Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 26: Atemlos ------------------- Plötzlich ertönte ein lautes Scheppern und alle drehten sich überrascht zur Balkontür. Das Glas krachte zu Boden, während ein Mann mit weißen Haar und roten, leuchtenden Augen in der Wohnung stand. Alle sprangen auf, Kagome zu schützen, während er leise ihren Namen flüsterte: „Kagome.“ Kagome war vor Angst gelähmt, verstand nicht, was sie dort sah. Wieso? Ein Blitz zuckte hinter dem Mann, das Licht erlosch und nur noch die roten Augen mit den blauen Pupillen schienen dort, während sie ein lautes Knurren vernahm. Kehlig, wütend und blutdürstig. Ihr Herz pochte immer lauter und schneller, während sie sie schützen wollten. Doch wieso, sie verstand es nicht. Warum sollte sie vor ihm geschützt werden? Sein weißes Haar lag schlaff an seinem Körper und gab ihm ein noch monströseres Aussehen, während er im dunklen Zimmer stand. Der Mann setzte sich langsam in Bewegung, fixiert auf sie, hörte sie seine Finger knacken. So laut, dass es die Stille zerriss. Sie verstand die Situation gar nicht. Wie sollte sie auch, wo sie nicht den Hintergrund kannte. Ängstlich robbte sie rückwärts, während der Schatten plötzlich losstürmte. Kagome riss panisch die Augen auf, schloss sie aber im letzten Moment. Ihre Angst war immens vor diesem Mann, der gerade so anderes als sonst schien. Er war regelrecht außer Rand und Band. Seine Hand stieß vor, doch der Schmerz blieb aus. Kagome öffnete die Augen und erblickte vor sich baumende Beine. Schnell sah sie auf, bemerkte, dass es Ryuu war, den er gepackt hatte. „Argh…“, fluchte der Mann, zerrte an dem Arm des Angreifers, doch schien nicht stark genug zu sein. Shippo sprang auf, wollte sich einmischen, doch ein Schlag des weißhaarigen Mannes genügte, damit dieser gegen die nächste Wand knallte und ohnmächtig zusammensackte. Kagome hatte Angst, starrte das Szenario an. Sah, wie Souten zu Shippo rannte und kurz prüfte, ob dieser noch lebte. Zum Glück war dem so. Schnell rannte Souten zum Lichtschalter, betätigte ihn und es funktionierte. Die Lampen sprangen an, beleuchteten das Szenario, was so erschreckend war. Da stand er. Jetzt war sich Kagome komplett sicher. Sesshomaru war es, der dort stand. Seine Kleidung und seine Haare klebten und es war nicht nur Wasser. Sie glaubte auf seinem Hemd Blut zu sehen, doch woher? So wütend hatte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen, was bedeutete das nur? „S..s..sess…h…ho….ma….r..uuuu…“, keuchte der schwarzhaarige, dessen Kehle immer fester zugedrückt wurde. Kagome starrte hoch, während Sesshomaru seinen Kopf schief legte und seine Augen größer wurden. Fast schien er zu Lächeln. Ein regelrechtes Monster stand dort vor ihr, doch warum? „Du hast sie entführt.“, knurrte er, presste fester. Entführt? Kagome sah verwirrt hin und her, während Ryuu nur leicht den Kopf schüttelte. „G…g…ge…re…t…t…e..t…“ Er schnaubte, sah den Mann an, während Kagome sich immer mehr sorgte und langsam aufstand. „Gerettet, sagst du? Sie blutet!“, knurrte Sesshomaru, taxierte ihn und wollte ihn einfach nicht freigeben, er drückte nur noch fester zu. „Sie gehört dir nicht!“ Kagome wurde das langsam zu bunt. Was redete Sesshomaru da von entführen, bluten und gehören? Sie musste etwas unternehmen, doch war sie sich immer noch unsicher, wie sie Sesshomaru zur Vernunft bringen sollte, da er nicht so schien, als könne man mit ihm einfach reden. Schnell stand sie neben ihm und sagte: „Ich habe mich eben an einem Nagel geschnitten, er hat mich nur verarztet.“ Sesshomaru sah nicht zu ihr, doch fragte er: „Stimmt das?“ „J…ja…“, keuchte er, doch Sesshomaru drückte fester zu. „Nhnn…“ „Sesshomaru, lass ihn los!“, schimpfte Kagome. Sie musste etwas unternehmen. Irgendwas. Shippo war immer noch ausgeknockt und Souten schien auch nicht sicher, was sie tun sollte. Dieser Mann war sehr gefährlich und sie glaubte fast, es wäre wegen ihr. „Sie müssen lernen, wo ihr Platz ist.