Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 91: Kummer ------------------ Kagome war zum Tempelgelände. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben und über alles nachdenken, doch Tora war keine große Hilfe. Er fragte sie nach Dating Tipps. Natürlich gab sie ihm welche, doch ihr tat es im Herzen weh. Anscheinend hatte sogar er Glück in der Liebe, während sie, Kagome, immer nur Pech hatte. Seufzend ging sie die Treppe hoch und warf sich auf ihr Bett, rollte sich hin und her und wusste einfach nicht, was sie tun sollte. „Was mach ich nur?“, seufzte sie und legte sich wieder auf die Seite. Jetzt war ihr Vater da, was sie sich solange gewünscht hatte, doch jetzt, nach kurzer Zeit, wünschte sie, er würde noch weiterschlafen. Dann könnte sie bei Sesshomaru sein und ihr Leben würde nicht komplett kontrolliert werden. Aber das waren Wunschgedanken. Murrend streichelte sie über die kühle Decke und dachte an Sesshomaru, wie er im letzten Monat ständig in ihrer Nähe gewesen war. Wie schön es doch gewesen war. Natürlich hatte seine Art sie anfangs genervt, doch es war zu ihrem normalen Leben geworden. „Was ist wohl meine Aufgabe?“, murmelte sie und rollte wieder auf den Rücken. Sie war jetzt wieder eine Prinzessin, was das auch heißen sollte. Ihr Vater kontrollierte ihre Macht, unterdrückte sie, was sie spürte. Es war unangenehm. Bei Sesshomaru war es schön gewesen. Sie hatte sich sicher gefühlt, doch die Aura ihres Vaters machte ihr irgendwie Angst. Es fühlte sich so zwanghaft an. Wo war Sesshomaru nur? Wo bitte? Er konnte sie doch nicht hier versauern lassen. „Wo bist du?“, fluchte sie heiser und kniff die Augen zu. Wo könnte er denn bitte hingehen? Er hatte einige Wohnungen, doch würde er sich dort aufhalten? „Warte…“ Ihr fiel sein hübsches Haus im Wald ein. Würde er dorthin gehen? Vielleicht… das würde zumindest erklären, warum sein Handy nicht ging, aber… wie kam sie denn da hin? Wie nur? Genervt setzte sie sich auf und wuschelte ihr Haar durch. „Wie schaff ich das bloß? Warum habe ich nur keinen Führerschein.“ Aber hätte ihr einer überhaupt geholfen? Nicht wirklich, denn sie hatten gar kein Auto und Tora würde seins nicht leihen. Würde er sie fahren? Bestimmt nicht. Fluchend warf sie sich hin und her und warf ein Kissen durchs Zimmer. Ihr reichte dieses Leben. Ja, sie musste Inu Yasha besiegen… doch sie hatte es für Sesshomaru tun wollen, beziehungsweise hatte sie geglaubt, sie könnte es schaffen und überstehen, wenn er an ihrer Seite war. Doch ohne ihn war sie sich gar nicht mehr so sicher, dass sie es verkraften könnte, sollte Inu Yasha verschwinden, wo er doch so lange ein Teil ihres Lebens gewesen war. Ihre Sicht verschwamm und sie rieb immer wieder mit dem hellblauen Hemd über ihr Gesicht, welches sich immer dunkler färbte von den Tränen. Sie wollte nur zu ihm. Warum konnte sie das nicht? War sie denn bitte so schwach? „Sesshomaru, ich vermisse dich…“, keuchte sie und schluchzte immer wieder. Ohne ihn fühlte sie sich so leer und einsam, dass es sie immer mehr zerriss. „Wo bist du nur…“ Sie blickte zum Fenster, schlich hin und öffnete es. Vorsichtig sah sie hinaus und wünschte sich beinahe, dass er auf dem Dach saß, doch sie sah nichts. Behutsam zog sie sich am Rahmen hoch und kletterte über einen Tritt aufs Dach. Auch hier nicht. Seufzend ließ sie sich nieder und streichelte über die warmen Ziegel. Sesshomaru hatte damals auf ihrem Dach kampiert und war bei ihr gewesen, als sie geträumt hatte zu ertrinken. Er tat so viel für sie und sie? Sie tat nichts. Zumindest fühlte es sich so an. „Kagome.“ Sie zuckte erschrocken zusammen und fiel fast, doch eine starke Hand griff sie und zog sie an sich. „Wer?“ „Ich bin es, Shippo.“ Kagome sah auf in die grünen Augen und entspannte sich ein wenig, während er sie an sich zog und sich mit ihr aufs Dach setzte. „Was machst du hier?“ „Das sollte ich wohl eher dich fragen.“ „Ganz einfach, ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ Shippo sah sie besorgt an und streichelte sanft ihren Rücken. „Du hast geweint oder? Ist es wegen Sesshomaru?“ „Weswegen wohl sonst? Ich vermisse ihn.“ „Er ist erst seit heute Morgen weg.“ Kagome sah ihn wütend an. „Das weiß ich und trotzdem… Wir waren so lange beieinander. Des Weiteren haben wir uns frisch verlobt und sein Youki war in mir. Als er vorhin gegangen ist fühlte es sich endgültig an. Ich habe das Gefühl, dass er nicht wiederkommt, dass es mein Vater nicht zulassen wird… Ich weiß, ihr erwartet so viel von mir und doch…“ „Hast du Angst, das wichtigstes zu verlieren. Ich versteh dich schon. Weißt du? Ich und Souten, damals. Wir waren Kinder und haben gespielt, naja eigentlich wollte sie ihren Clan rächen, doch nach und nach wurde mehr draus, bis sie auch eines Tages verschwand. Anstatt bei Sesshomaru zu kämpfen bin ich Hals über Kopf losgerannt, weil ich eine dunkle Vorahnung hatte und versuchte sie zu finden. Ich hatte gut daran getan, denn sie war auch wirklich in Gefahr. Wenn dein Gefühl so groß ist, dann glaub ihm, dann tu was du tun musst.