Kampfanzug anstarrte. Ihm gefiel das Gewand sehr. „Spielen wir?“, fragte Sesshomaru leise und seine Mutter schien wütender als zuvor. „Sesshomaru! So wirst du nie ein Wächter!“ Er zuckte zusammen und sah zur Seite, während er mit seinem Kimono spielte. „Doch.“ Tora lachte und betrachtete den kleinen Rabauken, wie auch Sesshomaru ihn anschielte. „Du wirst bestimmt ein großartiger Mann, mein Kleiner.“, hauchte er und streichelte dessen Wange. Der Bube wurde ganz rot dabei und schüchtern.   „Ein Anwärter, aha.“ Sesshomaru blickte hoch, wie auch dessen Mutter, als ein hochgewachsener Mann hinter Tora erschien. Sein Haar war schwarz und ging bis zu seiner Brust. Es war strubbelig und verfranzt, fast sogar wild, doch sein Blick schien sehr sanft. Silberne Augen waren auf Sesshomaru gerichtet, während sich ein Mann in weiß und schwarzen Gewändern zu ihm runter kniete. „Du möchtest mir also dienen?“ Sesshomaru nickte heftig, bevor seine Mutter wieder hinter ihm hüstelte. Der Mann lachte herzlich und streichelte dessen Kopf: „Ja, ich will!“ Der Junge schaute ganz ernst und sagte noch leise: „Ich werde mal ein mächtiger Kämpfer!“ „Das wirst du, bestimmt.“, sagte er leise und sah zu seiner Mutter herauf. „Wenn sie es gestattet.“ „Natürlich, wenn Ihr es wünscht“, sprach sie und verneigte sich, was Sesshomaru auch schnell tat. „Dann sei es so.“, hauchte er und strich über Sesshomarus Stirn. Ein leichtes Kitzeln durchfuhr ihn und er konnte kaum stillhalten. Es fühlte sich unbeschreiblich schön an. Jetzt würde er nie wieder einsam sein. Langsam öffnete der kleine Mann die Augen und zwinkerte ein paar Mal, bevor er über seine Stirn streichelte. „Bin ich jetzt…“ „Ja“, verlautete Tora und blickte zu seinen Herren, bevor er sich herab kniete. „Du weißt, dass es viel Arbeit sein wird, oder?“ „Ja!“, meinte Sesshomaru und nickte wieder, bevor Tora ihn bei der kleinen Hand nahm und mit sich zog. „Dann trainieren wir. Ich mache aus dir den besten Kämpfer weit und breit.“     Die Zeit verging wie im Fluge, während Sesshomaru immer weiter mit Tora trainierte. Langsam aber sicher wurde er stärker und stärker und wuchs heran. Der Mond würde seine Macht verstärken und ihm immer helfen, wenn er Hilfe bräuchte, doch eines Tages kam sein Vater, holte ihn und verlangte, dass sein Sohn die Erdenwelt besuchte. Sesshomaru verstand ihn nicht, doch gehorchte er und machte sich auf eine Reise, nachdem sein Meister ihm bestätigte, dass es gut wäre und er so seine Kräfte erkunden könnte. Er brauchte Herausforderungen, um der stärkste Mann zu werden und die suchte Sesshomaru. Er würde sich beweisen.   Viele Jahrhunderte vergingen, in denen er von vielen Gefühlen geplagt wurde. Leid, Kummer, Eifersucht, Rachsucht und auch die Liebe fanden Einzug in sein Leben. So viele bunte Facetten, die er alle durchlebte, doch das Gefühl der Einsamkeit kam nie zurück, bis es geschah. Rin. Sie verlor ihr Leben, doch dafür trat er in sein Leben. Viel zu spät erinnerte er sich daran, wer er war, doch dies war auch egal, er hatte sich bewiesen und Tsukiyomi war wie ein guter Freund. Ja, das war er. Dann kam auch die kleine Prinzessin dazu, fröhlich lief sie umher, umrundete ihn und weckte in ihn die Erinnerungen an Tora und Tsukiyomi von damals. Immer wieder hatte er sich gefreut, ob die Prinzessin sich auch einsam fühlte? Er wusste es nicht, doch dann geschah etwas, was seine Welt veränderte. Die Prinzessin mit den silbernen Augen nahm ein Leben und ließ ihn erstarren. Das Mädchen, was ihm versprochen war, konnte so leichtfertig ein Leben nehmen. Hatte er Angst? Nein, es war nicht das und doch befürchtete er, sie könne eine zu große Last werden. „Sie schläft. Wir sollten sprechen.“ Sesshomaru nickte, drehte sich zu seinem Freund und folgte ihm. Sie waren in seinem Haus und die kleine Prinzessin schlief in seinem Bett, wo sie sich in sein Fell geschmiegt hatte. „Das sollten wir. Sie hat jemanden getötet, jemanden das Leben entrissen.“ Sesshomarus Augen wurden dunkel, während er seinem Gegenüber eingehend betrachtete. „Wieso sollte sie mir nicht meines entreißen?“ „Das Zeichen auf deiner Stirn schützt dich.“ Der Mann hob die Hand und berührte kurz Sesshomarus Stirn. Ein Kribbeln durchfuhr ihn. War es so mächtig? „Der Sichelmond?“ „Ja. Er wird dich beschützen.“ „Und andere?“, fragte Sesshomaru weiter. Der Mann seufzte und sah in die Richtung des Zimmers. „Eben habe ich es gebannt…“ „Doch was ist, wenn…“ „Verstehe schon.“, seufzte er und lächelte freundlich, bevor er in den Garten ging und Sesshomaru ihm folgte. Der Mann, nein der Gott, schritt immer weiter, bis er an Sesshomarus Teich ankam. Der Mond erstrahlte hell und wurde auf der Oberfläche des Teiches reflektiert. „Bade sie in dem Schein des Mondes.“ Tsukiyomi kniete sich darüber und streichelte die Oberfläche. Sesshomarus Kois strahlten hell und der Teich verströmte große Macht. „Sollte sie wirklich einmal komplett ihre Grenzen überschritten haben, lege sie in das Wasser. Ihr Geist wird wieder in Einklang kommen durch die Geschöpfe des Wassers. Doch ich hoffe, dass wir bis dahin ihre Kraft vervollständigen können…“ Sesshomaru seufzte, blickte noch einmal nach hinten und schloss dann die Augen. Seine kleine Prinzessin.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Er schlug die Augen auf und atmete tief durch, bevor er zu Kagome blickte, die sehr unruhig neben ihm schlief. Kurzerhand stand er auf, hob Kagome auf seine Arme und schritt mit ihr nach draußen. Kagome gähnte leicht, erwachte und sah ihn mit ihren silbrigen Augen an. Sesshomarus goldene waren leicht besorgt, während er sie in den Garten trug. Warum erinnerte er sich bloß nur nach und nach und nicht auf einmal? Immer wieder wurden ihm Stücke zugeworfen. Was sollte das? Er verstand es nicht, doch würde ihr Vater, egal wie heilig er war, von ihm zu hören bekommen, wie falsch dessen Entscheidungen doch waren. „Sesshomaru?“, murmelte sie schlaftrunken und spürte im nächsten Moment schon kaltes Wasser. „IHHKSKSSS WAS?“ Sie klammerte sich an Sesshomaru, der einfach mit ihr ins Wasser stieg. „Was machst du da?“ „Halt still, danach geht es dir besser!“, fluchte er leise, während er mit ihr im Wasser versank. Sie blickte sich um, spürte das helle Licht des Mondes und bemerkte plötzlich, dass sich das Wasser silbern verfärbte, so wie ihre Augen. Sie zitterte leicht, während er sie festhielt. Es fühlte sich merkwürdig an, weswegen sie sich immer fester in seine Kleidung krallte und zittrig atmete. „Ich habe Angst.“, flüsterte sie, doch er hielt sie nur. Sie spürte, wie ein Koi sie streichelte. Ihr Körper zuckte, wie von einem Blitz getroffen und dann noch einer und noch einer. Es machte ihr große Angst, war befremdlich und sie wollte weg. Ihre Kraft schien zu schwinden. Sesshomaru beugte sich über sie und tat das, was er glaubte, das richtige sei. Seine Lippen pressten sich auf ihre, bevor er mit ihr hinab tauchte und von der Oberfläche verschwand. Ihr Körper presste sich an seinen, während ihrer zu leuchten begann, wie auch der Rest des Teichs. Hoffentlich würde es ihr helfen… Kapitel 66: Das Mondschloss --------------------------- Kagome stöhnte leicht in den Kuss, während sie sich an ihn presste. Ihr Körper fühlte sich an, als würde er durch die Gegend gerissen. Immer fester umarmte sie ihn, hatte Angst, doch er hielt sie fest, während ihre Lippen aufeinander lagen. Was passierte hier nur? Ihr war, als ob die Kois um ihren Körper schwimmen würden, sodass ein Wasserwirbel entstand. Es wurde stärker und stärker, sodass sie komplett die Orientierung verlor. Wo war oben und wo war unten? Sie wusste es nicht, doch seine Lippen blieben auf ihren und gaben ihr Halt. Immer mehr riss es, bis sie nicht mehr konnte und spürte, wie sie von ihm fortgerissen wurde. Sie paddelte, schlug nach dem Wasser, da sie erschrocken den Mund geöffnet hatte. Die Luft ging der schwarzhaarigen Frau aus, doch dann im letzten Moment packte eine Hand die ihre und zog sie nach oben. Keuchend durchbrach sie die Oberflache und krabbelte schwerfällig an Land. Sie spuckte Wasser und keuchte laut. „Eine hübsche Maid.“ „Ist es die Hoheit?“ Kagome sah auf und blickte in die Gesichter einer weißhaarigen Frau und eines schwarzhaarigen Mannes. Die beiden waren in wunderschönen Gewändern in schillernden Farben gekleidet. „Sie bleibt stumm…“ „Meinst sie ist dumm?“ Kagome schnaubte. „Ich bin nicht dumm!“ Sie verdrehte die Augen und blickte sich um. Ihre Augen wurden riesig, als sie den großen Mond entdeckte und die Finsternis auf diesem Marmor. „Was bist du dann?“ „Wohl kaum ein Mann…“ Was redeten die da? Aber dann, als das Wort Mann fiel, erinnerte sie sich daran, dass Sesshomaru noch im Wasser war. Sofort drehte sie sich und wollte ins Wasser greifen, als Waffen, in Form von langen Speeren, ihre Hand behinderten. „Was ist dein Begehr…“ „…er gehört nicht hier her“, bemerkte die weißhaarige Frau und erblickte den Mann, wie auch Kagome an, die ihm helfen wollte. Da war er, gefangen zwischen Raum und Zeit. „Ich muss ihm helfen…“ „Seine Aufgabe ist erfüllt.“ „Nun wird sein Geist verhüllt.“ Kagome erstarrte, schlug die Speere weg. „NEIN! ER KOMMT HER!“, schrie sie, wunderte sich, dass die beiden wackelnd nach hinten wichen und schnaubten, während Kagome ins Wasser griff und seine Hand erwischte. So gut sie konnte, zerrte sie an ihm, bis er plötzlich die Augen aufschlug, die ihren fand und zu ihr kam. Kraftvoll stieß er sich aus dem Wasser, nur um hustend neben ihr aufzukommen. Sie hörte schon die Speere, bevor sie auf sie zu schnellten, doch Sesshomaru war schnell, zog sie an sich und schützte sie. „Mache kehrt,“ „Dir ist dieser Weg verwehrt!“, fingen die beiden an, während Sesshomaru Kagome einfach an seine Brust presste und streichelte. „Sie ist meine Braut, ich habe ein Anrecht, hier zu sein. Ohne sie werde ich nicht gehen.“ Die schwarzhaarige Dame lief knallrot an. Braut? Wann waren sie bitte zu dem Punkt gekommen? Er wusste wohl, dass sie verlobt waren, aber Braut? Also bitte… „Sesshomaru, ich…“ „Still“, zischte er nur und hoffte, sie würde den Wink verstehen. „Sagte er Braut?“ „Sind sie denn getraut?“ Die beiden, wie Zwillinge sich benehmend, blickten das Paar an, dass am Boden kauerte. Überlegten und umkreisten sie. Konnte es denn sein, dass die Prinzessin und dieser Mann? „Kann es sein?“ „Oder trügt uns nur der Schein…“ „Sie ist nicht mehr rein…“ „Dieser Dämon ist ein Schwein.“ Kagome schluckte, löste sich dann aber von Sesshomaru, bevor sie in ihrer nassen Kleidung vortrat. Wieso ließ Sesshomaru sie nur? „Hey, mal halb lang hier. Ich versteh nur die Hälfte eures Gebrabbels. Ihr redet doch nicht gerade darüber, dass Sesshomaru und ich Sex hatten oder?“ Sie zwinkerten ein paar Mal, bevor sie vortraten und um Kagome schlichen. Es war befremdlich und doch schienen sie so vertraut. „Hat er euch gezwungen?“ „Habt ihr um eure Reinheit gerungen?“ Klar, war es nicht ganz freiwillig gewesen, doch… sie blickte zu ihm, bevor sie laut sprach: „Freiwillig. Wir sind verlobt. Mein Vater hat diesen Wunsch geäußert und wir kommen ihm nach.“ In diesem Moment spürte sie seine warme Brust im Rücken. Er hob die Hand und strich über sein Gesicht, sodass die Mondsichel erschien. Die beiden Geschöpfe wichen schockiert zurück und begutachteten ihn. „Das sollte eure Sorge zerstreuen.“ „Er ist ein Wächter…“ „… kein Verächter…“ „Können wir ihm trauen?“ „Wir müssen wohl auf seine Stärke bauen…“ Sie nickten und dann sahen sie wieder zu beiden, bevor sie schon los gingen und eine verdatterte Kagome stehen ließen, die verwirrt zu Sesshomaru blickte. „Was ist hier los? Wo sind wir und… was heißt hier Wächter?“ Sesshomaru schnaubte und setzet sich auch schon in Bewegung, während Kagome ganz frech seine Hand ergriff und mitgezogen wurde. „Nach den Sternen und dem Mond zu urteilen, wie auch der Sichel über den Palastdächern, schätze ich, dass es der Palast deines Vaters ist.“ „WAS?“, keuchte Kagome und starrte das große Monument an, auf das sie sich zubewegten. „Ich verstehe nicht…“ „Dein Vater ist ein Gott und lebte hier, doch ich selbst war nie an diesem Ort.“ Kagome schüttelte sich nur, während sie eintraten und sie immer fester seine Hand umgriff. „Meine Mutter erwähnte etwas, aber…“ ihr Blick glitt über seinen Körper, zu seinem Gesicht. „Es scheint dich nicht zu überraschen, dass wir verlobt sind, nein du hast sogar gesagt, ich wäre …“ „Ich weiß es seit den Schmerzmitteln. Dadurch war die Blockade unterbrochen und bei dir?“ „Der Traum vom Ertrinken, da sah ich dich das erste Mal, als du mich gerettet hast und dann am Freitag wieder, als meine Mutter mir alles offenbarte… ich habe davon geträumt, wie ich ein Leben genommen habe…“ Sesshomaru nickte. Er wusste natürlich nicht, was geschehen war, doch anscheinend hatte sie vor ihm das Geheimnis gekannt und doch waren sie hier. „Verstehe“, log er und sah zu den zwei Geschöpfen, die fast schon schwimmend ihre Bahnen zogen. Er ahnte etwas, aber was hattes das nur zu bedeuten? Kagome drückte seine Hand noch ein wenig fester. Es war ungewohnt und irgendwie fühlte es sich so an, als wäre sie ein kleines Kind, aber schon verständlich. Nie war sie an diesem Ort und auch er nicht. Eigentlich hatte er gehofft, ein wenig Magie würde geschehen und es ginge ihr besser, aber nicht, dass sie so in diesem Palast landeten. Das half nicht weiter, nur dass man ihn beinahe abserviert hatte. Was hatte Tsukiyomi nur geplant? Was nur? „Fühlt dich wie zu Haus“, sprach die weiße Frau zu ihm, während der Mann sich umdrehte und Sesshomaru direkt in die Augen sah. „Eine falsche Bewegung und ich werf‘ dich raus!“ Sesshomaru knurrte, während Kagome nur seine Hand drückte. „Ich übernehme die volle Verantwortung.“ Die beiden nickten, eilten weiter und landeten vor einer Tür und öffneten sie. Neugierige stierte Kagome herein und entdeckte ein riesiges Himmelbett, was wohl 5 m breit war. Sie schluckte und blickte zu Sesshomaru. „Schlaft euch aus…“ „Morgen geht es früh raus!“ Danach hauten sie wieder ab und da standen sie, Hand in Hand vor einem Gemach, das wohl Kagome gehörte. Erst war sie verwirrt, doch dann spürte sie wieder die Müdigkeit und sah in sein Gesicht. „Wir sollen wohl schlafen gehen…“ „Ja“, verlautete er und zog sie schon rein. Ein wenig stolperte Kagome, bevor sie spürte, wie sich seine Hand löste, umgriff und sie ins Bett zog. Überrascht flog sie hinein, landete auf der weichen Matratze und spürte das Federn. Ihr Körper fühlte sich wie auf Wolken. „uhh…“, keuchte sie und sah zu Sesshomaru, der sich neben ihr nieder ließ. „Schlaf.“ „Ich bin doch kein Schaf.“, fing Kagome an und sah ihn interessiert an. Er schnaubte leise und schüttelte den Kopf. „Was hast du vor?“ „Ich steige nur die Treppe empor!“, gab Kagome zurück und ihm platzte fast der Kragen. „Kagome was soll das?“ „Ich find ihre Sprache einfach krass!“ Sesshomaru glitt über sie rüber, presste sie in die Matratze und starrte in ihre silbernen Augen. „Soll ich dich ficken?“ „Ja, sonst werd‘ ich dich aus diesem Bett kicken.“ Er fauchte leise, während Kagomes Arme um seinen Hals griffen und ihn einfach auf ihre Brust zog. Sie brauchte gerade seine Nähe, seine Wärme und es tat gut, sich abzulenken. Leise knurrte er noch, als er plötzlich ein leises Schluchzen an seinem Hals spürte. Kagome weinte. Immer fester presste sie sich an ihn. „Lebt Ryuu noch?“ „Ja… leider“, hauchte Sesshomaru und drückte sie fest ins Bett, während sie leise an seinem Ohr keuchte. „Er hätte es verdient, zu sterben. Auch wenn ich ihn jetzt noch töten kann.“ „Bitte… nicht…“ „Dann schuldest du mir aber was. Wir hatten eine Abmachung, keine Nebenbuhler und jetzt, wo wir geklärt haben, dass wir verlobt sind, hast du noch weniger Anrecht darauf. Verstanden?“ Sie schluckte und nickte, während er die Decke über sie zog und ihren Hals sanft küsste. Kagome sollte sich nicht über so etwas sorgen. Was hatte sich ihr Vater nur dabei gedacht? Er würde es noch bereuen, was er alles getan hatte. Hoffentlich konnte er sich gut erklären, doch erstmal müsste er sehen, dass Kagome nicht länger eine tickende Zeitbombe war. Irgendwas sagte ihm, dass das Fotoalbum ein Hinweis war. Doch jetzt waren sie hier mit zwei komischen Gestalten, die ihnen hoffentlich helfen konnten. Kagome… Kagome seufzte und schmiegte sich enger an ihn und enger, was ihn wirklich geil machte. „Hör auf, sonst fick ich dich wirklich…“ „Warum nicht…? Wolltest du nicht?“ „Du bist betrunken.“, knurrte er heiser, küsste ihren Hals und streichelte immer wieder über ihre Seiten, bis sie nur noch leise keuchte und ihre Beine leicht breit machte. „Du bist zu willig.“ „Soll ich mich wehren?“ „Dummerchen.“, flüsterte er und legte sich neben sie, bevor er sie auf sich zog und ihr Gesicht herabzog und sie küsste. Warum er das tat? Er war sich nicht sicher, doch er spürte, dass er es wollte. Die Videos hatten nicht gelogen, sie hatten sich geküsst, öfters und das wollte er genau jetzt. Sie küssen, doch nicht ficken. Das wäre falsch, egal wie sehr sie ihn neckte. Er streichelte ihr Haar und genoss den Geruch, den sie ausströmte.  Kagome beschwerte sich leise, doch nach und nach verblassten die Laute. Sie war müde und schon bald schlief sie ein, während sie sich immer enger an seine Brust kuschelte, bis ihm fast die Luft wegblieb. Was hatte sich ihr Vater nur bei alldem gedacht? Kagome schmiegte sich noch enger an und genoss seinen Geruch. Ihr Kopf dröhnte etwas, doch sie wusste, solange er an ihrer Seite war, würde sie alles überstehen. Bestimmt fanden sie eine Lösung, denn egal wie weich dieses Bett war, wollte sie in ihre eigene Welt zurückkehren. Die anderen machten sich bestimmt deswegen Sorgen. Nur diese Nacht… nur diese.   Währenddessen kam Tora an Sesshomarus Haus an. Er hatte den Wagen gesehen und nun stand er vor einem Rätsel, dass sich bald löste, als er bemerkte, dass die Kois in seinem Teich fehlten. Hatte er sich etwa erinnert? Sesshomaru, wie mächtig war er geworden, dass er sich gegen Tsukiyomis Bann wehren konnte. Nachdenklich kniete er sich vor den Teich und streichelte über die Oberfläche. Sie schlug starke Wellen und der Mond schimmerte immer stärker. Ob Sesshomaru hatte durchtreten können? Seine Augen leuchteten auf, während er suchte, doch er sah ihn nicht und das beruhigte ihn. Sesshomaru lebte also, doch sollte er ihnen nach, bevor ein großes Unglück geschah. Er stand auf, trat über den Teich und glitt hinein. Sofort erfasste ihm ein Licht, während sein Körper sich wandelte. Hoffentlich konnten sie der Prinzessin helfen. Sesshomaru wusste nicht mehr, was er konnte, sonst wäre er nicht diesen Weg gegangen. Verdammt. Er musste ihm anscheinend helfen, damit Kagome zurückkehrte, bevor es zu spät war. Sesshomaru… er hätte warten sollen, doch wer hätte geglaubt, dass heute der Vollmond schien. Oder war es auch wieder ein Plan des großen Mondgottes? Tora war sich unsicher. Auch seine Erinnerungen waren Großteiles gebannt worden und er glaubte, dass Kagomes Mutter nicht alles wieder hervorgeholt hatte. Was plante sein Meister nur und was sollte er tun, sollte sich Sesshomaru gegen ihn stellen? Er konnte nur abwarten.   Auf der anderen Seite glitt er aus dem Wasser, blickte sich um und atmete tief durch, als er schon die verwandelten Kois entdeckte. Er zeigte seine Zähne. Wenn er wollte, könnte er sie fressen. „Wo ist die Prinzessin?“ Die beiden sahen sich und dann ihn an, bevor sie auf den Palast zeigten. Gut. Er würde der Prinzessin helfen und auch Sesshomaru irgendwie. Das Versteckspiel musste aufhören. Kapitel 67: Wo bin ich? ----------------------- Der nächste Morgen oder was es auch war, schien hereinzubrechen. Kagome erwachte mit Kopfschmerzen aus der Finsternis und schlug schlaftrunken die Augen auf. Sie streckte sich ein wenig, während sie den warmen Körper neben sich bemerkte. Der Geruch, welchen dieser ausströmte, machte ihr sofort klar, dass es ihr Sesshomaru war. Ein wenig beruhigter drehte sie sich und streckte noch mehr ihren Körper. Ihr Kopf schmerzte höllisch und sie fühlte sich so geschunden. Was war nur passiert? Die Erinnerungen an gestern waren so verschwommen. Hatte sie wirklich so viel getrunken? Es war nicht das erste Mal, sie sollte sich merken, dass am Ende der Erinnerungsfaden riss. Nach und nach würde er sich hoffentlich mit ihrem Konstrukt namens Leben wieder verbinden. Langsam schlug sie die Augen auf und blickte sich müde um. Ein wenig verwirrt betrachtete sie das Bett. Anscheinend waren ihre Augen kaputt, denn sie sah nur Bett. Hier Bett, dort Bett und da noch mehr Bett. Überall waren Kissen verstreut und die Decke seidig weich. Sesshomarus Bett war doch gar nicht so riesig oder doch? Ihr Kopf war am Rattern, wenn man genau hinhörte, hörte man die leicht angerosteten Zahnräder, die sie immer wieder anstupste. Komm schon Kagome, mahnte die schwarzhaarige Schönheit sich, während sie ihren Kopf noch einmal drehte und zu Sesshomaru blickte, welcher sie aufmerksam mit seinen goldenen Augen beobachtete. Er war also wach. „Morgen…“, murmelte Kagome mit belegter Stimme und krabbelte ein wenig zu ihm, nur um auf ihm zum Erliegen zu kommen. „Habe ich zu viel getrunken? Ich war doch mit Ryuu und Kouga und Ayame in der Location oder? Hast du mich abgeholt?“ Sesshomaru hob eine Augenbraue. Im Gegensatz zu ihr war er bei klaren Verstand. Es war gut gewesen, dass er mit in das Wasser gestiegen war. Anscheinend konnten auch Halbgötter einen Filmriss haben, auch wenn sie erwacht waren. Sehr interessant. Einerseits war es für sie im ersten Moment schön, doch die Wahrheit würde sie bald einholen. Anscheinend musste er wirklich ein Auge auf sie haben, wenn sie jeglichen Sinn für die Wahrheit verlor. Alkohol und diese Frau waren keine gute Kombination. „Du erinnerst dich nicht“, stellte er fest und betrachtete die junge Frau, die gestern noch in Tränen ausgebrochen war. Wobei das Wort Gestern nicht wirklich die Situation beschrieb. Sein Blick schweifte zum Fenster und sie tat es ihm gleich, nur damit sie überrascht nach hinten fiel und sich hinsetzte. Nichts mehr mit Kuscheln. „Was? Wo bin ich?“, keuchte sie erschrocken und riss ihre Augen so weit auf, sodass sie rausfallen könnten. Er betrachtete die silberne Regenbogenhaut, die in dem Licht schimmerte. Es war Mondlicht. Viele hätten geglaubt, dass es noch Nacht war, doch so konnte man das nicht sehen. Dieses Schloss lebte fern von der Realität. Zumindest von der Wirklichkeit, die diese beiden kannten. Eine Welt in der die Zeit eine andere Bedeutung hatte. Doch wie weit war es ihnen möglich, nicht die Zeit aus dem Auge zu verlieren? Schritt sie hier weiter, schritt sie langsamer oder schritt sie schneller? Es war Sesshomaru ungewiss, wie hier alles von statten ging. Kagome ignorierte Sesshomaru, der einfach still blieb und robbte zum Rand des Bettes, denn anders konnte man es bei diesem fünf Meter Monster nicht mehr bezeichnen. Immer weiter, bis sie endlich am Rand ankam. Vorsichtig streckte sie ihre Beine über die Matratze und rutschte hinab. Das Bett schien ihr sehr hoch und kurz verlor sie das Gleichgewicht. Vorsichtig schielte sie zu Sesshomaru, der sie nachdenklich beobachtete. Kagome seufzte: „Schau mich nicht so an!“ Interessiert ging sie über den weißen Marmor. Anfangs hatte sie Angst, dass er kalt wäre, doch dem war nicht so. Er fühlte sich warm an. Ob es hier eine Fußbodenheizung gab? Wo hatte Sesshomaru sie nur hingebracht? Sie war schon auf dem Weg zur Tür, als sie an einem Spiegel vorbeikam und stehen blieb. Schnell wollte sie ihr Aussehen prüfen, bevor sie aus der Tür schaute und erstarrte. Es lag nicht daran, dass ihr Haar an der Seite hing und ein Gummiband teilweise die wirren Strähnen noch festhielt, nein es lag daran, was sie im Gesicht erwartete. Leicht verwirrt starrte sie in graue Iriden und schluckte schwer. Ihre Hand glitt nach vorne, strich über den Spiegel, nur um sich zu vergewissern, dass er echt war. Er war kühl und glatt. Ihre Nerven wurden gereizt, während sie noch näher herantrat. „Grau…, aber wieso?“ „Weil deine Kräfte erwacht sind“, verlautete Sesshomaru hinter ihr. Kagome schreckte hoch und prallte gegen Sesshomaru, der mit einem Yutaka in weiß bekleidet war. Seine Kleidung war an der Brust leicht offen, sodass seine Hitze ihren Körper kitzelte. Auch sie trug einen Yutaka, aber wieso? „Kräfte?“, fragte sie leise nach und spürte, wie er ihren Zopf löste. Ihr Haar fiel in Wellen herab und sie erstarrte. War ihr Haar länger geworden? Verwundert streichelte sie über die schwarze Pracht, die sich nach und nach fast wie von selbst glättete. „Ich verstehe nicht…“ „Woran erinnerst du dich?“ „Ich war mit Ryuu und den anderen feiern. Ayame hat mir so viele kleine Gläser mit bunten Flüssigkeiten gebracht und ich habe die Proben probiert.“ Sesshomaru hob ein wenig schockiert eine Augenbraue. Proben? Kagome bedurfte wirklich einer Aufklärung über Alkohol und die Gründe verschiedener Gefäßgrößen. „Das waren keine Proben, das waren Shots.“ „Shots?“, fragte Kagome verwirrt und streichelte über ihre Haut, während Sesshomaru über ihre eingepackten Schultern streichelte. Der Yutaka, den sie trug, war eindeutig zu groß. Auch der Schnitt, war es etwa einer von Sesshomarus, aber wieso? „Das sind Kurze. Hochprozentige Getränke mit vielen Umdrehungen. Merke dir für das nächste Mal, je kleiner ein Glas, desto höher der Alkoholgehalt. Shots sind oft beliebt auf diesen Partys. Es geht darum, dass man nicht viel braucht, um vom Alkohol high zu werden. Leider tut man auch oftmals sehr dumme Dinge, so wie du.“ Kagome hatte Probleme dem Gesagten zu folgen. Also hatte sie sich abgeschossen? Wie passend das Wort Shots war. Bestimmt hatte das eine mit dem anderen zu tun. „Ich habe mich also… abgeschossen?“ „Mehr als das.“ „Habe ich mit Ryuu? Bitte sag nein!“, keuchte Kagome und Sesshomaru zog sie an seine Brust und beugte sich an ihr Ohr herab. „Ihr habt euch geküsst.“ Schnell riss sie die Hände an ihre Lippen und starrte in die grauen Augen. „Oh nein und die Augen!?“ „Du hast ihm fast das komplette Leben ausgesagt“, erklärte er kühl an ihrem Ohr. Es war schwer sich zu konzentrieren, ob das seine Absicht war, um die aufkommende Angst zu unterdrücken? „Ich habe was?“ „Du bist wohl durch ihn erwacht, wolltest dich wehren und hast unbewusst sein Leben angezapft. Aber bevor du durchdrehst, er lebt leider noch. Ich hätte bevorzugt, dass du ihn für seine Dummheit umbringst.“ Kagome riss sich los, drehte sich und stieß gegen den Spiegel. Fast fiel sie, doch er packte sie an den Armen und blickte ihr tief in die Augen. Kagome versuchte ihre Zahnräder anzutreiben. Was war nur geschehen. Sie hatte fast Ryuu umgebracht und ihre Augen waren silbern und… „Du weißt wer ich bin?“ Er schnaubte, beugte sich herab und glitt wieder zu ihrem Ohr: „Ja, das weiß ich seit dem Unfall und du seit dem Tag, als du im Wald warst.“ Also hatten sie miteinander geredet? Langsam fragte sie sich, ob Sesshomaru sich auch so fühlte, seit er den Unfall gehabt hatte. Das war schrecklich. Sie wusste nicht, was alles zu bedeuten hatte, wusste nicht, wie sie das ganze einordnen sollte. „Und dann?“ „Deine Macht war so stark und dein Geist so durstig, dass du mit jedem Atemzug mehr Leben verschlingen wolltest. Durch die Intrige von Haruka war ich im rechten Moment da und hab dich fortgeschafft, bevor du noch mehr Leben gefährdet hast.“ Ihr Herz setzte kurz aus und im nächsten Moment lagen ihre Hände auf ihren Lippen. „Aber…“ „Das hatten wir geklärt. Dein Vater hat mich vor vielen Jahrhunderten gezeichnet, wodurch ich vor deiner Macht geschützt bin. Du kannst mich nicht töten.“ Ihre Hände sanken wieder herab und sie entspannte sich, während Sesshomaru sie noch gefangen hielt. „Aber wo sind wir?“ „In dem Palast deines Vaters. Eine Erinnerung versprach Besserung, wenn ich dich in den Teich lege, doch es war ein Portal hierher.“ Überrascht sah sie sich um. Palast ihres Vaters? „Ist er hier?“ „Wer?“ „Mein Vater“, fragte sie schnell und sah zur Tür und dann wieder zu Sesshomaru, deren Augen dunkel wurden. Das Gold schien zu erstarren, wurde unnachgiebig und verlor seinen Glanz. „Nein. Nur wir sind hier und zwei merkwürdige Gestalten.“ Kagome musste das erstmal verarbeiten. Sesshomaru ließ ab und sie wanderte ein wenig wacklig zum Bett und setzte sich darauf. Ihr Kopf sackte nach vorne, während sie die Augen schloss. Also war jetzt alles raus und sie war nun eine Gefahr. Er hatte von Besserung gesprochen, doch ihre Augen waren silbern und wenn es stimmte, entriss sie wahllos Leben. Die Erinnerung an den Traum kam hoch, wo sie auch ganz unbewusst dem Dämon das Leben ausgesaugt hatte. „Kann ich je zurück in mein Leben?“ Er kam zu ihr, setzte sich neben sie und Kagome nutzte den Moment und lehnte sich an seinen warmen Körper, der ihr ein wenig Halt gab. „Wir müssen abwarten. Diese Gestalten können dir womöglich helfen.“ „Bist du wütend, dass ich nichts gesagt habe?“ „Nein.“ „Sesshomaru?“, fragte sie leise weiter und sah in sein Gesicht, was er ihr nachtat. Es brannte auf ihrer Seele so sehr, sodass sie sich seinen Lippen immer weiter näherte, bevor sie leise weitersprach: „Hasst du mich wirklich so sehr, wie du es am Grabe gesagt hast?“ Er erstarrte, blickte in diese traurigen Augen. Das Silber darin schien flüssig zu sein und hin und her zu schwappen. Immer wieder entdeckte er dunkle Schattierungen, als wären es Wellen. „Es geht darum, was ich zu dir gesagt habe?“ „Ja… Wirklich, ich wollte damals zurück, doch es ging nicht und… ich…“ „Es ist nicht deine Schuld.“ „Was?“, fragte sie überrascht und spürte seine Hand in ihren Rücken. „Dein Vater ist der Schuldige. Am Grab dachte ich, du wärst eine daher gelaufene Frau, die sich selbst das Recht herausnahm unser aller Leben bestimmen zu wollen, doch habe ich längst erkannt, dass es der Plan deines Vaters sein musste.“ „Wieso glaubst du das?“ „Ganz einfach“, sprach er und beugte sich dicht über ihre Lippen, sodass nur noch wenige Millimeter ihre Lippen trennten, „Als er verschwand, trennte er jeden von euch ab, sodass wir keinen Einfluss auf euch mehr hatten. Hätte er dies nicht getan, wärst du niemals durch diesen Brunnen gekommen.“ Kagome verstand und nickte, bevor sie im nächsten Moment seine Lippen spürte. Leise stöhnend spürte sie den Druck seiner Lippen. Warum tat er das? Jedoch akzeptierte sie es, presste ihre Lippen gegen seine und genoss die weiche Haut, die über ihre Lippen streichelte. Seit wann konnte er so zart sein? Langsam verlor sie den Halt und spürte im nächsten Moment das weiche Bett im Rücken, während er den Knoten ihrer Kleidung löste. „Sesshomaru…“, keuchte sie heiser und schloss die Arme um seinen Hals, während er sich von ihren Lippen löste und ihren Hals küsste. „Dein Vater wird dafür bezahlen, dass er so mit uns spielt“, brummte er noch und küsste sie immer weiter. Ihr Körper bog sich leicht stöhnend ihm entgegen. Es tat verdammt gut und lenkte sie ab. Was war damals nur geschehen. Sie wollte fragen, doch wagte sie nicht, sein Liebesspiel zu unterbrechen. Ihr Herz gehörte ihm, nur ihm. Er war wie ein sicherer Hafen und auch wenn ein Sturm tobte, der an ihr Riss, würde er sie festhalten, bis der Sturm sich legte. Kapitel 68: Verbotene Lippen ---------------------------- Sesshomaru streichelte sanft ihren Körper und zog sie ein wenig mehr aufs Bett. Ihr trauriger Blick machte ihn krank. Sie sollte vergessen und auch er wollte die Schatten aus seinem Kopf vertreiben, doch er wusste, dass wilder hemmungsloser Sex nicht angebracht war. Viel mehr sehnten sie sich nach Trost, den sie beieinander fanden. Wie weit hatte ihr Vater nur geplant, ihr Leben auf diese Bahn zu schubsen und seit wann bestand seine Idee, sein Leben so zu zerstören, ihn so zu quälen. Warum nur. War der Tod von Rin sein Plan gewesen? Er wusste es nicht, wollte nicht weiter darüber nachdenken. Sesshomaru verabscheute den Gedanken, dass man sein Leben kontrollierte. Natürlich hatte er als Kind sich diesem Mann verpflichtet, doch bedeutete es, dass er mit ihm spielen konnte? „Sesshomaru?“, fragte Kagome leise nach, als er in seiner Handlung einhielt und seine Augen undurchdringlich wurden. Was war mit ihm? Vorsichtig hob sie die Hand und legte sie auf seinen Hinterkopf, während seine Lippen oberhalb ihrer Brüste verweilten und er ihren Lotusduft einsog. „Wir müssen nicht…“ Er knurrte leise, ergriff ihre Hand und schob sie herab. Sesshomaru kam ein wenig entgegen und sie spürte an seinen Lenden, dass er längst hart war. Sie wurde ein wenig rot und löste ihre Hand, bevor sie höher wanderte und seinen Knoten löste. Kagome hatte längst begriffen, dass es so war, wie damals, als sie geträumt hatte zu ertrinken. Dieser Moment, wenn er sanft wurde und nach Nähe gierte. Das war seine Art und sie würde ihn nicht ändern können. Nicht jetzt, nicht heute. So wie er redete, war dort ein tiefer Groll und sie verstand ihn, denn auch sie fragte sich, was ihr Vater sich dabei dachte. Sesshomaru hatte sie damals in der anderen Zeit fast getötet und sie war mit einem Mann zusammen gewesen, hatte davon geträumt, mit ihm zusammen zu sein. Hatte er ihr den Durchgang vielleicht versperrt? Sie wusste es nicht, doch sie wollte seine Wunden heilen, wie auch ihre verdecken. Ihr Leben änderte sich schlagartig und sie hatte Angst vor der Zukunft, doch wenn er da war, konnte sie es bestimmt schaffen. „Darf ich?“, flüsterte sie und drückte ihn sanft weg. Schwerfällig gehorchte er, ließ sich von ihr aufs Bett pressen. Seine Kleidung war offen, präsentierte seinen nackten Körper. Schnell entledigte sie sich seiner Shorts und beugte sich zwischen seine Beine herab. Sein Schwanz war groß und prächtig, sich nach Liebe verzehrend. Kagome atmete tief ein und drückte seine Beine noch ein wenig auseinander, bevor sie sanft über seine Oberschenkel streichelte, während Sesshomaru die Augen schloss und seine Arme leicht über dem Kopf verschränkte. Sie dankte innerlich dafür und streichelte weiter seine mächtigen Beine. Er war muskulös, nicht zu sehr, aber genau richtig. Überall fand sie ihn genau richtig. Seufzend streichelte sie weiter, immer wieder um die Gegend seiner Lenden herum, während sie ihn ein wenig nach Luft Japsen hörte. Seine Muskeln spannten sich an, während er abwartete. Dieser Mann schien Probleme damit zu haben, die Kontrolle aus der Hand zu geben. „Wie lange willst du mich noch hinhalten“, knurrte er nach einiger Zeit des Wartens und Kagome schmunzelte ein wenig. So ungeduldig. „Du bist einfach so schön“, hauchte sie nur, beugte sich herab und leckte kurz an seiner Spitze. Er bäumte sich ein wenig hoch und zuckte, als sie leicht gegen die feuchte Stelle pustete. Ein leises erregtes Knurren erreichte ihre Ohren. Das gefiel ihm. Er umfasste über Kopf seinen einen Oberarm, damit er sie nicht packte und ihren Kopf über seinen Schwanz stülpte. Diese Frau machte ihn ganz wuschig. „Hör auf mit dem Vorspiel“, befahl er und schnaubte, doch als er ihre Zunge wieder über seine Spitze zucken spürte, verstummte er geschwind und presste die Augen mehr zusammen. Warum war er nur so empfindlich? Er streckte seinen Kopf leicht, presste ihn in die Laken, während ihre Hände anfingen seine Lenden zu liebkosen. Jetzt spürte er immer öfters ihre Zunge, wie sie immer wieder seine Eichel kostete. Er brauchte das gerade wirklich und auch wenn er sie ficken wollte, schien diese Liebkosung seine Seele wieder in Einklang zu bringen. So viel veränderte sich und er wusste nicht, wohin ihn das alles führen würde, doch er ahnte, dass sie noch sehr viel erwartete. Bedenken und Sorgen, die beide zu gern verdrängten. Sie wollten sich aufeinander konzentrieren und das schaffte Kagome. Sie verscheuchte die dunklen Gestalten in seinem Hinterkopf. Jahrhunderte gingen nie ohne Schaden an einem Vorbei. Würde er Kagome je die Wahrheit sagen können und würde sie darüber hinwegsehen? Plötzlich stöhnte Sesshomaru laut auf, als ihr Mund sich um seinen Schwanz schloss und fest daran sog. Ihre Hand hatte seine Hoden gefunden, massierte sie und sein Kopf durchzog ein wildes Kribbeln. Seine Beine bebten kurz, während nun auch noch ihre Zunge beim Saugen immer wieder über die Spitze rieb. Diese Frau löschte alles aus, bis nur noch sie da war. Ihre andere Hand umgriff seinen Schwanz, rieb und massierte ihn. Sein Mund öffnete sich, damit er mehr Luft holen konnte, seine Lider flatterten, als der Druck sich erhöhte. Was tat sie nur mit ihm, der doch die volle Kontrolle anstrebte. Kagome… „Kagome…“ Sie war im Inbegriff sich zu lösen, als er noch hinzufügte: „Hör nicht auf.“ Kagome schnaubte ein wenig lächelnd, bevor sie ihn weiter umspielte, liebkoste und ihm das Gehirn aus der Schädeldecke blies. Diese Frau wurde von Mal zu Mal besser. Wieso hatte er nur Frauen entjungfert, wenn dieses Gefühl weitaus schöner war. Stimmte ja, keine Frau hatte ihn nach dem ersten Mal weiter erregt, doch sie tat es und dies immer mehr. Diese Frau gehörte ihm. Nur ihm. Keiner würde sie ihr wegnehmen, nicht mal ihr Vater. Leise stöhnte er, begann sogar zu wimmern, was Kagome nur noch mehr anturnte. Sie gab sich Mühe, streichelte ihn und genoss den harten Schwanz, der immer wieder in ihrer Mundhöhle zuckte. Frech wie sie war, bedeckte sie ihre Zähne mit ihren Lippen und erhöhte so auch noch den Druck auf seinen Schwanz, während sie noch tiefer wanderte und die Hand immer in entgegengesetzte Richtung bewegte, bis er es nicht mehr verhindern konnte, laut stöhnte und unter Anstrengung nur noch herausbrauchte: „Ich komme! Mhmm…“ Sie spürte seinen heißen Samen, schluckte und saugte noch ein wenig dabei, sodass er sich schon zu Winden begann. Er kniff sich in die Arme, wollte seine Regungen verhindern, doch es war eindeutig, wie sein Körper auf sie reagierte. Sein Penis zuckte noch einige Male, bis es sich so anfühlte, als wäre er leergepumpt worden. „Kagome…“, fluchte der weißhaarige Mann, auf dessen Brust viele Schweißperlen standen, da er so vehement versucht hatte, nicht zu viel von seinen Gefühlen preiszugeben. Diese Frau hatte ihm alles verlangt, bis er die Kontrolle komplett verloren hatte, doch er wollte sich nicht fallen lassen, nicht hier. Leicht erschöpft löste sie die Lippen und spürte, wie feucht sie geworden war. Erregt griff sie zu ihren Höschen, welches feucht an ihrer Muschie klebte und blickte seinen Schwanz an, der noch wie eine eins stand. Ihr Körper zitterte und seine Hand löste sich von seinem Arm. Ein Blick auf ihren Körper genügte ihm, um in ihren Augen zu sehen, wie sehr sie ihn begehrte. Diese Frau war ihm verfallen, war ihm vorbestimmt. Schnell ergriff er ihre Hand und zog sie hoch zu sich aufs Bett. Sie leckte sich über ihre Lippen, betrachtete ihn mit einem Schlafzimmerblick, während er ihren Arm festhielt. „Deine Lippen gehören verboten. Ich sollte sie zunähen.“ „Hat es dir nicht gefallen?“ „Eher zu gut“, brachte er noch heraus, bevor er sie umdrehte. Überrascht schielte sie über ihre Schulter, als er sich von hinten an sie drängte, nachdem er ihr ihren Yutaka entrissen hatte. Seine Hand glitt zu ihrem Schritt und schob diesmal fast schon sanft ihr Höschen herab, jedoch musste er sich noch ein wenig aufrichten. Kagome half ihm. Normal hätte er es zerrissen, doch sie wussten nicht, ob sie es noch brauchte. Danach glitt er wieder hinter sie, zog sie rücklings an sich und positionierte ihren Hintern, bevor er auf der Seite liegend seinen Schwanz zwischen ihre Beine schob. „Was hast du vor?“ „Etwas ausprobieren“, brummte er und im nächsten Moment spürte sie schon seinen harten Schwanz an ihre Mulde, der sich langsam in ihren Körper vorkämpfte in der Löffelchenstellung. Seine linke Hand griff zu ihrem Schritt, streichelte ihre Klitoris. Sie stöhnte leise und er genoss die Tönte so dicht an seinem Ohr. Ein wenig tiefer öffnete er die Mulde etwas und glitt sanft in sie rein. Ihr Wimmern wurde lauter, während er anfing sich in ihr zu bewegen und ihren Körper mit seinem gefangen nahm. Kagome genoss die Nähe. Seine Brust war warm und sie meinte sein Herz zu hören, während er sie umfing. Seine Hand glitt hoch und zog ihre Brüste aus dem BH, die ein wenig qualvoll durch den BH hochgedrückt wurden. Seine Lippen liebkosten ihren Hals, während er immer wieder über ihre Knospen streichelte und ihre Brüste mit seiner Hand knetete. Kein anderer Mann würde seine Prinzessin je wieder berühren. Die Eifersucht war in ihm hochgekocht gewesen. Es war erst ein Monat vergangen, seit sie wieder einander nahe waren und doch kam es ihm wie eine anhaltende Ewigkeit vor. Sie war bei ihm gewesen, als sie klein war, hatte ihr Lächeln mit ihm geteilt und in der anderen Zeit hatte es auch viele Momente gegeben, wo sie ihre Stärke bewiesen hatte. Sesshomaru dachte an die angenehmen Momente, die sie teilten und auch wenn er sich nicht an ihre Kindheit mehr erinnern konnte, wusste er von den Fotos, dass sie unzertrennlich gewesen waren. War das der Grund, weswegen er sie so sehr begehrte, weil sie die einzige Frau war, die all seine Facetten kannte und ihn akzeptierte, wie er war oder verstärkte die Tatsache es sogar, dass sie nicht aus seinem Leben gerissen werden konnte? Er war sich nicht sicher, doch er genoss das Gefühl, während sein Schwanz sie ausfüllte, sich seine Lenden gegen ihren straffen Hintern pressten. Wenn er könnte, würde er ihr überall sein Zeichen aufdrücken. Kagome war eine Konstante in seinem Leben geworden, die er nicht missen wollte. Auch wenn er sich nicht erinnerte, was gewesen war, spürte er, dass diese vergessene Woche viel verändert hatte. Sein Körper suchte ihre Nähe, ihre Wärme, ihre Kraft und ihren Trost. Das konnte er nicht mehr verneinen. Kagome. „Sesshomaru… mhm…“, stöhnte sie heiser und entlockte ihm ein zartes Lächeln, während sie sich fest an ihn presste und ihr Arm über den Kopf griff und an seinem Hinterkopf landete. Die schwarzhaarige Frau verrenkte sich, damit sie ihn dichter an ihren Kopf ziehen konnte. „bleib immer bei mir… bitte…“ Er schnaubte leise, knabberte an ihrem Ohr und entriss ihr ein heftiges Stöhnen. „Dich kann man nicht alleine lassen.“ „Heißt das ja?“ „Vielleicht“, brummte er und biss in ihr Ohrläppchen. Sie wimmerte laut und wollte schimpfen, dass er ihr auswich, doch er schien es zu merken und flüsterte weiter. „Ja.“ Sie schien schon beruhigter und seine Hand wanderte wieder runter, packte ihre Hüfte und wurde ein wenig wilder. Sein Oberkörper rieb sich ungeniert an ihren Rücken. Ihr Schweiß vermischte sich, während Kagome stöhnend ihren Kopf in den Nacken bog. Er nutzte es, stützte sich mit seinem Arm unter ihm ab und beugte sich leicht über sie. Seine Lippen berührten ihren Hals, während er sie weiter fickte. Ihre Muschie wurde immer enger. Bald würde sie kommen, ihm ihren Körper schenken und ihm gehören. Er biss leicht in ihren Hals und ließ sie wimmern. Doch war er vorsichtig, sodass seine Zähne nicht ihre Haut durchbohrten. Wer wusste, wie sehr sie Göttin war, denn er wollte ihr keinen Schaden zu fügen. Nicht mehr. Nicht hier und nicht jetzt. „S…s…sesshomaru…. Mhmm… bitte…. Ich… ich… komme…“, stöhnte sie laut und dann spürte er es auch schon. Er bewegte sich schneller, presste sie fester gegen seinen Schwanz, umspielte ihre Klitoris und versenkte seinen heißen Schwanz immer wieder in ihr, bis ihre Muskulatur sich zusammenzog und ihn gefangen nahm. Diese Frau wurde so unbeschreiblich eng, dass ihm fast schwarz vor Augen wurde. Sterne funkelten hinter seinen Lidern, während er keuchend in ihr kam. Er umarmte sie, presste ihren ganzen Körper an seinen, während er abspritzte und sein Samen sich in sie ergoss. „Kagome“, stöhnte er und zuckte. Wo kam nur diese Lust her, die ihn umfing. Auch Kagome ging es nicht anders wie ihm, sie stöhnte, wimmerte und spürte seinen heißen Saft, wie er ihr Innerstes füllte. Wie konnte das nur so viel sein und wieso fühlte es sich so verdammt gut an? Ihr Körper bebte, während sie seinen an sich spürte, als wären sie eins. Diesen Mann würde sie nie wieder loslassen. So wie in guten, so auch in schlechten Tagen, sie gehörten zusammen und auch wenn sie mal einer anderen Meinung gewesen war, machte ihr alles, was in diesem Monat geschehen war, klar, dass es nur noch einen Mann in ihrem Leben geben würde. Warum war sie damals nur so dumm und blind gewesen, war einem Mann nachgejagt, der sie nicht liebte, anstatt diesem Mann zu folgen, der auf seine vielleicht verkorkste Art und Weise immer herausschrie, wie sehr er sie begehrte und vielleicht auch liebte. Es bedurfte keiner Worte, nur seiner Taten, um zu erkennen, wie viel sie ihm bedeutete. Kapitel 69: Der Schlüssel ------------------------- Stöhnend schmiegte sie sich noch an seine Brust, während er über ihre Beine streichelte. Langsam glitt er aus ihr und genoss ihren erfrischenden Geruch nach Lust und Leidenschaft. Diese Frau war überaus begehrend. Ein wenig knabberte er an ihren Hals, während sie immer noch laut am Keuchen war und seine Nähe genoss. Er schluckte leicht, als er ein leichtes Geräusch vernahm. Schnell ergriff er die Decke und zog sie über ihre nackten Körper, als sich schon die Tür öffnete und Sesshomaru ein wenig erstarrte. Erst hatte er diese merkwürdigen Geschöpfe vermutet, doch da stand er…. Grüne Augen blickten ihn an und schwarzes Haar kam zum Vorschein: „Seid ihr fertig?“ Kagome versteifte sich, wurde rot und versteckte sich ein wenig unter der Decke, aber das war ganz natürlich. Zum Glück wusste sie nicht, wie viel die anderen von ihren Kamera-Spielereien wussten. Sesshomaru wurde heute nicht zum ersten Mal erwischt, doch Kagome war da ganz anders. In seiner alten Zeit hatte man sich nicht für Sex geschämt, es war ihnen sogar egal gewesen, wenn einer zusah. Nicht nur einmal hatte er in diesem Sinne seinen Vater dabei beobachtet, wie er mit einer Frau schlief, doch Kagome schämte sich, was ihn teilweise ärgerte. Warum sollte sie sich schämen, mit ihm gefickt zu haben, wo es zwischen ihnen schon ganz natürlich geworden war, dass es selten ein Tag gab, an dem sie nicht einander begehrten. „Sind wir. Du könntest anklopfen. Deine Herrin beschämt das“, neckte Sesshomaru Tora und spürte, wie Kagome sich ganz klein machte. Er beugte sich unter die Decke und zwickte ihr ins Ohr mit den Worten: „Tora weiß, dass du hier bei mir bist, er will zu dir, verstecken nützt nichts.“ „Mistkerl“, fiepte sie, während sie unter der Decke ein wenig hervorkam und zu Tora blickte, welcher in edle Gewänder gekleidet war. Schwarz und golden. Es war eine mittelalterliche Kleidung, erinnerte teilweise an einen Priester, während viele goldene Stickereien in Form von Zacken sich über die Kleidung verteilten. Wie ein schwarzer Tiger mit goldenen Streifen. „Hallo Tora“, hauchte sie schüchtern. „Zieht euch erstmal an. Ich erwarte euch im Speisesaal“, verlautete Tora und lächelte Kagome kurz an. Bevor er ging, legte er zwei Gewänder auf eine Anrichte, während Kagome schüchtern hinterher sah. Als er dann raus war, entspannte sie sich und hob eine Braue. „Tora war gestern noch nicht hier“, war nur seine Antwort und Kagome akzeptierte es, bevor sie ihm kurz einen Kuss auf die Lippen drückte. Sesshomaru erwiderte ihn und streichelte ein wenig über ihren nackten Körper. „Zieh dich an, sonst…“ „Schon gut!“, keuchte Kagome und krabbelte schon aus dem Bett, nur um Knallrot innezuhalten. Sie suchte etwas, um ihren Körper vor ihm zu verbergen. „Kagome“, schnurrte er und bekam einen bitterbösen Blick von ihr. „Ich weiß, wie du aussiehst. Zieh dich einfach an.“ „Ja…“, grummelte sie und lächelte dann doch kurz, bevor sie zu der Kleidung ging und diese anblickte. „Meinst du, ich kann mich vorher waschen?“ Sesshomaru reckte seine Nase leicht, bevor er zu einer Tür blickte und selbst aus dem Bett glitt. Kagome wurde knallrot, während er so selbstsicher komplett nackt zu zwei großen Flügeltüren schritt. Mit Schwung drückte er sie auf und verschwand schon in dem Raum. „Ich hätte gerne sein Ego…“, hauchte die schwarzhaarige Frau, die jede Muskelbewegung seines Körpers verfolgte, bevor sie die Kleidung schnappte und schon hinterherrannte. Geschwind durchquerte sie die Türen, nur um wiedermal zu staunen, wie schön es hier aussah. Überall dieser helle Marmor, der das Mondlicht reflektierte. Es war wie in einem Traum und dort… Ihr Blick ging nach oben. In der Decke war ein riesiges Loch und Mondlicht drang dadurch, nur um am Boden auf eine in den Boden eingelassene große Badewanne in der Form eines runden Mondes zu münden. Sie staunte nicht schlecht, während Sesshomaru anscheinend an einer Seite Stufen hinein ging und sein Haar silbern glitzerte, als das Mondlicht darüber streichelte. Kagome war hin und weg von diesem Anblick. Irgendwie verstand sie ihr kindliches Ich, wenn sie ihn immer Prinz genannt hatte. Obwohl man ihn schon fast göttlich nennen konnte. Es war peinlich, wie oberflächlich sie gerade war, doch wenn man es sah, verstand man diese Regung. Jeden Zentimeter, nein jeden Millimeter seiner Haut verinnerlichte sie, während er ins Wasser glitt. Der noch nicht getrocknete Schweiß glitzerte wie Kristalle und seine Muskeln warfen leichte Schatten auf seiner hellen Haut. Und… „Kommst du oder willst du noch weiter gaffen? Du sabberst.“ Kagome erstarrte und rieb sich sofort über den Mund, nur um zu bemerken, dass da nichts war. „Lügner!“ „Hn. Aber du hast gegafft. Komm her“, befahl er und Kagome gehorchte Augenverdrehend. Sie wurde ein wenig rot, wie er sie jetzt genau beobachtete. „Sieh weg…“ „Wieso?“ „Ich bin bestimmt nicht so hübsch, da hilft auch kein Mondlicht…“ „Ich ficke keine hässlichen Frauen.“ Kagome wurde hochrot. War das gerade sein Ernst? „Du kannst echt unromantisch sein…“ „Es war eine Tatsache.“ „Blödmann“, fluchte sie noch, als er plötzlich ihre Hand ergriff und sie mit Schwung in die Wanne zerrte. Sie prallte gegen seinen Körper und spürte, wie er sie fest an seinen Körper presste und ihr tief in die Augen blickte. „Wiederhole das.“ „Warum…“, fragte sie ganz unschuldig nach, während sie kaum Blickkontakt halten konnte. Das Mondlicht umspielte sie und Sesshomaru betrachtete ihren ganzen Körper. „Du glitzerst.“ „hä?“, fragte sie und er entließ sie, deutete auf ihre Hand, die er schnappte und ins Mondlicht hielt. Ihre Haut schien heller als sonst und fing an zu glitzern. Sie schluckte. „Das klärt wohl, ob ich weiter normal leben kann…“ „Es ist nicht aller Tage abend, jetzt wasch dich“, sprach er, während er schon Seife fand und ihren Körper einrieb. Wieder wurde sie rot, da er jede Stelle in Angriff nahm. „Hey!“ „Du brauchst zu lange“, fluchte er, denn auch er war neugierig, wie es mit ihr weitergehen sollte, doch wollte er es nicht so offen zeigen. Wie würde sie weiterleben und was für Tücken erwartete sie, sollte sie nicht ihre Macht kontrollieren können? Ein wenig Grauenhaft war die Idee, sie in diesem Palast einzusperren, bis sie keine Gefahr mehr darstellte, denn er hatte da draußen eine Aufgabe und brauchte sie, um gewinnen zu können. Bald wäre es an der Zeit, ihr zu offenbaren, worum es im Gesamten ging. Nämlich um Inu Yasha. Ob sie dafür bereit war, der Wahrheit ins Auge zu sehen? Leise stöhnend ließ sie es über sich ergehen, nutzte aber die Gunst der Stunde und wusch ihn auch. Erst wehrte er sich vehement dagegen, doch dann gab er nach und schien es zu genießen. Anscheinend kamen sie sich näher, ob es an diesem Ort lag oder daran, dass das Geheimnis offenbart worden war. Kagome wusste es nicht, doch hoffentlich würde ihr die Zeit eine Antwort liefern.   Nach kurzer Zeit waren sie dann endlich fertig und kleideten sich an. Kagome betrachtete ein wenig nachdenklich das dunkelblaue Gewand mit den Goldenen Monden. Ihr Gürtel hatte einen Vollmond in der Mitte und in vielen Einzelschritten wurde der Mondzyklus mit zu Sichelmonden sich wandelnden Stickereien präsentiert. Ein wenig interessiert strich sie rüber, während Sesshomaru ein ähnliches Gewand wie Tora trug. Auch eher dunkel gehalten, doch dieses war nur mit Sichelmonden geprägt. Auf der Brust ein großer, an den Seiten an den Schultern jeweils kleinere. Sein weißes Haar hob sich extrem von dem Gewand ab und doch genoss sie den Anblick. Er sah sehr hübsch aus. Sesshomaru hingegen hatte wie immer nur Augen für Kagome, doch es war nicht die verzierte Kleidung, sondern eher ihr schwarzes Haar, dass schon wieder gewachsen war. Was hatte das zu bedeuten? Wenn sie nicht aufpasste, würde sie bald darüber stolpern. Er konnte nur hoffen, dass ihr Haar nicht mit der Wirklichkeit alterte, denn dann hätten sie ein Problem, wenn er bedachte, wie lang menschliches Haar zum Wachsen brauchte. Eins von vielen Dummen Dingen, die er im Kopf hatte. Unnützes Wissen auch genannt. Er schnappte Kagomes Hand, die natürlich eine romantische Geste vermutete, als er ihre Hand zu seinen Lippen hob. Ein gezielter Blick auf ihre Nägel verriet ihm, dass sie ein wenig glatter und glänzender geworden waren, doch kaum länger als vorher. Doch nur eine göttliche Eigenschaft. Das würde heißen, auch in der anderen Welt würde ihr Haar schnell wachsen, außer sie verschlossen ihre Kraft wieder. Seine Hand entließ ihre, bevor er nach ihrem Haar griff und eine lange Strähne nach vorne holte. Kagome folgte seiner Handlung und erkannte schnell, was dort von Statten ging. Das Haar war schon wieder länger geworden oder? „Ist das meins…?“ „Ja. Komm, wir gehen zu Tora“, befahl er und ging vor, ließ aber ihr Haar nicht los, sodass sie wie ein Hund an der Leine hinterherlief, bis sie aufgeholt hatte. Geschickt löste sie die Strähne aus seiner Hand und schob sie wieder nach hinten. Vorsichtig hob sie die Hand an ihre Stirn, stellte aber glücklich fest, dass ihr Pony so geblieben war. Ihr stand auch nicht wirklich stirnfrei. Die beiden schritten Seite an Seite voran, doch Kagome war sich unsicher, was den Weg betraf, doch Sesshomaru ging einfach weiter, als wäre er hier zu Hause. „Wie machst du das?“ „Geruchssinn“, verlautete er nur und schon verstand sie. Natürlich. Warum fragte sie auch? Bei dem Gedanken knurrte dann auch schon ihr Magen und sie beschleunigte ihren Schritt, bis Sesshomaru das Nachsehen hatte, doch irgendwann blieb er stehen. „Wo willst du hin?“ Sie hörte innerlich die Reifen quietschen, als sie mit ihren Sandalen bremste, sich geschwind umdrehte und eine Staubwolke hinterließ, als sie wieder zu ihm kam und die Türen durchbrach, nur um wieder zu erstarren, während die Türen leicht geöffnet waren. Tora blickte auf, der gerade einen Schluck Sake zu sich nahm und die weißhaarige Frau, heute in einem schwarzen Gewand und der schwarzhaarige Mann in einem weißen, starrten sie ein wenig unbeholfen an. Wieder einmal wurde sie knallrot, als sie schon hereinkam, gefolgt von Sesshomaru, der sich innerlich über dieses unbeholfene Ding amüsierte. Sie war wirklich stürmisch. Schon als Kind eine Frohnatur. Doch leider hinterließen diese Gedanken immer wieder einen bitteren Nachgeschmack, der ihn an andere Zeiten erinnerte. „Guten Morgen…“, verlautete Kagome dann, Sesshomaru nickte nur und setzte sich schon hin, als die anderen sich erhoben und kurz verneigten, bevor auch diese wieder Platz nahmen. „Entschuldigung, dass wir so spät sind…“ „Wir haben es gehört“ „es hat uns verstört!“, begann die Frau, während der Mann es vollendete, doch damit nicht genug, sie setzten noch ein weiteres Mal an. „Der Dämon hat gestöhnt!“ „Durch die Zimmerwände hat’s gedröhnt!“ „ARGH!“, schimpfte Kagome und presste ihre Hände zu Fäusten, während Tora ein wenig kicherte. Das machte es nicht besser. „Dieses Thema…“ „Darf ich vorstellen? Ying und Yang.“, bedeutete er und zeigte erst auf den Mann und dann die Frau, die sich leicht verneigten. „Leider muss ich verteidigen, dass ihr nicht zu überhören wart.“ Sesshomaru grinste innerlich, Kagome wusste auch was sie tat, doch leider vergaß sie zu oft die empfindlichen Ohren anderer oder die Tatsache, dass auch jemand anderes sie beobachten könnte. Manchmal war sie wirklich naiv. „Nun, nachdem wir unsere Abwesenheit geklärt haben, kommen wir zu den durchaus wichtigeren Details. Kann man Kagomes Zustand rückgängig machen?