Schattenlicht von Ghostwriterin ================================================================================ Kapitel 2: ... ich könnte... ---------------------------- Ich hatte schon immer an die wahre Liebe geglaubt. Schon als kleines Kind hatte ich die Prinzessinnenfilme vergöttert und wollte nur wegen den Happyends so sein wie sie. Jede ältere Person in meinem Umfeld hatte sich immer über meine kindlichen Gedankengänge amüsiert und hatte mir meine gutgläubigen Gedanken und Wünsche gelassen. Schließlich würde sich meine Einstellung in dem laufe der Jahre verändern und sich hoffentlich in die realistischen Ausmaßen. Doch meine naive Einstellung was die Liebe und noch so vieles mehr betraf blieb. Selbst dann, als  ich doch wirklich eine Beziehung mit Sasuke führte und die ersten, negativen Dinge, die eine feste Bindung mit einem Menschen beinhaltete, ihr Gesicht zeigten. Ich würde es schon schaffen. Mit ihm. Schließlich hatten es meine Eltern, Großeltern und viele andere vor mir auch geschafft.  Und ich war soll leichtgläubig zu denken, dass es mit Sasuke genau so wäre. In meiner schon an Dummheit grenzenden Naivität hatte ich ihn bis zu dem Streit, der mein Weltbild und mich zerstörte, als mein Seelenverwandten betitelt.  Nun, da meine Illusion nun vollkommen aus den Fugen gerissen wurde, fühlte sich die Welt kalt und böse an. Das Amüsement der Erwachsenen, die mich in meiner Kindheit freundlich abgewimmelt und mich in meiner naiven Vorstellung gelassen hatten, verhöhnten mich nun. Es war einer dieser Momente, in denen du dich einfach nur miserabel fühltest. Als wäre der Körper von einer schrecklichen Krankheit befallen und dich nun von innenheraus zerfressen wollen. Wenn ich mich richtig an diesen Tag entsinne hatte ich alles was ich in meinem kurzen, jungen Leben erreicht hatte, schlechtgeredet. Ich dachte das ich, weil ich Sasukes wahres Gesicht erst jetzt erkannt hatte, all die Dinge, die er mir angetan hatte, nicht mehr schönreden konnte, alles in meinem Leben falschgemacht hätte. Ich hatte mein Leben der Liebe gewidmet. Ich wollte so sein wie die Prinzessinnen in den Filmen, die wunderschön, mutig und hilfsbereit waren, denn sie wurden irgendwann mit einer Person, die sie so liebten wie sie waren, glücklich gemacht. Doch was hatte mir meine Naivität, meine Gutherzigkeit gebracht? Durch Sasuke fühlte ich mich schlecht.  Erniedrigt.  Bloßgestellt.  Egal in welcher Situation.  Wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich mich selbst wenn wir miteinander schliefen ein gewisses Gefühl der Distanz, obwohl Sex eigentlich das intimste und schönste zwischen zwei Menschen sein sollte.  Wann auch immer er mich küsste kam es mir so vor, als wäre es ein Teil seines Aufgabenbereiches, oder um vor den andren Schülern das Revier zu makieren, dass ihn aber nur interessierte, wenn wir in der Öffentlichkeit waren.  Ansonsten schrieb er mich nur sehr selten an. Meistens zu den unmöglichsten Uhrzeiten. Bevor ich und Sasuke diesen Streit hatten, habe ich diese Spontanen Anrufe als spannend empfunden. Vor meinen Freunden stellte ich es alsbesondeds dar, wenn er mich mitten in der Nacht anrief, um mir mitzuteilen, dass seine Eltern nicht im Hause wären. Oder das er manchmal wie in den Kitschfilmen, die ich so liebte, Abends auf mein Balkon kletterte und wir eine Zeit lang miteinander rummachten, bevor er mir nach einer Weile immer mitteilen musste, dass er sich wieder um andere Dinge zu tun hatte, mich aber nur sehen wollte.  Ich hatte es geliebt, wenn er mich auf seinem Motorrad mitnahm, oder wir im Regen durch den nahgelegensten Wald joggten. Es waren diese Situationen, die mich glauben ließen, unsre Beziehung war echt. Es waren diese Momente, die mich zur Geduld mahnten, da ich immer an diesen Erinnerungen festhielt. Doch nun, da er mir das mit meiner Vergangenheit gegen meinen Kopf geworfen und mir nun zum ersten Mal direkt mitgeteilt hatte das es ihm scheißegal war was ich fühlte oder wollte, wurde mir schlagartig bewusst wie sehr er mich benutzt hatte. Ich fühlte mich elendig.  „Süße?“ Ohne wirklich etwas von meiner Umwelt wahrzunehmen, blickte ich nach oben, direkt in das Gesicht meiner besten Freundinnen. Dabei legte ich ohne irgendetwas davon zu bemerken meine Hand auf meine Wange und registrierte wie ihm Rausch, dass sie feucht war. Ich weinte. Hart sog ich die Luft ein und ließ stützte mich schwach am Tisch ab. Das Ereignis vor nicht mal zwei Stunden forderte seinen Tribut auf ganz eigene Weise. Auf eine sehr erschöpftmachende, ermüdete und qualvolle Art und Weise, die mir die Luft zum atmen nehmen schien.  Hinata, die neben mir saß, streichelte mir über den Rücken, während Tenten mit mir Händchen hielt. Temari und Ino saßen mir besorgt gegenüber, während die zweitbesagte mir sogar vor meinem Gesicht rumschnippte und fuchtelte.  Eigentlich hätten wir uns heute gar nicht treffen wollen. Eigentlich wollte ich auch niemanden sehen, aber Ino hatte mich wie sooft einfach angerufen, um mir etwas über das tolle, neue Kleid, dass sie im Schaufenster gefunden hatte zu erzählen und über den neusten Typen, der ihr über den Weg gelaufen war. Doch hatte sie schon an meiner Stimmlage erkannt wie dreckig es mir ging und wollte sofort wissen, wo ich mich befand. Tja. Und da ich ohne es zu bemerkten in die Richtung der Eisdiele gelaufen war befahl sie mir auf sie zu warten und ehe ich es versah hatte sie eine Kriesensizung einberufen. „Hm?“, meine Stimme hörte sich grässlich an. Als wäre sie einfach nur dafür programmiert wurden zu sprechen aber sonst nichts.  „Was hat dieser Wichser von Sasuke nun wieder angestellt?“ Temari, der es erst jetzt bewusst zu werden schien um wen es ging, legte sich stöhnend die Hand auf die Stirn und murmelte etwas von „der ist es wieder, aber was wundert es einen noch!“ Ich seufzte leise und wischte mir wie von selbst die Tränen von den Augenwinkeln. „Er hat mich sitzengelassen. Wir haben seit Wochen wieder miteinander geschlafen und er ist einfach wieder gegangen.“ Heulend schlug ich auf den Tisch und hätte dann selbst dann nicht auf die Blicke der anderen Gäste reagiert, wenn es denn welche gegeben hätte. Doch so legte ich meinen Kopf einfach so auf den Tisch ab. „Ach ne!“, gab Ino spitz und ironisch von sich und baute sich vor mir auf. „Echt? Sakura, was habe ich dir vor nicht allzu langer Zeit gesagt?“ „Das er sich nicht ändern wird“, reierte ich monoton runter und bemerkte die bösen Blicke, die ungeniert auf meiner besten Freundin kleben nur zu deutlich. „Und das heißt jetzt was genau? Was habe ich gesagt, wirst du schon bald zu mir sagen?“ „Du hattest Recht, Ino,“ seufzte ich geschlagen. „Natürlich habe ich das, schließlich habe ich immer recht.“ Ihr grinsen war deutlich herauszuhören.  „Und nun? Was machst du jetzt?“, kam es von Tenten, worauf meine beste Freundin lachte. „Das, was sie immer macht, Schatz. Ihn für ne Weile ignorieren, ihn anschreien, dann wird er sie bezirzen, dann vögeln sie rum und dann geht das gleiche wieder von vorne los. Oder was sagst du, Sakura?