Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 32: Erinnerungen ------------------------ Am Morgen hatte Sesshomaru sie verlassen. Sie wusste nicht, was passiert war, doch wusste sie, dass es etwas Schlimmes gewesen sein musste. Sesshomaru, was hatte er wohl geträumt, dass er so… verängstigt ausgesehen hatte? Auch sein ganzes Verhalten danach. Er war die Flucht angetreten, wollte nicht, dass sie sah, dass er verletzlich war. Kagome wälzte sich noch einmal im Bett umher. Nach allem hatte sie sich angekleidet und wieder ins Bett gekuschelt. Doch sie musste immer wieder an seinen Blick denken, konnte weder schlafen, noch sich ausruhen und dann dachte sie auch an ihren Traum. Er hatte sie beatmet. Vorsichtig strich sie über ihre Lippen. Hatte das dieser andere Mann auch getan? Konnte es Sesshomaru sein? Aber wieso wohl? Und wenn er es war, wieso erkannte er sie nicht? Er kannte sie nur aus dem Mittelalter, doch wenn ihr Traum stimmte, musste er sie nicht auch da schon erkannt haben? Nein, das konnte es doch nicht sein. Spielte ihr Kopf ihr einen Streich? Murrend drehte sie sich noch einmal, stand dann aber auf und duschte. Erstmal den Kopf klarkriegen. Was war hier nur los. Wieso hatte sie sich auch jetzt erst an seine Verzierungen im Gesicht erinnert und nicht schon damals in der Vergangenheit? Alles war konfus in ihrem Leben. Nicht nur ihre Gefühle zu diesem Mann, sondern auch die im Augenblick wiederkehrenden Träume. Sie stellte sich unter die Dusche, stellte das Wasser auf kalt und schreckte kurz zusammen. Leise wimmernd gewöhnte sie sich an das kühle Wasser, was ihre Nerven beruhigte. Was war hier nur los? Gestern, nein eher heute Morgen hatten sie ihr Hilfe angeboten, sie freizukaufen, doch sie hatte eisern behauptet, sie bräuchte keine Hilfe. Hatte ihn als ihren Freund dargestellt. Ob das mit den Träumen zusammenhing oder damit, dass sie sich so einsam fühlte? Sie shampoonierte ihr Haar und seufzte. Das konnte heiter werden. Montag auf der Arbeit. Er hatte gesagt, ein Wagen holte sie ab. Was bedeutete das nur? Gestern Nacht hatten sie nur Sex, Sex und noch mehr Sex. Kagome hatte nicht gefragt, was genau vor sich ging, hatte sich ihm an den Hals geworfen, nach diesem Traum, in dem sie kurz gestorben war. Sesshomaru. Was ging nur vor sich, wieso träumte sie nur von ihm, glaubte sogar, dass es reell sein könnte. Sie musste mit ihrer Mutter reden, was es mit ihren Träumen auf sich hatte, müsste die Wahrheit prüfen. Verstehen lernen, worum es ging. Die schwarzhaarige Frau stellte das Wasser aus, nahm ein Handtuch und trocknete sich, bevor sie in den Spiegel über dem Waschbecken blickte. Ihr Körper war etwas blass vom kalten Wasser und nachdenkliche Augen sahen sie an, während ihr Hals wieder die normale Farbe angenommen hatte. Sie band das Handtuch um und strich noch mal über den Hals, den er geheilt hatte. So, als hätte es ihm leidgetan. Wenn er es nicht gemacht hätte, hätte sie doch weiter daran gedacht. So war es doch keine ‚erzieherische‘ Maßnahme mehr, sondern eher der Beweis, dass er sie nicht nur für ein Spielzeug hielt. „Sesshomaru.“, murmelte sie und schloss die Augen, bevor sie durchatmete. Diese Momente in diesem Wald schienen ihr so fremd und doch auch so wahr. „Papa.