Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 4: Die erste Woche -------------------------- Seit ihrer Begrüßung vergingen die Tage bis Freitag wie im Flug. Irgendwie verstand sie immer mehr, wieso Sesshomarus Assistenten meistens nach einer Woche absprangen. Seufzend lehnte sie sich in dem ledrigen Sessel nach hinten und schloss kurz die Augen und massierte ihre Schläfen entspannend. Kagome hatte die ganze Woche bisher nur gelesen. Er gab ihr nur diese eine Aufgabe. Es ging um die Geschichte der Firma, ihren Kodex und das, was wichtig auf dieser Position wäre. Trockene Theorie war gar kein Ausdruck dafür. Grummelnd sog sie die Luft ein und stierte leicht genervt zu der Tür. Das schlimmste war jedoch, dass er auch festlegte, wie viel sie lesen musste und am Ende des Tages sie ein Test erwartete, den sie immer brav ausfüllen musste. Sie schnaubte. Kontrollwahn. Dabei konnte er eigentlich über die Kamera in ihrem Raum sehen, was sie tat. Wie automatisch wanderte der Blick an die Ecke an der Decke über der Tür. Ihre Mundwinkel zogen sich herab, während sie die Arme verschränkte und hinsah. Ein wenig Abwechslung war wohl zu viel verlangt.   Ein plötzliches Klopfen an der Tür riss sie aus ihrer Starre. Schnell setzte sie sich gerade hin und schob das Buch etwas zur Seite. „Herein!“, rief sie und schon bewegte sich der Henkel nach unten und ein schwarzhaariger Mann kam herein. Herr Hosone. „Fräulein Higurashi. Fleißig am Lernen?“ „Ja.“, meinte sie und setzte ein liebevolles Lächeln auf. „Es ist wirklich viel Stoff…“ „So ist er nun mal.“, meinte er lachend und erhellte ihr Gemüt wirklich. Er war ein sehr netter Mann und ein Lichtblick. Er war für die Finanzen zuständig. „Ehrlich, wir mussten da einmal alle durch. Natürlich hatten wir nicht so viel Geschichte über die Firma, aber … sie merken es ja, er hat gerne die Kontrolle.“ „Das stimmt.“, seufzte Kagome und sah zu, wie er sich lässig in den Stuhl vor ihrem Pult warf. „Arbeiten Sie gerne hier?“ Er hob eine Augenbraue, bevor er wie ein Fuchs grinste. „Sehr gerne. Er ist ein wirklich guter Chef. Haben Sie bedenken, Fräulein Higurashi?“ „Nein… nur…“ „Er ist schwer einzuschätzen? So geht es wohl vielen, aber machen Sie sich keine Gedanken. Er scheint äußerst zufrieden mit Ihnen zu sein.“ „Wieso?“ „Sie sind noch hier. Entweder laufen ihm die Assistenten weg und quittieren den Dienst, weil sie seine Ansichten nicht teilen, oder sie versagen in den Tests.“, meinte er und deutete auf ihre Bücher, die sie fleißig studierte. „In dem Praktikumsvertrag gab es da auch eine Klausel.“ Sie seufzte. Stimmte ja. „Naja, aber es ist machbar. Nur… ein wenig trocken. Ich sitze den ganzen Tag im Büro…“ Er lachte und schmunzelte, bevor er ihr ein kleines Tütchen auf den Tisch stellte. „Wissen Sie, das ist der Hauptberuf eines Chefs. Er sitzt viel in seinem Büro und arbeitet viel Material durch. Sie müssen Ihn erleben, wenn es jedes Jahr darum geht, wer welche Gelder und Honorare für seine wissenschaftlichen Erfolge kriegt. So eine Abhandlung liest sich nicht wie ein Comic. Sie werden noch Augen machen, sollten Sie auch eins lesen. Ich könnte wetten, dass sie ein medizinisches Fachbuch daneben liegen haben.“ Kagome sah kurz zur Tüte und dann zu ihm. Da hatte er schon recht. Ob er sie wirklich darauf vorbereiten wollte? Sie war sich nicht sicher, aber das mit dem Fachbuch kaufte sie ihm ab. Doch Sesshomaru bräuchte das bestimmt nicht oder? Wie lange er wohl daran saß? „Gibt es viele Kandidaten?