“ „Meinst du? Aber ich würde…“ „Uns im Stich lassen? Kagome, wenn du so bist, bist du noch weniger eine Hilfe, du bist eher ein Angriffsziel.“ Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. „Aber wie?“ „Wenn du weißt, wo er ist, könnte ich dich fahren. Das ist nicht das Problem.“ Shippo lächelte freundlich und streichelte über ihre Wangen. Sie schluchzte und drückte ihn fest an sich. „Du bist der beste, Shippo… Danke!“ Kagome drückte sich noch mehr an ihn, während er immer wieder über ihren Kopf streichelte. „Er ist vielleicht im Wald, wo ich mit meinem Vater vorher war.“ Shippo nickte und blickte zum Himmel. „Dann fahren wir dorthin. Vertrau mir, wir finden ihn und dann wird alles gut. Ihr liebt euch und dein Vater hat kein Recht, sich dazwischen zu stellen. Insgesamt scheint etwas Merkwürdiges abzulaufen. In erster Linie bin ich wirklich Sesshomaru treu, nicht Tsukiyomi. Dein Vater kam später dazu. Ach ja und in ganz vorderster Front bin ich dir treu.“ „Aber bist du nicht wütend wegen…“ „Ich war nicht wütend Kagome.“ Shippo kratzte sich am Kopf und sah sie traurig an. „Ich wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte. Du warst fort und Inu Yasha veränderte sich. Ja, ich war oft da, hoffte, dass du wiederkommst und ihn bändigst, doch an nichts warst du schuld… Es schmerzte mich nur so sehr. Wie sollte ich dir denn sagen, dass ich unfähig war unsere Freunde zu beschützen? Das ich weggelaufen bin, anstatt einen heldenhaften Tod zu sterben?“ Kagome blickte auf und sah Tränen in den Augen des rothaarigen Mannes. Er presste sie fest an sich und weinte einfach. „Es tut mir so leid… ich bin einfach ein Schwächling. Ein Versager…“ „Das bist du nicht!“ „Doch! Sie sind gestorben! Es tut mir leid…“ Kagome umarmte ihn und streichelte den Mann, der einst wie ein kleiner Bruder oder ein Kind für sie gewesen war. Wie lange hatte das nur auf seinen Schultern gelastet? Sie wünschte sich so sehr, sie könnte alles ändern, dafür sorgen, dass sie wieder lebten, doch sie konnte nicht und würde es wohl nie können, doch für ihn da sein, wollte sie. Sie presste ihn eng an sich. „Shippo, du warst ein Kind. Nicht einmal Sesshomaru konnte es. Mach dir bitte keine Vorwürfe.“ Sie drückten einander, als ein kleines Pheuu ertönte und Kirara aufs Dach sprang. Schnell rannte sie zu beiden und betrachtete sie traurig. Shippo erstarrte. „Kirara… es tut mir leid…“ „Was redest du da, Shippo?“ Kagome und Shippo blickten verwirrt zu Kirara, die sie eingehend betrachtete. Was war das denn bitte gewesen? Hatte sie etwa gesprochen? „Hast du das gehört, Shippo?“ „Ja… habe ich… war das…“ „Ja, das war ich. Shippo du warst klein, wir hätten nichts tun können. Keiner hätte das. Ich habe lange nachgedacht, mir Rache gewünscht an dem Schänder und wusste nicht, wie ich mit Kagome umgehen sollte…“ Sie hatten sich nicht verhört, Kirara sprach mit ihnen. Ganz erstaunt zog Kagome Kirara an sich und sah ihr tief in die Augen. „Kirara, seit wann?“ „Mit den Jahrhunderten entwickelte es sich. Niemand ist schuld, was Inu Yasha anging, also hör auf zu weinen. Lasst uns Sesshomaru suchen und dann sehen wir weiter.“ Alle nickten und Kagome zog Kirara fest an sich. Sie würden Sesshomaru suchen und dann würde Inu Yasha bereuen, ihren Freunden je wehgetan zu haben. Er würde das büßen. Wegen ihm litten ihre Freunde und er musste zur Rechenschaft gezogen werden. Sie würden es schon schaffen!   Nach einer Weile, als es schon dunkler wurde, entschiedenen sie vom Dach herabzusteigen. Shippo hob Kagome sanft hoch und trug sie zum Zimmer. Gerade waren sie hineingesprungen, als alle die Tür unten hörten. Wer konnte das sein? Kagome überlegte, ob es ihr Opa war, doch der war angeblich weggefahren, solange die Gefahr bestand. Es gab ein Treffen zwischen den ganzen Opas der Tempel an einem Onsen. Wer könnte das sein? „Was ist, wenn es Inu Yasha ist?“, fragte Kagome zitternd, doch Shippo schüttelte den Kopf und ließ sie schon herab. „Mist, meine Nase ist zu… Ich werde nachsehen…“, flüsterte er und schlich schon nach unten. „Warte hier, verstanden, ich beschütze dich!“ Danach verschwand er und ließ Kirara und Kagome zurück, dessen Herz bis an die Decke schlug. Wer konnte das nur sein? Langsam schlich sie zur Tür und legte ihr Ohr an die Tür, als sie etwas scheppern hörte, wie auch einen lauten Schrei. Verdammt… „Shippo!“, rief sie und riss schon die Tür auf und rannte runter. Die Angst war schier groß, dass es Inu Yasha war. Auch Kirara rannte los. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)