“ Dieses zickige, überhebliche Gelaber kannst du dir sonst wo hinstecken, Yamataka! Du bist doch sonst immer diejenige, die jede Woche etwas mit einem anderen Typen hat und ewig rumheult! Wütend sah ich ihr direkt in die Augen und versuchte meine restliche Beherrschung zusammenzukratzen, um die kleine Eisdiele nicht zusammenzubrüllen. „Ich habe eher damit gedacht, mit ihm schluszumachen.“  Damit hatte anscheinend keiner gerechnet. Das zeichnete sich  sehr deutlich von der geschockten Stille ab. Temari war die erste die sich beruhigte und schmunzelnd an ihrem Eiscafé nippte. „Schön, dass du es auch begriffen hast. Ich konnte diesen Schleimbolzen auf zwei Beinen noch nie leiden. Allein schon wegen dieser egoistischen Ausstrahlung, die mir jedes Mal wenn ich ihm über den Weg gelaufen bin, das Bedürfnis in mir hervorgerufen hat zu kotzen. Und zwar direkt auf seine Füße.“ Hinata kicherte leise und widmete sich ihrem Banenenschokoeis. „Ja, er ist ein sehr komplizierter, eigensinniger Mensch. Auch wenn ich schon immer das Gefühl gehabt habe, das er irgendein Problem hat. Irgendetwas, weswegen er mit sich selbst nicht im reinen ist und ich glaube, dass das der wahre Grund ist, warum er sich so abweisend verhält.“  „Du bist also auf Sasukes Seite?“, keifte Ino zickig, während ich nur überfordert auf meine Finger starrte. Diese Situation löste nichts anderes als Unbehagen in mir aus. Wenn ich mich an die Tage entsinne, die Sasuke und ich in der Vergangenheit miteinander verbracht hatten kam es mir so vor, als hätte ich die ganze Zeit in einer Lüge gelebt. Einer Lüge, die ich nun nachtrauerte. Stöhnend presste ich die Hände auf meine Augen, weil mich es schmerzte an ihn und all die Zärtlichkeiten, die ich geglaubt hatten das sie für uns beide gleichwertig wertvoll zu denken und bemerkte erneut, wie die Tränen aus meinen Augenwinkel tropfen wollten. Sasuke war schon immer wie ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Eine Charaktereigenschaft, die jedes Mädchen und somit auch mich dazu gebracht hatte, für ihn zu schwärmen und ihn haben zu wollen. Doch nun war ich aufgewacht.  Sasuke Uchiha hatte kein verborgenes Herz aus Gold. Er war auch nicht romantisch veranlagt, oder einfach nicht der Typ Mensch der seine Zuneigung oft nicht  zeigen konnte. Es war eine Wunschvorstellung gewesen. Einer Wunschvorstellung, der ich die ganze Zeit hinterhergejagt und geliebt hatte. „Ino, beruhig dich“ , ich zwang mich zu einem gequälten Lächeln auf und sah ihr dabei tief in die Augen. Sasuke, du kleines Arschloch! Bist du nun zufrieden? Ach was, es ist dir natürlich egal. Mit Tränen, die diesesmal etwas mit meiner aufkommenden Wut zu tun hatten, ballte ich ohne es zu bemerken meine Hände zu Fäusten und starte wütend einen Punkt an, der keine menschliche Eigenschaften aufzuweisen hatte. Meine kleine gemütliche Eisdiele, die ich mit so vielen schönen Erinnerungen verband, wollte ich nicht durch Gekreische und Geheule meinerseits entehren.  „Hinata hat ja Recht. In gewisser Weise.“ All diese seltsamen Momente  die ich durch kuscheln, Liebkosungen, oder einfach nur durch mein Gebabbel und Witze versucht habe wiedergutzumachen. Ich wollte doch nur, dass du all deine Sorgen vergisst. Doch anscheinend bin ich nicht die richtige Person für dich. Vielleicht nicht mal für irgendjemanden. Ich lachte weinerlich auf, als ich mir die heißen Tränen wegwischte und mich vorsichtig aus der liebevollen Umarmung meiner Freunde wand. „Er hat irgendetwas. Und wenn er mich nicht so scheiße behandelt hätte, hätte ich alles in meiner Machtstehende getan, damit er es lösen und glücklich werden kann.“ Langsam stieg ich auf, ohne auf den mitleidigen Blick von Adrian, dem Besitzer des Ladens, oder den vielen Eissorten, die er im Sortiment hatte zu achten.  „Sakura, wasmachst du bitteschön?“, keifte Ino mich an und riss sich ebenfalls vom Stuhl, wahrscheinlich um mir an die Gurgel zu gehen. „Ino, mir ist nicht nach... reden. Oder lästern. Ich will einfach nur für mich sein, verstehst du?“, ich zwang mir ein Lächeln auf und lief mit zitternden Beinen auf den Ausgang und in Richtung Heimat zu.Indem ich mich in mein Zimmer verbagidiere und von meinen Eltern genervt werde, die genau so reagieren werden wie Ino. Dabei will ich doch einfach nur meine verdammte Ruhe. „Soll ich mal bei ihm Zuhause aufkreuzen?“, kam es von Temari. Ihre Stimme wurde dabei wie immer tiefer wenn sie wütend wurde. „Oder am besten wir alle? Damit ich ihm seine hässliche Visage zertreten kann? Dann sieht er endlich so scheiße aus, wie er ist!“  Ich schüttelte schwach mit dem Kopf. „Nein, Temari. Das ist nicht nötig. Ich glaube Mikoto und sein älterer Bruder werden das schon übernehmen. Schließlich haben wir ihnen ja eine hübsche Szene gemacht.“  „Shit!“,  meinte Tenten erschrocken, während Ino leise vor sich hinkicherte. „Das hast du gut gemacht, Schätzchen.“ Ich seufzte theatralisch auf und öffnete die Tür nun endgültig, um sie zu überschreiten. „Soll eine von uns später nochmal vorbeikommen?“, kam es von Tenten. Ich erstarrte. „Nein“, ich zitterte, was meinen Tränen zu verdanken war und sah ihr ein letztes Mal in die Augen.   „Nein, Tenten. Heute bin ich alleine wirklich besser dran.“ An diesem Tag hatte ich es sehr eilig zum Bus zu kommen. Ich rannte an die nächstbeste Haltestelle und nahm die seltsamen Blicke die mir zugeworfen wurden gar nicht wahr. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt wie ein begossener Pudel auf meine Linie zu warten. Als ich Zuhause angekommen und mich wortlos in mein Zimmer eingeschlossen hatte, ließ ich mich auf mein Bett fallen.  Ich heulte mich in den Schlaf und dachte noch daran, was am nächsten Tag kommen würde.  |.|.| „So, wir beginnen diesen Kurs nun einfach mal mit den einfachsten Dingen: dem Grundwissen über die Thematik, über die wir uns die ganze Zeit mehr als nur genügend unterhalten werden und der Einweisung, was Sie in diesem Kurs erwarten wird. Und ja, ihr hört richtig, ich werde euch in diesem Kurs siezen.“ Mister Sarutobi lächelte freundlich in die Runde und schien zufrieden, dass sich selbst Ino Yamataka mal wirklich für ein Fach interessierte und sich nicht nur genervt die Nägel lackierte.  Doch ich starrte nur mit verheulten Augen auf meinen Block, den ich mechanisch auf den Tisch gelegt hatte und kratzte all meine Selbstbeherrschung zusammen, um nicht kreischend aus dem Kurs zu rennen, oder vor der ganzen Klasse zusammenzubrechen. Denn er saß neben mir.  Ich will hier weg! Verzweifelt, weil mir allein schon seine Gegenwart so schmerzte, dass ich mich am liebsten übergeben wollte, festigte ich den Griff um meinen Stift und blähte wütend mit den Nasenflügeln, als ich seinen stechenden Blick bemerkte, der mich zu durchbohren schien.   Sasuke und ich. Gemeinsam über den Schulhof laufend.  Seine Fangirls, die mir neidische Blicke schenken, mich aber zum Glück in Frieden lassen.  Ich selbst strahle wie ein Honigkuchenpferd. Ich fühlte mich zu dem damaligen Zeitpunkt so wie Bella in diesem beschissenen Twilightfilm.  Der Erzengel hatte sich in Aschenputtel verliebt. So war es damals meine eigene Auslegung gewesen.  Doch fühlte ich mich nicht minderwertig. Denn ich hatte mich so dumm wie ich damals war wie eine Prinzessin gefühlt. Eine Prinzessin, die durch ihre Liebe hoffentlich bald wachsen und erblühen würde. Sein Blick erwürgte mich förmlich. Als würde er mir für alles was am Wochenende schiefgelaufen war die Schuld geben. Als wäre ich ein Parasit der alles zerstörte was ihm in die Quere käme. Ich stöhnte leise und umklammerte meinen Stift, den ich in meinen Händen hielt, fester.  „Vorneweg: dies ist kein Kurs, des Auswendiglernens. Noch nicht mal die mündliche Note spielt eine sonderlich große Rolle für Sie. Nein, in diesem Fach sollten Sie sich lieber mit den Fragen beschäftigen, was für Sie als Einzelperson am wichtigsten erscheint. Sie werden sich selbst kennenlernen. Erfahrungen sammeln und eventuell sogar an ihre Grenzen gehen.“ Er machte eine kurze Kunstpause, bevor er weitersprach, „das, was Ihnen in diesem Fach am wichtigsten sein sollte, sind die Praktikas und das intensive Gespräch mit den Berufsberatern. Schließlich wollen wir ja gemeinsam der Frage nachgehen, was Sie nach ihrem Abschluss, der nicht mal in einem halben Jahr erfolgen wird, machen werden. Werden Sie eine Ausbildung beginnen? Ihre ersten Berufserfahrungen im Ausland sammeln, oder werden Sie studieren? Und wenn Sie studieren, was wird ihr Schwerpunkt und welche Art des Studiums werden Sie bevorzugen?“ Mister Sarutobi lief langsamen und entspannten Schrittes durch die Klasse, wie es für ihn so üblich war, bevor er sich wieder der Tafel zuwendete und etwas mit seiner altmodischen, schnörkelichen Schrift aufschrieb, die Schüler in meiner Generation schon gar nicht mehr entziffern konnten. „Da dies die erste Stunde ist und ich Ihnen nicht schon jetzt Zukunftsängste einpflanzen, oder sie zu sehr anstrengen möchte, werden wir uns in dieser Stunde mit einer einfachen und kreativen Frage beschäftigen: Was ist Ihr Traumberuf? Und nein, Ino. Das sollte nun keine Einladung für Sie sein, über Jungs zu schwärmen. Es wird Ihnen so auch gar nicht möglich sein, da wir es in der Klasse besprechen werden was nun passen würde. Ich bin nun sogar zu frech, dass ich spontan jemanden aufrufen werde. Karin, was ist Ihr zukünftiger Berfuswunsch?“ Alle außer mir und Sasuke blickten zu der rothaarigen Brillenträgerin, der es mehr als nur egal zu sein schien, dass sie die Aufmerksamkeit des Kurses auf sich zog. „Ehrlich gesagt habe ich noch keine genaue Vorstellung.“ Begann sie langsam und Sarutobi machte es sich auf seinem Lehrerstuhl hinter seinem Pult bequem.  „Sie werden nicht die letzte Person sein, die mir diese Antwort geben werden, Karin.“ Antwortete er schlicht, während ich versuchte, wegen Sasuke nicht an die Decke zu springen. Er nahm es mir übel, dass seine Mutter am Samstag sich auf meine Seite geschlagen hatte und das er etwas von seinem Bruder etwas auf den Deckel bekommen hatte, das spürte ich sehr deutlich.  Du kleines, egoistisches Arschloch! Was kann ich dafür, dass du dich so scheiße verhältst, das selbst deine Familie nicht mehr schönreden kann? Hätte ich mir vielleicht weiterhin auf der Nase herumtanzen sollen? Wahrscheinlich. Aber nicht mit mir, Assoule! Nicht mehr. Ich bin nicht deine kleine Marionette, die du nach belieben lenken kannst!  Verbissen schloss ich die Augen und spielte mit dem Saum meines Harry Potter Oberteils herum, damit ich meine Hände unter Kontrolle bekam. Sonst hätte ich ihm gegebenenfalls eine verpasst und das wäre ihm nur zugute gekommen. Das konnte ich nicht gebrauchen. Sein Blick ruhte immer noch auf mir, provokant, damit seine Nachricht auch wirklich ankam. Verschwinde von hier!Schien er mir innerlich entgegenzubrüllen. Doch ich ließ mich nicht unterkriegen. Er hatte es schon in den Pausen versucht, mich durch seine finsteren Blicke zur Flucht zu bewegen.  Das war typisch Sasuke. Eine typische Eigenschaft seinerseits, die ich schon wahrgenommen hatte, als ich mich noch an ihn rangeschmissen hatte. Doch sonst hatte er sich stets bemüht einen unbeteiligten Blick aufzusetzen und ignorierte jede Person, die es seiner Meinung nach nicht wert war, beachtet zu werden.  Dieses kalte, unnahbare Getue war der Grund, warum jedes Mädchen, mich eingeschlossen, mit ihm gehen wollten. Für Außenstehende unverständlich, doch ich verstand es nachwievor: diese Art, die er nachausenhin trug, ließ sehr viel Platz für Spekulationen übrig.  Gerüchte wie, dass er eigentlich sehr schüchtern war, oder nur besondere Menschen an sich ranließ. Das er eine harte Schale hatte, hinter dem ein weicher Kern steckte. Würde auch niemand.  „Haben Sie eine Ahnung, in welchen Berufszweig sie gehen möchten?“, erkundigte sich Sarutobi weiter  und ich bekam Karins Antwort nur wie im Rausch mit. Auch, wenn es nur ein einziges Wort war.  „Haben Sie eine Ahnung in welchen Berufszweig Sie gehen möchten?“, erkundigte sich Sarutobi weiter  und ich bekam Karins Antwort nur wie im Rausch mit. Auch, wenn es nur ein einziges Wort war.  Ich sog leise und fauchend die Luft ein, als sich Sasuke langsam in meine Richtung beugte. Nach kurzer Zeit konnte ich sogar seine Lippen an meinem Ohrläppchen und der Atem, der meinen Nacken streifte, spüren.  Sein unverkennbares Aftershave. Seine markanten Gesichtszüge, oh Gott, hat sich dieser Wichser heute morgen rasiert?Ich war mehr als nur wütend auf ihn. Nachwievor. Das Bedürfnis, ihn vor der ganzen Klasse zusammenzubrüllen, dass ich ihn für das größte, egoistischste Arschloch auf Erden hielt, war immer noch existent.  Und dennoch , dennoch konnte ich an der Tatsache, das meine Wangen rot wurden und mein Herz gefährlich schnell und laut gegen meine Brust schlug, nichts ändern . Es war gerade mal zwei Tage und eine Nacht her, da hatten wir miteinander geschlafen. Wir hatten etwas miteinander geteilt, dass nicht hätte intimer sein können. Ich hatte mich so... glücklich und geborgen gefühlt. Es war so schön gewesen in seinen Armen zu liegen und... Warum bin ich nicht gut genug für dich? Was habe ich falsch gemacht, dass du mich so behandelst?  Die Tränen, die ich das ganze Wochenende schon zu genügend vergossen hatte, bahnten sich erneut ihren Weg über meine Augenwinkel. Verzweifelt starrte ich auf Ino, die meinen Blick bemerkte und langsam in meine Richtung sah und Sasuke mit Blicken umbrachte. Was auch immer er dir jetzt sagt, Haruno!Ich schluckte, um das trockene Gefühl in meinem Hals loszuwerden und hielt die Luft an.Was auch immer er nun tun wird. Geh nicht ein!  „Kannst du nicht einfach aus meinem Leben verschwinden? So, wie du vorgestern aus meinem Haus gerannt bist? Ich kann dich hässlichen Kaugummi nicht mehr ertragen, ohne kotzen zu wollen!“ , er redete so leise, dass nur ich es hören konnte. Doch hatte ich das Gefühl, das jeder im Raum es hören konnte, wie mein Herz in tausende Scherben zerbrach und sich langsam und zäh wie Gift in Matsch verwandelte.  Es war an diesem Tag einfach viel zu viel für mich.  Die Tatsache, dass er mich so behandelte... das vor nicht mal zwei Tagen alles gut gewesen war... das ich ihn immer noch liebte, denn es war nicht möglich, meine Gefühle von dem einen auf den anderen Tag einfach so abzuschalten. Und dann noch die mentale Schnur, die meine Selbstbeherrschung darstellte und mit einem Ruck in zwei Teile gerissen wurde.  