“ Kagome horchte auf und blickte zu den drei Zeitgenossen am anderen Ende des Tisches. Tora schloss die Augen, bevor er sie wieder öffnete und seine Augen grün leuchteten. „Es wird nicht einfach. Sesshomaru, hast du wirklich alles vergessen?“ „Wieso?“, fragte er und legte den Kopf leicht schief, bevor Tora tief seufzte. Es war ungewohnt, dass er ihn nicht mehr siezte, aber an diesem Ort war er auch nicht mehr derjenige mit der meisten Macht. „Du bist der Schlüssel zu ihrer Heilung oder mehr sie zu bändigen.“ Er hob eine Augenbraue und auch Kagome blickte ihn nachdenklich an, als er nur leise murmelte. „Die Fotos in dem Album, als sie in die Schule kam.“ „Der Grund, weswegen du deinen Wald verlassen hast.“ Kagome war verwirrt. Was bedeutete das? War er nicht nur immun gegen ihre Küsse? „Du hast eine spezielle Macht, aber es ist die Frage, wie stark sie geworden ist, nachdem sie Ryuu fast ausgesaugt hat. Doch wie ich dich kenne, schaffst du es.“ „Und wie soll er das machen?“, mischte sich Kagome ein, als Tora sie schon freundlich anlächelte. „Er kann Auren unterwerfen.“ Kagome überlegte und dann wurde es ihr gewahr. In der Vergangenheit hatte er mehr als einmal bewiesen, wie mächtig er war. Ob es sich um ihren Pfeil handelte, um Toukejin oder auch um die Mönche, die ihn bannen wollten. Sie meinte, er hatte auch schon Barrieren durchschritten. Das war seine Kraft? Neugierig stierte sie ihn an. Dann könnte er ihre Kraft unterdrücken, doch dafür müsste er an ihrer Seite sein… immer. Sie schluckte und auch Sesshomaru sog die Luft ein. Ihr Vater hatte sie aus diesem Grund versprochen, damit er sie im schlimmsten Fall unterdrücken konnte. „Also müssen wir immer?“ Tora nickte, doch dann blickte er Kagome noch einmal an. „Hast du den Spiegel noch bei dir? Den von deinem Vater? Ich meine er hat vorher deine Kraft kontrolliert.“ Kagome seufzte. „Er müsste auf der anderen Seite in meiner Kleidung stecken… theoretisch.“ „Ich werde später nachsehen gehen.“ „Kann ich…“ „Nein!“, sprach Tora etwas lauter und sie zuckte zusammen. „Nicht bevor du dich kontrollieren kannst. Es wäre zu gefährlich.“ Sie wollte noch etwas sagen, als sie Sesshomarus Hand auf ihren Oberschenkel spürte, der ihn ein wenig drückte. Luftholend konzentrierte sie sich auf die Hand. „Geduld“, hörte sie leise seine Stimme flüstern. Er hatte Recht. „Wir werden ihr alles zeigen!“ „Hoffentlich wird er sie solange meiden!“ „Tora, beeile dich, sonst bring ich die beiden um!“, keifte Kagome und warf nach beiden einen Apfel, die sie auf dem Tisch als erstes zu fassen bekam. „Sag ihnen, sie sollen nicht ständig ihre Witze über uns machen!“ Tora brummte und hob eine Augenbraue, bevor er die beiden Kois betrachtete. „Ihr hört. Eure Herrin mag dies nicht. Wenn ihr nicht brav seid, fresse ich euch!“ „Himmel nein!“ „Das wär‘ eine Pein!“ Tora hob die Schultern und stand schon auf. „Esst erstmal und stärkt euch, ich sehe gleich nach, solange der Mond in der anderen Welt noch am Himmel türmt.“ Die beiden nickten und beobachteten noch, wie er den Raum verließ, bevor Kagome ein wenig genervt nach dem Essen griff und Sesshomaru es ihr nachtat. Auch er verspürte einen leichten Hunger. Er war also der Schlüssel. Ob er es schaffen konnte? Er würde es sehen. Kapitel 70: Fluss der Erinnerungen ---------------------------------- Kagome ließ es sich nicht zweimal sagen und griff ordentlich zu. Der Tisch war reichlich gedeckt, auch wenn es viele Dinge waren, die sie nicht kannte, doch das schreckte die hungrige Frau nicht ab. Probieren ging über studieren und so handelte sie auch. Einfach sich nehmen und reinbeißen. Sesshomaru war sichtlich schockiert über ihre ungestüme Versuchsbereitschaft. Anscheinend war sie nicht nur mutig, wenn es um seinen Schwanz ging, sondern auch mutig bei anderen Dingen. „Kagome…“, murmelte er, während sie schon wieder etwas in den Mund schob. Etwas verwirrt sah sie auf und zwinkerte, nur um die Hand schnell vor den Mund zu halten, als sie einen kleinen Schluckauf bekam. „Hupps…“ „Das kommt vom Schlingen.“ Kurz streckte sie die Zunge raus, hickste aber schon wieder. Geschwind schnappte sie eine Schale und wollte trinken, doch er hielt ihre Hand fest, sah sie böse an und entzog ihr die Schale. „Das ist Alkohol.“ Er sah sich um, ergriff ein anderes Gefäß und reichte es ihr. „Wasser.“ „Danke“, bemerkte sie, bevor sie schon etwas trank und die Luft anhielt. Sie war putzig auf ihre Art und Weise, während Sesshomaru immer wieder zu den Kois blickte, die still und leise einiges an Brot und gerösteten Insekten vertilgten. Er fühlte sich einfach nicht wohl bei dem Gedanken, dass er diesen Geschöpfen trauen sollte, die wohl schon Ewigkeiten in seinem Teich verbracht hatten. Er würde beobachten und abwarten, was noch geschehen würde.   Als sie fertig mit Essen waren, begann ihre Rundführung. Die beiden Gestalten führten sie über das riesige Gelände. So viele Türen und Räume gab es. Kagome wusste schon jetzt, dass sie sich mehr als einmal verlaufen würde in diesem Gewölbe. Neugierig sah sie sich um, als sie schon draußen ankamen. Sie war kaum fähig den Rätseln der Kois zu folgen, als sie plötzlich bemerkte, wie ein Bedürfnis sie quälte. „Ich müsste kurz austreten…“ Alle sahen sie an. „Findest du den Weg?“ „Ja“, keuchte sie schnell und löste sich schon von den anderen. Sie machte sich schnell auf den Weg und musste feststellen, dass sie in einem halben Irrgarten steckte. Vielleicht hätte sie besser aufpassen sollen. Die Hecke, dann diese und dann… Sackgasse. Innerlich fluchend kehrte sie um, bis sie endlich einen Weg nach draußen fand, doch statt das Schloss zu erblicken, stand sie vor einem Fluss, der plätschernd ihren Druck erhöhte. Seufzend sah sie aber dann doch noch in den Fluss, als sie etwas glitzern sah. Ein wenig neugierig stierte sie hinein. Das Wasser schien erst düster, doch dann veränderte es sich schlagartig und ein riesiges Gefäß kam darin zum Vorschein, gefüllt mit einer Flüssigkeit und… einem Mann? Verwirrt kam sie dichter. Wen sah sie da und was? Dort schlief jemand mit schwarzen, wallenden Haar. Dieser Mann erinnerte sie an jemanden, doch wen? Was hatte das zu bedeuten? Konnte man die andere Welt dadurch sehen? Ein wenig unsicher blickte sie nach links und rechts, entschied sich dann aber entgegengesetzt der Strömung zu wandern. Immer weiter ging sie und schielte manchmal hinein. Überraschender Weise entdeckte sie auch sich selbst. War das der Fluss der Zeit? Kagome vergaß darüber, dass sie musste, blickte sich um und wanderte weiter und weiter, bis sie wieder hineinblickte und hoffte etwas über ihre Vergangenheit zu erfahren, doch was sie dort sah, verstörte sie. Ein wenig zitternd glitt sie in die Knie, stützte ihre Hände im Rasen ab und blickte auf das Schauspiel, was sie nach und nach gefangen nahm. Was war das? Ein wenig wanderte sie auf ihren Knien Flussaufwärts, als das Schauspiel zu beginnen schien. Sie glaubte kaum, was sie dort sah. „Inu Yasha“, flüsterte sie. Dort war er oder? Ihre Hand hob sie und berührte sacht die Wasseroberfläche. Ihr Kopf wurde durchgeschüttelt, während sie anscheinend in die Erinnerung gerissen wurde. Krampfhaft wollte sie sich wehren, doch im nächsten Moment war sie schon drin. Ihr Herz schlug heftig, während der Boden noch erzitterte, doch dann fand es ein Ende. Sie schlug die Augen zu, wollte nicht sehen, was geschah und doch konnte sie nicht anders, als sie zu öffnen: „Die Rache ist nah“, verlautete der weißhaarige Daiyoukai, dessen Herzen sie erobert hatte. Sesshomaru blickte zu den anderen, die zahlreich erschienen waren. „Heute werden wir ihn töten.“ „YEAHHHHH“, riefen die anderen im Chor. Sie entdeckte Shippo, wie auch Ryuu, Kuren, Tora und die anderen, die sie teilweise schon in der Firma gesehen hatte, auch wenn sie ein wenig verändert waren. Man erkannte das Dämonische in ihnen. „Sesshomaru“, meinte ein schwarzhaariger Mann neben ihm. Sein Haar war verwuschelt und seine Ausstrahlung mächtig. „sei vorsichtig.“ „Das werde ich, doch heute wird er sterben.“ „Wenn es gefährlich wird, verschwinde.“ Sesshomaru schnaubte laut, knurrte und fletschte die Zähne. Kagome lief es eisig über den Rücken, denn Sesshomaru machte den Blick, den er immer machte, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte. „Warum sollte ich. Ich werde nicht noch einmal fliehen.“ „Denk an die Prinzessin“, brummte der Mann und Sesshomaru nickte. Der Mann seufzte und blickte wieder nach vorne. Sie waren fern ab von einer Zivilisation. Kagome entdeckte viele Bäume, aber war sich nicht sicher, wo sie waren und was sie planten. „Ich vergesse deine Tochter nicht, doch ihn auch nicht.“ Es war ihr Vater, der dort stand. Kagome wanderte langsam herum und betrachtete den Mann, dessen Augen so silbern wie ihre waren. Jetzt erkannte sie ihn auch aus den Träumen. War so seine göttliche Gestalt? „Gut.“ Kagome schluckte und beobachtete die Männer noch, als plötzlich jemand aus den Bäumen sprang und schlitternd vor ihnen stehen blieb. Da Kagome noch immer mittig vor allen stand und diese sie nicht sahen, landete der weißhaarige Mann in roter Feuerrattenkleidung direkt vor ihrer Nasenspitze. Erschrocken wich sie einige Schritte zurück und dann erkannte sie ihn, auch wenn er keine Hundeohren mehr besaß. Inu Yasha. Ihr Herz setzte aus, als seine eiskalten Augen ihre durchbohrten. Natürlich blickte er die Personen hinter ihr an, doch sie fühlte sich angesprochen und hob seicht die Hand an sein Gesicht, aber natürlich glitt sie hindurch. Die junge Frau schluckte, bibberte ein wenig, als der Mann den Mund öffnete. „Großes Brüderchen, soll ich noch jemanden töten, der dir etwas bedeutet?“ „Hn. Versuch es, doch diesmal stirbst du.“ „Hatten wir das nicht schon? Ich bin stärker und der da an deiner Seite unbrauchbar.“ Sesshomaru knurrte und zog sein Schwert, das er bei sich trug. Er hatte altertümliche Kleidung an, denn die Neuzeitkleidung war für einen Kampf unnütz. Tsukiyomi seufzte und zog auch ein Schwert. „Das werden wir sehen“, verlautete der schwarzhaarige und das Schwert erstrahlte hinter Kagome, während diese noch immer gebannt von dem weißhaarigen Mann starrte. Ihr Vater kämpfte gegen Inu Yasha, wie auch Sesshomaru? Hatte Inu Yasha gerade gesagt, er hätte jemanden getötet, der Sesshomaru etwas bedeutet hat? Das konnte nicht sein oder? Sie glaubte nicht, was sie dort hörte. „HAHAHAHAHAHA Ihr seid so dumm. So unbeschreiblich dumm“, lachte ihr ehemaliger Freund, während er nicht Tessaiga zog, sondern ein anderes Schwert. „Ihr werdet elendig krepieren und keiner wird euch nachweinen. Es bedurfte keiner weiteren Worte, damit sich Sesshomaru in Bewegung setzte. Ihre Schwerter prallten aufeinander, direkt in Kagome. Schnell wich sie zur Seite, betrachtete die knurrenden Männer, dessen Gesichter sich fast berührten. Seit wann war Inu Yasha ein Dämon und wo war sie? So weit war sie doch nicht zurückgegangen oder? Die Männer schlugen aufeinander, gaben nicht nach, während auf einmal Pantherdämonen aus dem Dickicht erschienen und die Kameraden von ihrem Vater und Sesshomaru losstürmten. Ohne Rücksicht auf Verluste kämpften sie, schlugen aufeinander ein. Kagomes Magen drehte sich um, als sie das viele Blut sah, was spritzte und den einst so grünen Boden rot färbte. Sie presste ihre Hände auf die Lippen, während Sesshomaru und Inu Yasha immer heftiger kämpften. „Ich will dich leiden sehen, lieber Bruder“, knurrte Inu Yasha und erteilte Sesshomaru einen heftigen hieb, der ihn in seine Schranken wies. Sesshomaru brauchte kurz um sich aufzurappeln, da war Inu Yasha schon vor ihm. „Sesshomaru!“, rief sie und streckte die Hand aus, wohlwissend, dass sie nichts tun konnte. Doch auch wenn sie es nicht konnte, schien ihr Vater dazwischenzugehen und wehrte Inu Yashas Schlag gekonnt ab. Ihr Vater bewegte sich schnell und drängte Inu Yasha zurück. Sesshomaru knurrte. „Geh da weg, er gehört mir!“, brüllte Sesshomaru und stürzte vor, er schob ihren Vater beiseite und übernahm dessen Platz. „HAHAHAHA stur wie immer, aber dann bring ich halt erst dich um! Natürlich erst, nachdem ich alle deine Kameraden ermordet habe!“ Kagome erschrak bei dessen Worten, was war hier nur los? Doch dann bemerkte sie etwas. Seine Brust zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Etwas Schwarzes schimmerte finster in seiner Brust. Ihr Blick wurde fester und dann erkannte sie es. Das Juwel! Nein, es war doch verschwunden oder? Kagome schüttelte verängstigt den Kopf, wich weiter zurück, während die Männer sich gegenseitig abschlachten wollten. Um sie herum war alles voller Blut. Ihr war so übel… „Du bist ein armer Irrer, mehr nicht.“ „Ach Bruder…“ Ein markerschütterndes Lachen ließ sie immer mehr frösteln, als er plötzlich auch noch Tessaiga zog. „Lass uns spielen.“ Ihr Vater drängte sich dazwischen, versuchte Tessaiga ihm aus der Hand zu schlagen. „Das kann nicht dein Ernst sein!“ „Was ist schon dabei, wenn eine Stadt drauf geht.“ Eine Stadt? War das sein Ernst? „Du bist von Sinnen! Hier geht es um uns, nicht um die Menschen!“ „Ich finde schon lange, die Menschen sollten Dämonen fürchten, nicht wahr?“, fragte Inu Yasha und hörte das zustimmende Jubeln der Pantherdämonen, wie auch einiger anderer. „Sie verdienen es nicht anders.“ „Du Bastard!“, rief Sesshomaru, stürzte vor und schlug nun auch nach Tessaiga. „Du bist Feige!“ „Du bist einfach schwach geworden! Seit wann bedeuten dir Menschen so viel… ohhh, sag nicht, da gibt es ein Mädchen an deiner Seite?“ Wieder lachte Inu Yasha und Kagome umarmte ihren Oberkörper, als Sesshomaru wütend knurrend vorstürzte und ihn immer wieder schlug und sogar die Waffe fallen ließ und Inu Yasha einen Faustschlag ins Gesicht verpasste. „Da ist niemand!“, brüllte Sesshomaru und schlug noch einmal zu. Inu Yasha torkelte kurz, bevor er lachend halt fand: „Du bist ein schlechter Lügner. So aufgebracht und aufgeregt. Damals wäre es dir egal gewesen. Sieh es doch mal so, so muss sie unter dir nicht leiden.“ „Dreckskerl!“ „Sagt der richtige, hast du nicht auch damals Menschen getötet?“ „Das war damals. In dieser Zeit…“ „… bist du schwach. Ich verstehe dich nicht, wir hätten so viel zusammen erreichen könnten, doch du schlägst dich auf die Seite dieser Schwächlinge. Sind sie dir so wichtig?“ „Inu Yasha komm zur Besinnung!“ Kagome drehte sich und entdeckte Shippo, der blutüberströmt seinen früheren Freund ansah. „Lass dir helfen!“ „Ich habe mich dafür entschieden. Ein Hanyou? Das ist lange her. Heute bin ich ein mächtiger Dämon und Anführer der Yakuza. Eines Tages herrschen die Dämonen vor, also komm zu uns!“ „Du hast sie alle ermordet, all unsere Freunde, wieso sollte ich das?“ Inu Yasha schnaubte und Kagome bebte innerlich. Waren es diese schlimmen Erinnerungen, die Shippo so schmerzten und ihn auf Abstand hielten? Was hatte Inu Yasha nur getan? „Sie waren nur dumme Menschen, sie verstanden nicht, was ich will.“ „Du hast ihnen die Herzen rausgerissen.“ „Haha, ja. Ihre Gesichter waren göttlich.“ Inu Yasha setzte ein breites Grinsen auf. Das war nicht der Mann, den Kagome einmal geliebt hatte. Dieser Mann war ein Monster. Inu Yasha stürzte vor. Sesshomaru wehrte ihn ab, doch es war schwer gegen zwei Schwerter anzukommen und als er kurz unaufmerksam war, erwischte ihn das Schwert. Sesshomaru keuchte und ihr Vater, Tsukiyomi, schritt ein wie schon zuvor, als auf einmal Inu Yasha das Schwert fallen ließ und die Hand hochhielt. Im nächsten Moment erschien ein weiteres Schwert und ihr Vater erblasste. „Da staunst du, was? Nachdem du es mir verraten hast, habe ich geübt und jetzt… nehme ich deinen Platz ein“, frohlockte der weißhaarige Mann, stürzte vor und schlug immer wieder gegen Tsukiyomis Schwert, bis auf einmal die Zeit anhielt, doch nur um die beiden herum. Sie kämpften weiter, während die restliche Welt erstarrt war. „Du verdammter Idiot, was tust du?“ Ihr Vater schien wütend, schlug wieder zu und wieder. Sie nahmen sich beide nichts und Kagome war hin und her gerissen. „Alter Mann, du bist zu langsam.“ Der Hieb saß, lenkte das Schwert ihres Vaters ab und traf ihn in der Seite. Kagome rannte zu ihnen, doch ihr fiel schnell wieder ein, dass sie nichts tun könnte. „Warum kämpft ihr?“, fragte sie und bibberte, als die beiden weiter machten. Die Zeit schien fern, aber nein, sie bewegte sich langsam. Um Sesshomaru lag ein Knistern, wie auch um die anderen göttlichen Wesen, die ihrem Vater dienten. Anscheinend wollten sie sich aus der Starre befreien. Der Kampf wurde immer schneller und aufreibender, doch ihr Vater schien zu unterliegen, aber er war doch ein Gott? Wie konnte das Juwel so stark sein? „Du siehst, alle meine Kräfte werden vervielfacht. Danke für deinen Tipp.“ „Hör auf, du vernichtest uns alle, wenn du so weiter machst!“ „Mir egal. Ich will sehen, wie ihr alle leidet!“, kicherte er. Seine Augen färbten sich rot, seine Pupillen Blau. Er ließ einen heftigen Angriff los und ihr Vater schrie vor Schmerz auf. Ihr Herz setzte aus. War ihr Vater tot? Aber nein… das durfte nicht… Sie sah, wie ihr Vater unter Schmerzen in die Knie ging und heftig keuchte. „Keiner kann mich aufhalten.“ „Vielleicht nicht ich, doch es wird jemand kommen, der es kann.“, lachte Tsukiyomi heiser, stellte sich wieder auf und kassierte wieder ein Gewitter aus blauen Blitzen, das seine Haut versenkte. Er würde nicht mehr lange durchhalten. Sein Plan hatte diese Komplikationen nicht vorgesehen. Als dann der nächste Schlag erfolgte, riss Kagome die Hände vor die Augen, doch anstatt eines Schreis, hörte sie nur ein Schnauben, nachdem sie ein Klirren vernommen hatte. Schnell löste sie die Hände und entdeckte Sesshomaru, der auf einmal das Schwert von Inu Yasha konterte. „Wolltet den Spaß für euch haben? Nicht mit mir, wir haben eine Rechnung offen.“ Inu Yasha lachte und Sesshomaru schlug ihn zurück. Jetzt waren auch die anderen da, stützten ihren Vater und sahen zu Sesshomaru. „Wir müssen uns zurückziehen“, meinte Tora nur und sah Sesshomaru bittend an, der immer wieder zuschlug. Dieser schnaubte nur. „Macht, was ihr nicht lassen könnt, ich verschaffe euch Zeit.“ „Und du?“ „Hn.“, machte er und schlug wieder zu, immer wieder und wieder. Er würde nicht flüchten. Kagome stockte der Atem, als die anderen flüchteten und Sesshomaru alleine zurückblieb. Inu Yasha grinste und ließ nicht locker. „Deine letzte Stunde hat geschlagen.“ „Hättest du wohl gerne.“, knurrte Sesshomaru und ließ seine Blitzattacke los, die Inu Yasha mit seiner konterte. Die Blitze schlugen überall um sie herum ein, explodierten und rissen den Boden auf. Kagome konnte sich kaum halten, während der Boden immer mehr bebte. Das helle Licht ließ sie fast erblinden, als auf einmal ein lauter Knall folgte, der von einer starken Druckwelle abgelöst wurde. Kagome schrie laut auf, während es sie von den Füßen riss und sie aus der Erinnerung gedrängt wurde.   Keuchend kam sie auf ihren Hintern auf, starrte auf die Wasseroberfläche und zitterte wie Espenlaut. Ihre Augen waren geweitet und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie konnte nicht wirklich begreifen, was sie dort gesehen hatte. Dort war Inu Yasha gewesen, Sesshomaru, ihr Vater und die anderen. Sie hatten gekämpft und Inu Yasha war besessen vom Juwel. War das das große Geheimnis, das sie vor ihr hegten? Das durfte nicht sein… nein… Sie wimmerte leise und presste die Hand aufs Herz. Das durfte einfach nicht sein, nicht er… nicht er… Er hatte doch damals gesagt, er wollte das Juwel nicht mehr. Wieso hatte er es… nein… Immer wieder schüttelte sie den Kopf, während sie auf die Oberfläche blickte, die noch von hellen Blitzen durchzuckt wurde. Konnte das die Wahrheit sein? Kapitel 71: Die verfluchte Wahrheit ----------------------------------- Sesshomaru spürte, dass etwas nicht stimmte. Auf seine Nase und seine Eingebung war immer Verlass. Kagome schien verschollen, nicht lange, aber lang genug, um in ihm das Schlimmste befürchten zu lassen. Dieser Ort war ihm fremd und er kannte nicht die Tücken. Geschwind drehte er sich um und machte sich schon auf den Weg, während die Kois erst gar nicht reagierten. Sesshomaru hob die Nase, schnupperte und folgte ihrer Spur. Kagomes Lotusduft führte ihn um viele Ecken, sie hatte sich eindeutig verlaufen, doch wo war sie hineingeraten. Er umrundete noch eine Hecke und landete direkt vor einem merkwürdig fließenden Fluss. Die Macht war allgegenwertig. Kagome, war sie hineingestürzt? Sein Kopf zuckte zur Seite, als ihm ihr vollmundiger Duft in die Nase stieg. „Kagome“, wisperte er und eilte sofort zu ihr. Er roch Tränen und Angst. Große Angst. Was hatte sie nur so verschreckt? Angekommen bei ihr, ging er in die Knie und legte eine Hand auf ihren Rücken, während die Frau am Boden halb am Würgen war. Ihre Augen Tellergroß und ihr Körper bebend. „Was ist passiert?“, fragte er nach, doch sie schüttelte nur den Kopf. Warum sprach sie nicht? Doch dann hob sie einen Finger, deutete auf den Fluss und ließ Sesshomaru erstarren, als er die Oberfläche betrachtete und das viele Blut sah, wie er dort stand, blutüberströmt mit zerfetzter Kleidung auf einem Schlachtfeld. Sein Bruder war geflüchtet und ihr Vater schwer verletzt. Hatte sie etwa… „Was hast du gesehen?“, fragte er leise nach und zog sie weg von dem Fluss an seine Brust, sodass sie es nicht weiter beobachteten konnte. Es schien sie zu verstören. „Ist das wirklich passiert?“, wisperte die aufgelöste Frau. „Ja“, antwortete er nur und spürte, wie sie sich an ihm festkrallte. Ihr ganzer Körper bebte wie Espenlaub. Die verfluchte Wahrheit hätte sie nicht so erfahren sollen, doch dies war eigentlich nichts gegen das, was ihr damaliger Geliebter noch verbrochen hatte. „Wann war das?“ „Vor etwa 15 Jahren“, erwiderte er und hob ihr Kinn an. Tränen standen in ihren Augen, ihre Lippen schon halb zerbissen von ihren Zähnen. „Lebt mein Vater?“ „Ja, er lebt. Er regeneriert sich, doch ist er bisher nicht erwacht“, berichtete Sesshomaru. Kagome schluchzte leise und presste sich an seinen Körper. „Wieso ist das Juwel in ihm, es hat sich doch nach Naraku aufgelöst… durch den Wunsch…“ Sesshomaru seufzte, umfing sie und hob sie hoch. Er wollte diese Frau nicht hierlassen. Natürlich wäre es dumm, noch einen Blick hinein zu werfen, doch er konnte ahnen, dass wenn er ihr die Wahrheit sagte, dass sie sich Hals über Kopf über den Fluss stürzte, um es mit eigenen Augen zu sehen. Kagomes Augen waren nicht überzeugt, nein ihr Geist wollte die Wahrheit verdrängen und damit würde sie sich noch mehr Schaden, wenn sie es sehen wollte. Er wollte ihr den Anblick ersparen, wie ihre Freunde gestorben waren, wollte verhindern, dass sie sah, was er mit Rin getan hatte. Es würde nur die heilenden Wunden aufreißen, wenn sie ihn darauf ansprach.   Im Gemach angelangt, verschloss er die Türen und setzte sich mit ihr aufs Bett. Sie saß auf seinem Schoß und drängte sich fest an ihn, während er sie nur noch fester an seine Brust drückte. „Ich werde es dir erzählen.“ Kagome nickte und schluckte, während Sesshomaru ein wenig aufs Bett rückte und sich mit ihr gegen ein paar Kissen lehnte. Sie begrüßte es und löste sich ein wenig, um in seine Augen sehen zu können. Dort suchte sie die Wahrheit und erstarrte, als eiskalte Augen sie bedachten. Sesshomaru schien verschlossen und ernst. Vollkommen ernst. Kagome wusste, dass was sie gleich hören würde, ihre Welt auf den Kopf stellen würde, doch sie konnte nicht weghören, sie musste es aus seinem Mund hören. Dieser Fluss hatte ihr Schreckliches offenbart. Sesshomaru atmete tief durch, bevor er anfing zu sprechen. „Das Juwel verschwand nicht. Der Brunnen verschwand eine gewisse Zeit mit euch, doch dann erschien er wieder. Ich war einer der ersten am Brunnen und beobachtete, wie Inu Yasha ihm entstieg, doch es war nur teilweise er. Viel zu berauscht vom Juwel, verlautete er, nun ein voller Dämon zu sein und der neue Wächter des Juwels. Ich behaupte von mir ein Monster zu sein, doch dieser war in dem Moment, in dem er den Brunnen entstieg, ein schlimmeres. Doch ich zögerte, mitunter, weil seine Menschenfreunde kamen und das Juwel im nächsten Moment nicht spürbar war. Der böse Blick verschwand und ein anscheinend freundlicher Mann gesellte sich zu seinen Freunden.“ Kagome schluckte. „Aber er wollte doch nicht…“ „Das Juwel hat ihn gelockt. Ohne dich hat er seine alten Ziele verfolgt und ist ihm verfallen.“ „Oh nein… was ist weiter passiert? Konntet ihr es austreiben?“ Sesshomaru schnaubte leise, während er sie ein wenig fester an seine Brust zog. Kagome würde diesen Halt nötig haben, damit sie sich nicht verlor. „Nein. Die erste Zeit schien alles normal. Er war verändert, doch eine Hilfe. Des Weiteren steckte das Juwel in seiner Brust und wir wissen beide, was es bedeutet, das Juwel zu entfernen.“ Kagome nickte und presste sich enger an seine Brust. Inu Yasha würde zu Staub zerfallen, würde man ihm das ganze Juwel entreißen, wenn es ihn schon so sehr verändert hatte. Wie hatte er sich nur so verleiten lassen, wo er doch Freunde hatte, die ihn akzeptierten, wie er war. „Nun drei Jahre später“, begann er und bemerkte, wie sich Kagome verkrampfte, denn sie hatte ihm am Grabe berichtet, dass sie geglaubt hatte, dass sich der Brunnen geöffnet hatte, „passierte das wohl unvermeidbare. Er war unterwegs zum Brunnen. Vielleicht hatte er etwas gespürt. Womöglich dich. Jedoch kam er wutentbrannt zurück. Fluchend und böse. Es schien ihn etwas verrückt gemacht zu haben. Seine Freunde, die Menschen, versuchten ihn zu beruhigen und anfangs glaubten sie sogar eine Wirkung auf sie zu haben… doch…“ „Was?“, fragte Kagome zitternd. „Er hat sie nicht getötet oder?“ Er sah zu ihr, kam herab und lehnte seine Stirn gegen ihre, während sie verzweifelt nach einer anderen Wahrheit in seinen goldenen Augen suchte. Sesshomaru wusste, dass sie an ihren Grenzen stand, doch konnte er nicht weiter diese Frau belügen, die ihm immer mehr bedeutete. „Hat er. Beiden riss er das Herz lachend heraus. Shippo, Rin und Kirara konnten entkommen, während ich ihn in Schach hielt. Wenn ich vielleicht keine Rücksicht auf andere genommen hätte, hätte ich ihn vernichten können, doch… wir hatten keine Chance auf diese Art und Weise.“ Kagome schluchzte. Sango und Miroku waren also drei Jahre später gestorben. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Wie konnte er nur seine Freunde töten? Hing es mit ihr zusammen, dass sie nicht geschafft hatte den Weg zu durchqueren oder lag es daran, dass sie es versucht hatte? Kagome war sich nicht sicher, ihr Kopf schmerzte höllisch und Tränen stiegen auf. Immer mehr verstand sie den kleinen Shippo, der als erwachsener Mann so verschlossen zu ihr war. Sie hatte sich schon gewundert, warum er so auf Abstand bedacht war, doch immer mehr verstand sie es. „Soll ich weitererzählen oder brauchst du eine Pause?“ „Weiter…“ „Wir kämpften weiter gegen ihn, immer und immer wieder, doch zu meiner Schande musste ich gestehen, dass ich ihn nicht besiegen konnte, nicht einmal als Daiyoukai. Seine Regenerationsgeschwindigkeit war unglaublich schnell und er wusste, wie er die Saat des Hasses streuen konnte. So vergingen Jahre um Jahre und immer mehr Dämonen und auch einige Menschen schlossen sich meinen Reihen an, Schutz suchend vor Inu Yasha und hoffend, dass wir zusammen eine Chance hätten. Shippo besuchte oft den Brunnen, flehte und rief, doch du kamst nicht.“ Kagome wimmerte leise. Sie hatte es nicht gehört, hatte nicht gekonnt. Bildlich stellte sie sich den kleinen Fuchsjungen vor, wie er im Brunnen verzweifelt rief, während sie brav in der Schule saß, später dann arbeitete und mit der Zeit immer mehr ihre Abenteuer vergessen hatte. Sie war unbrauchbar. Damals hatte sie das Juwel zurückgebracht, auch wenn unfreiwillig und hatte geglaubt nach dem Sieg über Naraku, dass alles gut wurde, doch dem war nicht so. „Was passierte dann?“, bat sie leise und krallte sich fester an ihn, während sie bemerken musste, dass seine Augen dunkler wurden. „Rin wurde erwachsen, wie auch Shippo und die anderen. Wir lebten in Höhlen, in denen alle Schutz fanden. Nach einem harten Kampf war ich zurückgekehrt, als Rin…“ Kagome schluckte und hob ihre Hände, umfasste seine Wangen und sah ihn traurig an. „Du musst nicht…“ „Doch. Wir gaben uns einander hin. Wahrscheinlich mein größter Fehler, jemals meine Vorsicht fallen zu lassen, doch auch ich bin nur ein Mann. Was ich nicht ahnte war, dass Inu Yasha sich längst erholt hatte und unsere Spur aufgenommen hatte. Er hatte unser Versteck entdeckt. Vertieft, bemerkte ich es nicht, hörte es nicht und roch es nicht, da sie all meine Sinne gefangen nahm und dann… war er da, wollte mich töten, doch Rin, wie sie war, stürzte vor, schützte mich und verlor ihr Leben.“ Kagome erstarrte, schluchzte und ihre Augen wurden immer glasiger. Inu Yasha hatte Rin getötet, nachdem sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Dieser Gedanke war abscheulich und auch wenn Inu Yasha manchmal mies gewesen war, war dies die Hölle. Sesshomaru stockte, verstummte kurz und sie spürte, dass es auch ihn belastete. Er gab sich die Schuld daran, doch auch sie trug dazu bei. Sie erinnerte sich an den Moment am Grab, wo er ihr den Tod an den Hals gewünscht hatte. Sesshomaru war damals ein kühler Mann gewesen, der nur an sich gedacht hatte, doch Rin hatte sein Herz berührt, ihn ein wenig menschlich gemacht. Wie schlimm musste es sein, wenn man sein Herz öffnete und ihm das genommen wurde. Inu Yasha war ein Monster geworden… „Hör auf, sieh mich nicht mitleidig an…“ „Ich kann nicht anders“, murmelte sie und streichelte über sein Haar, während sie einander so nahe waren. Immer mehr verstand sie und begriff auch immer mehr, dass er ihm auch wehtun wollte, dass alles eine Farce gewesen war. „Konntest du ihn in die Flucht schlagen?“ „Nein. Dein Vater kam und stoppte die Zeit, sodass wir fliehen konnten. Er blieb mit Inu Yasha zurück, der wundersamer Weise gegen die gestoppte Zeit sich wehren konnte. Dein Vater war sehr stark und doch ließ er Inu Yasha entkommen. Noch heute kenn ich nicht den Grund, wieso er ihn nicht getötet hat, warum er ihm unterliegt. Tsukiyomi ist ein Gott und doch…“ Kagome umarmte ihn, schmiegte sich an seine Wange und presste ihn fest an sich. So war das gewesen. Wie schlimm musste es sein, wenn man hörte, dass der Mann noch lebte, der alle getötet hatte. Kagome verstand seinen tiefen Groll, denn auch in ihr erwachte einer, seit sie gehört hatte, dass ihr damaliger Freund einfach seine und auch ihre Freunde tötete. Es war wie damals, als sein Blut in Wallung geriet und er einfach vergaß, wer seine Freunde waren. „Lebt er immer noch?“ „Ja.“ Sesshomarus Stimme war dunkel, während Kagome die Augen schloss und ihn einfach nur festhielt. Auch seine Arme umklammerten ihren Körper, damit sie nicht weglief, denn er war nicht fertig. Doch bevor er reden konnte, ergriff sie mit belegter Stimme das Wort: „Du hast mich gesucht, mich finanziert und eingestellt um ihn zu ködern, denn du wusstest nicht, dass ich deine Verlobte bin oder?“ Er schluckte und griff nach ihrem langen Haar, dass ihren Körper umspielte. „Ja. Er sollte auch leiden. Ich hoffte, dass in ihm noch ein wenig von dem alten Mann ist, der dich begehrt, auch wenn es mich wunderte, dass er nicht nach dir sucht.“ „Verstehe“, hauchte sie und atmete tief durch. „Ist es immer noch so?“ „Nein, doch was geschehen ist, kann ich nicht rückgängig machen, doch brauche ich deine Macht, das Juwel zu reinigen.“ Ihre Schultern sanken, während sie am liebsten verschwunden wäre. „Das werde ich, ich will nicht, dass er noch mehr Personen weh tut…“ Sesshomaru seufzte leise, löste sich und sah ihr direkt in die Augen. Kagomes Blick war tieftraurig und er wusste, dass sie an so vielen Sachen zweifelte. „Vergiss nicht, dass sich alles verändert hat.“ „Ich weiß… ich spüre es schon länger. Ich brauch nur Zeit um alles zu verarbeiten, doch was ich gesagt habe, meine ich ernst. Bleib immer bei mir.“ Er nickte und streichelte ihren Kopf, während sie sich ganz klein machte und an seine Brust presste. Ihr Kopf dröhnte von allem. Sie brauchte Ruhe und Entspannung. Immer wieder zuckten Bilder in ihrem Kopf auf, bildliche Manifestationen von Sesshomarus Erzählung. Der Wunsch war schier groß, einfach in den Fluss abzutauchen und alles mit eigenen Augen zu sehen, doch Sesshomarus fester Griff würde sie nicht gehen lassen. Ob er sie schonte und nicht die ganze Wahrheit verriet? Sie wusste es nicht, doch schon diese kurze Erzählung brach ihr das Herz, sodass sie sich für einen Moment wirklich wünschte, sie wäre nicht geboren worden. Wäre sie doch nicht die Inkarnation gewesen, wäre sie nicht an den Brunnen rangegangen und sowieso, wieso hatte das Juwel in ihr gesteckt und war bis dahin niemanden aufgefallen? Sie wusste es nicht, doch Ihr Herz zerriss es. Sie war dankbar, dass er bei ihr war, auch wenn es wahrscheinlich eher er war, der Zuneigung brauchte, denn er hatte alles miterlebt, die Verzweiflung durchlebt, während sie nur seinen Erzählungen lauschte. Was konnte sie nur tun? Kapitel 72: Erwachende Finsternis --------------------------------- Tora befand sich währenddessen auf der anderen Seite in der Wirklichkeit. Geschwind war er in Sesshomarus Haus getreten und suchte nach Kagomes Kleidung. Dort war sie. Er durchwühlte die Taschen ihrer Hose und ihre Handtasche, fand alles Mögliche, doch nicht den Spiegel. Er knurrte. Das durfte doch nicht wahr sein. War das etwa der Grund, weswegen Kagomes Kraft sich so manifestiert hatte? Das durfte doch nicht wahr sein, wo war dieser dumme Spiegel? War der Spiegel Kagome aus der Tasche gefallen oder hatte jemand diesen gestohlen? Er wusste es nicht, doch er musste etwas unternehmen. Kagomes Macht würde stetig anwachsen und sie konnten sich nicht sicher sein, dass Sesshomaru immer an ihrer Seite war. Auch war in dem Spiegel zu viel Macht verborgen. Tora schritt aus dem Gebäude, blickte auf den See und schloss kurz die Augen. Kagome musste noch ein wenig länger ausharren, er würde zuerst den Spiegel besorgen. Er beugte sich über den Teich, blickte tief hinein. „Passt auf sie auf.“ Eine Welle entstand auf dem Teich und dann löste er sich von ihm und ging zu seinem Wagen. Seine Gestalt hatte sich zum Glück schon gewandelt, als er in den Wagen einstieg und ihn startete. Er ließ keine Zeit verstreichen und machte sich auf den Weg zurück. Zu erst würde er die Location von Kouga und Ayame ansteuern. Sobald sein Telefon funktionierte, würde er sie benachrichtigen, danach Ausschau zu halten. Niemand durfte den Spiegel für sich beanspruchen. Niemand!   Zuvor in der Nacht, kurz nachdem Sesshomaru mit Kagome die Location verlassen hatte, sah man, wie die schwarzhaarige Frau im schwarzen Anzug namens Black River loslief. Geschickt sprang sie über Tische und Bänke auf dem Weg zu Ryuu, der immer noch sehr erschöpft am Boden kauerte. „Alles in Ordnung?“ Ryuu blickte auf in die grünen Augen der Drachenyoukai und schluckte schwach. „Sie…“ Black River nickte, strich über ihre geflochtenes Haar und kontaktierte Tora. Sie lauschte, erfuhr, dass Sesshomaru mit ihr weit wegfahren würde. Diese Frau war wirklich gefährlich. „Ich bring dich weg.“, murmelte sie an seinem Ohr, während sie ihm aufhalf und stützte. Ryuu verfluchte die Situation. Er hatte kaum noch Kraft seine Maskerade aufrechtzuhalten, weswegen er glücklich über die Hilfe war. Sie brachte ihn schnell aus dem Laden, während Kouga an ihr vorbeistürzte, um die Lage in Augenschein zu nehmen. Die beiden sahen sich nur kurz, doch Kouga verstand sofort, dass hier nun andere Parteien mitmischten. Aber das konnte er sich bestimmt auch denken. Ihre Organisation operierte meist im Hintergrund. Schon seit langem war sie aktiv, um Dämonen zu überwachen und die Menschheit vor dessen Taten zu schützen. Nur bei einem hatten sie komplett versagt, bei Inu Yasha. River knurrte leise, während sie schon zu Tora ging, der ihr den Autoschlüssel aus der Tasche zog und den Wagen öffnete. Mit Schwung beförderte sie Ryuu auf den Rücksitz, während Tora ihr tief in die Augen sah. „Das es so weit kommen musste…“, begann Tora und seufzte leise, während er sein schwarzes Haar mit seiner Hand nach hinten strich. „Ryuu du bist so ein verdammter Idiot.“ „Dem pflichte ich bei. Du kennst den Grund für dieses… Desaster?“, fragte die schwarzhaarige Frau, die mit ihrer Ausstrahlung schon jemanden töten konnte. Langsam strich sie über ihr langes geflochtenes Haar. „Ja“, meinte dieser kurz angebunden und blickte zu Ryuu. „Wie viel deiner Lebensenergie hat sie aufgesogen?“ Ryuu veränderte seine Gestalt, wurde in seinen Augen normal und streckte sich auf dem Rücksitz aus. „Nicht alles, ich werde mich erholen…“ „Gut. Du weißt, sie ist die Tochter unseres Meisters. Sie wollte nicht von dir geküsst werden, des Weiteren hat ihr Körper auf deine Macht reagiert.“ „Argh…“, fluchte Ryuu und sah Tora wütend an. „Wieso?“ Tora schnaubte. „Es ist eher die Frage, wieso du jemanden an die Wäsche gehst, der ganz klar verlobt ist.“ „Er verdient sie nicht!“, knurrte Ryuu. Tora beugte sich in den Wagen, packte Ryuu am Kragen und schüttelte den sowieso schon schwachen Mann durch. „Volltrottel, Sesshomaru ist immun!“ „Im…mun?“, fragte Ryuu verwirrt nach und auch Black River spitzte ihre Ohren. Das schien interessant zu werden. Nicht jeden Tag präsentierten sie ihr so viele Informationen, die überaus wichtig waren. „Ja. Sesshomaru gehört zu uns, kapierst du das immer noch nicht?“ „Er hat sie nur ausgenutzt!“ „Er ist ein Wächter!“ „W…Wächter?“, fragte Ryuu und riss die Augen auf. „Seit wann?“ Tora schnaubte. „Ich vergesse immer, dass du der Jüngste von uns bist. Schon seit Sesshomaru ein Kind ist, hat er sich unseren Herrn verpflichtet.“ Ryuus Mund klappte auf und wieder zu. Er war verzweifelt und suchte in Toras grünen Augen nach einem Anzeichen einer Lüge, doch dort war kein Anzeichen. Sein Herz schmerzte. Das durfte doch nicht wahr sein. Sesshomaru sollte einer von ihnen sein? Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! „Du lügst doch…“ „Denk was du willst. River, bring ihn bitte ins Quartier, ich folge den beiden, Sesshomaru erinnert sich körperlich, was er tun soll, doch er weiß nicht, wie er helfen kann. Ryuu, wie konntest du nur, wenn wir Pech haben, wird niemand ihre Situation mehr bessern können und sie wird keinen Fuß mehr auf diese Welt setzten. Vielleicht werfe ich dich ihr dann hin, in der Hoffnung, dass sie noch den Rest aus dir saugt.“ Ryuu erstarrte und Tora pfefferte die Tür zu, bevor er Black River noch einmal tief in die Augen sah. Dieses kämpferische Weib würde ihn schon unter Verwahrung halten. „Pass auf den Idioten auf.“ „Werde ich. Melde dich.“ „Natürlich.“, sprach er noch und dann löste er sich schon und zog einen weiteren Schlüssel aus seiner Tasche. River seufzte leise. Tora schien immer einen Ersatzplan zu haben oder drei oder vier. Manchmal verstand sie diesen Mann nicht, doch für solche Situationen war er von Nutzen. Seine Schnelligkeit war nur eine der Dinge, die ihn so wichtig in ihrem Team machte. Geschickt sprang sie in den Wagen, startete ihn und fuhr los, während Ryuu vor sich hin fluchte und immer noch laut atmete. Sie würde ihn ins Quartier bringen, dort könnte er sich erholen und dann würde sie ihm einen Arschtritt nach draußen verpassen. Sie überlegte im Augenblick noch, was sie in ihren Bericht schreiben sollte und wer hier der Schuldige war. Kurz hatte sie den Blick der jungen Frau gesehen, die so verängstigt gewesen war. „Verdammt.“, fluchte sie leise. Eine steile Falte erschien auf ihrer Stirn. Diese Haruka hatte sie in dem ganzen Gemenge aus den Augen verloren. Doch es würde bald wieder eine Möglichkeit geben, bestimmt und dann würde sich die Welt wandeln. „Urghh…“ „Halt die Klappe, du bist an deiner Situation selbst schuld, also versuch erst gar nicht einen auf sterbender Schwan.“ „Selber Klappe, ich jaule, wie ich will!“ „Dann sperr ich dich in den Kofferraum, oder schleif dich über den Asphalt.“ Das wirkte. Ein Blick in den Rückspiegel verriet ihr, dass Ryuu sie böse musterte. Als ob sie vor ihm Angst hätte. Er ließ sich sogar von einer Frau aussaugen. Versager. Das schlimmste war aber wohl, dass es nie passiert wäre, hätte er die Finger von einer vergebenen Frau gelassen. Hoffentlich lernte dieser Idiot daraus, sonst würde die nächste ihn töten.   River verließ den Tatort, wie auch Tora, der sich auf in den Wald machte, doch beide hatten etwas übersehen, was alles veränderte. Nein, sie hatten dem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Während Krankenwagen ankamen, befand sich eine chinesisch gekleidete Frau noch im Saal. Nicht nur Sesshomaru hatte Bilder erhalten, sondern auch ihr neuer Partner. Sie hatte sich nicht lumpen lassen und auch von Sesshomaru Bilder geschossen, wie er Ryuu angriff und Kagome mit sich nahm. Sie sendete ihm alles, als auf einmal etwas vor ihre Füße rollte. Neugierig beugte sie sich herab und entdeckte einen silbernen Taschenspiegel, der sehr edel erschien. Ohne Umschweife schob sie den in ihrer Tasche. Wer wusste, wofür man den noch gebrauchen könnte. Ihr Handy brummte, eine Nachricht, die sie zu einem Gespräch aufforderte. Nicht wirklich freundlich, eher prägnant und befehlend. Haruka schnaubte, aber wer wusste, welche schönen Ideen ihr Partner hatte. Sofort begab sie sich nach draußen und erwartete den Anruf ihres Partners, der zurzeit noch in Shanghai war. Was er ihr wohl mitteilen wollte? Es vibrierte und sie nahm schnell ab: „Du wolltest mich sprechen?“ „Die Frau auf dem Bild ist die, von der du mir erzählt hattest?“, fragte die Stimme auf der anderen Seite sehr verärgert. Was hatte er denn? „Ja. Dies ist die Frau, die bei ihm arbeitet und mit ihm das Bett teilt“, beantwortete sie schnell seine Frage. An der anderen Leitung hörte sie einen wütenden Laut, bevor etwas zu Bruch ging. Inu Yasha war wütend. Sein Bruder führte also wirklich etwas im Schilde, wollte ihn hintergehen, aus der Reserve locken und genau das schaffte er. Er hatte Kagome erkannt, egal wie sie aussah, diese Frau kannte er von damals. Das war also sein Plan. Leise knurrte er am Telefon, während er gerade in den nächsten Wagen stieg, der für ihn bereitstand. „In fünf Stunden am Flughafen von Tokio, sei pünktlich.“ „Du kommst schon zurück?“, fragte sie verwirrt. Er lachte kurz. „Ja, ich komme jetzt. Eigentlich wollte ich noch etwas holen, doch die Situation hat sich geändert. Also sei da.“ „Ja, werde ich“, sprach sie noch und dann war das Gespräch schon weg. Verwirrt blickte sie auf das Display, als sie noch eine Nachricht erreichte, in der genaue Angaben über die Ankunft seines Fluges standen. Was war jetzt los? Sie wusste, die beiden mochten sich nicht, doch kannte er diese Frau vielleicht? Haruka wusste nicht, in was sie reingeraten war und Black River hatte das Gespräch der beiden verpasst, sogar keiner wusste, dass Inu Yasha sich entschieden hatte früher nach Japan zurückzukommen.   Inu Yasha schnaubte noch leise und spielte mit ein paar Gegenständen, während sein Haar Pechschwarz war und er finster grinste. Niemand würde ihn kommen sehen. Ein finsteres Lachen entwich seiner Kehle, während der Fahrer aufs Gas drückte. Alles Dummköpfe. Sein Bruder wollte ihn entweder ausspielen oder er wusste, welche Wirkung Kagome auf ihn hatte. Was es auch war, er würde ihn dazu bringen, für ihn diese lästige Frau zu töten. Nachdenklich betrachtete er den gravierten Ring an seinem Ringfinger. Ob Tsukiyomi Sesshomaru die Wahrheit verraten hatte, warum er ihn nicht getötet hatte? Wahrscheinlich nicht, nach dem letzten Kampf hatten sie den Körper von ihm versteckt. Er schnaubte. Vielleicht wäre Kagome doch nützlich, wenn er sie überzeugte, dass Sesshomaru böse war. Es gab so viele interessante Möglichkeiten, die er während des Fluges abwiegen würde. Kagome. Dunkel erinnerte er sich an die Frau, die ihn davon abgehalten hatte, das Juwel für sich zu nutzen. Wie dumm sie doch war, wie dumm er gewesen war. Alles hatte sich geändert und er bereute nichts, denn als er gegen Tsukiyomi gekämpft hatte, hatte er so viel erfahren. Leicht gereizt lehnte er seinen Kopf an die Kopfstützte und hob eine chinesische Pfeife an die Lippen und atmete den verfeinerten Rauch ein. „Sesshomaru, bald halte ich dein Herz in Händen“, schmunzelte er und sog noch einmal an der langen Pfeife. Ein Blick aus dem Fenster auf den Smog der Stadt ließ ihn noch mehr lächeln. Bald würden sich die Geheimnisse lüften. Durch den Ring hatte er eine mächtige Macht in ihm verstärkt. Es hatte ewig gedauert, doch nun würde er so stark sein, dass er auch Tsukiyomi töten konnte, wenn er ihn aus seinem Versteck lockte. Die Welt war im Begriff sich zu verändern und er, Inu Yasha, würde ihr neuer Herrscher werden. Ein lautes Lachen entwich seiner Kehle, eiskalt und schneidend, sodass der Fahrer sich noch kaum konzentrieren konnte und nach Schweiß stank. Bald würde er sie alle töten. Alle. Kapitel 73: Göttliches Blut --------------------------- Inu Yasha erreichte nach einiger Zeit den Flughafen. Er trug einen schwarzen Anzug, während sein schwarzes Haar glänzend und lang über seinen Körper fiel. Seine Ohren waren spitz und zeugten von seiner Vollendung, während er den Wagen verließ. Die Finsternis seines Herzens pulste freudig, als er die vielen Menschen sah. In der nächsten Minute zeigte ihm sein Innerstes, wie es hier aussehen könnte. Der Gedanke daran den ganzen Flughafen in Blut zu tauchen erfüllte ihn mit einer Ekstase, die ihm eine Gänsehaut verschaffte. Bald würde er über diese dumme Welt herrschen und die Welt so verändern, dass ihm alles gehörte. Wie er sich auf den Tag freute. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen, doch dort war nichts von Freundlichkeit zu sehen, sondern sein Lächeln machte jedem Angst. Es war das Lächeln eines verrückten Mörders. Jeder Mensch würde vor ihm knien. Nie hatte er vergessen können, wie die Menschen ihn noch behandelt hatten, als er ein Hanyou gewesen war. Dieser Mann war kein Haustier, er war ein Monster und das zeigte er ihnen zu gern. Immer wieder erinnerte er sich an das Dorf, welches er ausgelöscht hatte. Nie wieder war er so wütend gewesen, außer jetzt. Damals hatte er Kagome gespürt, die ihm noch dazu fehlte, alles zu besitzen, was er je wollte. Fast schon freudig hatte er sich dem Brunnen genähert und ihren Duft eingeatmete. Sie würde ihm gehören, dass hatte er beschlossen, doch als sie sich dem Brunnen näherte, spürte er einen höllischen Schmerz. Das Juwel rebellierte, schien schon gereinigt zu werden, bevor sie den Brunnen durchquerte. Sie würde ihn töten. Fast unterbewusst hatte er eine Handbewegung ausgeführt, die ihre Aura sofort erlöschen ließ. Natürlich hatte er vermutet, sie getötet zu haben. Er war so wütend gewesen, dass ihm nicht vergönnt war, was er noch haben wollte, weswegen er jeden zerstörte, der nach Liebe gierte. Es war abscheulich und sein Bruder erst. Wie hatte er nur mit diesem Menschenmädchen schlafen können? Er knurrte leise, während alle wichen und Bodyguards teils nur hinter ihm liefen. Aber er hatte Sesshomaru diesen Zahn gezogen. Sein Blick war köstlich gewesen, wie auch seine Angst, dass ich es wieder tat. Nun war noch die Frage, wessen Schwäche Kagome wirklich war. Das Spiel konnte beginnen. Es würde ihm Freude bereiten. Diese Haruka hatte ihm auch gut geholfen, wer wusste, was er mit ihr noch anfangen könnte. Inu Yasha war fast schon high, während er sich das Blutbad vorstellte, das er drüben in Tokio veranstalten würde. Bald, schon ganz bald war es so weit. Wie entschied er sich nur?   Als Inu Yasha den Jet erreichte, starrte ihn der Pilot kurz verwirrt an, verneigte sich dann aber doch. Normal hätte er ihn getötet, doch er wollte keine Komplikationen. „Ist alles bereit?“ „Ja, Herr!“, verlautete der Pilot und verschwand schon, während Inu Yasha über eine Rolltreppe das Flugzeug betrat und noch einmal zu der Großstadt sah. Die Triaden würden ihm auch bald gehören, nicht mehr lange. So viel hatte er mit dieser Welt vor und jetzt, wo seine Macht sich konzentrierte, die dort in der hintersten Ecke geschlummert hatte, würde er noch viel mehr schaffen. Er lachte, warf sich in einen der schwarzen Sessel und blickte auf ein üppiges Mahl, das schon bereitstand. „Ist alles verladen?“ „Ja, Herr.“, sprach eine Frau neben ihm. Er sah zu ihr und betrachtete die nackte Frau, die nur in durchsichtige Stoffe gehüllt war. Eine kleine Aufmerksamkeit der Triaden wahrscheinlich. Sie wusste nicht, dass sie niemals lebend in Tokio ankam, aber das musste er ihr nicht sagen, sonst würde sie ihm keine Freuden mehr bereiten. Vorsichtig hob er die Hand an ihr Kinn und betrachtete die hübsche Frau. „Gut.“ Der Flug startete auch bald, nahm sie mit und nur das leise Stöhnen und Keuchen seiner Sexsklavin schien die Stille zu unterbrechen. Der Pilot trug Kopfhörer und würde nichts von dem Krach hören, den er dort veranstaltete. Wie gern er Kagome ficken würde, doch es würde ihm verwehrt bleiben, aber nun ja. Es gab andere Möglichkeiten.   Nach drei Stunden erreichten sie dann endlich Tokio. Inu Yasha hatte sich zwischendurch gereinigt. Die Frau war in einem anderen Abteil, wo sie die Teppiche versaute, aber das störte ihn nicht, er hatte das wirklich gebraucht. Die Triaden würden ein Dankschreiben über diese exquisite Wahl erhalten. Am Flughafen wurde er dann auch schon empfangen von seinen Leuten, die sich verneigten und eskortierten zu einem separaten Ausgang und dort stand sie. Er schnupperte etwas, während er die hübsche Frau begutachtete mit dem langen Haar und der chinesischen Kleidung. Eine Augenweide. Sesshomaru hatte Geschmack, musste er zugeben. Vielleicht kam sie auch noch auf seine Speisekarte.   Haruka hatte gewartete und erstarrte, als sie den hübschen Mann erblickte. Doch irritierte es sie. Er war der Herr der Yakuza und nach ihren Informationen hatte er doch weißes Haar und goldene Augen, doch dieser… Inu Yasha blieb vor ihr stehen, beugte sich herab und hob ihr Kinn an, sodass sie den schwarzhaarigen Mann direkt in die Augen sehen musste. Sie waren silbern, geschmückt mit einigen goldenen Kränzen, was seine sowieso schon spitzen Pupillen noch mehr betonte. Ihr blieb die Spucke weg, als sie diesen überaus erotischen Mann ansah und ihr Herz wie ein Presslufthammer arbeitete. „A…a….a…“ „Haruka, wenn ich mich nicht irre?“ „Mizuno, Haruka. Sehr erfreut…“, murmelte sie und verfiel ihm schon in diesem Moment. Er löste seine Hand und lächelte sie fast schon freundlich an. „Inu Yasha, aber das weißt du schon.“ Haruka nickte und begutachtete den Mann. „Die Haarfarbe…“ „Ja. Man soll mich nicht sofort erkennen“, verlautete er und betrachtete die Frau noch etwas, als seine Nase einen Geruch auffing. Er beugte sich wieder herab, griff ungeniert nach ihrer Hüfte zu ihrer Tasche. Sie glaubte erst, er wollte sie ran ziehen, doch so schnell wie seine Hand ihren Körper berührt hatte, genauso schnell war sie wieder weg. Haruka keuchte und sah, wie er einen Spiegel in Händen hielt. „Der gehört wahrscheinlich seinem Mädchen!“ Inu Yasha lächelte. „Das tut er, ich rieche es“, erklärte er und drehte ihn. Das Muster. Ein dunkles Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, als er seinen Ring anhob und die Verzierungen verglich. Das war nun wirklich interessant. Kagome verbarg wohl doch mehr Geheimnisse, als er geglaubt hatte. Sesshomaru und Tsukiyomi hatten es verborgen, doch jetzt… Sein Blick fiel auf Haruka, die ihn schüchtern ansah. Was für ein überaus gutes Mädchen diese hier war. Wieder sah er auf den Spiegel und schloss die Augen. Er spürte es. Seine Augen öffneten sich, noch ein wenig mehr silbern. Er öffnete den Spiegel und betrachtete seine Augen und sein Haar. Darum war Tsukiyomi damals auch nicht gestorben, er hatte einen Teil seiner Macht verborgen und das war auch der Grund, warum er nicht erwacht war. Was für ein interessantes Spiel man ihm dort unterbreitete und das beste war, dass er jegliche Joker besaß. Nur Kagome fehlte noch. Also war sie nur für das Juwel eine Gefahr, doch nicht für ihn und wenn er es meistern könnte, das Juwel vor ihr komplett zu verbergen, würde sie ihn nicht läutern können. „Haruka.“ „Ja?“ „Begleite mich.“ „N…natürlich!“, verlautete sie und folgte ihm schon, während er noch einmal den Spiegel ansah. Ob dieser dumme Mann das geplant hatte, dass er, Inu Yasha, diese Gegenstände in die Hand bekam? Er wusste es nicht, doch ein Blick zum Mond ließ ihn noch freudiger werden. Bald wäre es so weit, dann würde er den versteckten Pfad finden und die Zeit kontrollieren. Bald!   Haruka und er stiegen in den Wagen, während auf der anderen Seite des Mondes, fern von der Zeit, ein Schloss lag, sich erstreckte und den Herrschaftspalast des Mondgottes präsentierte. Der Fluss der Zeit floss stetig, doch in ihm schien eine Unruhe sich zu entwickeln. Ein Wächter, finster wie die Nacht, ein Schatten, geworfen vom Mond, zog seine Kreise, wohlwissend, dass bald die Zeit wäre, die Tore zu öffnen. Er spürte wie die Kraftverhätnisse auf der Erde kippten und den Fluss bald beeinflussen würden. Sein Herr hatte ein Plan gehabt, doch schien es ihm, dass die Zeit gegen diesen arbeitete. Es hatte zu viele Faktoren gegeben und dass dieser Mann nun immer mehr an Macht gewann, während die Prinzessin nur unkontrolliert blieb, verfinsterte sich die Zukunft Zunehmens. Sein Name war Kage, normal agierte er in der Dunkelheit, fern der anderen, schlich durch ihre Schatten, wenn der Mond im Zenit stand und lauschte dem stetigen Fluss. Plötzlich horchte der Schatten auf, hielt in seiner Bewegung inne, als er spürte, wie das Tor durchschritten wurde. Die Prinzessin war da. Das Mädchen, welches nichts von ihrem Schicksal wusste. Er würde ihr noch zeigen, was geschehen war, denn sie durfte nicht weiter blind durch diese Welt wandeln. Ein Vorgeschmack würde sie Ködern und dann würde er sie sich holen. Diese Frau musste wissen, was alles auf dem Spiel stand, doch wäre sie fähig dazu, ihre Grenzen zu überschreiten und alles aufs Spiel zu setzen, was ihr etwas bedeutet? Er schnaubte leise. Tsukiyomi, erwache bald, sonst wird es zu spät sein, sollte Inu Yasha noch mehr seines göttlichen Blutes erwecken. Vielleicht sollte er ihr zeigen, was damals geschehen war, als die Männer sich in der Höhle begegnet waren. Kage starrte in die Dunkelheit, als ein Licht erschien. Blut spritzte gegen die Wände der Höhle, während alle schreiend davonliefen, doch einer blieb. Tsukiyomi, sein Meister und Inu Yasha, der anfangs Probleme hatte, doch den Bann durchbrach, was keiner können sollte, der nicht im Dienste des Mondes stand. Tsukiyomi hätte es früher merken müssen, doch er war blind gewesen. Blind dafür, dass dieser Hundejunge seine Prinzessin durch den Brunnen begleiten konnte. Alles hatte seine Gründe und dieser hätte ihn aufwecken müssen. Wie konnte er glauben, dass der Fluss irrte? Inu Yasha griff den Mann an, kämpfte und kein Stoppen der Zeit wirkte, bis auch Tsukiyomi es endlich begriff. Er hatte einen Nachfolger zeugen wollen, doch es hatte nicht funktioniert, sodass nur eine menschliche Frau seiner Saat entsprang. Aber anstatt auf die Mutter der Frau zu achten, dessen Mann keine Kinder hatte zeugen können und am Ende den Gott des Mondes um Hilfe gebeten hatte, hatte er seine Zeit mit anderen Dingen verschwendet und nicht bemerkt, wie das Kind dieser Frau, gezeugt von einem Dämon, einen Hanyou hervorbrachte, in dem die Macht des Mondgottes herrschte. Sein Blut machte es dem Hanyou möglich, seinem Vater so zu ähneln, doch wenn der Mond verschwand, schwand auch diese Fähigkeit und der Hanyou wurde ein Mensch. Lachhaft und nun? Nun hatte er seine Macht ausgebaut, hatte ihn in den Höhlen fast schon besiegt, bis Tsukiyomi die Chance gehabt hätte ihn zu töten, doch nein, er hatte innegehalten, den jungen Mann betrachtet und ihn nicht töten können. Zu sehr hatte er einen Nachfolger gebraucht, dass er seine Vorsicht vergaß und nur knapp mit dem Leben davonkam. Dieser Mann war nicht mehr zu retten, das hätte er wissen müssen, doch Tsukiyomi wollte ihn nicht aufgeben, suchte ihn immer wieder, doch nichts. Jahrhunderte vergingen, bis er sein Herz einer jungen Frau schenkte und sie ein wahre Halbgöttin zur Welt brachte, ohne das finstere dämonische Blut, was sein Enkelkind in ein Monster verwandelte. Manches sollte man nicht mischen. Kage seufzte, zerschlug die Wellen der Erinnerung und bewegte sich leise in den Schatten, beobachtete das Paar und schnaubte. Wieso hatte er ihn gewählt? Natürlich war Sesshomaru schon lange in den Diensten dieses Gottes, schon bevor er dieses Monster gezeugt hatte, doch warum war es seine Macht, die sie unterdrücken konnte? Er wusste es nicht, doch konnte er sich schon denken, dass alles seine Gründe hatte. Die Götter spielten alle ihre Spiele und wer wusste, wessen Finger sich dazwischen gemischt hatten. Egal…   Er schloss die Augen, nur um sie später zu öffnen und der Prinzessin ins Gesicht zu blicken. Ohne umschweife zerrte er sie mit einer Erinnerung ins Wasser, beobachtete die verzweifelte Frau, die einfach nichts verstand. Sie musste dieses Monster töten, bevor es den Weg hierher fand. Fast hatte er sie, als eine Druckwelle sie rausschleuderte. Ihr Herz hatte sich eingemischt, doch dann sah er noch den Hundedämon, Sesshomaru, der sie mitnahm und ihm kurz in die Augen sah. Er würde es ihr erzählen und dann würde sie wiederkehren, um noch mehr zu sehen. Neugierig wie sie war, würde sie sich weit genug über den Fluss beugen, sodass er sie wieder packen könnte und dann würde er sie tief in die Abgründe, in den Abyss, ziehen und ihr zeigen, welch dunkles Geheimnis ihr Vater verbarg und was ihre Aufgabe war. Kleine Kagome, kleine Prinzessin, die die Zeit durchspringen kann wie ein kleines Kaninchen. Bald wird dich die Finsternis umschlingen, die grausame Wahrheit. Komm her und sieh es dir an, denn niemand kann die Augen von der Grausamkeit der Zeit abwenden. Niemand kann es. Kapitel 74: Der Abyss --------------------- Kagome löste sich vorsichtig von Sesshomaru, der sie mit Argusaugen bedachte. Er seufzte leise und streichelte über ihre Wange, während sie sich anscheinend nicht sicher war, was sie als nächstes tun sollte. Sesshomaru schien ehrlich zu sein, hatte ihr viel mitgeteilt, doch es war überaus schmerzhaft, dass Inu Yasha all dies angerichtet haben sollte. Dabei war er doch so ein netter Mann gewesen. Etwas aufgedreht, vergnügt, manchmal brutal, aber mit einem guten Herzen versehen und doch… sie schüttelte den Kopf und blickte in Sesshomarus goldene Augen, die anscheinend in ihren etwas suchten. „Du solltest dich noch etwas ausruhen.