Alone von Diavolo7 (~*~ Legenden der Zeit ~*~) ================================================================================ Kapitel 12: ~*~ Geständnis ~*~ ------------------------------- 12 ~*~ Geständnis ~*~ InuYasha Pov Keuchend fuhr ich aus meinen Minuten Schlaf hoch, mein Körper bebte, mein Blut rauschte. Während Visionen von Leid und Tod durch meine Gedanken hetzten, gefolgt von Kagomes ängstliche Stimme, welche immer wieder meinen Namen rief. Kagome...?! Ihre verweinten Braunen Irden, welche sich tief in meine Seele brannten. Gequält fuhr ich mir durch die Strähnen. Jeder Traum war von ihrer Anwesenheit gezeichnet. Sie verfolgte mich. Quälte mich. Folterte mich. Mein Zittern kaum noch unter Kontrolle. Seit ich das Schloss meines Vaters verlassen hatte, waren fast drei Monate vergangen. Drei Monate, in welchen ich kaum noch Schlaf gefunden hatte... Tiefe Augenringe zeichneten meine sonst so gelassenen Züge, der Schlafmangel war deutlich sichtbar. Die Wirkung der Kräuter war kaum noch vorhanden, setzte "dieses Verlangen" nur noch für höchstens 30 Minuten aus... Wie in Trance folgten meine Goldenen den eingravierten Linien der Tätowierung. Wir waren weit Abseits der westlichen Grenze, hatten bereits etliche Kämpfe gefochten, jeden Angreifer am Schlachtfeld die Stirn geboten. Dennoch... Nie zuvor...war es mir so schwer gefallen die Tore von Himeji hinter mir zu lassen. Kagome...hinter mir zu lassen. Die Monate "davor" schienen dagegen wie der reinste Spatziergang gewesen zu sein... Bevor...ich mit ihr geschlafen hatte. Ich schüttelte ausgelaugt den Kopf, hatte diesen Akt in meinen Träumen vermutlich schon dutzende Male wiederholt. Lechzte regelrecht nach einem weiteren Mal... Wütend ballte ich meine Hand zu einer Faust. Was zum Teufel war nur mit mir los?! Ich erkannte mich kaum wieder...?! Verdammt, ich war der Kriegsherr des Westens! Nie hatte mich etwas derart aus der Bahn geworfen. Aber Sie...! Blut tropfte zu Boden, ich hatte meine Klauen wütend in meine Handfläche gebohrt. Kagome und dieser verdammte Fluch, brachten mich an meine Grenzen...! Meine Selbstbeherrschung war am Bröckeln, das Biest in mir, wütender und tobender als je zuvor. Neben Wut und Unsicherheit, spürte ich noch etwas anderes. Etwas dass ich nie zuvor verspürt hatte... Ein Verlangen, welches ich nicht ansatzweise kontrollieren konnte. Aber nicht nur das Verlangen nach ihr...sondern auch dieser verdammte Durst nach Blut. Verachtend blickte ich auf die Spritze, während neue Visionen in mir aufflammen. Visionen welche mir den Atem raubten. Mein Vorhaben vereitelten. Himeji...?! Festlich geschmückt...?! Was...?! Kagome...ganz in weiß. Ihre Braunen Augen, welche hilfesuchend zu der Mondlosen Nacht hinauf huschten. Was?! Nein...! Die Vermählung...!? Ich war wie erstarrt, während die Bilder wie eine Endlosschleife vor mir abliefen. Mein Blut rauschte, während ich ihre Visionen zum ersten Mal seit langen zuließ.... Zuließ...weil ich völlig aus dem Konzept gerissen wurde. Sesshoumaru wartete lächelnd am Altar, das halbe Land war versammelt. Kagome, welche ihr Gesicht im Schleier verbarg. Alles in mir zog sich zusammen, zu einem Kloss welcher sich schmerzhaft auf meine Brust ausweitete. Nein...! Bitte. An Neumond...?! Was...?! ...