Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 51: Alte Regeln -----------------------   Nachdem Kagome und Narijanna Sesshomaru zu Ende versorgt hatten, blieb Kagome bei ihm. Sie wollte nicht weg von diesem Mann, der so schwer verletzt worden war. Die Luchsin hatte ihr mitgeteilt, dass Sesshomaru einige gebrochene Knochen aufwies, doch bisher schien alles gut zu verheilen. Was auch das Gas bewirkt hatte, es wirkte sich nicht auf seine Regenrationskräfte aus. Kagome konnte darüber fast nur staunen und beobachtete teilweise wie gebannt, wie eine Wunde nach der Nächsten sich langsam verschloss und anfangs nur ein kleiner Haarriss in der Haut verblieb, der aber dann auch noch verschwand. Es erleichterte sie, doch wer konnte wissen, was das Gas bewirkt hatte? Abwarten war schlimm für sie, doch ihr blieb nichts anderes übrig. Warten und auf das Beste hoffen.   Währenddessen saß Narijanna zusammen mit Tora und Ryuu auf dem Sofa, welcher vor Kurzem angekommen war. „Kame war es also? Das ist schlecht.“, seufzte die blonde Frau, während Tora sie mit seinen grünen Augen betrachtete. „Sie war schon immer darauf versiert, andere in den Wahnsinn zu treiben.“ „Sesshomaru hat es auch wirklich eingeatmet?“, fragte Ryuu leise nach und blickte zur Tür. Tora nickte. „Kagome hat es gesehen. Unsere kleine Prinzessin.“, sprach er. „Erst wollte ich ihr ja nicht glauben, doch… als ich dann das Feuer sah… Er hat es eingeatmet und wurde davon ohnmächtig, darum ist er auch so schwer verletzt.“ „verdammt, schlimmer hätte es gar nicht kommen können. Wir wissen nicht einmal, was das Gas angerichtet hat…“ „Sicher ist nur, dass er eine Gehirnerschütterung hat. Theoretisch müsste ich ihm einen Zugang legen, doch könnte es auch fatal sein. Ich werde warten, bis er aufwacht.“, sprach Narijanna und sah die beiden Männer ernst an. „Diese Frau, die bei ihm ist, stimmt es, dass sie seine verschollene Verlobte ist?“ „ja, das stimmt. Ich habe es von ihrer Mutter erfahren. Kagome selbst wusste bis vorhin auch nichts davon.“ Sie betrachteten einander und seufzten laut, während sie gegen die Lehne sanken. „Das wird eine große Katastrophe, da sie vorher mit unserem Gegner zusammen war und Sesshomaru sie nur deswegen hält.“ Narijanna und Tora winken nur ab. „Sie war bei mir im Laden. Ich glaube, dass Sesshomaru instinktiv handelt. Er will es nicht wahrhaben, aber ich bin der festen Überzeugung. Dass da etwas zwischen den beiden ist.“ Ryuu knurrte leise und hob eine Augenbraue, bevor er grummelnd aufstand. „Bin eine Rauchen.“ Die beiden nickten und sahen zu, wie er das Haus verließ und in den Garten zum Rauchen ging. Ryuu wurmte es wirklich sehr, dass alle für die Beziehung waren, aber abwarten. Sesshomaru wäre bestimmt nicht gleich wieder fit und in der Zeit könnte er Kagome erobern.   Am Mittag war es dann so weit. Die Luchsin hatte zwischendurch noch die Verbände gewechselt, während Kagome seelenruhig neben ihm im Bett geschlafen hatte. Es war wirklich sehr süß gewesen, doch dies endete, sobald er erwachte. Kagome schrie kurz auf und alle stürzten in den Raum, nur um einen wütenden Sesshomaru zu erblicken, wie auch eine am Boden sitzende Kagome, die ihren Hintern rieb. „Was machst du in meinem Bett?“ „Auf dich aufpassen, damit du nicht abkratzt!