Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 50: Gedächtnisverlust ----------------------------- Tora verlor nach einiger Zeit seine Gegnerin aus den Augen. Wütend knurrend blickte er auf den Übeltäter, der seine Nase täuschte. Ein Fluss. Das Miststück war hineingesprungen und untergetaucht. Da sie eine Schildkröte verkörperte, war es nicht auszuschließen, dass sie auch gegen den Strom schwamm. Seine Zähne fletschte der Tiger, bevor er noch ein paar Mal hin und her blickte. Weg, einfach weg. Kame, warum tat sie das nur? Was hatte sie nur mit naiv gemeint und dass hinter Inu Yasha viel mehr steckte, als unser Meister uns verraten hatte. Natürlich könnte uns dies nur der Meister selbst berichten. Seufzend blickte er zurück, bevor er sich komplett umdrehte und losrannte. Nur der Meister könnte sie aufklären oder Inu Yasha. Warum war alles so… kompliziert? Was bezweckte ihr Meister? „Tora?“, rief eine leise Frauenstimme. Kagome. Seine Füße trugen ihn schneller, bis er fast schlitternd vor ihnen stehen blieb und sich zurückverwandelte. „Sesshomaru?“, fragte er besorgt und kam schon. Ohne Weiteres nahm er ihr den Mann ab und hielt ihn wie eine Frau in den Armen. „Wir sollten ihn zu einem Arzt bringen. Die Frau meinte, dass er eigentlich nicht mal hätte wach sein dürfen.“ „Wie?“ „Er hat mich gerettet… Lassen Sie uns zum Auto zurück gehen.“, meinte er und marschierte schon los, dicht gefolgt von Kagome, die immer wieder einen besorgten Blick zu Sesshomaru warf, der leise keuchend in Toras Armen lag. In diesem Moment riss es an ihrem Herzen. Sie bemerkte Verbrennungen, sah viele Wunden und blaue Flecken. Bisher hatte sie Sesshomaru noch nie so richtig verletzt gesehen, da er es niemanden zeigte. „Sesshomaru…“, murmelte sie leise und strich ein wenig durch sein Haar. Tora wurde langsamer, während sie ihm einige Strähnen aus dem Gesicht streichelte. „Sie lieben ihn, habe ich recht?“ „Ja… es ist schwer zu erklären. Vielleicht ist er ein halber Arsch, doch da ist auch etwas anderes in ihm…“ Tora lächelte sanft. „Dabei haben Sie vergessen, was damals war…“ Kagome winkte ein wenig ab, während sie weiter durch das hohe Gras gingen. „Ich war damals ein Kind.“ Geschickt drehte sie Sesshomarus Haar und legte es auf seine Brust, damit es nicht dreckig wurde. „Meinst du, es wird ihm bald besser gehen?“ „Natürlich. Ihn bringt so schnell nichts um.  Wir werden sehen, was sie dazu zu sagen hat. Im Auto rufen wir sie an. Am besten machen Sie das, da Sie indirekt den Unfall sahen.“ „Ja.“, antwortete sie schnell und überlegte, wen sie anrufen sollte. Eigentlich fiel ihr nur die Frau von damals ein. Ob sie so versiert war und alle Dämonen behandelte?   Am Wagen angekommen, half Kagome so gut es ging, ihn auf die Rückbank zu bugsieren. Zum Glück hatte die Polizei noch nicht ihren Wagen bemerkt, aber Tora hatte auch sehr weit weg geparkt. Langsam fuhr er los, während Kagome vom Beifahrersitz immer wieder zu Sesshomaru blickte, über dem fast gänzlich eine Decke lag. Sie verstand, dass es keiner sehen sollte. Des Weiteren waren ihre Scheiben getönt. Niemals würde er wollen, dass jemand sah, wie geschwächt er war. Kagome verstand das und er war wirklich in einer schlechten Verfassung. Fast schon zu leicht konnten sie den Unfallort passieren. Kagome blickte zu dem verbrannten Auto. Der schöne Ferrari, er war Kohlrabenschwarz. Warum tat man das? Wer spielte ihm nur so schlimm mit? Sie wusste es nicht, aber hoffentlich könnte sie einiges in Erfahrung bringen. Immer wieder zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen, während sie die lange Strecke fuhren. Tora reichte ihr nebenher sein Handy und als sie dann Empfang hatte, drückte sie auf wählen, da er den Namen schon aufgerufen hatte. „Wie kann ich helfen?“, meldete sich eine freundliche Stimme am anderen Ende. Es war eindeutig die Frau vom letzten Mal. „Ahm… Hallo, hier ist…“ „Die Hundesitterin?