“ „Passt schon… Ich… kann ich etwas Zeit für mich haben?“, fragte sie und er verstand. Natürlich musste sie alles verarbeiten, er hatte viele Jahre dafür gehabt, doch sie hatte alles auf einmal erfahren. Vorsichtig stand er auf und sah noch einmal zu der Frau, die so verloren auf dem großen Bett aussah, sodass er sie am liebsten einfach an sich gerissen hätte. „Ich bin bald wieder da“, versprach er noch, bevor er das Zimmer verließ und von Dannen zog. Es wurmte ihn einerseits, doch andererseits brauchte auch er ein wenig Ruhe, nur für sich alleine. Nie war er der Typ Mann gewesen, der sich bei einer Frau ausheulte, nicht einmal bei seiner Verlobten und doch hatte er ihr alles erzählt und ihren mitleidigen Blick vernommen. Das brauchte er nicht, das wollte er nicht. Langsam ging er durch den Palast auf Erkundungstour. Bestimmt würde er noch einiges finden und dann müsste er sehen, wie er Kagome unter seine Kontrolle bekam. Das Ganze war wirklich zu makaber.   Kagome hingegen sah ihm noch ein wenig nach, bevor sie nach hinten zu dem großen Fenster blickte. Gemächlich robbte sie vom Bett, ihr Gesicht ganz bleich, ihre Mimik ganz starr und schritt auf besagtes Fenster zu. Davor angekommen, drückte sie gegen sie Scheiben, bis sich die Fenster wie ein Tor öffneten und sah herab. Sie waren im Erdgeschoss und der Boden nicht fern, während sich vor dem Fenster der Garten erstreckte, wie auch der Fluss. Ihr Blick blieb an ihm haften, zog sie magisch an. Dort versteckten sich alle Geheimnisse, alle Wahrheiten, die man vor ihr verborgen hielt. Vielleicht wüsste sie dann, warum all das genau geschah. Wieso nur? Die junge Frau krabbelte langsam über den Fenstersims und ließ sich in den Rasen fallen. Es war ihr egal, ob ihre Kleidung schmutzig wurde, denn im Augenblick fühlte sie sich nicht wie eine Prinzessin, nicht jetzt, nicht hier, wo sie fast Menschen getötet hatte, nur weil sie dagewesen war.   Seufzend schritt sie durch das kurze Gras und atmete die frische Luft ein. Was sollte sie nur tun? Wie gerne würde sie einfach in die Vergangenheit springen, nur um alles zu verhindern. Ihr Kopf raste und warf immer wieder andere Dinge in den Raum. Es war einfach nur frustrierend, überhaupt Sesshomarus Blick. Er war verletzt und damals, auch wenn er es zurücknahm, hatte er es ausgesprochen. Wenn sie nicht gewesen wäre. Deprimiert strich sie über ihre Schultern, während ihr Blick zum Fluss wanderte. Nur ein wenig… Sie schritt darauf zu, dachte an damals, als alles anders gewesen war und doch… war all dies verloren. Kagomes Herz wurde schwer, ihre Hand streckte sich nach dem Fluss, während sie sich nach ihren Freunden sehnte, mit denen sie Seite an Seite gekämpft hatte, Inu Yasha, der immer seine Späße gemacht hatte, Rin, die an Sesshomarus Seite stand und auch Jaken, dem er zu gern eins überzog. Vielleicht könnte sie kurz hineinsehen, sich fallen lassen und nur für einen Moment erleben, wie es allen gut ging… „Willst du das wirklich?“, fragte eine Stimme, dunkel, männlich und doch auch sanft. „Wer spricht da?“ „Nenn mich Kage.“, antwortete es. Sie drehte sich um, denn diesmal schien die Stimme hinter ihr gewesen zu sein und dann sah sie es. Ihr Schatten hatte Augen. Rote, leuchtende Augen, die ihr Angst machten. „Ich bin der Wächter des Flusses.“ „Der Wächter?“, wiederholte Kagome ein wenig verwirrt, beobachtete, wie der Schatten sich bewegte und ihrem entschlüpfte. Er glitt durch die Schatten des Rasens, den der Vollmond warf. Immer weiter und weiter, bis er sich manifestierte und ein schwarzes Kaninchen hin und her sprang. „Wächter der Zeit. Ja. Folge mir.“, sprach er weiter und Kagome tat es. Kurz blickte sie noch zum Palast, bevor sie dem Kaninchen folgte, dass sie fern ab dem Schloss, immer tiefer in die Gärten führte. Kagome stolperte dann und wann, doch wollte sie es nicht verlieren. „Nicht so schnell!“ „Dein Wächter wird deine Abwesenheit aber bald bemerken.“ Kagome erschrak kurz. Stimmte ja. Sie nickte und lief weiter, hob ihr Kleid immer mehr an und versuchte allem auszuweichen. Ein Blick zur Seite verriet ihr, dass sie zum Ursprung des Flusses liefen. „Wo bringst du mich hin?“ „In die Vergangenheit, kleine Prinzessin.“ Dieser Kage schien so wundersam und immer wieder kam ihr der Gedanke an Alice im Wunderland, war sie nicht auch einem Kaninchen gefolgt und am Ende in ein Loch gekrabbelt? Aber nein, der Hase stand für den Mond, nicht wahr? Er war keine Gefahr oder doch? „Kann ich dir vertrauen?“ Das Kaninchen hielt inne, stoppte und blickte sie an. Seine schwarzen langen Ohren zuckten leicht. „Fürchte dich nicht, vertraue mir und ich gebe dir, was dein Herz sich wünscht.“ Danach drehte er sich wieder um, sprang weiter und Kagome rannte, bis er am Fluss innehielt. Sie waren weit gelaufen, doch sie konnte sehen, dass der Fluss noch viel länger war. Wo sie wohl waren? „Wo sind wir?“, fragte sie vorsichtig nach und kniete sich vor den Fluss. Ihr Kleid verteilte sich wallend um sie, verziert mit Gras und Schmutz. Kagome war es wirklich nicht gewohnt, in solch schweren und langen Gewändern, durch die Gegend zu laufen. „Beug dich tief rüber und berühre die Oberfläche. Folge mir.“, sprach das Kaninchen und sprang im nächsten Moment schon hinein. Kagome schluckte, hob ihren Kopf und sah sich noch einmal um, bevor sie tief einatmete und die Oberfläche berührte. Ob sie ihre Freunde wiedersehen konnte?   Im nächsten Moment wurde Kagome mitgerissen. Kurz hatte sie eine Hand gesehen, die ihr Handgelenk umgriff und sie in den Fluss zerrte. Kagomes Herz raste, während sie Blitze spürte. Sie kniff die Augen zu. Es war kalt und zerrte immer mehr, bis die Welt um sie herum zum Stehen kam. Leicht erschöpft schlug sie die Augen auf und blickte sich um. Es war dunkel, nur ein paar kleine Kerzen an den Wänden erhellten den Raum. Behutsam streifte sie durch den Raum, bis sie bemerkte, dass es ein Tunnel war. „Wo sind wir?“ „In der Vergangenheit.“, verlautete eine Gestalt hinter ihr. Es war nicht mehr ein Hase, sondern ein Mann, in schwarzen Gewändern, mit einer Hasenmaske, die nur seine Lippen freiließ. „Seit du fort warst, ist viel geschehen.“ Kagome sah sich um. „Wie viele Jahre nachdem ich fort war?“ Der Mann strich auch über die Höhlenwand, bevor er zu ihr trat und in ihre Augen blickte. Man konnte fast glauben, dass sie gleich groß waren. „Zeit fließt, sie in Zahlen festzuhalten ist eine Dummheit der Menschen. Doch um dir einen besseren Einblick zu geben…“, sprach Kage und drehte sich um, breitete die Arme aus und sah sie dann interessiert an, um ihre Reaktion zu beobachten. „Wir befinden uns kurz vor dem Moment, als Inu Yasha diese Höhle niedermähte und auf deinen Vater traf.“ Kagome erschrak und riss die Augen auf. Davon hatte Sesshomaru erzählt, aber wieso, wieso war sie hier? „Warum hier? Wieso willst du es mir zeigen?“ „Sesshomaru weiß nicht alles. Es ist wichtig, dass du aber alles weißt. Des Weiteren…“, sprach er, während er bemerkte, dass sein Plan hoffentlich aufging. „hast du die Möglichkeit, die Grenzen zu überschreiten.“ „Was meinst du damit?“, fragte Kagome und bemerkte, wie ein Mann durch den Tunnel kam und einfach an ihr vorbei ging. Es war ein wenig gruselig, doch sie war es von dem Mal zu vor schon fast gewohnt. „Der Brunnen, den du durchschreiten konntest ist verbunden mit diesem Fluss. Jedoch ist deine Macht alleine zu schwach gewesen, weswegen du das Juwel brauchtest.“ Kagome war überrascht. Ja, sie hatte bemerkt, dass sie es ohne Juwel nicht konnte, aber dass es ihre Kraft verstärkt hatte, ohne dass es in ihrem Körper war? Es verunsicherte sie, doch irgendwie… „Also lag es daran, dass ich die Macht schon besaß, aber…“ „Ja, doch nun ist es anders, du bist erwacht und hast dich an einem der unseren genährt.“ Kagome wurde schlecht, sie hatte Ryuu fast getötet. „Was heißt das?“ „Kleine Mondprinzessin, wenn du es nur willst, kannst du den Schleier durchqueren“, erklärte er ihr und kam ihr sehr nah. Sie mochte es nicht wirklich, doch in ihr keimte etwas. „Wenn du willst, kannst du die Zeit verändern, doch es schlägt Wellen.“ Kagome nickte, während Kage ihre Hand schnappte und sie mit sich zog. Er führte sie durch die Höhle, während sie überlegte. Sie konnte es ändern? Die Welt verbessern? Sesshomaru würde Rin nicht verlieren. Es gab viele Möglichkeiten, doch was würde sich verändern, wer wusste das? „Was passiert, wenn Rin nicht stirbt?“ Der Mann blieb stehen und Kagome dachte erst wegen ihr, doch nein. Sie hörte ein leises Stöhnen, wurde rot und entdeckte Sesshomaru und Rin. Sein Fell ausgebreitet am Boden. Kagome schluckte, während die Eifersucht in ihr hochkochte. Ihre Körper umschlangen einander. „Wer weiß, wer weiß, das Mädchen könnte erwachsen werden, ihm Kinder schenken und dein Wächter könnte glücklich sein, doch man kann es nicht sagen.“ „Ich könnte also… dafür sorgen, dass Sesshomaru Rin nicht verliert?“ „Das könntest du.“, sprach er leise und deutete auf den Höhleneingang gegenüber. Als Kagome genauer hinsah, bemerkte sie etwas. Dort lauerte etwas im Schatten. „Dort steht er, beobachtete sie. Du kannst ihn warnen oder dich zwischen sie werfen. Alles was du willst ist möglich.“ Kagome schluckte. Sie könnte Sesshomaru diesen Moment als schönen Moment in Erinnerung lassen. Ob dies auch der Grund war, warum keine Frau in seinem Leben blieb und er sie immer nach dem ersten Mal hatte fallen lassen? War es das, warum er nie Gefühle zugelassen hatte? Die unbändige Angst, dass ihr ehemaliger Freund ihm das nahm, was er liebte. Sesshomaru war tief verletzt worden durch diesen Moment. „Es brach ihm das Herz…“ „Das tat es. Er hat diesen Moment nie vergessen, doch du. Du könntest diesen Moment ungeschehen machen. Er würde lernen zu lieben, eine Beziehung führen, Kinder haben, eine Familie gründen und sie würde gehen, wenn sie alt war. Bestimmt würde es noch andere Frauen geben.“ Kagome schluckte. Sie dachte an damals, sie hatte versprochen, eines Tages würde sie dafür sorgen, dass er wieder lächeln könnte. Der Gedanke, er könnte heute, in der jetzigen Zeit, eine liebende Frau haben und viele Kinder, klang wunderbar, doch… Sie presste die Hand auf die Brust, die sich schmerzend zusammenzog, er hätte sich nie ihr genähert. Das hatte er nur getan, um Rin zu rächen, damit sie Inu Yasha rauslockte, was er dann nicht müsste. War sie egoistisch? Das durfte sie nicht sein, warum fiel ihr die Entscheidung so schwer? Sie müsste ihre Liebe zu ihm opfern, mehr nicht, wofür er ein glücklicher Mann sein könnte. Sie müsste Inu Yasha  nur auf sich aufmerksam machen und dann wäre alles gut. „Was sagst du? Natürlich entstehen Wellen, die das Gefüge ändern, aber doch könntest du ihn retten. Ein geringer Preis oder?“ Gering… Immer fester drückte sie die Hand auf die Brust, dachte an die schönen Momente mit ihm. Ihre Beine bewegten sich langsam, während sie den Raum durchquerte, an den Liebenden vorbei, die sich verwöhnten, liebkosten und Zukunftspläne machten. Sie könnte alles ändern, hatte sie das nicht damals schon in der Vergangenheit? Alles war möglich, alles. Ihr Herz schlug immer heftiger, während sie sich immer weiter dem Schatten im Tunnel näherte. Sie hörte ihn leise schnauben, während hinter ihr das Stöhnen lauter wurde. Dort war er. Inu Yasha. Der Mann, mit dem sie ihr Leben hatte verbringen wollen. Warum war er nur so geworden? „Inu Yasha…“, wimmerte die schwarzhaarige Frau und schluckte schwer. Sie betrachtete sein verzerrtes Gesicht. Seine Augen so kalt. Man wusste, dass er es vorhatte. Wie gerne würde sie ihn umarmen, aber würde das helfen? Die Kette um seinem Hals war auch verschwunden, also würden auch keine Worte funktionieren. Ein Schlag? Sie wusste es nicht, doch sie wollte ihn glücklich machen, denn er litt darunter. Sesshomaru. Jetzt würde sie ihm helfen und er konnte glücklich sein. Alles war ihre Schuld, jetzt würde sie dies begleichen. „Du musst es von ganzen Herzen wollen. Ändere die Zeit, ändere die Zukunft, ändere alles.“, hauchte die kühle Stimme an ihrem Ohr. Sie holte aus, würde ihn Ohrfeigen und ablenken, sodass Sesshomaru genug Zeit bekäme. Es war ihr egal, wenn sie sterben würde, doch er musste glücklich werden, denn so waren Liebende. Es reichte ihr, zu wissen, dass er eines Tages lächeln könnte, wenn er Rins Kinder in Armen hielt. Der Gedanke schmerzte, doch sie wollte ihn heilen. „Sesshomaru, ich liebe dich und werde dich immer lieben…“ Dann holte sie aus, ihr Herz bebend, sie würde ihren Liebsten ein Lächeln schenken! Kapitel 75: Opfer bringen ------------------------- Sesshomaru verließ das Schlafzimmer, atmete tief durch und versuchte den Kopf klarzubekommen. Er begab sich auf eine Erkundungstour, wollte sich ablenken von den Schatten, die sich wie allzu oft in seinem Kopf manifestieren wollten. Doch… Er schnaubte leise, während er den Garten betrat und in den Himmel hinaufsah. Was wollte er eigentlich? Diese Frage gewann immer mehr an Wichtigkeit in seinem Leben. Was wollte er, Sesshomaru. Nachdenklich schritt er an einigen Blumen vorbei und betrachtete diese, bis er in der Mitte einen kleinen Teich erreichte. Sein Blick fiel auf die Lotusblumen, welche auf dem Teich schwammen. Wunderschöne Blumen. Er setzte sich auf einen steinernen Rand und hob die Hand an eine Blüte in der Mitte, die sich noch nicht geöffnet hatte. Die Knospe war leicht rosig und schön anzusehen. Langsam strich er über die seidigen Blütenblätter und schloss die Augen. Der Duft von Lotus.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Kagome, kommst du spielen?“, fragte ein kleines Mädchen und zog ein wenig an Kagomes Arm. Sie war gerade in der ersten Klasse und das Schuljahr hatte frisch begonnen. Er, Sesshomaru, begleitete sie auf Schritt und Tritt, was zu Beginn noch befremdlich für alle schien. Doch die Lehrer akzeptierten, dass die kleine Prinzessin, die kleine Kagome, besonderen Schutzes bedurfte. „Mhm… warte!“, rief Kagome in ihrem kleinen Matrosenkleid und kam herangelaufen. Sie grinste ihn breit an und hob die Hand. Es verwirrte ihn. „Kommst du spielen?“ „Das Mädchen fragt aber dich.“, hauchte er und beugte sich etwas herab. Schnell hatte sie seine Hand mit ihren kleinen Händen umfasst und grinste. „Aber du gehörst doch zu mir!“, sprach sie kindlich und grinste noch breiter, während sie ihn schon hinterher zog. Sesshomaru seufzte, folgte wie ein Hund und betrachtete das Mädchen, was ihn ängstlich anstarrte. Er war angsteinflößend. „Kagome… ich… ich muss weg!“, rief das andere Kind auf einmal und flüchtete. Kagome sah verwirrt hinterher, während sie Sesshomarus Hand ganz festhielt. Sie seufzte. Sesshomaru betrachtete sie. Ihm war klar, warum das Mädchen auf einmal weggelaufen war, doch Kagome verstand es nicht. „Hm…“, brummte sie und sah schmollend zu ihm auf. „Wohl doch keine Zeit…“ Er kniete sich zu dem kleinen Mädchen runter und schob ihr eine Strähne aus dem Gesicht, während sie die Wangen aufgebläht ließ. „Geh nächstes Mal alleine, dann wird das schon.“ Sie ließ die Schultern sinken und sah ihm tief in die Augen, bevor sie den Kopf schüttelte. „Nein. Das will ich aber nicht.“ „Prinzessin, ich bewache dich nur.“ „NEIN! DU BIST MEIN FREUND!“, schimpfte sie und hielt ihn an einer Haarsträhne fest. Er ließ sie und sah ihr weiter in die Augen, als sie ein liebevolles Lächeln aufsetzte. „Wir bleiben immer zusammen. Mir ist egal, ob sie Angst vor dir haben!“ „…“ „Wenn sie dich nicht mögen, sind sie auch nicht meine Freunde. Fertig.“, meckerte die Kleine mit einer hohen Stimme, sodass ihm langsam die Ohren klingelten. „Eine Prinzessin darf nicht ohne ihren Prinzen sein!“ „Ist es das denn wert?“, fragte er leise nach und streichelte ihr kurz über den Kopf. Sie nickte, doch er spürte, wie traurig sie war. Ihre Augen waren leicht feucht. Warum tat sie das nur. „Wärst du nicht glücklicher ohne mich?“ Sie schluckte. „Nein.“, flüsterte sie. „Wenn du da bist bin ich glücklich.“ Er seufzte und streichelte ihren Kopf noch ein wenig mehr. Manchmal konnte sie wirklich süß sein. Später würde sie bestimmt nicht mehr so denken. Langsam erhob er sich und spürte, wie sie wieder seine Hand festhielt. „Lass uns spielen gehen, ja?“ „Was willst du machen?“ „Etwas, was nur mit einem Großen geht! Schaukeln, ganz hoch!“, kicherte sie und er folgte ihr brav, setzte sie auf eine Schaukel und stupste sie an. „Zu niedrig!“, schimpfte sie irgendwann, doch sie war noch zu klein um sich richtig fest zu halten. „Du tust dir weh.“ „Dann schaukle mit mir!“, befahl sie und erhob eine Braue. Sesshomaru bereute es manchmal, doch es musste sein, es war seine jetzige Aufgabe und irgendwie… tat es ihm ganz gut, da sie ihn immer ablenkte. „Nur einmal.“ Sie nickte schnell, er hob sie aus der Schaukel und setzte sich zusammen mit ihr auf eine größere. Freudig schmiegte sie sich an ihn, während er einen Arm fest um ihren Rumpf schlang und sich abstieß. Er hatte ein paar Probleme, doch ein Blick zu anderen, zeigte ihm, wie er es wohl machen sollte. „Schneller!“, kicherte sie und schmiegte sich an. Sein Haar wehte nach hinten, doch als er runterkam, flog es vor und Kagome kicherte laut, weil es sie umfing und ihnen um die Gesichter peitschte. „Ihkks, Hilfe!“ Er gab noch einmal Schwung und sie kicherte wieder. Ihr Lachen gefiel ihm wirklich sehr, während sie ganz wild mit seinem Haar kämpfte. Wie lächerlich, er, ein Daiyoukai, der sich mit einem kleinen Mädchen auf einer Schaukel vergnügte. Was sie wohl von ihm dachten? „Mein Prinz ist der Beste!“ Er schüttelte leicht den Kopf, was sie nur noch mehr lachen ließ. Seine Mundwinkel zuckten ein wenig. Wie sehr er sich doch wünschte, dass dieser Moment nicht verging, dass sie nie alt wurde und niemals in ihm ein Monster sehen würde. Kagome sah in ihm, was andere nicht sahen und entlockte ihm Dinge, die er lange vergessen hatte. So aufgedreht und vergnügt, dachte er an seine eigene Kindheit. Vielleicht hätte es ihm gutgetan, wäre sie da gewesen. Manchmal konnte er es sich vorstellen, bei ihr zu bleiben, sie ewig zu beschützen und sich ihr zu öffnen… „Wen liebst du mehr?“, flüsterte eine Stimme an seinem Ohr. Er erschauderte, hielt die Schaukel an und presste Kagome an seine Brust, während er aufsprang und sich umdrehte. Ein Schatten stand dort, betrachtete sie und trug eine Hasenmaske. „Wer bist du?“, fragte er, während ihm nicht entging, dass seine Umgebung von der auftauchenden Finsternis verschlungen wurde. Dort war nur noch die Schaukel, Kagome, er und dieser Hase. „Wie unhöflich von mir. Natürlich. Kage, der Schatten und Wächter des Flusses der Zeit.“ Sesshomaru schnaubte und presste das Kind dichter an sich, während unter der Maske ein Lächeln zum Vorschein kam. „Niedlich, wie du deine Erinnerung festhältst. Aber kommen wir wieder zum Thema. Wen liebst du mehr?“ „Was für eine Frage. Ich bin ein Dämon, kein Mensch.“, knurrte er und wollte schon zuschlagen, doch sein Gegenüber hob nur beschwichtigend die Hand. „Das sieht dein kleines Mädchen aber anders. Wenn sie dir deine Rin wiederbringen könnte, würdest du dann glücklich sein?“ Sesshomaru stockte, sah auf. Was wollte er ihm damit sagen? „Man kann es nicht ungeschehen machen“, war seine einzig logische Antwort darauf, doch der Hase schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ist es nicht. Sie hat die Macht, die Zeiten zu wechseln, springt durch einen Brunnen, glaubst du, wo sie jetzt erwacht ist, kann sie es nicht wieder tun, in dem sie in den Fluss springt?“ Er knurrte leise und löste ein wenig den Griff um das Mädchen, welches ihn unsicher anblickte. Sie schien blasser als vorher. „Der Preis ist in ihren Augen gering oder vielmehr, es ist es ihr wert, wenn ihr Liebster dann endlich glücklich sein kann.“ „Prinzessin.“ „Ich habe dir versprochen, irgendwann mach ich dich so glücklich, dass du wieder lächeln kannst.“ Sesshomaru wurde schlecht bei dem Gedanken. „Das tut sie nicht wirklich.“ Er würde nicht auf diesen Mann reinfallen, doch dieser lächelte leicht schelmisch. „Belügen wir uns jetzt selbst? Gerne. Doch, kennst du sie nicht schon lange? Solltest du nicht wissen, wie sie ist? Ach nein, Dämonen lieben nicht und sie war nur ein Werkzeug. Mehr auch nicht. Ich frage dich also noch einmal. Wenn du Rin wiederhaben kannst, würdest du Kagome opfern?“ Das Mädchen verschwand langsam in seinen Armen, die Zeit rann durch seine Finder, wie das Mädchen, dass nach und nach zu Staub wurde. Kagome. Ja, sie tat dumme Dinge, aber würde sie so viel opfern, damit sie ihre Schuld los wurde? Natürlich würde sie das. Das Mädchen, dass seinem Halbbruder nachlief und immer wieder einsteckte, wo sein Halbbruder immer der verstorbenen Frau nachlief und nicht loslassen konnte, doch er war nicht Inu Yasha. Er war anders. Sesshomaru schnaubte leise, blickte den Mann an. „Unterstelle mir nicht, ich wäre wie mein Bruder.“ „Das heißt?“ „Diese Erinnerung hast du nicht beeinflusst, bis zu diesem Punkt, habe ich Recht?“, fragte Sesshomaru wohlwissend nach. Ihm war etwas aufgefallen, seit er hier war. Etwas Wichtiges, dass für ihn eine Frage beantwortete, die in ihm schon länger heiß gebrannt hatte. „Richtig. Nur das Ende wandle ich gerade ab. Warum?“ Sesshomaru schnaubte. „Dir sollte gewahr sein, wie meine Antwort ausfällt, da sie längst gefallen ist.“ Kage hob verwirrt die Augenbraue, während das Mädchen in seinen Armen wieder fester wurde. „Ganz leicht, ist dir denn nichts aufgefallen?“ Jetzt schien sein Gegenüber interessiert, kam näher und blieb vor ihm stehen. „Prinzessin, nein, Kagome, sieh ihn an.“ Die kleine hob die Augen, sah zu dem Hasen und blickte ihn mit unbeschreiblich schönen braunen Augen an. Er hatte sie unterdrückt und somit war ihre Augenfarbe der ihrer Mutter gewichen. Vielleicht wusste er nicht warum er bei ihr war, doch er war sich sicher, schon weil er ihren Namen kannte und sie anscheinend bewachte, dass er genau wusste, welche Frau hier in seinen Armen lag. Man sollte ihn nicht für dumm verkaufen, denn wenn diese Erinnerung echt war, hatte er längst begriffen gehabt, dass dieses Mädchen später in seiner Vergangenheit rumfuschen würde. Vielleicht hätte ein Mensch diese Zusammenhänge nicht begriffen, doch er tat es. „Und weiter?“ „Dummer Hase, ich weiß, wer sie ist und ich habe mich für sie entschieden. Jetzt bring mich zu ihr, bevor sie das ganze Gefüge zerstört.“ Kage lachte leicht und schmunzelte ein wenig, während er das kleine Mädchen noch einmal anblickte. „Verstehe. Dann tu ich dir den Gefallen, doch… es könnte alte Wunden aufreißen.“ „Hn. Ich beiß dir den Kopf ab, wenn ihr etwas geschieht!“, knurrte der Mann schon wütender und Kage wusste, dass er es zu weit trieb. Sesshomaru schien zu begreifen, was ihm wichtig war und das reichte ihm. Manches war unabänderlich, wozu dieser Mann nicht gehörte. Wahrscheinlich hatte Tsukiyomi richtig daran getan, genau ihm diese Fähigkeiten zuzuschreiben, doch würde er jemals bemerken, wie stark er sein könnte? Er würde sehen. „Gut. Folge mir.“, hauchte der Hasenmann und ließ ein Tor erscheinen, dass Sesshomaru sofort durchschritt, nur um ein wenig erschrocken festzustellen, dass das Mädchen aus seinen Armen verschwand. Er drehte sich um und zu seiner Erleichterung winkte ein kleines Mädchen von der anderen Seite des Tores. Es war nicht zu spät, noch nicht. Längst hatte er begriffen, welchen Stellenwert diese Frau in seinem Leben einnahm, doch… schien Kagome dies immer noch nicht zu erkennen. Manchmal war sie einfach blind oder ihr Selbstvertrauen ließ zu wünschen übrig. Vielleicht hätte er auch mehr über seine Worte am Grab nachdenken sollen, die er ausgesprochen hatte wegen seiner Unzulänglichkeit. Dabei hatten sie geklärt, dass ihr Vater der schuldige war, doch nicht sie. Ihm fehlten noch viele Stücke im Puzzle, doch er ahnte, dass sie im rechten Moment ihn ereilen würden.   Da war er nun. Sein Körper war ein wenig durchgeschüttelt worden und er wusste, dass sein Körper den Weg in den Fluss gefunden hatte. Er war abgetaucht, auch wenn sein Körper sich nicht ohne seines Wissens bewegt hatte und doch spürte er es. Langsam glitt sein Blick zu den Wänden, begutachtete sie und seine Erinnerung strömte auf ihn ein. Der Nase folgend machte er sich auf den Weg, gewiss, am Ende sich vor zu finden. Er spürte den Hasen hinter sich, der ihm dabei zu sah. „Was willst du noch?“ „Zusehen. Sie will deinen Halbbruder Ohrfeigen, ich würde mich beeilen.“, sprach er und Sesshomaru sah ihn leicht verstört an, bevor er seinen Schritt beschleunigte. Kagome würde sich nicht so aus der Affäre ziehen, wo sie einen solchen Stellenwert in seinem Leben eingenommen hatte. Manchmal musste man die Vergangenheit ruhen lassen und egal wie schuldig sie sich fühlte, es würde nichts ändern. Niemand wusste, was passierte, wenn sie jetzt in die Zeit eingriff. Kagome… Plötzlich erreichte er sein Gemach, entdeckte sich und Rin auf dem Fell und atmete tief durch. Das einzige Mal, in dem sie sich so nah gekommen waren. Kagome verwechselte so viel. Sein Blick war kurz vom Schmerz getrübt, bevor er aufblickte und sie entdeckte, wie sie vor dem Schatten stand und die Arme hob. Eine Aura loderte um sie herum. Versuchte sie die Grenze zu übertreten? „Gleich hat sie es. Unterdrück ihre Macht, sonst wird sie ein Teil dieser Szene.“, flüsterte das Kaninchen düster hinter ihm. Sesshomaru knurrte, sprang über die Szene und landete bei ihr. Wahrscheinlich im richtigen Moment ergriff er ihr Gelenk. Ihre Macht verlor an Konsistenz und seine Aura strömte aus. Sein Youki, aber auch noch etwas Anderes, was ihre Aura umgriff und in sie schob. „Lass mich Sesshomaru, bitte! Ich helfe dir, bitte!“, schrie Kagome, wehrte sich, doch sein anderer Arm schloss sich um ihren Bauch, während er immer weiter seine Aura gegen ihre presste. „Du hilfst mir damit nicht. Hör auf!“, knurrte er an ihrem Ohr, roch Tränen und spürte das verzweifelte Aufwallen ihrer Aura. „Bitte…“ „Nein!“, fluchte er und drehte sie teilweise an der Hand um, bevor er sie einfach küsste. Das genügte, um ihre letzte Konzentration zu stehlen. Seine Lippen lösten sich, sein Blick blieb an ihr haften, auch wenn er die roten Augen sah. „Kagome, er würde dich umbringen.“ „Na und? Dann könntest aber du und Rin…“ „Was?“, fragte er und hob ihr Kinn. „Belüg dich nicht selbst. Das willst du nicht. Ich will dich, wann begreifst du es endlich? Ja, es verletzt mich, wie leicht mein Bruder sie mir weggenommen hat. Ja, es hat Wunden hinterlassen, doch … würde dein Verlust noch eine viel größere Narbe hinterlassen.“ Kagome erstarrte, als zum Ende seine Stimme leise wurde. Die Umgebung wurde dunkel, alles verschwand, bis auf die beiden und dem Hasen in der Dunkelheit. „Wie?“ „Ich wiederhole mich nicht.“, murmelte er und rieb ihr die Tränen von den Wangen. „Kagome, wenn es das ist, was du hören willst, spreche ich es aus. Ich verzeihe dir. Du bist nicht daran schuld, was ich dir auch schon sagte und wenn du dies jetzt änderst, heißt es nicht, dass die Welt dadurch besser wird.“ Sie schluchzte leicht und schmiegte sich an, während er sie einfach festhielt. Ein Blick auf ihre Augen hatte ihm verraten, dass sie braun waren. War das alles geplant gewesen, damit er genügend Kraft entwickelte? Er wusste es nicht, doch würde er sie nicht mehr loslassen. Inu Yasha würde für alles büßen. Schuld war nur er an allem. Nur er, nicht dieses Mädchen, was leichtfertig ihr Leben gab, um die Schuld anderer fortzuwischen. Kapitel 76: Blutsverwandtschaft ------------------------------- Kagome seufzte leise, während Sesshomaru sie an sich gepresst hielt. Er kannte immer noch nicht die Wahrheit und doch wusste er, dass diese Frau ewig an seiner Seite verweilen würde. Sie gehörte zu ihm und das würde sie begreifen, jetzt. „Wunderbar, einfach fabelhaft.“, hauchte Kage dann auf einmal hinter ihnen. Kagome hatte es schon komplett vergessen und erstarrte in seinen Armen, während Sesshomaru ihn wissend ansah. „Das war so geplant. War diese Vision überhaupt echt?“ Kagome sah verwirrt in Sesshomarus Gesicht und dann zu dem Hasen, der auf einmal eine Art Thron unter sich hatte und darauf saß. „Natürlich war es nicht echt. Glaubst du, ich würde zulassen, dass sie bewusst die Zeit ändert und ihr Leben verliert? Lachhaft.“ „Was heißt das, Sesshomaru?“, fragte sie verwirrt und sah den Mann an, während Sesshomaru leicht über ihren Rücken streichelte. „Ganz einfach, auch er hat mir eine Vision präsentiert. Erst war es die Vergangenheit, doch dann hat er sie abgewandelt, sich mir präsentiert und berichtet, was du tust. Ein Teil dieser Erinnerung mag echt gewesen sein, doch nicht der letzte Moment.“ „Aber wieso hat er…“ „Er hat uns ins kalte Wasser geworfen, damit ich es schneller schaffe, deine Macht zu unterdrücken.“ „Wie?“ „Er hat Recht.“, frohlockte der Hasenmann und stand nun neben ihnen. Kagome sah ihn verzweifelt, aber auch wütend an. „Das hättest du nicht tun dürfen… du…“ „Danke mir. Nun weißt du, dass dieser Mann dich liebt.“ Kagome schluckte und krallte sich in Sesshomarus Oberteil, bevor sie sich löste und Kage eine pfefferte. Die Hasenmaske fiel zu Boden. Der schwarzhaarige Mann, schien noch sehr jung und blickte sie unverwandt an. Erst verstand sie es nicht, doch dann erkannte sie ihn. Was? „Souta?“ Sesshomaru erstarrte, blickte zu dem jungen Mann, der die Maske wieder aufhob und sie vor sein Gesicht setzte. „Nicht der Souta, den du zu kennen scheinst. Nenn mich Kage.“ Kagome schluckte. Ihr Bruder hatte also auch Kräfte? Aber dieser war jung und doch… „Ich bin sein Schatten.“, fügte der Mann dann doch noch hinzu. „Er weiß es jedoch nicht. So ist dafür gesorgt, dass er ein relativ normales Leben führen kann.“ „Verstehe…“, hauchte sie. Ihr Kopf brummte. Das war wirklich viel. Kagome wollte heim, schmiegte sich noch ein wenig an Sesshomaru, welcher Kage beobachtete und stellte eine wichtige Frage, die ihm immer schon auf der Seele gebrannt hatte: „Was geschah, nachdem ich geflohen bin. Was passierte zwischen Kagomes Vater und meinem Halbbruder?“ „Eine sehr interessante Frage.“, sprach er und ließ die Erinnerung wiederaufleben, übersprang jedoch den Moment, als Rin das Leben gestohlen wollte. Ihr Vater tauchte auf und kämpfte gegen Inu Yasha. Das Schauspiel war markerschütternd und Sesshomaru erblickte, dass Inu Yasha sich gegen das Stoppen der Zeit wehrte. Beide folgten dem Schauspiel, doch es änderte nichts. Warum? „Warum?“, wiederholte Sesshomaru und Kage nickte, bevor der Boden unter ihnen erzitterte. „Nicht hier. Wir sehen uns draußen.“, verlautete er noch, bevor ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Sesshomaru hielt sie fest, ließ sie nicht los, während Kagome die Augen zugekniffen hielt.   Als Kagome die Augen wieder öffnete, saß sie auf seinem Schoß. Ein wenig verwirrt blickte sie sich um. Wo war sie jetzt? Ihr Blick wanderte weiter, bis sie erkannte, dass sie an einem Teich saßen, doch wieso? „Wie…“ „Kagome.“, sprach Sesshomaru. Sie sah auf, während er seine Hand von der Lotusblume nahm. Dieser Palast steckte wirklich voller kleiner Wunder. Es beruhigte ihn, dass sie hier bei ihm war. Ein weiterer Blick aufs Wasser offenbarte ihm, dass die Lotusblume erblüht war. „Vergiss nie wieder, dass du mir gehörst.“ Sie wurde rot. „Das ist nicht dein Ernst oder?“ „Doch. Nie wieder triffst du eine Entscheidung ohne meines Wissens“, mahnte er sie und erhaschte einen leicht pikierten Blick der Dame auf seinem Schoß. Sie schnaubte leise, ergriff dann jedoch seine Hand. „Dann gilt das für dich auch!“, grummelte sie leise. Seine Finger umschlossen ihre Hand, streichelten ihren Handrücken. Sie lächelte zart und wurde rot. Es hatte ihr wirklich viel bedeutet, dass er sie aufgehalten hatte. Dieser Mann musste nichts sagen, auch ohne Worte verstand sie ihn. „Wir sind ja auch verlobt…“ Er schnaubte kurz, beugte sich vor und umfing ihre Lippen. Sie seufzte in den Kuss, erwiderte ihn und schmiegte sich dicht an ihn. Es tat so gut, ihn bei sich zu haben und sie wusste, sie würden alles schaffen, egal wie schwer es sein würde.   Nach kurzer Zeit wurden sie jedoch von einem leisen Husten unterbrochen. Ihre Münder trennten sich, bevor sie fast gleichzeitig zum Störenfried blickten. „Kage.“ „Wir sollten vorher reden, bevor ihr euch gegenseitig auffresst.“, brummte der Mann mit der Maske, während er an ihnen vorbei zum Teich ging und das Wasser zum Schwingen brachte. Er würde es ihnen verraten, musste es sogar tun, denn die Welt würde sonst eines Tages aus den Fugen geraten.   Ein wenig genervt sah Sesshomaru auf, doch er wusste, dass er ja die Frage gestellt hatte, so sollte er nicht derjenige sein, der ihn zum Teufel jagte. „Hier?“ „Gerne.“, sprach der Schatten von Souta und setzte sich zu ihnen auf den Rand. Kagome war um die Nase knallrot und beobachtete ihn, wie er mit dem Finger übers Wasser zeichnete. „Nicht jedes Kind eines Gottes besitzt von vornherein göttliche Kräfte. Manchmal kommt es sogar vor, dass Generationen übersprungen werden.“ „Was willst du uns damit sagen?“ Der finstere Mann atmete schwer ein und aus: „Sesshomaru, wieso kannst du die Zeitmagie überwinden?“ „Tsukiyomi gab mir die Kraft…“, begann Sesshomaru und Kagome schluckte. Hatte ihr Vater Inu Yasha diese Kraft gegeben? Nein, das würde er doch nicht oder? Sie sah verwirrt zu Kage, der nur vorsichtig nickte. „Doch Inu Yasha…“ „Er ist kein Wächter, das ist es nicht, doch Kagome und meiner Einer, sind nicht die ersten Kinder.“ „Aber Inu Yashas Vater ist doch…“ „Der damalige Herrscher der Hunde, das stimmt. Doch dessen Mutter war eine Nachfahrin.“ Sesshomaru stockte der Atem. Er versuchte sich zu erinnern, doch vieles war verschwommen und warum sollte er… „Nein, so war es auch nicht, Sesshomaru. Der Palast verehrte den Gott des Mondes. Oft beteten sie zu ihm, doch eine Frau kam, die mehr wünschte, als das übliche. Sie bat ihn um eine Niederkunft, da ihr Gemahl ihr keine Kinder schenken konnte. Ihr Gemahl war der Herrscher des Palastes und in der damaligen Zeit suchte man oft eher das Problem bei der Frau, doch sie fürchtete dies und bat darum, denn sie war nicht die erste Frau.“ Kagome ließ die Luft zischend aus, wie auch Sesshomaru. Also war Inu Yashas Mutter, Kagomes Halbschwester. Auch Kagome begriff es, sah Sesshomaru verzweifelt an, der ihre Hand fest umklammert hielt und ein wenig zu fest zu drückte, bis sie einen kleinen Schmerzenslaut von sich gab. Schnell lockerte er den Griff und blickte wieder zu dem Mann, der den Kopf hängen ließ. „Er kam ihrer Bitte nach, da sie eine sehr treue Anhängerin war. Bald darauf gebar sie eine Tochter, die wunderschön war. Ihre Haut so blass, ihr Haar so schwarz und in ihren Augen glaubte man versinken zu können. Sie besaß eine große Anziehungskraft auf Männer, die sie in ihre Arme trieb, doch ihr Herz verlor sie einzig an einen Mann, der ihr in einer Vollmondnacht begegnete. Dem Herrscher der Hunde“, erzählte er weiter. Sesshomaru knurrte leise. Sein Vater war dumm gewesen. Wie weit ließ sich diese Geschichte noch verfolgen? Sie war übersät von Dummheiten. „Aber dann…“ „Inu Yasha hat die Macht erhalten, doch sein Dämonenblut hat es unterdrückt oder vielmehr ausgeglichen. Immer wenn Neumond war, kam ein Teil seiner Göttlichkeit hervor, jedoch war sie nur schwach ausgeprägt, sodass es Tsukiyomi nie auffiel. Wie sollte unser Vater auch, denn er war mit anderen Dingen beschäftigt. Wie das Alter es bringt, verliert man schnell Dinge aus den Augen und so war es auch, bis zu dem Kampf. Durch das Juwel, waren nicht nur die Dämonenkräfte verstärkt, sondern auch die Göttlichen. So durchbrach er den Wall, den Tsukiyomi errichtete.“ Kagome schluckte schwer, da ihr langsam gewahr wurde, wer Inu Yasha war, dass sie verwandt waren und das über nicht viele Ecken. „Wir haben uns geküsst…?“ „Das habt ihr. Wäre er kein göttliches Wesen gewesen, hättest du ihm womöglich auch das Leben ausgesaugt.“ Immer wieder schüttelte sie den Kopf. Was lief hier nur falsch? „Also… hat Inu Yasha die Macht von Tsukiyomi?“ „Ja. Er kann wie du auch durch die Zeit springen, auch wenn es ihm seit damals verwehrt blieb, als er das Tor im Übermut schloss, damit du ihm nicht schaden konntest.“ Kagome hatte sich damals schon gewundert, also hatte er es deswegen gekonnt und kein anderer. Sesshomaru zog sie dicht an sich, während auch er es erst einmal verarbeiten musste. Er war sich nicht sicher, ob er es schon gewusst hatte oder nicht. Viele Erinnerungen fehlten noch, doch diese Information war überaus wichtig und er hatte es damals schon gemerkt. Hätte Tsukiyomi, sein Meister, aber auch sein Freund, ihm dies vorenthalten? Es gab viele Fragen und nur einer konnte sie beantworten. Tsukiyomi selbst. Doch wie sollten sie dies nur schaffen? „Verstehe. Inu Yasha ist eine sehr große Gefahr, nicht nur für die Welt der Menschen.“ „Ja, er ist auch eine Gefahr für die Zeit. Er will Tsukiyomi stürzen und ich konnte beobachten, wie er wieder nach Tokyo kam. Er hat den Spiegel und einen Ring, in welchem Macht von Tsukiyomi steckt. Wir müssen sie wiederbekommen, sonst wird er, wenn er das Tor hierherfindet, alles zerstören!“ Sesshomaru schnaubte. „Ich werde das verhindern. Kagome, wir gehen zurück.“ „Aber…“ „Kein aber. Er ist wieder da und wenn ich das richtig verstanden habe, fürchtet er dich. Wir brauchen diese Gegenstände.“ „Da hat er Recht. Doch seit vorsichtig. Des Weiteren befürchte ich, dass er den Tempel aufsuchen wird, da er bestimmt noch weiß, dass Kagome dort den Brunnen durchschritten hat.“, sprach Kage weiter, während Sesshomaru mit Kagome auf dem Arm schon längst zurück ging. Kage folgte und beobachtete leicht Sesshomaru, während Kagome in sich gesunken war. Seine große Schwester hatte eine große Rolle, er konnte nur hoffen, dass sie dies meistern würde. Manche Dinge mussten geschehen, um andere Dinge hervorzurufen und bald würde sie erkennen, welche es waren, doch wie würde sich seine große Schwester entscheiden? Vorsichtig sah er in Sesshomarus Gesicht. Diese beiden schienen füreinander bestimmt und doch stand der wahre Test noch bevor. Viel Leid würde auf sie alle treffen. Er hob die Hand, streichelte kurz über die Hand seiner großen Schwester, die ihn besorgt betrachtete. Hoffentlich würden sie vorsichtig sein, denn die Gefahr lauerte im nächsten Schatten. Kapitel 77: Kriegsrat --------------------- Die Gefahr wuchs stetig an. Tora hatte zusammen mit Kouga und Ayame den Laden auf den Kopf gestellt, bevor sie die Kameraaufnahmen sichteten. Es dauerte, doch dann bemerkten und erkannten sie es. Haruka. Tora knurrte leise, während er sie dabei beobachtete, wie sie etwas an sich nahm. Schlimmer konnte es nicht kommen, aber es kam es, als eine Nachricht ihn auf seinem Handy erreichte und ihm offenbarte, dass Inu Yasha zurückgekehrt war. Er war zu früh, woran lag das? Seinen Quellen nach, war Inu Yasha plötzlich aufgebrochen. So schnell, dass er es nicht einmal mehr verborgen hatte. Dumm war nur, dass er im Kopf nur eine Erklärung hatte, die einleuchtend war. Kagome. Die Szene in der Bar und Haruka. Black River hatte ihm mitgeteilt gehabt, dass Haruka sich seit Neustem mit Inu Yasha austauschte. Zumindest war es ihre Export Import Firma, die für ihn alles Nötige erledigte. Was dachte sie sich nur dabei? Wie konnte sie so dumm sein? Tora seufzte, überlegte und entschied sich für das einzig Richtige. Er fuhr zu dem Schrein der Higurashis, bevor Inu Yasha auf die Idee käme, ihnen einen Besuch abzustatten. Er würde alle zusammen holen, ihnen alles erklären und dann würden sie abwarten.   „Tora, was machst du hier?“, fragte Kagomes Mutter und sah ihn verwirrt an, während er schon den Raum betrat, schnupperte, sondierte und feststellte, dass Inu Yasha anscheinend noch nicht hier gewesen war. „Wir bringen euch beide in das Haus Tsukiyomis. Im Augenblick ist es hier nicht sicher“, erklärte er und blickte zur Treppe, auf der Souta stand. Sein Blick sprach Bände, doch er konnte keine Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen. Souta seufzte nur und ging schon die Treppe hoch. „Mama, ich packe dir auch Kleidung ein“, rief er noch und verschwand dann nach oben, packte alles und seufzte. Was hatte wohl Kagome angestellt. Es nervte ihn langsam echt, überhaupt, da er ein nettes Mädchen kennengelernt hatte und jetzt? Jetzt würde er wahrscheinlich eine Eskorte brauchen, die sie vertreiben würde. Verdammt. Murrend schnappte er die Taschen und ging die Treppe herab. Er war ein Teenager und verstand einfach nicht, was dieses Theater sollte. Immer war sie es, um die sich die Welt drehte und sie war es, die sein Leben auf den Kopf stellte. Als Souta unten war, kreuzte sein Blick Toras, der ihn eingehend beobachtete, als wüsste er, was war, doch das wusste er nicht. „Alles in Ordnung?“, fragte Tora vorsichtig, während Soutas Mutter anscheinend schon zum Auto ging. Souta sah weg, wollte ihn ignorieren, doch Tora hielt ihn fest, als Souta an ihm vorbeilaufen wollte. „Lass mich. Alles gut.“, knurrte Souta, starrte kurz in die Augen des Mannes und sah wieder weg. Was sollte er auch sagen? Dass er ein wenig Aufmerksamkeit wollte? Ein paar Kräfte? Etwas Besonderes? Das würde nie sein, also brauchte er gar nicht anfangen. Tora seufzte, löste die Hand und wuschelte dessen Haar. „Sei froh, dass du es nicht bist.“ „Was?“, fragte er verwirrt und verzog das Gesicht, bevor Tora sich zu ihm herabbeugte. „Das nicht du es bist, der im Kreuzfeuer steht. Ich erkenne Eifersucht schon von weitem, nicht nur wegen deines Geruchs, auch wie du dich benimmst. Kagome ist in einem Palast, in einer anderen Welt, eingesperrt, weil sie uns alle töten könnte. Manchmal ist es gut, wenn man normal ist. Glaub mir.“ „Du hast doch keine Ahnung, du bist selbst etwas Besonderes.“ „Das bin ich wohl und doch wäre ich gerne normal. Noch nie hatte ich eine Familie, keine Kinder und kein eigenes Leben. Jetzt komm“, sprach er leise und schob ihm am Rücken raus. „Ich erinnere mich nicht einmal mehr daran, je einen Tag frei gehabt zu haben, geschweige denn ein Date.“ Souta murrte. Es war nicht befriedigend, aber jetzt zu diskutieren wäre nutzlos. Anscheinend hatte Tora genug Argumente parat. Geschickt warf er alles rein, bevor Tora vorne einstieg und mit ihnen losfuhr zu der Villa seines Meisters. Hier wären sie sicher, zumindest hatte er allen eine Nachricht geschickt. Das Haus würde bewacht werden, während sie sich beraten könnten, wie es weitergehen sollte.   Später waren sie dann alle versammelt. Man hatte sich für einen großen Saal entschieden, der genug Platz für alle bot. In der Mitte des Raumes befand sich eine Art Teich, der mit Marmor umfasst war. Auf dessen Mitte wuchs Lotus, dessen Knospen geschlossen waren. Souta und dessen Mutter betrachteten mit Unbehagen die vielen Personen, die sich versammelt hatten, wobei es für Souta wohl am schlimmsten war. Damals, vor 15 Jahren, war er ein Kleinkind gewesen, sodass er sich an keinen erinnerte. Seine Mutter hatte ihm auf der Fahrt erklärt, dass sie damals sozusagen untergetaucht waren auf den Wunsch ihres Vaters, der verschwunden war. Souta schmerzte es sehr, er erinnerte sich kaum bis gar nicht mehr an seinen Vater und fragte sich immer mehr, wie dieser Mann gewesen war, dem anscheinend so viele gefolgt waren. Auch hatte er gehört, dass Kagome immer mit ihrem Vater mitgegangen war, er hatte sie wohl trainiert, geschult und er? Er war versauert, war unfähig, hatte keine Mächte. Warum war er eigentlich in dieser Runde, wo er doch einfach gehen könnte? Was konnte er denn schon tun?   Souta zuckte zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Er sah auf, blickte wieder in Toras Augen. Hatte der schon wieder bemerkt, dass Souta sich ärgerte? Was interessierte ihn das auf einmal, wo es ihm doch vorher immer egal schien? Tora hatte am Ferienhaus auch keine Anstalten gemacht, wieso jetzt? „Du wunderst dich, warum du hier bist?“ Soutas Mutter sah zu ihnen und seufzte leise. Sie konnte ihren Sohn ein wenig verstehen, es war nicht leicht, wenn man keine Kräfte besaß, aber kämpfen konnte man immer. Jeder hatte doch seine Rolle. „Natürlich“, gab Souta schnippisch zurück, während er Tora ausweichen wollte, doch dieser hielt ihn leicht fest. „Lass mich…“ „Jeder ist hilfreich und es geht dich auch etwas an. Wärst du nicht wütend, wenn wir dich ausschließen?“ „Vielleicht…“ „Wenn du willst, bring ich dir bei, wie man kämpft, wenn du so sehr drauf brennst, dein Leben im Kampf zu lassen.“ „Blödmann. Warum sollte ich sterben?“ „Vor 15 Jahren sind viele Dämonen gestorben. Männer und Frauen, die teilweise Familien hatten oder jung waren. Für jeden von uns wird es gefährlich. Aber du kannst natürlich auch uns helfen, alles zu koordinieren. Egal was du tust, du kannst etwas beitragen und solltest nicht so negativ eingestellt sein, so hilfst du niemanden und verbaust dir alle Wege.“ Souta schnaubte. Warum spielte er sich immer als sein Vater jetzt auf? Oder als Moralapostel? Er nickte nur, doch überzeugt war er nicht, aber er wusste, dass dieser sture Kerl nicht nachgab. Nachdenklich hob er den Kopf und betrachtete alle. Sie waren also auch nicht übermächtig. „Wir haben uns hier versammelt,“, begann Tora und stellte sich vor den Teich, streckte die Brust raus und betrachtete alle. „da uns die Information ereilte, dass unser Feind wieder nach Japan zurückgekehrt ist. Schlimmer noch ist, dass er stetig an Macht gewinnt.“ Souta riss die Augen auf. Inu Yasha? Sein Held? Was ging hier denn bitte ab? Verwirrt sah er zu seiner Mutter, die ein wenig traurig zur Seite blickte. Hatte sie das gewusst? Oh Gott, wie lange schon? 15 Jahre? Aber Inu Yasha war vor 6 Jahren doch bei ihnen und sie hatten gespielt, geredet und Zeit verbracht… „Damals war er nicht so, keine Sorge… Ich hätte mir so gewünscht, dass die Zeit sich ändert…“, murmelte seine Mutter neben ihn. Soutas Hirn ratterte, es war ein Schlag in die Magengrube, wenn Kagome das erfuhr, seine große Schwester wäre am Boden zerstört, so oft hatte sie in den Brunnen gesehen und jetzt war dieser Mann ein Bösewicht? „Wie?“, fragte er leise. „Das Juwel hat seine Seele geschwärzt“, sprach sie leicht stockend, bevor sie wieder zu Tora sah, der wieder neu ansetzte, nachdem die Unruhe geendet hatte. „Ein weiteres Problem ist, dass unsere… Prinzessin im Augenblick durch das verschulden von Ryuu erwacht ist. Der Spiegel, der ihre Macht hätte unterdrücken können ist nicht mehr da und ihr Verlobter, Sesshomaru, kann sich nicht daran erinnern, wie er die Kraft unterdrücken könnte“, erklärte er und Souta riss wieder die Augen auf. „Seit wann ist Kagome verlobt?“ Tora hatte es gehört, blickte zu dem Jungen und wollte gerade sprechen, als Soutas Mutter schon das Wort übernahm: „Seit sie ein Kleinkind ist. Zu ihrem Schutz.“ „Aber…“ Langsam begriff Souta, dass seine Schwester doch nicht das große Los gezogen hatte. Man hatte ihr Leben von vornherein bestimmt. „Sesshomaru sollte normal ihre Macht unterdrücken, sodass sie keine Gefahr für uns darstellt, doch durch den Kraftschub durch Ryuu, wissen wir nicht, wie lange er brauchen wird, um es zu beherrschen, dabei brauchen wir Kagome, um Inu Yasha endgültig zur Strecke zu bringen.“ Souta erstarrte, sah sich um, erblickte ein paar traurige Gestalten, während er innerlich den Kopf schüttelte: „Zur Strecke bringen? Muss das sein? Meine Schwester mochte Inu Yasha doch sehr… Weiß sie es überhaupt?“ Er mischte sich jetzt doch ein, denn dieser Gedanke behagte ihm gar nicht. „Meine Schwester würde niemals jemanden töten, niemals, sie ist kein Monster!“ Einige schnaubten, schenkten ihm böse Blicke. Tora sah ihn traurig an: „Inu Yasha hat viele getötet. So ist unsere Welt. Monster sind wir wohl alle, die unsterblich sind und in vielen Kriegen kämpften. Ja, für Kagome wird es schwer sein, doch wenn sie das Juwel reinigt, bedeutet das seinen Tod.“ „Das kann nicht euer Ernst sein, sie würde daran zerbrechen! Sie hat Inu Yasha geliebt, das weiß ich!“, schimpfte er jetzt laut. „Ihr habt es ihr noch nicht gesagt oder? Sollte sie nicht da sein und selbst entscheiden, was sie will?“ Tora nickte: „Nein, wir haben es ihr noch nicht gesagt. Eigentlich sollte er auch erst demnächst kommen. Die Situation in Kougas und Ayames Location hat alles ausgelöst. Am liebsten würden wir sie raushalten, doch sie ist die einzige, die uns helfen kann. Manchmal muss man Opfer bringen.“ Souta knurrte innerlich. Opfer? Was war das hier? Kagome würde es nicht können, sie hatte sich immer schon für alle eingesetzt. Egal wie mutig Kagome war, sie würde es nicht können, bestimmt nicht… „Was tun wir, sollte Sesshomaru versagen?“, sprach Black River und betrachtete Tora eingehend. „Oder sollte Kagome wirklich nicht in der Lage sein, ihm den Gnadenstoß zu verpassen?“ „Dann können wir nur beten, wir sind immer weniger geworden.“ „Keine gute Option. Ich werde ein paar Männer nehmen und den Hafen im Auge behalten. Rotten Apple, also Haruka, scheint ein paar Dinge für ihn zu importieren. Möglicherweise können wir den Inhalt für uns nutzen.“ „Tu das bitte. Vielleicht können wir so eine bessere Chance haben.“, sprach Tora, als plötzlich alles erstarrte und gebannt auf ihn sah. Etwas überrascht hob er eine Braue, da er jetzt so viel Aufmerksamkeit bekam, als er etwas hörte. Seine Augen weiteten sich, er drehte sich und erstarrte wie alle anderen auch, als drei Gestalten erschienen und der Lotus plötzlich die Knospen öffnete. Was zum? „Schnell raus hier!“ „Nein“, kam von einer finsteren Gestalt. Eine Hasenmaske verbarg sein Gesicht, während er breit lächelte.  „Sie stellt keine Gefahr da, ich habe ein wenig die Prozedur beschleunigt.“ Alle starrten sie an, während einige anscheinend überprüften, ob er die Wahrheit sprach. Es war beruhigend, dass keiner spürte, wie er schwach wurde. Souta hingegen starrte auf seine Schwester, die in einem großen, wallenden Gewand, zusammen mit einem weißhaarigen Mann in dunkelblauer Kleidung und einem Mann in schwarz mit Hasenmaske dem Teich entstieg. Alle waren verstummt, während sie nur beobachten konnten, wie alle drei herausstiegen. Sesshomaru schritt zuerst aus dem Teich wieder auf festen Boden, drehte sich leicht, ergriff ihre Taille und hob sie herab. Mit dem Kleid hätte es sich bestimmt als schwer herausgestellt. Kurz überlegte er noch, bis er begriff, wo sie sich befanden. Sie waren in dem Haus von Tsukiyomi, seinem Freund und Meister. Dieser Kage hatte damit gutgetan, auch wenn ihm in diesem Moment, die große Ansammlung verwirrte. „Wir kommen genau richtig.“ Kagome sah sich um, entdeckte viele ihr bekannten Gesichter. „Was ist hier los?“ „Wir besprechen unser Vorgehen, denn…“, begann Tora, wurde aber jäh durch den Hasenmann unterbrochen. „Inu Yasha ist zurück und seine Macht ist groß. Darum sind wir hier.“, verlautete er und Souta erstarrte. Seine große Schwester hatte einen leicht trüben Blick, doch war da etwas in ihren Augen, dass ihm Angst machte. Sie wollte ihn doch nicht wirklich töten oder? „Wer bist du und warum weißt du das?“ „Ich bin der Wächter des Flusses der Zeit, man nennt mich Kage. Wir sollten Vorkehrungen treffen.“ Tora wusste nichts von diesem Kage, hatte er ihn nie gesehen? Wohnte dieser Mann im Fluss? Sein Geruch kam ihm ein wenig bekannt war, doch verstand er es nicht, aber er wusste, dass sie jetzt eine reelle Chance bekämen, endlich Inu Yasha zu vernichten. Die Welt musste von ihm gesäubert werden und diesmal würden sie nicht den Rückzug antreten. Kapitel 78: Nur wir zwei ------------------------ Nachdem Kagome und Sesshomaru, wie auch Kage dem Teich entstiegen waren, beriet man sich, die Besprechung auf morgen zu vertagen, um die neuen Optionen abzuwägen und mehr Informationen über den Feind zu sammeln. Die Ankunft der Prinzessin hatte allen Anwesenden neue Hoffnung geschenkt, ob sie es schaffen könnten? Sie wussten es nicht, doch mit ihr bestand Hoffnung. Ihr Sieg war zum Greifen nah, doch sie mussten ihm den Spiegel entreißen. Nur wie? „Wie habt ihr geschafft, dass…“ „Ich habe sie ins kalte Wasser geworfen“, hauchte Kage und lächelte leicht. „Sie brauchten eine Situation, die gefährlich ist und ihnen entlockt, wie sie zueinanderstehen.“ Tora blickte die beteiligten an, bis Sesshomaru das Wort ergriff. „Er hat Kagome die Möglichkeit offenbart, Rin zu retten und wie Kagome ist, wollte sie dies auch tun. Danach suchte er mich auf und hat mir die Situation erklärt. Natürlich konnte ich nicht zulassen, dass sie das Zeit-Raum-Gefüge zerstört, weswegen ich eingriff.“ „Hm. Du hattest es ein wenig romantischer ausgedrückt, aber du wirst wohl nie über deine Gefühle reden.“, lachte Kage und entdeckte Souta, der unsicher zu ihnen rüber sah. Das war also sein normales, sein freies Ich. Neugierig ging er zu ihm, betrachtete ihn und grinste leicht. „Was willst du?“, fragte Souta bockig und sah diesen Kerl an. Noch einer mit besonderen Kräften, der sich vor allen aufbaute. Das konnte er echt nicht gebrauchen. „Dich kennenlernen. Bisher konnte ich dich nur von Weitem beobachten und wo ich jetzt draußen bin… dachte ich, wir könnten quatschen, was sagst du?“ Souta sah zu seiner Schwester, die ihm zu nickte und dann zu dem Mann, bevor er einwilligte. „Nur etwas.“ „Komm, ich kenne ein paar schöne Orte!