“, wetterte sie los, während der Hundedämon laut schnaubte. „Du? Und welche Armee? Nur, weil wir flicken, heißt es nicht, dass ich einen Hundesitter brauche! Wer hat dir überhaupt erlaubt mein Haus zu betreten?“ Kagome knurrte, stand auf und klopfte sich die Kleidung ab. „Du wirst es kaum glauben, dass warst du. Als du mich mit Dip Soßen vernascht hast!“ Als die Wörter ihren Mund passiert hatten, bemerkte sie erst die Anwesenden, die ein wenig rot um die Nase wurden. Sie schluckte leicht, doch Sesshomaru blickte sie nur mit hochgezogen Braue an. „Davon wüsste ich.“, knurrte er leise und Kagome erstarrte. „Das ist nicht dein Ernst oder? Das sagst du doch nur, weil die anderen hier sind oder?“ „Nein, das ist mein Ernst.“, verlautete Sesshomaru sichtlich genervt, bevor er aufkeuchend nach seinem Brustkorb griff. „Was zum…“ „Du hattest einen Unfall, hast du den auch vergessen? Oder ach ne, du wüsstest ja davon oder?“, fragte Kagome genervt, während Sesshomaru die anderen ansah. Am Ende blieb sein Blick an Tora haften. „Sie hat in allen Punkten Recht, Herr Suzuki.“ „Wenigstens wissen wir jetzt, was das Gas bewirkt hat. Ich werde erstmal Blut abnehmen und danach eine Infusion legen. Es ist zu hoffen, dass die partielle Amnesie nur von der Gehirnerschütterung kommt.“, verlautete Narijanna und sah leicht bedrückt zu Kagome. „Des Weiteren sollten wir in Erfahrung bringen, an was er sich erinnert.“ Kagome starrte Sesshomaru noch ein wenig ungläubig an, bevor sie die Schultern sinken ließ. „Du hast wirklich alles vergessen…“ Er hob eine Augenbraue und legte den Kopf schief. Da war nichts, nur kalte goldene Augen, die ihn betrachteten, wie ein Versuchskaninchen. Was hatte sie auch erwartet? Liebe? Vor anderen gab er es sowieso nicht wirklich zu, doch jetzt gab es gar nichts. Kein einziges Anzeichen, dass sie an den Sesshomaru der letzten Woche erinnerte. „Was ist das letzte, was wir unternommen haben?“ Sein Blick wanderte umher, bevor er es so direkt aussprach, dass es Kagome wie ein Faustschlag ins Gesicht vorkam: „Ich habe dich in der Umkleide deines Zweitjobs gefickt.“ Ryuu wurde wütend und knurrte leise, während Tora ihn noch am Arm griff und mit einem Augenwink nach draußen schickte. Das konnten sie noch weniger gebrauchen. „Auch was danach passiert ist?“ „Nein.“, meinte er und sah hin und her. Es verwirrte ihn ein wenig, da es ihr anscheinend … wichtig erschien? Was war wohl geschehen und wieso gingen alle so… freundlich mit Kagome um? „Sollte ich?“ Kagome presste ihre Hand aufs Herz, wodurch Sesshomaru unbehaglich wurde. Diese Frau sah ihn so an, als wäre dort mehr, viel mehr… „Ich nehme erstmal Blut ab.“, sprach Narijanna, ging zu ihm und betrachtete seinen Körper. „Du bist ja ein harter Junge.“, hauchte sie und holte alles raus, bevor sie seine Hand schnappte und seitlich vom Gelenk seine Vene suchte. „Das könnte wehtun.“ „Hn.“, brummte er und sah dann zu Kagome noch mal, während die blonde Luchsin schon den Staustrick festmachte und die Hand desinfizierte. Sie wusste, dass Sesshomaru sie genau beobachtete, doch wusste sie nicht, wie sehr sie ihn darauf vorbereiten sollte, nach seinen Aussagen. Manchmal war er wirklich ein Arschloch. Sie suchte gerade und wollte mit dem Venenverweilkatheter einen Kanal legen, als er aus dem Nichts heraus sprach: „Warum starrst du mich an? Willst du mir einen Blasen oder was? AU!