“, fragte sie belustigt und schien nebenher etwas zu machen. „Sag nicht, die Liebespillen wirken nicht mehr und du willst neue.“ Liebespillen? Kagome war verwirrt, schüttelte doch den Gedanken erstmal ab. Später würde sie dazu Fragen stellen. „Sesshomaru hatte einen Autounfall und wurde mit einem Gas betäubt.“ „WAS?“, rief die Frau aus und man hörte etwas im Hintergrund klirren. „Was sagst du da?“ „Er wurde von der Straße gedrängt… Man hat ihm eine Gasbombe reingeworfen, und ein Rad blockiert, sodass sich das Auto überschlug. Er hat Verbrennungen, Wunden, blaue Flecken und ist wieder ohnmächtig geworden.“ Kagomes Stimme versagte immer wieder mal, doch Narijanna hatte alles verstanden. „Gut. Ich komme zu seinem Haus. Wir treffen uns dort.“ „Danke… bis bald.“, sagte Kagome noch und legte auf. Tora betrachtete sie eingehend, während sie das Telefon an die Brust presste. Diese Frau war besonders. Allemal. Wie sich das alles entwickelte, konnte es kein Zufall mehr sein und es war für ihn auch unverständlich, wieso Kagome gesehen hatte, dass er einen Unfall hatte. Natürlich war es seine Rettung gewesen, doch wieso nur? Er hielt ihr die Hand hin, sodass sie ihm das Handy reichte und rief nun selbst eine Nummer an. „Hey, Frau Higurashi und ich fahren mit Sesshomaru zurück. Ich weiß, du wolltest weg, aber ich brauch dich.“ „Verstehe.“, antwortete ein Mann am anderen Ende, der gerade seine Zigarette aufrauchte. „Ich wollte gerade los, aber dann bleibe ich in Tokio.“ „Danke. Es gab Komplikationen.“ „In wie fern?“, sprach der Mann, während seine Augen rot aufleuchteten. „Später mehr. Halt dich einfach bereit.“, sprach Tora noch, bevor er auflegte. Kagome warf ihn einen fragenden Blick zu. „Hm?“ „Ich habe Herrn Hosone angerufen. Einer muss auf Sie ein Auge haben, da ich wohl bei Sesshomaru bleiben werde. Herr Hosone sieht nicht so aus, ist aber sehr stark.“ „Verstehe.“, meinte sie leise und nickte. Danach blickte sie wieder zu Sesshomaru. Er wäre bestimmt wütend, wenn sie mit Ryuu mehr Zeit verbrachte, aber seine Gesundheit war am wichtigsten.   Nach einer Stunde waren sie dann endlich angekommen und vor der Haustür stand schon Narijanna. Sie hatte sich eine dünne Jacke übergezogen, während ihre blauen Augen leicht leuchteten. Tora parkte den Wagen vor dem Haus und stieg schon zusammen mit Kagome aus. Narijanna betrachtete erst sie, doch Kagome schüttelte nur den Kopf. „Mir geht es gut…“, sagte sie und die Luchsin nickte. Sie zog die Decke leicht von Sesshomaru und betrachtete ihn. „Bring ihn rein, Tora. Aber sei vorsichtig.“, sprach sie liebevoll, während Tora schon den weißhaarigen Mann vorsichtig rauszog und auf die Arme hob. Kagome schloss sofort die Tür und hielt die Haustür auf, die auf ein Kommando von Tora geöffnet wurde. Geschwind brachte Tora Sesshomaru in dessen Schlafzimmer und legte ihn vorsichtig auf der Matratze ab, während Kagome ihm das Kissen unter den Kopf legte. Sie sah ihn besorgt an, während Narijanna schon in den Raum kam und Kagome nachdenklich betrachtete. „Willst du bleiben?“ „Ja, bitte.“, flüsterte sie und hatte im nächsten Moment schon eine Schere in der Hand. „Dann schneide seine Kleidung auf. Wir müssen sie vorsichtig entfernen.“, sprach sie und zeichnete eine leichte Spur auf der Hose und dem Hemd. „Hier schneidest du.“ Kagome nickte, gehorchte und begann die Kleidung aufzuschneiden. Ihr Herz blieb immer wieder stehen, wenn sie seine Wunden erblickte. Er war wirklich schwer verletzt. Immer wieder eröffneten sich ihr neue Brandwunden oder blutige, die schon am Stoff klebten. Narijanna beobachtete sie dabei, während sie Sesshomarus Augen öffnete und mit einer Taschenlampe hineinleuchtete. Sie seufzte leise und blickte zu Kagome. Der Mann hatte eine Gehirnerschütterung, eindeutig. „Wieso bist du heile rausgekommen?