Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 103: Die Herrscherin der Hunde -------------------------------------- Als ich mich zurückverwandelte, brauchte ich noch kurz, um das Gleichgewicht zu halten. Etwas schockiert überblickte ich die Gegend, die ich dem Erdboden gleich gemacht hatte. Es war unglaublich, wie viel Kraft ich doch besaß. Ich hatte dieser anderen Seite freien Lauf gelassen, aber es war nicht so gewesen, dass sie mich ausgesperrt hatte, nein wir waren zusammen vorgegangen. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich leicht erschöpft über die Trümmer bis zu dem kleinen Teich wanderte. Der Teich war wohl das einzige, was hier noch rein wirkte. Vorsichtig legte ich meine Hand drauf und erkannte, dass der Durchgang noch aktiv war. Sofort sprang ich herein, denn ich wollte hier einfach nur noch weg. Das Wasser umfing mich und leitete mich, bis ich auf der anderen Seite am Tempel herauskam und Sesshomaru mich schnell an sich zog. Erst war ich etwas erschrocken, doch dann schmiegte ich mich an seine warme Brust. „Ich habe es geschafft.“ „Kagome…“, hauchte er leise und presste mich noch näher an sich. „Wie geht es dir?“ Ich sah ihn verwirrt an. „Gut, wieso?“ Er schluckte leicht und streichelte mein Gesicht, als ob er etwas suchen würde, aber was? „Kagome, wir haben alles gesehen.“, meinte er flüsternd dann und deutete ein wenig auf das Wasser zu meinen Füßen. Ich sah hinein und musste erkennen, dass sie die ganze Zeit zugesehen hatten, als ich die vielen Trümmer erkannte. „Kagome, geht es dir wirklich gut?“ „Ja.“, meinte ich etwas fester und schmiegte mich an ihn. „Sie waren Monster.“ Seine Miene wurde kurz finster, bevor er die Augen schloss und dann meine Stirn küsste. //Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du es nicht verkraftest.// Ich lächelte zaghaft und schüttelte den Kopf. Sesshomaru, alles ist gut, bitte hör auf damit. Oder kannst du meinen Dämon nicht akzeptieren? //Doch…// Er ließ ein wenig ab und mir Freiraum. Neugierig sah ich zu den Vasen. „Sind es alle?“ „Ja.“, meinte Kurokiba und ging auf einmal vor mir auf die Knie. „Vielen Dank, Herrin Kagome-sama. Ich schwöre Euch für immer treu zu dienen.“ Ich war etwas überrascht, bevor ich schluckte und nickte. „Danke, Kurokiba. Es ehrt mich sehr und ich hoffe, dass ich mich immer auf dich verlassen kann.“, sprach ich dann und sah zu Sesshomaru, der mir zu nickte. „Wollen wir deine Familie dann rauslassen?“, fragte ich und sah, wie er nickte. „Wie machen wir das?“ „Das übernehme ich.“, meinte auf einmal eine Stimme hinter uns. Ich drehte mich um und sah Sesshomarus Mutter, vor der ich mich sofort verneigte. „Du hast es also wirklich geschafft.“, sprach sie weiter, während ihr Blick dunkel wurde. Was ging wohl in ihrem Kopf um? Sie kam immer näher auf mich zu, als mir einfiel, dass sie mir die Kraft bestimmt wegnahm. Ich schluckte, doch ich richtete mich auf und sah ihr voller Stolz entgegen. „Vielen Dank, dass Sie mir Ihre Macht geliehen haben.“, verkündete ich und schloss dann die Augen, bereit meine Macht zu verlieren. Dann wäre ich wieder sterblich. So sollte es halt sein, man konnte nicht alles verändern. Bereit für eine Ohnmacht, wartete ich ab, erstarrte aber dann, als ich einen Körper an mir spürte und Arme, die sich um mich schlangen. Ich riss die Augen ungläubig auf und roch den süßen Duft von Sesshomarus Mutter. Was tat sie da? „Gut gemacht, zukünftige Herrscherin der Hunde. Und Gottheit der Unterwelt.“ Ich zuckte leicht und mein Kopf ratterte. Was sagte sie da? Sie löste sich und sah zu Sesshomaru. „Sie hat die Aufgabe gemeistert. Ich akzeptiere sie als deine Hauptfrau.“ Danach ließ sie uns fast schon im Regen stehen, bevor sie zu den Krügen ging und in sie hineinsah. Mein Kopf hatte immer noch Probleme zu begreifen, was sie dort gesagt hatte. „Habe ich das richtig verstanden?“, fragte ich Sesshomaru, welcher zu mir kam und mich an sich zog. „Ich vermute… ja. Sie macht keine Späße.“, hauchte er und beugte sich herab. „Anscheinend behältst du deine neue Macht.“ Ich nickte und küsste ihn zart, bevor ich mich glücklich anschmiegte. Ikuto kam zu uns beiden und umarmte mich mit Schwung. „Gratuliere Kagome-chan. Ich freue mich sehr für dich.