“ „Sehr viele. Darum könnte es ihm wirklich guttun, eine Assistentin zu bekommen, die auch etwas bleibt. Natürlich streben Sie etwas Höheres an, doch sollten Sie vielleicht auch darüber nachdenken. Natürlich nach Ihren Studium.“, plauderte Herr Hosone und packte ein paar verpackte Behälter aus, die er vor ihr ausbreitete. Schnell schob sie ihre Sachen beiseite und sah neugierig zu, wie er Fingerfood in verschiedenen Arten vor ihr präsentierte. „Natürlich sollten Sie aber nicht das Essen vergessen. Sie haben ihre Pause vergessen.“ „Was? Oh?“, fragte sie und sah zu ihrem PC, auf dem die kleine Uhrzeit ihr zeigte, dass sie es wirklich vergessen hatte. Es war auch gerade schon sehr interessant gewesen… upps… Als sie zurückblickte und ihn lächeln sah, wurde sie rot und schaute dann zum Essen. „Essen Sie ruhig.“ „Danke, sehr gerne.“, meinte sie schüchtern und schnappte sich eine Sommerrolle, gefüllt mit Reisnudeln und Gemüse, dippte sie in eine dunkle Soße und schob sie in ihren Mund. Genussvoll kaute sie und genoss den vollmundigen Geschmack. Köstlich. „Das tut gut…“ „Das Essen kommt aus der firmeninternen Kantine. Ich schlage Ihnen vor, demnächst dort vorbeizusehen. Herr Takemuras Frau leitet die Küche und zaubert fabelhafte Gerichte.“ Sie nickte und aß entspannt weiter, während er ihr fast schon verträumt dabei zu sah. Es war ein wenig unangenehm, aber irgendwie war es eine sehr liebe Geste von ihm, dass er sich um sie kümmerte. „Woher wussten Sie, dass ich meine Pause vergessen habe?“ „Mein Büro steht meist offen und ist in der Nähe des Fahrstuhls. Das heißt, Sie hätten daran vorbei gemusst und darum…“ „Oh… das Stimmt. Der Pausenraum war auch dort?“ „Genau.“, erklärte er und zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. „Werden Sie heute Abend kommen?“ „Zu der Betriebszusammenkunft?“ „Genau.“, fragte er und hob eine Braue. Schnell nickte sie. Wenn er da war, würde sie sich bestimmt wohl fühlen. „Das freut mich sehr.“, hauchte er und lächelte noch kurz, bevor er zu der Tür schielte, hinter der Sesshomarus Büro war. Seine Lippen verzogen sich kurz, was sie verwunderte, bevor er sich mit Schwung erhob und ihr zu zwinkerte. „Bevor der Chef wütend wird, werde ich lieber weiterarbeiten. Meine Pause ist schon vorbei. Bis heute Abend, Fräulein Higurashi, ich freue mich schon sehr.“   Danach war er weg und ließ eine verwirrte Kagome zurück, die nachdenklich zur Tür starrte und sich ein Stück geschnittene Paprika schnappte und in den Mund schob. Was hatte der denn gerade gehabt? Egal. Sie grinste und aß weiter, während sie das Buch schon wieder hervorholte und nebenher hineinsah. Ihr Herz klopfte freudig und schenkte ihr wieder ein wenig Elan.   Was Kagome nicht wusste, war, dass es Sesshomaru bemerkt hatte. Es war keine Kamera nötig gewesen, so laut wie Herr Hosone gewesen war. Natürlich war es nur eine Geste, sie ans Essen zu erinnern, da sie eher spärlich aß, aber… er knurrte leise und hatte sich an die Tür gestellt, überlegend, ob er sie öffnete und herüber trat. Es gab Regeln und dazu gehörte, dass es Pausenzeiten gab. Kagome müsste das auch lernen. Er schnaubte, als Hosone weiter mit ihr flirtete. War sie so blind oder genoss sie es? Kurz davor, als er schon seine Karte zückte, sprang Hosone dann aber auf. Er wusste, dass nicht nur er ärger bekommen würde. Überhaupt hatte er nicht zu entscheiden, wer für ihn arbeiten würde und wer nicht. Leise knurrte er. Er brauchte keine Hilfe. Bisher war er fabelhaft ohne Assistentin ausgekommen und er würde sich jetzt nicht auf sie verlassen, da er eigentlich anderes mit ihr vorhatte und danach wäre sie bestimmt verschwunden.   