“ „Ich habe … geträumt…, dass er einen Unfall hatte…“, flüsterte Kagome und Narijanna hob eine Augenbraue. Ein ganz besonderes Mädchen also. „Verstehe. Er hat eine Gehirnerschütterung, doch sollte ihn das nicht umbringen, aber ich muss ihn beobachten. Wir können nicht wissen, welche Folgen es hat. Wir können jetzt nur abwarten. Aber als erstes versorgen wir die Wunden, damit er schneller heilt.“ Kagome nickte, während sie den Rest lösten. Sie schluckte ein wenig und nahm dann das Wasser entgegen, mit dem sie seine Wunden vorsichtig säuberte. Währenddessen durchsuchte Narijanna ihren Arztkoffer nach Verbänden und Medikamenten. „Du weißt nicht, welches Gas ausgetreten ist oder?“ „Nein, leider nicht… Motorradfahrer haben es in sein Fenster geworfen.“, murmelte Kagome, während sie qualvoll mit ansah, wie er immer wieder zusammenzuckte, wenn sie seine Wunden abtupfte. Er tat ihm wirklich leid, das hätte nicht passieren sollen. „Du magst ihn, ha?“, fragte sie und machte sich gerade dran, eine Platzwunde zu nähen. „Ich frage mich nur, wo er da wieder reingeraten ist, wobei Motorradfahrer und diese Art und Weise lässt mich auf die Yakuza schließen.“ „Y…Yakuza?“, fragte Kagome entsetzt und riss die Augen auf. „Wieso das denn?“ „Nun, sie bestehen in den oberen Ebenen nur aus Dämonen. Einer mächtiger als der andere und Sesshomaru… nun ja, spielt für die andere Seite. Das ist Grund genug, aber so brutal, wie die vorgehen, scheint er etwas angestellt zu haben, weswegen sie wütend sind.“ Kagome seufzte. „Darin ist er wirklich gut, andere zur Weißglut zu bringen… Ich hoffe er wird wieder, auch wenn ich glaube, dass er dann zurückschlägt.“ „Das wird er.“, seufzte die blonde Frau und schüttelte sich. „Aber er hat ja eine nette Frau an seiner Seite, die ihn hoffentlich davon abbringt, solange er noch zu schwach ist.“ Kagome wurde rot, blickte zur Seite und kratzte sich am Kopf. „Ich gebe mir Mühe… Er ist ja anscheinend… mit mir…“ „Ja?“, fragte die Luchsin ganz dicht an Kagomes Gesicht. „Was ist er?“ „Mein Verlobter…“ Narijannas Augen wurden groß und sie sah noch einmal hin und her, bis es bei ihr Klick machte. „Dann bist du…“ „Ja…“ „Weiß er es?“ „Nein, noch nicht… ich weiß es erst seit wenigen Stunden, dass er es ist. Aber er wollte wohl auch zu dem Ferienhaus und wurde auf dem Weg abgefangen…“ „So ist er.“, brummte Narijanna. „Meinst du, dass er deine Gefühle erwidern wird?“ „Naja, in letzter Zeit wird es immer angenehmer, ich glaube er taut auf…“ Narijanna seufzte, machte den letzten Stich und sah sie besorgt an. „Er stand die Woche unter Drogen.“ „Was?“ Kagome zwinkerte verwirrt, dachte aber dann an den Ausspruch von vorhin. „Liebespillen?“ „Genau, ich habe dir ausversehen oder mehr dank meines wunderbaren Mannes“, sprach sie so sarkastisch es ging, „dir statt Fiebersenker, Liebesverspürer mitgegeben. Sesshomaru hat natürlich eine Überdosis zu sich genommen. Er war letztens noch bei mir. Ich konnte es leider gestern auch noch in seinem Blut nachweisen.“ „Das heißt…“ „Es war nicht echt. In gewisser Weise schon, aber auch wieder nicht. Sie waren erzwungen. Wenn du ihn liebst, wirst du akzeptieren müssen, dass er nicht mehr so warmherzig ist.“ Kagome wurde traurig und ließ sich auf dem Bett nieder und starrte Sesshomaru an. Also hatte er nicht von selbst so gehandelt… Wie weit würde sich ihre Welt danach wieder ändern? Sie hatte keine Ahnung, konnte nur vermuten und abwarten. Wie wäre er, wenn er aufwachte? Immer noch überfürsorglich? Sanft? Zuvorkommend und würde er ihr ihre Frechheiten weiter durchgehen lassen? Die schwarzhaarige Frau konnte nur abwarten und hoffen. Bitte, sprach sie im Gebet, er solle schnell Genesen und auch wenn er nicht mehr so lieb war, sie würde schon sein wahres Ich hervorholen. Bestimmt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)