Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 102: Befreiungsangriff ------------------------------ Der nächste Morgen kam schneller als erhofft, aber was erwartete ich auch. Ich hatte ein Versprechen zu erfüllen. Morgens blickte ich meinen Liebsten an, wie er neben mir die Augen geschlossen ließ, obwohl er wach war. Ich hatte auch schon bemerkt, dass ich irgendwie nur noch in einer Art Halbschlaf die Nacht verbrachte und mich viele kleine Geräusche weckten. Leise setzte ich mich auf und legte meine Hand auf sein Gesicht. Immer wieder streichelte ich die Muster entlang und grinste leicht. //Mach weiter…// „Ach auch noch Extrawünsche?“, witzelte ich und streichelte ihn weiter. Er genoss es sichtlich, während ich fast zu Träumen anfing. Wir würden immer zusammenbleiben, hätten bald unseren kleinen Ikuto. Nur eine Sache stand noch dazwischen. //Ich werde dir helfen.// „Nein, Sesshomaru. Es ist meine Aufgabe. Sie gibt mir diese Chance und vielleicht darf ich die Macht behalten, wenn ich es vollbringe. Sie hat explizit gesagt, ich und mein General.“ „General?“ Sesshomaru öffnete die Augen und sah mich eingehend an. „Dieser Inugami?“ „Ja, Sesshomaru.“, sagte ich mit fester Stimme, während er sich leicht auf die Lippe biss. „Ich weiß, es gefällt dir nicht, doch er kennt das Gelände und du vertraust mir doch.“ „Das tue ich, Kagome. Das tue ich. Nur…“ „… es fällt dir schwer. Ich weiß. Doch ich bin stark, das hast du selbst gemerkt.“ „Ja, das habe ich.“, knurrte er und zog mich etwas an sich, bevor er über mich krabbelte und mich wieder in die kühlen Laken drückte. Ich grinste. Mir gefiel das weiche Bett. Wir waren umgezogen, nachdem Sesshomaru das Fenster mit mir zertrümmert hatte. „Doch vergiss nicht, dass ich stärker bin.“ Ich grinste ihn an und küsste ihn, als er mit den Lippen herabkam. „Verstehe schon.“, kicherte ich und sah ihn lieb an. Seine Augen gefielen mir und ich mochte, dass ich die gleiche Augenfarbe hatte, wie er. Schwarz und weiß war unser Haar, wie Jing und Jang. „Wir sollten trotzdem zu deiner Mutter. Kurokiba verlässt sich auch auf mich.“, sprach ich, als ich bemerkte, wohin seine Avancen führen würden. „Ich weiß…“, knurrte er leicht eingeschnappt und küsste mich noch einmal, bevor er sich löste und mich freigab. Schnell huschte ich unter ihm heraus und schnappte mir einen hübschen grünen Kimono aus mehreren Lagen, den ich mir umband. Ich wurde wirklich immer geschickter darin, ihn selbst zu binden. Danach sah ich in den Spiegel und lächelte. Der Halbmond war vielleicht schwarz, im Gegensatz zu dem lila farbenen von Sesshomaru und seiner Mutter, aber das störte nicht. Meine goldenen Augen strahlten wie schimmerndes Gold. Mein Körper schien auch schöner geworden zu sein. Meine Haut glatt und seidig. Ich schnappte mir ein wenig Schminke und strich mir mit einem passenden Grün einen Lidschatten. Ich brauchte ja jetzt meine eigene Farbe. Leider fehlten mir die Streifen, aber das war auch nicht so schlimm. Was die wohl bedeuteten? Egal. Ich drehte mich um und sah schon Sesshomaru, wie er sein Gewand anzog. Es war auch grün. War das jetzt Absicht? „Partnerlook?“ „Anscheinend. Aber wir gehören auch zusammen.“ „Das stimmt.“, meinte ich leicht rot, bevor er mich an sich zog und wieder küsste. Danach schritten wir los und jetzt konnte ich es auch endlich riechen. Neugierig hob ich meine Nase an und sog den Duft ein. „Ren hatte Recht, hier ist alles mit Gerüchen übersät…“ „Ja. Jetzt wirst du dich nie wieder verlaufen.“ Ich nickte, auch wenn ich Angst vor dem Ende der Woche hatte. Danach würde ich mich wieder verlaufen.   