Ich merkte nur noch, wie das Blut mir in den Ohren rauschte und mich um den Verstand brachte. Es war wie vor zwei Tagen im Uchihaanwesen. Nur viel schlimmer. Intensiver. Die Wut in meinem Bauch hatte sich verfestigt und war so sensibel, dass sie jede Sekunde platzen konnte. „Ich könnte dich das gleiche bitten. Doch lass dir gesagt sein, das ich dir verwöntes und arrogantes Arschloch nun nicht mehr in die Karten spielen werde. Die Welt dreht sich nicht nur um dich, Uchiha! Merk dir das!“ , zischte ich zurück und wollte ihm gerade mit meinen Füßen gegen sein Schienbein treten , doch glücklicherweise funkte Mister Sarutobi dazwischen.  „Haben Sie beide irgendein Problem? Vielleicht können wir  Ihnen ja behilflich sein“, sprach er freundlich, doch in seinen Augen funkelte etwas auf, dass mir zeigte, dass er wusste das unsre Diskussion keinen schulischen Inhalt hatte. Ja. Dieser Typ neben mir ist ein egoistisches Arschloch! Ich bemerkte die Blicke, die nun auf uns beiden hafteten zu deutlich und stöhnte innerlich auf. Denn jetzt wusste jeder das etwas zwischen uns lag, dass wir uns zerstritten hatten. Die Schüler würden sich freuen und sich nur allzu gerne auf den neusten Klatsch und Tratsch stürzen.  Sasuke Uchiha und Sakura Haruno, das Traumpaar der Schule, haben sich getrennt! Innerlich würgend stellte ich mich darauf ein, dass mich Lee, ein etwas hibbeliger und manchmal auch verpeilter Junge sich wieder an mich ranschmeißen würde. Eine Tatsache, die mich einerseits schmeichelte, allerdings auch unangenehm berührte, da er alles andere als mein Typ war und nicht gerne Körbe verteilte. Vor allem wenn es ein so freundlicher Junge war, der das gleiche Schicksal des Mobbings ertragen musste.  Anderseits würden sich nun all die Fangirls wieder auf ihn stürzen und mir hämische und neidische Kommentare gegen den Kopf knallen, während es sogar eine Handvoll Mädchen zutraute, dass sie mich für die Schülerzeitung ausquetschen würden. Doch ich hatte weder auf das eine, noch auf das andere große Lust.Ich will nur meine verdammte Ruhe! Doch anscheinend war die Sensationsgeilheit der Schüler und die Suche nach Aufmerksamkeit meines Exfreundes wichtiger, als das Wohlergehen einer einzigen Person. Meiner Person.Ihr könnt mich alle mal!  Ich kaute wie immer wenn ich nervös war auf meinen Lippen herum und versuchte die aufkommenden Tränen in meinen Augenwinkel zu ignorieren und unterdrücken. Dabei verfluchte ich mich innerlich, da mir meine emotionale Ader selbst extrem auf den Geist ging. Und ich war emotional und reagierte so wohl bei Angst, als auch Wut und Trauer gleich: mit Tränen. Ich hasste es wirklich, dass es diesen Knopf in mir gab, der sich sehr schnell selbst anknipsen konnte. „Ja, ich habe wirklich ein Problem“, fiebste ich leise, als ich es endlich geschafft hatte, den Klos in meinem Hals runterzuschlucken. Gestresst wischte ich meine feuchten Hände an meiner Jeans ab und bemerkte Inos überraschteschockten und Sasukes tödlichen Blick nur zu genau an mir kleben. Kurz glaubte ich sogar, das meine beste Freundin kreischend aufstehen und irgendetwas peinliches von sich geben würde, vor lauter Freude das ich ihn vor der ganzen Klasse und dem ehemaligen Direktor zusammenstauchte. Doch ehrlich gesagt, ich war zu kaputt für einen Rosenstreit.  Ich seufzte verzweifelt und pustete mir die verirrte Haarsträhne von meiner breiten Stirn. „Sasuke lenkt mich vom Unterricht ab, indem er mich die ganze Zeit anstarrt. Außerdem ist mir etwas schwindelig. Darf ich kurz an die frische Luft gehen?“, Sasuke knurrte leise und schien nun kurz davor zu sein, auf mich loszugehen. Es nervte ihn sichtlich, dass er die negative Art der Aufmerksamkeit erhielt. Mister Sarutobi sah mich besorgt an. „Sie können auch gerne Nachhause, wenn Sie möchten“, ignorierte er meinen Nebensitzer gekonnt. Schluckend machte ich mich klein spielte mit einer Haarsträhne herum. „Ist wahrscheinlich besser so.“ Verzweifelt und nun wirklich mit leichtem Schwindelgefühl das sich in mir ausbreitete stand ich mit wackeligen Beinen auf und lief in Richtung Ausgang. Das letzte, was ich mitbekam war, dass Naruto Sasuke anbot, dass er sich neben ihn setzen konnte und das Herr Sarutobi gleich nach mir sehen würde, doch erst sollte ich frische Luft schnappen gehen. Doch mich interessierte weder das eine, noch das andere.  |.|.| Es war erschreckend, das die Zeit so schnell und dennoch so quälend langsam an einem vorüberziehen konnte. Wie der Alltag einen dazu bringen konnte, an etwas anderes als seinen persönlichen Koffer zu denken und doch ständig daran erinnert zu werden. Es waren drei Monate vergangen.  Zwischen mir und Sasuke hatte sich so vieles verändert und auch wieder nichts: wir sprachen seit dem Vorfall im Klassenzimmer nicht mehr miteinander. Er rief und schrieb mich nicht mehr an und die Hysterie über unsre Trennung war so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Überraschenderweise ließen mich die Fangirls in Frieden, da sie doch noch einen Funken Menschlichkeit in sich zu tragen schienen und als mich die Tusse der Schülerzeitung neugierig ausquetschen wollte, wurde sie von ihrer Freundin zusammengeschissen als ihr klargeworden war, welches Thema sie nun bei mir ansprechen wollte. 1 Ansonsten konzentrierte ich mich nur noch auf die schulischen Aktivitäten, gab mir noch mehr Mühe was irgendwelche Abgaben betraf, büffelte jeden Nachmittag für irgendwelche Klausuren, oder wiederholte aus reiner Verzweiflung heraus den Stoff der letzten Unterrichtsstunden. In meiner Freizeit kümmerte ich mich ausschließlich um meine Freundinnen, die insgesamt das gleiche Problem hatten wie ich: Liebe und Jungs.  Ino hatte in den darauffolgenden Monaten zwei verschiedene Kerle gedatet, die sich letztenendes doch nur ein kurzer Flirt herausstellt hatten und nun hatte sie den dritten am Start. Temari war gerade dabei sich in Shikamaru zu verknallen, auch wenn sie es noch nicht wirklich einsehen wollte. Tenten versuchte mit Neji zu flirten und Hinata bekam es immer noch nicht auf die Reihe Naruto anzusprechen.  Also eigentlich so wie immer. Irgendwie. Ich war alleine Zuhause, da meine Mutter wie jeden Samstag beim Bowling mit ihren Freundinnen war und mein Vater aufgrund seines Berufes manchmal mehrere Wochen außerhaus sein konnte. Ich weiß noch ganz genau, wie ich mich über die Störung aufgeregt und darüber philosophiert hatte, wer denn nun die Person die klingelt sein konnte.  Der Postbote, der mir endlich meine Mangas und neue Bücher liefert? Meine alte Nachbarin, die mal wieder irgendwelche Zutaten für ihren Kuchen benötigte? Ich sah noch ein letztes Mal an mir herunter. Ich trug nichts weiter als eine Jogginhose, einen weiten Wollpulover und dazu noch pinke Socken. Dazu trug ich meine Neardbrille, da ich wenn ich Zuhause war zu faul war mir Kontaktlinsen reinzumachen und da ich an diesem Tag noch keinen Nerv gefunden hatte mich zu duschen, hatte ich mir die Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden.  Es war mir egal, dass mich dieser jemand in diesem Aufzug sah.  Für ungefähr zwei Sekunden.  Erneut blickte Sasuke Uchihas älterer Bruder an mir herab und lehnte sich mit einer natürlich lässigen Bewegungen in den Türrahmen. Seine schwarzen, großen Augen fixierten mich auf solch eine verrückte Weise, die mich ruhig und gleichzeitig hibbelig werden ließ. Sein teures Parfum stieg mir in die Nase und seine große, athletische Figur schüchterte mich auf eine sehr prickelnde Art und Weise ein.  