“ Danach waren die beiden verschwunden und Kagome lächelte leicht. Vielleicht würde Kage sich ja offenbaren. Es tat ihr schon ein wenig weh, wenn dieser Mann nur im Fluss gelebt hatte. „Kagome?“, fragte Tora neben ihr und sie blickte schnell wieder auf. „Schön, dass du wieder da bist. Ruht euch bis morgen aus, wir erledigen den Rest.“ „Danke“, antwortete Kagome, bevor sie Sesshomarus Hand schnappte und ihn schon aus dem Raum zog. Sesshomaru sah sie verwirrt an, bis sie knallrot nuschelte. „Ich muss mal, doch das Kleid… und… argh…“ Sie war knallrot und er konnte nicht anders, als ein Augenbraue zu heben, bevor er sie die Treppe heraufführte. Tora hatte ihm längst verraten, welches Zimmer sie nutzen konnten. Jedes Zimmer hatte meist ein Bad, wodurch er ihr vorher die Kleider vom Körper lösen könnte. Schnell hatte er eins und half ihr durch die Tür, bevor er die Türen schloss und sie kurz zurückwich, als sie seine durchdringenden Augen ansah. Sie nestelte schon selbst am Knoten, doch schaffte sie es nicht, sodass er es kurzerhand übernahm, ein paar Verbindungen löste und beide mit ansehen konnten, wie das Kleid zu Boden glitt. „Jetzt geh, bevor ich mich vergesse.“ „Blödmann…“, fluchte sie noch schnell, bevor sie schon ins Bad rannte und ihre Notdurft verrichtete. Sie seufzte leise. Das hatte sie sich lang genug verkniffen, bis es nicht mehr auszuhalten war.   Nachdem sie fertig war, blickte sie noch einmal in den Spiegel in ihre braunen Augen und lächelte sanft. Ihre braunen Augen waren ihr doch um Weiten lieber, als diese silbrigen, auch wenn sie etwas hatten. In Gedanken versunken, schritt sie aus dem Bad heraus und streckte sich noch ein wenig. „Diese Kleider sind so schwer“, grummelte sie nebenbei und achtete nicht wirklich darauf, wo sie hintrat, bis sie irgendwo hängen blieb. Verwirrt schüttelte sie den Fuß und so auf den Boden, nur um überrascht festzustellen, dass da noch mehr Kleidung lag, aber das war nicht ihr Kleid oder? Nachdenklich hob sie das größte Kleidungsstück an und schluckte, als sie erkannte, dass es Sesshomarus Kleidung war. Vorsichtig sah sie auf, blickte Richtung Bett und entdeckte einen Mann, der sie leicht lüstern betrachtete. Sie schluckte. Ihr Blick wanderte über seinen Körper, den er dort nackt auf dem Bett drapiert hatte. Was war das denn für eine Nummer? „Sesshomaru?“ „Was?“, fragte er heiser und beobachtete die fast nackte Frau, die nur noch ihr Höschen und einen BH trug. „Komm her, ruh dich aus.“ Sie schnaubte leise. Wollte er ihr wirklich Befehle erteilen? Ein wenig hochnäsig stolzierte sie zum Bett, beugte sich herab und schenkte ihm einen wunderbaren Blick auf ihre Brüste. „Bist du ein Pascha oder was?“ „Nur dein Chef“, hauchte er. Kagome lächelte leicht. Ob er sie ablenken wollte? Es war viel passiert und sie hatten kaum Zeit, alles zu verarbeiten. „Aha und ich?“ „Meine Assistentin.“ „Super und weiter?“, fragte Kagome ein wenig gereizt und blieb an den Lenden ihres Chefs hängen. Unterhosen waren wohl gerade nicht sein Ding. Eindeutiger konnte er da wirklich nicht liegen. „Arbeite“, lockte er und sie ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie sprang regelrecht aufs Bett und sah ihn durchdringend an. „Hättest du wohl gerne.“ „Ja“, hauchte er, bevor er sie an der Hand griff und mit einem Schwung auf seinen nackten Körper zog. „Deine verbotenen Lippen behalte ich jedoch im Auge.“ Sie verdrehte die Augen ein wenig. „Was willst du denn tun, damit sie nicht an andere Stellen wandern?“ Er knurrte ein wenig, bevor er ihren Hinterkopf schnappte und sie wild küsste. Kagome stöhnte in den Kuss, genoss ihn und hoffte, er würde die Sorgen in ihr vertreiben. Seine Gefühle zu ihr taten ihr sehr gut, doch fürchtete sie sich vor der Zukunft und suchte Halt, den er ihr gab mit seiner Art und Weise. Sesshomaru. Sie stöhnte leise und streichelte seine muskulösen Arme, seine harte und doch auch weiche Brust, fuhr die Muskelpartien entlang und entlockte ihm immer wieder wohlige Laute. Sesshomaru wollte sie. Jetzt. Hier. In diesem Bett. Geschickt griff er an ihren Rücken, löste ihren BH und schob ihn langsam ihre Arme runter. Sie genoss die Gänsehaut, die seine Fingerkuppen auf ihrer Haut entfachten. Es war wie ein Feuer, das in ihr brannte, während sie spürte, wie zwischen ihren Beinen die Nerven zuckten. Wohlig seufzend sah sie zu, wie der BH von der Bildfläche verschwand und er schon mit seinen Händen an ihrem Höschen war, während ihre Lippen wieder aufeinander trafen und er es sich nicht nehmen ließ, an ihrer Unterlippe zu saugen. Ihr Kopf drehte sich immer mehr, wie konnte es sich so gut anfühlen. Es störte sie nicht einmal, dass bestimmt genug Dämonen anwesend waren und sie belauschten. Nur er war da. Er, der sie in den siebten Himmel beförderte. „Sesshomaru…“, keuchte sie, doch er küsste sie wieder, bevor er leise an ihren Lippen wisperte: „Sei still.“ Erst schmollte sie, doch als seine Hand über ihre Scham rieb, war alles vergessen. Ein lauter Seufzer entwich ihren Lippen, bevor er sie wieder verschließen konnte. Nicht jeder musste es hören, doch anderseits wollte er auch, dass sie bemerkten, dass diese Frau ihm gehörte. Immer mehr schien er sich zu verändern, doch er störte sich nicht mehr daran, solange diese Frau da war. Ein wenig streichelte er sie noch, bevor er ihr Höschen nach unten schob und Kagome mit einem geschickten Kuss aus dem Gleichgewicht brachte, sodass sie rücklings aufs Bett fiel. Sie wimmerte leise, während er ganz langsam ihr Höschen auszog. Seine Finger streichelten und neckten ihre sowieso schon gereizte Haut. Warum machte er sie nur so geil mit seinen Fingern? Immer weiter glitt das Höschen herab und sie beobachtete mit fast geschlossenen Augen, wie er endlich an ihren Füßen angekommen war. Sie wurde ungeduldig, brauchte ihn, wollte ihn. „Nimm mich…“ Er warf das Höschen weg und hob eine Augenbraue, bevor er über sie krabbelte. „Was bekomme ich dafür?“ Schüchtern öffnete sie die Beine um ihn herum und schob ihre rechte Hand zwischen die Beine. Er sah ihr dabei zu, schluckte und irgendwie erfreute es ihn, dass sie so versaut war. Ein wenig geniert schob sie ihre Finger zwischen ihre Schamlippen und presste sie auseinander, sodass er ihre Lustgrotte erblickte und erkennen musste, wie feucht diese Frau durch so wenig Zutun geworden war. „Das bekommst du.“ Er schnaubte leicht, beugte sich herab und pustete dagegen. Sie wimmerte, zitterte leicht und drückte den Kopf in die Laken. „Ich sollte die Ware vorher prüfen.“ „W…was?“, keuchte sie überrascht, als sie auf einmal einen Finger spürte, der langsam über ihre Klitoris glitt. Sie wollte schon ihre Finger wegziehen, doch ein leises Knurren ließ sie innehalten. Es war ihr peinlich, wie er sie so … begutachtete und doch machte es sie auch fürchterlich heiß. Dieser Mann wusste, wie er sie um den Verstand bringen konnte. „Sieht ganz gut aus, ich sollte probieren“, neckte er sie weiter, beugte sich vor und leckte erst über ihre Klitoris, bevor seine Zunge tiefer wanderte und sie sich kaum noch spreizen konnte vor Erregung, als es ihr fast das Gehirn rauspfefferte, als seine Zunge in sie hinein glitt. „Ahh… lass das… mhm… nicht…“, stöhnte und wimmerte sie. Eine Hand hatte sich auf ihren Unterleib gelegt, sodass sie seiner Zunge nicht entkommen konnte. Wie konnte er sie nur so behandeln. Immer feuchter wurde die schwarzhaarige Frau, während sie sich spreizte und er ihr immer wieder Laute entriss, die sie gerne verbergen würde. „Deal.“ „Was?“, fragte sie verwirrt, als er sich schon löste und eine kühle Briese sie erschaudern ließ. Das war nicht sein Ernst? Sie war kurz vor dem Orgasmus gewesen. „Was meinst du?“ „Die Ware entspricht meinen Vorstellungen.“ Ihr klappte der Mund auf, während er sie zu sich auf den Schoß zog, sodass beide auf dem Bett saßen. Sie schlang ein wenig ihre Beine um ihn, während er im Schneidersitz saß und sein harter Schwanz sich gegen ihren Unterleib presste. „Du bist gemein…“ „Als ob es dir nicht gefallen hat. Dein Körper lügt nicht.“ „Trotzdem…“, hauchte sie und spürte, wie er sie langsam anhob. Ihr Körper bebte leicht, als sie seine Eichel an seinem Eingang spürte, die hart und groß um Einlass bat. „Wenn uns jemand hört…“ „wird er eifersüchtig“, knurrte er leise. „Jetzt lass mich ein, sonst werde ich verrückt, so feucht wie du bist.“ Sie stöhnte leise und spürte im nächsten Moment, wie er sie auf sich sinken ließ. Immer tiefer glitt er herein und am liebsten hätte sie vor Lust geschrien, doch als sie ansetzte, pressten sich schon seine Lippen auf ihre. Kagome stöhnte in seinen Mund, während seine Zunge, genauso drängend wie sein Schwanz, in sie eindrangen, sie gefangen nahmen und ihr große Lust bereiteten. Ihre Hände krallten sich um seinen Hals, während sie ihren nackten Busen an seine nackte Brust presste. Es war unbeschreiblich schön, wie sich ihre Körper aneinander rieben und ihre Münder einander davon abhielten, ihre Lust laut rauszubrüllen. Dieser Mann wusste, was er tat, dafür, dass vor ihr es keine andere Frau auf die zweite Base geschafft hatte. Vielleicht hatte er viel Scheiße gebaut, doch Kagome machte es glücklich, dass sie die einzige Frau war, die bei ihm geblieben war, mit der er mehr getan hatte. Immer wieder rief sie sich in Erinnerung, wie es angefangen hatte und wie weit sie nun waren. Ein Monat hatte genügt, um ihr das schönste Geschenk der Welt zu machen. Ihn. Sesshomaru, ihr Prinz. Sie lächelte in den Kuss hinein, zwickte ihn frech in die Lippe, was er ihr nachtat. Langsam fuhr sie mit ihren Händen über seinen Rücken, streichelte und liebkoste. Es tat wirklich gut und sie wollte immer bei ihm sein, ihm, dem Mann, den sie sein Herz schenkte. Sesshomaru war der Mann, mit dem sie alt werden wollte. Sesshomaru stöhnte heiser, während er ihren Körper immer wieder hoch und runter bewegte und sie anfing, sich ein wenig seitlich zu bewegen. Es machte ihn schier verrückt. Kagome. Er hatte keine Ahnung, was noch vor ihnen lag, aber das hier und jetzt gefiel ihm sehr. Diese Frau wusste, wie sie ihn in der Hand hatte und das nicht nur aufs Bett bezogen, sondern auch sonst schien sie zu wissen, was er hören wollte und was er brauchte. Genussvoll löste er die Hände und ließ sie sich bewegen, während er ihren Körper erkundete, ihren Hintern streichelte, wie auch ihren Rücken und ihr langes Haar, doch ihre Münder lösten sich nicht, raubten ihnen den Atem, bis sie fast vergaßen Luft zu holen. Nichts und niemand würde sie trennen, keiner würde sich zwischen sie drängen, das wusste er, denn er hatte sich für sie entschieden und würde sie mit allem, was er besaß beschützen. „Kagome“, stöhnte er heiser an ihren Lippen und lauschte, wie seinen Namen beinahe stöhnend sang: „Sesshomaru“ Er könnte sie noch oft seinen Namen sagen hören, doch jetzt war er viel zu nah an seiner Ekstase. „Kagome, ich gebe dich nie wieder her.“ „Ich dich auch nicht“, schnurrte sie, bevor er seine Lippen löste, ihren Hintern umgriff und das Tempo erhöhte. Sie stöhnte, wimmerte und sah ihm tief in die Augen, wie auch er es tat. Kurz sah er ein silbernes Funkeln, bevor ihre Augen wieder braun wurde und sie im nächsten Moment den Namen des jeweils anderen schrien und kamen. Kagome spürte, wie er sich fest an sie presste, ihr ganzer Körper zog sich zusammen, während sein heißer Samen in sie spritzte und ihren Rausch noch verstärkte. Wimmernd und stöhnend bebte sie, während er sie immer noch eng an sich hielt. Es war seine Kagome. Vielleicht erinnerte er sich immer noch nicht, doch er wusste, was es auch war, sie gehörte zu ihm und er zu ihr.   Als sie wieder zu Atem kamen, lösten sie sich nur halb. Er drückte sie nackt in die Laken, zog die Decke über sich und sie und küsste sanft ihren Körper, der noch nicht ganz zur Ruhe gekommen war. „Kagome…“ „Sesshomaru…“, keuchte sie, genoss seine Liebkosungen und schloss erschöpft die Augen. Ein wenig streichelte sie seinen Kopf und wünschte sich, dass diese Nacht nicht enden möge. Sie liebte diesen Mann einfach und genoss jede Minute bei ihm. „ich liebe dich.“ Kapitel 79: Black Rabbit ------------------------ Kage, der schwarz gekleidete Mann mit der Hasenmaske, entführte Souta, zog ihn mit sich und ignorierte die forschenden Blicke der anderen. Es war ungewohnt und doch, wusste er Dinge von vielen dieser Personen, was ihre Zukunft oder ihre Vergangenheit betrafen. Leise schnaubte er, bevor er Souta in einen Raum schob. „Hey, was soll das?“, fluchte Souta ein wenig, während Kage schon die Tür schloss und tief durchatmete. „Wer bist du eigentlich?“ „Kage, das habe ich doch gesagt“, erklärte er und blickte sich ein wenig in dem hellen Raum um. Es war schon sehr ungewohnt. Ein wenig neugierig berührte er den Tisch, die Schränke und alles, was er fand. Auch ließ er es sich nehmen, sich über einen Strauß Blumen zu beugen. „Es muss schön sein, dass alles jeden Tag zu sehen.“ „Findest du?“, fragte Souta genervt und hob eine Augenbraue. „Es sind nur Blumen.“ „Für dich vielleicht, doch ich sehe nur Bilder. Gerüche, Gefühle und Berührungen sind mir eher fremd.“ „Wie kommt das?“, fragte Souta ein wenig interessiert und wunderte sich, was dieser Kage eigentlich war. „Ich lebe schon Ewigkeiten in diesem Fluss. Für mich gab es nichts anderes“, sprach er leise und setzte sich aufs Bett, wo Souta sich auch hingesetzt hatte. „Warum erzählst du mir das?“ „Weil… es manchmal zwei Seiten einer Medaille gibt“, verlautete er und löste just in diesem Moment die Maske. Souta erstarrte, als er das Gesicht darunter erblickte. Dieser Mann sah aus wie er. „Aber… aber… du siehst aus wie ich? Warum?“ „Weil ich du bin… Nein, ich bin eher dein Schatten.“ Souta sah die Gestalt ungläubig an, schüttelte sich, bevor der Teenager die Hand hob und sie auf seine Wange legte. Er war echt oder doch nicht, aber wie konnte das sein? „Wieso mein Schatten?“ „Unser Vater hielt es für besser, da schon Kagome ein Problem war. Er war sich nicht sicher, wie es bei dir sein würde, weswegen er mich von dir abgespalten hat. Einen Teil der Seele mit der Essenz unserer Göttlichkeit.“ Also hatte Souta eine besondere Macht? „Also bist du ein Teil von mir?“ „Das kann man so sagen.“ Kage seufzte und betrachtete ihn ein wenig, bevor er seine Hand öffnete. „Soll ich es dir zeigen?“ Souta schluckte. Sollte er es wagen? Dieser Mann war bei seiner Schwester gewesen und behauptete, er wäre sein Schatten. Des Weiteren war er wirklich neugierig, was man ihm vererbt hatte. „Gut.“ Souta reichte ihm die Hand. Ein leichtes Beben, ein leichtes Zittern und dann schien alles so fern.   Souta schlug die Augen auf. Schnell sah er sich um, bis er begriff, dass es sein Zimmer war, doch war es schon Ewigkeiten her. Dort stand ein Kinderbett, in dem ein kleiner Junge leise quengelte. „Ich werde gehen, Liebste!“, frohlockte ein Mann hinter der Tür und kurz darauf erschien er, gekleidet in einer lockeren Hose mit schulterlangen Haaren. Sie waren pechschwarz. „Na, mein kleiner Mann, fühlst du dich alleine?“, fragte er sanft und hob den kleinen Souta heraus. Der Junge gluckste freudig und streckte seine Finger nach seinem Vater aus, welcher bereitwillig herabkam und ihn ein kleines Küsschen auf die Stirn drückte. „Wenn du nur reden könntest. Ich habe dich wirklich lieb.“ Ein breites Grinsen erschien bei dem Jungen und Souta, der Teenager, der in der Ecke stand, betrachtete sehnsüchtig den Moment. Wie oft hatte er sich gewünscht, dass sein Vater bei ihm wäre. Es gab so viele Fragen, die er stellen wollte und dabei ging es nicht darum, dass Souta Macht suchte, sondern einfach einen Vater, einen Mann, der ihm erklärte, was mit ihm los war. Es wäre lachhaft, die Mutter zu fragen, was mit ihm nicht stimmte. Er vermisste ihn wirklich. „Papa…“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter, die zu Kage gehörte. Auch dieser vermisste seinen Vater, aber wie sollte es auch anders sein. Ihm war diese Aufgabe übertragen worden, wo er noch ein Kind gewesen war. Das meiste hatte er sich selbst erarbeitet, in dem er in allen Zeiten sein Unwesen getrieben hatte. Ihr Vater war früh verschwunden und hatte kaum etwas hinterlassen, dass ihnen weiterhalf. „Was tust du denn da, mein kleiner?“, fragte ihr Vater interessiert und betrachtete den kleinen Souta, zwischen dessen Fingern es zu knistern begann. Ihr Vater betrachtete neugierig das Kind, welches anscheinend schon in früheren Jahren seine Macht entwickelte. Souta trat näher ran, beobachtete die schönen Farben und staunte. „Das habe ich als Kind gemacht?“ „Ja, das haben wir gemacht und darum hat er uns getrennt.“ Auf einmal schien die Zeit still zu stehen. Souta hob verwirrt den Kopf, dachte sein Schatten hätte die Zeit angehalten, doch dieser deutete nur auf den kleinen Jungen, der anscheinend so einfach die Zeit kontrollierte. „Souta…“, keuchte ihr Vater und betrachtete den Raum. „Du hast die Zeit gestoppt…“ Er schluckte und da bemerkte, wie sein Vater überlegte. Natürlich war sein Vater nicht begeistert, warum auch? In dem Alter konnte er es nicht kontrollieren. „Ich will nicht, dass du auch so leidest. Ich kann nicht immer bei dir sein, darum werde ich deine Macht von dir abtrennen. Verzeih mir mein Sohn.  Wenn die Zeit reif ist, wirst du zu dir zurückfinden, doch bis dahin versuche ein glückliches Kind zu sein“, sprach Tsukiyomi, ihr Vater und ließ etwas über dem Baby entstehen, was einem Strudel ähnelte. Ein grelles Licht entwich dem kleinen Körper und formte sich in dessen Hand, bis ein weiteres Baby entstand. Leise seufzte er und der Vater legte das Kind wieder ins Bett, während er das andere noch hielt. Sein Blick war besorgt, doch er wusste, dass es nicht anders ging. Er öffnete ein Portal und verschwand mit dem Kind. Schnell folgte Souta ihm, wie auch Kage. Es war der Fluss. Souta fröstelte, blickte sich um und verstand, was sein Schatten meinte. Es war eine einzige Leere, einzig gefüllt von Bildern, die an ihm vorbeiflogen. „Hier bist du sicher. Niemand kann dir etwas tun und du kannst die Zeit nicht stoppen, doch du kannst reisen. Werde groß und stark“, hauchte er und dann verschwand er schon, während ein kleines Baby dablieb, was sich langsam wandelte und stetig wuchs, bis es die Größe von Kage hatte. Immer wieder zischten Bilder vorbei, doch Souta verstand. „War das dein Leben?“ „Ja. So war es, so wird es immer sein.“ „Das muss es aber nicht!“, mischte sich Souta ein und packte Kages Hand und blickte ihm tief in die Augen. „Unser Vater sagte, wenn die Zeit reif ist, finden wir zusammen. Was ist, wenn wir wieder eins werden, dann kannst du bestimmt auch hier leben. Du kontrollierst doch deine Macht und eigentlich… sind wir doch dieselben.“ Kage hob ein wenig überrascht die Augenbraue, bevor er etwas schmunzelte. „Warum solltest du?“ „Warum? Weil du zu mir gehörst und… ich mich auch immer einsam gefühlt habe. Der normale der Familie. Ich will unserer Schwester helfen und das können wir nur zusammen, denn dann sind wir stark und…“ „Verstehe schon. Also soll ich dein Schatten sein?“ „Nein, ein Teil von mir, nicht mein Schatten.“ Die Welt verzerrte sich, bis sie wieder im Zimmer standen. Beide Männer schluckten, während sie ihre Hände aufeinanderlegten. Wenn es schief ging, würden sie etwas entfesseln, was sie nicht kontrollieren könnten, doch wenn es gut ging, wären sie zusammen viel mächtiger als vorher. Souta fasste Mut. Endlich wäre er ein Ganzes auf seine Art und Weise und Kage wäre nun auch nie wieder alleine, hätte eine Familie und noch wichtiger, eine Mutter und ihren Vater würden sie auch wieder holen. Genau. Niemand konnte sie stoppen. Niemand.   Ein Licht entfachte sich zwischen ihnen, während Kage sich in Staub aufzulösen schien. Er lächelte zufrieden, während der Staub sich kreisend um Soutas Arm bewegte, bis es dessen Herz erreichte und eindrang. Dem jungen Mann wurde es angst und bange ums Herz, während er spürte, wie diese anfangs fremde Seele in ihn eindrang, doch dann spürte er die Wärme, die davon ausging. Das war er, Souta oder viel mehr Kage. Nun würden sie auch helfen können.   Als alles in ihn eingedrungen war, atmete Souta tief durch. Kurz hörte er noch eine Stimme, doch schienen sich ihre Erinnerungen zu überlagern. Er spürte, wie der andere Teil von ihm wurde, doch es fühlte sich nicht schlimm an. Nachdenklich hob er die Hand, betrachtete sie und ließ die Luft glitzern. Es knisterte leise und die Zeit schien langsamer. Doch ließ er die Zeit wieder laufen. „Ob wir wohl zurückkehren müssen, an diesen Ort?“ Nein, das müssen wir nicht. Ein wenig überrascht hob er eine Braue. Anscheinend hörte er ihn doch weiter, aber… es klang sogar ganz gut, nicht ganz alleine zu sein. Sein Innerstes lächelte und als er die Augen schloss, sah er ihn. Ich finde es auch gut, nicht mehr alleine zu sein. Lass uns den anderen helfen und unseren Vater stolz machen. Souta nickte. Er würde trainieren, würde üben und ihnen helfen, so gut er konnte. Endlich war er zu etwas Nütze. Endlich. Jetzt könnte er seine Schwester beschützen und vielleicht könnte er sie davor retten, ihren ehemaligen Freund zu töten. Er wollte nicht, dass sie litt, sie brauchte Hilfe. Die Hand zur Faust geballt, atmete er noch einmal tief durch, sein Vater würde hoffentlich stolz auf ihn sein. Kapitel 80: Die Falle legen --------------------------- Liebestrunken wälzte sich Kagome ein wenig durch die Laken, als ein warmer Körper ihre Handlungen stoppte und sie einfach an eine heiße Brust drückte. „Mhmm…“, brummelte sie und öffnete müde die Augen, nur um einen wunderbaren Blick auf Brustmuskeln zu erhaschen. Vorsichtig beugte sie sich vor und küsste diese, was ein leises Knurren über ihr auslöste. Sie kicherte leise und streichelte über die weiche Haut, nur um zu beobachten, wie die Muskulatur darunter sich bewegte. Sesshomaru… „Guten Morgen.“, flüsterte sie heiser und knurrte, als er ihre Hände festhielt. „Morgen. Kagome. Lass. Das.“ „Wieso?“, fragte sie neckisch und schenkte ihm einen unschuldigen Blick. Er seufzte, beugte sich über ihre Lippen und küsste sie. „Weil ich mich sonst nicht zurückhalten kann.“ „Vielleicht will ich das ja?“, fragte sie und lächelte noch unschuldiger, bevor sie ihn noch mal auf die Lippen küsste. Sie grinste breit, doch er schien davon nicht begeistert zu sein. „Wir müssen bald zu der Besprechung, auch wenn ich auf deine Forderung gerne eingehen würde.“ Sie knurrte etwas, entspannte sich dann aber ein wenig, sodass er sie frei ließ. Er hätte noch ein wenig damit warten können, sie in die Realität zurück zu holen, aber wahrscheinlich hatte er recht damit. Es würde sie nicht wundern, wenn schon viele da waren und er es gerne verhindern würde, dass sie alle unterhielten und später mit peinlichen Schweigen bestraft wurden.   Schon eine Stunde später fanden sich alle wieder in der Halle ein. Kagome trug ein weißes Sommerkleid, während Sesshomaru eine Nachtschwarze Anzugshose trug, wie auch ein weißes, leicht geöffnetes Hemd. Er hatte einen Arm um sie geschlungen, was ihnen allen zeigte, dass niemand ihr zu nahekommen sollte. Kagome grinste etwas, auch wenn es nicht der richtige Moment war, war sie glücklich. Dieser Mann war alles, was sie brauchte, um diesen Kampf zu überstehen. Kagome sah sich ein wenig um, erkannte die vielen Gesichter von Gestern und ahnte, dass jeder von ihnen schon auf irgendeine Art und Weise einen Verlust erlebt hatte. Jeder schien wild auf Rache zu sein und sie wäre die Person, die am Ende sie ausführen müsste. Schon jetzt wusste sie, dass der Schmerz riesig wäre, doch sie hatte keine Wahl, würde ihnen helfen und versuchen, ihre Schuld zu tilgen. Tora trat neben sie, ergriff wieder das Wort. Ob Tora wohl der älteste unter ihnen war? Er schien der geborene Anführer, dabei hatte er brav unter Sesshomaru gedient und doch… strahlte er etwas Mächtiges aus und Kagome wusste, sie könnten sich auf ihn verlassen. „Es freut mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Wir haben uns hier versammelt, um unser Gespräch von Gestern fortzuführen. Wie ihr bereits gestern erfahren habt, ist unser Feind verfrüht nach Japan zurückgekehrt. Nach den Informationen, die wir sammeln konnten, hat Haruka Mizuno etwas damit zu tun. Wir vermuten, da die Tochter des ehrenwerten Tsukiyomi, Kagome, einst in der Vergangenheit mit ihm im engen Kontakt stand, dass er nach Kagome sucht und nichts unversucht lassen wird, um sie in die Finger zu bekommen. Das gute jedoch, er weiß nicht, wer sie in Wirklichkeit ist, er wird eher dazu tendieren, dass Sesshomaru ihm eins auswischen will.“ Kagome schluckte und wurde rot, während sich alle Augen auf sie richteten, doch Sesshomarus Arm stützte sie, presste sie fest an sein laut hämmerndes Herz. „Ich habe Haruka dabei beobachtete, wie sie Fotos von Ryuu und Kagome schoss, um Sesshomaru eins auszuwischen, deswegen glauben wir, dass sie das gleiche bei Inu Yasha getan hat, damit sie ihren Willen bekommt. Leider können wir sie nicht ausfindig machen, doch vermuten wir, dass sie bei ihm ist“, verlautete nun die schwarzhaarige hochgewachsene Frau namens Black River. Sie hatte sich zu Tora gesellt, stand stramm da, wie eine Generalin und trug einen schwarzen Anzug. „Haruka sorgte in der Vergangenheit schon für viele Probleme und auch diesmal sollten wir Acht darauf geben, was diese Frau anstellt.“ Tora nickte und betrachtete die Frau neben sich. Sie war stark und klug, was ihm wirklich gefiel. Es gab nicht viele Personen, denen er vertraute, doch sie gehörte dazu. „Hat jemand Vorschläge, wie wir sie in eine Falle locken können? Uns bleibt kaum Zeit, denn je länger wir warten, desto gefährlicher wird die Situation.“ Souta gesellte sich zu Kagome, die ihn ein wenig verwirrt anstarrte. Auch Sesshomaru schien kurz irritiert, als er bemerkte, dass eins von Soutas Augen silbern war. Hatte er etwa? „Mir geht es gut“, hauchte Souta nur und sah zu Tora, der ihn auch kurz anblickte. Selbst Tora hatte nicht geahnt, dass dies geschah. Dieser Kage und Souta waren nun eins? Aber darum musste er sich später kümmern. „Ich hätte eine Idee!“, rief eine rothaarige Frau und trat aus den Reihen hervor. Kagome erkannte sie, es war Ayame. Kurz verneigte sich die Frau und trat in die Mitte. „Es sollte eine Feier stattfinden, wie ihr alle wisst. Sie wurde diese Woche auf das darauffolgende Wochenende verschoben. Jedoch muss ich zugeben, dass durch Kagomes Erwachen, der Polizei und diesem Tumult, wir noch nicht dazugekommen sind, die Einladung zu der Feier von unserer Website zu nehmen. Natürlich werden die Gäste der Firma nicht kommen, da bestimmt schon eine E-Mail rausging, doch…“ „…weiß unser Feind es nicht.“, ergriff Sesshomaru das Wort. „Haruka oder Inu Yasha waren keine geladenen Gäste. Des Weiteren gibt es immer noch jedes Jahr offene Plätze.“ „Das heißt, Inu Yasha wird kommen. Er wird es sich nicht nehmen lassen, seinen Bruder vor versammelter Mannschaft zu blamieren“, mischte auch Kouga jetzt mit. Die Stimmen wurden lauter, jeder schien begeistert, überlegte und bedachte die Situation. „Ruhe!“, befahl Tora und atmete tief durch, bevor er alles zusammenfasste. „Ich verstehe. Durch Sesshomarus Unfall, sollte die Feier verlegt werden, was teilweise von statten ging, doch konnte die Prozedur nicht zu Ende verfolgt werden. Dementsprechend könnten wir Leute von uns dort positionieren und so dem Feind Glauben lassen, dass alles weiter so verlief, wie geplant. Natürlich würde es ihm auch nicht komisch vorkommen, da wir Sesshomaru kennen. Er würde durch einen Unfall keinen Rückzieher machen.“ Sesshomaru knurrte leise. Tora hatte es geahnt, doch als das Knurren verstummte, konnte er nicht anders, als hinsehen. Kagome streichelte über dessen Unterarm, während Sesshomaru ihn noch eiskalt fixierte. „Das stimmt. Doch auch, wenn Inu Yasha die Party sprengen will, glaube ich kaum, dass wir in einer vollen Location kämpfen sollten. Die Gefahr wäre zu groß, dass das Gebäude einstürzt.“ „Des Weiteren ist Inu Yasha im Besitz des Spiegels und des Ringes, die unser Vater benötigt, um wieder zu erwachen“, sprach Souta mit einer leicht düsteren Stimme. Alle sahen ihn an, während er nach vorne trat und sie alle mit seinen verschiedenfarbigen Augen betrachtete. „Ich habe es selbst gesehen, da ich im Fluss der Zeit bis vor Kurzen lebte. Wir müssen es schaffen, dass er in die unmittelbare Nähe unseres Vaters kommt, so könnte die Macht überspringen und ihn schwächen.“ Kagome keuchte, bevor sie das Aussprach, was für sie in diesem Moment eine elementare Frage war: „Aber wir wissen doch gar nicht, wo er ist?“ „Doch, das wissen wir“, flüsterte Sesshomaru. Kagome sah auf und hob eine Augenbraue, bevor er weitersprach, „Er befindet sich in meiner Firma, im Keller, in einem gesicherten Labor.“ „Und das sagst du mir nicht?“, fluchte Kagome und wollte sich erst lösen, doch er hielt sie fest und beugte sich herab, sprach das aus, was den Fakten entsprach: „Bis vor kurzen wusste ich nicht, dass du seine Tochter bist und seither hatten wir noch nicht wirklich die Möglichkeit, um darüber zu sprechen.“ Sie schluckte, seufzte und drückte sich ein wenig an ihn, als sie sich daran erinnerte, dass sie ihn wirklich nicht gefragt hatte. „Also müssen wir Inu Yasha in deine Firma in diese Labore bekommen?“ „So ist es.“ Souta betrachtete alle und wusste, dass sie es schaffen konnten. Sie mussten, sonst hätte hier keiner eine Chance. „Inu Yasha ist hinter Kagome her“, hauchte Shippo, der nun auch nach vorne trat. „Nur sie… könnte…“ Kagome begriff und löste sich von Sesshomaru, ging zu Shippo und nickte. „Du hast Recht“, nuschelte sie, bevor sie sich umdrehte und laut aussprach. „Er ist hinter mir her. Somit werde ich den Köder spielen. Irgendwie bekomm ich ihn dort hin von der Party aus. Sesshomaru könnte mich fahren oder Tora. Inu Yasha wird kommen, ich werde ihn so weit reizen, dass er nicht anders kann.“ Sesshomaru knurrte und sah Kagome wütend an. Sie wusste schon, warum sie auf Abstand gegangen war, denn Sesshomaru würde es nicht zulassen wollen. Er wollte auch schon auf sie zugeben, als einige zustimmende Laute erklangen und Tora das Wort wiederergriff: „Ihr seid sehr tapfer, Prinzessin. So soll es sein. Jedoch steigt die Party schon am Sonntag, also in zwei Tagen. Jeder muss mithelfen. Natürlich hat die Firma sich um nichts gekümmert, doch wenn er zu dieser Feier kommt, müssen wir den Schein wahren.“ „Ich sorge für das Essen. Jeden Tag erhalte ich eine große Lieferung für die Kantine. Es sollte kein Problem darstellen, für Sonntag noch eine Lieferung zu erhalten. Mein Team wird Überstunden machen und wir zaubern das Büffet.“ Souten war vorgetreten, zu Kagome und Shippo. „Wenn Kagome uns schon diese Möglichkeit eröffnet, müssen wir mitarbeiten.“ Tora nickte und lächelte. „Wir werden zusammenfassen, was wir für die Feier benötigen. Meldet euch dann bitte bei mir, was ihr übernehmen könnt.“ „Die Kosten wird meine Firma natürlich decken“, verlautete Sesshomaru und trat nun vor zu Tora, der ihm zunickte. „Jeder von euch kann helfen. Des Weiteren wäre es gut, würden sich einige Personen melden, die an der Feier teilnehmen. Natürlich kann für keinen eine 100% Sicherheit garantiert werden, doch ich werde mein Möglichstes tun.“ „Sesshomaru hat Recht. Die eigentlichen Geldgeber erscheinen nicht. Gibt es noch weitere Fragen?“ Keiner meldete sich oder trat mehr vor. Tora nickte und sprach weiter: „Wir werden uns nun zusammensetzen. Bitte meldet euch. Wir haben nun eine reelle Chance, die wir nicht verfallen lassen sollten. Inu Yasha muss gestoppt werden. Somit verabschiede ich mich von euch erstmal und danke, für eure Anwesenheit.“ Die Personen jubelten leicht, diskutierten aufgeregt und schienen angespannt und doch auch erleichtert. Kagome verstand es. Sie waren glücklich, der Lage endlich Herr zu werden. Viele hatten sie verloren und Kagome wollte gar nicht wissen, wie viele es waren. Inu Yasha musste bestraft werden, egal wie ungern sie diese Worte in den Mund nahm. Es blieb ihr auch keine andere Möglichkeit, wenn das Juwel ihn verlassen würde, würde er sehr wahrscheinlich sterben, wie jeder andere Dämon. Ein schrecklicher Gedanke, doch ein Übel, dass sie in Kauf nehmen musste. Sesshomaru war bei ihr und würde sie auffangen.   Gerade löste sich die Traube, während Kagome ein wenig Abseits sich wiederfand. Sie war gedankenverloren davongezogen, da sie Abstand brauchte. Sesshomaru war beschäftigt und sie wollte auch nicht schwach wirken, weswegen sie sich immer weiter zurückzog, bis sie auf einmal umarmt wurde. „Ah!“, schrie Kagome erschrocken auf und drehte sich um, nur um eine braunhaarige Frau mit blauen Augen zu sehen. „Francys!“, keuchte sie überrascht und schluckte. Was tat sie denn bitte hier? „Wieso bist du hier?“ Die Frau lächelte sie liebevoll an und drückte sie noch mal. Es war Kagome ein wenig unangenehm und doch wünschte sie mehr davon. „Schön, dass es dir gut geht.“ „Wieso…“ „Gleich“, seufzte Francys und presste sie noch mal an sich, während schon der weißhaarige Mann mit goldbraunen Augen auf die Bühne trat und eine Augenbraue hob. „Lass die Prinzessin in Ruhe, Francys. Du bist manchmal wirklich unverschämt. Vielleicht will sie das gar nicht“, knurrte er und Francys ließ sofort ab, streckte ihm die Zunge raus und spielte auf beleidigt. „Hab dich nicht so. Ich kenne Kagome schon länger und mir ist egal, ob sie jetzt eine Prinzessin ist oder nicht. Sie ist meine Freundin. Punkt, Komma, aus.“ Ikuto schnaubte und wollte sie schon packen, als Kagome die Hände beschwichtigend hob. „Mich stört es echt nicht, wirklich nicht… Ich würde nur gerne wissen, was hier los ist.“ „Lässt du uns alleine?“, fragte Francys liebevoll und lächelte ihren angeblichen Freund an, der sie nur böse anblickte. „Nur kurz. Stell nichts an.“ „Verstanden, Miesepeter und Moralapostel“, rief sie ihm noch nach, während er sie endlich alleine ließ. Francys drehte sich und presste ihre Freundin noch einmal an sich. „Ich bin einmal ins Kreuzfeuer geraten und habe für Inu Yasha gearbeitet, aber das ist lange her.“ „Wie?“ „Naja, ich bin eine Hundedämonin. Viele Dämonen dienen Inu Yasha, weil sie die Menschen hassen.“ Kagome war verwirrt, das war ihr neu: „Aber du studierst doch unter Menschen.“ „Weil ich inzwischen auch Menschen mag. Weißt du, als ich klein war, haben Menschen meine Eltern getötet, weil sie die für Monster hielten. Es schmerzte mich sehr und ich wollte nur Vergeltung. Erst an diesen Menschen und dann wurden es immer mehr, bis ich mich verloren hatte. Inu Yasha nahm mich auf, förderte meinen Hass, bis ich eine Killermaschine wurde.“ Kagomes Herz setzte fast aus, während Francys sie weiter an sich drückte und vermeiden wollte, dass Kagome sie hasserfüllt ansehen könnte. „Doch dann eines Tages, als ich einen neuen Auftrag bekam, bemerkte ich, dass nicht jeder Mensch böse ist. Ich wurde verletzt und es war ein Mann, der mich rettet, auflas und pflegte. In diesem Moment bemerkte ich, dass ich den Menschen Unrecht getan hatte und wollte einen neuen Weg beschreiten, vielleicht sogar mit diesem Mann, doch… Inu Yasha töteten ihn, als er ihn fand und nahm mich wieder mit sich.“ „Das ist schrecklich!“, keuchte die schwarzhaarige und schob Francys auf Abstand. Sie hatte Angst, dass Kagome sie hasserfüllt ansehen könnte, doch dort war Sorge und tiefe Trauer. „Wie konntest du dich befreien?“ „Als ich einen Auftrag wieder erledigte, geriet ich an Ikuto, dem ich mich ergab und ihm bereitwillig Informationen zuteilwerden lassen wollte. Es schockierte ihn, doch er willigte ein und nahm mich gefangen. Sie genossen mich mit Vorsicht und gaben mir keine Möglichkeit, zu erfahren, wo ich eigentlich bin, doch es änderte sich langsam. Ikuto bewacht mich immer noch wegen Inu Yasha und hat ein Auge auf mich. Nebenher darf ich ein normales Leben aber führen und erledige kleinere Aufträge.“ Es erstaunte Kagome, wie blind sie gewesen war. „Also bist du und Ikuto gar nicht zusammen?“ „Äh… nein… ist das echt das erste, was du fragst?“, fragt die braunhaarige Frau leicht verwirrt, aber auch ein wenig beruhigt. „Halb, halb. Es muss schwer für dich gewesen sein, doch ich dachte echt, ihr beide…“ „Nein… nein… leider nicht, aber er ist toll“, kicherte sie und auch Kagome schmunzelte, während sie ihre Hände hielten. „Leider ein Moralapostel, aber auch ein Hundedämon.“ „Moralapostel?“, fragte eine Stimme hinter den Mädchen, die schockiert zu dem weißhaarigen, strubbeligen Mann starrten. „Das Toll überhört er wie immer.“ Kagome lächelte noch etwas, während die beiden sich anscheinend jetzt eine kleine Auseinandersetzung lieferten. Dieser Ikuto und sie waren wie für einander geschaffen. Wer wusste schon, was die Zukunft brachte. Sonntag wäre es so weit und sie alle würden kämpfen müssen. Kagomes Herz zog sich zusammen, wenn sie nur daran dachte, dass nicht alle heile nach Hause zurückkehren könnten. Nur eines konnten sie. An ein gutes Ende denken. Kapitel 81: Mann und Frau? -------------------------- Der Sonntag kam schneller als gedacht. Nachdem sie Freitag noch abgesprochen hatten, was sie alles benötigten, fingen sie auch gleich an, den Hinterhalt vorzubereiten. Sesshomaru ließ Kagomes Kleid abholen und richtete sich vorerst in dem kleinen Zimmer ein. Kagome war wirklich froh, dass Sesshomaru einst für sie Kleidung in seinem Schrank deponiert hatte, denn alle hatten entschieden, dass es zu gefährlich sei, noch einmal zu dem Tempel zu gehen. Natürlich hatte sie das verstanden, denn keiner konnte vorhersagen, wie Inu Yasha ihr gegenüber reagieren würde und schlimmer noch… Sesshomaru schien überfürsorglich. Ein wenig sorgte sich die junge Frau, dass er noch ein Geheimnis vor ihr hatte. Zumindest machte Sesshomaru bisher keine Anstalten, ihr zu erklären, auf welche Art und Weise er ihn hatte rauslocken wollen, denn nur zusammen sein, lockte keinen Dämon heraus. Was es auch war, es könnte einen Keil zwischen sie treiben, so verschwiegen, wie er war.   Kagome seufzte leise und zog das wunderbare Kleid heraus. Es handelte sich um ein Neckholderkleid aus zwei Lagen Stoff. Die untere Schicht war schwarz und wurde von einem Umhang eingefangen, der aussah, wie ein Sonnenuntergang - oben ein helles rot das nach unten zu einem tiefen schwarz verlief. Die eingearbeiteten goldenen Ornamente sahen aus, wie brechende Wellen auf einem blutroten Ozean. Das Kleid war wie eine A-Linie geschnitten, mit einer Schleppe, die weich zur Seite und nach Hinten fiel. Der schattierte Obi, der das selbe Muster aufwies, hielt die beiden Schichten zusammen und betonte das Dekolleté mit dem halbrund geschnittenen, schwarzen Oberteil. Das Kleid entsprach einem abgewandelten Kimono der Tradition, der die Moderne vereinte und der Trägerin eine majestätische Aura verlieh.   Kagome lächelte und streichelte ein paar Mal über den schönen Stoff, bevor sie das Kleid auf dem Bett drapierte und duschen ging. Einerseits hatte sie diesen Abend herbeigesehnt, doch nun war er überschattet von ihrem… sozusagen Exfreund und Neffen. Der Gedanke bereitete ihr eine Gänsehaut, während sie das Wasser noch etwas heißer stellte. Ihr wurde eiskalt bei dem Gedanken, was sie sich von Inu Yasha alles gewünscht hatte. Wie hatte ihr Vater sie nur so unvorbereitet lassen können? Sesshomaru hatte er ausgesperrt und somit war niemand dagewesen, der sie hätte warnen können, doch um ehrlich zu sein… sie war sich nicht sicher, ob sie dann in der Vergangenheit geblieben wäre. Natürlich war sie in der Pflicht gewesen, doch in ihrer Zeit hatte sie kaum Auswirkungen gesehen und wäre sie nicht ein wenig verknallt gewesen, hätte sie bestimmt nicht geholfen. „Mist…“, fluchte sie leise und stieß ihre Faust gegen die Keramikfliesen. Sie stöhnte leise. Das konnte doch nicht wahr sein. Schlimmer hätte es gar nicht kommen können. Wenn sie nur daran dachte, dass sie ihren Neffen geküsst hatte, wurde ihr speiübel. Vielleicht würde man es einem in der Vergangenheit durchgehen lassen, doch in dieser Zeit war das verboten. Ihr ganzes Leben schien auf eine Lüge zu beruhen, was es auch nicht gerade besser machte. Die Welt, wie sie gewesen war, existierte nicht mehr für sie und das wurde ihr schmerzlich bewusst, wenn sie an die traurigen Gesichter dachte. Die gepeinigten Seelen, die händeringend nach einem Schuldigen suchten. Ihr war fast zum Heulen zu mute, doch sie durfte nicht den Kopf in den Sand stecken. Alles würde gut werden. Sie schmunzelte traurig, während sie das Gesicht in den Regen der Düse streckte. Nur eine Aufgabe hatte sie. Inu Yasha in die Falle locken, ihm womöglich vorgaukeln, dass sie ihn noch liebte und Sesshomaru sie drangsalierte. Vielleicht würde sie auch vor ihm weglaufen müssen, doch am Ende war eins sicher. Sie musste ihn töten. Ihr Herz stockte bei dem Gedanken, dass die beiden so viel erlebt hatten und obwohl er ein Arschloch geworden war, war er nun auch ihr Neffe. Sie waren verwandt und ihr Vater hatte sie dazu auserkoren, ihr eigen Fleisch und Blut zu töten. Kagome war stark, aber würde sie wirklich so stark sein, wie sie jeden glauben ließ? Sie war sich nicht sicher. Einsamkeit übermannte sie und sie stellte noch ein wenig die Temperatur des Wassers höher, während sie ihren Körper leicht schruppte. Es fröstelte sie. Was wäre, wenn alles schief gehen würde? Könnten sie es trotzdem schaffen? Wieder entrang ihrer Kehle ein tiefer Seufzer, als sie auf einmal hinter sich etwas hörte. Geschwind wollte sie sich umdrehen, doch im nächsten Moment spürte sie schon einen nackten Männerkörper, der sich ungeniert gegen ihren Rücken presste. Starke Arme stemmten sich gegen die Wand und hinderten sie daran, zu entkommen. Kagome stockte, bebte leicht, während sich Lippen an ihr Ohr legten. „Alles in Ordnung?“ Sie erkannte die tiefe Stimme an ihrem Ohr und entspannte sich ein wenig, während sie nun selbst Druck auf seinen Körper mit ihrem Rücken ausübte. „Sesshomaru…“ „Ich habe dich etwas gefragt. Antworte“, schnaubte er leicht und löste eine Hand von den Kacheln, nur um sie fest um ihren Bauch zu schlingen. Leise wimmerte sie, während er an ihrem Ohr knabberte und anscheinend ungeduldig wurde. „Ich… bin ein wenig… unsicher… ich meine…“, murmelte Kagome, während sein Daumen über ihren Bauch strich. „Verstehe. Das ist ganz natürlich, Kagome.“ Sein Atem streifte noch kurz ihr Ohr, bevor er anfing, ihren Hals zu küssen. „Du bist ein sehr guter Mensch und hast ein großes Herz. Wenn es nicht anders ginge, würde ich dich so fern wie möglich von dieser Situation halten, doch es entzieht sich meiner Entscheidung.“ Ein leises Knurren entrang seiner Kehle, ließ seine Lippen leicht an ihrer Haut vibrieren und sorgte für einige erregende Schauer. Kagome wimmerte leicht und presste sich enger an ihn. „Sesshomaru…“ Er schmunzelte an ihren Hals, bevor seine Hand in tiefere Regionen wanderte und das weiche warme Fleisch erkundete. Kagomes Beine knickten kurz ein, doch er umfing sie, hielt sie fest und küsste weitere ihren Hals. Vielleicht fand sie es unpassend, doch es war seine Bewältigungsstrategie. Es würde ihr helfen, würde sie nur an ihn denken. Kagome gehörte ihm, nur ihm. „Mhmm… ist das dein Ernst?“, keuchte Kagome leise und spürte schon, wie sein Finger in sie eindrang. Ihr Herz schlug immer schneller, während Sesshomaru sie gegen die Fliesen drängte. Fast schon automatisch streckte sie ihr Becken ihm entgegen, während seine Lippen ihre Schultern verwöhnten. Er machte sie einfach verrückt, doch das wusste er. Wie konnte er ihr nur so etwas antun? Stöhnend bog sie sich, wollte entkommen, doch er ließ es nicht zu, bis sie sich seiner Lust ergab. Seine andere Hand massierte ihre vollen Brüste, die sich unter seinen Berührungen so empfindlich anfühlten. Immer wieder stöhnte die junge Frau, um mehr bettelnd und bog ihren Kopf nach hinten. Sesshomaru nutzte den Moment und wanderte wieder zu ihrem Hals, den er sanft leckte. Immer wieder knabberte er an bestimmten Stellen. „Gefällt es dir nicht?“ „Doch… Sesshomaru… aber… mhmm…“, wimmerte sie. Seine Finger glitten aus ihr, bevor er sie umdrehte und ihr tief in die Augen blickte. „Leg deine Hände um meinen Hals“, befahl der weißhaarige Mann. Kagome gehorchte, sehnte sich nach seiner Nähe und quietschte kurz auf, als er unter ihren Hintern griff und sie mit einer fast federleichten Bewegung auf seine Lenden hob. Ganz automatisch schlang sie ihre Beine um seine Taille, nur um erschrocken festzustellen, dass sein Penis hart und schwer an ihrer Mulde ruhte. „Lass dich fallen. Denk nur an mich.“ Sie nickte vorsichtig und schmiegte sich an seinen Hals, während das Wasser wie Regen auf sie prasselte. Langsam drang er in sie ein, nahm ihren Körper gefangen und füllte sie aus. Ein leises Wimmern an seinem Ohr schenkte ihm die gewünschte Befriedigung. Er verabscheute es, sie traurig zu sehen. Vielleicht war er kein Mann des Tröstens, doch der Sex tat auch das Nötige. Sie ließ sich fallen, ergab sich ihm und genoss das Gefühl seines harten Schwanzes, während er sie gegen die Fliesen presste. Immer wieder drang er in sie ein, fickte sie und liebkoste ihren Hals. Kagome würde alles überstehen, das musste sie, denn er hatte sie ausgewählt oder hatte Kagome ihn gewählt? Wie es auch war, er würde darauf Acht geben, dass sie sich nicht verlor in diesem Chaos. Wenn es so weit war, würde er sie mit sich nehmen, weg von hier. Kagome bräuchte Zeit und die würde er ihr einräumen. „Sesshomaru…“, stöhnte sie wieder, bevor er ihre Zunge an seiner Halsschlagader spürte. Er knurrte genussvoll, streichelte an ihren Seiten entlang, während Kagome sich an ihm klammerte. „Bitte…“ Er nickte. Geschickt hob er sie wieder an und drang immer wieder ein. Er hatte ihren Wink schon verstanden. Diese Frau wollte mehr, sehnte sich nach der Erfüllung und er würde sie ihr schenken. Sein Rhythmus wurde immer schneller, während Kagome ihre Hüfte leicht kreisen ließ. Diese Frau wusste gar nicht, wie verrückt sie ihn machte. Die Lust in ihm pulsierte immer stärker, während sie beide auf ihren Höhepunkt zugingen. Immer wieder stieß er in sie, während das Wasser sie benetzte, ihre Lustschreie leicht erstickte und ihre ganze Haut reizte. Kagome stöhnte immer lauter, krallte sich immer fester, während er immer tiefer in sie stieß. Es machte sie verrückt und jagte jede Angst davon. Natürlich wäre es nur von kurzer Zeit, doch sie genoss es, wollte mehr. Sesshomaru würde sie nicht alleine lassen, würde bei ihr bleiben, das wusste sie. Sie würde alles schaffen, musste es sogar. Nie wieder würde sie diesen Mann fortlassen, nie wieder. „Mhmm…“, stöhnte Sesshomaru, beugte sich an ihre Lippen und flüsterte heiser, „Komm für mich, komm mit mir.“ Sein Körper bewegte sich noch schneller und da spürte sie es. Tausende von Blitzen durchzuckten ihren Körper, während sie sich ganz eng an ihn presste. Auch um ihn war es geschehen. Er spürte, wie er kam, sich in ihr ergoss und ihre enge Muschie alles aufnahm. Diese Frau gehörte ihm, nur ihm und er würde nicht teilen.   Als sie sich trennten, war Kagome vollkommen erschöpft. Langsam und sanft massierte er sie mit Seife ein, was sie ihm gleichtat. Es war entspannend, sehr unschuldig und tat ihrer Seele gut. „Danke…“ „Ich bin dein Mann, vergiss das nicht.“ Kagome sah auf in seine goldenen Augen und schluckte. Hatte er das gerade wirklich gesagt? „Mann?“ „Ja, du bist meine Frau.“ Sie lief knallrot an, während sie ein wenig an seiner Brust spielte. „Aber… wir haben nicht geheiratet…“ „Dämonen heiraten nicht. Sie bestimmen.“ Überrascht starrte sie ihn an. Sesshomaru duschte sie noch komplett ab, bevor er das Wasser ausschaltete und die komplett sprachlose Kagome aus der Dusche trug, da sie anscheinend vor Schreck die Fähigkeit verloren hatte, zu laufen. Er schmunzelte kurz und das brachte sie nun komplett um den Verstand. Sie atmete flach und glaubte, sie träumte, während er ein Handtuch um sie legte und mit ihr ins Schlafzimmer ging. Kagome schluckte und verstand die Welt nicht mehr. Hatte er gerade gesagt, sie wären Mann und Frau? Er entschied das einfach, ohne sie zu fragen? Das konnte doch nicht sein Ernst sein, egal wie süß es war… nein, das war ein Traum, definitiv, überhaupt lächelte Sesshomaru…, wenn man das so nennen konnte. Wie sollte sie das nur einordnen? Sesshomaru… wieso? „Kagome?“ Wie ein Fisch öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder. Er seufzte, hob eine Augenbraue, nahm mit den Armen Schwung auf und warf sie einen Meter weiter aufs Bett. Erschrocken schrie sie auf, während die weiche Matratze ihren Fall abfederte und sie, wie ein Engel, wieder in die Luft geschleudert wurde, nur um noch einmal in der Matratze zu landen. „S..S…SESSHOMARU!“, schrie sie leicht empört, doch er war auch schon auf der Matratze, beugte sich über sie und küsste sie. „Du lebst ja doch noch.“ „Sehr lustig… Wie soll ich reagieren, wenn du mir sagst, wir wären Mann und Frau?“ „Ich hatte vermutet, es würde dich glücklich machen“, knurrte er ein wenig empört und starrte auf ihren nackten Körper, der sich eben noch um ihn geschlungen hatte. Kagomes Herz schien heute öfters Aussetzer zu haben. „Ich… ich bin glücklich… nur der Moment…“, wimmerte sie und wollte sich am liebsten verstecken, doch er ließ sie nicht, legte sich halb auf sie und kesselte sie ein. Seine goldenen Augen suchten nach Antworten. Was hatte er jetzt wieder falsch gemacht? „Was meinst du?“ „Du hättest es romantischer gestalten können…“, brummte sie, doch jetzt löste sich endlich auch ein Lächeln. „Du hast mich wirklich kalt erwischt. Willst du denn wirklich…“ „Hatten wir das nicht schon geklärt? Manchmal stellst du dich sehr dumm an.“ „Ach sei doch ruhig“, fluchte sie und legte ihre Arme um seinen Hals, bevor sie sich leidenschaftlich küssten. Es hatte sie einfach überrascht, es so direkt aus seinem Mund zu hören, doch es gab ihr Halt, gab ihr Kraft und würde ihr helfen, alles zu überstehen, denn sie waren Mann und Frau. Nie wieder wären sie alleine und würden alles meistern. Kagome schenkte ihm ein breites Grinsen. Sanft küsste er die angespannten Lippen, ihre Nase und ihre Stirn. „Du weißt, ich lasse dich nicht aus den Augen.“ „In Ordnung, ich bin schon gewohnt, dass deine Kameras mich ständig verfolgen“, murmelte sie an seinen Lippen, bevor er sie noch einmal küsste und dann fest in seine Arme zog. „Weich heute Abend nicht von meiner Seite. Verstanden?“ „Verstanden.“ Er nickte und sie wusste, sie würde bei ihm sicher sein. Inu Yasha sollte nur kommen, denn ihr Herz gehörte diesem Mann, der anscheinend schon eine halbe Ewigkeit an ihrer Seite gewesen war. Kapitel 82: Die Party --------------------- Sie lagen noch kurz im Bett, bevor Sesshomaru sich erhob und noch einmal ihren Körper küsste. „Ich helfe dir beim Anziehen und vergiss nicht…“ „ich bleibe an deiner Seite, keine Sorge“, hauchte sie schon weitaus beruhigter, während sie sich erhoben und Sesshomaru eine Shorts und eine Anzugshose in Schwarz anzog. Kagome hingegen zog sich ein paar hübsche rote Dessous an, bevor er ihr in das aufwendig geschneiderte, rotschwarze Kleid half. Fast schon liebevoll schloss er den Reißverschluss und ließ es sich nicht nehmen, noch einmal ihren Hals zu küssen, bevor er aus einer Schatulle eine rote Kette in Form eines Halbmondes zog, welcher filigran aus vielen rot schimmernden Metallstreben geformt worden war, welche selbst kleine Halbmonde bildeten. Kagome keuchte dabei leise auf und griff sich an den Hals. Das kühle Metall wurde langsam wärmer, während sie es befühlte, sich von ihm löste und zum nächsten Spiegel eilte. Sie staunte über das schöne Schmuckstück und grinste verlegen. „Wunderschön…“ „Damit du immer weißt, dass du mir gehörst.“ Kagome verdrehte die Augen, bevor sie an ihrem Kleid ein wenig nestelte. „Ich habe nichts für dich…“ Er seufzte leise, kam zu ihr und zog sie in seine Arme. Leise keuchte sie und küsste seine Lippen. „Wir finden etwas.“ Kagome nickte. Genau, nach dieser Sache würden sie etwas finden. Bestimmt fand sie was Wunderschönes. Sie mussten nur diesen Abend überstehen und dann… würde sich alles zum Guten wenden, oder?   Wenige Stunden später fuhr die Limousine vor. Sesshomaru trug einen maßgeschneiderten Anzug in Schwarz, während sein Hemd den gleichen Rotton wie Kagomes Kleid aufwies. Partnerlook, wenn man es so sagen wollte. Jeder sollte sofort sehen, dass diese bezaubernde Frau mit hochgesteckten, schwarzen Haaren, ihm gehörte. Sie sah einfach fabelhaft aus und würde jeden in ihren Bann ziehen. Wie sehr wünschte er sich in diesem Moment, dass es nicht nur zum Schein war. Er konnte sich kaum auf seine Rache konzentrieren. Inu Yasha hatte schon immer verkannt, wie wertvoll diese Frau war, doch er war glücklich darüber, dass Inu Yasha ihr nie so nahegekommen war. „Bist du bereit?“, fragte er leise nach, während sie in dem Wagen Platz nahmen. Kagome nickte und ergriff seine Hand. Aufmunternd rieb er seinen Daumen über ihren Handrücken und betrachtete ihre Silhouette. Die Anspannung würde noch steigen, doch sie musste es schaffen. „Du schaffst das.“ „Ja, das werde ich, denn du bist bei mir“, murmelte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe. Kagome war stark und er wusste, sie würde es packen. Er nickte dem Fahrer zu. Natürlich war es Tora, der diese Aufgabe übernahm. Sesshomaru verließ sich auf diesen Tiger, der nicht kampflos untergehen würde. Tora blickte zu ihnen nach hinten. Auch er trug einen schicken Anzug. Sie alle waren anwesend und er würde zusammen mit River alles beobachten. Viele Pärchen hatten sich gebildet, damit sie nicht so sehr auffallen würden, doch wer wusste, wie weit Inu Yasha von dem Plan erfahren hatte. Er würde jedoch Kagome um jeden Preis beschützen, denn nur sie konnte alle retten. Er startete den Wagen, fuhr los und betete innerlich, dass alles gut ging.   Währenddessen lief ein wütender, schwarzhaariger Mann auf und ab, pfefferte Vasen und andere Dinge von den Schränken und knurrte laut, während auf einem großen Fernseher ein Video abgespielt wurde. „WAS ZUM TEUFEL?“, knurrte er laut. Seine goldenen Augen mit silbernen Stich wurden knallrot. Die Wut zerrte an seiner Haut, während sein Gesicht sich immer mehr verzerrte. Sesshomaru hatte seine Kagome gefickt und dieser Arsch hatte es auf Video aufgenommen, hatte sie dabei gefilmt, wie er sie langsam auszog, verwöhnte und sie schamlos entjungferte. Ihm kam die Galle hoch. Egal wie sehr Kagome ihn verletzten konnte, das war zu viel. Er würde Sesshomaru umbringen, ihm das Herz rausreißen und es an die Fische verfüttern. Dieser Penner würde es bereuen, ihm so einen Streich zu spielen.   Ein Klopfen ließ ihn aufhorchen. Er blickte zu der Tür, durch die eine chinesische Frau schaute. Haruka. „Was?“ „Mir ist nicht entgangen, dass du wütend bist…“, flüsterte sie und sah ihn fast schon verzaubernd an. Er schnaubte, stoppte das Video, in dem er die Fernbedienung reindonnerte. Der Bildschirm zerbarst, das Bild wurde schwarz, wie auch seine Seele. „Das bin ich. Mein Bruder hat ein Video vom Sex mit ihr geschickt.“, knurrte er und schnaubte. Haruka hatte ein wenig Angst, doch roch sie ihre Chance und lächelte bösartig. Sie kam zu ihm, legte die Arme um seinen Hals und streichelte liebevoll seine Wangen, was er nur mit einem Knurren beantwortete. „Das tut er mit jeder Frau, die er fickt. Er hat gerne eine Erinnerung an die Frauen, die er fickt. Meist gibt es auch Fotos.“ Inu Yasha knurrte. Also war sie für ihn auch nur eine von vielen. Das machte ihn nur noch wütender. Wie konnte er es wagen? Er würde ihm alles wegnehmen. ALLES! „Ich erkenne deine Wut, was würdest du aber sagen, wenn ich von eigentlich allen Frauen die Aufnahmen besitze, wie auch Fotos? Sie waren sozusagen meine Versicherung, damit er mir nichts tut. Wenn du willst, schicke ich sie an einige Klatschpressen.“ Der Dämon sah auf und man konnte erkennen, wie seine Augen sich wieder normalisierten. „Das würde seine Karriere vernichten.