Bei seiner Mutter angekommen, verneigte ich mich. Sie betrachtete mich eingehend und setzte ein leichtes Lächeln ein. „Du hast also den Höllenhund gemeistert.“ „Höllenhund?“, fragte ich verwirrt, während Sesshomaru anfing zu knurren. „Sesshomaru, das gehört sich nicht. Ja, Kagome, der Höllenhund. Als Herrscherin der Unterwelt war es mir möglich. Du hast bestimmt schon dessen Stimme vernommen?“ „Ja im Traum, doch eben schweigt er.“ „Interessant, das heißt dein Geist ist stärker.“, sagte sie und betrachtete mich eingehend. Ich glaubte fast, dass sie stolz auf mich war. Ich konnte diese Frau so schlecht einschätzen… „Mutter, sie hätte dabei umkommen können.“ Ich zwickte Sesshomaru leicht und sah ihn böse an. „Bin ich aber nicht.“ „Nun. Da das geklärt ist.“, sie sah zu Kurokiba, der sich vor mir auch noch einmal verneigte. „Solltest du mit deinem General die Taktik besprechen.“ „Ich werde sie begleiten.“ „SESSHOMARU!“, schimpfte ich und sah ihn an. „Das schaff ich alleine.“ Die Herrscherin schnaubte kurz und Sesshomaru sah sie ungläubig an. „Du hörst sie. Wenn du sie als Hauptfrau willst, solltest du ihr mehr zutrauen.“ „Sesshomaru, wir hatten das doch auch schon mit dir besprochen.“ „Ich werde Kagome-sama den Rücken freihalten. Vertraut mir.“, sprach Kurokiba plötzlich. Sesshomaru verzog die Lippen und sah mich noch einmal an. //Wenn es zu gefährlich ist, flieh. Denk an das Kind in dir.// Ich nickte und war froh, dass Ikuto gerade kam, der mir half und Sesshomaru beschäftigte.   Zusammen mit Kurokiba besprach ich bis zum Abend die Taktik und übte noch einige Male meine tierische Gestalt anzunehmen und es funktionierte immer besser. Kurokiba war mir gegenüber nur ein Welpe im Größenvergleich, was schon erstaunlich war, aber was erwartete man, wenn sie mir die Essenz des Höllenhundes gab. Der lebte schon sehr lange oder? Aber was würde es für mich bedeuten? Ich war wirklich aufgeregt, doch ich glaubte daran, dass ich es schaffen konnte. Kurokibas Familie wäre frei, auch… „Eine Frage…“ „Ja?“, fragte Kurokiba, der gerade den Grundriss des Schlosses zeichnete. „Wieso hast du deine Kinder… verkauft?“ „Verkauft?“, fragte er verwirrt und hob eine Augenbraue. „Nein. Ich habe für einen sicheren Unterschlupf gesorgt.“ „Aber ihr wolltet frei sein.“, sagte ich schnell und sah ihn lächeln. „Meine Kinder werden lange brauchen. Sie sind sehr… finster. Bis auf drei von ihnen sind sie sehr wild und wütend. Du hast gesehen, wie man mit mir umging, obwohl ich nicht böse mehr bin. Meine Kinder sind es. Sie würden sterben. Wenn nicht sogar durch die Hand deines Gemahls.“ „WAS?“ „Sie würden Morden. Sie kennen nichts anderes. Sie brauchen jemanden, der sie führt. Einzig meine Frau kann wohl frei sein, da man sie nie dressiert hat in diesem Sinne. Übrigens hat das die Herrscherin auch schon verstanden.“ „Hat sie?“ „Natürlich. Sie ist eine kluge Frau. Du wirst noch lernen, dass alles seinen Gegenwert hat, auch wenn es eigentlich nur mehr Probleme bringt. Sie hätte dir nicht so etwas ohne Gegenleistung geben können oder dürfen. Des Weiteren sind sie ihr versprochen, der Herrscherin. Eines Tages wirst du diese Herrscherin sein und sollten sie so weit sein, wirst du sie bestimmt gehen lassen oder?“ „Ja…“, meinte ich und sah ihn verblüfft an. Anscheinend hatte ich noch viel zu lernen… Schätzte ich Sesshomarus Mutter vielleicht nur falsch ein? Vielleicht sollte ich nach dem Kampf mit ihr reden… Ich gehörte ja theoretisch ihr, aber wenn ich Ren Glauben schenkte, hatte keiner es überstanden, gegen sie zu verlieren und doch lebte ich noch und besaß die Macht. Ich fasste immer mehr Mut, dass sie mich an seiner Seite akzeptierte. „Dann lass uns deine Kinder und deine Frau, wie auch alle anderen Inugamis retten.