“ Eine Träne lief über ihre Wange, die sie schnell weg rieb. Sie musste es einfach erfahren. Seufzend ging sie ins Schlafzimmer, kleidete sich ein und ging dann zu ihrer Mutter, die in der Küche wiedermal alles zu regeln versuchte: „Mama.“ Kagome ging schnell zu ihr und nahm ihr Gemüse und Messer aus der Hand, bevor sie den Rettich selbst weiter schnitt. „Kagome, das geht schon.“ „Mama. Lass dir helfen.“, sagte Kagome ernst und machte weiter. Es sollte anscheinend Eintopf geben. „Kann ich dich etwas fragen, Mama?“ „Hm?“, fragte sie und machte Kagome ein wenig im Rollstuhl Platz. „Worum geht es denn?“ „Wegen Papa.“, sagte Kagome und hackte etwas Schnittlauch. „Sind Papa und ich als ich noch klein war öfters weggefahren?“ „Ja, das seid ihr. Sehr oft. Ich war auch ein paar Mal mit, doch… Du weißt, der Tempel. Auch war ich dann mit deinem kleinen Bruder schwanger und wollte lieber daheim sein…“ „Nur deswegen?“, fragte Kagome und sah sie interessiert an, während sie das nächste Gemüse nahm. „Naja, dein Vater und ich waren uns uneinig über eine Sache… weißt du, dort wo unser Ferienhaus war, wohnte noch ein anderer Mann.“ Ein anderer Mann. Nur… „Wer denn genau?“ Ihre Mutter winkte ein wenig lächelnd ab und holte Kagome das Fleisch aus dem Kühlschrank. „Kagome, du wirst es nicht glauben. Es war dein Prinz.“ Sie wurde rot und wusch das Wasser. „Prinz von was?“ „Des Waldes. Oder so. Ich habe ihn einmal getroffen und mochte ihn nicht. In seiner Nähe fühlte ich mich nicht wohl. Eiskalt hatte er mich angesehen und sich gegen unsere Ehe geäußert. Er war einfach gemein.“, schnaubte ihre Mutter und verdrehte die Augen. „Er meinte tatsächlich, dass es bessere als mich gäbe.“ Kagome kicherte und ihre Mutter sah sie böse an. „Und das war mein Prinz also?“ Ihre Mutter nickte: „Ich verstand es auch nicht. Dein Vater nahm dich immer mit und als du dann sprechen konntest und älter wurdest, fing das mit dem Prinzen an. Wenn du heimkamst, sprachst du immer von deinem Märchenprinzen. Wahrscheinlich lag es an den Geschichten, die ich dir erzählte, aber immer wieder schwärmtest du von ihm, wie nett er wäre und alles. Ich konnte kaum glauben, dass der Mann, der mich wie Dreck behandelte ein ganz netter bei dir war. Darum ging ich doch noch einmal mit und beobachtete etwas von weitem. Schockiert stellte ich dann fest, dass er dich nicht so bösartig wie mich anblickte. Des Weiteren musste ich bemerken, dass dein Vater dich immer bei ihm absetzte und umherlief. Es war schon ein wenig ärgerlich, aber dann verstand ich, warum du nach den Ausflügen mehr von deinem Prinzen, als von deinem Vater geredet hast.“ Kagome seufzte. Das klang ja wundervoll. „War ich mit ihm verlobt?“ Ihre Mutter sah auf, ihre Augen geweitet vor Überraschung, bevor sie schluckend sich eine Flasche Wasser nahm. „Eine alte Geschichte. Du erinnerst dich daran? Eines Tages, kurz bevor dein Vater verschwand, hast du das erzählt. Dein Vater fand es eine wunderbare Idee, doch ich fand es… unpassend. Wenn du alt genug zum heiraten wärst, wäre dieser Mann schon alt. Ich meine er war damals um die 30, jetzt dürfte er 45 sein.“ „Weißt du noch, wie er aussieht?“ „Kagome, das ist 15 Jahre her. Ich habe ihn nicht sehr oft gesehen.“, meinte sie und seufzte. „Aber war er nicht auffällig?