Fuck it! Es steht ein Model vor meiner Wohnungstür! Langsam und leicht zitternd, damit ich überhaupt auf welche Art und Weise auf sein plötzliches Auftauchen reagierte, strich ich mir meine verirrte Haarsträhne von der Stirn und klemmte sie hinter mein Ohr. Ich kam mir plötzlich so hässlich und ungepflegt im Vergleich zu ihm vor. So zerbrechlich und unbedeutend.Und gleichzeitig so geborgen und auf eine positivbringende Art nervös. Ich schluckte um das plötzliche, trockene Gefühl in meinem Hals loszuwerden und nahm die kleinen Mittesser auf meinen Wangen die ich sonst immer mit einer Tagescreme überschminkte nur zu deutlich war. Jesus Christus, Sakura! Als ob er wenn er mal bei sich Zuhause rumlungert genau so rumläuft wie jetzt gerade! Schallte ich mich in Gedanken selbst und trat wie automatisch ein paar Schritte zur Seite. Inzwischen schmunzelte mich Itachi leicht an und beobachtete mich dabei, wie ich auf meiner Lippe herumkaute. Ich kam mir so unerwachsen und peinlich vor.  „Hallo, Sakura“, begrüßte er mich mit seiner tiefen und leicht rauchigen Stimme und hetzte mir somit eine kleine Ameisenkollonie auf, die auf meinen Rücken herumzukrabbeln schienen. „Hi!“, gab ich einsilbig hervor und sog einmal tief Luft ein, als ich ein kleines Stottern bei mir bemerkte. „Warum bist du hier? Und warum weißt du, wo ich wohne?" Sasuke hat es dir nämlich bestimmt nicht gesagt! „Meine Mutter weiß noch von damals wo du wohnst. Sasuke hatte es ihr gegenüber mal erwähnt, als ihr noch zusammen wart.“ Wow, ich bin eine Erwähnung wert, toll! Ich ballte ohne es wirklich zu wollen meine Hände zu Fäusten, als ich Sasukes Namen hörte. „Und ich bin hier, weil wir uns Sorgen um dich machen, Sakura. Oder eher gesagt, meiner Mutter am meisten.“ „Und warum kommt sie mich dann nicht besuchen und warum interessiert es euch überhaupt? Ich meine, ich war doch nur ein halbes Jahr mit ihm zusammen und hatte nicht besonders viel mit euch zu schaffen.“ Aus Überforderung heraus, da mich die Situation fertig machte, schabte ich mit den Füßen auf den Boden herum und starrte ihn nun skeptisch und abwartend an.  Was wollte er von mir? Itachi zeigte nicht die geringste Anzeichen, dass ihn mein zickiges Verhalten verletzte. „Ich kann deine Wut auf meinen kleinen Bruder verstehen“, sagte er leise, „aber all die negativen Gefühle auf mich und meine Eltern zu konzentrieren und die Uchihas als allgemein herzlos und arrogant einzustufen, bringt dich nicht weiter. Denn ich bin nicht mein Bruder und meine Mutter, die eigentlich schon lange vorbeikommen wollte auch nicht. Wobei wir schon bei der eigentlichen Antwort wären. Sie wollte schon längst vorbeikommen und neigt in solchen Situationen zur leichten Übertreibung. Deswegen bin ich nun hier. Um zu sehen, wie es dir so geht und um mich etwas mit dir zu unterhalten. Ich will etwas über die Person erfahren, die mal etwas mit meinem kleinen Bruder hatte.“ Ich fühlte mich erneut kindisch, ertappt und auf seltsame Art und Weise so unerfahren. Und seine gute Menschenkenntnis beeindruckte mich. „Und was möchtest du mit mir machen?“, Itachi schmunzelte kurz, machte aber keine Anstalten in die Wohnung einzutreten. „Ich dachte eher daran, mit dir in den Park zu gehen. Ich würde dich auch wieder Nachhause fahren, denn ich bin mit dem Auto da.“ Er will mich mit dem Auto mitmehmen, oh Gott! „Äh.“ Machte ich mal wieder sehr intelligent und kicherte verlegen vor mich hin. „Ich bin nicht wirklich angezogen für so was. Ich müsste auch noch duschen.“ Itachi schien sich ein leises Lachen verkneifen zu müssen. „Ich habe mir den Nachmittag freigenommen. Es wird also keine Problem für mich darstellen zu warten.“ Entspannt steckte er seine Hände in seine schicke, Smokingähnliche Jacke und sah mich amüsiert an.  „Okay.“ Fiebste ich leise und rückte meine Brille wieder anständig auf meine Nase. „Dann... warum kommst du nicht rein?“, nun lachte Itachi wirklich. „Weil du mich nicht hereingebeten hast, Sakura. Das wäre unfreundlich.“  „Oh.“  Ja, Sakura. Mach dich nur noch mehr lächerlich! Verzweifelt und nervös striff ich meine feuchte Handflächen an meiner Jogginghose ab. „Dann... mach dir keine Umstände. Willst du was zu trinken so lange ich mich fertig mache?“ „Einen Kaffee und ein Glas Wasser wenn es für dich keine Umstände bereitet.“ Fuck! So verdammt höflich!  „K!“, stammelte ich mit fiebsiger Stimme vor mich hin und zuckte gleich darauf zusammen. „Ich meine... kein Problem, sehr gerne.“  Fünfundvierzig Minuten später starrte ich schmollend und verzweifelt auf das ausgebreitete Schachbrett im Park und versuchte mir irgendeinen Reim auf meinen nächsten zug zu bilden, den ich irgendwann mal machen müsste.  Wer hat vor ein paar Minuten noch behauptet, das er ziemlich gut Schach spielen kann? Ach ja, das war ja ich! Ich stöhnte verzweifelt und rieb mir über die Stirn, als würde ich mein Hirn dazu animieren wollen sich mehr anzustrengen.  Es war wie es so typisch für das kleine Städtchen im Sommer sehr warm und die Sonne begann sich so langsam aber sicher zu verabschieden, genau so wie Itachis Jacke, die er sich sobald wir in sein Auto gestiegen waren im Kofferraum verstaut hatte. Hinter uns spielten ein paar Kinder Fußball, während sich ein Pärchen in der hintersten Ecke des Parkes die Zunge in den Hals steckte. Außerdem konnte ich ein paar Jugendliche aus meiner Schule, die ein paar Jahre jünger waren als ich sehen, die sich nun damit begnügten auf der Wiese zu liegen und auf ihre Handys zu starren. Ich selbst hatte meins dabei da ich für Ma erreichbar sein wollte, doch es ohne triftigen Grund in die Hand zu nehmen kam für mich nicht in Frage. Dafür war ich viel zu... abgelenkt. Ich hustete und versuchte mich irgendwie zusammenzureißen und mich nicht durch den aufmerksamen Blick von Itachi aus der Ruhe zu bringen zu lassen . Doch schließlich schaffte ich es,  eins und zusammenzuzählen und die dritte Figur in Folge auf ein anderes Feld zu befördern.  „Wie genau soll unsre Unterhaltung nun ablaufen, Itachi?“, die Situation überforderte mich. Weil er mich überforderte. Ich konnte und wollte nicht verstehen, warum vier Jahre ältere Mann etwas von der Exfreundin seines Bruders erfahren wollte. Warum er sich die Mühe machte, sich mit mir beschäftigen wollte, wobei er sicherlich eine Freundin, oder zumindest Freunde hatte, mit denen er über Themen reden konnte, die sicherlich weitaus interessanter für ihn sein würden als sich das Geschwafel einer Heulsuse wie mich anzuhören, die gerade ihren ersten Liebeskummer durchlebte.  Er hatte sicherlich zu tun. Irgendwas, das sinnvoller war als sich mit mir abzugeben. Wie seinem Studium oder so. Itachi blickte kurz zu mir nach oben, ehe er in aller Ruhe über seinen nächsten zug  nachdachte. So als würde er mich als einen Mitspieler ansehen, der auf Augenhöhe gegen ihn antrat.  Ich knabberte wie immer wenn ich nervös war auf meiner Unterlippe herum, konnte die Finger nicht von meinen Haaren lassen und versuchte dabei, das kribbelnde Gefühl in meiner Bauchgegend zu ignorieren.  