“ „Ja, Herrin.“, sprach er und ließ mich rot werden. „Heute Abend werden wie sie retten.“   Kurz vor Anbruch der Nacht reisten wir ab. Ikuto konnte mit Hilfe der Angaben ein Portal schaffen. Schon sehr erstaunlich. Er würde versuchen es offen zu halten, damit wir zurückkommen könnten. Das hatte er also von der Göttin gelernt. Ob er mir eines Tages erzählen würde, wie er zu dieser Frau stand? Ich trug meine schwarze neue Kleidung und die Rüstung, die mir Ren vorher schon erstellt hatte. Des Weiteren nahm ich von Sesshomaru meine Waffen entgegen, auch wenn er mich darauf hinwies, dass ich in meiner anderen Gestalt fähiger sein würde, da das Schloss bestimmt gut bewacht wurde. Wir stiegen aus dem Portal und ich durfte feststellen, dass wir im Garten herausgekommen waren. Ganz leise kamen wir an die Oberfläche. Ikuto war wirklich fabelhaft und dagegen hatte sie auch nichts einzuwenden gehabt. Der Plan stand. Wir würden die verschiedenen Vasen in Sicherheit bringen. Es waren wohl Großteiles die Frauen, die oftmals nachts über die Vasen wachten. Befreien wäre auch gut, aber zu gefährlich. Auf der anderen Seite würde Ikuto die Gefäße für kurze Zeit versiegeln bis wir wieder da waren und wir damit beginnen könnten, sie unter unsere Kontrolle zu bringen. Ich wusste nicht, wie viele gefangen waren, aber es sollten wohl 10 Krüge auf dem Gelände bestehen. Kurokibas Krug war natürlich bei den Herrschern persönlich. Ich würde sie einsammeln müssen, da Kurokiba fürchtete, man würde ihn wieder einsaugen, auch wenn Ikuto ihm noch ein Siegel gegeben hatte, dass ihn schützen sollte.   So machten wir uns auf. Kurokiba folgte mir leise und deutete mir die Wege. Er kannte wirklich die Gewohnheiten der Bediensteten und der Soldaten. Aber das war auch kein Wunder. Sie waren sehr faul und verließen sich wohl auf die Inugamis, die sie nutzen würden im schlimmsten Fall. Vorsichtig fingen wir vorne an und sammelten die ersten drei Krüge ein. Nur bei einem war eine Frau gewesen, die Kurokiba mit einem Hieb still getötet hatte. Mein Herz war kurz stehen geblieben, als das Blut aus ihren Hals gespritzt war, doch ich unterdrückte die Gefühle der Übelkeit. Das gehörte zu dieser Welt und ich gehörte nun zu den Monstern, auch wenn diese Menschen es waren. Schnell umwickelte ich sie und schickte sie durch das Portal zur anderen Seite, bevor wir die nächsten drei in Anlauf nahmen. Das Schloss war riesig und das würde uns helfen. Kurokiba versteckte die Opfer so gut es ging, drehte auch teilweise die Matten um. Dieser Trick ging gut, bis wir neun Vasen gesammelt hatten und uns aufmachten die letzte zu holen. Die, für die wir gekommen waren. Jetzt würden wir seine Familie befreien. Ich lächelte ihn liebevoll an und nickte ihm zu, bevor wir uns ein letztes Mal durch die Mauern kämpften. Sesshomaru wäre vielleicht durchgeprescht, doch ich wollte verhindern, gegen einen der Inugamis zu kämpfen, auch wenn mich noch die schwerste aller Aufgaben erwartet. Die, vor der mich Sesshomaru bestimmt hatte bewahren wollen. Doch ich würde es schaffen.   Nach einigen Minuten des Schweigens hatten wir endlich den Saal erreicht. Es war prunkvoll arrangiert und eine Frau kniete an der Vase. Ihr Haar wunderschön geflochten. Sie war die letzte Mauer, die wir überwinden mussten. „Jetzt.“, flüsterte ich und rannte schon los, als sie sich umdrehte und mich kichernd ansah. „Glaubst du wirklich, du kannst mich überwinden? Kurokiba, töte sie.