Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 83: Die Entführung -------------------------- Ich nötigte mich, aufzustehen und meine Kleidung glatt zu streichen. Ich sah den leicht blutigen Dolch noch einmal an, bevor ich bemerkte, wie das Blut verdampfte. Schnell schob ich ihn ins Halfter unter meinem Oberteil und legte es wieder glatt darüber. Nachdem ich die Augen schloss und tief ein und ausatmete, hörte ich schon das Ping und sah zu, wie die Türen sich öffneten. Geschwind trat ich hinaus und betete nur, dass er mir nicht folgen würde. Verdammt, das war so richtig in die Hose gegangen. Ich konnte immer noch nicht glauben, was ich dort gesehen hatte. Er lebte noch komplett in der Vergangenheit. Ob ich ihm Unrecht tat? Nein. Er war anders. Komplett anders. Er versuchte sich zu verändern, aber so einfach ging das nicht oder? Aber seine Familie. Er musste ein guter Mann sein oder doch nicht? Dieser Sarg aus Glas erinnerte mich an ein Märchen. Es war grausig gewesen, mich selbst so zu sehen. Darum war Ikuto so ängstlich. Seine Mutter sah schrecklich aus. Diese Kette würde ich nie wieder ablegen. Nie wieder. Ich wollte nicht so enden. Nein, ich würde anders enden. Langsam trat ich auf das Licht vor mir zu. Ich würde mich von ihm fernhalten und heim gehen. Vielleicht konnte ich etwas ändern, aber ich brauchte Abstand vorerst.   Ich ging gerade an einem Auto vorbei, als ich ein komisches Geräusch hörte. Es klang, als würde eine Fußsohle über den Asphalt reiben. Schnell drehte ich mich noch um, als ich schon etwas auf meinem Mund spürte. Erschrocken atmete ich ein. Der Gestank brachte mich fast um. Ich sah noch in blaue Augen, bevor alles schwarz wurde. Chlorophorm…   Es verging einige Zeit, bevor ich aufwachte. Mein Kopf dröhnte höllisch. Wo war ich? Unsicher hob ich meinen Kopf und öffnete die Augen, doch ich sah nichts. Schnell wollte ich an mein Gesicht greifen, doch anscheinend war ich gefesselt. Meine Hände lagen hart an meinem Rücken, während etwas Raues daran zerrte. Scheiße. Hatte Sesshomaru mich entführt? Nein… die Augen waren blau gewesen, doch wer? „Du bist wach?“, fragte eine gehässige Stimme, bevor ich einen Holzschuh auf meinen Rücken spürte, der mich wieder runterdrückte auf eine Art Teppich, der grässlich roch. „Du erinnerst dich vielleicht nicht mehr an mich…“ Ich schluckte. „Nein, das tue ich nicht. Ich sehe dich auch nicht!“, zickte ich und fluchte innerlich über die Schmerzen in meinem Schädel. „Das können wir ändern, Süße.“, meinte die kalte Stimme. Auf einmal spürte ich, wie der Knoten geöffnet wurde und das Tuch vor meinen Augen verschwand. Ich blickte hoch in das Gesicht meines Entführers und erstarrte, als ich diesen Augen begegnete. Diese wütenden blauen Augen. War ich diesem Mann nicht vor Sesshomarus Büro begegnet? ER hatte gesagt, Sesshomaru würde es bereuen. Hatte er das gemeint? „Fuck…“ „Du erkennst mich. Schön. Aber wir sollten deine Ausdrucksweise korrigieren.“, grinste er fies und kniete sich runter zu mir. Seine eklige Hand strich über meinen Hals hoch zu meinem Gesicht, bevor er mein Kinn anhob. „Du bist wirklich hübsch, ich verstehe ihn irgendwie.“ „Wer bist du?“ „Nenn mich, Jiraiya, Liebes.“ Ich spuckte ihn an. Schnell ließ er mein Gesicht los und fiel lachend auf den Hintern. „HAHAHA. Amüsant.“, brummte er, bevor er mit seinem schwarzen Hemd über sein Gesicht rieb. Er war elegant in schwarz gekleidet. Wie ein Geschäftsmann. „Benehmen hat er dir nicht beigebracht, der Arsch?“ Er beugte sich über mein Gesicht und grinste fies. „Was sagt er dazu, wenn er merkt, dass ich ihm sein Spielzeug weggenommen habe?“ „Lass mich gehen!“, meckerte ich, doch er schüttelte nur den Zeigefinger. „Tze tze tze. So geht das doch nicht. Du musst Angst haben, ich habe dich entführt und werde viel Geld verlangen. Er wird ausbluten, dein dummer Mann. Und dann bringe ich dich um.“ Meine Augen weiteten sich. „Du bist krank im Kopf!“ „Krank? Ach Liebes.“, sagte er und beugte sich runter. „Krank ist gar kein Ausdruck für das, was ich mit dir machen werde. Niemand legt sich mit mir an. Verstanden? Auch kein dummes Menschenmädchen so wie du es bist.