“, verkündete er und drückte mich noch einmal, bevor wir alle zu Kurokiba sahen, der mit der Herrscherin redete. „Du hast uns da wohl einige Inugamis angelacht, du weißt, wie viel Arbeit das sein wird?“ „Ich ahne es.“, flüsterte ich und sah zu, wie sie das Siegel löste und einige schwebende Geschöpfe in die Luft stiegen. Sie machte etwas mit ihnen, aber was genau, wusste ich nicht. Ob das ihre Göttlichkeit war? Wer wusste das schon. Als die Geister anscheinend alle befreit waren, fingen sie an sich zu materialisieren. Unter den ersten war eine wunderschöne schwarzhaarige Frau mit runden Bauch. Kurokiba zog sie sofort in seine Arme und küsste sie ganz wild, während sie weinend sich an ihn presste, nachdem sie erst panisch sich umgesehen hatte. Ich drängte mich näher an Sesshomaru, der mich fest in die Arme schloss. Endlich hatten sie sich wieder. Jetzt erschienen auch andere erwachsene Männer und Frauen, allesamt schwarzhaarig und meistens blauäugig, während auch andere goldene hatten, wie seine Frau. Es waren viele Kinder und ich ahnte, dass es in den anderen Vasen noch viel mehr von ihnen gab. Sesshomaru versteifte sich etwas, während ich die Aura seiner Mutter spürte, die jeden im Zaum hielt. Sie war wirklich unglaublich, wie leichtfertig sie die anderen zu bändigen schien. Ob ich jemals so mächtig werden konnte? Später müsste ich sie wohl aber erst einmal fragen, was sie damit meinte, dass ich die Gottheit der Unterwelt wäre. Ich ahnte, dass ich noch viel Zeit zusammen mit ihr verbringen würde. Ob das so gut war? „Darf ich vorstellen, meine Frau, Izayoi.“, sprach Kurokiba, während die hochschwangere Frau sich leicht verneigte. Sesshomaru war kurz angespannt, aber lockerte sich wieder, als ich ihm beruhigend über die Hand strich. Es war nicht die Izayoi, es war nur ihr Name und das wusste er auch dann. „Danke, dass Ihr uns gerettet habt, ehrenwerte Herrin.“ Ich lächelte sie liebevoll an und auch Kurokiba. „Das habe ich gerne gemacht. Ich hoffe du kannst das Leben jetzt genießen.“ „Das werde ich dank Euch.“, sprach sie und drückte die Hand ihres Mannes. Inugami hin oder her, ich fand sie sahen aus wie jedes andere Paar. „Darf ich mir dann und wann meinen Gatten ausleihen?“ „Natürlich.“, schmunzelte ich. „Vielen Dank, Kagome-sama.“, meinte Kurokiba und drehte sich um. Ich folgte seinem Blick und erkannte die verschiedenen Inugamis, die sich langsam tummelten und neugierig die Gegend in Augenschein nahmen. Sie war wirklich unglaublich. Wie viele es wohl waren? Bestimmt 50 Inugamis schon und sie hatte noch nicht alle befreit. Mir wurde schlecht, wenn ich daran dachte, dass man ihre Geister in einem Krug gehalten hatte. Wie kleine Käfige… „Herr, Sesshomaru-sama, es ist vielleicht viel verlangt, aber dürfte ich Euch meinen einen Sohn vorstellen? Es wäre schön, wenn Ihr Euch seiner annehmen würdet. Er ist ein guter Schwertkämpfer und Taktiker. Es wäre schön, wenn er etwas aus sich machen würde.“ Wieder eine Taktik von ihm? //Natürlich Kagome. Aber vielleicht ist er wirklich gut.// Sesshomaru hob eine Braue. „Stell ihn mir vor.“, sagte er nur, bevor Kurokiba sich verbeugte und einen jungen Hünen heranwinkte. Er hatte schwarzes, hochgebundenes Haar und goldene herausstechende Augen. Seine Haut war leicht gebräunt und er schien ein Lächeln aufsetzen zu wollen, was einen beinahe zum Lachen brachte. „Mein Sohn, Susanoo.“, verkündete er. „Man hat ihm diesen Namen gegeben, wegen seinen herausragenden Leistungen. Ich untertreibe nicht zu sagen, dass er mich längst übertroffen hat.“ „Vater…“, fluchte Susanoo leise und verneigte sich dann vor uns. „Sehr erfreut.“, sprach er leise. „Es wäre mir eine Ehre, den amtierenden Herrschern zu dienen.“ Sesshomaru betrachtete ihn und dann mich, bevor ich ihm zu nickte. „Gut. Wir werden sehen, wie gut du bist.“, meinte er und drückte leicht meine Seite. Es gefiel mir, dass wir um das Eiverständnis des jeweils anderen baten. „Wir reden später.“ „Ja, Herr.“, meinte er noch, bevor er sich verneigte und von dannen ging. Anscheinend kümmerte er sich um seine Geschwister. Neugierig sah ich dann noch mal hin und erkannte die verschiedensten Haarfarben. Ob sie auch bestimmte Fähigkeiten besaßen? Ich lächelte leicht. Bestimmt mussten wir anbauen, obwohl es gab viele Zimmer, doch es könnte bestimmt nicht jeder sein eigenes haben. Wie sie das wohl regeln würde?   