Er hatte etwas an sich, das mich in gewisserweise an Sasuke erinnerte. Er war ein Rätsel. Ein Rätsel das ich lösen wollte. Doch anders als sein kleiner Bruder hatte er nichts abweisendes an sich, zumindest nicht auf die unfreundliche Art und Weise. Viel eher glänzte er mit freundlicher Zurückhaltung und einem erwachsenen, souveränen und gleichzeitig so natürlichem Auftreten, das mich zu ihm aufschauen ließ. Irgendwie wollte ich, das er mir auf Augenhöhe begegnete. Aber gleichzeitig war es auch das, was es für mich so spannend und aufregend machte. Wie bei einem Lehrer den man intellektuell und sexuell von sich überzeugen wollte. Nur das er kein Professor für mich war, sondern einfach nur etwas älter als ich.  „Wenn du von Sasuke sprichst, weil du dich nach einer Aussprache mit ihm sehnst und sie auch verdienst“, er machte seinen zug und sah mir wieder direkt in die Augen „ich habe herausgefunden, was mit ihm los ist, zufällig natürlich. Ich habe ihn sogar darauf abgesprochen und er hat sofort geblockt.“  Sasukes Problem ist bekannt? Ich will wissen was es ist, das habe ich schließlich verdient, oder? Ich ließ meine Fingerknöchel knacksen und sah ihn unsicher an. Ich wollte das er es mir sagte.Irgendetwas musste es doch geben. Etwas das ich von Anfang an falsch gemacht, oder was ihm nicht an mir gepasst hatte. Seit drei Monaten zerbrach ich mir den Kopf darüber und nun wollte ich es einfach wissen. Egal ob es mich in ein tieferes Loch ziehen konnte oder würde, oder ob sich meine Wut auf ihn nur noch mehr insivierte.  Ich will es wissen. Sofort! Erneut tränten meine Augen, die ich energisch wegwischte, da ich nicht wie ein kleines Kind auf ihn wirken wollte. Aber gleichzeitig wollte ich auch, dass Itachi einfach seinen Mund aufmachte.  „Und, was ist es?“ Liegt es an mir? „Sakura, ich sehe und verstehe deinen Wunsch auf Aufklärung“, inzwischen war nun wieder ich dran, doch ich schaffte es einfach nicht nur einen kleinen Gedanken an so etwas wie Schach zu verschwenden. Wollte Itachi mich nun vollkommen verarschen? Ich... ich wollte doch nur meinen verdammten Frieden finden.  „Doch das muss er dir selbst sagen. Und das geht nur, wenn er mit sich selbst im Reinen ist. Nur so wird er sich bei dir offenkundig entschuldigen und seine schlechten Taten einsehen können.“  „Und was ist mit mir? Itachi, ich sehe es nicht ein das ich immer diejenige sein soll die schön bitte und danke sagt und Verständis zeigt.“ Meine Stimme wurde lauter, was die beiden Senioren neben uns dazu brachten zu schmunzeln und etwas über den Libido und die Liebe in der Jungend zu schwafeln. Hatten die keinen anderen Probleme?  „Er hat mir mein Herz gebrochen! Er hat mich ausgenutzt, belogen und es ist ihm egal. Nenne mir einen Grund, warum ausgerechnet ich Verständnis für ihn aufbringen soll!“, ich lief rot an vor Wut. Wenn er es mir nicht sagen wollte hätte er auch einfach lügen und behaupten können er wüsste es nicht.  Und nun tat er mir so etwas an. Mit einer inneren Ruhe die mich beindruckte aber auch gleichzeitig erst Recht auf die Palme brachte. „Ich habe mit keinen Wort behauptet das du Verständnis und Mitleid für ihn empfinden musst, Sakura. Ich sage nur das du im tiefsten Inneren die Wahrheit von meinem Bruder und nicht von mir hören möchtest. Indem ich es ausplaudern würde, wärst du nun nur noch wütender auf ihn und er würde sich niemals bei dir entschuldigen. So wie du es dir eigentlich wünscht. Es würde auch nichts dabei herauskommen, da du gerade die zweite  Phase der Trennung durchlebst und Sasuke momentan vor der Realität flieht und alles verneinen würde. Ihr würdet euch an die Gurgel gehen und niemanden von euch beiden wäre geholfen.“  Uns beiden würde nicht geholfen werden! Dachte ich weinerlich und fuhr mir gestresst durch die Haare, starrte mit roten Wangen mehrere Minuten auf das Schachbrett und versuchte vergeblich mich an meine verfangenen züge zu erinnern. Ich war so durch und verhielt mich so kindisch. So kindisch während er in meiner Nähe war. Mit roten Wangen starrte ich ihn an und schob die Schachfigur einfach so auf dem Feld herum, weil es mir spontan am logischsten vorkam. „Deine Menschenkenntnisse sind echt verdammt gruselig. Was studierst du bitteschön, Jura? Willst du Anwalt werden und analysierst die Menschen deswegen so genau?“ Itachi lächelte mich zum ersten Mal in meinem Leben an. Es war eins dieser Lächeln, welches mich an die Zahnpastawerbungen erinnerten in denen  nur die schönsten Models mitwirken durften. „Um genau zu sein studiere ich Psychologie, Sakura. Und ich spezialisiere mich auf Kinder und Jugendliche.“ „Oh.“ Machte ich sehr einfallsreich und fühlte mich  nun nur noch dümmer als vor wenigen Sekunden. „Cool“, räusperte ich mich worauf sich sein lächeln in ein fast spitzbübisches grinsen verwandelte. „Ja. Ja das ist das was meinen kleinen Bruder am meisten an mir aufregt. Ich habe nämlich immer recht was ihn angeht und das will er eben nie hören.“ Auch wenn ich extrem wütend auf Sasuke war und ihm niemals verzeihen könnte nachdem was er mir angetan hatte und ich seinetwegen durchmachen musste, verstehen konnte ich ihn. Zumindest was diesen Punkt anbelangte.  |.|.| Es erschien mir unlogisch, wie es sein konnte das ich und Itachi doch wirklich so etwas wie Freunde sein konnten, doch kam es mir in den nächsten drei Monaten wirklich so vor als wären wir es.  Oder eben kurz davor.  Ich und Itachi trafen uns nun mindestens einmal in zwei Wochen. Meist machte er den Vorschlag und ich sagte sofort zu, was meinen Freundinnen doch so gar nicht in den Kram passte da es sie stark an die Art der Beziehung erinnerte die ich und Sasuke geführt hatten.  Doch bei Itachi war es anders. Klar, er hatte wenig Zeit sich persönlich mit mir zu treffen, was allerdings daran lag das er studierte und auch noch andere Freundschaften zu pflegen hatte. Vor allem war er aber momentan in einer psychiatrischen Einrichtung für Kinder eingestellt wurden und unternahm sehr viele Ausflüge mit den Kleinen.  Das wusste ich, weil er sich dennoch so oft es ihm eben gelang bei mir meldete. Auch wenn es manchmal nur per E-Mail wegen so gut wie keinem Empfang nicht anders ging.  Es hatte auch manch ein Abend gegeben wo wir miteinander telefoniert hatten und er mich einfach nur fragte wie es mir ginge, was ich den lieben langen Tag tat und wie es mit den Vorstellung in meiner Zukunft aussähe.  Er war es der mir riet viel mit meinen Freundinnen zu unternehmen und mich nicht nur auf die schulischen Leistungen zu konzentrieren, da ich durch meine Lerrnerei eh dafür qualifiziert hatte studieren zu können. Selbst wenn die Prüfungen nicht so verlaufen sollten wie gewünscht.  Und heute sollte ich ihn treffen.  Ich war aufgeregt, als ich ungeduldig auf ihn wartete und mir nervös durch die Haare fuhr. Wie immer wenn ich wusste das ich mich mit ihm traf hatte ich mich an diesem Abend etwas schicker gemacht als ich es eigentlich hätte tun müssen und so kam es dazu das ich einen weißes Kleid mit roten Blumen, einer Lederjacke und schwarzen Schuhen mit etwas höherem Absatz trug und mich in die weißen Sitzpolster des kleinen Italieners lehnte, in das er mich eingeladen hatte.  