“ Ich schluckte und sah ihn an. Ich kochte vor Wut. Wie sollte ich hier nur rauskommen? Was für eine beschissene Situation. Am liebsten wollte ich weg, doch meine Hände waren gefesselt und ich kam nicht an den Dolch, den ich ihm gerade gerne reinrammen wollte. „Oh, diese Wut.“, flüsterte er und beugte sich vor, bevor er mich küsste. Ich wehrte mich, doch viel konnte ich nicht machen. Sein Kuss war drängend und trieb mir Tränen auf die Wangen. Ich zitterte, mein Herz schlug gegen meinen Brustkorb. Angst strömte in mich. Er sollte aufhören! Er löste sich und leckte sich die Lippen. „Ein kleiner Vorgeschmack, meine Liebe. Ich habe noch viel vor, bevor ich dich töte. Wir haben also etwas Zeit. Ich werde dich beschmutzen, wie er meine Arbeit beschmutzt hat. Am Ende wird er dich nicht mal mehr in einem offenen Sarg beerdigen wollen. Versprochen.“ Mir drehte sich der Magen um. Ich musste hier weg. Unbedingt. Nur wie? Mein Handy vielleicht? Konnte man es orten?  Würde er? „Ach ja.“, sagte er noch. Ich sah wieder hoch zu ihm. Als mir ein Handy in seiner Hand auffiel, welches er leicht hin und her bewegte. „Ich habe mir das geliehen. Wie schön, dass ihr euch gestritten habt. Vielleicht warte ich noch einen Tag, bis ich ihm zeige, wo seine Frau ist. Wie schuldig er sich dann wohl fühlen wird?“ „GIB ES WIEDER!“, schrie ich und versuchte mich zu befreien. „Nein. Außer… du bietest mir etwas an. Vielleicht deinen Körper.“ „VERGISS ES!“, schrie ich und bebte. Das würde er nie bekommen. Nicht meinen Körper. Lieber würde ich sterben, als mich von ihm anfassen zu lassen. „Wie schade. Aber naja. Wir haben ja noch Zeit. Du wirst schon früh genug dich mir anbieten, wenn ich anfange deinen Körper zu verletzen. Nach und nach. Vielleicht ein paar Schnitte? Oder vielleicht andere Dinge? Ich weiß noch nicht. So viel Auswahl. Hehe…“ „Du kommst in den Knast, wenn man dich erwischt!“ „Knast? Süße. Ich bin unantastbar. Mein Vater ist Diplomat. Ich habe Immunität.“ Was? Verdammte Kacke, aber damit käme er nicht durch! „Das entschuldigt nichts! Sie werden dich einsperren!“ Er lachte und sah mich mit diesen verrückten blauen Augen an. Sein goldgelbes Haar hatte er durchgewuschelt. „Dummes Mädchen. Halt lieber deine Klappe, bevor ich mich vergesse. Wir müssen noch hübsche Bilder mit dir machen für ihn. Erst danach darf ich dir offiziell wehtun.“ Die Angst wurde langsam größer. Wie sollte ich hier nur rauskommen? „So ist es schon besser. Bis später. Mach es dir gemütlich!“   Danach war ich alleine in diesem kleinen Raum. Der Teppich war dunkelrot und langsam erahnte ich, so wie das Zimmer aussah, dass es sein persönliches Folterzimmer war. Ich war nicht die erste hier. Immer mehr ging mein Blick herum. Scheiße… dieser Mann kam mit seinen Taten immer durch und ich war in Lebensgefahr. Sesshomaru würde denken, dass ich weg war. Würde er nach mir suchen? Nein… und Ikuto? Wer wusste das schon… Nur einer wüsste, dass etwas nicht stimmte und derjenige war auf der anderen Seite des Brunnens. Ich hatte versprochen heute heim zu kommen und wenn ich das nicht tat, würde er wissen, dass etwas nicht stimmte, nur er konnte es keinem sagen. Auch einen Brief hinterlegen ginge nicht, da es verschiedene Dimensionen waren. Zitternd robbte ich rückwärts, bis ich an eine Matratze stieß, doch auch diese war rot und fleckig. Er machte sich nicht mal die Mühe, nach seinen Taten aufzuräumen. Mein Herz schmerzte. Sesshomaru, bitte hilf mir. Bitte komm und rette mich… Sesshomaru…   Ich schloss die Augen und dachte an Sesshomaru und sah ihn wieder, wie er am Brunnen stand. Bitte Sesshomaru, hilf mir. Hilf mir… Warum kannst du nicht rüber, warum nur. Bitte. Ich brauche dich… Bitte… Die Angst wurde immer größer, während ich wusste, dass er nie erfahren würde, was mir passiert war, wenn keiner kommen würde. Sesshomaru würde das Geld bezahlen, doch würde dieser Mann mich Missbrauchen und töten, nur aus Rache. Sesshomaru. Scheiße, ich will nicht, dass es hier endet. Tränen liefen mir über die Wangen unaufhörlich. Dieser Raum. Ich wollte die Augen geschlossen lassen und nur den anderen Mann sehen, auch wenn dieser selbst gequält aussah. Sesshomaru, ich liebe dich... Sesshomaru… Ich schluchzte und kauerte mich zusammen, während meine Hände schmerzten. Hilfe… mir… bitte…  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)