Übermorgen...?! Mein Atem ging stoßweise, Gefühle, Gedanken, verworrene Bilder. Der Kuss. Nein...! Ich knurrte auf, als die Nadel blitzartig durch meine Haut fuhr. Die Dosis der Kräuter besänftigte mein Kami, als würde es das Biest schlafen legen...in die Dunkelheit zurück drängen Die betäubende Wirkung ließ mich erschöpft aufkeuchen, atemlos fuhr ich mir durch die Strähnen. Schloss gequält meine Lieder. Verdammt...! Mein Körper bebte, während mein Herz schmerzhaft gegen sein Verließ hämmerte. Sie haben die Vermählung verschoben...?! Ohne Beacheid zu sagen...?! Fürchtete mich mein Vater derart, dass er die Hochzeit auf eine Neumondnacht legte...?! Ich stand taumelnd auf, meine Gedanken überschlugen sich. Das Gefühl in meiner Brust, der Schmerz. Es schien fast, als wären die Kräuter hierfür nicht mehr stark genug.... Verdammt....! Alles in mir schrie mich an, sofort nach Himeji zurück zu kehren. Dieser Folter eine Ende zu bereiten... Mein Körper rebellierte, war völlig ausgelaugt von den letzten Tagen am Schlachtfeld... Aber sollte ich wirklich nichts tun...?! Sollte ich zulassen das Kagome...die Frau meines Bruders werden würde...? Obwohl... Es mein Herz zerreißen würde...?! ~*~ Kikyou Pov Müde hatte ich InuYashas Treiben beobachtet, die Abstände schienen von Mal zu Mal kürzer zu werden. Obwohl ich die Dosis bereits mehr als nur verdoppelt hatte. Ich schluckte leise, hatte nicht damit gerechnet, dass sein Körper derart dagegen ankämpfen würde... Noch damit, dass es ihm immer schwerer fiel, sich im Kampf unter Kontrolle zu halten. Die letzten Feinde hatte er wörtlich in der Luft zerrissen, seine Augen blutrot. Selbst seine Krieger hatten seine Veränderung längst bemerkt, fürchteten ihren Anführer bereits. Unsicher blickte ich auf InuYashas gepeinigten Körper, ich wusste nicht wie lange er diesen Urinstinkt noch im Zaum halten konnte. Die Macht des Fluches, dürfte weit stärker sein, als er jemals zugegeben hatte. Und auch meine Versuche ihm abzulenken, liefen schief. Bis jetzt, hatte er jede meiner Ablenkungen verschmäht, jeder Dämonin einen Laufpass gegeben. Früher hatte er eine solche Ablenkung mit offenen Armen begrüßt, doch nun..?! Ich seufzte leise, schob die Decke zurück und verließ unser gemeinsames Zelt lautlos. Automatisch griff ich nach dem Köcher und meinen Pfeilen. Nicht nur InuYashas Lage breitete mir Sorgen, auch InuTaishous Worte hallten laut durch meine Gedanken. »Halte ihn von der Vermählung fern...« Die Vermählung..? Die morgige Neumondnacht...lag mir schwer im Magen. Es war kein Zufall, dass der Herrscher des Westens, die Hochzeit seines ältesten Sohnes auf eine Neumondnacht verlegt hatte. Noch, dass wir soweit abseits der Grenzen waren. Unbemerkt huschte ich durch unser Lager, vorbei an den wachsamen Kriegern. Lautlos wie ein Schatten. Wie nur ich es konnte, und in all den Jahren perfektioniert hatte. Der dichte Wald des Südens erstreckte sich vor mir wie ein Teppich. Jahrhunderte hatte sich kaum jemand in diese Wälder vorgewagt. Wälder, welche Dämonen und Irrlichter beherbergten, und seit jeher von den Menschen gemieden wurden. Sesshoumaru hatte vor einigen Tagen einen Boten nach mir ausgesandt, der mich bat sofort zurück zu kommen. Ich war mir sicher, dass Lord Taishou sich eine glaubwürdige Ausrede für all das hier einfallen gelassen lassen. Schließlich würde auch InuYasha nicht bei der Vermählung anwesend sein. Doch... Zurück...? Ein Hirsch trat auf eine Lichtung, meine Augen verengten sich als ich meinen Pfeil spannte. Zurück...in eine weitere Lüge? Als heimliche Geliebte des Kronerben? Zu welcher er niemals stehen würde...? In ein Königreich welches mein Potential all die Jahre nicht erkannt hatte...?! Während der Süden mich mit Reichtum und Macht belohnen würde...?! Schließlich hatte ich den Schlüssel zur Macht in meiner Obhut. Ein