“ „Das wird er nicht!“, fauchte ich sie an und blieb kurz stehen, als ich einen Schmerz in meinem Rücken spürte. Verwundert drehte ich mich um und starrte in glühende Augen. Kurokiba? Ich spürte, wie etwas Warmes an meinem Rücken herabrann. Doch ich war nicht tot. Schnell löste ich mich von ihm und hielt mir die Schulter, die auch etwas abbekommen hatte. Er hatte mich mit Absicht nicht getötet. Er wehrte sich. „Kurokiba, ich wiederhole mich ungern. Töte sie, oder ich töte deine Frau.“ Sie sah gehässig zu mir. „Auch wenn sie bestimmt gutes Zuchtmaterial wäre.“ Sie kontrollierte ihn und spielte alle Karten aus. Monster! Ich schnaubte, drehte mich von ihm weg und dann spürte ich etwas in mir. Mein Schatten weitete sich aus, schien lebendig, wie ein Hund sprang er voran und tauchte auf einmal aus den Matten auf, bevor er durch sie hindurchsprang und wieder im Boden versank. Die Frau keuchte und stockte, bevor sie anfing Blut zu spucken. „Was?“ Ihr Körper zitterte und dann hauchte sie das letzte Mal den Atem aus, bevor sie kopfüber auf die Matten fiel. Schnell drehte ich mich zu Kurokiba, welcher anscheinend besinnungslos wurde. Schnell fing ich ihn auf. „Alles in Ordnung?“ „Herrin, es tut mir leid…“ „Alles gut. Bring deine Familie hier weg, ich kümmere mich um den Rest.“ Er nickte und stellte sich wieder auf, bevor er die letzte Vase mit Bedacht ergriff und sie eng an sich presste, als er spürte, dass Ikutos Siegel half. Er trat noch einmal nach der toten Frau, bevor er schon losstürmte und mich zurückließ. „Wie habe ich das gemacht?“ Wir sind jetzt eins. Ich bin der Höllenhund und verschlinge die Seelen. Finstere Seelen, die den Tod verdient haben. Lass uns diese Brut auslöschen. Lass mich frei. Wir werden sie jagen. „Müssen wir das?“ Wenn dir egal ist, dass sie neue schaffen, dann nicht. „Nein… es ist mir nicht egal. Tuen wir es.“ Ich atmete tief durch und spürte, wie meine Zweifel von diesem Wesen beiseitegeschoben wurden. Sie hatten unzählige Hunde gequält, sie gezüchtet und versklavt. Mir durfte das nicht egal sein, wenn ich an Sesshomarus Seite herrschen wollte als Herrscherin der Hunde. Ich wollte nie wieder jemanden leiden sehen von ihnen. Dann soll es so sein. Lass uns ihnen zeigen, was passiert, wenn man unsere Schützlinge angreift. „Ja.“, sagte ich nur, bevor ich schon spürte, wie meine Knochen knackten und mein Körper sich verwandelte. Wütend durchbrach ich die Decke des Palastes und brüllte so laut ich konnte. Ein Markerschütterndes Jaulen in dieser Nacht. Der Mond schien sich blutrot zu färben, während meine Augen aufflammten und mein Geist sich immer stärker fühlte. Doch wie sollte ich… Lass deine Aura heraus, spüre sie jagen. Zerstöre ihren Palast, lass sie die Angst spüren und finde jeden. Ja. Ich stürzte los und zertrümmerte alle Dächer. Die Soldaten schreckten aus ihren Schlaf, manche zu betrunken um zu erkennen, was los war. Ich ergriff sie, zerbiss sie und schleuderte sie durch die Gegend in einer Art Trance. Mein Dämon schrie nach mehr, auch wenn der Mensch und die Miko sie schützen wollte, aber sie hatten es verdient. Niemand durfte bleiben, damit diese Wesen Frieden finden konnten. Wütend ließ ich meinen Geist heraus, der über den Boden fegte und hunderte schwarzer Schattenhunde herausspringen ließ, die die Menschen durchsprangen und ihnen die Seele entrissen, die meinen Klauen und Zähnen entkamen. Niemanden ließ ich über. Niemanden. Ihre Seelen waren unrein und ich würde sie bestrafen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)