Nachdenklich löste er sich erst von der Tür, doch dann legte er doch die Karte daran und öffnete sie. Ungeniert trat er ein. Er wollte sie bei der Untätigkeit erwischen, da eigentlich ihre Pausenzeit zu ende war, doch… Er hob eine Augenbraue. Ganz brav saß sie dort und las, während sie an einem Stück Paprika knabberte. Ihr Blick ging zu ihm, bevor sie knallrot das letzte Bisschen in den Mund schob und runterschluckte, nur um sich dabei zu verschlucken. Es gefiel ihm… „Frau Higurashi, wie weit sind Sie?“, fragte er ernst und blickte auf sie herab und dann auf den Tisch. Herr Hosone hatte wirklich keine Kosten gescheut. Er könnte sie haben, wenn er fertig mit ihr war, doch nicht vorher. „Fast fertig.“, meinte sie kokett mit einem leicht heiseren Ton und legte das Buch auf den Tisch. „Fünf Seiten, dann bin ich für heute durch.“ Sesshomaru hob eine Braue und starrte zur Uhr. Jetzt? Es war halb eins und ihre Arbeitszeit noch lange nicht am Ende. „Wieso sind Sie schon fertig?“ Kagome grinste süffisant: „Das liegt daran, dass ich letztens schon so weit war. Wenn ich fertig bin, lese ich meist noch weiter, da ich weiß, dass es die nächste Aufgabe sein wird.“ Wie um es ihm noch beweisen zu wollen, schob sie ihm ihre Aufzeichnungen hin. „Ich habe mir immer Notizen gemacht.“ Er trat vor und ergriff das Buch, bevor er kurz sie ansah und dann die Notizen, die er eifrig durchblätterte. Ihr Duft war allgegenwärtig und er war fast versucht mehr daran zu schnuppern. Bald wäre der Moment da. „Sie fühlen sich unterfordert?“ Kagome riss die Augen auf, bevor sie die Schultern anhob. „Ich würde gerne…“ „Frau Higurashi.“, unterbrach er sie und blickte auf sie herab. Ihr Herz setzte kurz aus, während er sich vor sie auf die Tischkante setzte und eine Hand auf den Tisch stützte. Fast automatisch legte sie sich weiter im Stuhl zurück, da er auf einmal so nahe war. „Ja, Herr Suzuki?“, krächzte Kagome nur noch, während er immer näherkam, sodass sie sich einander in die Augen sahen. Wäre er nicht Sesshomaru, sie würde glatt von einer sexuellen Anspannung zwischen ihnen reden. Sein Haar lag seidig auf seinen Schultern und eine einzelne Strähne war nach vorne gerutscht, während ein hellblaues Hemd seine Brust umspielte und eine dunkelblaue Krawatte das ganze abrundete. Die dunkelblaue Leinenhose machte es auch nicht besser, so gut wie sie seine Beine betonte. Verdammt. „ahm…“, fing sie weiter an und schluckte, bevor er sich wieder zurücklehnte. „Sie kennen die Aufgaben einer solchen Position?“ „Ja…“, meinte sie leise. „Herr Hosone…“ „Ich weiß.“, meinte er leicht unterkühlt und atmete tief durch. „Es war nicht zu überhören.“ Kagome hob eine Braue. Er hatte gelauscht? Oder gab es Mikrofone hier? Nein bestimmt nicht. So etwas hatte sie nicht unterschrieben und das brauchte er auch nicht. „Meinen Sie, Sie schaffen es die Bücher am Wochenende fertig zu lesen?“ Überrascht hob sie die Braue noch höher. Hausaufgaben? Was sollte sie darauf sagen? „Herr Suzuki, wie soll ich das verstehen?“ „Wie ich es sage. Wenn Sie es schaffen, wäre ich bereit, Sie nächste Woche mehr in die Materie einzuführen. Es gibt einige wichtige Besprechungen und ich stelle fest, Ihre Notizen sind präzise und prägnant.“ Kagome zwinkerte ein paar Mal und glaubte gerade verstanden zu haben, dass er sie lobte. Sollte Sie bei den Gesprächen Notizen für ihn machen? „Was wäre denn meine Aufgabe?“ „Sie würden vorerst die Protokolle führen.