“ Er knurrte und sah zu Narijanna, die halb schockiert, halb wütend die Nadel danebengehauen hatte. Ein roter Film lag auf seiner Haut und er schnaubte laut. Am Ende wurden sogar seine Augen rot. Narijanna wollte schon zurückweichen, doch seine Aufmerksamkeit wurde ablenkt von Kagome, die ihre Hand auf seine Schulter legte. Schnell sah sie zu der anscheinend lebensmüden Frau, welche ihn traurig anblickte. „Hör auf damit. Sie will dir helfen und ich auch.“ Der Moment reichte, denn anscheinend wusste er nichts mit ihrer Berührung anzufangen. Sie fand die Vene, stach zu und befestigte mit Leocoplast den Katheter, nachdem sie geprüft hatte, ob Blut austrat, in dem sie ein wenig die Kanüle rauszog. Fabelhaft. Als erstes entzog sie ihm auf diese Art 3 Gläschen Blut, bevor sie ihm einen Tropf legte. Die Ruhe war fast erstaunlich, während er sie einfach nur anstarrte. Ob er in seinem Kopf suchte, was los war?   Narijanna hatte recht, in dem Moment, wo Kagome ihn berührt hatte, hatte er etwas gefühlt. Es war nichts Abstoßendes, sondern eher eine Besitzgier, die ihm noch nicht untergekommen war. Vielleicht erinnerte sich nicht sein Kopf, was geschehen war, doch sein Körper tat es. Sein Herz schlug heftig und er nahm nicht einmal mehr den leichten Schmerz an der Hand wahr. Er sah ihr einfach in die braunen Augen, die so traurig schienen. Was sie wohl geteilt hatten, dass diese Frau ihn so ansah? Es war keine Besitzgier, keine Lust, sondern Sorge und Fürsorge. Etwas, was er nicht erwartet hätte, da er sie doch nur besitzen wollte. Was hatte er wohl getan, damit sie ihm so auf die Pelle rückte? Am schlimmsten aber war das Kribbeln auf seinen Lippen, als sie sich herab zu ihm beugte. Es war wie eine dunkle Erinnerung, die seine Lippen überzog. So viel konnte doch nicht geschehen sein, oder? Das wäre einfach zu… grotesk. Er, Sesshomaru, würde sich nicht verlieben oder? „Fertig.“, riss Narijanna sie dann aus ihren Träumen. Sesshomaru blickte kurz fragend zu ihr, bevor er den Tropf entdeckte und sah, wie sie die Blutkanülen verstaute. „Ich werde das Blut untersuchen, solange ist Bettruhe angesagt.“ „Hn.“, brummte er und starrte sie an, dann sah er zu Kagome. „Geh.“ „Ist das dein Ernst?“, fragte sie und schien wieder frustriert zu sein. „Jemand muss doch…“ „Dazu werde ich noch im Stande sein. Tora ist ja da.“ Tora seufzte neben uns. Wann hatte er sich nur angeschlichen?  „Nun, ich dachte mir schon, dass Sie das vergessen haben. Sie haben mich zum Schutz der Dame, abgestellt. Ich fahre sie.“ „Wieso sollte sie Schutz brauchen?“, fragte Sesshomaru und hob eine Augenbraue. Sie war sein Köder, aber dass er so weit ging, sie schützen zu lassen? Kagome war nur eine Bauernfigur, die man leichtfertig opferte. Es handelte sich nicht um die Königin. „Nun, sie wurde fast entführt von Haruka Mizuno, darum haben Sie mich abkommandiert.“ „Hn.“, sprach er nur, erinnerte sich daran, dass sie ihn in der Hand hatte, doch warum sollte er? Er schüttelte den Kopf. „Sie braucht keinen Schutz.“ Kagome seufzte und lächelte Tora lieb an, der sie bestimmt nicht mehr alleine lassen wollte, aber so war die Situation. „Ist nicht schlimm, Tora.“ „Ihr duzt euch?“, fragte er mit erhobener Augenbraue. Er hatte wirklich etwas verpasst. „Egal, verschwinde.