“ „Ja. Sein Stolz wäre verletzt und er würde nie wieder Fuß fassen. Was hältst du davon? Des Weiteren steigt heute Abend die Benefits-Feier. Wie wäre es, wenn du Kagome in den Genuss des Videos oder einiger Bilder kommen lässt? Bestimmt hat er ihr es nicht gesagt“, sprach sie verführerisch an seinem Ohr. Inu Yasha grinste. Dieses Mädchen war Gold wert. Man hatte Recht, wenn man davon sprach, dass eine Frau als Feindin die Hölle wäre. „Du gefällst mir immer mehr, kleine Haruka“, flüsterte er, während er über ihre Seiten strich. Noch ein wenig dürfte sie leben, aber nur ein wenig. Sie würde ihm alles geben und am Ende auch ihr Leben. „Lass uns zu der Feier gehen und sie platzen lassen. Du hast Recht, Kagome würde ihn hassen, wenn rauskäme, was er mit ihr getan hat.“ „Danke, du mir aber auch“, schnurrte die Frau, als Inu Yasha schon die Umarmung beendete. Erst sah sie ihn leicht enttäuscht an, doch dann ging er zu einem Telefon, hob ab und benachrichtigte jemanden, Kleidung zu besorgen. Sie grinste. Darum hatte er sich also gelöst. Natürlich verstand sie nicht, dass in seinem Herzen keine Gefühle für sie waren, doch sie war blind und verkannte die Gefahr, die in seiner finsteren Seele lauerte, während Inu Yasha nur an seine Rache noch denken könnte. Heute Nacht, würde seine Nacht sein.   Der Wagen erreichte die Party und Sesshomaru stieg nichts ahnend zusammen mit Kagome aus. Bisher hatte er verheimlicht, dass er dieses Video gesendet hatte. Kagome wusste nicht einmal, wie viel Material er auf seinen Servern hatte, in dem er mit ihr schlief, nein, sie fickte. Was würde sie tun, wenn sie es erfuhr? Natürlich hatte er überlegt, es ihr zu verraten, doch nachdem sie schon genug erlebt hatte, entschied er sich, das Ganze auf später zu verschieben. Inu Yasha würde nichts sagen, er würde wütend sein und nicht darüber reden. Bestimmt nicht. Elegant führte Sesshomaru seine Frau über den roten Teppich. Es gab genug Paparazzi, die natürlich die beiden ablichteten. Eigentlich ging Sesshomaru immer allein zu solchen Veranstaltungen, sodass Kagome nicht ins Kreuzfeuer von den Reportern geriet, die natürlich darauf brannten, alles aus ihr auszuquetschen. Sesshomaru umgriff schnell ihre Taille und zog sie fest an sich, bevor er mit fester Stimme das aussprach, was Kagomes Seele in Entzückung versetzte: „Sie ist meine Verlobte. Ihre Fragen werden wir demnächst in einer Pressekonferenz dazu Stellung nehmen. Sie sind natürlich dazu eingeladen.“ Die Reporter wurden weniger, auch wenn noch einige anhänglich waren, doch Sesshomaru wusste, wie man ihnen Angst einjagte. Er knurrte ein wenig und zog Kagome zur Tür vor eine Leinwand, wo sie noch ein paar Fotos schossen und Sesshomaru es sich nicht nehmen ließ, ihr Kinn anhob und sie kurz küsste. Die Fotographen waren begeistert und Kagome innerlich überrascht, wie offen er auf einmal mit ihr umging. Hatte er nicht damals gesagt, dass niemand es wissen dürfte? Und jetzt zeigte er es allen, wollte eine Konferenz abhalten, um sie aufzuklären… Sesshomaru steckte wirklich voller Wunder und sie würde seine indirekte Liebeserklärung als diese auch verbuchen. Er trat an die Öffentlichkeit mit ihrer Beziehung. Ihr Gesicht verfärbte sich rot, während sie sich eng an ihn schmiegte und kurzzeitig im siebten Himmel schwebte. „Jeder soll wissen, dass du mir gehörst.“ „Verstehe…“, murmelte sie, während er sie am Arm schon in die Location führte. Sie staunte über die massenweise Teilnahme. So viele waren gekommen, riskierten ihr Leben, nur damit diese Party echt wirkte. „So viele…“ „Alle wegen uns. Vergiss den Plan nicht, aber vergiss auch nicht, es zu genießen“, hauchte er in ihr Ohr und betrat mit ihr den Saal. Die Musik verstummte und alle warfen den beiden staunende Blicke zu, bevor der DJ wieder zu sich fand und die Musik weiterlaufen ließ. Kagome bibberte kurz, doch Sesshomaru löste die Anspannung, als er ihr einfach in den Hintern kniff. Sie fauchte kurz, was er mit einer erhobenen Augenbraue abtat. „Genießen.“ Sie nickte noch schmollend, als schon ein flotterer Tanz begann. Viele versammelten sich und Sesshomaru schien auch nicht abgeneigt. Einerseits tanzte er selten, doch andererseits wollte er es wagen, mit ihr. „Komm.“ „Ich kann nicht gut tanzen…“ „Ich führe dich“, verlautete er noch, als er sie schon mit sich nahm, auf die Tanzfläche zog und seine Hand auf ihren Rücken presste, während er ihre andere Hand nahm und ihren Körper drehte, bewegte und sich an ihr rieb. „Hör auf die Musik.“ Schluckend versuchte sie es, wurde rot und drehte sich selbst in seinen Armen. Nach und nach wurde sie lockerer, vergaß sogar, was im Schatten lauerte und gab sich ihm hin. Der Tanz erinnerte sie fast an Sex, so heißblütig, wie sich Sesshomaru bewegte und sie immer wieder berührte, streichelte und liebkoste. Es war wie eine Ekstase, die ihren Kopf ganz durcheinanderbrachte. Sie könnte mit diesem Mann auf ewig tanzen. Am liebsten würde sie nicht aufhören, drehte sich und schmiegte sich an ihn. Doch leider endete das Lied viel zu schnell und ließ sie vor Erschöpfung in seine Arme sacken. Leise keuchend lächelte sie glücklich und genoss seine liebevollen Hände, die sie stützten. „Das war wundervoll.“ „Du bist auch wundervoll“, hauchte er und ließ die Frau in seinen Armen knallrot werden. Kagome keuchte und löste sich, strich ihr Haar zurecht und grinste ein wenig. „Danke… entschuldigst du mich kurz? Ich will mich richten“, lächelte Kagome und deutete in Richtung der Toilette. Er verstand schon und nickte. „Sei aber vorsichtig.“ „Natürlich.“ Danach machte sich Kagome schon auf den Weg zur Toilette, wo sie geschwind ihr Aussehen wieder ordnete. Sie genoss das Aussehen und grinste in den Spiegel, als sie bemerkte, wie hinter ihr jemand aus einer Toilette kam. Erschrocken drehte sie sich um, erkannte die Chinesin und schluckte. „Haruka?“ „Hallo, Kagome“, frohlockte die Frau in einem engen, grünen Kleid. „Schön, dass wir uns treffen.“ „Ich gehe besser…“ „Warte, ich habe noch ein Geschenk. Keine Sorge, ich tu dir nichts, aber du solltest etwas wissen“, verlautete sie und warf Kagome eine Akte vor die Füße. „Sieh sie dir an und überlege noch einmal, wem du wirklich glauben solltest.“ Danach verließ Haruka den Raum. Erst war Kagome unsicher, doch was sollte gefährlich an einer Akte sein? Sie ging in die Knie, hob den Aktenhefter auf, öffnete ihn und erstarrte. Bilder von ihr, im Bett, wie sie diese weiße Kleidung trug? Ihr Herz setzte aus, es war der Moment, als Sesshomaru sie entjungferte. Dort waren viele Bilder, die immer mehr von ihr präsentierten. Keuchend ließ sie die Fotos fallen. Er hatte Fotos gemacht? Wieso? Eine Nachricht verblieb noch in ihrer Hand, die sie zitternd betrachtete. Mein Bruder schickte ein Video, mit dir und ihm. Ich habe dir die besten Szenen ausgedruckt. Wusstest du das? Kagome standen Tränen in den Augen, als auch die Nachricht zu Boden fiel und sie die Bilder am Boden betrachtete, wie sie sich rekelte und stöhnte. Warum hatte er ihr das nicht gesagt? Nein, das durfte doch nicht wahr sein, warum tat Sesshomaru ihr das an? Sie war komplett durch den Wind, zitterte und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte… Wieso nur…? Kapitel 83: Die Flucht ---------------------- Sesshomaru blickte ihr noch einige Zeit nach, bis ihm auf einmal ein bekannter Duft in die Nase stieg. Schockiert entdeckte er, wie Haruka die Frauentoilette verließ. Kagome. Die Warnglocken läuteten, während er sich schon durch die Massen kämpfte. Sie hatten ihr nichts angetan oder? Was tat Haruka nur hier? Doch bevor er zu der Toilette kam, packte ihn eine Frauenhand am Arm. Er knurrte leise, während er in Harukas Gesicht blickte. „Was hast du getan?“ „Nicht ich habe etwas getan, du warst das!“, lachte sie düster, während ihre Fingernägel sich in sein Fleisch bohrten. „Du hast ihr nicht gesagt, dass du ein Video von ihr gemacht hast oder?“ Sesshomaru erstarrte, riss die Augen auf, während es ihm fast hochkam. Haruka hatte Fotos verteilt, die sie bestimmt von Inu Yasha erhalten hatte. Er zog die Stirn kraus und wollte sich schon lösen, doch da spürte er einen Einstich. Überrascht wich er zurück, blickte erschrocken zu seinem Arm, auf dem ihre Hand gelegen hatte und entdeckte einen kleinen Tropfen Blut, als sich die Wunde schon verschloss. „Viel Spaß, Sesshomaru“, hauchte sie noch, bevor sie sich vorbeugte und ihm einen letzten Kuss stahl. Sein Kopf drehte sich, während seine Kräfte schwanden. Was war hier nur los? Schnell versuchte er sich festzuhalten, doch irgendwie fand er nichts. Kagome, er musste zu ihr, doch… „Uhrgg…“, keuchte er, bevor ihm schwarz vor den Augen wurde. Er fiel, doch vernahm er noch, wie jemand ihn auffing. Er hatte versagt, war auf einen Menschen hereingefallen. Kagome… bitte…   Kagome hingegen saß noch am Boden, sammelte die Bilder ein und schob sie in die Akte. Ihr Kopf schwirrte. Wie hatte er nur so etwas Abscheuliches tun können? Aber noch schlimmer war, dass Inu Yasha sie fragte, wem sie mehr glauben sollte. Was sollte sie nur davon halten? Er stellte Sesshomaru schlecht da und sie wusste, sie durfte dem nicht nachgeben, musste sich an den Plan halten, doch ihr Herz zerriss es. Warum hatte Sesshomaru ihr es nicht mitgeteilt? Natürlich war sie wütend, doch wenn sie darüber geredet hätten, hätte es sie nicht so hart getroffen. Sesshomaru war ein Arsch gewesen, doch… Kagome atmete tief durch. Ihr Verlobter war nicht mehr so. Aber…, dass Inu Yasha gesehen hatte, wie sie Sex hatten… Immer wieder schüttelte sie den Kopf und rieb ein paar Tränen weg, als sie ein Geräusch vernahm. Panisch blickte sie auf schwarze Männerschuhe, bevor sie aufblickte und in das Gesicht eines hübschen Mannes starrte. Er hatte Nachtschwarze Haare, goldene Augen mit silbernen Sprenkeln und trug ein sanftes Lächeln. „Kagome, alles in Ordnung?“ Ihr Herz blieb stehen, als sie verstand, wer da vor ihr stand. Panisch presste sie die Akte an die Brust und sah ihn verängstigt an. Schnell versuchte sie aufzustehen, doch ihre Schuhe waren ein Hindernis, sodass sie wieder abrutschte. Doch bevor sie auf dem Boden landete, griffen starke Männerhände nach ihren Unterarmen und halfen ihr auf. Dort stand sie, blickte dem Monster ins Gesicht und war so aufgewühlt, dass ihr Plan nur noch Nebensache war. Inu Yasha. So lange hatte sie ihn nicht gesehen… Ja, er war ihr Neffe, doch trotzdem… „Inu Yasha“ Er starrte sie an, grinste innerlich, als er bemerkte, dass er den perfekten Moment abgewartet hatte. Es war angenehm, dass seine neue Macht, sie davon abhielt, das Juwel zu läutern. Vorsichtig strich er mit den Daumen über ihre Arme. „Kagome, glaub nicht, was man dir erzählt. Sie hintergehen dich.“ Vorsichtig beugte er sich über ihr Gesicht, nutzte seinen Charm und blickte ihr tief in die Augen, als er plötzlich bemerken musste, wie ihre Augen silbern wurden. Er schmunzelte. Das passte sich wunderbar, das Mittel schien Sesshomaru außer Gefecht zu setzen. Fabelhaft. Sie hatten versucht ihn in eine Falle zu locken, doch jetzt würde er dafür sorgen, dass ihre Prinzessin sie alle töten würde. „Inu Yasha… ich… du…“, murmelte sie noch ein wenig neben sich, während er sie Richtung Tür brachte. „Du hast sie getötet…“ „Kagome, lass uns nicht darüber reden“, versuchte er es sanft, doch sie wurde sich langsam gewahr, wie gefährlich er doch eigentlich war. Was hatte er nur vor? Sie durfte nicht nachgeben, nur weil Sesshomaru ein Arsch war. Sie musste hier weg, dringend. Vielleicht war es gut, dass er sie zur Tür schob. Immer weiter und weiter. „Sesshomaru ist nicht der richtige für dich, Kagome.“ „Das ist meine Entscheidung, bitte lass mich los…“, flüsterte sie und atmete tief durch. Er war der Feind, er war nicht der Freund, egal, welche Erinnerungen hochkamen. Sein Herz war eiskalt und doch, hoffte sie auf mehr, auf den alten Inu Yasha… Kagome schüttelte den Kopf. Nein, das würde niemals passieren. Er war ein Monster und würde es bleiben. „Bitte…“ „Sieh dir erst einmal das an.“ Kagome sah erst verwirrt zu ihm, als er die Tür der Toilette aufschob und Kagome in die Richtung drehte, wo Sesshomaru gerade mit Haruka stand, die ihn einfach küsste. Sesshomaru wehrte sich nicht. Was war hier nur los? „Nein, Sesshomaru, warum tust du das?“, wimmerte die schwarzhaarige Frau, drehte sich weg und riss sich von Inu Yasha los, bevor sie losrannte. Das war alles zu viel für sie. Stöhnend und wimmernd, wollte sie raus, an die frische Luft. Der Plan war ihr gerade egal. Sie rannte und rannte, als sie bemerkte, dass die Menschen oder mehr die Dämonen um sie herum alle umkippten. Ihr Herz stockte. Nein, das konnte doch nicht wahr sein, wieso? War ihre Macht wieder gelöst? Immer panischer rannte sie und entdeckte den Hinterausgang. Geschwind riss sie die Tür auf und torkelte nach draußen, nur um auf den Saum ihres Kleides zu treten. Ein lautes Reißen war zu hören, bevor sie auf die Knie fiel. Dicke Tränen kullerten der einst schönen Frau über die Wangen, während kühler Regen auf ihre Schultern prasselte. Wann hatte es nur angefangen zu regnen? Alles lief schieß, was sollte sie nur tun? Wimmend schlug sie auf den nassen Asphalt. Konzentrieren, sie musste sich konzentrieren, sonst würde Inu Yasha gewinnen. Niemals würde sie das Böse siegen lassen. Fluchend erhob sie sich und raffte ihr nasses Kleid, als sie Inu Yasha schon hinter sich spürte. Kagome spürte die Macht, die er ausströmte. Erschrocken sah sie in sein Gesicht, während er sie beinahe düster angrinste. Er beugte sich herab, packte sie am Arm und zog sie hoch. Sie roch sein männliches Parfüm auch im Regen, während er sie langsam zu einem dunklen Wagen drängte. „Wir machen einen Ausflug würde ich sagen, wir haben uns so viel zu erzählen, kleine Kagome.“ „Nein, lass mich“, schimpfte sie und versuchte ihn loszuwerden, doch er war fast übermächtig. Wie sollte sie ihn los werden. „Hilfe, bitte Hilfe“, rief sie, doch keiner schien sie zu hören. Bestimmt waren sie alle am Boden, rangen um ihr Leben, doch obwohl sie ihnen das Leben stahl, schien ihre Macht nicht zu steigen. Was war nur ihre Fähigkeit? Hilfe… bitte, einer musste doch noch da sein…   Plötzlich blieb die Zeit stehen, zumindest bewegte sich der Regen nur noch in Zeitlupe. Staunend blickte sie sich um, bemerkte aber, dass es nicht Inu Yasha war, denn dieser sah sich suchend nach dem Feind um. Er hatte keine Ahnung, wer diese Mächte besaß, doch ahnte er, dass dieser ihm gefährlich werden könnte, wenn er nicht aufpasste. Immer wieder drehte sich Inu Yasha um, als ihn ein Stein am Kopf traf. Erschrocken ließ er Kagome los, blickte sich um und entdeckte auf einmal ein schwarzes Kaninchen, was davon hoppelte. Kagome begriff sofort, dass es nur Kage, nein Souta, sein konnte und nutzte die Möglichkeit. Sie nahm die Beine in die Hand und rannte. Schnell folgte sie dem Kaninchen, dass ihr hoffentlich einen Ausweg zeigen würde. „Souta! Was tun wir nur?“, keuchte Kagome, als sie das Kaninchen eingeholt hatte, welches stehen blieb und sich zurückverwandelte. Eine Kaninchenmaske zierte das Gesicht ihres kleinen Bruders, der sie eingehend ansah. Schnell packte er ihre Hand und lächelte traurig. „Es tut mir leid, schnell, folge mir. Zusammen schaffen wir das. Wir reisen!“ „Reisen?“, fragte Kagome verwirrt, als sie schon ein Tor vor sich sah, welches sich unter ihr auf dem Boden bildete. Der Regen? „Ja, reisen. Wir müssen in die Vergangenheit. Zumindest ein wenig. Es ist alles schief gegangen. Komm! Inu Yasha kann vielleicht die Zeitbarriere durchbrechen, doch uns in die Vergangenheit folgen kann er nicht. Bitte komm.“ „Aber… Sesshomaru hat…“ „Verschieb das auf später. Kagome, du liebst ihn, Inu Yasha will nur einen Keil zwischen euch treiben!“ Kagome konnte nicht einmal mehr nachdenken, als ihr Bruder sie durch das Portal zerrte. Die Zeit schien stehen zu bleiben, bevor sie sich rückwärts drehte. Sie presste sich ein wenig an ihren Bruder dabei, der die Zeit ein bisschen zurückdrehte. Vielleicht war er nicht so mächtig für größere Zeitsprünge, so wie es Kagome unbewusst getan hatte, doch wenigstens etwas war möglich. Hoffentlich reichte es.   Beide kamen wieder heraus und standen vor der Location. Kagome sah ihn verwirrt an, während Souta kurz durchatmete. „Was machen wir jetzt?“ Souta blickte auf, lächelte, bevor er losstürmte. „Komm mit, wir müssen Sesshomaru retten.“ „Gibt es hier noch eine Kagome?“ „Ja, die gibt es, aber mach dir darüber keine Gedanken, wir ändern es und kehren zurück.“ Kagome sah ihn verwirrt an, gehorchte dann aber, stürmte mit ihm hinein, während die Leute sie verwirrt anstierten, doch Souta sorgte dafür, dass die Zeit langsamer lief und kaum einer sie mehr bemerkte. Immer weiter kamen sie, bis sie Sesshomaru entdeckten. „Aber er hat sie doch geküsst…“ „Nein, Haruka hat ihn betäubt und dann geküsst. Wir müssen sie davon abhalten, dass sie ihm dieses Mittel spritzt. Deswegen sind nämlich deine Mächte außer Rand und Band.“ Verwirrt sah sie ihn noch an, als sie Haruka aus dem Bad kommen sah. Sie stürzte auf diese zu, während Sesshomaru anscheinend schon bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Doch bevor Haruka ihn erwischen konnte, warf sich Kagome gegen Haruka und riss sie zu Boden. Kagome presste sie auf den Boden und starrte ihr wütend in die Augen. „Lass ihn gefälligst in Ruhe!“ „Was? Wieso bist du hier?“, keuchte Haruka verwirrt, wehrte sich, doch Kagome hielt sie am Boden, während Sesshomaru sie wahrscheinlich vor Inu Yasha rettete. „Weil ich dich aufhalten werde. Wenn einer auf Sesshomaru sauer ist, dann bin ich das, aber du wirst nicht dazwischenfunken!“, knurrte Kagome, doch was sollte sie tun? Haruka fluchte etwas auf Chinesisch und versuchte sie von sich zu bekommen. Wenn würde diese Kagome halt das Gift abbekommen. Damit hatte sie kein Problem. Nur ein kleiner Stich und das Mädchen wäre tot. Schelmisch zog sie das Bein an, wuchtete Kagome von sich, sodass diese auf den Boden lag und wollte gerade das Gift über einen Mechanismus an einem Ring, in ihre Blutlaufbahn katapultieren, als sie auf einmal mit voller Wucht weggetreten wurde. Sie spürte wie Rippen barsten und Kagome starrte erschrocken nach oben, doch es war nicht Sesshomaru, es war Inu Yasha. „Du Drecksstück, vergreif dich nicht an Kagome, ich brauche sie noch“, knurrte der Mann. Er sprang vor, trat sie noch einmal und beobachtete, wie sie gegen die nächste Säule krachte. Die Dämonen stoben panisch auseinander, während Kagome sich aufrappelte. Inu Yasha bemerkte es, wollte nun sie erwischen, doch da kam er zu Hilfe. Sesshomaru erschien aus der Toilette, hatte Kagome bei der Hand, eine andere Kagome. Sie sahen sich kurz, bevor Sesshomaru schon vorstürzte und Inu Yasha eine verpasste. Diesmal war er es, der gegen die nächste Wand flog. Kagome keuchte, wollte einschreiten, doch da packte sie eine Hand am Arm. Kage. „Wir müssen wieder weg, komm“, verlautete er und zerrte sie schon in eine andere Pfütze, die schockierender Weise aus Blut bestand. Am liebsten hätte sie geschrien, doch der Wechsel der Zeit zerrte viel zu viel an ihr, sodass ihre Gedanken verschwammen. Was würde nur in der Zukunft passiert sein? Hatten sie etwas verändert? Kapitel 84: Das Erwachen ------------------------ Sesshomarus Kopf schien ein wenig durchgeschüttelt, als er sich auf den Weg zu Kagome in die Toilette machte. Ihm war, als wäre etwas passiert, aber nur was? Eine ferne Erinnerung, dass er sonst nicht an diesem Punkt wäre? Sein Herz hämmerte, während er immer schneller ging. Hinter sich vernahm er noch kurz ein Geräusch, zeigte aber sonst keinerlei Interesse daran. Kagome war in diesem Moment wichtiger. Mit Wucht riss er die Tür auf, nur um eine traurige Kagome am Boden zu entdecken, wie sie panisch Bilder von ihrem ersten Techtelmechtel zusammenschob. Ihre Augen waren leicht geschwollen, während sie ihn enttäuscht anblickte. Die Lippen der schönen Frau bebten, während sie wie ein Häufchen Elend am Boden kauerte. „Kagome…“ „Warum?“, wimmerte sie, während er sich zu ihr kniete, die Fotos umgriff und sein Gift sie einfach verätzte. Verzweifelt sah sie zu, wie nichts von den Fotos übrigblieb. „Warum hat er diese Bilder? Warum?“ Sein Kopf neigte sich, wollte sie an sich ziehen, doch sie rutschte nur zurück und sah ihn angeekelt an. „Kagome, ich brauchte ein Druckmittel…“ „Der Sex ist also ein Druckmittel? Hat er nur die Aufnahme oder gibt es noch mehr?“, fauchte sie ihn wütend an. Ihre Augen kniff sie zusammen, während in ihrem Kopf alles rotierte. „Du bist ein Schwein!“ „Kagome, reiß dich zusammen“, fluchte er und packte sie an den Schultern. Sie wollte weg von ihm, doch er hielt sie fest, blickte ihr in die Augen und seufzte leise. „Ich wollte mit dir drüber reden, glaub mir, doch ich schäme mich selbst dafür, dass ich dich so behandelt habe.“ Seine Finger strichen sanft über ihre Schultern, auch wenn in ihren Augen keinerlei Verständnis ruhte. „Mhmm…“ Kagome konnte nichts anderes herausbringen, als erschöpfte Klagelaute. Ihr Herz schmerzte und sie hatte Angst, was das für ihre Zukunft bedeutete. Mit vielen hatte sie gerechnet, aber nicht damit. Er hatte einen Porno mit ihr für Inu Yasha gedreht. Da er diese Fotos hatte, hatte er sich alles angesehen, gesehen, wie sie stöhnte, sich erniedrigte und sich nach seinen Lenden sehnte. „Er hat alles gesehen…“ „Kagome… Wir reden später darüber. Versprochen, wir müssen weg, er ist hier“, versuchte es Sesshomaru und zog sie schon auf die Beine, doch ihre gaben immer wieder nach. Es war peinlich und wenn er diese Fotos hatte, gab es bestimmt noch mehr. Haruka hatte sie überreicht. Wie erniedrigend. „Ich weiß nicht, ob es ein später geben wird.“ Sesshomaru erstarrte, als die junge Frau so eiskalt diese Wörter aussprach. Dabei bedeutete sie ihm so viel. Es war nicht so, dass er damals viel darüber nachgedacht hatte, denn er hatte nicht geplant, eine engere Beziehung mit ihr einzugehen. Kagome… Wir konnte er sie nur beruhigen? „Kagome, rede nicht so darüber, was wir besitzen.“ „Was besitzen wir denn? Unsere Beziehung ist auf einer Lüge aufgebaut. Du hast mich anfangs ausgenutzt und wenn sie das veröffentlicht, wird meine ganze Zukunft ruiniert sein! Es ist ein Vertrauensbruch! Wer kann sich denn überhaupt sicher sein, dass du mich wirklich liebst oder einfach nur weiterspielst, damit ich dir helfe?“ Jetzt wurde er wütend. Er packte die junge Frau und drängte sie gegen die Wand. Erschrocken atmete sie aus, bevor er ihre Lippen gefangen nahm. Sie war wütend und biss ihm in die Unterlippe, bis es blutete, doch es war ihm egal. Er löste sich und sah tief in ihre Augen. „Was willst du hören? Ich habe mich für dich entschieden. Warum zweifelst du an mir… an uns?“ „Warum?“, fragte Kagome wütend und presste ihre Hand aufs Herz. „Ich weiß einfach nicht, wie du empfindest!“ Sesshomaru seufzte, leckte sich über die Lippen und beugte sich dicht über ihr Ohr, bevor er die Wörter aussprach, die sie wahrscheinlich am meisten ersehnte. „Ich liebe dich, was willst du noch hören? Für dich habe ich alles aufgegeben. Du bist mir wichtiger, als alles andere und wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es tun. Kagome, reiß dich zusammen, ich will, dass du ewig bei mir bleibst. Glaube an uns.“ Ungläubig riss sie die Augen auf, als er diese Wörter aussprach. Ihr Herz setzte kurz aus, bevor es heftig hämmerte. Er liebte sie? Meinte er das ernst? Er presste sich dicht an sie, als auf einmal etwas Kühles ihren linken Ringfinger streifte. Erschrocken zog sie die Hand an sich und erblickte einen Ring mit einem Netzmuster aus schwarz oxidierten Silber mit einem Halbmond, bestehend aus lauter kleinen Diamanten, die freudig funkelten. Es schien sie regelrecht an ihrer hellen Haut anzuspringen, während sie ungläubig darauf starrte. „Aber…“ „Den Ring wollte ich dir geben, wenn alles vorbei ist“, flüsterte er und streichelte sanft mit dem Daumen über ihre Lippen, da sich etwas Blut von seiner darauf befand. Sie presste die Hand fest an ihr Herz und ihr Kopf schien auf einmal so leer. Er hatte einen Ring anfertigen lassen? Für sie? War das eine ehrlichgemeinte Verlobung? „Du hast…“ „Ich habe ihn anfertigen lassen. Schon vorher. Als ich die Kleidung für dich besorgte, habe ich ihn gefunden. Die Schatulle hatte ich schon aufbewahrt. Auch wenn ich mich nicht an alles erinnere, weiß ich, dass mein anderes Ich nicht wusste, dass du meine Verlobte bist und trotzdem wollte ich dir einen Ring schenken. Wie viel Beweise willst du noch, damit du endlich verstehst, wie ernst mir die Sache ist.“ Ihr Atem zitterte, während sie noch einmal zum Ring blickte und über diesen streichelte, als plötzlich ein lautes Scheppern sie aus dem Konzept brachte. Sie stoben auseinander, blickten zur Tür und dann war ihnen beiden wieder gewahr, wie übermächtig die Gefahr vor dieser Tür war. Sesshomaru packte ihre Hand und zog sie mit sich, während Kagome ein paar Probleme hatte, mit den Füßen Halt zu finden. Sesshomaru liebte sie und vielleicht sollte sie es wirklich glauben, er wollte bei ihr sein. Warum hatte Inu Yasha sie nur erschüttert. Sesshomaru bereute seine Tat und sie sollte ihm verzeihen, auch wenn es Zeit brauchte, doch nun war etwas anderes wichtiger. Gerade als sie rauskamen, erblickten sie, wie eine andere Kagome verschwand. Kurz sahen sie sich und Kagome riss erschrocken die Augen auf, als sie ihr verdrecktes Kleid und ihre verwischte Schminke sah. Etwas musste extrem schiefgelaufen sein. Auch Kage war bei ihr gewesen und Inu Yasha? Der hatte nach Haruka geschlagen und sie gegen die nächste Wand gepfeffert. Sesshomaru knurrte neben ihr, als Inu Yasha sich schon umdrehte und sie mit aufgerissenen Augen anstarrte. Natürlich war die Zeit verändert worden, doch was würde das alles noch mit sich bringen? Er schnellte vor und verpasste Inu Yasha eine, sodass dieser gegen die nächste Säule flog. „Schnell, wir müssen hier weg, komm!“, schrie Sesshomaru gegen die Musik an und hob sie auf seine Arme, bevor er losstürmte. Die Leute wichen ihm aus, ließen ihn durch, bis er endlich über den Hintereingang nach draußen kam. Inu Yasha Blick war eindeutig gewesen, er hatte nicht damit gerechnet, dass er bei Kagome ankam, sonst hätte er ihn auch nicht so leicht erwischen können. Schnell sah er sich um, fand ein Motorrad und stürzte darauf zu. Kagome sah ihn verwirrt an, während er sie auf den Boden stellte und den Motor prüfte. Der Schlüssel steckte. „Wir fahren hiermit.“ „Aber mein Kleid…“, hauchte Kagome, doch Sesshomaru machte es kurz. Er riss den roten Stoff von den Seiten ab, sodass nur noch das schwarze, trägerlose Kleid im Inneren übrigblieb und auch das kürzte er, indem er an den Saum des Stoffes auf Kniehöhe griff und ihn einmal um ihren Körper ungeniert mit seinem Gift abtrennte. An den Seiten machte er noch einen kleinen Schlitz rein. Kagome trauerte ein wenig um das Kleid, bevor er ihr auf das Motorrad half und sie ihr Kleid noch ein wenig hochschieben musste. Ohne Umschweife setzte er sich vor sie und startete schon das Motorrad, während Kagome einen Helm aufsetzte und ihm den anderen reichte, den er dankend annahm. Kaum hatten sie ihre Helme befestigt, hörten sie schon, wie die Tür hinter ihnen aufgerissen wurde. Das war das Startsignal. Sesshomaru drehte die Maschine auf und fuhr mit einem Affenzahn los. Kagome presste sich an seinen Körper und betete, dass sie nicht den Halt verlor. Es war unglaublich, wie geschickt Sesshomaru fuhr. „Folge meinen Bewegungen.“ Verwirrt blickte sie nach vorne, warum hörte sie ihn so gut? Hatte sie ihn im Kopf gehabt? „Kagome, wenn du sprichst, wird der Funk aktiviert, hast du mich verstanden?“ Funk? „Ja, ich habe verstanden, ich gebe mein Bestes!“, sagte sie fast schon zu laut und ließ Sesshomarus Ohren klingeln. „Beug dich nach rechts mit mir!“, war seine erste Anweisung. Geschwind bog sie sich mit ihm und bemerkte, wie dicht sie dem Boden kamen. Ihr Herz setzte aus, doch sie wusste, dass Sesshomaru auf sie Acht geben würde. Er würde sie beschützen, bestimmt.   Immer wieder erhielt sie einen Befehl, während Inu Yasha ihnen dicht auf den Fersen war. Kagome wusste nicht wie dicht, doch Sesshomaru sah ihn, wie er ungeniert über die Dächer sprang, als würde ihm Tokyo gehören. Ein anderer hätte schon längt eine Anzeige erhalten, doch Inu Yasha nicht. Er entzog sich jeglicher Verantwortung. Doch das würde sich bald ändern. Sesshomaru würde Inu Yasha zerfetzen. Wie hatte er nur versuchen können, seine Beziehung zu Kagome zu zerstören? Das würde er büßen. Wegen ihm hatte er seine Planung über den Haufen werfen müssen, doch es hatte gewirkt. Kagome gehörte ihm und aus seinem Traum wusste er auch, dass er es ernst meinte. Schnell gab er ihr den Befehl, sich wieder auf die Seite zu legen, während sie einige Autos im Zick-Zack-Modus passiert hatten. Viel zu oft blieb seine Aufmerksamkeit an ihren Händen hängen, prüfte, ob sie sich noch festhielt, bevor er die nächste Kurve nahm, wie auch jetzt. Beide legten sich zur Seite und er bog in einer scharfen Kurve ins Parkhaus ein. „Halt dich fest!“, befahl er noch, als er an der Seite der Schranke vorbeifuhr und über einen Bürgersteig mit dem Motorrad bretterte. Der Sicherheitsdienst würde aktiviert werden, doch das störte ihn nicht, es war seine Firma. Immer schneller wurde das Motorrad, bis sie kurz vor dem Fahrstuhl waren. Sesshomaru bremste, das Motorrad driftete über den Boden mit seinem Hinterrad und drehte sich leicht, während sie seitlich über den Betonboden schlitterten. Er nutzte seine Füße als Unterstützung und brachte das Gefährt einen Meter vor dem Fahrstuhl zum Stillstand. Er hechtete herab und zog sie mit sich, bevor er schon den Fahrstuhl rief, sie reinstürzten und sich die Türen schlossen, als sie schon Inu Yasha entdeckten, der wie ein verrückter in die Parketage gestürzt kam, doch zu spät. Die Türen waren zu und der Fahrstuhl raste in die Tiefe, nachdem Sesshomaru seine Karte registriert hatte. Er löste den Helm von Kagomes Kopf und warf ihn in die Ecke, bevor er auch seinen löste. „Er ist uns gefolgt.“ Kagome nickte und zitterte leicht. Inu Yasha hatte sehr wütend ausgesehen. Würde der Plan überhaupt funktionieren? Wenn nicht, würden beide jetzt sterben. „Meinst du, das geht gut?“ „Hn.“ Kagome berührte noch einmal den Ring und dann die Kette, als sie auf einmal eine Erschütterung auf dem Fahrstuhl spürte. Panisch blickte sie hoch, als sich krallen durch den Schacht bohrten und die Verkleidung niederrissen. Sesshomaru knurrte und drängte Kagome zur Tür des Fahrstuhls. „Sobald er sich öffnet, läufst du. Sie wissen Bescheid, die Türen stehen offen. Lauf bis ins Zentrum und warte da.“ „Aber was ist mit dir?“ Sesshomaru blickte sie durchdringend an, bevor er sich herabbeugte und sie küsste. „Ich werde kommen, lauf einfach, verstanden?“ „Ja…“, hauchte sie und hörte schon den Gong, der die Ankunft signalisierte. Inu Yasha sprang just in dem Moment rein, als die Türen aufsprangen und Kagome losstürmte. Sie wagte nicht zurückzusehen und betete, dass alles klappen würde, während Sesshomaru Inu Yasha an die andere Wand warf. Inu Yasha knurrte: „Brüderchen, stellst du dich mir in den Weg?“ „Was glaubtest du denn?“, fragte Sesshomaru neckisch, während die beiden sich wie Tiger in einem kleinen Käfig umkreisten. Beide waren überaus angespannt und keiner würde nachgeben, das war gewiss. Doch was Inu Yasha nicht wusste, war, dass Sesshomaru lauschte, wie weit Kagome schon gekommen war. Sesshomaru kannte die verschiedenen Signaltöne der vielen Türen und wüsste, wann er Inu Yasha durchlassen musste, denn in dessen Verfassung, hatte Sesshomaru keinerlei Chance. Er zählte und zählte, während die beiden Hundedämonen sich nur weiter umkreisten und knurrten. Inu Yasha wollte gerade ansetzen, als Sesshomaru die letzte Tür hörte und aus dem Fahrstuhl sprang. Gerade rechtzeitig, denn Inu Yasha war ihm schon gefolgt, hatte die Krallen gezückt und traf statt ihn den Boden, den riesige Krallenspuren zierten. „Daneben, schade!“ Der ehemalige Hanyou lachte und stürzte Sesshomaru nach, der ihm immer wieder auswich. Sein Labor litt darunter, doch das musste er in Kauf nehmen, sofern er keine tragenden Wände attackierte. Weiter und weiter lockte er ihn, während Kagome vor dem Tank stand und ihren schlafenden Vater schockiert betrachtete. Dort war er und sah schon so aus, als wäre er wieder in Ordnung, doch warum regte er sich nicht? Nutze ihr Plan nicht? Bitte, das durfte nicht wahr sein, bitte nicht!   Inu Yasha war schon dicht bei dem Tank, als Sesshomaru einen schnellen Rückwärtsschritt machte, als Inu Yasha ihm wieder nachstürmte. Sesshomaru packte ihn am Kragen und schleuderte ihn mit aller Wucht zum Tank. Es war ihre einzige Chance. Der schwarzhaarige Mann krachte gegen den Tank, der laut knackte und krachte. Sesshomaru hatte wohl zu viel Kraft aufgebracht. Schnell war er bei Kagome, packte sie und sprang in die Luft, während der Tank auseinanderbrach und sich die Flüssigkeit in alle Richtungen verteilte und Inu Yasha begrub. Gerade wollte der Dämon entkommen, als eine mächtige Hand ihn an der Hand packte und seinen Ring stahl, wie auch eine andere, die ihm den Spiegel abnahm. Inu Yasha zerrte und fluchte, während sein Haar langsam weiß wurde und ihn strahlend silberne Augen anstarrten. Dort war ein nackter Mann und Inu Yasha erkannte ihn, wollte gerade angreifen, um die Gegenstände zurückzubekommen, als er etwas spürte. „ARGH!“, schrie er und packte sich an der Brust. Ein Blick nach hinten bedeutete ihm, dass es Kagome war, die dort stand. Ihre Seele schien im Einklang, ihr Blick besorgt. „VERPISS DICH!“ Kagome zuckte zusammen, doch Sesshomaru hielt sie fest, während Inu Yasha spürte, wie das Juwel sich läuterte. Er musste weg, sofort! Wütend brüllte er noch einmal: „ICH KOMME WIEDER!“ als er schon aus dem Labor stürmte und die erstarrte Kagome zurückließ, die gesehen hatte, wie tief dunkel seine Seele war. „Inu Yasha“, wimmerte die junge Frau, während Sesshomaru sie in seinen Armen hielt und ein nackter Mann sie betrachtete. Hätten sie jetzt eine Chance? Kapitel 85: Tsukiyomi --------------------- Dort stand der Mann, während Kagome sich immer noch zu beruhigen versuchte. Sie atmete tief durch und sprach das aus, was ihr am meisten auf dem Herzen brannte: „Papa, bist du das?“ Der Mann betrachtete sie, als schon jemand kam und ihm Kleidung brachte, die er sich galant umwickelte. Es war ein schwarzer Yutaka, den er geschickt zuknotete. „Kagome, meine Prinzessin.“ Seine Augen betrachteten sie ganz sanft, während er langsam auf sie zu schritt. Anfangs war er ein wenig wackelig auf den Beinen, doch nach und nach wurde sein Schritt fester. Kagome löste sich von Sesshomaru, rannte los und sprang ihren lang vermissten Vater in die Arme. Er stöhnte kurz auf, schlang die Arme um sie und presste sie fest an seine Brust. Sein Gesicht schmiegte sich an das schwarze Haar seiner Tochter, während er ihren Geruch aufsog. Lotus. „Endlich kann ich dich wieder in Armen halten“, säuselte ihr Vater, während Kagome einige Tränen über die Wangen liefen. Schon ewig hatte sie ihn vermisst und egal, was er angestellt haben sollte, sie liebte ihn. Sesshomaru betrachtete währenddessen das Schauspiel aus gewisser Distanz, da er ihnen ein wenig Privatsphäre einräumen lassen wollte. Da war seine Verlobte, in den Armen des Mannes, der ihnen so viel Kummer bereitete. Wieso konnte er sich nur nicht an alles erinnern? Sollte er ihn fragen? Später, alleine, privat. Er brauchte erst eine Sicherheit, bevor Kagome etwas in den falschen Hals bekam. „Papa… geht es dir gut?“, fragte sie vorsichtig nach und presste sich noch ein wenig mehr an ihn. Es tat wirklich gut, dass er endlich da war. „Ja, ganz passabel“, murmelte er und hob seine Tochter auf die Arme, welche einiges abbekommen hatte, auch wenn sie es nicht zugeben würde. Man sah ihr an, dass der Adrenalinpegel absank und sie nach und nach ermüdete. Seine kleine Prinzessin schmiegte sich eng an seinen Körper, während er sie eng umfangen hielt und zu Sesshomaru ging. Da stand der Mann, dem er seine Tochter anvertraut hatte. „Sesshomaru.“ Der Daiyoukai blickte auf, erschauderte ein wenig, während er die silbernen Augen seines Gegenübers fixierte und stellte sich stramm hin. „Tsukiyomi.“ Sie betrachteten einander, ein wenig kühl, ein wenig distanziert, während Kagome schon eingeschlafen war. Es war anstrengend gewesen für sie und sie brauchte die Ruhe. Sesshomaru trat noch einen Schritt vor, streckte die Hand aus und streichelte über die Wange der schlafenden Prinzessin. „Wir haben in deinem Haus unser Quartiert aufgeschlagen.“ „Gut“, antwortete der Gott ein wenig neben der Spur und war verwundert, wie offen Sesshomaru seine Gefühle doch zeigte. Natürlich war er immer noch verklemmt, aber das war schon ein großartiger Fortschritt. „Ich muss sowieso mit euch über Inu Yasha sprechen.“ „Das wissen wir schon, wenn es darum geht, dass er dein Enkelkind ist.“ Sesshomaru bemerkte sofort die Regung in den Augen seines Gegenübers und schnaubte. „Du hättest es uns früher sagen müssen.“ „Sesshomaru, manches kann man nicht beeinflussen, doch Kagome wird es können. Vertrau mir.“ „Willst du wirklich deine Tochter die Drecksarbeit machen lassen?“, fragte Sesshomaru eiskalt und starrte seinen ehemaligen Freund an, der nachdenklich auf sein Mädchen blickte. Tsukiyomi würde es gerne verhindern, aber für alles gab es einen Grund, doch er konnte es noch nicht sagen, durfte es nicht. „Sie hat die Macht des Läuterns. Du weißt, dass diese Macht nicht meine Spezialität ist.“ Sesshomaru hob eine Augenbraue: „Nein, davon wusste ich nicht, ich weiß vieles nicht, da du meine Erinnerungen blockierst.“ Tsukiyomi seufzte. Stimmte ja. Aber sollte er sich nicht schon an mehr erinnern? „Verstehe, anscheinend sind noch mehr Erinnerungen blockiert, als sie eigentlich sollten. Ich bin für die Zeit und den Tod verantwortlich, doch heilende Kräfte besaß ich noch nie.“ Kagome horchte ein wenig auf, sie war todmüde, doch ein wenig lauschte sie noch, war neugierig, was er zu sagen hatte. „Von wem hat sie dann diese Macht?“ „Von ihrer Mutter, aber später mehr“, verlautete er und marschierte schon los. „An mir klebt noch diese Brühe, war das deine Idee?“ „Dein Körper war sehr ramponiert. Es ist ein Wunder, dass du noch lebst“, knurrte Sesshomaru hinter ihm und musste schockiert feststellen, wie sein zukünftiger Schwiegervater gehässig lachte: „Aufmüpfig wie immer!“ Sesshomaru knurrte noch einmal, bevor er ihn überholte und vorausging, aber dann stehen blieb und sich vor ihn stellte. Ein wenig verwirrt hob der schwarzhaarige Mann eine Augenbraue, während Sesshomaru einfach nur auf die Frau in seinen Armen sah: „Gib sie mir.“ „Du wagst es?“ „Ja. Wir haben noch einiges zu besprechen, gib sie mir einfach.“ Tsukiyomi wurde wütend, wollte schon sprechen, als sich die Prinzessin in seinen Armen regte. „Hört auf… Papa… Ich würde gerne bei Sesshomaru sein, darf ich?“ Ihr Vater schluckte, sah Sesshomaru noch einmal durchdringend an, übergab dann aber seine Tochter, die Sesshomaru fest in die Arme schloss. Es erinnerte ihn an damals, wo seine kleine Tochter auch immer lieber bei ihm gewesen war. Obwohl sie sich nicht erinnerte, schien sie seine Nähe zu suchen, zu wünschen. Was war wohl geschehen? Als der weißhaarige Mann seine Braut hielt, fiel Tsukiyomi die Halskette und der Ring auf. Er wird doch nicht? Oder doch? Tsukiyomi war ein wenig von den Socken, schluckte schwer und folgte dem Mann, dem er seine Tochter vor ewigen Zeiten anvertraut hatte. Natürlich war sein Plan wasserdicht gewesen, doch dass es sich so entwickelte, hatte er selbst nicht geahnt. Auch sah Kagome anders aus. War etwas verändert worden? „Kagome, Prinzessin?“ „Ja, Papa?“, murmelte Kagome müde, während sie in den Aufzug stiegen. Dieses Labor wollte sie so schnell es geht verlassen. Immer fester schmiegte sie sich an ihren Liebsten. „Hast du die Zeit verändert? Den Lauf der Geschichte?“ Sesshomaru erstarrte in der Bewegung und auch Kagome hielt kurz die Luft an. Hatte sie? Sie war sich nicht sicher, doch Sesshomaru war es. „Ich sah etwas, auch wenn es kurz war, eine zweite Kagome.“ „Verstehe, doch wie ist das möglich?“ „Kage, also Souta, hat etwas damit womöglich zu tun.“ Tsukiyomi starrte sie entgeistert an. „Also deswegen.“ „Was ist deswegen?“, fragte Sesshomaru, wohlwissend, dass Tsukiyomi alles inszeniert hatte. Er presste die Prinzessin noch fester an seine Brust und wollte sie vor ihm beschützen. „Läuft nicht alles nach deinem Plan?“ Tsukiyomi seufzte, während Sesshomaru einfach den Knopf betätigte. „Du willst mir nicht verraten, warum das geschieht, oder? Meinst du wirklich, dass es gut ausgeht, wenn du uns im Dunkeln tappen lässt?“ „Noch nicht. Du wirst es früh genug erfahren. Vertrau mir einfach. Natürlich hat sich nun alles verändert, wodurch die Zukunft sich erst wieder manifestieren muss, bevor ich erfassen kann, wie unsere Zukunft aussehen wird.“ Sesshomaru knurrte noch, beließ es aber dabei. Was sollte er jetzt auch schon tun? Tsukiyomi war erwacht, würde wieder die Firma übernehmen und Kagome würde ihm wahrscheinlich entzogen werden, wenn er nicht aufpasste. Irgendwie musste er die Kontrolle über alles bewahren.   Als sie oben angekommen waren, stand auch schon Tora vor ihnen. Tsukiyomi begrüßte seinen alten Freund mit einer Umarmung, bevor dieser ihn schon zum nächsten Wagen führte und Sesshomaru ignorierte. So schnell änderten sich also die Kräfteverhältnisse. „Schläfst du?“ „Nein…“, murmelte Kagome an seiner Brust. Er beugte sich herab und küsste sie einfach, was sie dankend annahm. Im Augenblick brauchte sie einfach ein wenig Nähe. „Fahren wir heim?“ „Ja, ich bring dich nach Hause… Also zu deinem Vater“, erklärte er heiser und streichelte ihre Wange, als Tora schon vor ihm stand. „Kommst du?“, fragte er vorsichtig und legte eine Hand auf dessen Schulter. „Ihr habt das sehr gut gemacht, aber wir sollten erst einmal weg von hier.“ „Hn. Meine Rede. Dann gehen wir.“ Sesshomaru trug Kagome zum Wagen und setzte sich mit ihr hinein, während Tsukiyomi vorne Platz nahm und mit seinem langen Haar zu kämpfen hatte. Was würde ihnen die Zukunft noch bringen? Sesshomaru wusste es nicht, doch er würde kämpfen. Mit seinem alten Freund oder gegen ihn. Kagome war ihm überaus wichtig geworden und er würde nicht zu lassen, dass sie noch viel tiefer hineinverwickelt wurde. Kagome sollte leben können, wie ein normales Mädchen.   Nach einer halben Stunde waren sie dann endlich an der Villa. Das Haus war leer, nur Narijanna war da, die sich Sesshomaru und Kagomes annahm, während Tsukiyomi sich sofort löste und die Treppe hochstürzte. Er musste sie sehen, seine liebste Frau. Es war 15 Jahre nun her. „Liebste?“, fragte er und klopfte an die Tür, die ihn noch von ihr trennte. Etwas zerbrach, was ihn sofort aufspringen ließ. Geschwind stürmte er in das Zimmer und erblickte seine Frau, wie sie dort bibbernd stand und eine Tasse Tee hatte fallen lassen. Er lächelte sanft, trat zu ihr und beugte sich herab, um die Scherben aufzuheben, damit sie nicht hineintrat. „Vorsichtig. Schneide dich nicht.“ „Tsuki-chan…“, murmelte sie und blickte auf den immer noch so jungen Mann, der alle Scherben in den Händen hatte. Kurz darauf funkelte es in seiner Hand und nach und nach setzte sich die Tasse wieder zusammen. Er stand auf und stellte sie auf einen Tisch, bevor er wieder zu seiner Frau kam, die ihn unsicher anblickte. „Ich bin wieder daheim.“ Sein heiseres Flüstern klang wie das, dass sie immer im Traum gehört hatte. Endlich war er da und doch wusste sie nicht, wie sie mit ihm umgehen sollte. Vorsichtig streckte sie eine Hand aus und streichelte über seine Wange, beugte sich vor und begutachtete seine Lippen. Er seufzte, zog sie in die Arme und küsste sie. Es war ein fast unschuldiger Kuss, während er ihren immer noch bebenden Körper an seine Brust presste. Immer wieder streichelte er liebevoll über ihren Rücken und genoss den wohligen Geruch seiner Frau. Endlich war er bei ihr, würde sie schützen und die Welt in geregelte Bahnen bringen. Ja seine Absichten waren nicht edel, doch es ging nicht anders, um die Sünden aus vergangen Tagen wieder wegzuwaschen. „Ich liebe dich!“, verkündete er an ihren Lippen und küsste sie noch einmal, bevor er ein wenig Abstand hielt, sie hochhob und zum Bett trug. „Ich dich auch. Wie geht es Kagome?“ „Den Umständen entsprechend. Dank ihr bin ich wiedererwacht. Sie ist heil herausgekommen. Keine Sorge“, erklärte er freundlich und legte sich mit ihr hin. Sie wurde rot, doch genoss sie es und betrachtete ihren hübschen Mann, der vor Jugend strotzte, während sie in den 15 Jahren gealtert war. Ob er sie auch später noch lieben würde? „Ich habe so lange gewartet…“ „Ich werde nie wieder gehen, verlass dich auf mich. Vertrau mir einfach und alles wird gut. Natürlich weiß ich, dass all dies gefährlich ist, doch wenn du es gelesen hast, weißt du, wie wichtig es für unsere Tochter ist, damit sie eines Tages ein geregeltes Leben führen kann, ohne von allen abhängig zu sein.“ „Das habe ich gelesen und trotzdem finde ich es nicht richtig. Du solltest sie fragen, was sie will. Sie ist 21 Jahre alt und erwachsen. Es ist immer schon dein Begehren gewesen, deine Tochter zu beschützen, doch sie ist unsere Tochter und sie hat einen eigenen Willen. Sie liebt Sesshomaru wirklich.“ Tsukiyomi riss ein wenig die Augen auf, bevor er sie wieder schloss und grinste: „Verstehe, das erklärt noch mehr, dass er mir wieder mal meine Tochter aus den Armen gerissen hat, jedoch … werde ich sie ihm nicht so einfach überlassen.“ Kagomes Mutter schüttelte nur den Kopf, während sie sich an ihn schmiegte. „Das wird Kagome ungern hören, aber das wirst du noch merken. Sie hat einen Dickschädel, wie ihr Vater.“ „Ich habe einen Dickschädel? Na ja,…“ „Aber lass uns nicht reden, ich will nur in deinen Armen liegen…“ „Verstehe, ich lass dich nicht mehr los, keine Sorge. Jetzt wird alles gut, versprochen. Auch wenn die Zeit verändert wird, glaube ich daran, dass ich alles wieder gut machen kann“, murmelte Tsukiyomi an ihrem Ohr und streichelte sie noch ein wenig, bevor er seinen Kopf neben sie in die Kissen bettete und die Augen schloss. Sein Plan war ein wenig beschädigt worden, doch er hielt daran fest. Kagome würde ihm danken. Seine kleine Prinzessin. Er hatte noch großes mit ihr vor und Sesshomaru spielte eine alles entscheidende Rolle. Doch wie würde es für ihn ausgehen? Er wusste es ehrlich nicht, denn das geplante Ende verflüchtigte sich, während der Fluss Wellen schlug. Sein Sohn hatte dies getan. Warum nur? Er hätte wissen müssen, dass so das ganze Gefüge verändert wurde. Tsukiyomi konnte nur abwarten und ein Auge darauf haben. Wie weit könnte er die veränderte Zukunft noch verändern? Stand eine Katastrophe vor ihnen? So viel Finsternis… hoffentlich würde der Fluss bald wieder klar werden. Kapitel 86: Die Klatschpresse ----------------------------- Sesshomaru zog Kagome dicht an sich, bedeckte ihre Schläfe mit einem zarten Kuss und schob langsam das Kleid von ihren Schultern. Natürlich konnte man es nicht wirklich mehr als Kleid bezeichnen, doch für Sesshomaru war sie immer noch eine wunderschöne Frau. „Geht es dir gut?“ „Ja“, hauchte seine Prinzessin zaghaft, während ihr Kleid zu Boden rutschte und sie nur noch in ihren Dessous dastand, auch diese löste Sesshomaru geschickt, bevor er sich entkleidete. Kagome keuchte heiser, während nur noch der Schmuck von ihm ihren Körper zierte. Da standen sie beide, nackt und im Dunkeln, doch er störte sich nicht daran. Sesshomaru beugte sich herab und hob sie hoch und trug sie nach nebenan, wo er ein Bad für sie eingelassen hatte. Hier gab es leider nur eine große Eckbadewanne, aber besser als nichts. Sachte stieg er mit ihr ins warme Wasser und ließ sich herab. Kagome stöhnte leise und klammerte sich an ihn, während das Wasser sie umfing und ihre schmerzenden Muskeln verwöhnte. „Entspann dich“, murmelte er und streichelte sanft über ihren Körper, während auch sie sanft über seine Brust streichelte. Kagome war sehr erschöpft und genoss die wunderbare Hitze, die ihren Körper wärmte. Hier könnte sie immer bei ihm sein, doch sie wusste, das würde nicht auf ewig anhalten. Leider. „Bei dir sowieso. Ich liebe den Ring sehr…“ „Kagome, das mit dem Video war ein Fehler und ich bereue es, kannst du mir verzeihen?“ Sie nickte leicht und presste sich enger an seinen nackten Körper: „Wir werden das schon schaffen. Nur bitte hab keine weiteren Geheimnisse vor mir, bitte.“ Er nickte und streichelte sanft ihren Nacken, bevor er sie langsam einseifte und liebkoste. Es gab wahrscheinlich noch einige Geheimnisse, doch wenn er sie wollte, würde er ihr jedes einzelne verraten müssen.   Am nächsten Morgen erwachte Kagome in Sesshomarus Armen, genoss seinen Duft und streckte sich genüsslich gen Tageslicht. Ihr war in diesem Moment komplett egal, dass sie beide zu spät zur Arbeit kämen, denn es war einfach zu schön. Wobei? Würden sie überhaupt arbeiten? Kagome hatte keine Ahnung und richtete sich ein wenig auf, nur um etwas schockiert zu erkennen. Sesshomaru war anscheinend schon längst wach. Er sah sie ein wenig nachdenklich an, schien vielleicht auch etwas in Gedanken. Seine goldenen Augen glitzerten leicht in der Sonne, während sie sich vorbeugte und ihm einen Kuss gab. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen“, brummte er leicht und zog sie ein wenig zu sich hoch. Es war der nächste Morgen und sie hatten Inu Yasha nicht töten können, aber schwächen. Vielleicht war es nur ein kleiner Schritt, der ihn wirklich ärgerte, aber es war ein Fortschritt. So standen sie wieder auf Anfang und Sesshomaru war auch nicht entgangen, welche Wirkung Kagome auf ihn hatte, sobald seine „göttliche“ Macht entschwunden war. Dummer kleiner Bruder hatte sich in die Höhle des Löwen gewagt und nun zahlte er den Preis. Bestimmt war sein Bruder höllisch wütend, tobte und plante, wie er neue Macht gewinnen könnte. Genau dieser Moment war perfekt. Vielleicht hatte das Video nicht funktioniert, für das er sich selbst treten könnte, doch im Endeffekt hatten sie ihn komplett ausgereizt. Er würde schnell neue Macht bekommen wollen und dann hatten sie ihn. Wie sehr er sich danach sehnte, seine Krallen in dessen Brust zu rammen. Er seufzte kurz und betrachtete noch einmal seine Kagome. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie dann nach gefühlten Minuten, während er sie einfach anstarrte. Ihr Gesicht wurde rot, bevor sie dann doch anfing zu schmunzeln. „Du machst mir Angst, wenn du mich so anschaust.“ „Tu ich das?“ „Ja. Aber ich überlebe es, wenn es nur das ist“, hauchte sie und küsste ihn noch mal, bevor sie aus dem Bett krabbelte und ihn freundlich anblickte. Sesshomaru und sie waren jetzt verlobt, was ihr wirklich gefiel. Sehnsüchtig streichelte sie über den Ring. „Ich muss es meiner Mutter noch sagen, meinst du, sie wird sich freuen?“ „Wahrscheinlich ist sie die einzige, die dir immer eine freie Hand über dein Leben gelassen hat“, verlautete Sesshomaru und rutschte zum Rand des Bettes und stellte seine Beine auf den Boden. Der seidige Stoff seines Bettlakens verbarg die solide Morgenlatte. Natürlich könnte er sie bestimmt einfach zu sich bitten und sie würde mit ihm schlafen, doch er wollte sie nicht dazu zwingen. Der Moment bedeutete ihr viel und er vermutete, nach dem Sexvideo, dass dieses Thema erstmal vom Tisch war. „Da hast du Recht, sie hat mir nie dazwischengeredet. Weder als ich in die Vergangenheit sprang, noch als ich mich entschied zu studieren.“ Kagome lächelte zaghaft und blickte zu seinem Schoß. Ein wissendes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, während Sesshomaru ihren nackten Körper betrachtete und mit der Hand seine Latte zu verstecken versuchte, was kaum möglich war. Es war ihr ganz neu, dass er sich zurückhielt. Schon gestern Abend hatte er nichts versucht und doch bewies sein Schwanz, dass er es wollte.  Nahm er Rücksicht auf sie, wegen dem, was gestern geschehen war? Schon unfassbar, dass dieser Mann Rücksicht nahm. Sesshomaru. Neckisch ging sie auf ihn zu, ging vor ihm auf die Knie und legte sich mit ihrer Brust auf seine Beine. Ein wenig rückte sie vor, sodass ihre Brüste gegen seinen versteckten Schwanz drückten. Er keuchte leise, fluchte und schluckte. „Kagome, was tust du da?“ „Hast du etwas dagegen?“ „Verflucht… nein. Doch…“ „Ich entscheide selbst, keine Sorge“, murmelte sie und drückte ihre Brust fest um seinen Schwanz. Sie konnte ihn durch den dünnen Stoff spüren, wie er begierig auf mehr war. „Das stört“, murmelte die leicht lüsterne Kagome und zog den Stoff weg. Er stöhnte heiser, bevor sie wieder ihre Brüste um ihn legte und keine Zeit verschwendete und ihre Lippen über seinen Penis stülpte. „AHHH Kagome…“, keuchte er und presste seine Hände in die Laken, lehnte sich leicht zurück und schloss die Augen. Es fühlte sich so gut an, wie sie ihn liebkoste, verwöhnte und leckte. Diese Frau brachte ihn um den Verstand. Hatte sie ihm denn schon längst verziehen? Er verstand es nicht wirklich, doch darüber nachdenken konnte er auch nicht mehr, denn sie erhöhte den Druck immer und immer mehr, bis Sesshomaru sich kaum noch halten konnte und seine Augen verdrehte. Sie sollte aufhören zu saugen, es machte ihn so verrückt. „Kagome…“, stöhnte er weiter, während sie immer schneller wurde und immer mehr seines Schwanzes mit ihrer Zunge benetzte. Sie ließ ihn rausrutschen, leckte und knabberte sanft, während ihre Titten ihn eng umschlossen. Diese Frau… Dann machte sie weiter, doch auf einmal schnellten Sesshomarus Hände vor und unterbrachen sie. Ein wenig wütend blickte sie zum dem weißhaarigen Mann: „Warum?“ „Ich will in dir kommen.“ Sesshomaru zog sie hoch zu sich, bis sie freiwillig auf seinen Schoß krabbelte. Durch das Reiben an ihm war sie längst feucht geworden, sodass sie sich nicht daran störte, dass er das Vorspiel ausfallen ließ. Er drängte sich an sie, positionierte sich und drang in sie ein, während sie auf ihm saß. Stöhnend ließ sie ihn ein, spürte, wie er hart in sie stieß und ihre Hüfte kreisend bewegte. Anscheinend verzichtete er diesmal aufs Stoßen und beließ es dabei, sie an sich zu reiben. Er bewegte seine Hüfte leicht, dehnte ihre Muschie in alle Richtungen und entlockte ihr einen Stöhner nach dem nächsten. Es fühlte sich wirklich gut an. Kagome wimmerte leise, half ihm und bewegte sich in die andere Richtung, während sie ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn immer und immer wieder küsste. „So gut…“ „Das stimmt“, stöhnte er und machte weiter und weiter, bis sich ihr Innerstes schon zusammenzog und sie beide den Namen des jeweils anderen riefen, als sie kamen. Es hatte gutgetan und Kagome hätte am liebsten Ewig an seinem Hals verweilt, doch ein Hämmern gegen die Tür ließ die beiden beinahe schon aufschrecken. Geschwind stoben sie auseinander und Kagome riss die Decke über ihren Körper, während Sesshomaru nur seine Lenden bedeckte, als im nächsten Moment Kagomes Vater hereingestürmt kam. Kagome riss die Augen auf und erstarrte, als sie ihren wütenden Vater im Türrahmen erblickte. Er knurrte beinahe, während er die beiden Personen betrachtete, die eindeutig gerade Sex gehabt hatten. „Sesshomaru, wir müssen reden.“ „Papa, was soll der Mist? Du kannst nicht einfach in mein Zimmer kommen!“, schimpfte Kagome. Es war ihr scheiß egal, wie viel Macht ihr Vater hatte, es erlaubte nicht, dass er einfach ihr Zimmer betrat. „Ich habe geklopft.“ Mehr sagte ihr Vater nicht, bevor er wieder Sesshomaru ansah. „Es gibt ein Problem.“ „Problem?“, fragte Kagome, während Sesshomaru aufstand, sich vor ihrem Vater entblößte und seine Hose griff. Er schnappte seine Shorts und zog sie an, bevor er eine frische schwarze Hose und ein hellblaues Hemd ergriff und diese Anzog. „Ja, ein großes.“ „Worum geht es?“, fragte Sesshomaru beiläufig, wohlahnend, dass es bestimmt um die Missachtung bestimmter Regeln ging. Des Weiteren wollte natürlich ihr Vater wieder die Macht, was für ihn keine große Sache war oder war es… „Hat es mit Inu Yasha zu tun?