“ „Das kann sein, doch… es ist lange her, ich würde lügen, wenn ich dir etwas erzählen würde.“, meinte sie und sah Kagome weiter zu, wurde traurig, als sie an ihren Liebsten dachte, der damals verschwunden war. Keiner wusste, was mit ihm geschehen war. Privates und Geschäftliches hatte er von einander getrennt, wie auch alles weitere. Hoffentlich machte Kagome keine Dummheiten. „Weißt du, wo das Ferienhaus ist?“ „Willst du dahin? Was ist, wenn der Mann auf die Ehe pocht?“ Kagome schüttelte lächelnd den Kopf: „Ich würde nur gerne sehen, wo ich so oft war. Ich träume im Augenblick davon und ich will einfach alles ergründen und keine Sorge Mama. Ich komme mit einem alten Mann bestimmt klar und kann ich abwimmeln.“ „Hey.“, kicherte sie. „Was bin ich dann?“ Sie zwinkerte ihrer Mutter zu, bevor sie das Fleisch abrieb. „Mach dir keine Gedanken, aber du weißt wo es ist oder? Du hast es nicht verkauft oder?“ „Nein. Es gehört deinem Vater. Ich würde es nicht anfassen. Ich gebe dir die Adresse.“ „Gut, ich fahre nächstes Wochenende dahin. Ist das für dich in Ordnung?“ Sie nickte. „Nimmst du mich mit?“ Kagome grinste breit: „Natürlich. Ein Familienausflug tut uns gut.“ Und sie könnte endlich etwas darüber erfahren, was in ihrer Vergangenheit gewesen war. Natürlich wusste sie, dass dort kein Sesshomaru auf sie wartete, aber trotzdem… Vielleicht würde sie sich endlich erinnern, egal wie grotesk das ganze war. Auch wenn es wirklich bedeuten könnte, dass der Mann aus ihren Träumen Sesshomaru gewesen war. Sie musste es einfach wissen und warum ihr Vater sie mit ihm verlobt hatte. Natürlich erinnerte sie sich an Rin, die auch sehr gerne bei Sesshomaru gewesen war. Kagome wurde rot bei dem Gedanken, dass sie wie Rin um ihn rumgerannt sein könnte. Doch wieso war er nur so wütend gewesen…   Am Abend, nach dem Essen legte sie sich ins Bett und kuschelte sich ein. Hoffentlich könnte sie bis Sonntag durchschlafen, das hoffte sie wirklich.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Kagome erwachte in den Armen des weißhaarigen Mannes mit den hübschen Musterungen. Sie umarmte seinen Hals, presste sich weinend an ihn und schluchzte. Ihr Prinz streichelte liebevoll ihren Rücken, beruhigte sie und umfing sie mit seiner Wärme. „Scht…“, flüsterte er an ihr Ohr, während Kagome sich einfach nur festhielt. Langsam stand er auf, hielt sie weiter dicht bei sich und schritt voran. Sie spürte, wie er sprang, drückte sich zitternd an ihn und konnte kaum die Tränen unterdrücken. „HEY!“, rief er griesgrämig, hielt sie mit einem Arm fest an sich. Kagome blickte auf, beobachtete, wie der hübsche Mann mit seiner Faust dem schwarzhaarigen ins Gesicht schlug. Ihr Papa ging zu Boden, sichtlich irritiert von der Handlung des weißhaarigen. „Was ist los mit dir?“, fragte er und stand auf. Seine Augen leuchteten silbrig, was Kagome nicht verstand. Er wischte sich über den Mund und fixierte ihren Prinzen. „Was los ist?“, fragte er und knurrte weiter. Der Prinz machte ihr Angst, aber wollte sie ihn auch nicht loslassen. Er schnaubte, drückte sie noch enger an sich. „Sieh dir deine Tochter an!“ Ihr Vater blickte von dem Prinzen zu ihr und schien leicht verwirrt. „Prinzessin, du sollst doch nicht in deiner Kleidung schwimmen.