“ Ryuu grinste schwach, bevor er mit letzter Kraft hauchte: „Wenigstens habe ich sie im Gegensatz zu dir vor dem Entführer gerettet.“ Seine Augen wurden knallrot und er drückte noch mehr zu: „Sei still!“ „Wieso?“, krächzte er. „Bringst du mich sonst um?“ „Ja.“, zischte Sesshomaru und Kagome platzte der Kragen. Sie zog an seiner Hand, doch er ignorierte es, während Ryuu flüsterte: „Hau ab…“ Kagome würde nicht verschwinden. Sie sah die Männer an, zog noch kurz an seinem Ärmel, bis sie wütend ihn anschnauzte: „Lass ihn runter!“ „Nein.“ „Sesshomaru, komm zu dir.“ „Ich bin ich.“, flüsterte er knurrend und drückte noch ein wenig mehr zu. „Du bringst ihn um!“ „Das ist auch so geplant.“ Kagome erstarrte, riss die Augen auf und dann tat sie etwas, womit Sesshomaru nicht rechnete. Sie ohrfeigte ihn. Ihre Hand knallte laut und mit voller Geschwindigkeit auf seine Wange. Sein Gesicht vibrierte, während ihre Hand noch auf seinem Gesicht verblieb. Zu ihrem Glück hatte es gewirkt. Die Hand schwang zur Seite und sie sah noch, wie Ryu gegen die nächste Wand knallte. Sesshomaru würde sie noch alle umbringen, wenn das so weiterlief. Sesshomarus blaue kleine Pupillen suchten sie, erfassten sie und starrten das schwarzhaarige Mädchen an. Nein, sie war eine junge Frau. Ihre Hand lag noch immer auf seiner Wange, während sie einander anstarrten. Dieses Weib wagte es. Sie hatte gegen seine Regeln verstoßen. Er hatte ihr gesagt, sie solle ein Taxi nehmen. Es half auch nichts, den schwarzhaarigen Mann zu hören, dass er Kagome gerettet hatte. Natürlich war es sein Fehler gewesen, doch das würde er niemals vor ihr zugeben. Würde ihr nicht mitteilen, warum man sie verfolgte. Sie war nur ein dummer Mensch. Würde sie ihn nicht anlocken mit ihrem Geruch, er hätte sie vernichtet. Sie zerstört, sie ausbluten lassen und… so viele Möglichkeiten. Er knurrte, doch sie brauchte noch, bis sie die Hand zurückzog. Seine Wange schmerzte leicht, die Stelle pulsierte, wo ihre Finger ihn berührt hatten. Miststück. Er gab ihr Geld, sie hatte nur die Beine breit zu machen und nicht ihr zu sagen, wie sie von etwas dachte. Was erlaubte sie sich? Sie hatte keinen Stellenwert. Sie war einzig und allein der Köder, den er noch brauchte. Die Frau, die ein Versuchskaninchen war, um seine Sexualität zu ergründen. Doch mehr war sie nicht. Sie war nichts, warum verstand diese Frau das nicht. Ihre Angst war gemischt mit Wut. Glaubte sie ihn kontrollieren zu können, wie sie es mit Inu Yasha getan hatte? Lachhaft. Nie hatte sie diesen Mann besessen, der immer mit einer Toten angebandelt war, die nach Graberde und Lehm stank. Genau. Nicht mal dagegen war sie angekommen. Egal wie weich ihr Fleisch war, egal wie angenehm sie duftete, nie hatte er sie auch nur berührt. Vielleicht ein scheuer Kuss, doch mehr war da nicht und am Ende, genau am Ende hatte er sie verraten. Es war einfach nur lachhaft, egal wie sehr es ihn anfangs erfüllt hatte, dass sein dummer kleiner Halbbruder endlich verstand, was das Dämon sein bedeutete. Nie hätte er gedacht, dass es so hätte enden können und dieses Biest. Sie musste einfach lernen. Niemand tanzte auf seiner Nase rum und was interessierte sie sich für so einen schwachen Drachen? Er hatte mit ihr geflirtet, hatte sie berührt und war ihr nahe gewesen. Niemand stellte sich zwischen ihn und seinem Opfer, niemand! Er knurrte, fletschte die Zähne und Kagomes Augen wurden groß. Natürlich wusste sie, dass er ein ganz anderes Kaliber war, als ihr damaliger Inu Yasha, den sie nur mit einer Kette kontrolliert hatte. Er war wie ein tollwütiger Hund. Ob er überhaupt noch zwischen Freund und Feind unterscheiden konnte? Kagome war sich nicht sicher, war auch nicht sicher, ob der Schlag wirklich eine gute Idee gewesen war. Immer mehr glaubte sie, dass es ihr größter Fehler gewesen war. Nur wieso regte er sich bitte so auf? Wieso? Sesshomaru, verdammt noch mal. Es fühlte sich an, als wäre ihre Kehle zu, ihr Atem ging flach, ihr Herz hämmerte wild, während ihre Augen glasig wurden. Immer mehr spürte sie seine Macht, seine dunkle Aura, die sich um sie zwängte und zu erdrücken versuchte. Er war schon immer sehr stolz gewesen und jetzt hatte sie ihn geschlagen. Eine Frau, eine Praktikantin, ein Mensch. Ein Nichts in seinen Augen. Sie schliefen miteinander wieder, doch das war für sie noch lange keine Freikarte. Es war keine Beziehung, das wusste sie. Ihr Herz tat weh. Was würde er jetzt tun?   „Sesshomaru… ich… es tut mir leid…“, flüsterte sie, während er wie ein wildes Tier sie anstarrte. Shippo schien in der Zeit zu erwachen und einschreiten zu wollen. „Lass Kagome in Ruhe, du Idiot!“, schimpfte er, wollte dazwischen gehen, doch Sesshomaru schlug ihm mit der Hand in die Magenkuhle. Er sackte zusammen und Kagome starrte zu Shippo, welcher am Boden krampfte. Sie wollte ihn schnappen, doch in dem Moment trat er gegen den rothaarigen Mann, sodass er aus ihrer Reichwarte war. Sesshomaru hielt sich kein bisschen zurück. „Shippo!“ „Hier bin ich.“, knurrte Sesshomaru, packte sie grob am Arm und starrte in ihre Augen. Durch den warmen Pullover spürte sie, wie sich seine Krallen leicht durchbohrten. Es tat höllisch weh und sie sah ihn an, ihr blieb nichts anderes übrig. „Sesshomaru, bitte hör doch auf, was ist los? Ich habe niemanden etwas gesagt!“, schimpfte sie und jaulte ein wenig, als er fester zudrückte. Sein Gesicht kam herab, während seine Zähne größer wurden. „Wenn du sterben willst, rede dich weiter um Kopf und Kragen.“ Sie schluckte, war verängstigt, doch sie atmete tief durch und sah noch einmal zu Shippo, zu Ryuu, bevor sie ihn wieder ansah. „Ist es das denn wirklich wert? Erkläre doch verdammt noch mal, was hier los ist!“, schimpfte sie und bereute es im nächsten Moment. Seine Hand löste sich, packte aber ihren Hals und hob sie hoch. Seine Hand drückte zu. Sie hing in der Luft, versuchte sich freizukämpfen, doch wusste sie, sie hätte keine Chance. Sesshomaru könnte sie töten. Einfach so. Das Experiment wäre beendet und es wäre alles beim Alten. Nur er wollte seinen Bruder töten, das wollte er unbedingt, doch diese Frau machte ihn verrückt. Sie hatte dafür gesorgt, dass er Amok lief. Das war er schon lange nicht mehr. Er wollte jeden töten, der ihr zu nahekam, tat es sogar fast, auch wenn er es nicht zugeben würde. Sie gehörte ihm. Nur ihm. Er drückte fester zu, sah zu, wie ihr Gesicht leicht blau anlief, wie sie nach Luft schnappte. Wie sie in seiner Hand verblühte. Ihre Blätter abwarf und an seiner Hand zerrte. Ihre Hände wurden immer schwächer und schwächer. So leicht wäre es. Vielleicht könnte eine tote Kagome Inu Yasha noch mehr schockieren. Wäre das nicht leichter, als sich einen Kopf darüber zu machen, warum er sie noch immer ficken wollte? Sie war nur ein dummer Mensch. Unbedeutend. „S…sesshomaru…“, keuchte das junge Ding. Sie kniff die Augen zusammen, bevor sie sie öffnete und ihn traurig ansah. Warum traurig? Er war leicht verwirrt.   Kagome war dumm, sie hatte wirklich Gefühle für dieses Monster und umso mehr tat es weh. In dem Moment dachte sie an die alte Zeit, mit ihren Freunden, wo auch Sesshomaru und Rin waren und natürlich Jaken. Rin hatte immer gesagt, er wäre kein Monster, fast hatte sie es geglaubt, aber ihn so zu sehen. Sie verstand ihn einfach nicht. Sie sah in seinen Augen die Wut, die Verzweiflung. Was war nur diesem Mann passiert, dass er so austickte und nichts sagen wollte? Langsam hatte sie keine Luft mehr und doch schien sie im letzten Moment einfach nur Mitleid mit diesem unverstandenen Mann zu haben. Warum nur. Diese Augen… Ihre Hand hob sich leicht, legte sich auf sein leicht verzerrtes Gesicht, bevor sie kurz lächelte. So sollte es also enden. Ihre Augen fielen zu, ihr Körper erschlaffte, sie war es leid. Die Luft ging ihr aus. Ihre Hand fiel herab und sie fiel in Ohnmacht. Ob er sie so sehr hasste? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)