“, meinte er kurz und sah sie forschend an. Kagome atmete tief durch und sah zu den Büchern. Es wäre viel Arbeit, doch sie würde es bestimmt schaffen. „Gut.“, meinte sie und sah auf in sein Gesicht und lächelte freundlich. „Das sollte ich schaffen.“ Er erhob sich, schon fast stolz auf diese Frau, die nicht davor scheute, die Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Viele kamen hierher und glaubten ein Chef zu sein, wäre einfach, doch sie schien sehr gut zu verstehen, wie viel Arbeit dahintersteckte. „Ich werde Ihnen ein paar E-Mails schicken. Bestätigen Sie die E-Mails, dass Sie an den Besprechungen teilnehmen.“ „Ja, Herr Suzuki.“, sagte Kagome noch, bevor er schon aufstand und wieder zur Tür ging. „Mein Heft.“, meinte Kagome dann auf einmal noch und auch Sesshomaru musste feststellen, dass er es nicht aus der Hand gelegt hatte. Seine Finger spannten sich kurz um das Heft, bevor er es ihr zu warf. Gekonnt fing sie es und sah ihn noch einmal an, bevor er den Raum verließ.   Kagome lehnte sich seufzend zurück und presste ihre Hand auf die Brust, um ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen, bevor sie wieder das Buch schnappte, ihr Notizbuch aufschlug und weiterarbeitete. Endlich würde das Trockene aufhören und er würde ihr etwas zeigen. Sie musste ehrlich zugeben, sie hatte es sich schlimmer mit ihm vorgestellt, doch anscheinend gab er ihr eine Chance. Doch er musste sich unbedingt diese Art abgewöhnen. Ob er sich über sie lustig machte, dass er gewisse Dinge lostrat, die sie nicht mit ihm teilen wollte? Vielleicht würde sie ihn nächste Woche darauf ansprechen, dass er mehr Abstand halten sollte, auch wenn sie eigentlich nicht klein Bei geben wollte, doch… Sie seufzte. Ein wenig erinnerte er sie an Inu Yasha, egal wie verschieden sie waren, diese goldenen Augen und silbrigen Haare waren doch unverkennbar für deren Familie.   Sesshomaru hingegen schloss die Tür und setzte sich auf seinen Sessel, sichtlich genervt, wie er sich wieder verhalten hatte. Natürlich hasste er es, wenn man in seine Pläne hineinfunkte, doch wieso hatte er dieses Notizbuch festgehalten? Bestimmt war es nur, weil es ihn überrascht hatte, wie viel Mühe sie sich gab. Doch…, er sah auf seinen Bildschirm und betrachtete die junge Frau, wie sie eifrig weiterlernte, hatte sie schon zu Beginn bewiesen, dass sie im Gegensatz zu seinem dummen Halbbruder etwas aus sich machen wollte. Ein finsteres Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Es war fast schon zu schade um sie, da sie wirklich gut zu sein schien, doch wie gesagt, er brauchte niemanden und nichts war befriedigender, als seinem Halbbruder eins auszuwischen. Das würde ihm eine Lehre sein, sich in seine Geschäfte einzumischen. Nachdenklich rieb er sich kurz die Nasenwurzel. Wer wusste, vielleicht würde sie danach auch weiterarbeiten und ihre Fassung bewahren. Wer wusste das schon. Zumindest war er sich sicher, dass diese Frau bestimmt nicht seinen Halbbruder wiedererkennen würde. Seine Mundwinkel zogen sich runter. Wüsste er nicht besser, wer er war, würde er wirklich glauben, dass sie die Rollen getauscht hatten, aber naja. Er hätte noch seinen Spaß mit ihr und dieser Abend könnte ihn schneller dahinführen, als er eigentlich geplant hatte. Der Alkohol würde ihre Zunge lockern und sie dazu bringen, ihm ihre dunkelsten Wünsche zu offenbaren. Genau. Er lenkte sich von seinem Zwiespalt ab, in dem darüber nachdachte, was diese Frau sich wünschen könnte. Egal was es war, er würde es ihr geben im Austausch für ihre Unschuld.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)