“ „Indirekt. Komm, wir reden draußen.“ „Ich will es aber wissen!“, schimpfte Kagome und packte Sesshomaru an der Kleidung, während sie sich die Decke vor die Brust hielt. „Wir sind verlobt!“ „Halt dich da raus, Tochter. Manches ist nicht für deine Ohren bestimmt.“ Kagome erstarrte und blickte ihren Vater ungläubig an. Was für ein Arschloch war er denn gerade bitte? Sie wollte schon etwas sagen, als Sesshomaru eine Hand auf ihre Schulter legte und ihr zunickte. „Sie hat Recht. Ich werde keine Geheimnisse vor ihr haben. Worum geht es?“ Kagomes Vater lächelte kurz. „Ach, ist das so?“ Er hob seine Hand mit einer Zeitung und einer Zeitschrift, bevor er beides mit großen Schwung zu ihnen warf. Sesshomaru ergriff es sofort und Kagome schnappte sich die Zeitschrift. „Vielleicht solltest du mit ihr dann darüber reden, was du für ein Schwein bist. Hätte ich gewusst, was du so treiben würdest, hätte ich sie dir niemals anvertraut.“ Beide schienen ein wenig verwirrt, bis sie ein Blick auf die Zeitung und die Zeitschrift warfen. Bei der Zeitschrift handelte es sich um ein Klatschblatt, auf dessen Titelbild ein Foto war, wie Sesshomaru Ryuu packte und Kagome im Hintergrund war. Es wurde angepriesen, dass mit vielen Fotos und Aussagen, die Geschichte von Sesshomaru und seiner neusten Eroberung berichtet würde. Auch die Zeitung wies ein Foto von der Party und den beiden auf, jedoch in der Ecke auch das der Prügelei. Tsukiyomi schnaubte. Vieles hatte er geplant und gewusst, doch manches hatte er nicht gesehen und das war eins davon. Wie konnte Sesshomaru ihn so hintergehen? Er hatte ihm seine Tochter versprochen und obwohl Sesshomaru das Gedächtnis verloren hatte, hatte er es gewagt, so mies mit Frauen umzugehen. Das war gar nicht gut. Weder für die Firma, noch für Kagome, dessen Ruf auf ewig zerstört sein könnte, denn es gab auch ein Foto von ihr, in einem weißen Outfit. Im Artikel der Zeitschrift wurde über die Machenschaften berichtet, darüber, dass er Frauen gab, was sie wünschten für ihr erstes Mal und dass er seine Praktikantin zum Sex gezwungen hatte im Wert für die OP für ihre Mutter. Tsukiyomi war wirklich wütend. Er hatte seine Tochter zum Sex gezwungen und er glaubte es auch, nachdem er morgens gleich seine Frau gefragt hatte. Sesshomaru hatte bezahlt. Wie dumm konnte er sein? Bedeutete ihm nichts etwas? „Was sagst du dazu?“, fragte er nach einiger Zeit, während Kagome ganz blass geworden war. Sie las alles, während Sesshomaru die Zeitung las und dann über ihre Schulter anscheinend blickte. Kagome zitterte und Tsukiyomi wollte schon was sagen, als Kagome die Zeitschrift zuschlug und sie zitternd an ihre Brust presste, bevor sie tief durchatmete und sie einfach zerriss. „Ich wusste es.“ „Was wusstest du?“ „Dass Sesshomaru mit vielen geschlafen hat. Aber es war nicht gezwungen… nur halb. Des Weiteren waren das nur einmalige Sachen, ich bin anders!“, sagte sie so laut sie konnte, während Sesshomaru eine Hand auf ihre Schulter legte. Kagome setzte sich für ihn ein. „Wir stellen das einfach richtig! Ganz einfach.“ Sesshomaru knurrte leise und sah zu Tsukiyomi, der nur schnaubte. „Kagome, wir können das nicht ganz einfach vom Tisch schieben mit einem Gegenargument.“ Kagome blickte hoch zu ihm und riss die Augen auf. Was sagte Sesshomaru denn da? „Klar geht das!“ „Kagome. Sie werden dich auf Schritt und Tritt folgen, wie auch mich, alles beobachten und alles zerreißen“, sprach er, als etwas zurückkam, was er vergessen hatte. Sein Kopf dröhnte kurz. „Haruka… sie war es… ich erinnere mich, sie hat mich unter Druck gesetzt mit etlichen Beweisen, um meine Karriere zu zerstören.“ Tsukiyomi schnaubte. „Das hat sie geschafft. Unsere Aktien sind in den Keller gefallen. Was gedenkst du zu tun?“ Kagome sah hin und her, bevor Sesshomaru seine Brust aufblies und das sagte, was als einzige Möglichkeit in Betracht kam: „Ich trete zurück. Es ist sowieso deine Firma. So können wir Schadensbegrenzung betreiben.“ „Das ist nicht dein Ernst oder? Du gibst dich geschlagen? Aber…“ „Kagome, halt dich da raus. Ich werde es bekanntgeben. Sofort, bevor wir noch mehr verlieren. Des Weiteren ist unser Deal geplatzt. Du bekommst nicht die Hand meiner Tochter. Ich bin maßlos von dir enttäuscht.“ Sesshomaru schwieg, während Kagome vorstürmte und ihren Vater am Kragen packte, der sein kleines Mädchen anstarrte. Für ihn war es noch die kleine 6-jährige Prinzessin und keine erwachsene Frau. Er konnte sich daran einfach noch nicht gewöhnen. „Papa, wir haben uns verlobt! Ich liebe ihn!“ „Kagome, wenn er bei dir bleibt, gerätst du nur noch mehr hinein!“ „Das ist mir doch sowas von egal! Ich entscheide für mich selbst!“, schimpfte sie und schüttelte ihn leicht, als sie auf einmal eine Hand spürte. „Er hat Recht.“ „Was?“ Kagome drehte sich schockiert um und starrte den Mann an, der tief durchatmete und weitersprach. „Ich werde mich zurückziehen, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Kagome, wenn ich bei dir bleibe, weiß keiner, was passiert. Sie könnten noch mehr Fotos von uns machen und somit dafür sorgen, dass du nicht mehr auf die Straße kannst.“ „Dann kann ich es halt nicht mehr!“ „TOCHTER!“ Tsukiyomi sah sie wütend an und dann Sesshomaru. „Schmeiß dein Leben nicht wegen ihm weg!“ Kagomes Kopf drehte sich. Was sollte diese Nummer bitte? Sie hatten sich gerade verlobt und… und… Kagome traten Tränen in die Augen. „Ich will nicht, dass er geht.“ „Sesshomaru.“ „Kagome, ich komme wieder, doch nun ist es erstmal wichtig, dass du nicht in meine Scheiße reingerätst. Ich habe es verbrochen und nicht du. Es wäre nicht fair, wenn du deswegen leiden musst. Wir sehen uns bald wieder, versprochen.“, hauchte er und beugte sich herab, während Kagome zu ihm rüber blickte und noch kurz seine Lippen spürte, bevor er sich schon löste und zur Tür hinaus ging. Sie wollte ihm nach, doch ihr Vater hielt sie fest. „Bleib hier!“ Was sollte das alles? Konnte es denn so schlimm sein? Ja, es war schlimm, doch so schlimm? Sie verstand nicht, was es bedeutete, wenn ein Ruf so schlimm ruiniert wurde, doch sie wollte bei ihm sein. Sie würde kämpfen und es irgendwie schaffen und seinen Ruf wieder retten, denn sie liebte ihn über alles. Kapitel 87: Wahre Worte ----------------------- Kagomes saß wie erstarrt auf ihrem Bett, hielt den dünnen Stoff an ihre Brust gepresste und weinte. Sie tat es selten, doch gerade war ihr danach. Sesshomaru war einfach gegangen. Warum hörte denn keiner auf sie? Sie würde das schon packen, wie schlimm sollte es denn werden? Sesshomaru war bei ihr geblieben, sie hatten sich verliebt. Es war vollkommen egal, wie es angefangen war und zusätzlich war Kagome die verschollene Verlobte. Zitternd starrte sie auf ihre nackten Füße. Ihr Vater hatte sie im Raum danach allein gelassen, nachdem sie ihn angeschrien hatte, sie wolle ihn nicht mehr sehen. Tsukiyomi hatte den Raum verlassen, es sich jedoch nicht nehmen lassen, die Tür hinter sich abzuschließen. Es tat weh, dass ihr wiedergekehrte Vater sie als erstes mit Zimmerarrest strafte, wo sie eine erwachsene Frau war. Tora bewachte angeblich das Haus und sie hätte keine Chance zu entkommen. Deprimiert warf sie sich mit dem Gesicht voran ins Kissen, was sollte sie nur tun? Hier rumliegen und hoffen oder sollte sie etwas unternehmen? Aber nur was? Was konnte sie denn schon anstellen? Sesshomaru war bestimmt über alle Berge… Seufzend rollte sie sich auf die Seite, und presste noch einmal die Laken an sich, bevor sie entschied, aufzustehen und sich anzuziehen. Erstens hatte sie Hunger und zweitens würde sie sich nicht geschlagen geben. Nein. Definitiv nicht. Kagome ging zum Schrank und suchte ein paar Kleidungsstücke raus, während sie sich nach seiner Nähe und Wärme sehnte. Unverständlich war nur, warum ihre Kraft nicht überhandnahm. Ob ihr Vater damit zu tun hatte? Sie suchte sich eine schwarze Anzugshose und eine hellblaue Bluse raus. Die Farben, die Sesshomaru getragen hatte. Ihr Vater wäre bestimmt wütend, aber das war ihr egal, er sollte verstehen, dass Sesshomaru zu ihr gehörte. Nur zu ihr.   Nachdem sie sich angezogen hatte und ihre Haare gerichtet, klopfte sie an die Tür. Wieder und wieder, bis endlich jemand sie aufmachte. Es war ihr Vater, der sie eingehend betrachtete. Sofort verstand er den Wink, doch Kagome begriff einfach nicht, dass alles zu ihrem Schutz war. „Kagome, meinst du, dass es die rechte Kleidung ist?“ „Ja, Vater.“ Kagome stand stramm vor ihm und sah ihn ernst an. „Was dagegen?“ „Kagome, eines Tages wirst du mein Handeln verstehen.“ „Das werde ich bestimmt nicht. Ich finde es nicht richtig, dass du ihn fortschickst! Ich liebe ihn!“, knurrte sie und sah ernst in seine silbernen Augen. „Des Weiteren brauche ich ihn, er hält meine Macht zurück.“ „Das übernehme ich ab jetzt. Kagome, es ist zu deinem Besten. Solange wir nicht wissen, was sich alles verändert hat…“ Das Wort verändert machte ihr Sorgen. Natürlich konnte sie nicht wissen, was die andere Kagome durchlebt hatte, doch schien dort ein kleiner Wiederhall zu sein. „Was meinst du damit, Vater?“ „Die Zeit wurde von einem anderen Ich von dir geändert. Dadurch hat der Fluss Wellen geschlagen. Das Zeitgefüge wurde geändert und nun verändert sich die ganze Zukunft.“ „Was hätte denn anders sein sollen?“, fragte sie leicht zickig. Tsukiyomi atmete tief durch, griff nach dem Haar seiner Tochter und sah ihr tief in die Augen. „Sesshomaru wäre an diesem Abend betäubt worden, du hättest gesehen, wie er eine andere Frau küsst und Inu Yasha hätte dich gefangen. Er hätte dich gezwungen, dich zu mir zu bringen.“ Ihr Vater sah sie dabei eingehend an, während Kagome innerlich vor Wut kochte. Das sollte also die eigentliche Laufbahn gewesen sein und ihr Vater wusste es? War es geplant gewesen, dass sie wütend auf Sesshomaru wurde? „Jetzt ändert sich alles. Haruka, hat nicht ihre Rache bekommen und deswegen die Sachen veröffentlicht. Es macht Schlagzeilen und Inu Yashas Handeln war auch anders. Wir wissen nicht, was als nächstes passiert und sollten vermeiden, dass du in den Medienrummel gerätst. Wer weiß, wie weit sie es treiben werden“, erklärte er ihr so gut es ging, während Kagomes Kopf schmerzte. Alles änderte sich? „Aber warum muss er gehen?“ „Damit die Zeit ein wenig wieder ins Gleichgewicht gerät.“ Sie riss die Augen auf und starrte ihn ungläubig an. Sollte das heißen, dass Sesshomaru auch in der anderen Zeit gegangen wäre? „Wieso ist er damals gegangen, nein in der anderen Laufbahn?“ „Weil er dich nicht beschützen konnte und du ihm nicht verzeihen konntest.“ „ABER DAS IST DOCH EIN GANZ ANDERER GRUND!“, schrie sie ihn an und schlug auf seine Brust. „Wir haben uns verlobt, weil er mir beweisen wollte, dass er es ernst mit mir meint, er hat mich vor Inu Yasha beschützt und wir haben dich befreit! Er ist jetzt weg, weil er angeblich Schande über mich bringt! Wo ist die Zeit wieder in einer geregelten Bahn? Verrate mir das!“ „Kagome!“, schimpfte er und packte seine Tochter, bevor seine Schultern herabsanken. „Vertrau mir einfach.“ Sie war sich nicht sicher, ob sie das tun sollte, denn dieser Mann vor ihr war ihr völlig fremd. „Vater, nennst du dich, doch ich kenne dich nicht mal. Es ist 15 Jahre her und du verlangst von mir, dass ich dir blind vertrauen soll, wo ich mich verliebt habe und entschieden habe, ihm alles zu verzeihen?“ „Ja. Du hast Recht, doch tu es. Gedulde dich und du wirst belohnt werden.“ Kagome schluckte und starrte ihn noch an, als er schon abließ und ihr übers Haar strich. „Wir fahren in die Firma. Ich werde bekanntgeben, dass ich nun wieder die Firma leite und du meine Tochter bist.“ Kagome nickte ein wenig. Wie sollte sie nur handeln. Geduld? Wie lange wohl. Vielleicht könnte sie ja rausbekommen, was hier ablief und worum es hier eigentlich ging. „Gut, aber glaub nicht, dass ich dir blind vertraue. Das kostet Zeit.“ „Verstehe. Begehe nur keine Dummheiten, das reicht mir schon.“ Kagome nickte ein wenig niedergeschlagen, bevor ihr Vater sie hinausführte. Sie spielte mit, doch würde sie schon den rechten Moment finden, um dem ganzen zu entfliehen. Niemand könnte sie von Sesshomaru fernhalten. Sie würde ihn schon finden, egal was es kostete und ihr war auch vollkommen egal, wie weit die Zeit noch aus dem Gefüge geraten könnte, denn ihre Liebe war stärker als alles andere und würde am Ende siegen.   Kagome wollte sich vor der Arbeit noch bei ihrer Mutter verabschieden, doch diese war anscheinend gerade unterwegs. Sie war wohl einkaufen, um für die versammelte Mannschaft zu kochen. Souta hatte sie wohl begleitet. Vielleicht hätte sie ihren kleinen Bruder auch sonst gefragt, ob er sie wieder zurückbringen könnte, damit sie die Zeit noch einmal veränderte, doch was würde es bringen? Wer wusste, was dann geschah? Gedankenverloren streichelte sie über den Ring. Er hatte gesagt, sie würden sich wiedersehen und daran glaubte sie. Zumindest wollte sie noch nicht die Hoffnung aufgeben. Langsam trat sie ins Freie zusammen mit ihrem Vater, der sie sofort zum Wagen brachte. Bisher sah sie nichts, was ein gutes Zeichen war, oder? Nach der Aussage ihres Vaters müssten hier doch überall Journalisten sein, doch hier war weit und breit keiner. „Siehst du, so schlimm ist es nicht.“ Ihr Vater schnaubte, während sie sich ins Auto setzten und Tora losfuhr. „Tochter, woher sollten sie wissen, dass du hier bist und mein Kind bist? Sie werden vor der Firma stehen und vor Sesshomarus Villa. Des Weiteren habe ich bekanntgegeben, mich öffentlich in einer Konferenz den Fragen der Reporter zu stellen. Somit sind sie ein wenig ruhiger. Es geht hier um Schadensbegrenzung.“ Die Worte ihres Vaters hallten in ihrem Kopf immer wieder. Eine Pressekonferenz? Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Wie schnell lief hier bitte alles ab? Es schien fast so, als hätte er es geplant, denn sie hatten ihn doch erst gestern Abend befreit. Wollte er ihr wirklich glaubhaft machen, dass er sich erst jetzt dazu entschieden hatte? Sie verstand ihren Vater einfach nicht, den sie als liebenden Mann und Vater in Erinnerung hatte, der sie immer zu Sesshomaru geschickt hatte. Waren die Träume nicht echt oder hatte sich etwas grundlegend geändert? Ja, Sesshomaru hatte wirklich große Scheiße gebaut, doch es ging hier um Kagome und sie fand, sie konnte selbst für sich entscheiden, denn sie war kein kleines Kind mehr. „Papa, ich liebe Sesshomaru wirklich, bitte mach nichts, dass ihm noch mehr schadet, das hat er nicht verdient, wo ich… doch seine Welt durcheinandergebracht habe.“ „Kagome, darum geht es nicht. Nicht wirklich. Er hätte sich benehmen müssen, mehr Regeln gibt es nicht. Es ist schändlich, was er getan hat und mit ein paar netten Worten, wie: ‚Er hat durch seine Art seine Verlobte gefunden und nun ist alles gut.‘ ist dem Ganzen nicht geholfen. Solches Handeln hat Konsequenzen und das wusste Sesshomaru. Ich toleriere nicht, dass er so mit Frauen umgeht und die Firma in den Ruin treibt.“ „Das hat er nicht! Die Firma lief sehr gut, während du weg warst!“ „Ja, aber jetzt gibt es Fotos, was er getan hat und rate, welches Geld dafür genutzt wurde oder welcher Einfluss.“ Sie riss die Augen auf, öffnete kurz den Mund, aber schloss ihn wieder. Stimmte ja, man würde die Firma in ein schlechtes Licht rücken und Haruka würde bestimmt wissen, wie man noch mehr tun kann. „Und wenn Haruka sagen würde, die Bilder sind gefälscht? Die Frauen werden doch bestimmt gegen diese Bilder aussagen, da sie sonst ihre Macht verlieren!“ „Kind, du verstehst die Welt nicht, in der du jetzt lebst. Menschen achten nur auf das Schlechte. Sie werden sich darüber zerreißen und auch wenn die Bilder eine Fälschung wären, wäre ihr Ruf hier zerstört. Keiner würde an diesem Ort mehr Fuß fassen, denn nicht jeder würde lesen, dass es eine Lüge war und andere würden glauben, es wird vertuscht. Du kannst einen Ruf nicht so leicht wiederherstellen.“ Kagome ließ den Kopf hängen und zerknüllte ein wenig ihre Hose an den Beinen. „Ich finde das unfair…“ „Fair war die Welt noch nie. Sesshomaru wird hoffentlich daraus lernen, dass man andere nicht ausnutzen sollte.“ Tsukiyomi legte Kagome eine Hand auf die Schulter. Kurz zuckte sie, bevor sie einfach nur die Augen schloss und darauf hoffte, dass dieser Tag schnell vorbei ging. Ob ihr Ruf auch geschädigt war? „Wenn wir da sind, gehst du hoch, ich werde die Pressekonferenz abhalten und möchte dich nicht in der Nähe sehen. Sie würden dich in der Luft zerreißen und dir peinliche Fragen stellen. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Haruka noch mehr Informationen über dich preisgegeben hat. Tora wird dich Tag und Nacht bewachen.“ „Das ist nicht dein Ernst oder?“ Ihr Vater nickte nur und sie blickte nach vorne zu Tora, dessen Hand sich leicht knatschend um das Lenkrad spannte. Vielleicht würde ihr Tora noch helfen, doch sie war sich nicht sicher. Wie sollte sie nur mit dieser Situation zurechtkommen?   In der Firma angekommen, erkannte sie schon viele Journalisten am Eingang und zog automatisch ihren Kopf ein. Das konnte doch nicht wahr sein, wieso waren es so viele? Lag es daran, dass Sesshomaru sehr berühmt war? Vielleicht auch, weil er als einer der reichsten Single in den Magazinen angepriesen wurde? Ein wenig unsicher rieb sie über ihre Hose, die bestimmt schon komplett zerknittert war. Ihr Vater hatte Recht, sie sollte diesen Leuten ausweichen, die jeden in Beschlag nehmen wollten, der in den Laden gehen würde. Das schien ihr langsam wirklich sehr Rufschädigend. Warum hatte Sesshomaru so unvorsichtig gehandelt? Er hätte wissen müssen, dass es irgendwann so weit kommt. Bedeutete ihm die Firma und die Macht vielleicht doch nicht mehr so viel, wie sie es eigentlich vermutet hatte? Am liebsten würde sie ihn fragen, doch das blieb ihr verwehrt. Schon vorhin hatte sie bemerken müssen, dass sein Handy ausgeschaltet war. Kagome hatte es mehrere Male versucht, bis sie es einfach aufgab und ihr der Gedanke kam, dass Haruka bestimmt auch seine Nummer weitergegeben hatte. Bestimmt wich er dem Telefonterror aus oder hatte das Telefon längst entsorgt. Bei ihm war wirklich alles möglich. Sesshomaru, was baute er nur gerade für Scheiße … Sie wusste es nicht, betete aber, dass es nicht noch schlimmer kam.   Tora hatte währenddessen geparkt und brachte sie schnell hoch, während ihr Vater anscheinend ganz alleine zu der Konferenz ging. Nicht einmal Schutz wollte er haben, was Kagome ein wenig verunsicherte, doch sie gab nach und stieg mit ihrem neuen Wächter in den Fahrstuhl. „Meinst du… es wird alles gut?“ Tora sah sie besorgt an und legte kurz die Hand auf ihre Schulter. „Wir sind alle unser eigen Schmieds Glück. Wir gestalten selbst unsere Zukunft. Es ist also an der kleinen Prinzessin, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Doch warte noch ein wenig, überlege, was du willst und wen du willst.“ Ein wenig überrascht starrte sie ihn an, was er bemerkte, doch bevor er reden konnte, erklärte sie sich schon: „Ich hätte eher erwartet, dass du wie mein Vater mir alles ausreden willst…“ „Nein, dafür kenn ich dich schon ein wenig und ich kenne Sesshomaru. 15 Jahre in seinem Dienst gehen nicht einfach an einem vorbei. Ich weiß wie er tickt und weiß auch, dass du ihn verändert hast.“ Sie lächelte zaghaft und lehnte sich kurz an ihn. „Danke, schön, dass du das sagst. Sesshomaru bedeutet mir wirklich viel und wenn es möglich ist, will ich bei ihm sein. Vielleicht hatten wir einige Differenzen, doch am Ende haben wir einander gefunden.“ Tora lächelte noch mal und streichelte ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „So ist es richtig. Glaub an dich, glaubt an euch. Im Gegensatz zu deinem Vater weiß ich nicht, was verändert wurde, doch… er war sehr empört über den Ring. Das hat er wohl nicht kommen sehen und für Sesshomaru ist es ein wahrer Liebesbeweis.“ „Da hast du Recht… Weißt du, wo er ist?“ „Nein, aber ich werde Nachforschungen anstellen. Jetzt aber arbeiten wir erstmal. Dein Vater braucht bestimmt deine Hilfe, um Sesshomarus Herangehensweise zu verstehen.“ Kagome nickte. Sie würde sich auf Tora verlassen, er fand bestimmt einen Weg, Sesshomaru ausfindig zu machen und dann würde alles gut werden, hoffentlich. Kapitel 88: Der neue Chef ------------------------- Da war Kagome nun und trat aus dem geräumigen, mit Spiegeln verkleideten Fahrstuhl in der obersten Etage. Sie trug ihre schwarze Leinenhose und ein hellblaues Hemd, während Tora sie in komplett schwarz begleitete. Er schien wie ein Schatten hinter ihr, während sie den Flur durchquerte, welcher komplett leer war. Wo waren nur alle? Tora schwieg hinter ihr, während sie langsam weiter ging und plötzlich aus dem Konferenzraum Geräusche vernahm. Schnell lief sie zu dem Raum, riss die Türen auf und erstarrte, als alle Anwesenden sich zu ihr kurz umdrehten, bevor sie wieder zu der Leinwand starrten, auf die sie die Konferenz projizierten. Anstatt zu arbeiten, schienen sie einstimmig entschieden zu haben, diesem Schauspiel beizuwohnen. Da stand ihr Vater in einem schwarzen Anzug mit weißen Hemd. Die Krawatte eng hochgezogen, das Haar in einem festen Zopf geflochten. Anscheinend hatte er es noch nicht abgeschnitten. Zitternd starrte sie den Bildschirm an. Was würde er wohl sagen? „Kagome?“, fragte eine besorgte Männerstimme neben ihr und zog sie schon ein wenig an sich. Erschrocken blickte sie in grüne Augen und entdeckte das rote Haar, was ihm halb im Gesicht hing. „Alles in Ordnung?“ Shippo drückte sie kurz, was sie erwiderte. Er schien ein wenig aufgetaut zu sein, nachdem sie gemeinsam gekämpft hatten. Ob er ihr verzeihen konnte? „Nicht wirklich…“, murmelte Kagome leise und presste sich an ihn. „Sesshomaru ist verschwunden, nachdem mein Vater ihn heute Morgen zur Rede gestellt hat.“ Der rothaarige Mann zog zischend die Luft ein, was von allen mit einem „Schhh!“ gekontert wurde. Shippo hatte ja einiges vermutet, aber dass Sesshomaru sang und klanglos das Feld räumte, passte überhaupt nicht zu ihm. Natürlich hatten seine Frau und er schon die Zeitung gesichtet, aber dass er einfach den Schwanz einzog? Das verstand er wirklich nicht. Dieser Mann hatte doch damals versucht an die Macht zu kommen, egal wie und dann ließ er so einfach nach? Das konnte er irgendwie nicht glauben. War der Grund vielleicht Kagome, dass er kein Aufriss machte? Wahrscheinlich war diesem Daiyoukai mehr als bewusst gewesen, wie sehr er Kagome damit schaden könnte. Liebte er sie vielleicht doch mehr, als sie alle vermutet hatten? „Es tut mir leid, aber keine Sorge, es wird bestimmt alles gut.“ Kagome nickte und schmiegte sich noch an, während sie zur Leinwand blickten, auf der ihr Vater schon zu sprechen begonnen hatte. Er erklärte fachmännisch, dass keine Firmengelder veruntreut wurden und Sesshomaru zurückgetreten sei von seiner Position. Des Weiteren verlautete er, dass die Frau von der Prügelei, also sie, seine Verlobte gewesen sei, die er mit einem anderen Mann erwischt habe. Sesshomaru wurde des Weiteren angeblich erst einmal zwangsversetzt zu einer Außenstelle. Alle im Raum schienen die Luft anzuhalten und lauschten gebannt. Ihr Vater gab natürlich auch bekannt, dass er die Firma mit seiner Tochter wieder übernehmen würde, die über die ganze Zeit eigentlich die wahre Besitzerin gewesen wäre. Fragen rauschten auf ihren Vater ein, die er alle brav beantwortete. Obwohl er 15 Jahre geschlafen hatte, schien er so abgeklärt zu sein, über die heutige Welt, obwohl sich wohl doch einiges verändert hatte. Seine lange Abwesenheit erklärte er am Ende sogar damit, dass er auf der ganzen Welt unterwegs gewesen war, um neue Medizin und anderes zu finden in den verschiedenen eher wilderen Landschaften. Kagome grinste verbittert, als er sogar einiges präsentierte. Entweder hatte er es bis heute verborgen oder hatte schnell etwas besorgt. Sie wusste es nicht, doch seine Geschichte war hieb und stichfest, sodass sie nach einiger Zeit endlich beruhigt waren und er sich verabschiedete. Das Statement am Ende fasste dann nur noch das Wichtigste zusammen, als schon der Bildschirm ausgeschaltete wurde und alle aus dem Konferenzraum stürmten. Verwirrt sah sie hinter her, während Shippo sie rausschob. „Sie wollen ihren neuen Chef begrüßen.“ Kagome verstand und folgte ihm, beobachtete, wie sie alle vor dem Fahrstuhl standen, bis dieser sich öffnete und sich alle tief verneigten. Auch Shippo tat es, doch Kagome blieb geradestehen. Es kam ihr wie ein abgekartetes Spiel vor. Hatten Sesshomaru und sie nicht einmal ansatzweise darüber gesprochen, dass da etwas faul sein könnte?   Eine halbe Stunde später hatten sich dann schon alle in ihre Büros verzogen, wie auch Kagome, die weiter ihren Praktikumsplatz behielt. Nachdenklich bearbeitete sie noch einige Manuskripte, die wohl Freitag angekommen waren und fasste alles wie gewohnt zusammen. Irgendwie vermisste sie Sesshomarus Art und Weise, die er an den Tag gelegt hatte. Immer wieder hatte er nach ihr gesehen oder andere Möglichkeiten genutzt, um ihr an die Wäsche zu gehen. Natürlich wollte sie nicht, dass ihr Vater so war, doch es war einfach die Gewohnheit, sich nicht alleine zu fühlen. Brummelnd beendete sie gerade die Arbeit, als ein Geräusch sie aufschauen ließ. Die Tür zu ihrem Büro öffnete sich leicht und ein schwarzhaariger Mann trat herein, der sie besorgt anblickte. „Ryuu?“ Ryuu nickte, schloss die Tür und ging auf sie zu, bevor er sich einfach still vor sie auf den Tisch setzte. Die beiden blickten einander an, bevor Ryuu das Wort ergriff. „Mein Verhalten tut mir wirklich leid. Ich habe letzte Woche überreagiert und vielleicht hätte ich dich nicht zu etwas drängen dürfen, doch du hast gesehen, was für ein Arschloch Sesshomaru ist…“ Kagome seufzte und schob ihre Unterlagen zusammen, bevor sie aufstand und auf ihn herabblickte. „Ich weiß, was Sesshomaru getan hat, doch nicht seit heute, sondern schon seit einigen Tagen!“ Der schwarzhaarige starrte sie ungläubig an. „Du hast es gewusst?“ „Ja, Ryuu. Er hat mit mir darüber geredet… Wir haben uns des Weiteren verlobt, wenn es dich interessiert. Ich habe mich für ihn entschieden mit all seinen Fehlern, weil ich ihn liebe.“ „Du…“, fing er an und verstummte, biss sich auf die Unterlippe. Sie liebte ihn? Ihre Augen trügten einen nicht, dort war die Sehnsucht nach diesem anderen Mann, der sie auch immer beschützte. „liebst ihn also… Ist das nicht schwer, zu wissen, mit wie viel Frauen er geschlafen hat?“ „Nein. Also doch, aber … er hat nie eine wiedergesehen. Schon ist er in dem Sinne ein Arschloch, doch er hat den Frauen etwas gegeben… es ist verwerflich, doch hatte er mit nie einer mehr als eine Nacht verbracht.“ Er lächelte sanft und betrachtete sie noch, bevor er aufstand. Es ging ihm zumindest wieder gut. Sein Blick fiel auf den Ring an ihrer Hand und es bedurfte keiner Worte, damit er verstand, was sich abgespielt haben musste. Sesshomaru liebte sie. Shippo hatte also Recht gehabt, dass dort mehr war, als nur die reine Besitzgier. „Ihr seid verlobt?“ „Das weißt du doch…“ „Ich meine so richtig verlobt…“, sprach er und schnappte ihre Hand. „Der Ring hier ist von ihm oder?“ „Ja, ist er…“ Ryuu seufzte und strich kurz über die hübschen kleinen Diamanten, bevor er ihre Hand losließ. „Ich gebe auf, anscheinend wird sich keiner zwischen euch drängen. Viel Glück dabei.“ „Danke…“, hauchte Kagome, während er schon aus dem Raum marschierte. Was war denn heute mit allen los? Hatten sie Mitleid mit ihnen und wollten ihr etwa Mut machen oder daran erinnern, was sie an ihm hatte? Sie verstand es einfach nicht. Konnten sie nicht mit ihm auf normale Art und Weise reden? Was war nur immer mit diesen Männern los… Seufzend schnappte sie die Unterlagen und ging zu der Tür zum anderen Büro. Ohne darüber nachzudenken, drückte sie die Klinke runter und trat ein. „Ich habe alles fertig.“ Sie blickte auf und erstarrte kurz, als sie ihren Vater erblickte, wie er ein wenig auf dem Stuhl zusammengesunken saß und die Augen geschlossen hatte. Schlief er etwa? „Papa?“ „Ja?“, fragte er und setzte sich wieder aufrecht hin und betrachtete sie. „Worum geht es?“ „Die… Papiere, ich habe sie zusammengefasst“, verlautete sie, während sie den Stapel auf seinem Tisch absetzte. „Ich habe auch alles nach Wichtigkeit sortiert.“ „Verstehe.“ Ihr Vater sah ein wenig auf, bevor er die Papiere in die Hand nahm und sie anblickte. „Wieso bringst du sie mir?“ „Wie meinst du das?“, fragte sie verwirrt, als er schon wieder ansetzte. „Das ich nicht dafür zuständig bin. Ich segne es nur am Ende ab.“ Kagome hob eine Braue. Wie meinte er? „Und wer soll dann entscheiden?“ „Such du dir doch ein paar aus, sonst müsste es eigentlich jemanden geben, der dafür zuständig ist. Leider weiß ich nicht wer das zurzeit ist.“ Ihr Vater sah sie nachdenklich an, während Kagome nur leise schnaubte. „Wie wäre es, wenn du, Papa, es für heute unternimmst. Es ist nicht meine Aufgabe, wen auszusuchen.“ „Du übernimmst diese Firme eines Tages.“ „Eines Tages. Ich bin Praktikantin. Schau es dir doch einfach an.“ „Kagome, ich habe wichtigeres zu tun.“ Ihr Vater sah sie durchdringend an, während Kagome ihn wütend anstarrte. Meinte er das Ernst? Sie hatte ihn gerade beim Schlafen erwischt. Tickte ihr Vater nicht ganz sauber? Sesshomaru hatte immer gearbeitet. Eigentlich hatte sie ihn nie gesehen, wie er sich faul auf den Lorbeeren ausruhte. „Vater, was hast du denn so Wichtiges getan, außer hier zu schlafen? Das sind deine Aufgaben und wenn nicht, waren es Sesshomarus. Er hat es selbst gemacht und solange wir niemanden haben, machst du das.“ „Wie redest du mit mir?“, fragte er und hob eine Braue, ein wenig schockiert, was seine Tochter für ein Benehmen an den Tag legte. Das konnte doch nicht ihr ernst sein. „Mir ist egal, was Sesshomaru getan hat.“ „Sollte es aber nicht! Wenn er angeblich der Firma geschadet hat, sollten wir eine Kampagne starten und vielen bei den Forschungen helfen, um den Ruf zu rehabilitieren und nicht faul rumliegen! Sesshomaru hat jeden Tag bis teilweise abends geackert, damit die Firma glänzt und aufsteigt, während du ihn rauswirfst und behauptest, er hat die Firma ruiniert, aber anstatt sie wiederaufzubauen, was jetzt wichtig ist, willst du die Arbeit auf andere abschieben!“ „Was glaubst du ist die Aufgabe eines CEO? Wohl kaum die Arbeit eines Angestellten.“ „Es ist egal, was ich glaube. Sesshomaru hat viel Verantwortung übernommen und du? Du scheinst hier gar nichts zu tun. Arbeite gefälligst die Dokumente durch!“ Langsam wurde Kagome zickig und ihr Vater war sich nicht so sicher, wie er damit umgehen sollte. Ob sie gegenüber Sesshomaru ein ähnliches Verhalten an den Tag legte? Diese Frau war nicht wie seine kleine Prinzessin, die immer ganz unschuldig gewesen war. Ihre Tochter war kein Teenager mehr oder? Nachdenklich betrachtete er die Papiere und zog dann aus dem Stapel fünf Dokumente heraus, legte sie aufeinander und gab sie Kagome, die eine Augenbraue hochzog. „Diese fünf bekommen einen Zuschuss.“ Kagome schnaubte und warf die Dokumente auf den Boden. „DU HAST WOHL DEN ARSCH OFFEN!“ Ihr Vater riss die Augen auf, als Kagome knallrot die Hände über den Mund schlug, sie aber dann löste und weiter machte, da sie wusste, sie könnte es sowieso nicht mehr zurücknehmen: „IST DAS DEIN ERNST? DU ZIEHST EINFACH BEWERBUNGEN RAUS UND GIBST GELD? WAS IST, WENN EIN ANDERER EINE VIEL BESSERE UND WICHTIGERE IDEE HATTE?“ „Dann nehmen wir alle.“ „ALLE? DAS GEHT ÜBERS BÜDGET!“ Ihr Vater geschnaubte, wollte aufstehen, doch Kagomes Blick machte ihm ein wenig Angst. Er unterdrückte ihre Macht, doch in ihr flammte gerade etwas komplett anderes auf, was er sehr selten bei seiner eigenen Frau gesehen hatte. „Dann such … du… doch was aus.“ „ICH? DAS THEMA HATTEN WIR SCHON! DU SETZT DICH GEFÄLLIGST HIN UND ARBEITEST DAS JETZT DURCH! ES REICHT MIR SCHON, DASS DU SESSHOMARU FORTGESCHICKT HAST UND SEINEN PLATZ EINNIMMST! WENN DU SO WEITER MACHST, WERDEN DEINE UNTESRSTELLTEN WIEDER SESSHOMARU VERLANGEN, ALSO ARBEITE!“ Kagome fluchte noch einige Schimpfwörter, bevor sie zu ihrer Tür ging, sie aufmachte und ihn noch einmal mit einem wütenden Blick fixierte: „ICH GEHE HEUTE NACH HAUSE, WENN ICH HÖRE, DASS DU KEINEN AUSGEWÄHLT HAST, WIRST DU DIR WÜNSCHEN, DASS DU LIEBER MICH WEGGESCHICKT HÄTTEST! NIMM DEINE ARBEIT GEFÄLLIGST ERNST! BYE!“ Danach knallte sie mit voller Wucht die Tür zu und fluchte noch einige Male, bevor sie ihre Tasche krallte und schon zur Tür rausstapfte, vor der eine Horde Angestellter stand, die anscheinend an der Bürotür ihres Chefs gelauscht hatten. Sie wichen vor Kagome zurück und stoben sofort auseinander, während man förmlich spüren konnte, wie das Feuer um sie herum loderte. Ryuu und Shippo konnten noch gerade so ausweichen, bevor sie einfach aus der Firma stürmte. Tora folgte ihr ein wenig, während Shippo und Ryuu sich schluckend ansahen. Das konnte noch heiter werden. Kapitel 89: Der Handel ---------------------- Kagome begab sich nach Hause. Sie war froh, dass Tora anscheinend abgezogen worden war, kurz nachdem er sie in der Nähe des Tempels abgesetzt hatte. Natürlich hätte sie auf ihn warten müssen, doch sie war sich vollkommen sicher, dass Inu Yasha sie nicht anrühren würde. Im Augenblick wäre es ihr auch scheiß egal. Natürlich gab es noch den Medienrummel, doch witziger Weise schienen sie schon längst weg zu sein. Ob sie keine Lust hatten, auf sie zu lauern? Oder ging es darum, dass sie fürs erste befriedigt waren? Egal. Sie würde zum Tempel gehen und dort ihr altes Zimmer aufsuchen. Im Augenblick wurde ihre komplette Welt auf den Kopf gestellt und immer mehr verlor sie die Zugehörigkeit zu allen. Damals nach der Zeit im Mittelalter war es ihr schon schwergefallen, doch jetzt war es noch viel schlimmer. Sie hatte sich daran gewöhnt, eine normale junge Frau zu sein, die sich wieder verlieben konnte, doch jetzt war sie eine Prinzessin, die Dämonen das Leben stahl und von einem Mondgott abstammte, der komplett faul war. Wie sollte sie nur mit all dem umgehen? Sie wusste es nicht, aber sie wusste, dass sie erst einmal etwas Abstand brauchte. Kurz schrieb sie dann doch noch Tora und teilte ihm mit, dass sie heimging und sich dort ausruhte. Er antwortete kurz und prägnant, wünschte, dass sie sich vorerst jede Stunde kurz mit einer Nachricht meldete mit einem bestimmten Zeitfenster. Es nervte sie, aber sie willigte ein. Besser, als wenn ihr wieder einer auf der Backe saß.   Währenddessen saß Tora zusammen mit River an einem Tisch im Café. Tora schrieb noch kurz eine SMS und sah dann auf. Er hatte sich umgezogen, trug eine lockere schwarze Jeanshose und ein lockeres rotes Shirt, während River ein Sommerkleid trug. Er starrte sie fast schon die ganze Zeit an, was ihr gar nicht behagte. Sie hatte wenige Kleider und dieses stammte von Francys. Es passte ihr, aber es war Schneeweiß mit ein paar Sonnenblumen darauf. Sie war ein Drache und kein… Blumenkind. Am liebsten würde sie würgen und versuchte mit ihrem lang geflochten Zopf ihr Kleid zu verbergen, was natürlich nicht funktionierte. „Wann kommt sie endlich…“, knurrte Black River, während ihre Finger leicht zuckten. Tora amüsierte es ein wenig und erhaschte einen bösartigen Blick. „Hör auf mich anzustarren.“ „Es tut mir leid, nur dich in etwas Hellem zu sehen und so… weiblichen…“ „Was willst du damit sagen? Pass bloß auf!“, fauchte sie und schnappte sich die Eis Karte und durchsuchte diese. „Wie konnte ich nur auf die dumme Idee kommen…“ „Nun, da du den Auftrag hast, hattest du freie Wahl über den Partner. Ich vermute, ich bin das kleinere Übel. Ikuto hätte Francys mitgebracht.“ „Oh Gott, erinnere mich nicht daran“, stöhnte die schwarzhaarige Schönheit und betrachtete die verschiedenen Eisbecher. Ihre Lippen pressten sich aufeinander, während Tora sie freundlich angrinste. Warum war er nur so begeistert?  „Also stell dich nicht an. Bestell etwas und dann wird das schon.“ „Ich wünschte nur, dieses Kleid wäre nicht so kurz“, murmelte sie eher mit sich, als mit ihm, während sie noch mal den Saum runterschob. Hosen waren ihr definitiv lieber. „Ich finde dich sehr schön darin.“ Erwähnte er ein wenig beiläufig. Sie sah auf, blickte in seine grünen Augen und lief knallrot an. Meinte er das gerade wirklich ernst? Er flirtete mit ihr? Was war mit ihm denn kaputt? „Du spinnst doch“, fluchte sie und bestellte sich dann ein Bananeneis. Sie sah ihn neckend an, während er sich für ein Spaghetti Eis entschied. Als die Bedienung weg war, flüsterte sie leise: „Langweiler, wirklich ein Spaghetti-Eis? Das ist doch was für Kinder.“ „Sagt die Frau, die sich gerade ein Bananeneis bestellt hat. Wirklich? Eine so hübsche unschuldig aussehende Frau mit einem Bananeneis? Ich hoffe nicht, dass du mich damit ärgern willst und es auf perverse Art essen willst.“ „Blödmann.“ „Perverse.“ Sie stierten einander kurz wütend an, als sein Handy vibrierte. Nickend sah er zu einem Tisch und schob ihr einen Knopf hin, den sie sich ins Ohr steckte, wie auch er es mit einem eigenen tat. Sie hatten einen Tisch verwanzt, an dem ein Vermittler ihrer Organisation saß. Haruka hatte interessante Informationen, die sie mit ihnen teilen würde, wenn sie sie in Schutzgewahrsam nahmen. Natürlich musste ein Treffen vorher vereinbart werden und Tora war sich nicht sicher, nach ihrer Aktion, ob es das wert war. Sie wollten Inu Yasha finden, doch hatte sie Sesshomarus Ruf zerstört, wie auch den der Organisation, die Großteiles finanziell von Tsukiyomis Geld getragen wurde. Was ging nur in dem Kopf dieser Frau vor? „Hallo.“, verlautete die junge Frau und setzte sich zu einer brünetten Frau an den Tisch, welche schon einen Kaffee trank. „Sind Sie die Kontaktperson?“ „Ja, die bin ich. Was können Sie uns bieten?“, fragte die brünette Frau und betrachtete die Dame vor sich. „Ich habe seine Handynummer und war bei ihm zu Hause, des Weiteren weiß ich, was er importiert hat, wie auch viele andere wichtige Dinge. Kommen wir ins Geschäft?“ „Hm… Haben Sie einige Informationen, um zu untermauern, dass alles der Wahrheit entspricht?“ „Natürlich“, hauchte sie und schob eine Akte auf den Tisch. Neugierig stierten River und Tora zu den anderen herüber, während die Brünette die Mappe neugierig untersuchte. River bemerkte kaum, wie das Eis vor sie abgestellt wurde, so interessiert war sie. Es klang gut und würde ihnen wirklich helfen. „Das sieht sehr gut aus. Jedoch brauche ich erst die Erlaubnis.“ „Ist das Ihr Ernst? Sie lassen mich doch nicht hier zurück oder?“ Haruka schien schockiert, doch die Brünette hob schützend eine Hand. „Nein, sie kommen in eine sichere Bleibe für heute. Bitte begleiteten Sie mich.“ Die Brünette erhob sich schon und Haruka tat es ihr gleich. Sie gingen los, an ihren Tisch vorbei, sodass die Brünette den Ordner in Rivers große gelbe Tasche fallen lassen konnte. River nickte ihr zu und betrachtete sie noch, bis sie verschwanden. Es war schon schockierend, wie einfach alles funktionierte. So sehr hatte sie sich gewünscht, dass Inu Yasha auftauchte und sie ihre 45er zücken könnte, die sie an einem Strumpfband an ihrem Oberschenkel gebunden hatte. Langweilig. „Das wars schon?“, fragte sie genervt und legte ihren Ohrstöpsel auf den Tisch, wie auch Tora, der sie leicht an schmunzelte. „Wir sollten uns glücklich schätzen.“ „Ja, aber dafür hätte ich mich nicht in diesen Fummel werfen müssen.“ River deutete auf ihr Kleid und Tora hob nur eine Augenbraue. „Wünschst du dir denn nie, einfach mal einen normalen Tag zu erleben?“ Black River seufzte und blickte auf ihr Bananeneis, bevor sie den Löffel hineinstieß und einen Löffel in den Mund steckte. „Wünschst du dir das etwa?“ „Ehrlich? Ja. Was hältst du davon, wenn wir unser Eis in Ruhe essen und noch ein wenig den Tag genießen?“ Tora lächelte sie freundlich an und probierte sein Spaghetti Eis. Ihm gefiel eigentlich sehr der Anblick von River in diesem süßen Kleid. Natürlich stand es ihr nicht unbedingt, aber es gab ihr etwas Nahbares. Sonst war sie immer so abweisend, aber in diesem Kleid… „Du starrst schon wieder…“ „Es tut mir leid. Komm schon.“ „Und deine neue Aufgabe?“ Er hob das Handy und zeigte ihr die Nachrichten. „Sie will für sich sein und meldet sich ab und an, also steht nichts dazwischen.“ „Und als was verbuchen wir das?“, fragte River ein wenig starrsinnig und schob wieder ihren Löffel ins Eis, als sie ihn fast fallen ließ bei seinen nächsten Worten: „Wie wäre es mit einem Date?“ River hustete und riss die Augen auf. Dieser Idiot aß einfach genüsslich weiter, während sie erstmal die Situation erfassen musste. „Date?“ „Ja, warum nicht?“, erwiderte er nur und aß schon weiter. „Wie oft nehmen wir uns einen Tag in letzter Zeit frei? Inu Yasha leckt seine Wunden und wird keine Probleme machen und die Informationen von Haruka können andere prüfen. Jetzt hab dich nicht so.“ River schmunzelte kurz. „Also wir beide haben ein Date?“ „Wie oft willst du mich das noch fragen?“ „Ich weiß nicht. Es ist einfach… interessant, dass du das Wort Date ausgesprochen hast. Du hättest auch sagen können, lass uns was als Freunde unternehmen, doch du hast gezielt das Wort Date benutzt. Seit wann hast du die Vorstellung im Kopf, dass wir ein Pärchen sein könnten?“ Jetzt war es an Tora sich zu verschlucken. Verdammt, er hatte vergessen, wie gewitzt sie war. Sofort hatte sie erkannt, dass er nicht nur mit ihr eine Freundschaft hegen wollte. Dieses Kleid hatte ihn wirklich aufs Glatteis geführt. Er hätte wissen müssen, dass sie keinerlei Interesse daran hegte. Sie waren beide schon sehr alt und wahrscheinlich war es genau das, was zwischen ihnen stand. Sie hatten zu viel erlebt, zu viel gesehen und… „Wieso nicht.“ „hä?“, fragte er und starrte ihr in die Augen. Sie war leicht rot und sah zur Seite. „Was hast du gesagt?“ „Warum behaupten die Leute nur, dass Tiger gute Ohren hätten? Ich sagte… wieso nicht. Kann nicht schaden.“ Er ließ den Kopf leicht nach vorne knicken. Wunderbar, es klang auf einmal aus ihren Mund wie eine Mitleidstat. Ob es das wohl war? „Wir müssen wirklich nicht. Ich fand nur, du siehst ganz hübsch aus in dem Kleid und wir sind beide…“ „… Single? Tora… halt einfach die Klappe über das Thema und lass es uns durchziehen. Ein Date, mit allem drum und dran, wenn du dich gut anstellst.“ „Mit allem? Wenn ich mich gut anstelle?“ „Angst zu versagen?“, fragte sie neckend und grinste leicht. Er knurrte ein wenig. Es war amüsant. Sie mochte es, ihn zu ärgern. Schon immer. Viel hatten die beiden erlebt und wenn etwas gleichgeblieben war, dann war es die Sache gewesen, dass sie noch lebten. River hatte viele sterben sehen, doch er… er könnte es wirklich schaffen und manchmal fühlte sie sich wirklich einsam. „Ich werde nicht versagen. Deal.“ River wurde rot, als Tora ihre Hand ergriff, die den Löffel hielt. Was sollte das werden? „Dann lass uns ein Date haben, wie normale Menschen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, als er schon aufstand und sie mitzog. „Denk an die Tasche.“ „Ja…“ Schnell hob River die Tasche auf und schulterte sie, als er schon bezahlt hatte und ihre Hand ergriff. River behagte es nicht wirklich, während er sie einfach mit sich zog. Das war nicht gerade die romantische Idee, die sie dahinter gehabt hatte. Eigentlich hätte ihr ein Glas Whiskey gereicht, doch er schien daraus einen Wettkampf machen zu wollen. Warum war er so kindisch oder… war er einfach aufgeregt und verzweifelt? Tora zog sie noch etwas, bevor er durchatmete und schnell auf sein Handy sah und Kagome anschrieb. Kurz und prägnant fragte er nach Dating Tipps, was man in Tokyo unternehmen konnte. Vielleicht wollte Kagome ihre Ruhe, doch… er hoffte gerade einfach auf Hilfe. Diese Chance hatte sich nun aufgetan nach über 1000 Jahren und wer wusste, wann noch eine kam. „Warum ziehst du so?“ „Tut mir leid…“, hauchte er und sah schon aufs Handy und bekam ein paar Orte und Tipps. Gut. Dann wollten sie mal. „Wie wäre es mit Kino?“ „Kino?“, fragte River und hob eine Augenbraue. „Ich weiß ja nicht…“ „Hmm… Freizeitpark?“ „Hallo, wir sind Erwachsene!“ „Wie wäre dann ein Eis essen?“ „Tora…“, seufzte sie und schnappte ihm das Handy weg und überflog die SMS. Sie grinste kurz und hob eine Augenbraue. „Bevor du mich fragst und alles abliest, solltest du daran denken, dass wir bis eben ein Eis gegessen haben.“ „Oh…“ „Du bist gerade wirklich… süß. Bedeutet es dir so viel, dass es perfekt wird?“ „Ich habe einfach keine Ahnung, was… Pärchen machen.“ Tora schien ein wenig verzweifelt, was River sehr süß fand. Sie machte den Bildschirm des Handys dunkel und steckte es in seine Hosentasche, bevor sie sich einhakte und mit ihm los ging. „Gut, dass wir das geklärt haben. Ich hätte Lust aufs Museum, dort gibt es eine Ausstellung über das Mittelalter. Waffen und andere schöne Sachen. Etwas, was auch Erwachsene machen können.“ Tora nickte leicht und ließ sich schon von ihr führen. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, während sie mit ihm Richtung Museum ging. „Finde ich gut, ich vermisse manchmal die alten Zeiten, da war alles einfacher.“ „Da hast du wohl Recht, weißt du noch? Damals wurden wir verehrt, lebten frei und durchquerten die Lande in unseren wahren Gestalten und jetzt? Jetzt versuchen wir wie Menschen zu sein…“ „Wärst du gerne wieder im damals?“ Sie sahen einander an, als sie vor dem Museum standen. Sie lächelte sanft und schüttelte den Kopf. „Nein. Damals herrschten viele Kriege und wir mussten in Angst leben. Heute auch manchmal, aber sonst ist es sehr schön. Ich mag meinen menschlichen Körper.“ „Das geht mir genauso“, brummte er und kam ihr ein wenig näher. „Ich glaube nicht, dass wir sonst ein Date hätten. Du würdest einfach davonfliegen.“ „Passiert. Komm jetzt. Wenn du mich weiter so ansiehst, siehst du nichts von dem Museum mehr.“ „Du genügst mir schon.“ „Tora, mach halb lang.“ Sie packte ihn und zerrte ihn knallrot mit. Warum musste er sie so ansehen? Das brachte sie wirklich noch auf dumme Gedanken, aber es tat auch wiederum gut, mal nicht an Inu Yasha zu denken. Kapitel 90: Spielchen --------------------- Tora und River hatten gerade das Museum verlassen, als River einfach weiter machte und das Date in die eigenen Hände nahm. Einerseits beruhigte es Tora, doch andererseits musste man sich erstmal daran gewöhnen, wie sehr sie die Macht an sich riss. Aber so arbeitete sie auch. Er lächelte ein wenig, während sie gerade ihr Handy nach Ideen durchforstete oder hatte sie da etwa schon eine exakte Liste? Neugierig sah er an ihr vorbei und blickte aufs Handy. Überrascht riss er die Augen auf. Da war wirklich eine Liste. „Wann hast du die erstellt?“ River wurde rot und sah ihn etwas entschuldigend an: „Ist schon etwas her.“ Sie rieb kurz über ihren nackten Arm und schluckte. „Bild dir ja nichts darauf ein.“ „Mach ich nicht… nur etwas.“ Er nahm ihr das Handy ab und las interessiert die Punkte durch. Sie hatte sich wirklich viele Gedanken gemacht. „Klingt ganz gut, doch… für das meiste trägst du eindeutig das falsche Outfit. Vielleicht solltest du dich umziehen“, hauchte er, als er ihr das Handy wiedergab. „War deine Wohnung nicht in der Nähe?“ River nickte. „Komm mit“, meinte sie dann schnell und ging schon los. Überrascht folgte er ihr und konnte kaum Schritt halten. Sie schien ihn diesmal nicht halten zu wollen, was ein wenig komisch war, aber er konnte auch nicht wissen, dass sie ihn überholen wollte, da ihre Wohnung nicht wirklich für Männerbesuche geeignet war. Noch nie hatte jemand das Innere ihrer vier Wände gesehen und sie ahnte, dass es wirklich peinlich werden würde. „Beeil dich, sonst häng ich dich ab!“   Es dauerte nicht lange, da war River schon da und schloss die Haustür auf. Sie hoffte, dass sie schnell genug war, doch bevor die Tür zu fiel, als sie die Treppe schon hochlief, schien Tora noch hereinzuschlüpfen. Verdammt. Immer schneller wurde sie, doch mit Tora einen Wettlauf zu machen, war vergebene Liebesmüh. Als sie gerade oben ankam, war er auch schon da und nicht mal außer Atem. „Du bist wirklich schnell. Muss ich etwas wissen oder beeilst du dich nur, damit wir deine Liste abarbeiten können?“ „Ah… ich… Liste!“ Die Tür war offen und sie stürmte hinein, versuchte dabei aber die Tür ihm vor der Nase zuzuknallen, doch er war schon wieder schneller. „River, war ist los?“, fragte er vorsichtig. „Irgendwas stimmt doch nicht.“ Sie war hochrot und hielt einen Bilderrahmen in der Hand. Geschwind drehte sie sich um und versteckte das Kleinod hinter ihren Rücken. Das sollte er definitiv nicht sehen. Es stand direkt im Flur. Gerade fühlte sie sich deswegen komplett dumm, doch… „Es ist nichts…“ Er seufzte und kam zu ihr. Langsam ging sie immer weiter zurück, bis die Kommode in ihrem Rücken war. Tora war schnell und schnappte sich den Bilderrahmen. River versuchte darum zu kämpfen, doch Tora war schnell auf Abstand und war gerade dabei drauf zusehen. „Bitte tu das nicht… Es ist peinlich!“ Tora hob eine Augenbraue und blickte auf den Rahmen. Er schmunzelte und sah wieder zu ihr. „Sag nicht, wegen des Bildes hast du mir gerade versucht die Tür ins Gesicht zu schlagen…“ „Doch… Du solltest es nicht sehen, dass…“ „Was? Das du in mich verknallt bist?“ „Halt die Klappe. Darum steht das gar nicht da… ich…“ „Passt schon“, lachte er leise und stellte den Rahmen auf einen anderen Schrank, bevor er zu ihr ging und sein Portemonnaie aus der Tasche zog. Geschickt öffnete er es und zog ein Foto heraus. Verwirrt starrte sie ihn und dann das Bild an, dass er rausholte. Auf dem Bild waren sie beide drauf. Es war anscheinend aus einem Gruppenfoto rausgeschnitten worden. Sie erinnerte sich daran. Sie wurde rot. „Ist das… dein ernst?“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte. „Siehst du, wir beide haben ein Foto des jeweils anderen. Ist es dir nun weniger peinlich?“ River stand noch kurz neben der Spur, bevor sie den Kopf schüttelte. „Dann ziehe ich mich um, magst du kurz warten?“ „Gerne“, schnurrte er, während sie schon verschwand. Neugierig tigerte er durch die Gegend und nahm alles unter die Lupe. Als er dann aber ins Arbeitszimmer kam, erstarrte er und betrachtete das Chaos. Überall lagen Papiere, Dokumente und was war das? Ein wenig Rot sah er auf ein paar hübsche Dessous. Also natürlich hatte er gedacht, sie besaß Unterwäsche, aber diese… wow… er war ein wenig baff. Unsicher ging er Rückwärts. Warum lag bloß ihre Unterwäsche dort rum? „Tora!“, schimpfte es hinter ihm. Er drehte sich um und hob entschuldigend die Hände, als er erstarrte und auf die Frau vor ihm blickte. „River…“, keuchte er. Sein Herz schlug laut, als er die halbnackte Frau sah, die nur schwarze, heiße Netzdessous trug und lange Seitenstrümpfe. Er war wirklich baff. „Du bist… fast nackt…“ River sah ihn verwirrt an und verstand erst nicht, bis sie kapierte, was hier los war. Er hatte einen Ständer. Tora! „Du…“ „Zieh dich bitte an…“ Sie schluckte. Verdammt. „Sofort“, meinte sie und wollte schon los, als er sie auf einmal festhielt. Verwirrt sah sie zu ihm und sah ihm an, dass er gerade Gedanken hegte, die nicht unbedingt züchtig waren. „Tora…“ „River…“ Tora flüsterte nur noch und war ihrem Gesicht sehr nah. Sie wurde hochrot. Was ging jetzt in seinem Kopf ab? Wollte er etwa? Das war nicht sein Ernst oder? Nicht, dass sie sich nicht geehrt fühlte, doch… „Tora…“ Langsam ging sie rückwärts und bemerkte, wie er ihr folgte. Sie steuerte ihr Bett an, was ihm immer mehr gefiel. Anscheinend dachte ihr Date gerade nur mit dem Schwanz, aber nicht mit ihr. Immer weiter lockte sie ihn, bis sie kurz vor dem Bett waren. Geschwind packte sie ihn, drehte sich mit ihm und schubste ihn aufs Bett. Ein wenig liebestrunken sah er die heiße Frau an und ließ sich fallen. Seine Sinne waren wie betäubt. Die Aussicht war zu schön. Langsam beugte sie sich über ihn und er hoffte auf einen Kuss, doch er wurde enttäuscht von einem lauten Klicken. Überrascht und auch verwirrt sah er zu einer Stange aus Metall am Bett und entdeckte eine Handschelle, der andere Teil an seiner Hand. „River, was … soll das?“ Sie seufzte und sah ihn schmollend an. „Perverser. Ist das dein Ernst, dass du sofort Sex im Kopf hast, wenn du eine Frau in Dessous siehst? Ich hatte mehr von dir gehalten.“ Er wurde rot und sah beschämt zur Seite. „Es ist einfach lange her und… ich habe die Situation falsch verstanden, jetzt mach mich bitte los, es tut mir leid.“ „Vergiss es.“ River drehte sich um und ließ ihn dort hängen, bevor sie im Bad verschwand und tief durchatmete. Date war ja okay, aber Sex zwischen Arbeitskollegen? Ein wenig nachdenklich sah sie in den Spiegel und erkannte, wie rot sie eigentlich war. Es kribbelte in ihren ganzen Körper, was sie wirklich ärgerte. Sie hasste es, wenn jemand die Kontrolle übernahm. Doch… wie es wohl mit ihm wäre? Könnten sie danach noch normal miteinander umgehen? „Was mach ich nur? Komm schon River. Komm schon…“, fluchte sie innerlich und sah sich immer wieder an. Ihre Hand wanderte tiefer über ihre leichten Bauchmuskeln tiefer zu ihrer Scham. Es war wirklich lange her und… vielleicht… nein… oder doch? Schluckend sah sie zur Tür und hörte, wie er ein wenig mit seinen Ketten rasselte. Tief durchatmend sah sie sich noch einmal an, bevor sie sich dafür entschied, zu ihm zu gehen. Was konnte sie verlieren? „Tora?“, fragte sie und kam gerade um die Ecke, als sie erschrocken feststellen musste, dass die Strebe verschwunden war. „Tora?“, fragte sie fast schon panisch. Schämte er sich etwa und wollte abhauen? „Wo bist du? Tora…“ „Hier.“ Eine rauchige Stimme ertönte hinter ihr. Sie drehte sich zu ihm und fiel dann schon. Überrascht stöhnte sie auf, als sie auf dem Bett landete und sah in die grünen leuchtenden Augen. „Warum bist du nicht angezogen… du machst mich verrückt.“ „Du mich doch auch…“, seufzte sie und packte ihn an den Haaren. Grob zog sie ihn runter und küsste ihn einfach. Die Lust funkelte in seinen Augen und sie genoss es. Dieser Mann war schon oft in ihren feuchten Träumen gewesen, auch wenn sie es nicht mochte, dass er oben war. Geschwind packte sie ihn und sorgte dafür, dass er im Bett landete mit dem Rücken voran. „Nicht so…“ „Worauf stehst du denn, mein Drache?“ „Tigerchen, du willst gar nicht wissen, worauf ich stehe“, säuselte sie ein wenig heiser und schob schon dessen Shirt über seinen Kopf. Er bog sich etwas vor, half ihr und ließ sich wieder in die Kissen fallen, als es schon wieder klickte. „Dein Ernst, du fesselst mich schon wieder?“, fragte er und sah sie neugierig an, während sie auch seine andere Hand fesselte. „Natürlich, du bist mir viel zu… stürmisch.“ River kletterte über ihn und öffnete seine Hose und zog sie ihm einfach runter. Sie grinste, als er die Augen verdrehte. „Ich frag mich, wer hier stürmisch ist…“ Sie lächelten kurz, als River wieder hochkam und ihn einfach nur streichelte und erkundete. Immer mehr und mehr berührte sie ihn und streichelte, was ihm sichtlich gefiel. Schon immer hatte sie den Gedanken geliebt, diesen starrköpfigen Mann zu beherrschen. Es gefiel ihr, wie der Tag verlief und vielleicht könnte sie sich auch mehr vorstellen, zumindest ein wenig. „Diesmal darf ich nur still liegen?“ „Diesmal?“, fragte sie, während sie sich gerade komplett auszog und ihn mit dem Anblick quälte. Er nickte und fummelte an seinen Händen rum. Sein Körper rebellierte und er würde nicht so einfach sich ihr ergeben. Das hätte sie wohl gerne. Ein Ruck und die Stangen waren schrott. Sie erstarrte, als er schon aufsprang und sie packte. „Es gibt doch bestimmt noch einige andere Male oder?“ „So haben wir aber nicht gewettet!“, wetterte sie, als sie schon eine Wand im Rücken spürte und seine Lippen auf ihren. Sie stöhnte hart und zerrte an seinen Shorts, während er ihre Mundhöhle mit seiner Zunge gefangen nahm. Immer wilder kämpften sie. Ihre Nippel stellten sich auf, rieben an seiner Brust und ließen sie immer wieder keuchen. Sie wollten einander immer mehr und mehr. Geschickt hob er sie an und sie schlang schon die Beine um seine Hüften, während ihre Lippen nicht voneinander abließen. Er rieb sich an ihrer engen Muschie wieder und wieder. „ich will dich fesseln.