Meine Lippen hatte ich rot angemalt. Etwas, dass ich zum ersten Mal gemacht hatte, als Sasuke und ich unser erstes, richtiges Date hatten und es nach unsrer Trennung auch wieder unterlassen hatte. Doch wollte ich das sein älterer Bruder mich als zumindest durchschnittlich attraktiv und gepflegt einstufte.  „Wollen Sie etwas trinken, Bella?“, fragte mich der Ober mit einem italienischen Akzent, der den meisten Frauen wahrscheinlich schon in den ersten Sekunden feucht werden lassen konnte wenn er es drauf anlegte.  Doch mich interessierte der zugegebenermaßen ansehnliche Mann nicht, genau so wie seinen koketten Versuch mich aufzumuntern. „Eine Cola bitte“, murmelte ich und starrte auf mein Handy. Er kam eine halbe Stunde zu spät und so wie ich ihn kannte war das überhaupt nicht seine Art.  Seufzend starrte ich aus dem Fenster und strahlte als ich seinen schwarzen Mercedes sah, den er geschickt in eine viel zu kleine Parklücke quetschte, ehe er flinken Schrittes durch den Nieselregen direkt  ins innere des Restaurants lief. Seine Mundwinkel erhoben sich als er mich sah und sich auf direkten Weg direkt gegenüber von mir platznahm.  „Es tut mir sehr leid, Sakura.“ Begann er sofort und nahm dabei die Speisekarte in die Hand um darin zu lesen. Meine inneren Alarmglocken schrien mich zusammen und sagten mir das etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.  Du siehst so verletzt und traurig aus, Itachi. Unruhig wischte ich meine nun feuchtgewordenen Handflächen undamenhaft an meinem Kleid ab und berührte ihn so sanft wie es mir möglich war sein Handgelenk und versuchte nicht entzückt die Augen zu schließen als mein Körper wegen dieser einseitigen Kontaktaufnahme angenehm zu kribbeln begann, genau so wie mein Magen.  Itachi zuckte erschrocken zusammen und legte die Karte auf den Tisch, weswegen ich nun den Schatten unter seinen Augen sehr gut sehen konnte. Er hatte anscheinend nicht viel geschlafen, was auch seine leicht verwuschelten und nicht geglätteten Haare verrieten. Beim genaueren hinsehen viel mir sogar sein falschzugeknöftes Hemd auf.  Es passte nicht zu ihm sich so gehen zu lassen und ohne eine Vorwarnung später zu kommen, da er sich bis jetzt immer gemeldet hatte wenn er im Stau stand, oder sich um Sasuke bemühte. Etwas das mir gar nicht passte, da mein Ex all die Dinge die Itachi für ihn tat als eine Selbstverständlichkeit ansah, die aber immer noch nicht genug waren. In all den Monaten indem ich regelmäßigen Kontakt mit ihm hatte sah ich die andere Seite der Medaille.  Itachi war nicht nur auf beruflichen Erfolg aus und rieb ihm diesen vor seinen Eltern auf die Nase um 'Pluspunkte' bei ihnen zu sammeln und es stimmte auch nicht das er sich nur bei Mikoto und Fugaku meldete wenn er irgendetwas besonderes in seinem Studium erreicht hatte, sondern dann wann er es schaffte sich für seine Familie Zeit zu nehmen, da er eine sehr beschäftigte und ehrgeizige Person war. Um es genauer zu benennen und Sasukes damalige Behauptungen in den Sand zu setzen konnte ich sogar aus persönlicher Erfahrung heraus sagen, dass Saukes Eltern vor einer Woche mit Itachi und ihm einen Ausflug machen wollten und in den nächstbesten Freizeitpark gefahren waren. Fugaku hatte sogar eine Unterkunft gemietet, damit seine Kinder zwei Tage ihren täglichen Stress vergessen und einfach so mit ihrer Familie Spaß haben konnten, doch Sasuke hatte bei Naruto übernachtet als er davon erfuhr das Itachi mitkam.  „Ist etwas passiert?“,  tolle Frage Haruno. Ehrlich! Klatschte ich mir innerlich gegen die Stirn, da man keine Psychologie studiert haben musste um zu sehen das etwas im Busch war. Doch anderseits war er ein Mann und ein Uchiha und einfach so direkt nachzufragen war bei den männlichen Individuen dieser Familie keine gute Idee. „Ich stehe bei einer Hausarbeit im Verzug und habe deswegen die Zeit vergessen“, nun wieder um einiges gefasster als vor wenigen Minuten sah er mir direkt in die Augen.  Lügner!  ich zog beide Augenbrauen in die Höhe, so wie ich es immer tat wenn ich etwas nicht glaubte und biss mir nervös auf meine Unterlippe. „Und warum stehst du mit dieser Arbeit in Verzug?“, hakte ich misstrauisch nach und sah dem Kellner nicht mal an, als ich wortlos das Glas entgegennahm. Wo du doch immer gleich anfängst und dein ganzen Terminkalender mit bunten Papirfetzen vollklebst und dich penibel an deine Arbeitseinteilung hälst. Du bist wahrscheinlich der einige Mensch der täglich an seinen Hausarbeiten schreibt oder für zukünftige Klausuren lernt. Also binde mir keinen Bären auf, Uchiha! Itachi lächelte schwach. „Deine Menschenkenntnis wird von mal zu mal besser. Ich verstehe nun warum sich all meine Freunde und manchmal sogar Familienmitglieder darüber aufregen. Doch es ist nicht wichtig, Sakura und es tut mir leid das ich dich versetzt habe. Nächstes Mal werde ich mehr darauf achten und versuchen wieder pünktlich zu sein, also sei bitte so gut und schau einfach nach etwas das dir schmeckt und du bestellen willst, ja? Ich lade dich als Entschuldigung ein.“ Meine Wangen wurden rot vor Aufregung, als ich meine Hände wie von selbst zu Fäusten ballte. Ich wusste nicht warum, aber Itachis Verhalten machte mich richtig wütend. War es so schwer für ihn anderen Menschen zu zeigen das es auch mal schlechte Tage für ihn gab, oder war ich eben nur nicht die richtige Person für solche Unterhaltungen? Diese Erkenntnis versetzte mir einen kleinen Stich in meiner Brust und ich merkte wie meine Augen feucht wurden. Ich hatte Itachi doch gern und wollte ihm nur helfen. Warum also sagte er nichts? Warum war ich mal wieder nicht gut genug für sowas?  „Ich weiß schon was ich nehme, Lasagne“, presste ich hervor und verschränkte meine Arme vor der Brust, worauf Itachi seufzte. Zum ersten Mal in seinem Leben schien er von meinen emotionalen Ausbrüchen genervt zu sein, was mich nur noch mehr auf huntertachzig brachte. „Sakura, es ist nichts.“ Versuchte er, worauf meine Augenbrauen gefährlich schnell in die Höhe zuckten. „ Nichts Uchiha?“ , giftete ich leise und ignorierte die seltsamen Blicke der anderen Gäste. „Natürlich. Bei Sauke war es auch nichts wie man gesehen hat. Also verarschen kann ich mich selbst Itachi und ob du es glaubst oder nicht, ich kenne dich nun schon etwas und du verhältst dich so untypisch das ich einfach nicht glaube das es an einer einfachen Hausarbeit liegt.“  Zum ersten und bisher auch letzten Mal in meinem Leben sah ich so etwas wie Wut in seinen Augen. Wut, die auf mich gerichtet war und ich verstand es einfach nicht was ich schon wieder falsch gemacht haben sollte.  Ich wollte doch nur das er ehrlich zu mir war.  Das er mir vertraute.  Hatte ich in all den Monaten etwas gemacht das ihn in dem glauben ließ das er nicht mit mir reden konnte? Das schlimmste für mich war aber, dass sich ein ungutes Gefühl in mir breitmachte das mir das Herz brach. Das er mich nur als eine junge Göre, einer seiner Jugendpatientinnen ansah.  Das er sich seiner Mutter verpflichtet und wegen seinem Arschloch von Bruder schuldig fühlte und sich deswegen mit mir abgab.  Ich wollte doch nur mehr sein. Auch wenn es nur ein bisschen war. „Hör auf mich immer mit meinem kleinen Bruder zu vergleichen, Sakura. Ich bin nicht er. Und ich werde es auch nie sein.