“ Kagome nickte, löste sich von ihm. Am liebsten hätte sie ihn berührt, wie die Stunden im Schlaf, doch so wie er sie ansah, würde er ihr die Hand abbeißen. Ein wenig verzog sie die Lippen und wollte schon rausgehen, als sie einen aufmunternden Blick von der Luchsin sah, die ein wenig traurig schien. Jetzt war da nichts mehr, was die beiden verband. Tora hingegen, berührte ihre Schulter und lächelte kurz, sie erwiderte es matt und hörte seine leisen Worte: „Ryuu bringt dich nach Hause.“ „In Ordnung.“, meinte sie leiser und stürzte schon fast aus dem Raum, als sie Sesshomaru knurren hörte. Wie sollte man nur damit umgehen? Sie hatten fast schon eine Beziehung gehabt und es war fast wie ein Märchen abgelaufen, dass sie einander versprochen waren, doch jetzt war dort der alte Sesshomaru, der in ihr nur ein Spielzeug sah und gar nicht verstand, dass da mehr sein könnte. Er vertrieb sie. Trieb sie von sich… in die Arme eines anderen. Ryuu stand vor der Tür und als Kagome sie passierte, konnte sie nicht mehr und stürzte sich in seine Arme, während er Sesshomaru einen siegreichen Blick zu warf, welcher Sesshomaru einen Stich versetzte, den er nicht verstand. War er eifersüchtig? Die Türen schlossen sich, verbargen die beiden Personen, die er jetzt nicht sehen wollte. Was war nur mit ihm los. Die blonde Frau seufzte und schüttelte den Kopf. „Hoffentlich kommen die Erinnerungen bald wieder. Ich mag sie nämlich.“ „Was willst du, du Hexe.“, knurrte er und sah auf sein Handgelenk, dass ein wenig schmerzte. „Nichts. Dich heilen. Ich hoffe für dich, dass dir wieder früh genug einfällt, was du an dem Mädchen hast, sonst sucht es sich wen anders.“, hauchte sie eiskalt und sah Tora an, bevor sie gehen wollte. „Pass auf ihn auf, ich komme später wieder.“ „Natürlich.“, sprach er und sah sie schon gehen, bevor Tora zu Sesshomaru blickte. „Sie haben wirklich alles vergessen?“ „Ist es denn wichtig?“ „Sehr wichtig.“, flüsterte Tora. Sesshomarus Augen wurden undurchdringlich, während er sie langsam schloss. Wichtig? In seinem Leben war weniges wichtig. Ein Mädchen war einst wichtig gewesen, doch sie war schon lange fort. Warum aber hatte er in der Nähe von Kagome sich… geborgen gefühlt? Sehnsüchte hatten in seinen Muskeln gezuckt. Es war ihm schwergefallen, sie nicht zu berühren. War er krank? Sein Kopf brummte, er schmerzte. Wie sollte er das alles nur einordnen? Er wusste es nicht, aber eine Sache vermutete er, nämlich dass sein werter Bruder sich blicken ließ und ihm an den Kragen wollte, nachdem er ihm das Tape geschickt hatte. Sesshomaru musste schnell genesen und dann würde er zuschlagen. Fest und unbarmherzig würde er seinen Bruder niederstrecken, sich rächen und endlich befreien von seinen Ketten, die ihn am Boden hielten. So viele Versprechungen wurden gemacht, so viele Abmachungen getroffen und bald wäre es an der Zeit, sie alle zu erfüllen. Kurz wanderte sein Blick zu seinem Nachtschränkchen. Er öffnete es, zog ein Foto raus und betrachtete es nachdenklich. Eine hübsche kleine Dame mit schwarzen Haaren und dunkelblauen Kimono mit goldenen Kois darauf und er, Sesshomaru, in einem gleichen Yutaka in den selben Farben. Sie lächelte zu ihm freudig hoch, während er zu ihr schielte. Die Prinzessin. Ob es ihr wohl gut ging? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)