“ „Später“, brummte er und drang schon ein. Sie fiepte kurz auf und umarmte ihn fest, während er sich einfach anfing zu bewegen. Oh Gott, war sie eng. Sie löste die Lippen und presste ihr Gesicht in seine Halsbeuge und stöhnte immer wieder. „Nicht… ohh…“ „River… du bist so eng und feucht…“ Immer schneller bewegte er sich und presste sie gegen die nächste Wand. Ihre Körper passten perfekt zueinander, zumindest empfand er es so, während sie immer wilder und wilder wurden. River war es egal, wie viele im Haus sie hören würden, sie genoss einfach seine wilde Seite, die Küsse und fluchte innerlich, dass es sie so geil machte, dass er ihr jegliche Macht nahm. Nur dieser Mann konnte das und es fühlte sich gut an. Er hatte Recht, es würde ein nächstes Mal geben und noch eins und noch eins… Sie wollte ihn, nur ihn und hoffentlich würde er nicht aus ihren Leben verschwinden.   Währenddessen befanden sich Haruka und die brünette Frau auf den Weg zu einer sicheren Unterkunft. Haruka würde sie noch bereichern. Schon einige viele wichtige Fakten standen in den Akten, die die brünette Frau in Black Rivers Tasche hatte fallen lassen. So würden sie ihn erwischen, es war ein wirklich großes Glück. „Wie weit ist es noch?“ „Wir sind fast da.“ Die Frauen bogen gerade in eine kleine Seitenstraße, in der der Eingang versteckt war zu einem Tunnelgang in eine sichere Einrichtung, die zurzeit stillgelegt war. Sie waren nur wichtig vor größeren Kämpfen und würden bald aktiviert werden, doch zurzeit war noch alles in Ordnung und Haruka wäre sicher. Fast waren sie da, als ein Knacken ertönte. Ein Ziegel fiel und schnell schubste die brünette Frau Haruka weg, wurde jedoch selbst am Kopf erwischt und ging zu Boden. Haruka wich erschrocken zurück, starrte hoch und keuchte laut, als sie weiße Haare erblickte. Ein Mann sprang hinab und landete direkt vor ihr. Rote Augen und ein breites Grinsen mit höllisch scharfen Zähnen. „Haruka, wieso bist du denn hier? Hast du mir was zu sagen?“ „Ich? Nein… wegen dir wurde ich verletzt!“ „Dafür bist du aber schnell geheilt.“ Inu Yasha betrachtete die Frau. Sie war eindeutig nicht normal, aber das war ihm egal. „Was hast du benutzt? Besondere Gegenstände?“ „Das geht dich nichts an!“ „Vielleicht das nicht, aber Haruka, wieso sehe ich dich mit diesen Leuten? Bist du mir untreu?“, fragte er und zupfte an ihrem schwarzen Haar. Ihr Herz schlug immer heftiger, während seine andere Hand ihre Hüfte umgriff. Er liebte es, dass die Leute vor Angst immer stocksteif wurden. Seine Hand ließ ihr Haar los und legte sich auf ihr Gesicht. „Haruka, sprich mit mir.“ Haruka sah sich Hilfe suchend um, doch niemand war da. Niemand würde ihr helfen. Sie kramte in der Tasche nach der Waffe, doch Inu Yasha bemerkte es. Seine Hand fuhr herab, ein lautes Ratschen ertönte, bis er ihre Hand ergriff. Sie sah ihn wimmernd an, bemerkte nur, dass der Stoff zerriss, während sie ihn panisch anblickte. Auf einmal bemerkte sie, dass ihre Sicht sich rot verfärbte. Was sie nicht wusste war, dass er von ihrer Schläfe herab geschnitten hatte. Er grinste ein wenig. „Haruka, du entkommst mir nicht.“ Schnell beugte er sich vor und küsste sie, während sich seine Krallen in ihre Seite Gruben. Seine Nägel gingen wie Butter durch ihre Haut und genossen das warme Gefühl ihres Fleisches. „Köstlich.“ Seine Finger gruben sich in ihre Gedärme und weideten sie aus, während er mit dem Kuss ihre Schreie erstickte, bis er die Gedärme erwischte und sie mit Wucht herausriss. Ihre Augen weiteten sich, während er hörte, wie ihr Herz immer panischer wurde, bis es auf einmal langsamer und leiser wurde. Das warme Blut ergoss sich auf dem Asphalt. Wie er es liebte, wenn ein Licht diesen Planeten verließ. Immer wieder fühlte er den Kick und die Stärke, die ihn danach erfasste. Er löste sich und sah die Tränen, die über die Wangen der Frau liefen, bevor er seine Hand in ihr Herz stieß und ihres Entriss. Genüsslich biss er hinein und verzog ein wenig das Gesicht. Ihr Herz schmeckte nicht so gut, wie die der unschuldigen Frauen. Welche Schande, aber das war ihm egal. Er hatte ihnen eins ausgewischt und ihre Seele gehörte jetzt ihm. Leise lachend sah er noch zu der brünetten Frau und kniete sich zu ihr herab. Sollte er? Ach nein. Lachend in einer Oktave höher ging er zu Haruka wieder, packte ihre Gedärme und warf sie auf die andere Frau. Hoffentlich würde sie sich es zweimal überlegen, weiter für die andere Seite zu arbeiten. „Tschau, tschau!“, murmelte er noch, bevor er wieder hochsprang. Vielleicht hatten sie jetzt Details von ihm, doch es waren nur Details, die er auch preisgeben wollte. Denn es waren falsche. Nicht nur Sesshomaru besaß mehrere Wohnungen. Sie spielten ihm in die Hände und sein Mord an ihr bestätigte ihnen nur, dass es stimmen müsste. Sie würden schon sehen. Bald würde er sie auslöschen, nur noch etwas musste er spielen. Niemand würde sich ihm in den Weg stellen. NIEMAND. Kapitel 91: Kummer ------------------ Kagome war zum Tempelgelände. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben und über alles nachdenken, doch Tora war keine große Hilfe. Er fragte sie nach Dating Tipps. Natürlich gab sie ihm welche, doch ihr tat es im Herzen weh. Anscheinend hatte sogar er Glück in der Liebe, während sie, Kagome, immer nur Pech hatte. Seufzend ging sie die Treppe hoch und warf sich auf ihr Bett, rollte sich hin und her und wusste einfach nicht, was sie tun sollte. „Was mach ich nur?“, seufzte sie und legte sich wieder auf die Seite. Jetzt war ihr Vater da, was sie sich solange gewünscht hatte, doch jetzt, nach kurzer Zeit, wünschte sie, er würde noch weiterschlafen. Dann könnte sie bei Sesshomaru sein und ihr Leben würde nicht komplett kontrolliert werden. Aber das waren Wunschgedanken. Murrend streichelte sie über die kühle Decke und dachte an Sesshomaru, wie er im letzten Monat ständig in ihrer Nähe gewesen war. Wie schön es doch gewesen war. Natürlich hatte seine Art sie anfangs genervt, doch es war zu ihrem normalen Leben geworden. „Was ist wohl meine Aufgabe?“, murmelte sie und rollte wieder auf den Rücken. Sie war jetzt wieder eine Prinzessin, was das auch heißen sollte. Ihr Vater kontrollierte ihre Macht, unterdrückte sie, was sie spürte. Es war unangenehm. Bei Sesshomaru war es schön gewesen. Sie hatte sich sicher gefühlt, doch die Aura ihres Vaters machte ihr irgendwie Angst. Es fühlte sich so zwanghaft an. Wo war Sesshomaru nur? Wo bitte? Er konnte sie doch nicht hier versauern lassen. „Wo bist du?“, fluchte sie heiser und kniff die Augen zu. Wo könnte er denn bitte hingehen? Er hatte einige Wohnungen, doch würde er sich dort aufhalten? „Warte…“ Ihr fiel sein hübsches Haus im Wald ein. Würde er dorthin gehen? Vielleicht… das würde zumindest erklären, warum sein Handy nicht ging, aber… wie kam sie denn da hin? Wie nur? Genervt setzte sie sich auf und wuschelte ihr Haar durch. „Wie schaff ich das bloß? Warum habe ich nur keinen Führerschein.“ Aber hätte ihr einer überhaupt geholfen? Nicht wirklich, denn sie hatten gar kein Auto und Tora würde seins nicht leihen. Würde er sie fahren? Bestimmt nicht. Fluchend warf sie sich hin und her und warf ein Kissen durchs Zimmer. Ihr reichte dieses Leben. Ja, sie musste Inu Yasha besiegen… doch sie hatte es für Sesshomaru tun wollen, beziehungsweise hatte sie geglaubt, sie könnte es schaffen und überstehen, wenn er an ihrer Seite war. Doch ohne ihn war sie sich gar nicht mehr so sicher, dass sie es verkraften könnte, sollte Inu Yasha verschwinden, wo er doch so lange ein Teil ihres Lebens gewesen war. Ihre Sicht verschwamm und sie rieb immer wieder mit dem hellblauen Hemd über ihr Gesicht, welches sich immer dunkler färbte von den Tränen. Sie wollte nur zu ihm. Warum konnte sie das nicht? War sie denn bitte so schwach? „Sesshomaru, ich vermisse dich…“, keuchte sie und schluchzte immer wieder. Ohne ihn fühlte sie sich so leer und einsam, dass es sie immer mehr zerriss. „Wo bist du nur…“ Sie blickte zum Fenster, schlich hin und öffnete es. Vorsichtig sah sie hinaus und wünschte sich beinahe, dass er auf dem Dach saß, doch sie sah nichts. Behutsam zog sie sich am Rahmen hoch und kletterte über einen Tritt aufs Dach. Auch hier nicht. Seufzend ließ sie sich nieder und streichelte über die warmen Ziegel. Sesshomaru hatte damals auf ihrem Dach kampiert und war bei ihr gewesen, als sie geträumt hatte zu ertrinken. Er tat so viel für sie und sie? Sie tat nichts. Zumindest fühlte es sich so an. „Kagome.“ Sie zuckte erschrocken zusammen und fiel fast, doch eine starke Hand griff sie und zog sie an sich. „Wer?“ „Ich bin es, Shippo.“ Kagome sah auf in die grünen Augen und entspannte sich ein wenig, während er sie an sich zog und sich mit ihr aufs Dach setzte. „Was machst du hier?“ „Das sollte ich wohl eher dich fragen.“ „Ganz einfach, ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ Shippo sah sie besorgt an und streichelte sanft ihren Rücken. „Du hast geweint oder? Ist es wegen Sesshomaru?“ „Weswegen wohl sonst? Ich vermisse ihn.“ „Er ist erst seit heute Morgen weg.“ Kagome sah ihn wütend an. „Das weiß ich und trotzdem… Wir waren so lange beieinander. Des Weiteren haben wir uns frisch verlobt und sein Youki war in mir. Als er vorhin gegangen ist fühlte es sich endgültig an. Ich habe das Gefühl, dass er nicht wiederkommt, dass es mein Vater nicht zulassen wird… Ich weiß, ihr erwartet so viel von mir und doch…“ „Hast du Angst, das wichtigstes zu verlieren. Ich versteh dich schon. Weißt du? Ich und Souten, damals. Wir waren Kinder und haben gespielt, naja eigentlich wollte sie ihren Clan rächen, doch nach und nach wurde mehr draus, bis sie auch eines Tages verschwand. Anstatt bei Sesshomaru zu kämpfen bin ich Hals über Kopf losgerannt, weil ich eine dunkle Vorahnung hatte und versuchte sie zu finden. Ich hatte gut daran getan, denn sie war auch wirklich in Gefahr. Wenn dein Gefühl so groß ist, dann glaub ihm, dann tu was du tun musst.“ „Meinst du? Aber ich würde…“ „Uns im Stich lassen? Kagome, wenn du so bist, bist du noch weniger eine Hilfe, du bist eher ein Angriffsziel.“ Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. „Aber wie?“ „Wenn du weißt, wo er ist, könnte ich dich fahren. Das ist nicht das Problem.“ Shippo lächelte freundlich und streichelte über ihre Wangen. Sie schluchzte und drückte ihn fest an sich. „Du bist der beste, Shippo… Danke!“ Kagome drückte sich noch mehr an ihn, während er immer wieder über ihren Kopf streichelte. „Er ist vielleicht im Wald, wo ich mit meinem Vater vorher war.“ Shippo nickte und blickte zum Himmel. „Dann fahren wir dorthin. Vertrau mir, wir finden ihn und dann wird alles gut. Ihr liebt euch und dein Vater hat kein Recht, sich dazwischen zu stellen. Insgesamt scheint etwas Merkwürdiges abzulaufen. In erster Linie bin ich wirklich Sesshomaru treu, nicht Tsukiyomi. Dein Vater kam später dazu. Ach ja und in ganz vorderster Front bin ich dir treu.“ „Aber bist du nicht wütend wegen…“ „Ich war nicht wütend Kagome.“ Shippo kratzte sich am Kopf und sah sie traurig an. „Ich wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte. Du warst fort und Inu Yasha veränderte sich. Ja, ich war oft da, hoffte, dass du wiederkommst und ihn bändigst, doch an nichts warst du schuld… Es schmerzte mich nur so sehr. Wie sollte ich dir denn sagen, dass ich unfähig war unsere Freunde zu beschützen? Das ich weggelaufen bin, anstatt einen heldenhaften Tod zu sterben?“ Kagome blickte auf und sah Tränen in den Augen des rothaarigen Mannes. Er presste sie fest an sich und weinte einfach. „Es tut mir so leid… ich bin einfach ein Schwächling. Ein Versager…“ „Das bist du nicht!“ „Doch! Sie sind gestorben! Es tut mir leid…“ Kagome umarmte ihn und streichelte den Mann, der einst wie ein kleiner Bruder oder ein Kind für sie gewesen war. Wie lange hatte das nur auf seinen Schultern gelastet? Sie wünschte sich so sehr, sie könnte alles ändern, dafür sorgen, dass sie wieder lebten, doch sie konnte nicht und würde es wohl nie können, doch für ihn da sein, wollte sie. Sie presste ihn eng an sich. „Shippo, du warst ein Kind. Nicht einmal Sesshomaru konnte es. Mach dir bitte keine Vorwürfe.“ Sie drückten einander, als ein kleines Pheuu ertönte und Kirara aufs Dach sprang. Schnell rannte sie zu beiden und betrachtete sie traurig. Shippo erstarrte. „Kirara… es tut mir leid…“ „Was redest du da, Shippo?“ Kagome und Shippo blickten verwirrt zu Kirara, die sie eingehend betrachtete. Was war das denn bitte gewesen? Hatte sie etwa gesprochen? „Hast du das gehört, Shippo?“ „Ja… habe ich… war das…“ „Ja, das war ich. Shippo du warst klein, wir hätten nichts tun können. Keiner hätte das. Ich habe lange nachgedacht, mir Rache gewünscht an dem Schänder und wusste nicht, wie ich mit Kagome umgehen sollte…“ Sie hatten sich nicht verhört, Kirara sprach mit ihnen. Ganz erstaunt zog Kagome Kirara an sich und sah ihr tief in die Augen. „Kirara, seit wann?“ „Mit den Jahrhunderten entwickelte es sich. Niemand ist schuld, was Inu Yasha anging, also hör auf zu weinen. Lasst uns Sesshomaru suchen und dann sehen wir weiter.“ Alle nickten und Kagome zog Kirara fest an sich. Sie würden Sesshomaru suchen und dann würde Inu Yasha bereuen, ihren Freunden je wehgetan zu haben. Er würde das büßen. Wegen ihm litten ihre Freunde und er musste zur Rechenschaft gezogen werden. Sie würden es schon schaffen!   Nach einer Weile, als es schon dunkler wurde, entschiedenen sie vom Dach herabzusteigen. Shippo hob Kagome sanft hoch und trug sie zum Zimmer. Gerade waren sie hineingesprungen, als alle die Tür unten hörten. Wer konnte das sein? Kagome überlegte, ob es ihr Opa war, doch der war angeblich weggefahren, solange die Gefahr bestand. Es gab ein Treffen zwischen den ganzen Opas der Tempel an einem Onsen. Wer könnte das sein? „Was ist, wenn es Inu Yasha ist?“, fragte Kagome zitternd, doch Shippo schüttelte den Kopf und ließ sie schon herab. „Mist, meine Nase ist zu… Ich werde nachsehen…“, flüsterte er und schlich schon nach unten. „Warte hier, verstanden, ich beschütze dich!“ Danach verschwand er und ließ Kirara und Kagome zurück, dessen Herz bis an die Decke schlug. Wer konnte das nur sein? Langsam schlich sie zur Tür und legte ihr Ohr an die Tür, als sie etwas scheppern hörte, wie auch einen lauten Schrei. Verdammt… „Shippo!“, rief sie und riss schon die Tür auf und rannte runter. Die Angst war schier groß, dass es Inu Yasha war. Auch Kirara rannte los. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Kapitel 92: Wie wir uns kennenlernten ------------------------------------- Kagome fegte wie der Blitz runter, obwohl sie keine Waffen hatte. „Shippo!“, schrie sie und fiel fast die Treppen runter, so stürmisch, wie sie war. Sie bog gerade um die Ecke der Treppe, als sie mittendrin eine Vollbremsung machte und erstarrte. Kagome riss die Augen auf und ihre Kinnlade fiel runter, als sie die halbe Schweinerei sah und wer gerade in der Tür stand. „Mama? Souta?“, fragte sie und betrachtete den Fußboden, auf dem eine zerbrochene Vase lag, wie auch Blumenwasser und natürlich Blumen. Shippo stand dort ein wenig begossen und Kirara schüttelte sich wie wild. „Was ist passiert?“ „Als wir reinkamen, habe ich nur gesehen, dass jemand dort ist und hab das nächstbeste geschnappt“, jaulte Souta ein wenig, der noch ein wenig außer Atem war. Er betrachtete Kagome mit seinem braunen und mit seinem silbernen Auge. Daran musste sie sich definitiv gewöhnen. „Wir dachten, dass du hier bist, aber wir haben nicht mit deinen Gästen gerechnet…“ Kagome seufzte und kam zu ihnen, nachdem sie noch einmal hochgerannt war, um Handtücher zu holen. Schnell warf sie Shippo eins hin und frottierte dann Kirara ab, die immer noch wie ein begossener Pudel aussah, doch danach sah sie noch besser aus. Kagome lächelte leicht, als sie die Dämonenkatze absetzte, die so aussah, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Das ganze Haar stand in alle Richtungen ab. „Ich hätte mich wohl melden sollen oder?“ „Nein, passt schon, Liebes“, winkte Kagomes Mutter ab, während sie eine Schale in der Hand hielt. „Jedoch habe ich nur für dich etwas zu Essen.“ „Schon gut, ich bin noch satt…“, brummelte Shippo, der auch stark verwuscheltes Haar hatte und nasse Kleidung. „Gäbe es Wechselkleidung… vielleicht?“ „Natürlich, komm mit!“, kicherte Kagomes Mutter und nahm schon Shippo mit, nachdem sie Kagome die Schüssel in die Hand drückte. „Und du isst erstmal was.“ Kagomes gehorchte und ging schon in die Küche zusammen mit Souta, der anscheinend auch noch einige Sachen hatte. „Schwesterherz, alles in Ordnung? Du hast geweint?“ „Ja, habe ich… Ich mache mir Sorgen um Sesshomaru, er ist heute Morgen abgehauen und unser Vater hat die Führungsposition übernommen…“ „Wegen dem Skandal oder? Wir haben es unterwegs gesehen…“, murmelte Souta und reichte ihr Essstäbchen, mit denen sich Kagome an die Schale Eintopf machte. „Hätte man sich nicht erklären können?“ „Unser Vater steht nicht so darauf. Er hat sich um meinen Ruf gesorgt, doch so oder so ist er dahin. Ich finde es schlimmer, dass mein Verlobter über alle Berge ist, anstatt dazu zu stehen. Papa hat ihn rausgeworfen und er ging einfach, nachdem wir doch geklärt hatten, wir würden nie…“ Kagome schüttelte den Kopf und steckte sich seufzend ein Stück Fleisch in den Mund, auf dem sie rum genervt kaute. „Vater ist sehr wütend, dass ich wohl die Zeit verändert habe… Ich habe etwas recherchiert, anscheinend hätte einiges anders stattfinden sollen und ehrlich, ich verstehe, dass ich das nicht zulassen konnte und wollte, doch Vater weiß nicht, was ich angerichtet habe… Kage meinte, dass er dir auch schon einmal das Angebot unterbreitete, aber nur in einer Vision, weil man nie weiß, was sich verändert… Naja…“ „Ich kann unseren Vater zurzeit gar nicht leiden… Ich weiß nicht, er ist merkwürdig… er ist mir regelrecht fremd. Fünfzehn Jahre hat er uns alleine gelassen, anscheinend für seinen Masterplan und jetzt führt er sich auf, als könnte er über uns bestimmen. Aber weißt du, was das Schlimmste ist? Er ist überhaupt nicht geeignet für den Platz eines CEOs oder eines Chefs. So faul! Ich habe wie für Sesshomaru alles vorbereitete, sodass es eine einseitige Zusammenfassung war über die Forscher, die nach Geldern bitten und was macht unser Vater? Er sagt ich soll aussuchen, als ich nicht wollte, zog der einfach ein paar raus ohne sie anzusehen. Als ich dann weiter meckerte, meinte er wir können alle nehmen und dann sollte ich wieder entscheiden. Ich habe unseren Vater zusammengeschrien. Der ist bestimmt auch sauer auf mich.“, lächelte Kagome leicht unschuldig und aß wieder fleißig weiter, während Souta sie ungläubig anstarrte. „Wow… ehrlich? Ich habe mich nicht getraut, unseren Vater anzufahren, aber auch mich hat es wirklich gestört, wie er mit allem umgeht. Also ich bin jetzt nicht wirklich ein rebellisches Kind, aber ich finde auch, er sollte sich nicht so aufführen. Er hat einen Teil von mir abgetrennt, als ich ein Baby war und es in einen Fluss geworfen. Dich hat er auch verstümmelt, in dem er dir die Macht genommen hat und die Entscheidungsfreiheit. Auch jetzt ist es nicht anders…“ Kagome nickte und seufzte leise, als ihre Mutter und Shippo den Raum betraten und sich mit an den Tisch setzten. „Ach Kagome, wo ich euch gerade gehört habe, dein Schreikonzert auf der Arbeit fand ich wirklich formidabel. Du hast Recht, wenn du so meckerst. Dein Vater war schon immer nicht der tatkräftigste. Vielleicht haben wir Sesshomaru trotz seines Charakters so lange ohne Aufmucken geduldet. Ja, er hat einen extremen Kontrollwahn, doch hat er uns viel Freiheiten gelassen und wir wussten, wir konnten uns auf ihn verlassen, auch wenn er manchmal die Menschen zappeln ließ. Dein Vater hingegen ist eine – es tut mir leid Frau Higurashi – Katastrophe. Wir sehen schon die Arbeit auf uns zu schwämmen.  Für ihn war es einfach immer nur eine Scheinfirma, während Sesshomaru perfektionistisch war. Du solltest das ja in der Geschichte gesehen haben.“ „Das stimmt, ich musste die lesen… in den 15 Jahren hat Sesshomaru wirklich viel geschafft…“ Kagomes Mutter seufzte laut und alle blickten schnell zu ihr, bevor sie ein leicht trauriges Lächeln aufsetzte: „Euer Vater war aber auch schon immer so. Doch er hat auch viele gute Seiten, nur für ihn ist es wohl mitunter die Tatsache, dass er schon so alt ist. Er hat wirklich gute Seiten, auch wenn seine Stärke wohl nicht darin liegt, einen Konzern zu leiten.“ „Stimmt, ich weiß noch, dass er im Wald immer alleine los ging und mich bei Sesshomaru absetzte… zumindest habe ich das gesehen.“ „Das passt zu ihm, darum hast du wahrscheinlich auch ein viel engeres Band zu Sesshomaru, als zu deinem Vater. Egal wie sehr ich und Sesshomaru aneinandergeraten sind, ich war beruhigt, dass er in deiner Nähe war, weil er dich immer mit Argusaugen beobachtet hat. Es schien auch so, als würdest du immer auf ihn hören, sodass ich wirklich eifersüchtig wurde. Statt zu mir zu laufen, bist du immer erst zu Sesshomaru, wenn du dir wehgetan hast.“ Kagome wurde rot und schmunzelte leicht. „Es tut mir leid Mama…“ „Macht nichts, ich wäre wohl auch erst zu meinem Prinzen gelaufen, der mich dann sofort auf Armen trug.“ Shippo wurde etwas rot und hob eine Braue. „So, so, Kagome, du hast die Männer also schon als Kleinkind um den Verstand gebracht?“ Sie kicherten leicht. Es tat irgendwie gut, über die Vergangenheit zu reden, nachdem Kagome und die anderen schon so viele Tränen vergossen hatten. „Wie hast du eigentlich Papa kennengelernt?“, mischte jetzt Souta mit. „Ich glaube kaum, dass unsere Mutter sich einen Taugenichts aussucht. Was hat er gemacht, dass du dich in Papa verliebt hast?“   Ihre Mutter atmete tief durch, bevor sie ansetzte: „Ich war damals noch ein junges Mädchen, auch wenn ihr es kaum glauben könnt, aber ich bin auch einmal zur Highschool gegangen. Nebenher war ich in der Kyoudou AG. Ich war eine der besten im Langbogen schießen, sodass ich immer an Wettkämpfen teilnahm. Eines Tages, als ich von der AG aus nach Hause ging, es war diesmal ein wenig später geworden, entdeckte ich diese Katze da bei dir auf der Straße. Sie war auf einem Übergang und die Ampel schlug auf Rot, doch sie schien etwas zu suchen. Schnell stürzte ich los mit Sack und Pack, um das kleine Kätzchen zu retten, denn ich sah einen Lastwagen kommen, der bestimmt nicht für sie bremsen würde. Geschwind packte ich sie, doch es war zu spät und der Lastwagen ganz dicht, als ein Arm mich packte und mich mit Wucht von der Straße zog. Leider wurde mein Arm dabei ausgekugelt, doch ich befand mich im nächsten Moment zusammen mit der Katze in seinen Armen. Er presste mich an sich und fragte mich, wie es mir ginge… Da ich den Schmerz nicht realisierte, sagte ich gut und er bedankte sich bei mir, bevor er im nächsten Moment verschwand und ich erschöpft auf den Boden sank. Der Lastwagen hatte eine Vollbremsung gemacht und viele Leute kamen angerannt. Ein Krankenwagen kam. Vieles weiß ich nicht mehr, doch als ich im Krankenhaus aufwachte und der Polizei berichtete, was geschehen war, fragten sie den Arzt, ob meine Dosis an Schmerzmitteln zu hoch war, da ich Nonsens sprach. Erst verstand ich es nicht, bis eine Klassenkameradin kam, die in der Nähe gearbeitet hatte. Sie meinte es wäre ein Wunder gewesen, wie ich auf einmal auf der anderen Seite landete. Sie hatte geglaubt, ich würde es nicht schaffen. Als ich ihr von meinem Retter berichtete, schüttelte sie nur den Kopf. Angeblich war da nur die Katze gewesen, die danach weglief, aber sonst keiner. Natürlich wollte ich das nicht glauben und kehrte die nächsten Tage immer zu dem Ort zurück, nachdem ich entlassen worden war. Mein rechter Arm musste leider noch ruhen, sodass ich es gar nicht mit der AG versuchte. Eigentlich hätte ich niedergeschlagen sein müssen, doch wie schon die anderen sagten… lieber der Arm anstatt mein Leben. Naja, leider sah ich ihn nicht. Ich bat eine Freundin, die gut zeichnen konnte, ein Bild anzufertigen, doch auch das half nicht. Niemand hatte diesen Mann angeblich gesehen. Mein Vater, also Opa meinte immer, dass es mein Schutzgeist gewesen war und ehrlich? Mir gefiel der Gedanke, dass dieser hübsche Mann immer da war, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. Ich fühlte mich sicherer und verbrachte meine Freizeit auf dem Tempelgelände. Manchmal überlegte ich, ob der Gott, dem wir dienten, mir einen Schutz gesandt hatte. Wahrscheinlich fing ich erst da an, wirklich an Götter zu glauben und andere Geschöpfe, obwohl ich schon als Kind in einem Tempel aufgewachsen war.“ „Versteh ich, mir ging es genauso, bis ich in die Vergangenheit gefallen war. Ich dachte Opa hat einen … Knacks…“ Ihre Mutter lachte kurz, bevor sie wieder ansetzte. „Da hast du Recht, aber wer weiß, ob ihm auch einmal etwas Ähnliches passierte, sodass er anfing zu glauben. Naja. Eines Tages, es war ein Jahr vergangen, hörte ich ein lautes Keuchen. Geschwind suchte ich den Ort auf. Du weißt, ich sagte dir, dass dein Vater mir unter dem Baum einen Antrag machte. Genau dort fand ich ihn wieder. Er versteckte sich dahinter und keuchte schwer. Er war verletzt. Überrascht starrte ich den Mann an, der mich genauso verdutzt ansah. Später beichtete er mir, dass er nicht gemerkt hatte, wie sein Schutz abgefallen war. Natürlich brachte ich ihn sofort ins Haus, gegen seinen Willen, will ich da anmerken und verarztete ihn. Er sah wirklich schlimm aus und egal wie groß und stark er sich anfangs zeigte, er war eine Memme, wenn man Jod auf die Wunden packte“, berichtete sie und zwinkerte ihren Kindern zu. „Er verriet mir, dass er wohl ein Gott sei, was ich ihm natürlich nach dieser schwachen Nummer nicht glauben wollte, bis er mir erzählte, es gäbe ein Portal auf unserem Gelände, zu dem er eigentlich wollte.“ Alle sahen auf und Kagome hatte natürlich sofort eine Idee. „Der Brunnen?“ „Nein. Kommt mit, ich zeig es euch“, hauchte sie und stand auf, da Kagome es endlich geschafft hatte, ihr Essen aufzuessen. „Hinten ist ein Teich.“ Alle sahen sie verwirrt an. Teich? Welcher Teich? Natürlich kamen alle mit, denn keiner hatte je einen Teich gesehen und der Grund fand sich auch dann. Ihre Mutter brachte sie weiter nach hinten, bis sie stehen blieben an einem… ausgetrockneten Teich. Souta und Kagome erinnerten sich, dass sie manchmal hier gespielt hatten. „Aber der ist ausgetrocknet.“ „Das habe ich eurem Vater damals auch gesagt, doch als er hinging und ein paar Worte sprach, erschien plötzlich das Wasser. Er meinte, es ist ein versteckter Teich. Er würde ihn in sein Versteck bringen oder zu seinem Palast, je nachdem was er wünscht. Er verabschiedete sich von mir, dankte mir und durchquerte ihn, sodass ich wieder an die Geschichte glaubte. Dieser Mann faszinierte mich irgendwie und ich war ein sehr neugieriges Mädchen, weswegen ich es mir nicht nahm, jeden Tag hinzugehen, doch der Teich blieb versiegt, bis ich wiedermal zu eurem Opa ging. Als ich es ihm berichtete, erblasste er augenblicklich und rannte in den Schuppen, aus dem er duzende Schriftrollen kramte und Gegenstände. Da erfuhr ich, wer er gewesen war. Tsukiyomi, der Gott des Mondes. Es gab Überlieferungen, dass dieser Tempel einst häufiger von ihm aufgesucht wurde. Mein Vater war hellauf begeistert, dass ich dem Gott geholfen hatte. Auf meine Frage hin, ob wir den Teich aktivieren könnten, reichte er mir dann einen Gegenstand.“ Alle sahen sie neugierig an, während ihre Mutter sich umdrehte und in ihr Oberteil griff und einen Anhänger zum Vorschein holte. Es schien wie ein Medaillon mit den gleichen Mustern, die Kagomes Spiegel aufgewiesen hatte. Sie nahm es ab und legte es Kagome um den Hals. „Damit kann man das Tor öffnen. Ich bewaffnete mich natürlich und versuchte es aus. Der Teich entsteht, wenn man es auf die verschwundene Wasseroberfläche legt. Jedoch bringt es einen nicht in den Palast, sondern in den Wald. Jedoch hat dein Vater immer abgeraten, ihn einfach so zu nehmen, da man eine Kraftwelle spüren könnte und somit Inu Yasha herlockt. Es ist ein verstecktes Portal. Naja, ich wusste es damals nicht und probierte es und es klappte. Begeistert überlegte ich nicht mal und sprang hinein, nur um auf der anderen Seite vor Sesshomarus Haus rauszukommen.“ Alle erblassten. Irgendwie konnten sie ahnen, dass Sesshomaru nicht begeistert war, als eine Frau aus seinem Koikarpfen-Teich entstieg. „Euren Gesichtern folgend, wisst ihr, was passierte. Ich bin mit Sesshomaru aneinandergeraten. Er kam mit rot leuchtenden Augen aus dem Wald, weswegen meine Begrüßung mit einem Pfeil von statten ging. Er wollte mich umbringen, doch Tsukiyomi war noch schnell genug da und rettet mich aus den Fängen des Hundemannes. Leider war auch Tsukiyomi nicht gerade begeistert über mein Erscheinen und doch… gefiel ihm wohl der Gedanke. Ohne zu überlegen berichtete ich ihm, dass meine Familie schon oft mit ihm zu tun hatte und war sehr neugierig. Ehrlich? Ich ging ihm tatsächlich wohl auf die Nerven und Sesshomaru auch.“ „Kagome geht auch gerne den Leuten auf die Nerven“, warf Shippo kurz ein und erhielt einen bitterbösen Blick von Kagome. Alle lachten. „Naja, ich blieb da und erfuhr nach und nach, was eigentlich passierte. Ein wenig half ich ihm auch. Ich war einfach ein verknallter Teenager… Aber es gefiel ihm irgendwann, nicht alleine zu sein, auch wenn Sesshomaru bis heute mich nicht leiden kann. Ich glaube er mag seine Ruhe…“ „Das stimmt und du hast auf ihn geschossen, Mama. Ich habe es auch getan, wer weiß, ob es ihn an mich erinnert hat.“ „Als ich jünger war, sah ich dir auch recht ähnlich, wäre ein Grund. Er stierte mich immer interessiert an, als wäre ich ein Alien… es war mir wirklich peinlich…“ Kagome seufzte und betrachtete die Kette. „Also kann ich so rüber?“ „Ja. Du kommst in den Wald. Rede mit ihm. Es ist viel schief gegangen, doch dein Vater ist ein guter Mann und ich glaube dein Sesshomaru auch. Manchmal muss eine Frau nachhelfen. Ich werde dafür mit deinem Vater reden. Damals war ich gegen eure Verlobung, doch jetzt wo ich sehe, wie gut sie dir tut, will ich deinem Verlobten eine Chance geben und dein Vater wird einlenken.“ „Danke Mama!“, rief Kagome noch, bevor sie schon das Amulett auf die Oberfläche presste und bemerkte, wie sich ein Tor auftat. „Wow… Ich bin bald wieder da, wartete auf mich!“, rief Kagome noch, bevor sie hineinsprang und eine unbändige Wärme sie umfing. Sie brachte ihn heim, wenn er dort war und ihr Vater würde sie umstimmen. Unbedingt!     Kapitel 93: Für immer dein? --------------------------- Kagome durchquerte den Teich, ließ sich umfangen von dem kühlen Nass und spürte schon im nächsten Moment, wie sie am anderen Ende herauskam. Keuchend durchbrach sie die Wasseroberfläche und griff ins Schilf, um sich daran rauszuziehen. Sie war schnell und wollte keine Sekunde mehr verlieren. Ihre Augen überflogen die Gegend und sie stellte zufrieden fest, dass sie richtig war. Nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, blieben ihre Augen an seinem Haus hängen. Da war es. Ein sanftes Lächeln spiegelte sich auf ihren Lippen wieder, während sie langsam auf die Tür zu ging. Er würde bestimmt Augen machen, dass sie ihm nachgerannt war. Immer schneller trugen ihre Füße sie hin, bis sie endlich die Tür erreichte und einfach aufriss. „SESSHOMARU!“, rief sie, doch keine Antwort. Es war recht dunkel, weswegen sie erstmal Licht anmachte und ein wenig besorgt die Flure durchquerte. Sie öffnete jede Tür, doch leer. Erst hatte sie schon Angst, dass sie hier falsch war, doch als sie das Bad erreichte entdeckte sie ein Handtuch, was zu ihrem Glück noch leicht klamm war. Er war hier, eindeutig. Das beruhigte sie. Langsam ging sie weiter und erreichte auch die Küche, wo sie sogar ein paar Einkäufe entdeckte. Vorsichtig lächelte sie und ging an den Tresen und begutachtete das ganze gesunde Essen. Langsam schlich sie zum Kühlschrank und entdeckte sogar Fleisch. „Also gut, wenn du nicht da bist, mach ich dir erstmal Essen.“ Kagome grinste. Er würde Augen machen und sich bestimmt freuen. Natürlich wollte sie ihn suchen, doch ahnte sie, dass er bald zurückkam, denn sie entdeckte kein benutztes Geschirr oder andere Anzeichen, dass er heute schon gegessen hatte. Schnell hatte sie ein Brett und ein Messer entdeckt, mit dem sie anfing das Gemüse kleinzuschneiden. Geschwind fand sie auch einen Topf und bereitete einen Eintopf. Ihm würde es bestimmt schmecken. Sie freute sich schon tierisch darauf, wenn er es probierte und sie zusammen aßen. Breit lächelnd stellte sie alles auf den Herd und ließ es köcheln. Das würde köstlich werden. Danach wusch sie ihre benutzten Utensilien ab und deckte den Tisch schon ein, bis das Essen endlich fertig war, doch Sesshomaru fehlte noch. Natürlich wusste sie nicht, wann er kommen würde, doch hatte sie schon gehofft, dass er längst da wäre. Grummelnd stellte sie den Herd aus und blickte aus den Fenstern. Niemand, aber auch wirklich niemand war da. „Wo bist du nur…“, fluchte sie dann nach einer weiteren halben Stunde des Wartens und entschied sich, ihn doch zu suchen. Sesshomaru brauchte wohl eine Extraeinladung. Der Wald war vielleicht groß, doch irgendwie würde sie ihn schon finden, das wusste sie.   Kagome durchschritt den Wald, auch wenn sie ihre Kleidung ein wenig unpraktisch fand. Seit vorhin hatte sie sich immer noch nicht umgezogen und lief in einer schwarzen Leinenhose und einem hellblauen Hemd durch den Wald. Lachhaft, doch bisher hatte sie noch gar nicht daran gedacht, sich umzuziehen. Sesshomaru würde sie bestimmt noch auslachen. Immer weiter lief sie durch den Wald in der Hoffnung ihn zu finden, doch sie fand ihn nicht, bis sie auf einem Felsenvorsprung ankam. Hier war der Fluss. Sie schwelgte ein wenig in einer vergangenen Erinnerung. Damals hatte sie Sesshomaru am Fluss gesehen und war ins Wasser gefallen, nur damit er sie rettete. Dieser Moment hatte ihr ganzes Leben verändert. Hätte sie nicht just in dem Moment von geträumt, wären Sesshomaru und sie immer noch am Anfang. Sehnsüchtig presste sie die Hand aufs Herz und betrachtete die schöne Landschaft. Sie trat noch ein wenig dichter an den Vorsprung und hielt Ausschau nach ihrem Liebsten. Wo steckte Sesshomaru bloß. Dieser Mann hatte weißes Haar und sollte sich nicht so gut verstecken können. „Wo bist du nur…“, grummelte sie leise und trat noch etwas vor, als sie auch schon den Halt verlor. Aufkreischend wedelte sie wild mit den Armen, doch der Felsen war vorne vom Wasser zu glitschig. Sie würde ins Wasser fallen und wenn sie Pech hatte, könnte sie sich den Kopf stoßen und ertrinken. Panik befiel sie und sie wedelte und wedelte und wedelte und… wedelte? Ein wenig verwirrt starrte sie auf den Fluss unter ihr. Man konnte regelrecht über ihren Kopf das Fragezeichen sehen. Sie fiel nicht? Aber sie stand halb nach vorne gekippt. Kagome wedelte versuchshalber noch einmal mit den Armen. Wenn man die Zeit anhielt, blieb man vielleicht in der Position? „Bist du fertig?“, fragte eine Stimme hinter ihr leicht anklagend. Kagome zuckte zusammen und jetzt fiel ihr auf einmal der leichte Druck an ihrer Hüfte auf. Sie blickte herab und erkannte Männerhände, die ihre Hüfte festhielten. „Sesshomaru?“ „Kagome, was tust du hier und wieso willst du dich ertränken?“ Sesshomarus Stimme war wirklich anklagend, während seine Hände sich in ihren Hosenbund hakten und sie behutsam zurückzogen. Kagome schnaufte. „Ich wollte mich nicht umbringen! Es war ein Unfall!“, schimpfte sie leise und spürte im nächsten Moment seine heiße Brust im Rücken. Der Stoff seiner Kleidung konnte die Wärme und das laut schlagende Herz nicht verbergen. Sie schmunzelte ein wenig. „Was sollte das dann werden?“ „Ich habe nach dir gesucht und bin ausgerutscht…“ Er drehte sie langsam um und drückte sie an sich. Sesshomaru hätte es nie zugegeben, doch er war froh, dass sie ihm nachgelaufen war. Es war eine Sache, zu sagen, dass sie sich nicht daran störte, dass er so etwas getan hatte, doch in dem sie kam, fühlte er sich… sicherer. Es war schon beinahe lachhaft, dass er sich selbst das denken hörte. Er, der damals, bevor sie gekommen war, immer geglaubt hatte, dass er alleine besser dran war. Natürlich war da Jaken gewesen, doch es war Jaken. Nur ein Fußabtreter, der ihm die Zeit vertrieb. Doch indem Kagome in seine Zeit kam, hatte sich viel geändert. Rin war dann in sein Leben getreten und das wäre nie passiert, wenn sie nicht gekommen wäre. Inu Yasha hätte er wahrscheinlich auch schon vorher getötet. Alles hatte seine guten und seine schlechten Seiten, doch er wusste, Kagome gehörte zu den Guten. Langsam beugte er sich herab und küsste sie einfach, liebkoste ihre Lippen und vereinnahmte sie mit seinen. Fast schon spielerisch öffnete sie den Mund und ließ seine Zunge ein, die sie mit ihrer streichelte. Es fühlte sich gut an und er wünschte, dass dieser Moment nie enden würde. Nicht mal einen ganzen Tag war es her, seit er die Villa verlassen hatte, doch das hatte gereicht, um ihm zu zeigen, dass er nicht mehr ohne sie konnte. Sesshomaru hatte sogar überlegt gehabt zurückzufahren, aber dass sie hier war, fand er um Weiten besser. Es hätte ihn gestört, wenn die ganzen Reporter rumgelungert wären. „Seit wann bist du hier.“ Nach einiger Zeit hatten sie sich gelöst und das war seine erste Frage. Für ihn war es eine elementare, denn er hatte es nicht vorher bemerkt. „Schon ein paar Stunden. Daheim auf deinem Herd steht etwas zu Essen, aber da du ja nicht kommen wolltest… wollte ich dich abholen, bevor es kalt wird.“ Kagome schmunzelte und er sah in ihren Augen ein liebevolles Funkeln, dass ihm wirklich gefiel. Vielleicht sollte er sie bitten, hier bei ihm zu bleiben. Natürlich war da noch Inu Yasha, doch danach. Danach könnten sie einfach hier zu zweit leben, friedlich und in Ruhe. „Ich hoffe es schmeckt auch?“ „NATÜRLICH!“, kicherte sie und küsste ihn ein weiteres Mal auf die Lippen. „Es ist Eintopf, wenn du wissen willst. Mit Gemüse und Fleisch!“ „Ich ahne, dass du die Wochenration heute schon verkocht hast?“ Sie wurde rot und er seufzte kurz, bevor er sich runterbeugte und ihre Stirn küsste. „Macht nichts, bestimmt reicht es eine ganze Woche und wenn nicht, fahren wir zum nächsten Markt und dann kochst du mir etwas.“ Etwas verdutzt blickte sie auf in sein Gesicht und erhaschte ein leichtes Lächeln. „Heißt das, ich soll hierbleiben?“ „Vorerst. Aber nur, wenn du es mit mir in der Wildnis aushältst.“ Kagomes Mund klappte auf und wieder zu, bevor sie eine Augenbraue hob und ihn tadelnd anblickte. „Wildnis kann man das nicht nennen. Ich habe heißes Wasser, Essen und einen Schlafplatz. Im Mittelalter gab es das kaum und das hab ich auch überstanden. Ich glaube, solange du bei mir bist, ist mir alles egal. Dieser halbe Tag hat gereicht, um mir zu zeigen, wie sehr ich an dir hänge und ehrlich? Mein Vater kann mich sonst wo…“ „Was ist passiert?“ Sesshomaru hob eine Augenbraue, während Kagome ihn sehr frustriert anblickte. „Er ist einfach ein fauler Taugenichts. Ich habe ihn auf der Arbeit zusammengeschissen, weil er seine Arbeit nicht ordentlich macht. Der pennte glatt auf seinem Bürostuhl, kannst du das glauben?“ Sesshomaru blickte sie leicht amüsiert an und schloss kurz die Augen. Er erinnerte sich längst an die vergessene Woche, was ein halbes Wunder war, doch auch ohne hätte er sich an die Videoaufnahmen erinnerte. „Ich erinnere mich da an eine Assistentin, die ich auch schon schlafend auf dem Bürostuhl erwischte.“ Kagome erstarrte und wurde rot. Stimmte ja, das hatte sie auch schon gerissen, doch bevor sie sich weiter schämen konnte, sprach er schon weiter. „Aber ansonsten hast du deine Arbeit immer hervorragend verrichtet. Vielleicht tut uns beiden dieser Zwangsurlaub gut. Ich werde dich nicht mehr hergeben, nachdem du hierhergekommen bist. Dein Vater hat dich mir versprochen und kann keinen Rückzieher mehr machen. Dafür werde ich sorgen. Du gehörst zu mir Kagome, egal was die anderen sagen.“ „Da stimme ich dir zu. Des Weiteren ist es mir wirklich lieber, wenn du mich kontrollierst, anstatt meinem Vater. Es fühlt sich komisch an, während ich mich bei dir sicher fühle. Er unterdrückt mich extrem. Bei dir ist es aber so, als würde dein Geist meinen umarmen und behüten… ich kann es schwer erklären.“ Sesshomaru streichelte ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie ein weiteres Mal, während seine Aura ihre umfing und streichelte. Kagome war das, was in seinem Leben das Wichtigste war. Sogar seine Rache an Inu Yasha wich in diesem Moment in die hinterste Ecke seines Geistes. Nur eins war wichtig und das war sie. Kagome sollte auf ewig bei ihm sein, er war bereit dazu. „Kagome, ich liebe dich.“ Sie wurde hochrot und blickte ihm in die goldenen Augen. Es war wie flüssiges Gold. So weich waren seine Augen, so sanft, dass es ihr wie ein wahrgewordener Traum vorkam. Wie ein Märchen. Es fehlten nur noch die Hochzeitsglocken und die Worte: „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.“ Sie trennten sich gerade voneinander, bereit, nach Hause zugehen, als Kagome stockte und hinter Sesshomaru blickte und erstarrte. Als Sesshomaru in ihre Augen blickte, erkannte er den ängstlichen Schimmer und sah eine Reflektion. Geschwind drehte er sich um, gewiss, dass er Kagome beschützen würde, egal für welchen Preis. Kapitel 94: Das Ende? --------------------- Sesshomaru blickte in Inu Yashas Augen. Dort stand der weißhaarige Youkai. Er knurrte laut, doch Sesshomaru bemerkte sofort, dass Kagome ihn schwächte. Vielleicht hätte er ja jetzt eine Chance. „Kagome, bleib hinter mir.“ Er schob sie noch ein wenig weiter nach hinten, während er laut knurrend Inu Yasha anstarrte. „Was machst du hier?“ Inu Yasha lachte hämisch, während sich sein Gesicht verzerrte. „Ach, ich war in der Gegend und dachte, ich besuche meinen verstoßenen Bruder, doch dass Kagome hier ist, hatte ich nicht gewusst. Aber egal.“ Er presste kurz die Hand auf seine Brust. „Wenn ich dich erstmal umgebracht habe, wird Kagome dir bestimmt gerne folgen.“ „Das hättest du wohl gerne! Inu Yasha, warum machst du so einen Dreck?“, schimpfte Kagome und blickte an Sesshomaru vorbei. „Du warst doch so ein netter Mann! Wieso bitte?“ „Wieso fragst du? Ich wollte ein vollkommender Dämon sein und als mir das Juwel dies anbot, hab ich zugegriffen!“ „Ich dachte du liebst mich?“ Inu Yasha schnaubte und lachte. „Ach Kagome, du bist so… naiv. Wenn du geblieben wärst, wärst du irgendwann gestorben und dann wäre ich wieder alleine gewesen. Wie doof bist du denn? Glaubst du daran, dass es wie im Märchen gut ausgeht? Du wärst alt und verfaltet gewesen nach einiger Zeit. Naja, ich konnte ja nicht wissen, dass du eine Halbgöttin bist und noch weniger wusste ich, dass wir verwandt sind.“ Kagome wollte gerade etwas erwidern, doch Sesshomaru hob die Hand und stoppte sie. „Du wusstest noch nie, was du an dieser Frau hast, aber lass uns nicht weiterreden. Beenden wir es. Hier und jetzt. Es ist Zeit, dass du endlich das bekommst, was dir gebührt.“ „Und das wäre?“ „Der Tod.“ Sesshomaru knurrte laut und stürzte los. Kagome wankte zurück und konnte nur zusehen, wie die Männer aufeinandertrafen und sich prügelten und bekämpften. Immer wieder schlugen sie aufeinander und Kagome war sich nicht wirklich sicher, wer in diesem Moment die Oberhand hatte. Es sah eigentlich so aus, als wären sie gleich stark. Kagomes Herz schlug so schnell und laut, dass alles zu Rauschen begann. Immer wilder wurde der Kampf und auch Sesshomarus Gesicht verzerrte sich, als dieser nicht auf normale Weise weiterkam. Kagome suchte nach einer Waffe und fand Steine, doch das würde ihr bestimmt nicht helfen. Sie fluchte leise und suchte immer weiter, bis sie es aufgab und wieder zu den Männern blickte. Bestimmt könnte sie das Juwel läutern, dafür musste sie näher dran. Dann halt das. Geschwind machte sich Kagome auf und näherte sich den kämpfenden Männern, die sich immer mehr gegenseitig zurichteten. Das Blut rann an ihren Schläfen herab, ihre Kleidung war teilweise zerrissen. So ging das einfach nicht weiter. Inu Yasha holte gerade aus, als Sesshomaru seine Giftpeitsche fliegen ließ, die ihn an der Hand erwischte und fortschlug. „Hey, das ist unfair, Scheißkerl!“ „Du benutzt das Juwel, da ist doch meine Giftpeitsche nichts dagegen“, zischte er und rannte wieder los. Er schlug Inu Yasha ins Gesicht, welcher sich sofort wieder fing und seine Blutkrallen abschoss. Ihr weißes Haar färbte sich immer mehr rot und keiner schien noch auf die Außenwelt zu achten, sodass es Kagome schaffte immer dichter heranzukommen, bis sie endlich die beiden erreichte. Inu Yasha wurde gerade wieder zurückgeschlagen und musste sich fangen, da Sesshomaru seine Augen mit seinen Giftkrallen getroffen hatte. Ihre Chance. Kagome rannte los, bereit, Inu Yashas Juwel zu läutern. Sie musste es schaffen. Geschwind war sie da, hoffte es würde reichen, als Inu Yasha plötzlich lachend die Augen aufriss, die Augen schon wieder klar. Viel zu früh hatte er sich erholt, was sie nicht erwartet hatte und sie unerwartet traf. Er sprang los, direkt auf Kagome zu, mit der Hand voran. Im Gegensatz zu ihr, sah sie in seinen Augen keinen Funken von Unsicherheit, wie auch keinen Gedanken an das, was einst gewesen war oder hätte sein können. Wie er es ausgesprochen hatte, war da nie mehr zwischen ihnen gewesen. Sie wusste, er würde sie töten ohne mit der Wimper zu zucken und sie wusste auch, dass sie sterblich war. Das wäre ihr Ende. Kagomes Atem stockte, sie wollte noch versuchen ausweichen, doch es war zu spät. Sie riss die Arme schützend hoch, spürte aber im nächsten schon Moment, wie sie nach hinten gerissen wurde und hart auf den Hintern prallte. Die Luft entwich gewaltsam ihren Lungen von dem Aufprall, sodass sie erst einmal husten musste, bevor sie aufblickte und erstarrte, die Augen auf die Szene vor ihr gerichtet, ungläubig zwinkernd. Ihr Herz blieb stehen. Sesshomaru hatte sie gerettet. Dort standen die Männer. Sesshomaru war im letzten Moment dazwischen gesprungen und keuchte schwer, wie auch Inu Yasha, der es sich nicht nehmen konnte, immer noch hämisch zu grinsen. „Endlich habe ich dich, kleiner Bruder“, knurrte Sesshomaru und konnte kaum noch das Zittern unterdrücken, den der höllische Schmerz in ihm auslöste. „Großer Bruder, du übersiehst da etwas, ich habe auch dich.“ Inu Yasha lachte eiskalt und öffnete die Hand, die aus Sesshomarus Rücken ragte. Etwas großes Rotes fiel zu Boden. Sie war etwas verwirrt, sah noch einmal hin, bis sie erkannte, dass der Arm aus Sesshomarus Haaren gewachsen war. Ihre Augen wurden groß, als sie verstand, dass Inu Yasha Sesshomarus Brust durchstoßen haben musste. Aber was war das Rote gewesen? Ihre Augen wanderten herab, ihr Atem stockte und auch ihr Herz, als sie begriff, dass der Klumpen Sesshomarus Herz war. Sesshomaru röchelte, als der Schmerz immer realer wurde und das Adrenalin nicht mehr durch seine Adern pumpte. Innerlich verfluchte er, wie es endete, doch war alles besser, als Inu Yasha weiter auf Erden wandern zu lassen. „Vielleicht sterbe ich, doch du auch und damit wirst du Kagome nie wieder anrühren. Nie wieder wirst du ihr ein Haar krümmen., keuchte er und öffnete nun auch seine Hand. Kagome erkannte, wie das schwarze Juwel zu Boden fiel. „Kagome, hol es, beende es! Los beeil dich, solange er noch bewegungsunfähig ist. Schnell!“ Sie war noch ein wenig neben sich, doch lief sie schnell hin und schnappte es nach Sesshomarus Zuruf, nur damit es im nächsten Moment in einem pinken Farbton annahm. Es reinigte sich schnell, während sie panisch zu den Männern sah, die ihre Hände aus dem jeweils anderen rausrissen. Inu Yasha stockte und zitterte. Anscheinend schien er sich auf einmal an damals zu erinnern, während ihm noch kurz zum Teil Hundeohren wuchsen. „Was habe ich nur getan? Es tut mir so leid, Kagome…“ Seine Augen wurden noch kurz tieftraurig, während er sie betrachtete, als auf einmal seine Haut verbrannte und nur noch Knochen zurückblieben, während die Asche gen Himmel flog. Kagome wurde schlecht und erbebte, als auch Sesshomaru zu Boden ging, den seine letzten Kräfte verließen. Schnell war sie bei ihm, fing ihn auf und presste ihn an ihre hellblaue Bluse, die sich in Windeseile rot verfärbte, doch das störte sie nicht. „Sesshomaru…“, flüsterte sie verängstigt und betrachtete das große klaffende Loch in seiner Brust. „Du wirst wieder oder? Sag, dass du wieder wirst!“, wimmerte sie, doch er sah sie nur müde an. Das Funkeln verschwand aus seinen Augen, die immer mehr trüb wurden. „Kagome… ich verblute. Mein Herz könnte gar nicht so schnell nachwachsen, damit die Blutung stoppt“, röchelte er und hob die Hand an ihr Gesicht. Sie war voller Blut und rieb eine Träne von ihrer Wange. Es schmerzte ihn, dass sein Blut nun stattdessen an ihrer Wange klebte. „Er wird dir nicht mehr wehtun. Nie wieder, du bist sicher.“ „Aber… ich will nicht ohne dich leben! Sesshomaru, bleib bei mir…“, schniefte sie und betrachtete das Juwel in ihrer Hand. Sesshomaru bemerkte es und schüttelte schwach den Kopf. „Das hilft nicht, es ist gereinigt und würde mich töten und wenn nicht, erfüllt es mich mit Hass. Ich könnte mir nicht verzeihen, wenn ich dir wehtun würde.“, flüsterte er und sie presste ihn immer enger an sich. Sie wollte einfach nicht wahrhaben, dass er sie verlassen könnte. Das durfte einfach nicht sein, wo sie sich endlich wiedergefunden hatten, hatten sich beide Männer gegenseitig getötet. Verzweifelt streichelte sie ihm das Haar immer wieder aus dem Gesicht, als er weiter und weiter röchelte und anfing, Blut zu spucken. Die Frau blickte verzweifelt auf ihren Liebsten, wimmerte und wusste nicht, was sie tun sollte. „Kann ich dich nicht heilen?“, fragte sie und legte die Hände auf seine Brust, doch sie konnte es nicht. Nein, wie sollte sie ihn nur noch retten? Hätte sie nur mehr Zeit, dann könnte sie Hilfe holen, doch sie reichte nicht. Wenn nur Kage hier wäre oder sonst wer. Sie war verzweifelt und dass sah er auch. „Kagome, lass es. Ich bin glücklich, dass ich bei dir sein konnte. Es war all das Wert.“ Sein Blick wurde langsam schwer und er hatte Probleme, sie noch scharf erkennen zu können, doch er versuchte die letzten Momente noch so gut es ging, bei ihr zu sein. „Rede nicht so was Sesshomaru, wir bekommen das hin!“, weinte sie und presste ihr Gesicht an seine Stirn, doch er schüttelte nur den Kopf. Er wusste, wann seine Zeit gekommen war. „Kagome. Ich liebe dich.“ Kaum konnte er die Worte noch herausbringen, doch sie sollte sie für immer in Erinnerung halten. „Ich dich doch auch Sesshomaru!“, weinte sie und drückte ihn noch fest an ihre Brust, während seine Augen langsam und müde zufielen. Es war fast wie ein Wunder, dass er noch solange durchhielt, was daran lag, dass er jede Sekunde bei ihr bleiben wollte, denn sie würden sich nie wiedersehen. Es schmerzte Sesshomaru, doch er wusste, dass es Kagome gut gehen würde. Sie würde über ihn hinwegkommen und ein gutes Leben führen. Kagome. Er hatte es diesmal nicht zugelassen, dass Inu Yasha eine Person tötete, die ihm nahestand. Kagome. Sie hatten sich zumindest noch einmal sehen können. Er röchelte leise und bekam nicht mehr mit, wie ein Schatten sich über Kagome auftat. Sie weinte und bemerkte nicht, dass sich jemand näherte, der das Schauspiel stillschweigend beobachtet hatte. Wer war das nur, der dort war? War Kagome wirklich sicher? Sie bemerkte nicht, wie die Gestalt näher und näher kam mit einem Gegenstand in der Hand, der Kagomes Leben auf ewig verändern würde. Doch Kagome war es auch ehrlichgesagt egal, was jetzt passierte, denn sie hatte den Mann verloren, in den sie sich unsterblich verliebt hatte. Sesshomaru starb wegen ihr, wo sie gerade wieder zueinander gefunden hatten. Kagome wusste nicht, ob sie an dessen Tod schuld war, wusste nicht, ob er tot war, weil sie die Zeit verändert hatte. Sie war tottraurig und verzweifelt, wünschte sich die Zeit verändern zu können, während sie Schuldgefühle immer mehr plagten. Ihr Herz schlug immer langsamer, versuchte die Arbeit zu versagen und ihm einfach zu folgen. Immer wieder dachte sie darüber nach, das Juwel trotzdem zu benutzen, auch wenn er sie töten könnte. Er sollte nicht wegen ihr tot sein, nicht er, der Mann, den sie so sehr liebte. „Sesshomaru… verlass mich nicht…“, wimmerte sie noch leise, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie panisch zusammenzuckte. Der Griff war leicht kühl und fest. Erschrocken blickte sie nun doch auf und erstarrte, während sie in Augen blickte, die ihr einerseits fremd und doch auch bekannt vorkamen. Ihre Tränen verschleierten ihre Sicht. Das konnte nicht wahr sein oder? Kapitel 95: Die letzte Erinnerung --------------------------------- ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Tsukiyomi, was hat das zu bedeuten?“, knurrte Sesshomaru, während er auf ein Schriftstück starrte. „Kagome Higurashi?“ Sein Blick wanderte zu seinem Freund, der gerade einen Anzug für die Einschulung anzog. Auch Sesshomaru trug einen. Heute käme die Prinzessin zur Schule, aber dort stand der Name Kagome auf ihrem Schulranzen, wie auch auf den Mappen, die er gerade reintat. Das konnte doch nicht wahr sein? Sie war die Frau, die ihre Zeit durcheinandergebracht hatte? Aber wieso? Was hatte das zu bedeuten? „Erkläre dich! Wieso?“ Kagomes Vater seufzte und deutete auf einen separaten Raum, in den Sesshomaru ihm folgte und sich an einen Tisch setzte. „Ich wusste, dass du irgendwann dahinter kommst…“ „Was dachtest du denn, wie ich reagiere, wenn ich ihren Namen lese? Warum habe ich es nur vorher nicht gemerkt. Wie konntest du?“ Er seufzte und schloss die Augen. „Es geht nicht anders.“ „Was geht nicht anders?“, fragte Sesshomaru und sah seinen Freund interessiert an, während seine Ohren vernahmen, dass die kleine Prinzessin gerade durch das Haus fegte und anscheinend nach ihnen suchte. Dieses Mädchen war die 15-jährige Teenagerin, die ihm das Leben im Mittelalter schwer gemacht hatte, doch wieso? Wieso war das gewesen? „Sesshomaru, du weißt doch, dass wir die Fragmente gesammelt haben, damit Kagome eines Tages zu einer Göttin aufsteigen kann und sich kontrollieren kann oder?“ Er nickte und ließ seine Fingernägel gegen das Holz schlagen. Das klopfende Geräusch unterstrich seine Ungeduld. Sie mussten los und er wollte wissen, was hier gespielt wurde. Er hasste es, wenn man ihn aufs Kreuz legen wollte und dabei war egal, ob Tsukiyomi theoretisch sein Meister war oder nicht. Verrat war Verrat. „Das weiß ich. Was willst du mir damit sagen?“ „Ganz einfach. Es reicht nicht.“ Sesshomaru hob eine Augenbraue. Es reichte nicht? „Wie meinst du das? Das Mosaik ist doch fertig? Wie viele Leben hast du in dieses Mosaik verbaut? 200? 300?“ „Es sind insgesamt über 500.“ Kurz erstarrte der weißhaarige Mann, versuchte zu rechnen. Es waren wirklich viele gewesen. „Und es reicht nicht?“ „Nein.“ Tsukiyomi sah auf und ihm tief in die Augen. Was hatte das nur zu bedeuten? „Warum war sie in meiner Zeit? Wieso? Jetzt sprich schon.“ Tsukiyomi seufzte tief. „Wir brauchen mehr. 500 weitere Seelen um genau zu sein. Dafür das Juwel. In ihm sind viele Seelen, doch es reicht noch nicht, auch gibt es einen bestimmten Plan und Ablauf. Ich habe alles durchdacht.“ Sesshomaru war in Windeseile um den Tisch herum und packte Tsukiyomi am Hals und drückte dessen Kehle. „Du hast uns das alles angetan? Wegen ihr?“ „Sie wird sonst sterben!“, keuchte er, doch Sesshomaru starrte ihn nur wütend an, als auf einmal ein Brennen durch seine Hand ging und er zurückwich. „Sie braucht das!“ „Weil sie sonst wie ein Mensch irgendwann stirbt?“, fluchte Sesshomaru und glaubte nicht, was er da gerade hörte. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Wegen so etwas, hatte er Inu Yasha auf den Plan gerufen? „Du verstehst mich nicht!