“  Kurz breitete sich Erleichterung in mir aus. Das war sein Problem das er gerade wegen mir hatte? „Das tut mir leid, aber ihr Uchihas seht euch leider ähnlicher als euch lieb ist.“  „Ich weiß. Nur stört es mich nur etwas seitdem ich dich kenne und meinen Bruder in diesem Sinne um einiges mehr verstehen kann.“ Der Kellner erkundigte sich gespielt fröhlich nach unsren Wünschen worauf wir uns Essen und Getränke bestellten.  „Aber du musst mich verstehen, Itachi“, versuchte ich es wieder und legte meine Hände auf seine und sah kurz auf den Tisch als er sich mir nicht entzog, um die Rötung auf meinen Wangen zu verbergen.Toll, Sakura. Du willst erwachsen rüberkommen, verhältst dich aber wie ein dreizehnjähriges Mädchen. Super machst du das! „Du siehst wirklich nicht gut aus und ich mache mir nur Sorgen um dich und will wissen wie es dir geht. Das Essen interessiert mich gerade nicht. Ich möchte nun auch nicht wie geplant über meine zukünftige Berufsvorstellungen und Vorstellungsgespräche reden, sondern darüber was dein Problem ist.“ Nervös spielte ich mit meinen Haaren herum und lächelte ihn so herzlich wie es mir gelang an. „Ich werde es auch nicht mit meinen Freundinnen bereden falls das deine Sorge ist. Falls du überhaupt mit mir sprechen möchtest. Es wäre auch okay für mich wenn wir das Treffen sausen lassen und du mit deinen Freunden darüber reden kannst“, wäre es nicht, aber so lange es helfen würde  „mir ist nur wichtig das du mit jemanden über deine Sorgen sprichst und dich erstmal um dich kümmerst, Itachi.“  Es wurde still zwischen uns beiden. Sehr still. Es war dieser Moment, indem sich unser gesamtes Verhältnis bis auf die Grundrisse änderte. Nun hatte ich es geschafft. Ich war nun auf Augenhöhe mit ihm und nicht mehr das kleine Mädchen, dem man Lebensweisheiten und gute Ratschläge auf ihrem Weg mitgab.  Ich war nun nicht mehr seine kleine Schwester.  Ich war nun nur eine etwas jüngere Frau.  Itachi sah mich eine ganze Weile mit seinen großen, schwarzen Augen doch wirklich verblüfft an, ehe er etwas davon murmelte das er es nicht glauben konnte das sein Bruder mit solch eine Person wir mir so egoistisch umgehen konnte, ehe er mir sagte das wir zwei für dieses Gespräch nach draußen gehen sollten. Er gab nur noch dem Ober bescheid, der nur zweideutig grinste und wahrscheinlich irgendeine Szene aus einem beliebigen Liebesfilm erwartete, doch mir war es egal. So egal. Ich lehnte mich nur gegen die kalte Wand des Restaurants und beobachtete den starken Regen und wartete geduldig, bis er sich neben mich stellte. „Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einem guten Freund von mir. Sein Name ist Deidara.“  „Was hat er gemacht?“, verlangte ich vorsichtig zu wissen und genoss das sanfte Kribbeln in meinem Magen das sich genau in dem Moment in mir ausgebreitet hatte, als er sich wie nebenbei gegen mich gelehnt hatte und sein Arm somit meine Schulter berührte. Wir sahen uns nicht an und verschränkten unsre Arme vor unsren Körper um uns vor der nächtlichen Kälte zu schützen, doch hatte der Moment dennoch etwas sehr intimes an sich.  „Nun ja. Er hat eine Freundschaftplusbeziehung mit einem unsrer gemeinsamen Kumpels angefangen und sich dadurch in ihn verknallt. Die Geschichte zwischen den beiden wäre eigentlich ziemlich witzig, nur wollen es beide irgendwie nicht einsehen. Und Deidara hat mich gefragt ob ich ihn irgendwie von seinem Liebeskummer ablenken könnte. Natürlich nicht so direkt, aber ich habe es trotzdem gerne getan.“  Ich schüttelte über die Offenbarung den Kopf und hörte einen Moment dem Regen zu, der uns dank dem Dach über unsren Köpfen zumindest etwas erspart blieb. „Das ist noch nicht eigentliche Problem nehme ich an?“, Itachi lachte leise. „Nein, aber es ist der Anfang der Geschichte. Das eigentliche Streitthema ist das er nun von mir verlangt das ich Tag und Nacht bei ihm bin und ihn bespaße. Er ist wütend auf mich geworden als ich meinte das ich nun mit meinem Studium hinterherhenge und nun wirklich etwas für die Hausarbeiten machen muss, da ich sonst Probleme bekomme und mich noch mit anderen Personen treffen möchte, die mir das Herz ausschütten wollen. Um seine genauen Worte zu zitieren: er hat mich einen unempathischen Wichser genannt.“  Ich schnaubte wütend. „Das ist dann wohl eher er.“ Itachi brummte belustigt. „Vorsicht, Sakura. Du warst in den ersten Monaten der Trennung auch nicht sonderlich nett.“ Beleidigt zog ich einen Schmollmund. „Ja, aber ich habe von niemanden verlangt das er sich von mir auf der Nase herumtanzen lassen muss.“  „Das ist wahr“, er amüsierte sich über mich, das konnte ich ganz genau heraushören! Gespielt wütend blickte ich ihn an und verpasste ihm mit meinem Hintern einen leichten Stoß in die Rippen, worauf er sogar gluckste. „Weißt du, mein Problem ist eigentlich dieses“, begann er etwas ernster und ich riss mich sofort zusammen. „Ich liebe es anderen Menschen zu helfen und höre ihnen sehr gerne zu. Aber manchmal, da fühle ich mich auch nicht wirklich berauschend und die meisten Leute interessiert das nicht. Sie wollen einfach nur das ich ihre Probleme löse und sind wütend wenn ich wegen meines eigenen Wohlergehen zurückziehe. Das nervt mich ehrlich gesagt etwas. Manchmal.“  Als das... 'Verhältnis' zwischen uns beiden angefangen hatte, war ich einfach nur beindruckt von ihm. Von seiner Intelligenz, seines guten Benehmens, welcher auch seiner 'Gentelmanart' zu verdanken hatte und sein gutes Aussehen. Seine Nähe hatte ich schon immer genossen und sehnte mich unbewusst nach ihr.  Wenn wir uns unterhalten hatten, hörte ich ihm schon wegen seiner angenehmen, tiefen Stimme gerne zu. Egal was er sagte. Und natürlich fragte ich ihn bei unsren kurzen Telefonaten und ausgetauschten E-Mails was er gerade so trieb und ob es ihm gut ging. Doch hatte ich nie wirklich nachgeharkt und sein 'es geht so' zwar wahrgenommen, aber mehr auch nicht. Ich hatte ihm nie wirklich meine Schulter zum ausweinen angeboten. Um ehrlich zu sein schämte ich mich sehr im Moment. Ich war nicht besser als Sasuke oder dieser Deidara.  „Tut mir leid, Itachi!“, fiebste ich erschrocken und sprang ihn ohne jegliche Vorwarnung einfach so an, um ihn herzlich zu drücken und ehe ich es mich versah vergrub ich mein Gesicht in seine Brust. „Es tut mir leid das ich nie nachgefragt habe. Ich war wirklich ein egoistisches Miststück!“, heulend, weil meine emotionale Ader mal wieder mit mir durchging, drückte ich ihn näher an mich und wurde Sekunden danach so rot wie eine Tomate. Itachi tat nichts dagegen, wobei er vielleicht einfach zu überrascht von meiner Tat war.  „Ist schon gut“, meinte er nach einer kleinen Weile und legte seine Arme um meinen Körper. Seine Stimme klang amüsiert, doch da er noch immer keine Anstalten machte sich von mir zu lösen atmete ich sein wundervolles Parfum ein.  Er roch nach Waldhonig, Granatapfel, Regen und italienischem Essen. Sein Herz schlug langsam, entspannt. So ganz anders als bei mir. Nachdem der Ober lachend am Fenster klopfte löste ich mich langsam von ihm.  An diesem Abend bezahlte ich sein Essen und fragte ihn nach seinen Hobbys aus. Es war der Abend, an dem er nun nicht nur mich, sondern ich ihn kennenlernte. Wenigstens ein wenig.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)