dunkles Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Und der Herrscher des Westens war so töricht, mir seine beste Waffe freiwillig anzuvertrauen. Die letzte Hoffnung des Landes... Zufrieden ließ ich den Pfeil los... ~*~ Kagome Pov Heiße Tränen brannten in meinen Augen, die Verbitterung hatte sich wie der Schleier über meinen Haupt ausgebreitet... Schweigsam hatte meine Kammerzoffe meine langen Haare zusammen geflochten, ehe sie mich wieder alleine zurück ließ. Den Trubel um mich herum hatte ich schon vor einigen Tagen ausgeblendet... Das ganze Schloss schien in heller Vorfreude, an jeder Ecke wurde geputzt, hergerichtet und dekoriert. Schon seit einigen Tagen trudelten immer mehr Gäste ein, auch Sesshoumaru selbst war bereites seit einigen Tagen wieder im Schloss. Sesshoumaru, welchen ich nur mit aller Mühe in die Augen blicken konnte. Nach allem...was ich vor ihn verheimlichen musste... Doch im Gegensatz zu allen anderen, schien Sesshoumaru sie Ruhe selbst... Nicht so wie sein Vater, welcher mich immer noch wie die Pest mied. Von meinen Kammerzoffen hatte ich erfahren, dass InuYasha weit weg von den Grenzen des Westens war. Weit weg von mir. Müde blickte ich aus den großen Fenster, auch wenn seine Gedanken mir verwehrt blieben, ich abkam jeden seiner Kämpfe mit. Jede Wunde, jeden Hieb. InuYashas Verlangen nach Blut...schien mit jeder Schlacht anzuwachsen. Und es schien fast, als würde sein Machthunger unersättlich sein. Vor allem jetzt. Nachdem...wir... Nachdem die Tätowierung vervollständigt wurde. Mir nach allem fern zu bleiben, musste ihn all seine Kraft kosten... Genau wie mir... Wehmütig blickte ich in die Ferne. Spürte seine Zerissenheit, seine Verzweiflung immer wieder, bevor er sie mit einer erneuten Dosis betäubte. InuYasha musste die Kräuter mehr als nur verdoppelt haben, um sich derart unter Kontrolle zu haben... Auch wenn diese Kontrolle ihm letzten Endes um den Verstand bringen würde... "Verzeiht My Lady, aber dürfte ich vielleicht kurz um euer Gehör bitten?" schreckte mich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken. Was..?! Irritiert blickte ich auf Izayoi...? "Es dauert Gewiss nicht lange" fügte sie zwinkernd hinzu. Ihre Wangen schienen weit weniger Blass als noch vor ein paar Tagen beim Abendmahl, welches ich seit einiger Zeit mied... Ich nickte unsicher, setzte mich augenblicklich angespannt auf. "Ich habe euch die letzten Abende vermisst..." fuhr sie leise fort, zog die schwere Türe hinter sich zu und kam langsam näher. Sie nahm zögernd gegenüber von mir am Fenstersims Platz. Ihr aufwendiger Kimono, sowie ihre geschmückten Haare ließen darauf schließen dass sie erneut Gäste in Empfang nehmen musste. Trotz ihres hohen Alters, war sie immer noch eine Schönheit. Ihre Züge waren gütig, weich. Hatten nichts gemeinsam mit denen ihres Mannes. "Was ist los, mein Kind?" fragte sie plötzlich offen heraus, schließlich war sie es nicht gewohnt dass ich so schweigsam war. Seit ich hier her gekommen war, war Izayoi wie eine Freundin für mich geworden. Vielleicht auch meine einzige, innerhalb dieser Mauern. Ich schüttelte wehmütig den Kopf, wollte sie nicht in eine missliche Lage versetzen. Schließlich konnte ich mich nur zu gut an InuTaishous Worte erinnern. An seine Drohung. "Kagome..." sagte sie einfühlsam, während ihre Hand sich vorsichtig auf meine legte. "Hab keine Angst, jeder bekommt vor seiner Hochzeit kalte Füße..." Wortlos nickte ich, auch wenn ich eigentlich weit älter war als Izayoi... Hatte ich mich nie unreifer gefühlt. Bebend schüttelte ich den Kopf, wusste