“ Der Prinz wollte schon wieder zu schlagen, doch ihr Vater fing die Faust ab. „Sie ist fast gestorben!“ „Fast.“, meinte er und legte den Kopf schief. „Ihr geht es doch gut, du regst dich zu schnell auf. Sie hat meine Gene.“ Ihr Prinz atmete fest ein, löste seine Hand und zog die kleine fester an sich. „Sie hat nicht mehr geatmete! Sie ist in den Fluss gestürzt!“ Ihr Vater schien jetzt auch zu verstehen, schluckte und sah sie beide an. „Ist das wahr?“ Kagome nickte und presste sich noch enger an Sesshomaru, während sich ihr Vater entschuldigte. „Ich hätte besser achtgeben sollen, verzeih mir Prinzessin und danke dir. Ich tue wohl gut, sie dir versprochen zu haben.“ Der weißhaarige Prinz schloss kurz die Augen, bevor er sich umdrehte. „Mach deine Arbeit fertig, ich nehme sie mit heim.“ Kagome sah auf, grinste leicht und schmiegte sich enger an. Das gefiel ihr, dass ihr Prinz sie mit heimnahm. Da fühlte sich der Rest auch nicht mehr so schlimm an. „Sei bitte vorsichtiger.“, brummte er, während er mit ihr durch den Wald schritt. „Versprochen.“, hauchte sie eng an seiner Brust. „Doch wenn was passiert, bist du immer da oder?“ „Hn.“, machte er nur und sah ihr ins Gesicht, sie lächelte lieb. „Werde stark und gib auf dich Acht.“ „So wie du?“ Er nickte und streichelte ihr etwas Dreck von der Wange. „So wie ich. Verlasse dich nicht darauf, dass dich immer jemand anderes retten kommt.“ „Aber du bist doch mein Prinz.“ Er seufzte, streichelte ihren Kopf, während sie an einem altertümlichen Gebäude ankamen und er die Türen aufschob. „Du bist meine Prinzessin und doch... Du erinnerst dich, was ich dir erzählt habe oder?“ Fragte er, während sie an einen Koi-Karpfen-Teich entlang gingen. Sie blickte hin und nickte schnell. „Die Geschichte vom Koi-Karpfen, der gegen die Strömung schwimmen muss? Wenn er es schafft, wird er zum Drachen oder?“ „Genau. Du bist im Augenblick ein wunderschöner Koi-Karpfen.“ Sie verzog die Lippen und er hob eine Augenbraue. „Dein Prinz würde sich sehr freuen, wenn es sein Koi-Karpfen schafft, den Strom zu überwinden und zum Drachen zu werden. Frei, unabhängig, schön und stark.“ Sie wurde rot und überlegte. „Gut, dann werde ich ein Drache!“, kicherte sie und schmiegte sich noch etwas an ihn. „Wenn du mich dann heiratest!“ „Werde ich, aber nur einen Drachen.“, sagte er leise und sie schnappte sein Gesicht, beugte sich vor und gab ihm ein unschuldiges Küsschen. Er riss die Augen auf und sah schnell wieder weg. „Prinzessin.“ „Bist du mir böse?“, fragte sie, doch er schüttelte nur den Kopf und setzte sie auf einem Kissen ab. „Nein.“, murmelte er und seufzte. „Werde einfach zu einem Drachen und dann…“ Sie kicherte unschuldig, während er ein Handtuch holte und sie abtrocknete. Unschuldig und freundlich. „Kleine Prinzessin.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Papa sagte, wir sehen uns noch, wenn ich zur Schule gehe... auch wenn ich traurig bin, dass du nicht zu uns darfst.“ „Er wird seine Gründe haben. Aber vergiss nicht…“ „…gegen den Strom schwimmen und ein Drachen werden. Verstehe schon. Das schaff ich, versprochen!“ Sie schmiegte sich an ihn und grinste noch ein wenig. Sie würde für ihn alles tun, für ihren Prinzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)