“, knurrte Tsukiyomi und machte sich groß vor ihm. „Sie stirbt vorher, nicht an Altersschwäche, sondern weil ihre Macht zu stark werden wird für ihren menschlichen Körper! Sie wird spätestens mit 25 Jahren sterben und könnte alle mit in den Tod reißen. Willst du das? Willst du das sie stirbt und vorher alle um sie herum sterben?“ Sesshomaru erstarrte und in diesem Moment hörte er die Türklinke. „Prinz?“, fragte eine unschuldige Stimme. Sie kam hereingelaufen. Ein kleines schwarzhaariges Mädchen in einer Schuluniform rannte zu ihm und umarmte sein Bein. Schnell sah sie seine verletzte Hand und pustete schon. „Hast du Aua gemacht?“ Der Dämon blickte zu der kleinen Prinzessin, zu Kagome. Seine Gefühle schwankten hin und her, wie sie ihn unschuldig anlächelt, wie ein kleiner Engel. „Weiß sie es?“ „Nein. Tut sie nicht.“ Sesshomaru kniete sich runter, während sie noch mal pustete und ihn liebevoll anlächelte. „Ich lieb dich mein Prinz, du bleibst immer bei mir oder? Wenn wir groß sind heiraten wir und haben gaaaaannnzzz viele Kinder.“ „Werd erstmal groß.“ „Ganzzzzz groß!“, kicherte sie und sah ihn liebevoll an, während er seine Augen schloss. Was sollte er nur machen? Das war das Mädchen, was so viel Leid über sein Leben gebracht hatte. „Wird sie Inu Yasha besiegen?“ „Das wird sie. Wenn sie älter ist, wird sie es schaffen und stark genug sein. Sesshomaru, auch wenn sie nicht gehen würde, würde etwas Ähnliches passieren. Vertrau mir bitte.“ Sesshomaru knurrte leise. Ein kleiner Laut ließ ihn seine Augen öffnen und erkennen, dass sie kurz Angst bekam, aber das verging, sobald sein Knurren verklang. „Bist du mir Böse?“ „… nein.“, hauchte er und zog das kleine Mädchen an sich, streichelte über ihren Rücken und hielt sie, bevor er sich an ihr Ohr bückte. „Wenn du groß bist, wohnen wir zusammen und ich lass dich nie wieder aus den Augen.“ „Hihi, das machst du doch jetzt schon nicht.“, kicherte sie vergnügt und sah zu ihrem Vater, der sie liebevoll ansah. Sesshomaru war sehr an dieses Mädchen gewöhnt, dass immer so ein nettes Lächeln für ihn übrighatte. Es war grauenhaft, dass sie mit 25 sterben sollte. Es war sowieso nicht mehr wirklich zu ändern. „Sesshomaru, wirst du bei ihr bleiben und sie beschützen?“ „Ja… weißt du, was sonst geschehen könnte?“ „Du hättest nie Rin kennengelernt. Doch Naraku wäre trotzdem erschienen und hätte das Land ins Chaos gestürzt. Auch ohne Juwel wäre er sehr stark geworden und diese Welt würde heute nicht existieren.“ Sesshomaru verstand und hob die Prinzessin hoch, bevor er ihn ansah. „Also haben wir nur Kagome diese friedliche Zeit zu verdanken, obwohl Inu Yasha noch da ist?“ „Ja, genau so ist es. Durch Naraku wird das Juwel schon sehr genährt. Wir könnten nur versuchen, dass Inu Yasha nicht dem Juwel verfällt. Meine Frau hat Anweisungen erhalten.“ „Warum kümmerst du dich nicht darum?“ Tsukiyomi seufzte und streichelte über den Kopf seiner kleinen Tochter. „Weil ich zu der Zeit schlafen werde. Ich habe es mehrmals durchgespielt.“ „Was durchgespielt?“ „Bei einem Angriff werde ich fallen, doch nicht sterben.“ „Was ist, wenn ich…“ „Dann gewinnt Naraku, da nur Inu Yasha das Schwert führen kann. Sesshomaru, gib es auf. Ich bin der Herrscher der Zeit und habe alles ausprobiert. Alles durchgespielt, doch… keine Chance.“ „Wann wirst du fallen?“, fragte Sesshomaru und begriff, dass wenn sein Freund es so sagte, dass er wirklich alles probiert hatte. Schon immer hatte er gemerkt, wenn sein Freund in sich versunken war und die Augen schloss, dass er versuchte an der Zeit rumzuspielen. „Dieses Jahr noch. Bleib so lange bei ihr. Du weißt, dass ich dich nicht in ihrer Nähe lassen kann.“ „Aus Angst, dass Inu Yasha mich entdeckt?“ „Genau. Des Weiteren ist es eine zu große Versuchung für dich und ich muss sicher sein, dass keiner an der Zeit rumspielt, bis ich wiedererwache.“ Sesshomaru nickte und betrachtete das kleine Mädchen in seinem Arm und streichelte über ihre Wange. Kagome schien verwirrt über ihr Gespräch, was wahrscheinlich auch gut so war. „Wird sie glücklich werden?“ Tsukiyomi lächelte seine Tochter an und dann Sesshomaru. „Ja, alles geht gut, auch wenn ihr einige Zeit euch auseinanderlebt, weil sie an deiner Liebe zweifelt, findet ihr zusammen, nachdem Inu Yasha gefallen ist. Zumindest, wenn nichts schief geht. Ich habe alles durchgespielt, bis ich für sie das perfekte Ende hatte.“ „Wie viele andere werden darunter leiden?“ Tsukiyomi sah auf, bevor er sprach: „Einige, doch es hält sich in Grenzen. Auch daran habe ich gedacht.“ „Du bist verrückt, aber ich werde für sie da sein, aber nur weil sie es ist und sie mir am Herzen liegt.“ „Danke.“ „Denk an die Macht und daran, dass sie mir gehört.“ „Verstehe. Das werde ich nicht vergessen.“ Sesshomaru schnaubte noch, bevor er Kagome wieder absetzte und diese schon loslief. „Hol deine Tasche.“ „JAAAAAAAA“, rief sie begeistert und rannte raus, während Sesshomaru seinen Freund betrachtete. „Was ist, wenn etwas verändert wird?“ „Du könntest sterben oder sie, ihr beide oder auch andere. Doch nur diese eine, egal wie viel Leid auf eurem Weg liegt, sorgt dafür, dass du mein Freund und Kagome zusammen alt werden könnt.“ Sesshomaru schnaubte, bevor er los ging. Er würde sich wohl verlassen müssen auf seinen alten Freund. Auch wenn er es ungern zugab, er vertraute ihm, denn er war mit ihm schon viele Jahre durch dick und dünn gegangen. Er würde ihn nicht sterben lassen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kapitel 96: Der Lotus --------------------- Die Hand auf ihrer Schulter ließ sie hochschrecken. Geschwind blickte sie auf in silberne Augen. „Papa?“, fragte sie bebend und presste den leblosen Körper an ihre Brust. Tsukiyomi kniete nieder und legte ein paar Finger an dessen Halsschlagader, doch es war zu spät. „Kannst du ihm helfen?“ „Nein.“ „PAPA WARUM?“, wimmerte sie und wollte Sesshomaru nicht loslassen. „Kannst du nichts ändern?“ „Kagome, das geht nicht so einfach!“, sprach er und ließ den Kopf ein wenig hängen, während seine Hand sich um etwas presste. „Warum musstest du nur mit der Zeit spielen, wieso konntest du dein Schicksal nicht akzeptieren?“ Kagome blickte ihn verwirrt und niedergeschlagen an, während er tief Luft holte. „Dies wäre nicht passiert, hätten du und Kage nicht an der Zeit rum gespielt…“ „Ich… bin schuld?“, fragte sie panisch und noch mehr Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Warum musste sie gerade jetzt daran denken, was Kage gesagt hatte. Der Fluss hatte Wellen geschlagen. Hätte die andere Kagome einfach das Leid akzeptiert, wäre Sesshomaru nicht tot. „Kann ich ihn gar nicht retten?“ Tsukiyomi atmete tief durch. „Doch vielleicht… Aber ich kann dir nichts versprechen. Du kannst vielleicht etwas verändern, doch keiner weiß, was dann geschieht oder was mit dir geschieht, wenn du es tust.“ „Und wie? Es ist mir egal, was mit mir passiert!“ „Kagome, er hat es für dich getan!“ „Na und? Ich will und kann nicht ohne ihn leben, ich werde ihn retten, egal was es kostet, bitte Vater!“ Tsukiyomi sah seine verzweifelte Tochter an, in dessen Augen nur eine einzige Aussage stand. Sie würde nicht zu ihrem alten Leben zurückkehren. Im Gegensatz zu ihm empfand sie eine große Schuld und wollte ihren Liebsten nicht zurücklassen. Seine Tochter hatte das große Herz seiner Frau geerbt, die auch alles gegeben hatte. Er erinnerte sich daran, als wäre es gestern. Seine Frau hatte sich immer für ihn eingesetzt und als sie ihn besucht hatte, hatte sie alles darangesetzt, um keine Last zu sein. Gerade weil Kagomes Mutter so ein großes Herz hatte, hatte er sich in diese Frau verliebt und Kagome war genauso. Er verstand Sesshomaru, der sein Leben leichtsinnig fortgeworfen hatte für die Frau, die er liebte, doch er hatte bestimmt nicht geahnt, dass Kagome das nicht akzeptierte. Nie würde sie das. „Meine Tochter, du kannst zur Göttin werden und dann hast du die Macht, ihn zu retten“, erklärte er sanft und holte einen Kristall in Form eines Lotus hervor. „Leg dort das Shikon no Tama hinein und sie werden sich verbinden.“ „Was sagst du da, Vater?“, fragte Kagome schockiert und blickte auf die wunderschöne Lotusblume aus Kristallen. Es waren die Fragmente vieler verstorbener Dämonen und darin sollte sie? Vorsichtig hob sie das Juwel an und hielt es zitternd über den Lotus, bevor sie sie fallen ließ. Für Sesshomaru. Sie würden ihn retten, egal was es sie kosten würde. Sie würde ihn nicht in der Leere zurücklassen, denn sie hatten sich versprochen, beieinander zu sein und er musste noch ihr Essen probieren, das in ihrem neuen Heim auf dem Herd stand. „Sesshomaru wusste um die Gefahr. Kagome, er hat für dich all das durchgestanden, damit du leben kannst. Ohne diese Macht würde es dich eines Tages zerreißen. Dein… Verlobter schwor dich zu schützen und dir zu helfen, dass du nicht stirbst.“ „Aber du hasst ihn doch?“ Tsukiyomi schüttelte den Kopf und hob ihr Gesicht an, rieb das Blut von ihrer Wange und sah ihr tief in die silbrig schimmernden Augen. „Nein, ich habe versucht die Zeit zu korrigieren. Eigentlich hättest du auf der Feier dich von Sesshomaru getrennt. Da gab es keine Verlobung und du wärst Inu Yasha in die Hände gefallen. Zu zweit wärt ihr zu mir gekommen und ich wäre erwacht. Inu Yasha wäre geflohen, während du und Sesshomaru eine Auszeit hattet und du nicht wusstest, ob du ihn weiter lieben kannst.“ Kagome schluckte, erinnerte sich an den Moment. „Wieso wäre Sesshomaru nicht dazu gekommen an dem Abend?“ „Haruka hätte ihm ein Gift gespritzt, dass ihn einige Zeit paralysierte und Inu Yasha hätte dein Herz geschwärzt. Dafür hätte Haruka nichts veröffentlicht, weil sie ihre Rache gehabt hätte.“ Kagome schluchzte und betrachtete den Lotus, der immer heller erstrahlte. Vorsichtig streichelte sie über das glitzernde Kristall, während sie Sesshomaru einfach nicht loslassen konnte. „Warum warst du nicht früher da, du hättest helfen können!“ Tsukiyomi betrachtete sein kleines Mädchen und dann Sesshomaru, bevor er wieder ansetzte: „Inu Yasha hat bemerkt, wie du das Portal benutzt hast. Als du mich vorhin unterbrochen hattest, hatte ich gerade versucht die neue Zukunft zu ordnen, doch die Wellen schlugen noch zu stark, sodass ich es nicht gleich begriff, bis ich Nachricht bekam, dass Inu Yasha in der Nähe des Waldes gesichtet wurde. Ich bin über den Teich gekommen, während Inu Yasha schon in der Nähe gewesen war.“ Seine Tochter sah ihn schockiert an. „Aber ich war doch einige Stunden…“ „Das warst du, ja. Er war anscheinend länger hier. Ich kam gerade von der Arbeit heim, als mich die Nachricht ereilte. Für dich habe ich meine Arbeit gemacht und hatte fälschlicher Weise gedacht, Inu Yasha würde länger seine Wunden lecken, doch ich hatte mich verschätzt, die Situation nicht begriffen. Es tut mir leid.“ Kagome schluchzte weiter laut, während Tsukiyomi ihr den Kristall hinhielt. Sie nahm ihn und sah auf in sein trauriges Gesicht. „Was soll ich machen?“ „Halte es an deinen Körper und ihr werdet euch verbinden.“ Kagome gehorchte und drückte den Kristall an ihrer mit Blut durchtränkte Bluse. Ihr Herz setzte aus, wie auch ihr Atem. Ein brennender Schmerz durchfuhr sie, während die ganzen Seelen in sie eindrangen und fast verrückt machten. Ihr Körper bebte, während sie spürte, wessen Seelen sich dort überall befanden. Stockend wimmerte sie, dachte daran, dass sie Sesshomaru retten könnte und ließ ihre Macht ausströmen, die alle anderen Seelen umfing und sie nach und nach niederrang. Sie würde sich nicht besiegen lassen, wenn sie ihn retten könnte. Keiner hatte eine Chance. Sesshomarus Körper, der immer kälter wurde, presste sie immer fester an sich, während ihr Körper sich anfühlte, als würde er brennen, bis sie anscheinend all ihre Sinne verlor und zu Boden fiel.   Kagome keuchte und wimmerte, verlor Sesshomaru und fühlte sich, als würde sie tief fallen. Immer weiter fiel sie, während ihr Haar wuchs und ihre Augen immer mehr die Farbe Silber annahmen, bis sie fast an Spiegel erinnerten, die alles reflektierten. Ihr ganzer Körper veränderte sich, während sie nicht aufhörte zu fallen. Sesshomaru… „Sesshomaru…“, rief sie in Trance und hob ihre Hand. Angst erfasste sie, als sie Narakus Seele begegnete. Konnte sie gewinnen? Ein schneidendes Geräusch ertönte und da sah sie die weißen Haare, die ihr so vertraut geworden waren. Sesshomaru landete vor ihr, sprang los und erschlug Naraku mit einem Hieb, bevor er sich umdrehte und zu ihr kam. Alles war schwarz um sie herum, nur sie waren dort. „Sesshomaru?“, fragte sie vorsichtig und hob die Hand. Er ging noch ein paar Schritte, sodass sie ihre Hand auf seine kühle Wange legen konnte, die leicht durchschimmerte. „Kagome, du lebst.“ Sein Blick war leicht trüb, während er sich herabbeugte und ihr kurz einen Kuss stahl. „Du kannst das, erinnerst du dich, was ich dir gesagt habe, als du klein warst?“ Sie überlegte kurz, bevor sie ansetzte: „Du meintest, ich soll zum Drachen werden oder?“ „Genau. Das kannst du. Werde stark und mächtig. Ich bin an deiner Seite, ob tot oder lebendig, ich werde dich nie alleine lassen.“ Kagome liefen Tränen über die Wangen, während sie sich an seine Brust warf. Er umarmte sie fest und küsste ihre Stirn. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe…“ „Kagome, sieh mich an, du kannst das.“ Sie sah auf und lächelte sanft. „Wir werden uns wiedersehen, doch jetzt kämpfe zusammen mit mir.“ Sie nickte und packte seine Hand fest, während sich um sie herum immer mehr Dämonen sammelten. Auch wenn er gestorben war, ließ er sie nicht allein, sie musste es schaffen und dann würde sie zurückkehren und ihn retten. „Gut. Packen wir es an. Danach komm ich und rette dich, Sesshomaru, versprochen.“ „Das wollte ich hören“, knurrte er und verwandelte sich im nächsten Moment in einen riesigen Hund, während in ihrer Hand ein Bogen auftauchte, wie auch ein Köcher an ihrem Rücken. Schnell packte sie einen Pfeil und spannte ihn, während Sesshomaru alle im Schach hielt. Sie schoss und spürte, wie die Macht im Pfeil wuchs und die Dämonen reinigte. Immer wieder schoss sie und drängte sie zurück. Die Finsternis in dem Juwel würde sie nicht übermannen, sie würde siegen! Keiner konnte es mit ihrer Liebe aufnehmen! Sesshomaru brüllte laut, während sie ihre Wut herausschrie und jeden besiegte, der sich ihr in den Weg stellte. Auf einmal entdeckte sie eine gläserne Treppe, die sie sofort ansteuerte. „Sesshomaru, hier lang!“, rief sie und rannte schon die Treppe hoch. Geschwind schoss sie noch einen Pfeil, damit die Dämonen von Sesshomaru abließen. Er nutzte den Moment und folgte ihr. Sein Körper wurde normal, er lief hinter ihr her, während sie sich immer schneller einem hellen Licht näherten, bis Kagome es erkannte. Midoriko stand dort und lächelte Kagome sanft an, streckte ihre Hand aus, die Kagome ergriff und zog sie mit Schwung zu sich ins Licht. Keiner würde über sie siegen, sie war ihre eigene Herrin!   Keuchend schlug Kagome die Augen im nächsten Moment auf und setzte sich auf, mit dem leblosen Körper im Arm. Sie schwitzte und bibberte, während Tsukiyomi besorgt vor ihr saß. „Kagome, geht es dir gut?“ „Ja.“ Kagome sah das lange Haar, was auf dem Boden war und dann wieder zu Sesshomaru und streichelte traurig über die Wange. „Ich habe gesiegt, Sesshomaru, jetzt komm ich dich retten. Vater, wie kann ich ihn retten? Es ist mir egal, was es mich kostet.“ „Auch wenn es dein Leben ist?“, fragte er unsicher und sah sie besorgt an. Kagome schluckte, doch dann nickte sie. „Ja. Ich würde alle für ihn geben.“ Tsukiyomi seufzte und umarmte seine Tochter. „Das werde ich wohl akzeptieren müssen, ich werde dir beim Sprung helfen.“ Kagome nickte und drückte ihren Vater noch einmal, als sie ein Licht spürte, das ihren Körper umhüllte und sie davontrug. Sie würde jeden Preis zahlen, damit der Mann lebte, den sie über alles liebte. „SESSHOMARU ICH KOMME!“, schrie sie, während sie aus Tsukiyomis Armen verschwand und er im nächsten Moment heftige Wellen verspürte. Seine Augen schlossen sich, während er nur abwarten konnte. Eine Träne rann über seine Wange und traf den Boden. Hoffentlich hatte er sich nicht falsch entschieden… Kagome war eine Kämpferin, würde einen Weg finden, doch es schmerzte ihn in der Seele, wie hoch der Preis dafür sein würde. Kapitel 97: Verzerrung ---------------------- Kagome durchflog die Zeit, bis sie auf der anderen Seite das Portal durchschritt und stolpernd zum Stehen kam. Sie landete in einem Gebüsch und keuchte schwer. Geschwind überprüfte sie die Gegend und erkannte ihr anderes ich, dass dort auf dem Felsen stand und gerade nach Sesshomaru suchte. Wunderbar, es war die rechte Zeit, nur wann sollte sie einschreiten? Kagome schluckte ein wenig und entschied noch zu warten. Inu Yasha könnte sonst Lunte riechen und sie überlegte selbst noch, wie sie das bewerkstelligen sollte. Leicht sehnsüchtig betrachtete sie, wie sie selbst fast von dem Felsen fiel und Sesshomaru sie packte. Sie grummelte etwas, als sie sah, dass er schon etwas länger hinter ihr gestanden hatte. Fiesling. Warum hatte er sie nur so lange warten lassen? Sie schmunzelte jedoch ein wenig, weil sie sein Gesicht gesehen hatte. Er hatte wohl überlegt, ob das echt gewesen war, was dort auf dem Felsen stand. Das Pärchen um schmiegte sich liebevoll, küsste sich und redete miteinander. Kagome hatte dies eben noch erlebt, bevor man ihren Liebsten ihr entrissen hatte, doch diesmal würde das nicht passieren. Nein, diesmal würde sie ihn retten und beschützen. Jedoch konnte sie, egal wie schmerzlich es war, nicht fortsehen und sehnte sich noch einmal nach seiner Stimme, die sie nur ganz leise vernahm. Seufzend beobachtete sie sie noch, als sie auf einmal sah, wie Inu Yasha auf die Bildfläche trat. Es spielte sich wirklich alles haarklein wie vorher ab, doch wann nur, wann? Sofort reagierte Sesshomaru, wie ihr Liebster zuvor. Schluckend sah sie zu, wie die Männer sich umkreisten und für den Kampf bereit machten und es dann auch taten. Vorhin hatte sie gar nicht mitbekommen, wie heftig es ausfiel, doch sie wusste, sie würde im rechten Moment ihn retten. Aus dieser Sicht nahm sie so viel mehr wahr, erkannte wie schlimm die Verletzungen der beiden ausfielen. Sie nahmen sich wirklich nichts. Langsam schlich sie um die Gebüsche und näherte sich immer wieder und wieder, bis sie hinter Inu Yasha in einem gewissen Abstand befand. Da war er und bemerkte es nicht einmal, auch wenn sie glaubte, dass er sich langsamer als vorher bewegte, aber was sagte sie da auch? Nicht nur die Kagome, sondern auch sie reinigte das Juwel nach und nach. Inu Yasha. Sie schloss leicht traurig die Augen. Diesmal würde sie es sein, die ihn töten müsste, nicht Sesshomaru und sie war sich sogar sicher, dass es bestimmt schief gehen würde. Doch das war Kagome egal, sie hatte die Entscheidung schon getroffen, als Sesshomaru gestorben war. Sie würde nicht ohne ihn leben wollen, sie brauchte ihn und wenn nicht sie ihn haben konnte, sollte es ein anderes Ich von ihr können. Sesshomaru hatte es gesagt, da war diese andere Kagome gewesen. Nur kurz war sie dagewesen, doch sie war da gewesen. Was war mit ihr geschehen? Ob sie sich aufgelöst hatte und zu ihr geworden war? Oder gab es da immer noch eine andere Zeit, eine Art andere Dimension, in der diese Kagome weiterlebte und es so gekommen war, wie es hatte kommen müssen? Sie wusste es nicht, aber sie hatte auch nichts zu verlieren, weswegen sie sich kaum daran störte. Kagome lächelte ein wenig traurig bei dem Gedanken. Sie war einfach sie und das würde sich nie ändern. Sesshomaru würde leben und glücklich werden mit einem anderen Ich von ihr. Dort kämpfte er für sie und gab auch alles, doch nun war sie an der Reihe für ein Happy End zu sorgen. In dem Moment rannte Kagome vor, die andere Kagome. Bereit, ihn zu beschützen und allem ein Ende zu bringen. Ihr Startschuss. Schnell rannte aus sie und überquerte von hinten die Fläche, als Sesshomaru schon dazwischen springen wollte, doch sie war zuerst da und packte Inu Yasha an der Kleidung, der sich überrascht umdrehte und in geschockt Kagomes Gesicht blickte. „Da bin ich wieder“, zischte Kagome und presste ihre Hand auf seine Brust. Er sah sie wütend an und fluchte, als ein stechender Schmerz seine Brust durchfuhr. „Wer bist du?“, fluchte er unter Schmerzen, sie wütend anblickend. „Dein schlimmster Albtraum! Inu Yasha, es hört auf! Hier und jetzt! Du wirst niemanden mehr wehtun, verstanden? Weder Sesshomaru, noch mir! Wir beenden das jetzt!“ Inu Yasha knurrte, während das Paar hinter ihm sie nur erstarrt anblickte und nicht wusste, was es tun sollte. „Wer?“ „Ich komme aus der Zukunft“, sprach sie heiser und spürte, wie das Juwel in seiner Brust langsam heilte. „Ich werde dich mit mir nehmen Inu Yasha.“ Dann wusste Inu Yasha, wer vor ihm stand. Es war wirklich Kagome, doch sie war eine Göttin. Ihr Körperbau anders, ihr Haar leicht verändert, sodass er es nicht gleich erkannt hatte. In ihrer Brust erkannte er, dass dort etwas Wunderschönes wucherte. Sie trug das Juwel in sich, wie auch noch viel mehr Macht. Die Macht, die er brauchten würde, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ihm würde alles gehören. Wütend stieß er seine Hand in Sekundenschnelle vor und durchbohrte ihre Brust. Ihre Augen trübten sich leicht. Sie hatte es geahnt, doch es war zu spät. In dem Moment, in dem er ihr Herz durchstieß, verteilte sich die restliche heilige Macht in seinem Körper und das schwarze Juwel verwandelte sich. Inu Yasha erstarrte und sah sie wütend an, als sie ihn einfach an sich zog und das Paar hinter sich anblickte. „Werdet glücklich für mich. Kagome, pass auf Sesshomaru gut auf, lass ihn nicht wieder sterben.“ Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen, als sie zusammen mit Inu Yasha zusammensackte, der sich langsam in Staub auflöste, doch im letzten Moment bemerkte Kagome, wie sein Blick klar wurde. „Kagome…“, wimmerte der weißhaarige Mann und sah herab auf ihre Brust, die er durchstoßend hatte. Auch sie löste sich auf. Der Schmerz war Nebensache, denn es machte sie ein wenig glücklich, dass nur das Juwel ihn böse gemacht hatte. Dort in seinem Gesicht war eine Sanftheit. „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht… Kagome…“ „Es tut mir auch leid, alles wird jetzt gut.“, flüsterte sie noch einmal, bevor sie zusammensackten und sich auflösten, bis nichts mehr von ihnen blieb. Kagomes Seele flatterte davon, löste sich auf und wurde eins mit dem Wind und der Welt, wie auch Inu Yasha. Vielleicht hatte sie es nicht geschafft mit ihrem Liebsten zusammen zu sein, doch diese Kagome würde es können. Sie würden endlich glücklich werden und für sie leben. Ihr Körper löste sich immer mehr von der Welt, während sie sich an viele wunderbare Dinge erinnerte. Man hatte Recht, dass im Moment des Todes noch einmal das Leben an einem Vorbeizog. Es begann mit ihrer Kindheit. Kagome sah, wie sie geboren wurde und ihre Familie sie behütete, erblickte, wie Sesshomaru sie das erste Mal hielt und ihr seine Liebe schenkte, wie auch viele weitere Momente, in denen sie oft an seiner Seite gewesen war. All das hatte sie vergessen, weil sie zu jung gewesen war und weil ihr Vater wohl viel gelöscht hatte, doch endlich konnte sie es sehen, wie sie als kleines Mädchen zu ihm lief, mit ihm spielte, er ihr Geschichten erzählte und sie einfach immer bei ihm sein wollte. Ihr Herz füllte es mit Wärme und Liebe, während viele Tränen über ihre Wangen liefen. Sesshomaru war immer da, immer an ihrer Seite, ob versteckt oder anwesend. Er war das wichtigste in ihrem Leben. Vielleicht konnte sie nicht alles ungeschehen machen, doch sie war zufrieden, dass er wieder leben könnte und das schönste war… sogar ihre Freunde sah sie, sie erblickte die Zeit in der Vergangenheit, die schönen Momente, wie sie am Lagerfeuer saßen und Spaß hatten, Abendteuer erlebten und sie Inu Yasha nahe war. Auch Sesshomaru war da, der immer im rechten Moment da war und sie rettete. Es war wunderbar. Dann kamen am Ende auch noch die Erinnerungen der letzten Wochen, die sie mit großer Freude erfüllten. Sie konnte sagen alles in allem, war ihr Leben wundervoll gewesen und auch, wenn sie nicht mehr existierte, existierte ihr anderes selbst. Langsam fragte sie sich, wie viele Dimensionen es gab oder wie viele Varianten. Wer wusste, was passiert wäre, wäre sie wieder zurückgekehrt in die Vergangenheit. Vielleicht hätten Sesshomaru und sie auch dort zusammengefunden. Womöglich wäre Inu Yasha nicht böse geworden oder Sesshomaru wäre in ihre Zeit gekommen. So viele Varianten, doch sie wusste, diese hatte sie gerettet. „Sesshomaru ich liebe dich.“, wisperte sie noch im Wind, während ihr Körper in den Strom der Zeit zurückkehrte. Es war gut, wie es war, sie bereute nichts. Kapitel 98: Happy End? ---------------------- Kagome beobachtete noch, wie die langhaarige Frau zu Boden ging und sich Inu Yasha auflöste. Sie wusste nicht, wer diese Person gewesen war, doch irgendwie spürte sie, dass es sie selbst war. Sesshomaru war wie erstarrt und sah auch auf die Frau, die zusammen mit Inu Yasha entschwand. Er hatte sie erkannt und blickte schnell zu Kagome und ergriff ihre Hand, die Angst war einfach zu groß, dass sie jetzt auch verschwinden würde. Er hatte schon einmal eine andere Kagome gesehen und jetzt wieder? Auch wenn sie noch da war, spürte er den Schmerz in seinem Herzen. Seine Kagome war in der Zeit zurück gereist, hatte sich dazwischengeworfen und er verstand, dass es wahrscheinlich sein Ende gewesen wäre. Besorgt streichelte er über Kagomes Rücken und presste ihr Gesicht an seine Brust. „Kagome…“ „Sesshomaru… war das…“ „Ja, das warst du.“ Er betrachtete noch den Ort, als sie von einem Rascheln aufgeschreckt wurden und Tsukiyomi erschien. Auch er blickte auf den Ort des Verbrechens, bevor er zu Kagome und Sesshomaru sah. Sein Herz schmerzte. Im Gegensatz zu den anderen konnte er sich nämlich daran erinnern, beziehungsweise wusste er, warum Kagome gestorben war. Es tat ihm wirklich im Herzen weh, doch er verstand sie auch ein wenig, dass sie es getan hatte, weil sie ihn über alles liebte und diesem Paar eine Zukunft ermöglichen wollte. „Kagome, nimm bitte das Juwel.“ Sie gehorchte und tat, wie ihr geheißen. Sie schritt zu ihrem Vater, der ihr eine Lotusblüte aus Kristallen entgegenhielt. „Leg es darein bitte.“ Wieder gehorchte sie und vollzog die Prozedur. Sesshomaru kam in der Zeit zu ihnen und beobachtete Kagome dabei, wie sie den Lotus verträumt anblickte. „Dadurch kannst du zu einer Göttin werden und niemand wird dich mehr kontrollieren müssen, weil du es selbst kannst.“ „Wirklich?“, fragte Kagome leise und staunte. Ob sie dann auch zu der Frau wurde, die gerade gestorben war? „Was passiert danach?“ „Du kannst selbst über dein Leben entscheiden.“ Sesshomaru legte einen Arm sanft um sie, während Kagome auf den Kristall sah und er leise in ihr Ohr flüsterte: „Ich bin bei dir, keine Sorge, ich helfe dir.“ „Danke, Liebster“, erwiderte sie und presste den Kristall an ihre Brust. Sie verbanden sich und wie schon die andere Kagome zuvor, verlor sie das Bewusstsein. Sesshomaru fing sie und setzte sich mit ihr auf den Boden, während er sie fest im Arm hielt und beobachtete, wie sie sich veränderte. Immer heller strahlte ihre Brust, während ihr Haar länger und länger wurde. Es fiel schwarz glänzend an ihrem Körper herab und verteilte sich um sie herum, während ihre Haut weicher und zarter wurde. Sie war vorher schon eine schöne Frau gewesen, doch nun war sie wohl die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Der Name Prinzessin schmückte sie wirklich gut und er wusste, er würde diese Frau nie wieder allein lassen. Nach einiger Zeit schlug sie dann zu seinem Glück endlich die Augen auf und blickte ihn schlaftrunken an. „Ich habe es geschafft“, flüsterte sie, bevor sie wieder ohnmächtig wurde. Sesshomaru blickte auf zu seinem alten Freund, der ihm zunickte. „Wir sollten zu dir gehen. Kagome braucht ein wenig Ruhe.“ „Sollten wir… Was weißt du hierrüber?“ „Durch Kages einmischen in das Gefüge, wurde die Zeit verzerrt und am Ende bist du gestorben. Diese Kagome kehrte zurück, sie konnte nicht ohne dich leben und entschied ihr Leben für euch zu geben.“ Sesshomaru erstarrte und blickte auf die junge Frau in seinen Armen. „Das hat sie getan? Für mich?“ „JA. Also wirf dein Leben niemals wieder leichtsinnig weg. Sie wird dir in den Tod folgen. Diese Frau, meine Tochter, liebt dich über alles. Behandle mein kleines Mädchen gut, verstanden?“ Tsukiyomi sah seinen alten Freund streng an. Nie wieder wollte er sehen, dass sein kleines Mädchen starb oder verletzt wurde. Sollte Sesshomaru ihr weh tun, würde ihn niemand mehr helfen können. „Das werde ich“, murmelte er etwas in Gedanken versunken und trug sie zu sich nach Hause, während Tsukiyomi ihnen dicht folgte und im Inneren immer noch seiner tapferen Tochter nachtrauerte. Es war einfach unglaublich, was sie alles in Bewegung setzte und wie viel sie für ihn tat. Dieser Frau konnte man einfach nicht böse sein, so herzensgut, wie sie war. Inu Yasha war ein vollkommender Idiot gewesen, dass er verkannt hatte, was er an ihr hatte. Natürlich waren sie verwandt gewesen, was aber im Mittelalter nicht geächtet wurde, doch dann hätte er sie nie in Armen halten könnte. Er liebte diese Frau und jetzt war Inu Yasha weg und sie würde für immer an seiner Seite sein. Bei ihm sein. Er hatte zu lange gebraucht, zu erkennen, wie wichtig sie für ihn war, welchen Stellenwert sie einnahm. Langsam beugte er sich beim Gehen herab und küsste ihre zarten Lippen, was die junge Dame in seinen Armen weckte. Erschöpft sah sie ihn an und lächelte sanft. „Wir bleiben für immer zusammen oder?“ „Auf ewig und keiner wird uns trennen, versprochen.“ Sie kicherte leicht und hob ihre Hand, um seine Wange zu streicheln, bevor sie eine Strähne ergriff und sie fest umklammerte und daran zog. Tsukiyomi beobachtete die beiden und konnte nicht anders, als lächelnd auszusprechen, was ihm in den Sinn kam. „Erinnert mich daran, wie es war, als Kagome noch ein Baby war. Sesshomaru, wie sagtest du immer, wenn sie an deinem Haar zog? Die Prinzessin hat Hunger?“ Kagome wurde feuerrot und biss sich auf die Lippen, als auf einmal, wie aus dem Nichts ihr Magen knurrte und Tsukiyomi leise lachte. „Das Essen steht auf dem Tisch.“ Kagome sah weg und Sesshomaru schüttelte nur den Kopf. Sie hatte mit ihm auf das Essen gewartet, dabei hätte sie schon eine Kleinigkeit vorher essen können. Immer dachte sie an andere, doch auch wenn er verteufelte, was die andere Kagome getan hatte, war er irgendwie glücklich darüber, dass sie noch ein wenig länger beieinander blieben. „Darf ich mit euch essen?“ „Natürlich, aber nur, wenn du uns deinen Segen gibst.“ Tsukiyomi hob eine Augenbraue, als er diese Worte aus Sesshomarus Mund hörte. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ihm fiel die Kinnlade runter. „N-N-Natürlich…“ „Aber Papa, du warst doch dagegen…“, wand Kagome überrascht ein und sah zwischen den Männern hin und her. Sie hätte nicht erwartet, dass er so schnell zustimmen würde. „Nur zu deinem Schutz… Ich wollte nicht, dass du eine schmerzliche Erfahrung machst und wollte die Zeit korrigieren.“, brummte er, während sie schon am Haus waren und Tsukiyomi schnell vor eilte und die Tür aufschob. „Ich wollte euch nicht wirklich von einander trennen. Wie könnte ich auch, wo du Sesshomaru mir schon immer vorgezogen hast und bei ihm so wunderbar lächelst.“ „Kagome, hast du genug gekocht?“, überging Sesshomaru schnell das Gespräch von Tsukiyomi, denn wer wusste, welche Peinlichkeiten sein alter… Freund noch ausplaudern würde. An vieles erinnerte er sich und er wusste, dass Kagome niemals wissen durfte, wie er mit ihr umgegangen war. Nicht, dass es böses Blut gäbe, sondern eher peinliche und stille Minuten, gefolgt von einer Ausfragerei, die er nicht haben musste. Wer wusste, wie viel Tsukiyomi damals mitbekommen hatte… „Ja, habe ich“, flüsterte sie, als Sesshomaru sie rein trug und vorher im Schlafzimmer mit ihr verschwand. „Tsukiyomi, deck schon mal den Tisch, ich gebe Kagome Wechselkleidung.“   Sesshomaru setzte Kagome ab, die noch kurz Halt suchte, während Sesshomaru an einen Schrank ging und ihn durchsuchte, bis er einen schönen Kimono fand und ihr reichte. „Bitte sehr.“ Er betrachtete sie und half ihr dann, sich auszuziehen. Es tat gut, ihre Haut zu spüren unter seinen Fingerkuppen, während er nach und nach die Knöpfe öffnete und ihr aus dem Hemd half. Danach öffnete er ihre Hose und konnte nicht anders, als dreckige Gedanken zu hegen. Wäre nicht Kagomes Vater nebenan, er würde über sie herfallen und mit ihr schlafen, doch gerade war der falsche Moment, des Weiteren musste Kagome zu Kräften kommen und das Knurren ihres Magens raubte ihm langsam die Nerven. Das zerstörte jegliche Lust in ihm, wenn ihr Magen sich anhörte, wie ein wildgewordener Tiger. Geschwind warf er ihr den Kimono um und half ihr, ihn anzuziehen. „Ich hoffe er passt.“ Kagome nickte und sah sich den blauen Kimono an. Er war sehr schlicht, aber wunderschön. Danach betrachtete er ihr Haar, schnappte es und flocht es ein wenig, bis er es zusammenband und ihr auf die Schultern legte. „Wir sollten es später abschneiden.“ „Das wäre wohl besser“, kicherte sie und zog ihn herab zu sich, bevor sie ihn küsste. Er erwiderte den Kuss und genoss ihre nach Lotus duftende Haut und ihre zarten Lippen. Sanft streichelte er über die Seiten ihres Körpers, bevor er den Knoten ihres Kimonos noch etwas fester zog. „Hör auf, du verführst mich. Wir essen jetzt.“ Sesshomaru knurrte leise, hob sie hoch auf die Arme und trug sie schnell in die Küche, wo er Kagome am Tisch absetzte und sie sich brav hinkniete. Auch er tat es, während Tsukiyomi gerade das Essen anrichtete und sich dazu setzte. „Dann essen wir jetzt. Danach müssen wir zurück und den anderen berichten. Wir werden den Ring jetzt zerschlagen können.“ Sesshomaru nickte und streichelte über ihre Hand, an der sie den Ring trug. „Brauchst du mich dafür?“ Tsukiyomi erhob eine Augenbraue. „Du willst nicht mithelfen?“ „Nein. Was ich gesehen habe, reicht mir. Kagomes Sicherheit ist am Wichtigsten und das wird sie nicht sein, wenn ich nicht bei ihr bin.“ „Sesshomaru, ich kann auf mich selbst aufpassen!“ „Kagome, dein zukünftiges oder jetzt vergangenes Ich ist deswegen gestorben. Ich werde nicht zulassen, dass du jetzt immer durch die Zeit springst und dich opferst. Vergiss es.“ Sesshomaru knurrte laut, während Tsukiyomi zustimmte. „Das würde ich gerne verhindern. Nun gut. Wir sollten es auch ohne euch schaffen, wenn es euch so wichtig ist. Wo wollt ihr wohnen?“ „Vorerst hier.“ Sesshomaru entschied einfach und Kagome sah ihn schnaubend an. „Ist das dein Ernst? Du entscheidest?“ „Kagome, du bist hier sicher, willst du nicht mehr?“ Sie grinste und steckte sich etwas zu Essen in den Mund. „Passt schon.“ Hauchte sie und schlang das Essen herunter. „Dann werde ich alles organisieren, ich bin froh, dass es euch beiden gut geht.“ Kagome lächelte sanft und schmiegte sich an Sesshomaru. Sie war froh, dass er bei ihr war, denn der Verlust von Inu Yasha lag ihr noch schwer im Magen, auch wenn sie kaum gesehen hatte, wie es von statten ging, doch… jetzt wurde alles gut, das wusste sie und sie war froh darüber. Endlich war diese Horrorgeschichte zu Ende. Endlich könnte sie anfangen zu leben. Kapitel 99: Trautes Heim... ---------------------------   „Kagome, willst du das etwa auch mitnehmen?“, rief Souta, während er Kagome gerade half eine Kiste zu packen. Kagome trug eine Latzhose und ein kurzes weißes T-Shirt darunter, über dem die Jeansträger entlangliefen. Sie hob ihren Kopf. Ihr schwarzes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden und obwohl sie es geschnitten hatte, war der Pferdeschwanz trotzdem immer noch ewig lang und endete kurz vor ihrem Po. „Natürlich, alles.“ „Ist das dein Ernst?“, fragte Souta und trat neben sie und hielt ihr ein Schulbuch vor die Nase. „Das willst du mitnehmen?“ Kagome wurde rot und schmunzelte leicht. „Ich… naja…“, sagte sie und betrachtete das Studiums Buch. Sie war hin und her gerissen, schloss dann aber die Augen. „Lass es hier, ich glaube ich werde mein Studium verschieben müssen.“ „Würde ich auch sagen. Das sind ja deine Flitterwochen“, schmunzelte Souta und neckte sie. „Vielleicht sollte ich dir mein Biologiebuch mitgeben.“ Knallrot warf Kagome das Studienbuch nach ihm, dem er lachend auswich. „Brauchst du das nicht eher? Hattest du nicht dein Mädchen nach einem Date gefragt?“ Souta wurde blass und kratzte sich am Haaransatz, bevor er wieder rot wurde. „Es ist erst unser erstes Date, ich will doch nicht gleich… ich…also…“ „Soll ich dir Kondome kaufen gehen oder bekommst du das selbst hin?“ „Schwesterherz, halt die Klappe!“, jaulte er und wuschelte sein Haar, bevor er genervt aus dem Zimmer rannte. „Das zahl ich dir heim!“ Kagome lachte heiser und packte weiter eine Kiste, als sie hinter sich jemand hörte. Lächelnd erblickte sie Kiara, die schnurrend um sie herum schlich. „Dich nehme ich auch mit.“ „Das hör ich doch gerne!“, schnurrte sie und umrundete Kagome noch einmal, bevor sie zur Seite sprang und jemand ihren Pferdeschwanz ergriff. Überrascht sah sie hoch und blickte in goldene Augen, die sie interessiert betrachteten. „Wie lange willst du noch dein kleines Zimmer einpacken? Unglaublich, wie kannst du nur so viele Kisten damit füllen?“ „Ich habe halt viel Kram“, protestierte sie, während sie noch weiter packte. Sesshomaru schnaubte und ließ den Pferdeschwanz los und blickte auf eine Kiste, auf dem Badezimmer stand. Sie war noch offen, also wagte er es, einen Blick hineinzuwagen und erstarrte. „Kagome, was nimmst du bitte alles mit?“ „Das brauch ich!“ Er stöhnte leise und überlegte, ob sein kleines Haus dafür reichen würde. „Kagome, ich habe alles…“ „Aber nicht alles alles!“ „Kagome.“ Er zog eine Quietschente heraus. „Dein Ernst?“ Sie kicherte und zwinkerte ihm zu. „Das ist Deko.“ „Du meinst die Quietschente mit der Sonnenbrille und dem Bikini? Das ist ein traditionelles Haus.“ „Es ist ein Hingucker, hab dich nicht so.“ Sesshomaru knurrte und kam zu ihr, bevor er sie am Haar packte und wild küsste. Keuchend glitt sie zu Boden und landete mit dem Rücken kichernd auf dem Teppich. „Die Ente bleibt hier.“ „Was bekomm ich dafür?“, fragte sie neckisch und genoss noch einen Kuss, der sie in den siebten Himmel beförderte. Sesshomaru musste unbedingt ein Auge darauf haben, was diese Frau noch sonst so einpackte. „Du wohnst bei mir, reicht das nicht?“ „Ich glaube nicht“, kicherte sie, als ein Husten sie unterbrach und Kagome knallrot wurde und Sesshomaru sich von ihr löste. Beide drehten sich um und entdeckten Tsukiyomi in der Tür, der den Kopf nur schüttelte. Die beiden benahmen sich manchmal wirklich wie ein frisch verliebtes Paar.   „Nun verschiebt das bitte, der Umzugswagen ist da.“ „WAS?“, schrie Kagome erschrocken auf und stürmte los und warf schnell ihre Sachen weiter rein. Sie hatte einfach viel zu viel geträumt. Sesshomaru sah währenddessen verwirrt zu Tsukiyomi, der ihn belustigt ansah. Eine Finte, eindeutig, denn der Umzugswagen war noch nicht gekommen, doch so würde sie wenigstens nicht weiter dabei träumen. „Dann sollten wir uns beeilen.“ Sesshomaru ging zu ihrem Schrank und blickte herein und sortierte ein wenig vor, was ihn böse Blicke einbrachte. „Kagome, bei mir sind genug Kleider für dich.“ Sie seufzte kurz und drehte sich dann um, sodass er weiter machen konnte. Es schien immer noch so unwirklich, dass Kagome jetzt zu ihm zog, solange Tsukiyomi mit der Organisation alles zerschlug. Nach und nach zerbrachen die Yakuza und der Frieden kehrte ein. Sogar Tsukiyomi selbst schien verantwortungsbewusster zu werden und hatte sich endschieden auf das Tempelgelände zu ziehen und von dort immer seine Arbeit zu betreiben. So viel änderte sich und alles zum Positiven. Kagome war wirklich glücklich darüber, wenn sie bedachte, wie viel Leid es gegeben hatte. Gerade war sie an ihrem Schreibtisch angekommen und packte ihre Schreibutensilien ein, als sie einen Bilderrahmen zu Greifen bekam. Ihr stockte der Atem, als sie auf das Bild von damals blickte, auf dem sie mit all ihren Freunden war. Nachdenklich streichelte sie über das Glas. Sie vermisste alle und der Schmerz war immer noch präsent. Kagome hatte mit ihrem Vater gesprochen über dieses Ereignis und hatte versucht mit ihm einen Weg zu finden, doch bisher hatte nichts funktioniert, bis Tsukiyomi etwas anderes gefunden hatte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie auf einmal einen warmen Arm spürte, der sich um sie schlang. „Was tust du da? Der Wagen ist da.“ „Ich weiß… ich hatte nur…“ Sesshomaru blickte auf den Rahmen. „Du vermisst sie sehr oder?“ „Ja… aber Vater meinte, sie wurden wiedergeboren…“ „Du wirst sie wiedersehen, wir kümmern uns darum, wenn die Yakuza zerschlagen sind. Auch wenn sie sich nicht erinnern…“ „Werden wir wieder Freunde, ich weiß. So wie wir.“, hauchte sie und genoss noch einmal seine warme Umarmung, als sie schon den Rahmen in die Kiste legte und sie zusammen mit seiner Hilfe mit Paketband schloss. „Komm Kagome“, murmelte er und hörte wieder ein Husten. Er blickte wütend zu Tsukiyomi, der wirklich sauer war, als eine Hand ihn am Ohr packte und nach draußen zog. „Hey!“ „Jetzt lass die Kinder“, schimpfte Kagomes Mutter und zog ihren Mann für einen Kuss herab. „Oder willst du keine Enkelkinder?“ Tsukiyomi wurde rot, wie auch Kagome, während Sesshomaru ganz kühl blieb. „Tsukiyomi, sie hat Recht.“ Kagome schubste Sesshomaru leicht weg und schnappte eine Kiste und rannte raus, wobei sie ihre Eltern halb anrempelte. „Ich bring das schon runter!“ Ihre Mutter lachte leise und Tsukiyomi sah sie erstaunt an. „So geht das also?“ „Du musst noch viel lernen. Du hast einen pubertierenden Sohn. Kinder sind rebellisch, du musst ihnen zustimmen, dann erreichst du eher dein Ziel.“ Sesshomaru entspannte sich ein wenig, als er ihre Worte hörte. Er hatte wirklich schon ein wenig Sorge getragen, dass Kagomes Mutter das ernst gemeint hatte, wo sie doch selbst wissen sollte, dass keiner wusste, was passieren würde, wenn die beiden ein Kind zeugten. Es war sowieso noch kein wirkliches Thema, denn erstmal wollten sie ihre Freiheit genießen und sich etwas aufbauen. Er schluckte schwer. Hoffentlich kam Kagome nicht auf die Idee, er musste sie unbedingt davon abhalten. Schnell schnappte er selbst zwei Kisten und machte sich auf den Weg. Die frisch verliebten Eltern wichen kurz aus, bevor sie selbst noch ein paar Kisten nahmen und mithalfen. Auch Souta kreuzte wieder auf und half, bis der Umzugswagen wirklich kam, den sie schnell beluden.   An Sesshomarus Haus angekommen, wurde alles ausgeladen und sie feierten noch alle zusammen eine Einweihungsfeier, zusammen mit Kouga, Ayame, Shippo und Souten, wie auch mit ihrer Familie. Es war ein berauschendes Fest und sie betranken sich und feierten ihren Sieg. Kagome genoss es, auch wenn sie sich gewünscht hatte, dass ihr erster Tag in ihrem neuen Heim allein wäre, doch das würde schon noch kommen. Bald sehr bald, das wusste sie. Morgen würde sie einfach alle rauswerfen. „Kagome, lass uns noch einen heben!“, flötete Kouga und prostete Kagome zu, die sofort ein Glas schnappte und es trank. „Prost!“ „Prost!“ Alle riefen durcheinander, während Sesshomaru leise knurrte und Kagome an sich zog. „Trink nicht zu viel!“ „Lasch misch dosch!“ Alle lachten und grinsten sie an. „Sesshomaru, deine Frau schießt sich mal wieder ab!“ „Gebt ihr doch nichts mehr!“, schimpfte Tsukiyomi, doch Kagome hatte schon wieder ein Glas in der Hand. „Wo kommt das her?“ Sesshomaru hob eine Augenbraue. „Kagome…“ „Wasch denn?“, kicherte sie und trank es aus, als es sich auf einmal schon füllte. „Schau wasch isch kann!“ Sie quiekte leicht, als Sesshomaru ihr das Glas entzog und es anstarrte, wie es sich schon wieder füllte. „Wie?“ „Unglaublich… Ich wusste nicht, dass man meine Macht so benutzen kann…“ „Vielleicht gab es ja auch einfach einen Säuferdämon im Juwel.“, meinte Kouga und deutete auf seine Arme. „Ich konnte ja mal schnell laufen.“ „Das wäre schlecht für sie.“ „Die ist morgen verkatert…“, jaulte Souta, während Kouga Sesshomaru in die Rippen stieß, welcher ihn böse ansah. „Das wird wohl nichts mit der Hochzeitsnacht.“ „WAS?“, rief Tsukiyomi und starrte Kagome und Sesshomaru an. „Wann?“ „Wir haben nicht… Tsukiyomi…“ „Ich wollte nur damit sagen, dass Sesshomaru heute keinen wegstecken kann!“, kicherte Kouga leicht angeheitert und bekam jetzt selbst einen Hieb in die Seite. Er ging zu Boden und rollte sich lachend rum, während Kagome nur knallrot in Sesshomarus Schoß saß und wieder den Mund auf machte. „Wiescho kann er nischt? Isch bin dafür!“ Alle erstarrten und sahen sie an, während sie an ihrer Kleidung schon nestelte und Sesshomaru nur mit Mühe und Not ihre Kleidung beieinander halten konnte. Das war unglaublich. „Sesshomaru, du wirst doch nicht!“ „NEIN!“, fluchte er etwas lauter und stand mit Kagome im Arm auf und sah noch alle an. „Wir verabschieden uns. Ich kette sie ans Bett.“ „UHHHH!!! RAN DA! Mach ihr ein Baby!“ Sesshomaru sah vernichtend zu Kouga, welcher von Shippo den Mund zugehalten bekam. Auch die anderen Frauen taten es, denn jeder wusste, dass Sesshomaru sie sonst vermöbeln würde. „Wir sollten gehen.“ „Ich bin nüchtern!“, schrie Souta schon, doch wurde er ausgebremst. „Souta, du fährst nicht!“, schimpfte Kagomes Mutter, als Tsukiyomi zum Teich deutete. „Wir nehmen die Abkürzung und holen den Wagen später.“ „Gute Idee! Tschau Kagome-chan, und Sesshomaru, sei ein Mann und mach sie glücklich, du weißt schon!“ „HALT DIE KLAPPE!“, zischte Ayame und schlug ihren Mann halb K.O. bevor sie ihn aus dem Haus zerrte und knallrot ihn zum Teich schleppte. Sesshomaru sah noch zu, bevor er den Kopf leicht schüttelte und seine Braut in sein Schlafzimmer trug. Nein in ihr Schlafzimmer. Seufzend legte er die Frau in die Laken, die schon wieder an ihrer Kleidung nestelte. „Ich schlafe nicht mit dir.“ Geschwind legte er sich neben sie und streichelte sie noch etwas, während sie noch dran zerrte, doch plötzlich ließ sie nach und schlief ein. Endlich. Er dankte innerlich den Göttern dafür, dass Kagome nichts weiter versuchte. Seufzend streichelte er ihr sanft das Haar aus dem Gesicht, bevor er ihre Stirn küsste. Kagome gehörte zu ihm, das stand fest. Nie wieder ließ er sie allein und ab jetzt, würde er wohl den Sake aus dem Haus verstecken müssen und die Gläser, wenn sie die einfach befüllen könnte. Wobei der Kater ihr vielleicht klar machte, dass es eine dumme Idee war, wie auch die Tatsache, wie sie sich benommen hatte. Kapitel 100: ... Glück allein? ------------------------------ Am nächsten Morgen erwachte Kagome mit leichten Kopfschmerzen und rollte sich hin und her, bevor sie die Augen aufschlug und ein paar Mal zwinkerte, als sie bemerkte, dass sie nicht allein war. Überrascht drehte sie sich und sah in Sesshomarus Gesicht, der sie neugierig betrachtete. „Rausch ausgeschlafen?“ Sie nickte halb und sah an sich herab, bevor sie knallrot anlief. „Ich bin nackt?“ „Du hast dich gestern auf der Feier ausgezogen.“ „Ausgezogen?“, fragte die schwarzhaarige nach und versuchte sich zu erinnern, was gar nicht leicht war. „Ja, Kouga meinte, nachdem du so viel getrunken hast, würde bestimmt nichts mehr zwischen uns laufen, was du nicht auf dir sitzen lassen wolltest, weswegen du angefangen hast vor deinen Freunden und deiner Familie zu strippen mit der Aussage, dass natürlich noch was laufen wird.“ „ICH HABE WAS?“, schrie sie und stand schon auf dem Bett. Sesshomaru gefiel was er sah und legte sich ein wenig gemütlicher wieder hin, während Kagome ihn panisch ansah. „Das ist nicht passiert oder?“ „Sie sind alle schnell gegangen und ich habe dich ins Bett gebracht.“, meinte er dann aber doch, als sie aussah wie ein Zündholz. „Jetzt komm her zu mir ins Bett.“ Sie schnaubte wütend. „Vergiss es!“, keuchte sie auf einmal und rannte zum Schrank und zog einen Kimono raus, den sie sich umband. „Blödmann! Wie kannst du nur!“ „Ich war nicht die Person, die sich Alkohol herzaubern konnte. Des Weiteren habe ich mich nicht an dir vergriffen.“ Wieder schnaubte sie und war schon zur Tür, die sie mit voller Wucht zuwarf. Es knallte ein wenig, während sie schnaubend über den Flur lief. Sie war manchmal wirklich amüsant und sexy, wenn sie wütend war. Daran könnte er sich gewöhnen, sich mit ihr ein wenig zu zoffen, wenn sie dann immer so hübsch aussah. Sie hatte schon wieder die Wangen aufgeplustert und diesen Schmollmund gemacht. Er leckte sich die Lippen. Gut, dass sie jetzt allein waren. Endlich waren sie allein und diesen Umstand würde er natürlich ausnutzen. Langsam und gemächlich stand er auf, als er erschnupperte, dass sie sich anscheinend ans Frühstück machte. Ihr erstes Frühstück zusammen. Es hatte zu lange gebraucht, bis sie endlich bei ihm eingezogen war, auch wenn es sich hierbei nur um eine Woche gehandelt hatte. Sesshomaru zog sich einen grauen Yutaka an und band ihn locker zusammen, bevor er in die Küche schritt und sein Mädchen beobachtete, wie sie fleißig am Herd stand und kochte. Gerade streckte sie sich an einen seiner Schränke hoch und versuchte an ein Gewürz zu bekommen. Sie war wirklich niedlich. Anstatt, dass sie sich einen Tritt holte, war sie gerade dabei auf die Spüle zu klettern. Er verdrehte die Augen und kam langsam zu ihr, als es schon passierte und sie abrutschte. Geschickt fing er Kagome auf, die in seine Arme fiel und laut aufkeuchte. „Was?“ „Kagome, ich habe einen Tritt für dich.“ Er küsste leicht ihr Ohrläppchen, bevor er weiter an ihren Hals wanderte und Kagome ein wenig kicherte. „Ehy, das kitzelt!“ Sie schmiegte sich in seinen Arm, während er sie komplett runterholte und sich neben sie stellte. „Was brauchst du?“ „Das da“, verlautete sie und deutete auf das Mittlere, dass er ihr runterholte. „Anscheinend muss ich wegen dir meine Küche umplanen?“ „Wäre gut, denn ab jetzt koch ich ja für dich“, schmunzelte seine Liebste und küsste ihn auf sein Kinn. „Also…“ „Nicht jetzt“, knurrte er leise und drückte es ihr in die Hand, bevor er sich über das Brett beugte. „Fisch?“ „Fisch.“ Kagome würzte ihn schnell und drückte dann einen Knopf am Reiskocher. Den hatte sie mitgebracht, aber was sollte man da machen. Es würde helfen, denn ab jetzt würde es nicht mehr so einfach sein, Essen zu bestellen. Sesshomaru hatte sich in den 15 Jahren sehr daran gewöhnte, aber das war auch egal, sie war da und das zählte. „Klingt gut, aber…“, murmelte er an ihrem Ohr und schnappte ihre Hand, die er anhob. Sanft küsste er ihre Fingerkuppen und leckte lüstern daran. „…jetzt möchte ich dich vernaschen.“ Kagome lief hochrot an und kicherte wieder, bevor sie ihm die Hand entzog und seine Lippen mit ihren bedeckte. Genießend leckten ihre Zungen übereinander, während er ihre Hüfte packte und sie auf den Küchentresen absetzte. Kagome quietschte leicht, während er ihren Kimono auseinanderschob und seine Hand über ihre Oberschenkel glitt bis zu ihrer goldenen Mittel. Er stöhnte genüsslich und zog an ihrer Unterlippe, während sie leise keuchte. Dieses böse Mädchen hatte keine Unterwäsche unter. Seine Hände massierten die Oberschenkel liebkosend, während er immer dichter heranrückte. „Kagome…“ „Sesshomaru…“, stöhnte sie und warf ihre Arme um seinen Hals, als seine Hände sich auf ihren Intimbereich legten und ihre Muschie genussvoll auseinander drückten. Seine Daumen rieben leicht über die Innenseite ihrer Venusflügel und glitten immer dichter an ihre Klitoris und ihr Loch, was sie mit einem Stöhnen guthieß. Ihr Körper bebte, als sein Daumen anfing ihre Klitoris zu massieren. Leise stöhnend bog sie sich immer mehr zu ihm und dann spürte er es, wie ihr Loch ganz feucht wurde. Neckisch glitt sein Daumen hinein und entriss ihr ein weiteres Stöhnen. „Verdammt, fick mich endlich!“, knurrte sie laut. Er hob eine Augenbraue und sie kicherte voller Glück. „Komm schon, hab dich nicht so“, wimmerte sie und stöhnte immer wieder auf, während sein Daumen sie penetrierte. Sie wollte ihn spüren und nicht seinen Daumen. „Bitte!“ „Bettel weiter, das gefällt mir.“ Sie knurrte wieder und ihre Hände fanden seinen Gürtel, den sie beherzt öffnete. Geschickt ergriff sie seinen Schwanz und zog gierig daran. „Der hier soll in mich, komm schon.“ „Kagome, was wird das?“, keuchte er erregt, ein wenig überrascht über ihre Herangehensweise. „Du willst nicht, da muss ich deinem Schwanz den Weg zeigen.“ Sesshomaru knurrte noch einmal und zog ihren Hintern zu sich, bevor sein Schwanz schon ihren Eingang fand. „Ich weiß schon, wo ich deine Lustgrotte finde, aber ich wollte dich vorher mehr quälen.“ „Ich will das aber nicht. Nimm mich… jetzt!“ Er gehorchte ihr leicht wiederwillig, doch er konnte auch nicht mehr anders, als er ihr feuchtes Loch spürte, wie es sich langsam und heiß um seine Spitze schloss. Stöhnend glitt er in sie rein, füllte sie aus und zog sie immer näher ran, sodass er noch tiefer kam. Dieser Tresen hatte die perfekte Höhe, um sie zu ficken. „OH JAHH!“, schrie sie lustvoll, während Sesshomaru davon angespornt, sein Tempo beschleunigte und sie immer mehr und härter fickte. Der Tresen wackelte ein wenig, während ihre Lustschreie das Haus füllten. Es tat wirklich sehr gut, hier zu sein. Niemand würde sie belauschen und sie konnte sich ausleben. Kagome liebte diesen Mann über alles und wollte mit ihm alles teilen, auch den Sex, der sie beide erfüllte. Lüstern kratze sie über seine Brust, was ihm sehr gefiel. Schnell löste er sich leicht und umgriff mit einer Hand ihre Brust. Während er zustieß hob er sie an seine Lippen und nahm ihren harten Nippel in den Mund. Seine Zunge umkreiste ihn, während er immer wieder leicht am Nippel saugte und den Geschmack ihrer süßen Haut genoss. Seine Zähne streiften ihn und der Nippel stellte sich immer weiter auf, während sein Schwanz sie penetrierte. Dann ließ er den einen los und schnappte sich die andere Brust, die er auch genüsslich verwöhnte, bis beide Nippel so fest waren, dass man glauben musste, dass sie platzen könnten. Er sah sie lüstern an, während sie ihre Arme wieder um seinen Hals schlang und seine Lippen auf ihre presste. Sie genossen ihre Zweisamkeit, vergaßen alles um sich herum, bis sie endlich den Punkt erreichten. Stöhnend kamen sie. Sesshomaru stieß noch einmal fest in sie, spürte, wie sein heißes Sperma in sie spritzte und schloss flatternd die Augen. Daran könnte er sich wirklich gewöhnen. Er zuckte noch einige Male und küsste sie ein weiteres Mal, als es hinter ihnen auf einmal schepperte. Erschrocken blickte Kagome über Sesshomarus Schulter, wie auch dieser, der sich nach hinten umdrehte und Tsukiyomi entdeckte mit Souta und ihrer Mutter. Sie keuchte erschrocken, während alle sie erschrocken anstarrten. „Was?“ „Du heilige Scheiße…“, fluchte Souta knallrot. „Habt ihr gerade auf dem Tresen Sex gehabt?“, fragte Tsukiyomi schluckend, während Kagomes Mutter schon flüchtete. „Schwesterherz, du bist so peinlich…“ „Ich… verdammt“, knurrte ihr Vater, bevor auch dieser verschwand und seinen Sohn packte. Dieser Moment war äußerst peinlich. Kagome und Sesshomaru starrten einander an, schluckten, bevor sie sich lösten, doch anstatt, dass Kagome etwas sagen konnte, spürte sie, wie ihr schlecht wurde. Geschwind drehte sie sich und übergab sich ins Waschbecken, während sich alles drehte.   Das konnte ja heiter werden. Sesshomaru schnappte ihr Haar, während er überlegte, wie er sein Haus abschließen konnte oder den Teich versiegeln. Das war wirklich schief gegangen. Anscheinend hatten sie nicht wirklich die gewünschte Zweisamkeit, doch hoffentlich hatte ihr Vater daraus gelernt, dass sie frisch verliebt waren und man nicht ohne anzuklopfen reinplatzen sollte. Verdammt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)