dass es falsch war. "Ich...kann nicht, Izayoi..." hauchte ich gedankenverloren, biss mir dabei schuldig auf die Lippen. Izayois Augen weiteten sich schlagartig, flackerten verunsichert auf. "Du kannst was nicht...?" hakte Izayoi unsicher nach. Ich hatte den Kopf gesenkt, versuchte vergeblich die nachkommenden Tränen weg zu blinzeln, welche still und leise über meine Wangen liefen. "Kagome, es wird alles Gut werden" versuchte sie mich zu unterstützen. Doch ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Gut?! Die Hoffnung hatte ich bereits aufgegeben. Sie starb als InuYasha gegangen war. "Nein...ich, ich kann nicht..." meine Stimme brach ab. Zu Groß war meine Angst, dass uns vielleicht jemand belauschen könnte. War es doch schon viel zu riskant Izayoi in meine verworrenen Gedanken einzuweihen. Izayoi sah mich bestürzt an, doch ihre ruhigen Worte überraschten mich. "Es ist wegen InuYasha, nicht wahr?" Mein Herz setzte aus, alles in mir zog sich zusammen. Was?! "Ich weiß, dass er mit dir verbunden ist..." fügte sie vorsichtig hinzu. "Er hat es mir erzählt" Was?! InuYasha?! Hatte seiner Mutter die Wahrheit gesagt...?! Ungläubig sah ich sie an, wischte die Tränen wortlos von meinen Wangen. "Er hat es euch erzählt?!" entgegnete ich, war wie vor den Kopf gestoßen. Sie nickte, drückte meine Hand sanft. "Ja. InuYasha hat sich verändert, seit er dich damals hier her gebracht hat. Ist um dich geschlichen, selbst wenn du es nicht bemerkt hast, nur um in deiner Nähe zu sein. Und auch seine Reaktion auf die Bekanntgabe der Verlobung war für mich mehr als nur eindeutig" Traurig erinnerte ich mich an diesem Tag vor ein paar Wochen zurück. Der Abend an dem ich InuYasha spät nachts noch auf seiner Verander aufgesucht hatte...als er gerade erst von einer Mission zurück gekehrt war. "Warum habt ihr das Zugelassen, Kagome...? Warum nicht die Karten auf den Tisch gelegt...? Bevor mein Mann...die Hochzeit verkündet hat...? Ihr habt die Gabe in die Zukunft zu sehen...Kagome, warum habt ihr...?" Ich fiel ihr verzweifelt ins Wort. "Wie sagt man jemanden was Richtig ist und was falsch?! Wie sagt man jemanden was er fühlen soll?! Ihr habt Recht, ich habe die Gabe in die Zukunft zu sehen. Ich liebe InuYasha, seit ich ihm das erste mal in meinen Visionen begegnet bin. Aber ich wusste...dass er dieses Band immer nur als Fluch betrachten würde. Dass er glauben würde, dieser "Fluch" zwinge ihn dazu mich zu lieben... Wie hätte ich ihm vom Gegenteil überzeugen können...?!" säuselte ich gebrochen. Izayoi war kreidebleich, als hätte sie etwas anderes erwartet. "InuYasha hat mich von Anfang an auf Abstand gehalten, weil er wusste, dass euer Gemahl einen anderen Plan hatte..." hauchte ich brüchig. "Die Prophezeiung hat nie von Sesshoumaru gesprochen?" wisperte Izayoi fassungslos. Während ich nur bebend den Kopf schüttelte. "Es war immer InuYasha" ich konnte die Tränen nicht länger zähmen. War ausgelaugt. Müde, genau wie...InuYasha. Viel zu lange sind wir schon voneinander getrennt, viel zu viel Macht hat er benutzt um den Westen zu verteidigen. Und auch meine Kraft zehrte nun von der seinen. "InuYasha ist in Gefahr, Izayoi. Ich kann ihm fühlen, er hat sich kaum noch unter Kontrolle... Er unterdrückt diesen Fluch seit Anfang an..." Izayoi japste heißer auf. Schien sich der Bedeutung meiner Worte nur langsam bewusst zu werden. ~*~ Wuhu *.* Endlich geht's weiter, Hoffe es hat euch gefallen :)) Freue mich wie immer über eure Meinungen, Wünsche & Anregungen Lg Diavolo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)