Später gab es dann ein regelrechtes Festmahl, welches Ikuto mit Hilfe der Küche gekocht hatte. Mich wunderte, dass die Herrscherin das zu ließ. Ich bekam teils mit Gold gesäumte Kleidung, wie auch eine schwarze Fellstola, sodass meine Kleidung der von Sesshomarus Mutter sehr stark ähnelte. Doch diesmal waren weiße Lilien darauf gestickt. Sesshomaru trug auch goldene Farben mit einem hellen Obi. Ren hatte wirklich übertrieben… Seufzend kamen wir dann in einem großen Saal an, in dem alle auf einmal an den Rändern standen und sich verneigten. Was war hier los? Verwirrt sah ich zu Sesshomaru, welcher meine Hand ergriff und mit mir den Gang entlang ging. „Sesshomaru… was?“ //Sie wollen sich bedanken, Kagome.// Sprach er zu mir in Gedanken, während wir an allen vorbeigingen. //Sieh nach vorne.// Befahl er mir und ich gehorchte und blickte genau auf seine Mutter, die dort bereit stand an mehreren Thronen. Was war das? Ich verstand es nicht genau, bis wir vorne ankamen und mich Sesshomaru zu einem Thron führte. Seine Mutter trat vor. „Verneigt euch vor der neuen Herrscherin und dem Herrscher der Hunde.“, verkündete sie. Überrascht sah ich sie an, wie sie ihren Kopf leicht vor mir verneigte und es dann alle nachtaten. Mein Herz setzte kurz aus. //Sie hat dich akzeptiert.// Ich blickte zu Sesshomaru und dann noch einmal zu ihr. Ich wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen, doch ich hielt mich Wacker. Danach setzten wir uns und Diener kamen, die die Tische bereitstellten und alles herrichteten. Unsicher saß ich neben Sesshomaru auf meinem Thron, während seine Mutter neben ihm Platz genommen hatte. War das denn richtig so? //Sie ist immer noch eine Göttin, aber ja. Du bist meine Hauptfrau und als das die neue Herrscherin und dank dir haben wir wohl nun auch unsere eigenen Untertanen... Zumindest erinnere ich mich an kein Bankett in meinem Leben bis heute.// Ich schluckte unsicher und drückte seine Hand. Das war so ungewohnt. //Daran wirst du dich gewöhnen müssen, wo du uns so viele…Untertanen angeschleppt hast. Darüber müssen wir noch einmal reden über deine Eigenart streunende Hunde aufzulesen.// Ich schnappte leicht nach Luft. Ich hatte einfach ein gutes Herz. Das musste er schon akzeptieren lernen. //Tue ich.// Danke, dachte ich nur und sah dann noch mal zu der Mutter. „Nun, Sesshomaru, wie meinst du die Angelegenheit mit der Quellgöttin zu lösen?“, fragte seine Mutter auf einmal und ich erstarrte. Stimmte ja. „Du kannst nicht den Erben in ihre Hände geben, jetzt wo sie deine Hauptfrau ist. Das wäre ein Skandal.“ Ich sah zu Sesshomaru, welcher tief durchatmete. „Da ihre Information nicht nötig war, werde ich eine andere Reglung finden.“, sagte er leise und sah wieder zu mir. „Nur steht es noch außer Frage…“ „Es besteht keine Sorge.“, meinte seine Mutter plötzlich. „Das dämonische Blut ist vorhanden, wie auch bei Ikuto. Wenn du dein anderes Ich triffst, richte ihm aus, dass er früher zu seiner Mutter hätte gehen sollen.“ Sie erhob ein wenig die Nase, während ich schmunzelte. „Sesshomaru muss einfach mehr um Hilfe bitten.“ „Verschwörst du dich mit meiner Mutter gegen mich?“, fragte er und hob eine Braue. Ich grinste ihn liebevoll an und zwinkerte ihm zu. Vielleicht ein wenig. //Pass bloß auf.// Was sonst? //Ich leg dich flach.// Der Gedanke gefiel mir, bevor ich meinen Bauch berührte. Ich freute mich auf unser Kind und freute mich, dass ich so vielen hatte helfen können. Ob es die Zukunft wohl änderte, wo es jetzt so viele Inugamis gab? Es interessierte mich wirklich, doch leider würde ich noch ein halbes Jahrtausend dafür warten müssen. //Wir werden es sehen Kagome, denn wir haben die Ewigkeit.// Ja, die Ewigkeit. Doch eins müsste ich vorher noch tun, doch nicht mehr heute. Ich lächelte und erhielt schon eine Schale. Ich blickte auf in das Gesicht meines zukünftigen Sohnes, der jedem eine Schale reichte. „Ich hoffe es mundet.“, meinte er nur, während wir alle anfingen zu Essen. Ikuto schien es zu gefallen, doch er müsste bald heim. Ich würde ihn dann wohl begleiten und sehen, was ich für die andere Kagome tun konnte. Auch er sollte mit seinem Vater glücklich werden, so wie ich es eben war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)